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Altmaier: Auszahlung der Corona-Hilfen startet wieder

 

der Corona-Krise betroffene Unternehmen erhalten ab sofort wieder Abschlagszahlungen des Bundes im Rahmen der November-, Dezember- und Überbrückungshilfe III.

«Die Abschlagszahlungen für die Corona-Hilfsprogramme werden heute wieder aufgenommen», teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mit. Diese mussten zuvor aufgrund von Betrugsfällen kurzfristig gestoppt werden. Die regulären Auszahlungen waren nach Darstellung des Ministeriums zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. Somit sei sichergestellt, dass alle Auszahlungen wieder «vollumfänglich erfolgen».

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach in der «Rheinischen Post» von einer guten Nachricht für Unternehmen. Die Bundesregierung hatte die Zahlungen nach mehreren Betrugsfällen Ende vergangener Woche gestoppt. Die kurzzeitige Unterbrechung der Abschlagszahlungen war nach Angaben des Ministeriums «rechtlich geboten und notwendig», um im Austausch mit den strafrechtlichen Ermittlungsbehörden, aber auch dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Bundesfinanzministerium Unregelmäßigkeiten zu prüfen und Vorkehrungen zu treffen, um die Wiederholung derartiger Betrugsversuche künftig zu verhindern.

Mit Stand Freitagmorgen wurden den Angaben zufolge seit November 2020 rund 9,6 Milliarden Euro Hilfen an Betroffene überwiesen. Bei der November- und Dezemberhilfe seien damit bereits 96 Prozent der Abschlagszahlungen auf den Konten der Empfänger. Die weitere Auszahlung der November- und Dezemberhilfe werde nun von den Ländern vorgenommen. Hier handelt es sich um Umsatzentschädigungen für zwangsweise geschlossene Unternehmen. Mit der Überbrückungshilfe III werden Unternehmen, Soloselbstständige und Freiberufler mit Zuschüssen zu den Fixkosten unterstützt.

Bei der «Neustarthilfe» für Soloselbstständige seien bisher 88 913 Anträge gestellt worden mit einem Volumen von 528 Millionen Euro, hieß es weiter. 493 Millionen Euro und damit knapp 94 Prozent der beantragten Summe seien bereits ausgezahlt.

Das Wirtschaftsministerium hatte vergangene Woche mitgeteilt, es bestehe «in einigen Fällen» der Verdacht, dass unrechtmäßig staatliche Hilfsgelder erschlichen wurden. Dabei gehe es um Abschlagszahlungen, also quasi Vorschüsse auf die Staatshilfen, und um reguläre Auszahlungen. Nach Medienberichten soll es bei dem Betrug um falsche Identitäten der Antragsteller gehen. Dies müssen für Unternehmen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwälte sein.

Sehr geehrter Herr Altmaier, die sehr hochpreisigen Betrugsfälle hätten Sie sich sparen können. Bei einer praktischeren Auszahlung über das Finanzamt hätte es keinen Betrug gegeben. Nur weil unser „Dicker“ keine Kompetenzen an das Finanzministerium abgeben wollte ist das passiert!

Altmeier hat so durch falsches Vorgehen einen 2 bis 3- stelligen Millionenschaden zu Lasten des Steuerzahlers zu verantworten. Da kommt kein Geld mehr zurück. Das Gewerbe wird abgemeldet und am nächsten Tag über die Frau wieder angemeldet!

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"Die deutsche Wirtschaft steht heute an einem Wendepunkt"

Alles deutet auf den Beginn einer dritten Welle in Deutschland hin. Hält die Wirtschaft einen weiteren Lockdown aus? Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung blickt mit Sorge in die Zukunft.

Die deutsche Wirtschaft ist bisher besser durch die Pandemie gekommen, als vorhergesagt wurde – doch bleibt es dabei? Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat Zweifel. "Die deutsche Wirtschaft steht heute an einem Wendepunkt", sagte er im Podcast "Tonspur Wissen" von t-online und der Leibniz-Gemeinschaft. "Aber ich befürchte, wir sind zu optimistisch."

Erneute Schließungen und Restriktionen könnten einen Jo-Jo-Effekt auslösen, der "langfristigen, permanenten Schaden für die Wirtschaft" bedeute. Fratzscher fordert daher weitere Corona-Hilfen von der Regierung und eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes.

"Man sollte jetzt mehr Gewicht auf Geschwindigkeit legen", so Fratzscher mit Blick auf die Auszahlung von Überbrückungshilfen. Außerdem kritisierte der Wirtschaftsforscher die "überbordende Bürokratie" bei der Beantragung der Gelder.

Diese sei "eine mittlere Katastrophe". Werde hier nicht nachgebessert, werden zehntausende Unternehmen pleite gehen und das führe zu "weniger Wachstum, weniger Potenzial, mehr Arbeitslosigkeit, auch über die nächsten vier, fünf Jahre."

Die Schwächsten leiden am meisten

Auch bei der Verteilung der Corona-Hilfen sieht Fratzscher noch Potenzial zur Verbesserung. Denn mittlerweile sei klar: "Die schwächsten Unternehmen leiden häufig am meisten." Dazu zählt der Ökonom auch kleine und junge Firmen, denen zu wenig geholfen werde. Das sei besonders problematisch, denn "die schaffen neue Ideen, die schaffen Innovationen, die schaffen Veränderung."

Für Fratzscher fest: "Staat und Unternehmen müssen in den kommenden Jahren sehr eng zusammenarbeiten." Ansonsten seien die großen Herausforderungen in den Bereichen Klimaschutz und Digitalisierung nicht zu stemmen.

 

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«Autogipfel»: Streit um Zukunft des Verbrenners

 

Vor dem «Autogipfel» mit Kanzlerin Angela Merkel hat der Streit um die Zukunft des Verbrennungsmotors weiter an Fahrt aufgenommen. Die IG Metall sieht durch den Strukturwandel in der Autoindustrie erhebliche Risiken für die Beschäftigung.

Der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, warnte vor einem vorzeitigen und verfrühten Ende des Verbrennungsmotors.

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir Grünen wollen ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos neu zulassen, damit alle Beteiligten endlich Planungssicherheit haben.» Es müsse nun darum gehen, die Elektromobilität zum Erfolg zu machen für die Wirtschaft, die Beschäftigten und das Klima.

ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze sagte: «Ein fixes Verbot für den Verbrennungsmotor würgt aus Sicht des ADAC Innovationen bei Benzin- und Dieselmotoren ab, obgleich hier weiterhin Potentiale liegen.»

Merkel (CDU) berät heute mit Vertretern der Branche sowie von «Autoländern» über den Strukturwandel in der Autoindustrie. Die Branche befindet sich in einem Umbau hin zu weniger klimaschädlichen Antrieben, dazu kommt die Digitalisierung.

Vor allem bei vielen kleinen und mittleren Zulieferern hängen noch viele Jobs am Verbrennungsmotor. Die Herstellung von E-Fahrzeugen ist weniger beschäftigungsintensiv. Insgesamt arbeiten derzeit in Deutschland rund 850 000 direkte Beschäftigte in der Autoindustrie.

Die EU plant schärfere Klimaziele bis 2030, dies würde deutlich mehr E-Fahrzeuge nötig machen. Zudem sollen im Juni Pläne der EU-Kommission über schärfere Abgasgrenzwerte vorgelegt werden, die 2025 in Kraft treten sollen.

«Wenn sich die Gerüchte bestätigen, würde dies ein vorzeitiges und verfrühtes Ende des Verbrennungsmotors einläuten, ohne dass Alternativen bereitstehen würden», sagte Hofmann der dpa. «Dazu darf es nicht kommen.» Die IG Metall sei für eine neue Stufe Euro 7, wenn der Korridor des Machbaren eingehalten werde. «Künftige Abgasgrenzwerte müssen aber in jedem Fall mit technischen Lösungen, die zum Inkrafttreten der Vorschriften serienreif und verfügbar werden, erreichbar sein.»

Im Papier einer Arbeitsgruppe der «Konzertierten Aktion Mobilität», auch als «Autogipfel» bekannt, heißt es, bei gleichzeitiger Umsetzung ambitionierter Maßnahmen zur CO2-Reduktion könnte die Fortschreibung der Abgasgrenzwerte je nach Option für Fahrzeughersteller und Zulieferer mit «erheblichen Belastungen» verbunden sein. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte sich vor kurzem gegen eine kurzfristige Verschärfung der Abgasvorschriften durch die EU ausgesprochen, die Schadstoffemissionen von Pkw und Lkw wie Stickstoffoxide regeln. «Das Verkehrsministerium wird sich bei der Euro-7-Debatte sehr ablehnend positionieren», sagte er der «Welt am Sonntag». Die Grenzwerte müssten technisch erfüllbar bleiben.

Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, sagte, beim «Autogipfel» werde besprochen, wie die Klimaschutzziele mit neuen und digitalen Technologien umgesetzt werden könnten und welche Rahmenbedingungen die Bundesregierung und die EU-Kommission schaffen müssten.

Im vergangenen November hatte Müller vor einem faktischen Aus für Autos mit Verbrennungsmotor ab 2025 gewarnt: «Die Kommission will vorschreiben, dass künftig ein Fahrzeug in jeder Fahrsituation quasi emissionsfrei bleiben muss - sei es mit Anhänger am Berg oder im langsamen Stadtverkehr. Das ist technisch unmöglich, und das wissen auch alle», kritisierte Müller. Damit kämen die geplanten Verschärfungen einem Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren gleich. «Statt eines Verbotes brauchen wir Innovationen und Investitionen in E-Fuels und die Brennstoffzelle. Nicht der Verbrenner ist das Problem, sondern der Kraftstoff.»

Ein verstärkter Einsatz sogenannter synthetischer Kraftstoffe, für den sich auch Scheuer einsetzt, ist aber höchst umstritten. «Statt über synthetische Kraftstoffe zu fabulieren, die zu teuer und nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung stehen werden, sollte der Autogipfel ein klares Signal für die Elektromobilität setzen», sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer der dpa.

Wichtig sei ein klares Bekenntnis des «Autogipfels» zum Plan der EU-Kommission, die Flottengrenzwerte nachzubessern und damit den Spritverbrauch zu senken, so Krischer: «Der Staat gehe gerade bei der Elektromobilität in die Vorleistung, aber die Unterstützung der meisten Autohersteller fehle. «Man jammert über fehlende Ladesäulen, will sich aber nicht auf die E-Mobilität festlegen - so geht es nicht.»

Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup sagte, die Absatzmärkte für Autos mit Verbrennungsmotor schrumpften rasant. «Eine Bundesregierung, die beim Klimaschutz im Verkehrssektor bremst, ist nicht nur ökologisch enttäuschend, sondern auch ökonomisch auf dem Holzweg.» Ein festes Ausstiegsdatum aus dem Verbrenner helfe nicht nur dem Klima, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Mehrere Umweltverbände hatten die deutschen Autobauer vor kurzem aufgefordert, bis spätestens 2030 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zu verkaufen.

Der soll seine dummen Kommentare für sich behalten!

Es gibt auch noch den schadstofffreien Kraftstoff für Verbrennungsmotoren.

Wie diesem Dummkopf bekannt sein müsste, sind die Produktion sowie die abschließende Verwertung der Elektroautos inklusive ihrer Batterien keinesfalls umweltfreundlich.

 

Hört doch endlich mal auf, eure unqualifizierte Phrasen von euch zu geben und bildet euch fachbezogen weiter um endlich auch produktive Aussagen machen zu können!

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Nach dem Millionen-Schwindel mit Coronahilfen: Bund stoppte 376 Millionen Euro Zuschüsse für Unternehmen

 

Anfang März hatte Business Insider berichtet, dass das Bundeswirtschaftsministerium bei fast allen Coronahilfen für etwa eine Woche Abschlagszahlungen gestoppt hatte. Konkret betroffen waren November- und Dezemberhilfen sowie die Überbrückungshilfen. Hintergrund war, dass Unbekannte offenbar mithilfe von falschen Identitäten von Anwälten und Steuerberatern Anträge für echte Firmen gestellt haben. Das Geld landete jedoch auf ihrem eigenen Konto. Auf diese Weise kassierten die Betrüger offenbar mindestens 15 Millionen Euro.

Jetzt zeigt eine kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten Daniela Kluckert, die Business Insider exklusiv vorliegt, welche gravierenden Folgen die ausgesetzten Hilfszahlungen wirklich hatten.

376 Millionen Euro wurden zur Zeit des Auszahlungsstopps nicht ausgezahlt

Demnach waren bundesweit rund 36.000 Antragstellerinnen und Antragsteller für die Novemberhilfe, Dezemberhilfe und Überbrückungshilfe III betroffen. Insgesamt wurden in knapp einer Woche rund 376 Millionen Euro nicht ausgezahlt. Und das, obwohl die Auszahlungen der Überbrückungshilfe I und II sowie der November- und Dezemberhilfen im regulären Verfahren durch die Länder nicht unterbrochen wurden.

Auf Länderebene bedeutete das etwa für Berlin, dass in diesem Zeitraum rund 1022 Anträge in einer Gesamthöhe von 16,5 Millionen Euro nicht bearbeitet wurden.

Kluckert kritisiert ein solches Vorgehen der Bundesregierung: „Jeder Stopp und jede langsame Auszahlung der Hilfen ist ein dramatischer Einschnitt und führt zu erheblichen Vertrauensverlusten", sagte sie Business Insider. Die Firmen und Selbständigen seien auf eine schnelle und wirksame Hilfe angewiesen. Deshalb fordert die FDP-Abgeordnete zwei Verbesserungen: Zum einen bräuchte Deutschland schlicht und einfach mehr Tempo bei den Auszahlungen. Zum anderen müsse es eine scharfe Ansage an diejenigen geben, die sich mit kriminellen Absichten Hilfsgelder erschlichen hätten. „Der Rechtsstaat wird sich nicht vorführen lassen", sagt sie. Mit allen zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln werde gegen diese Machenschaften vorgegangen.

Wie Business Insider berichtet hatte, wäre der Betrug womöglich zu verhindern gewesen. Das Bundesfinanzministerium wurde demnach laut eines internen Vermerks von Dezember 2020 schon im November und Dezember vom Wirtschaftsministerium gewarnt, dass bei Anträgen auf Coronahilfen ein automatischer Datenabgleich mit Finanzämtern nötig sei, um Betrug zu verhindern. Das Ministerium von Olaf Scholz (SPD) lehnte das aber ab. Eine Übermittlung etwa der Bankverbindung sei „entbehrlich“, da man den Angaben von Steuerberatern oder Anwälten vertraue, die für Unternehmen nur Anträge stellen dürfen.

Der Betrug geht zu Lasten von Scholz und Altmeier. Der unfähige Scholz träumt auch noch vom Kanzleramt! Die gehören beide wegen Unfähigkeit zum Teufel gejagt!!!

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Deutschland: Wirtschaft könnte Corona-Einbruch in diesem Jahr wettmachen

 

Trotz des verlängerten Lockdowns erwarten Ökonomen ein starkes Wachstum. Lahmes Impfen und neue Einschränkungen werfen die Volkswirtschaft aber zurück.

Trotz des längeren Lockdowns wächst das Lager der Optimisten. So erwarten manche Konjunkturforscher, dass die deutsche Wirtschaft dieses Jahr fast den ganzen Corona-Einbruch von 2020 wettmacht. Andere Ökonomen warnen, dass die Politik mit ihrem aktuellen Kurs Chancen verspielt.

Sebastian Dullien reiht sich unter die Optimisten ein. Der Direktor des Instituts für Makroökonomie (IMK) sagte am Mittwoch voraus, die deutsche Wirtschaft wachse dieses Jahr um knapp fünf Prozent. Trotz des verlängerten Lockdowns korrigiert Dullien seine Prognose vom Dezember nicht nach unten: "Medizinisch ist die Corona-Pandemie leider längst noch nicht besiegt und damit bleiben Risiken. Aber ökonomisch stehen die Zeichen nach dem harten Jahr 2020 erst einmal auf Entspannung."

Der IMK-Direktor macht dafür zum einen die Politik der Bundesregierung verantwortlich. Trotz berechtigter Kritik an der schleppenden Auszahlung mancher Hilfen stabilisiere die Regierung die Wirtschaft. Im Lauf des Jahres würden die Deutschen viel mehr konsumieren, weil Corona-Einschränkungen gelockert und sie viel Geld gespart hätten. Auch Steuersenkungen, die weitgehende Abschaffung des Soli, mehr Kindergeld und die neue Grundrente regten den Konsum an.

Optimistisch stimmt Dullien zudem der Export. Deutschland profitiere von Käufen aus Asien oder den USA. Dort entwickelt sich die Wirtschaft aufgrund größerer Erfolge in der Corona-Bekämpfung und größerer Konjunkturpakete besser. Weil die deutsche Industrie stark von der Weltwirtschaft gezogen werde, glaubt auch Gabriel Felbermayr vom Kieler Institut für Weltwirtschaft an 3,7 Prozent Wachstum in diesem Jahr.

"Wir müssen schnell impfen, um möglichen Resistenzen durch Mutationen zuvorzukommen"

Die beiden Ökonomen sind damit zuversichtlicher als andere Konjunkturforscher. Auch das Münchner Ifo-Institut gibt sich in seiner am Mittwoch veröffentlichten Prognose eher optimistisch. Es geht ebenfalls von 3,7 Prozent Wachstum aus. Allerdings verschiebe es den Aufschwung, dass sich die Corona-Krise so hinziehe. Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser ist deshalb skeptischer als noch im Dezember. Die Entwicklung hänge entscheidend davon ab, wie sich die Pandemie weiterentwickle. "Sollten die Umsätze in den von der Coronakrise betroffenen Dienstleistungs-Branchen um weitere drei Monate auf dem niedrigen Niveau des ersten Quartals verharren, so würde die deutsche Wirtschaft dieses Jahr nur um 3,4 Prozent wachsen."

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat seine Prognose gleich nach unten korrigiert: auf drei Prozent, wie einige andere Institute. Zwar habe sich die Industrie vom Corona-Schock 2020 gut erholt und stütze jetzt den Aufschwung. Doch Restaurants und Geschäfte blieben ohne Perspektive. Weil der Dienstleistungssektor weitgehend stillstehe, spalte sich die Volkswirtschaft zunehmend.

"Bisher haben die Lockdowns bereits 250 Milliarden Euro gekostet", sagt IW-Direktor Michael Hüther. Er sieht einen Wettlauf zwischen Infektionen und Injektionen. "Wir müssen schnell impfen, um möglichen Resistenzen durch Mutationen zuvorzukommen." Ein langer dritter Lockdown wäre ein teurer Rückschlag für Unternehmer und Händler. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfe in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Das dämpfe ebenso wie die Infektionsgefahr im zweiten Quartal die Erwartungen für das ganze Jahr.

Insgesamt hinterlässt die Pandemie brutale Spuren in der deutschen Volkswirtschaft. Von 2020 bis 2022 kostet sie 400 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung, schätzt das Ifo-Institut. Die Arbeitslosigkeit stieg vergangenes Jahr um mehrere hunderttausend Menschen auf 2,7 Millionen - und werde 2022 immer noch bei 2,44 Millionen liegen.

 

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 Ifo - Deutsche Exporteure so zuversichtlich wie zuletzt vor zehn Jahren

 

Berlin (Reuters) - Unter den deutschen Exporteuren breitet sich laut Ifo-Institut große Zuversicht aus.

Die Exporterwartungen der Industrie seien im März von 11,9 Punkten auf 24,9 Punkte gestiegen und damit auf den höchsten Wert seit Januar 2011, teilten die Münchner Forscher am Montag mit. "Die Exportwirtschaft profitiert von einer starken Konjunktur in Asien und den USA", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Auch der Euroraum nimmt langsam etwas Fahrt auf."

In fast allen Industriezweigen blicken die Betriebe demnach zuversichtlicher auf ihr Auslands-Geschäft. Die Elektroindustrie hoffe auf einen deutlichen Anstieg der Export-Aufträge. Gleiches gelte für den Maschinenbau, wo das Barometer auf den höchsten Wert seit November 2017 geklettert sei. "Auch der Automobilsektor bleibt optimistisch", betonte Fuest. "Die Möbelindustrie hat die Wende geschafft - nach zwei Monaten mit merklich pessimistischeren Aussichten keimt nun wieder Hoffnung auf." Mit rückläufigen Umsätzen rechnen hingegen Unternehmen, die Bekleidung und Schuhe herstellen.

Die Stimmung der Firmen in Deutschland hat sich jüngst trotz der dritten Corona-Welle überraschend stark aufgehellt, wie das Münchner Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter 9000 Managern bekanntgegeben hatte. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im März um 3,9 auf 96,6 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Juni 2019.[L8N2LO2BX]

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Deutsche Bank: Darum gibt es momentan keine Blase am Aktienmarkt

 

An den Aktienmärkten weltweit bewegen sich die Kurse zahlreicher Indizes und Unternehmen momentan in luftiger Höhe. Es werden daher immer wieder Stimmen laut, die einen baldigen Börsencrash prognostizieren. Die Deutsche Bank sieht allerdings keine Anzeichen für eine Blasenbildung am Markt und glaubt, dass sich der positive Trend am Aktienmarkt noch ein Weilchen fortsetzen könnte.

• Deutsche Bank sieht trotz neuer Rekorde keine Überhitzung

• Merkmale für Blasenbildung treffen aktuell nicht zu

• Dennoch einige Risiken für Aktienmarkt

Vergleicht man die aktuelle Situation an den Aktienmärkten mit der vor einem Jahr, könnten die Unterschiede kaum größer sein: Während im vergangenen Frühjahr die Börsen weltweit aufgrund der Corona-Pandemie einbrachen, erklimmen zahlreiche Indizes wie DAXDow Jones oder S&P 500 aktuell neue Allzeithochs - obwohl die Corona-Krise noch längst nicht vorbei ist und sich viele Länder mit einer dritten Welle der Pandemie konfrontiert sehen. Immer wieder äußern einige Experten daher die Sorge, dass sich der Aktienmarkt in einer Blase befinde, die bald platzen müsse. Doch "Sorgen vor einer Aktienmarktblase scheinen aktuell unbegründet", heißt es in einem Marktkommentar der Deutschen Bank, der Anfang April veröffentlicht wurde. Denn einige wesentliche Merkmale, die eine Blasenbildung signalisieren, seien momentan nicht gegeben, so die Experten von Deutschlands größter Bank.

Deutsche Bank: Diese Merkmale einer Aktienblase treffen nicht zu

Trotz der starken Kurszuwächse "rechnet die Deutsche Bank in absehbarer Zeit [...] nicht mit einer Überhitzung an den Aktienmärkten", schreibt die Deutsche Bank in ihrem Marktkommentar - und nennt dafür auch gleich mehrere Gründe. Denn es seien vor allem drei Merkmale momentan nicht erfüllt, die typischerweise im Rahmen einer Blasenbildung auftreten würden. So gebe es laut dem Finanzinstitut momentan beispielsweise keine "besorgniserregende Überschuldung". Diese sei aber ein "zentrales Merkmal vieler vorangegangenen Finanzmarktblasen" gewesen. Zwar sei die Bruttoverschuldung privater Haushalte und Unternehmen in den USA in der jüngsten Vergangenheit angestiegen, gleichzeitig hätten aber auch die Ersparnisse zugelegt und die Finanzierungskosten - angesichts der lockeren Geldpolitik der Notenbanken - tendenziell abgenommen. "In Relation zum Eigenkapital weisen damit weder US-Haushalte noch Unternehmen eine historisch betrachtet besonders hohe Verschuldung auf", so die Deutsche Bank. Ähnlich äußerte sich vor Kurzem auch die US-Investmentbank Goldman Sachs. Auch sie sagte, dass eine erhöhte Verschuldung im privaten Sektor oder ein starker Einbruch von Rücklagen typische Anzeichen für eine Blase seien, die aktuell jedoch nicht auftreten würden. Auch die US-Bank geht daher davon aus, "dass wir weit von einer Blase oder einem Bärenmarkt entfernt sind".

Als weiteres Merkmal einer Aktienblase nennt das deutsche Finanzhaus einen übermäßigen Kapitalzufluss in die Aktienmärkte. Diesen sehen die Experten aktuell nicht, auch wenn in den letzten Monaten deutlich mehr Geld in Aktien investiert worden sei. Laut Zahlen des Deutschen Aktieninstituts (DAI) waren im vergangenen Jahr in Deutschland 12,4 Millionen Menschen am Aktienmarkt aktiv. Das waren laut DAI rund 2,7 Millionen mehr als noch 2019 und insgesamt beinahe so viele "wie zuletzt um die Jahrtausendwende". Auch in den USA stieg die Zahl der Privatanleger im vergangenen Jahr an. Wie "CNBC" berichtet, ergab eine Umfrage des Finanzunternehmens Charles Schwab, dass 15 Prozent der aktuell in den USA aktiven Privatanleger erst seit 2020 an der Börse engagiert sind. Doch der deutliche Anstieg bei der Zahl der Aktionäre hat an den Aktienmärkten offenbar nicht zu einem übermäßigen Kapitalzufluss geführt. "Die kumulierten Nettozuflüsse privater US-Anleger in Aktien seit der globalen Finanzkrise beispielsweise liegen nach wie vor im negativen Bereich", schreibt die Deutsche Bank und weist darauf hin, dass die aktuellen Zuflüsse von einem sehr niedrigen Niveau aus getätigt worden seien.

Das dritte Merkmal, das im Normalfall im Zusammenhang mit einer Überhitzung der Aktienmärkte auftritt, sind laut der Deutschen Bank extreme Bewertungen. "Zwar sind die Bewertungen der Aktienmärkte auch in den vergangenen Monaten auf hohe Niveaus gestiegen - und Aktien damit zum Teil bereits teuer -, die Dimensionen der Bewertungsausweitungen sind aber deutlich geringer als um die Jahrtausendwende", heißt es im Marktbericht des Finanzinstituts. Damals hätten unrealistische Erwartungen bezüglich der zukünftigen Ertragsentwicklung zu sehr hohen Bewertungen bei Techaktien geführt. Heute seien jedoch - anders als um die Jahrtausendwende - die "zuletzt starken Kursgewinne etwa bei Techaktien maßgeblich durch deutliche Umsatz- und Gewinnzuwächse der entsprechenden Unternehmen getragen" worden, so die Experten. Die Markterwartungen und Unternehmensbewertungen scheinen also momentan nicht so unrealistisch zu sein wie zu Zeiten der Dotcom-Blase.

Warnung vor möglichen Kursschwankungen

"Nach Ansicht der Deutschen Bank spricht derzeit also vieles gegen eine Blasenbildung an den Aktienmärkten - mit phasenweise auch größeren Kursschwankungen ist wegen der hohen Bewertungen einzelner Sektoren auf absehbare Zeit aber zu rechnen", fasst der Marktbericht die aktuelle Lageeinschätzung der Bank zusammen. Allerdings betonen die Deutsche-Bank-Experten auch, dass es momentan durchaus Risiken für den Aktienmarkt gäbe. Genannt werden in diesem Zusammenhang eine Verschärfung der Coronavirus-Pandemie, die Spannungen zwischen den USA und China und die Gefahr durch einen plötzlichen starken Zinsanstieg. Vor allem letzterer könne Wirtschaft und öffentliche Hand belasten und zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen. Die Deutsche Bank rechnet jedoch erst 2023 mit einer Zinsanhebung durch die US-Notenbank, gibt aber zu bedenken, dass diese bereits vorher ihr Anleihekaufprogramm beenden könne. Bis es zu einem geldpolitischen Wandel kommt, könne sich der positive Aktienmarkttrend jedoch fortsetzen, so das Geldhaus.

Doch auch im Falle einer deutlicheren Korrektur haben die Experten der Deutschen Bank noch einen Hoffnungsschimmer für Anleger ausgemacht. Denn Untersuchungen hätten gezeigt, dass "in den vergangenen 100 Jahren nach einer Kursverdoppelung in einer nachfolgenden Konsolidierung die Gewinne nur mit einer eher geringen Wahrscheinlichkeit wieder vollständig abgegeben wurden", heißt es im Marktbericht.

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Real.de wird ab 14. April zu Kaufland.de — so sieht der neue Onlineshop aus

 

Ihr seid Lieferant, Händler, Hersteller oder Vertriebspartner von Real oder den Übernahme-Interessenten? Ihr arbeitet bei Real oder wart dort einmal beschäftigt und möchtet eure Erfahrungen mit uns teilen? Dann meldet euch — natürlich vertraulich — bei unserer Autorin per Mail an solveig.gode@businessinsider.de oder anonym per Telegram an http://www.t.me/BI_Real

Real.de wird ab 14. April zu Kaufland.de

Bald ist auch der Onlineshop der zerschlagenen SB-Warenhauskette Real Geschichte: Am 14. April integriert der Käufer Kaufland den bisherigen Online-Marktplatz real.de auf kaufland.de.

Durch die Integration sollen sowohl Filial- als auch Online-Welt voneinander profitieren, also eine Art Omni-Channel-Ansatz verstärkt werden. Der Einzelhändler möchte seine "Kunden des stationären Handels für die Angebote des Online-Marktplatzes begeistern und die Online-Kunden für die Angebote der Filialen", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Im nächsten Schritt plant das Unternehmen künftig weitere Services sowohl für Kunden als auch Händler anzubieten. Die Schwarz-Gruppe, zu der Kaufland gehört, hat den Online-Marktplatz im Oktober 2020 von dem Real-Käufer SCP Group übernommen. Real.de gehört zu den größten deutschen Online-Marktplätzen, Kaufland.de erhält dadurch deutlich mehr Reichweite.

Edeka will Real-Filialen ab Juni umflaggen

Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, drückt Edeka auf die Tube bei den gerade erst erworbenen Real-Filialen: Die ersten 8 Termine für den Umbau der Standorte stehen bereits fest. Ab dem 11. Juni 2021 soll die Filiale in Kaiserslautern neu eröffnen, Ende Juli folgen Kirchheim am Neckar und Horb im Südwesten, Potsdam-Drewitz, Teltow und zwei Standorte in Bremen aus der Region Minden-Hannover. Die ersten drei Standorte in der Region Südwest sollen nicht unter dem Namen Edeka betrieben werden, sondern werden zu Marktkauf. Die Edeka-Regionen Südwest und Minden-Hannover stellen mit 19 Filialen mehr als die Hälfte des Real-Großprojekts für die Genossenschaft.

Edeka darf insgesamt 51 Real-Märkte übernehmen

Die Entscheidung des Bundeskartellamts steht: Edeka darf statt der angemeldeten 72 Real-Filialen nur insgesamt 51 übernehmen. Das teilten die Wettbewerbshüter am Mittwoch mit. Davon dürfen allerdings nur 45 Märkte ohne Auflagen an Edeka gehen: Bei sechs weiteren Standorten müssen Teilflächen für mindestens 10 Jahre an andere Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels abgegeben werden, beziehungsweise habe Edeka angekündigt, dafür andere Filialen zu schließen, heißt es in der Mitteilung. Insgesamt verzichtet Edeka durch diese Zusagen auf ein Absatzvolumen von ca. 580 Mio. Euro. 21 Standorte können aufgrund von wettbewerblichen Bedenken des Amtes nicht übernommen werden.

Hier ist die Liste aller Real-Standorte, die Edeka ohne Auflagen übernehmen darf:

  1. Bannewitz-Dresden, An der Zschauke
  2. Leipzig, Miltitzer Straße
  3. Potsdam-Drewitz, Nuthestraße
  4. Teltow, Oderstraße
  5. Schorfheide, An der B 167
  6. Freiburg, Gundelfinger Straße
  7. Schwedt, Landgrabenpark
  8. Neuruppin, Babimost-Ring
  9. Lübeck, Alexander-Fleming-Straße
  10. Henstedt-Ulzburg, Gutenbergstraße
  11. Schleswig, Flensburger Straße
  12. Flensburg, Schleswiger Straße
  13. Bremen, Duckwitzstraße
  14. Bremen-Habenhausen, Steinsetzer Straße
  15. Bremen-Vahr, Vahrer Straße
  16. Salzgitter Lebenstedt, Konrad-Adenauer-Straße
  17. Goslar, Gutenbergstraße 2
  18. Düsseldorf, Schlüterstraße
  19. Wülfrath, Zur Fliethe
  20. Bochum-Langendreer, Hauptstraße
  21. Rees, Grüttweg
  22. Duisburg, Berliner Straße
  23. Dülmen, Auf dem Quellberg
  24. Leverkusen, Stixchesstraße
  25. Düren, Heerweg
  26. Aschaffenburg, Horch-Straße
  27. Darmstadt, Eschollbrücker Straße
  28. Groß-Gerau, Mainzer Straße
  29. Wiesbaden, Mainzer Straße
  30. Wiesbaden, Äppelallee
  31. Saarbrücken-Dudweiler, Fischbachstraße
  32. Ludwigshafen, Prälat-Caire-Straße
  33. Mutterstadt, An der Fohlenweide
  34. Kaiserslautern, Mannheimer Straße
  35. Filderstadt, Plieninger Straße
  36. Horb, Hahnerstraße
  37. Dettingen/Erms, Im Schwöllbogen
  38. Kirchheim am Neckar, Max-Eyth-Straße
  39. Karlsruhe-Bulach, Ortenbergstraße
  40. ugsburg-Ost, Reichenberger Straße
  41. Weingarten, Franz-Beer-Straße
  42. Neumarkt, Dreichlinger Straße
  43. Bayreuth, Riedinger Straße
  44. Bamberg, Kirschäckerstraße
  45. Kronach, Weissenbrunner Straße

Diese Standorte darf Edeka nur übernehmen, wenn Teilflächen an andere Wettbewerber abgegeben werden:

  1. Ratingen, Am Sandbach
  2. Rhede-Vardingholt, Gronauer Straße
  3. Böblingen-Hulb, Otto-Lilienthal-Straße
  4. Nürtingen, Eichendorffstraße
  5. Memmingen, Fraunhofer Straße
  6. Würzburg, Nürnberger Straße

Wie viele Standorte Edeka schlussendlich wirklich übernehmen wird, hängt noch von verschiedenen Faktoren wie Verhandlungen mit Vermietern ab.

Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, sagt: "Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde." Edeka habe deshalb auf rund 30 Prozent der geplanten Übernahmen verzichten müssen.

„Wir müssen sicherstellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Zukunft zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern auswählen können", sagt der Kartellamts-Präsident weiter. Diese Auswahlmöglichkeit erzeuge einen Wettbewerbsdruck auf die Anbieter und sorge so für bessere Preise, Auswahl und Qualität.

Der neue Real-Eigentümer SCP begrüße die Entscheidung des Bundeskartellamtes. Ein Sprecher des Unternehmens sagte auf Anfrage von Business Insider: "Die kartellrechtliche Freigabe der Übernahme von bis zu 51 Standorten durch Edeka stellt einen weiteren Meilenstein im Verkaufsprozess dar. Diese Entscheidung ist ein weiterer Beitrag zum Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze im Lebensmitteleinzelhandel."

Edeka sichert sich 15 Standorte im Südwesten der Republik

44 Real-Standorte darf Edeka von Eigentümer SCP übernehmen – welche das konkret sind, ist aber größtenteils noch nicht bekannt. Die kartellrechtliche Genehmigung heißt noch nicht, dass ein angemeldeter Standort am Ende tatsächlich an Edeka geht. Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet stehen jetzt zumindest 15 Übernahmen im Gebiet von Edeka Südwest fest, darunter Böblingen-Hulb, Aschaffenburg, Dettingen, Freiburg, Kaiserslautern, Kirchheim/Neckar und Weingarten. Ein dreistelliger Millionenbetrag stehe dafür zur Verfügung. Eine einzelne Filiale wie die in Böblingen-Hulb könnte bereits um die 60 Millionen Euro kosten.

Bei vielen Top-Standorten hingegen – etwa Wiesbaden oder Karlsruhe-Dulach – ist noch nicht entschieden, wer sie bekommt. Auch Kaufland und Globus feilschen um Real-Standorte. Wie die „Lebensmittelzeitung“ aus Immobilienkreisen erfahren haben will, lasse Edeka im Ringen um die Immobilien nichts unversucht. Um weitere Standorte möglich zu machen böte Edeka etwa an, Teilflächen notfalls auch an Konkurrenten zu übergeben.

Globus trifft Übernahmevereinbarung für 16 Real-Märkte

Die mittelständische Lebensmitteleinzelhandelskette Globus hat eine Übernahmevereinbarung für 16 Real-Märkte getroffen. Das geht aus einem internen Schreiben hervor, das der "Lebensmittelzeitung" vorliegt. Demnach sollen vor allem Standorte in Nordrhein-Westfalen an den Händler aus dem Saarland gehen. Bereits Ende April sollen die Übernahmen beginnen.

Für die beiden ersten Übernahme-Standorte, die Markthallen in Krefeld und Braunschweig, stehe demnach schon ein genauer Zeitplan: Am 15. April wolle das Unternehmen mit dem Umbau und dem Umflaggen starten. Ab dem 10. Mai sollen die Real-Märkte dann unter der Globus-Marke eröffnen. Das Übernahme-Projekt firmiere innerhalb des Unternehmens unter dem Namen "Goethe".

Insgesamt wird der Übernahmeprozess aller 16 Standorte bis Mai 2022 angesetzt. Im Juli dieses Jahres folgt zunäcsht ein Markt in Essen, im Herbst die Real-Standorte in Wittlich und in Siegen. 2022 sollen folgende Real-Filialen übernommen werden: der Futurestore von Real in Tönisvorst (für den auch Kaufland eine Freigabe vom Kartellamt hatte), Rostock-Lambrechtshagen, Castrop-Rauxel, der vom Kartellamt aus der Kaufland-Wunschliste gestrichene Standort Bedburg, Schwentinenthal-Raisdorf, Hamburg-Lurup, Saarbrücken-Dudweiler, Bochum-Riemke, Dortmund-Aplerbeck, Duisburg und schließlich Mannheim-Vogelstang.

Laut der "Lebensmittelzeitung" heißt es in dem Schreiben außerdem, dass weiterhin Gespräche für die Übernahmen weiterer Real-Standorte geführt werden. Es könnten also doch noch bis zu 24 Märkte werden. Diese Anzahl hatte das Bundeskartellamt Globus im Dezember zur Übernahme erlaubt.

Weder Globus noch der Real-Eigentümer SCP wollten sich gegenüber der "Lebensmittelzeitung" äußern.

Mittelständler Kaes (V-Markt) will zwei Real-Standorte übernehmen

Die südbayrische mittelständische Supermarkt-Kette Georg Jos. Kaes hat zwei Real-Standorte in der Region bei der Übernahme zum Kartellamt angemeldet. Die Wettbewerbshüter hatten bereits mehrfach bekundet, dass sie bei der Vergabe der Real-Märkte noch mehr Mittelständler berücksichtigen wollen. Die Verhandlungen über den Real-Standort in Pentling bei Regensburg scheinen dabei schon fortgeschritten: Der Lebensmitteleinzelhändler aus Mauerstetten im Allgäu wird zumindest auf der von Real veröffentlichten Liste bereits als Käufer angegeben. Der Termin sei laut dieser Liste jedoch noch offen.

Bislang hat Kaes vor allem Verbrauchermärkte in der Region zwischen Ulm, Augsburg und München im Norden und der Grenze zu Österreich. Durch den Standort in Pentling will der Händler sein Gebiet wohl auf Nordbayern erweitern. Das 1865 gegründete Familienunternehmen ist Mitglied im unabhängigen Handelsverbund Markant und einer der letzten mittelständischen Einzelhändler der Branche in Südbayern. Im Geschäftsjahr 2019/2020 machte die Kaes-Gruppe, zu der auch V-Baumärkte gehören, über 765 Millionen Euro Umsatz.

Edeka darf vermutlich bis zu 44 Real-Standorte übernehmen

Das Bundeskartellamt wird Edeka nach einer vorläufigen Einschätzung die Übernahme von mindestens 44 Real-Standorten erlauben. Das geht aus einem Zwischenstandbericht hervor, den die Wettbewerbshüter am Mittwoch veröffentlicht haben. Die Edeka-Gruppe hatte ursprünglich angemeldet, bis zu 72 Real-Standorte von dem Eigentümer SCP erwerben zu wollen. Das Kartellamt prüft das Vorhaben bereits seit Monaten, zuletzt wurde die Frist für die Entscheidung bis zum 22. März verlängert.

Nach der vorläufigen Einschätzung hat die Behörde derzeit wettbewerbliche Bedenken bei 28 von den insgesamt 72 angemeldeten Standorten. Diesen Zwischenstand hat das Kartellamt Edeka und SCP am Mittwoch mitgeteilt und ist nun in Gesprächen mit den Unternehmen über mögliche Zusagen zur Lösung der Wettbewerbsprobleme. Können Käufer udn verkäufer die Bedenken der Wettbewerbshüter ausräumen, könnten womöglich noch mehr Märkte in den Besitz von Edeka übergehen. Auf der Beschaffungsseite biete SCP zur Lösung der wettbewerblichen Bedenken an, einen Teil der Real-Standorte an mittelständische Lebensmitteleinzelhändler zu veräußern.

Ein Sprecher von SCP bestätigte die Nachrichten gegenüber der "Lebensmittelzeitung" und sagte dem Fachblatt: "Wir sind mit Blick auf den Gesamtprozess optimistisch und hoffen, den  Mitarbeitern bald vollständige Klarheit geben zu können." Die Zahl 44 habe man zur Kenntnis genommen.

SCP wird zehn weitere Real-Standorte schließen

Der Eigentümer SCP kündigte in einer Mitteilung an, zehn weitere Real-Standorte zu schließen. Für die Märkte in Ansbach, Mönchengladbach-Neuwerk, Maintal-Dörnigheim, Hassloch, Kenn, Dortmund-Eving, Neustadt, Hannover, Cuxhaven, Villingen-Schwenningen gebe es keine wirtschaftliche Perspektive mehr. Die Standorte sollen bis spätestens September 2021 den Betrieb einstellen. Betroffen seien rund 800 Mitarbeiter. Für sie gilt nun ein Sozialplan, den der Gesamtbetriebsrat im November verhandelt hatte. Bereits im Zuge des Verkaufs von Metro an SCP im vergangenen Jahr wurde die Schließung von acht Standorten verkündet. Insgesamt bleibe SCP jedoch bei dem ursprünglichen Statement, nicht mehr als 30 Real-Filialen dichtzumachen.

Händler Bünting hat Interesse an 13 Real-Standorten

Der ostfriesische Händler Bünting interessiert sich für 13 Real-Standorte. "Wir beschäftigen uns mit den Real-Märkten in unserem Vertriebsgebiet, bei denen der Standort Sinn ergeben würde", erklärte Bünting-Vorstandschef Markus Buntz in einem Pressegespräch, berichtet die "Lebensmittelzeitung".  Die Handelskette habe dabei ausschließlich Filialen im aktuellen Vertriebsgebiet im Nordwesten im Blick. Zu dem Händler gehören bereits die Großflächen-Lebensmitteleinzelhändler Famila und Combi, die im vergangenen Jahr nach Angaben von Buntz stark zweistellig gewachsen sind. Die entsprechenden Real-Märkte würden dann vermutlich zu Famila- oder Combi-Filialen umgebaut werden.

Kaufland will 26 Real-Märkte bis Mai umbauen

Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, hat Kaufland in einem Brief an Lieferanten den Umbau weiterer 13 Real-Standorte bis zum Mai angekündigt. Demnach sollen die Standorte in Gütersloh und Wildau sollen im März umgeflaggt werden, bis zum 12. April folgen dann Kassel, Mönchengladbach, Nienburg, Viersen, Rastatt, Lahr, Parchim, Berlin und Bremerhaven. Die Standorte in Garbsen und Regensburg sollen zum 3. Mai unter der Marke Kaufland wieder eröffnet werden. Zuvor hatte Kaufland bereits angekündigt, erste 13 Häuser zu Anfang Februar zu übernehmen.

Wie der Einkaufschef Andreas Schopper laut der "Lebensmittelzeitung" in dem Brief schreibt, könne sich für die Hersteller "als unser Lieferant eine Umsatzchance ergeben, da Kaufland heute eine fast doppelt so hohe Umsatzpotenzialausschöpftung erzielt wie Real." Kaufland wünsche sich von den Herstellern einen Beitrag von bis zu 0,02 Prozent je übernommenem Real-Markt. Insgesamt dürfte Kaufland laut Ksrtellamt bis zu 92 Standorte übernehmen.

Real-Eigentümer will in diesem Jahr 150 Märkte verkaufen

2021 will der Real-Eigentümer SCP bis zu 150 Märkte an andere Händler abgeben und damit den Verkauf der Standorte so schnell wie möglich abwickeln, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet. Demnach würden bis 2022 noch etwa 100 der derzeit noch aktiven rund 260 Real-Filialen übrig bleiben. Was mit den verbleibenden Märkten passiert, ist noch unklar. Bis zur Jahresmitte 2022 soll die SB-Warenhauskette dann vollständig abgewickelt sein, heißt es in dem Bericht der "Lebensmittelzeitung".

Kaufland darf nach der Genehmigung des Kartellamtes 92 Standorte übernehmen und beginnt zum Anfang Februar bereits damit, erste Märkte umzubauen, wie Business Insider bereits berichtete. Laut dem Bericht der "Lebensmittelzeitung" zahle das Tochterunternehmen der Schwarz-Gruppe durchschnittlich bis zu zwei Millionen Euro pro Markt.

Der mittelständischen Handelskette Globus wurden bis zu 24 Standorte genehmigt, jedoch hat das Unternehmen noch nicht verkündet, wie viele es tatsächlich übernehmen wird. Wie viele Märkte die Wettbewerber kaufen und wie schnell, hängt auch von den Vermietern einiger Real-Immobilien ab. Hier werden derzeit noch einige Gespräche geführt, wie Business Insider aus Branchenkreisen erfuhr. Edeka hat Interesse an 72 Standorten gemeldet, eine Entscheidung des Bundeskartellamtes soll noch Ende Januar fallen. Laut Informationen der "Lebensmittelzeitung" würde sich der Kaufpreis meist auf etwa eine Million Euro pro Standort belaufen, sollte Edeka alle 72 Standorte als Gesamtpaket bekommen.

Diese 13 Real-Märkte werden jetzt zu Kaufland-Filialen umgebaut

"Wir gehen, Kaufland kommt." Was seit Dezember vergangenen Jahres an den Eingängen von einigen Real-Filialen zu lesen ist, soll nun im neuen Jahr in die Tat umgesetzt werden: Kaufland wird ab Anfang Februar mindestens 13 Real-Filialen umbauen, und als eigene Supermärkte wiedereröffnen, wie die Lebensmittelzeitung berichtet. Insgesamt darf Kaufland 92 Real-Märkte übernehmen.

Seit vergangener Woche gibt es deshalb einen Ausverkauf der alten Real-Produkte, um die Filialen bis Ende des Monats leerkaufen zu lassen. Die Real-Eigentümer SPC engagierten dafür die Spezialisten von Gordon Brothers.

Übernommen werden die Filialen, in Detmold, Bochum-Wattenscheid, Edingen-Neckarhausen, Oldenburg 1, Kulmbach, Ettlingen, Germersheim, Moers 1, Paderborn, Heinsberg, Aachen, Neuss 2 und Hamm-Heessen. Neben den bereits von Kaufland angekündigten Filialen, kam nur Oldenburg neu hinzu, und soll wahrscheinlich die Kaufland-Filiale in Hildesheim ersetzen.

Nach dem Ausverkauf der Märkte werden diese neu eingerichtet und teilweise umgebaut, so die "Lebensmittelzeitung", anschließend werden sie mit der Produktpalette von Kaufland gefüllt. Von Außen werde lediglich das Logo angepasst.

Da der Betrieb der Filialen nicht länger als zwei Tage pausieren solle, seien keine größeren Umbauten möglich. Weitere Veränderungen sollen deshalb in den darauffolgenden Wochen geschehen, während der Betrieb bereits wiederaufgenommen wurde.

Kartellamt erlaubt Kaufland und Globus die Real-Übernahme

Das Bundeskartellamt gibt die Übernahme von bis zu 92 Real-Standorten durch Kaufland unter Bedingungen frei. Auch dem mittelständischen Großflächenhändler Globus erlaubt das Kartellamt, bis zu 24 Real-Märkte dem Immobilieninvestor SCP abzukaufen. Das teilten die Wettbewerbshüter am Dienstagvormittag mit.

Kaufland hatte ursprünglich die Übernahme von 101 Standorten beantragt. Da das Kartellamt wettbewerbsrechtliche Bedenken hatte, verzichtet Kaufland "im Wege einer Zusage" auf den geplanten Erwerb der neun Real-Standorte in Bedburg, Heidenau, Hemer, Heidenheim, Brandenburg, Neubrandenburg, Horb, Dülmen und Falkensee.

"In den betroffenen regionalen Märkten wären sonst die Ausweichmöglichkeiten und der Wettbewerb zu stark beeinträchtigt worden", sagt der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt.

„Dies ist eine gute und wichtige Entscheidung für die Mitarbeiter, Kunden und Märkte. Wir bieten den Real-Mitarbeitern eine neue berufliche Perspektive und freuen uns darauf, mit ihnen gemeinsam die Märkte erfolgreich weiterzubetreiben", sagt Ralf Imhof, Vorsitzender der Geschäftsleitung Kaufland Deutschland. In den kommenden Monaten werde Kaufland die Real-Märkte integrieren und als regionale Nahversorger für die Kunden erhalten.

Die Übernahme von Real-Standorten durch Globus sei laut des Kartellamts aus Verbraucher-Sicht in allen betroffenen Regionen unproblematisch. Durch die Verhandlungen und die Bedingungen der Wettbewerbshüter werde der deutsche Mittelstand im Lebensmitteleinzelhandel deutlich gestärkt, so Mundt.

Neben Kaufland und Globus hat auch Edeka beim Bundeskartellamt Interesse angemeldet, bis zu 72 Real-Standorte zu erwerben. Das Verfahren läuft derzeit noch. Wie das Kartellamt weiter mitteilte, haben Edeka und SCP Mitte Dezember bereits erste Angebote für Zusagen vorgelegt, sodass sich die Frist zur Entscheidung erneut bis zum 22. Februar 2021 verlängert hat.

Globus meldet Übernahme von 24 Real-Standorten beim Kartellamt an

In den Verhandlungen mit dem Immobilieninvestor SCP um den Verkauf der verbleibenden Real-Filialen nach dem Ende des Lebensmittelhändlers ist Globus nun ein Durchbruch gelungen: Die SB-Warenhauskette aus dem Saarland hat die Übernahme von bis zu 24 Real-Standorten beim Bundeskartellamt angemeldet. Das geht aus der aktuellen Liste der laufenden Fusionskontrollverfahren der Wettbewerbshüter hervor.

Zuvor hatte das Kartellamt Bedenken bei den Deals mit den Branchenriesen Edeka und Kaufland Bedenken geäußert, da mittelständische Wettbewerber wie eben Globus in den Verkaufsgesprächen mehr berücksichtigt werden sollten.

Globus hatte bereits im Juni Interesse an einigen Real-Standorten bekundet. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, kalkuliere der Großflächenhändler aus dem Saarland damit, dass auch weniger als die 24 Wunsch-Märkte genehmigt werden könnten.

Kartellamt verschiebt Entscheidung zu Real-Übernahme durch Edeka

Das Bundeskartellamt hat die Entscheidung zu der Übernahme der Real-Standorte durch die Edeka-Gruppe bis ins nächste Jahr vertagt. Das geht aus einer Liste der laufenden Hauptprüfverfahren hervor, die das Bundeskartellamt am Freitag veröffentlichte. Edeka hatte den Kauf von 72 Märkten vom Investor SCP angemeldet. Die Frist zur Prüfung wurde bis auf den 21. Januar 2021 verlängert. Ursprünglich wollten die Wettbewerbshüter bereits vor Weihnachten eine Entscheidung fällen. Zuletzt hatte das Kartellamt bereits aufgrund von wettbewerbsrechtlichen Bedenken die Entscheidungsfrist zur Übernahme von 101 Real-Filialen um einen Monat verschoben. Wie berichtet, fürchten die Prüfer eine Verschiebung der Wettbewerbsbedingungen im Absatz- und Beschaffungsmarkt.

Markenverband fordert Untersagung des Kaufs der Real-Filialen durch Edeka und Kaufland

Der Deutsche Markenverband fordert, den Kauf der Real-Filialen an Edeka und Kaufland zu verbieten. Das berichtet die "Wirtschaftswoche". „Wir sehen hier eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs und das endgültige Entstehen eines engen Oligopols im Lebensmittelhandel“, sagt der Geschäftsführer Recht und Politik des Verbands, Andreas Gayk, der "Wirtschaftswoche". Jede Verstärkung der Marktmacht einer der vier führenden Lebensmitteleinzelhändler durch einen Zukauf bedeute eine "erhebliche Beeinträchtigung des Nachfragewettbewerbs". Die vier führenden Häuser im Lebensmitteleinzelhandel, die Edeka-Gruppe (Edeka, Netto), die Schwarz-Gruppe (Kaufland, Lidl), die Rewe-Gruppe (Rewe, Penny) und die Aldi-Gruppe vereinen bereits um die 70 Prozent Marktanteile.

„Mehr Marktmacht geht fast nicht mehr“, sagte Gayk der "Wirtschaftswoche". Auch das Kartellamt äußerte bereits wettbewerbsrechtliche Bedenken, wie Business Insider zuvor berichtete. Die Wettbewerbshüter befinden sich derzeit mit Kaufland und Edeka in Verhandlungen um Zugeständnisse seitens der Käufer, um mögliche Vorbehalte aus dem Weg zu räumen. Wie die "Wirtschaftswoche" weiter berichtet, sehe der Markenverband jedoch keine Chance, die Bedenken über Verhandlungen zu beseitigen.

Zu dem Verband gehören über 380 Markenanbieter, auf die durch die Übernahme durch die Marktführer eine „kontinuierliche Verstärkung des Drucks auf die Markenhersteller, die dem immer weniger entgegenzusetzen haben“ einprassele.

Erneute Fristverlängerung: Kartellamt hat Bedenken bei Übernahme durch Kaufland

Das Bundeskartellamt hat Bedenken bei dem angemeldeten Erwerb von 101 Real-Standorte durch Kaufland. Das verkündeten die Wettbewerbshüter in einer Pressemitteilung am Montag, als den beteiligten Unternehmen die vorläufige Bewertung übermittelt wurde. Das Kartellamt sieht verschiedene wettbewerbliche Probleme, darunter vor allem auf der Beschaffungsseite im Verhältnis zu Lieferanten und anderen Konkurrenten im Lebensmitteleinzelhandel.

Problematisch sei nach dem derzeitigen Stand die Übernahme an neun Standorten: Das Kartellamt sehe eine "erhebliche Behinderung wirksamen Wettbewerbs in neun regionalen Absatzmärkten durch den Zuerwerb der dortigen Real-Standorte durch die Schwarz-Gruppe." Das bestätigte eine SCP-Sprecherin auch der "Lebensmittelzeitung (LZ)". Bei SCP sei man "optimistisch, dass wir zu einer guten Gesamtlösung kommen und das Verfahren wie geplant bis Jahresende abschließen können".

Bedenken äußerte die Institution ebenfalls, da der Beteiligung von mittelständischen Wettbewerbern wie Globus "eine besondere Bedeutung [...] an der Veräußerung der Real Standorte zukomme."

Um die Bedenken aus der Welt zu schaffen, haben der Real-Verkäufer, die Investorengruppe SCP, und Kaufland dem Bundeskartellamt nun Vorschläge für verschiedene Zusagen übermittelt. Darüber verhandeln die Wettbewerbshüter sowie die beteiligten Unternehmen nun, weshalb sich die Frist für die Entscheidung bis zum 30. Dezember verlängert.

Ursprünglich war die Verhandlungsfrist bis Ende Oktober angesetzt. Sie wurde bereits zweimal aufgrund der Bedenken verschoben.

Kaufland und das Kartellamt einigen sich auf Fristverlängerung

101 der 279 zum Verkauf stehenden Real-Märkte will Kaufland übernehmen und drängte zuletzt auf eine schnelle Integration der Filialen. Bis Oktober sollten bereits 20 Geschäfte unter der Kaufland-Marke betrieben werden, so der Plan des Managements. Der Handelsriese wollte gern das lukrative Weihnachtsgeschäft mitnehmen. Schon in den vergangenen Monaten erzielte Kaufland regelmäßig Rekordumsätze.

Daraus wird nun erst einmal nichts: Eigentlich war die Frist für die Kartellentscheidung schon letzte Woche abgelaufen, Kaufland und die Behörde einigten sich laut der „Lebensmittelzeitung“ schon vor einiger Zeit auf eine Fristverlängerung auf den 9. November, die aber wohl auch Makulatur ist. Das Kartellamt wird wohl bis zum 30. November für die Entscheidung brauchen. Den genauen Grund der Verzögerung nannte das Kartellamt nicht.

Codename Goethe: Globus stellt erste Mitarbeiter für Real-Übernahme ein

Schon vor ein paar Wochen hat die saarländische Globus-Gruppe Interesse an der Übernahme von 16 Real-Märkten bekundet. Jetzt hat Globus ein Projektteam namens "Goethe" für die Übernahme gegründet und bereits erste Mitarbeiter eingestellt, berichtet die "Lebensmittelzeitung". In einem Interview dort hat der Sprecher der Geschäftsführung der Globus-SB-Warenhäuser, Jochen Baab, erklärt, dass "alle organisatorischen Voraussetzungen" für eine Integration der Real-Märkte geschaffen seien.

Bisher hat Globus ein Übernahmeangebot für 16 Märkte bei der russischen Investorengruppe SCP abgegeben und will sich in den kommenden Jahren in Deutschland auf rund 70 Filialen zubewegen. Noch ist der Deal aber nicht in trockenen Tüchern, bisher gibt es nur ein Angebot von Globus, auch das Kartellamt müsste eine Übernahme vorher absegnen.

Die EU-Kommission macht es offiziell: Kaufland darf real.de übernehmen

Die Schwarz Gruppe (Lidl, Kaufland) kann ihre Präsenz im Onlinehandel deutlich ausbauen. Der Handelsriese bekam am Donnerstag von der EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme des Online-Marktplatzes real.de. Es gebe keine Wettbewerbsbedenken, teilte die EU-Kommission mit.

"Der Online-Marktplatz wird als weiterer Absatzkanal unser stationäres Geschäft ideal ergänzen", betonte der Digital-Vorstand der Schwarz-Gruppe, Rolf Schumann. Der Discount-Spezialist, der mit seinen Sparten Lidl und Kaufland weltweit mehr als 12.000 Filialen betreibt und einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Euro erreicht, agierte bislang im E-Commerce eher zurückhaltend. Dabei hatte der Online-Handel mit Lebensmitteln in der Corona-Krise einen Boom erlebt. Die Neuerwerbung kann nun helfen, diese Lücke zu schließen. Die Online-Plattform soll unter dem Namen Kaufland weitergeführt werden. Die Umbenennung soll allerdings erst im kommenden Jahr erfolgen.

Kaufland ist nicht nur an dem Online-Marktplatz von Real interessiert, sondern hat beim Bundeskartellamt auch Interesse am Kauf von bis zu 101 Filialen angemeldet.

Coca-Cola, Nestlé & Co. legen Veto gegen Filial-Übernahme durch Edeka und Rewe ein

Platzt die Übernahme der Real-Filialen durch Edeka, Rewe und Kaufland kurz vor dem Abschluss noch? Der Markenverband – deren Mitglieder unter anderen prominente Lebensmittelhersteller wie Coca-Cola, Nestlé und Dr. Oetker sind – fordert laut der „Lebensmittelzeitung“ das Kartellamt in einem Beschwerdeschreiben dazu auf, den Verkauf zu stoppen. Mit der Übernahme würde endgültig ein marktbeherrschendes Oligopol entstehen. „Es gibt gar keine andere Möglichkeit, als diese Übernahmen aufgrund einer erheblichen Beeinträchtigung des Wettbewerbs auf den Beschaffungsmärkten zu untersagen“, so Verbandschef Christian Köhler.

Zuletzt gab es Streit zwischen Kaufland und seinen Lieferanten wegen hoher Konditionsforderungen. 0,02 Prozent des jeweiligen Bruttoumsatzes sollen die Hersteller bei jeder übernommenen Real-Filiale an Kaufland abdrücken – für den Verband eine inakzeptable Forderung und ein Beleg für die „wettbewerbsschädliche Übermacht des Handels“.

Dass der Markenverband durchaus etwas bewegen kann, zeigte sich nach der Plus-Übernahme im Jahr 2009. Edeka hatte nach dem Kauf bessere Einkaufskonditionen bei den Händlern durchgesetzt. Nach einer Beschwerde des Markenverbands bei Kartellamt entschied der Bundesgerichtshof, dass die Konditionen rechtswidrig waren.

Globus mischt sich in den Filial-Poker ein

Nachdem bereits die Supermarktketten Edeka und Kaufland Interesse an den zu veräußernden Real-Märkten bekundet haben, meldet sich nun auch das saarländische Einzelhandelsunternehmen Globus zu Wort. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, will die Kette bis zu 16 Märkte übernehmen.

Globus hofft bei ihrem Unterfangen auf Unterstützung des Vorhabens durch das Bundeskartellamt, dass derzeit die Kaufabsichten von Edeka und Kaufland prüft. Eine Globus-Sprecherin: "Das Bundeskartellamt verfolgt die Entwicklungen im Lebensmitteleinzelhandel bereits seit vielen Jahren mit großer Aufmerksamkeit und hoher Sachkenntnis", sagte sie. "Wir haben großes Vertrauen in die Arbeit des Bundeskartellamtes, dass es auch in diesem Fall eine Entscheidung treffen wird, die den Wettbewerb stärkt."

Edeka meldet 72 Real-Filialen zur Übernahme an

Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, hat Edeka nun die Übernahme von 72 Real-Filialen offiziell beim Bundeskartellamt angemeldet. Das bestätigte ein Sprecher der Wettbewerbshüter dem Branchenmedium. Der Antrag sei am Freitag eingereicht worden.

Zuvor hatte sich der Antrag immer wieder verzögert, eigentlich wollte Edeka die Übernahme bereits Anfang Juli angemeldet haben. Ursprünglich hatte sich der Marktführer mit dem neuen Real-Eigentümer SCP im Frühjahr darauf geeinigt, 53 Märkte zu übernehmen. Doch dann wurde bekannt, dass noch um weitere Standorte verhandelt wurde, weshalb sich die offizielle Anmeldung nach hinten verschoben hatte.

Kaufland, der größte Wettbewerber im Poker um die Real-Standorte, hatte bereits Anfang Juni die Übernahme von bis zu 101 Häusern angemeldet.

Real will Kosten bei Personal und Sortiment sparen

Bevor die noch bestehenden Real-Märkte von dem neuen Eigner, der russischen Investorengruppe SCP, final an die neuen Käufer Kaufland und Edeka übergehen, soll noch stark gespart werden. SCP will in allen Geschäftsbereichen einen harten Sparkurs fahren, Kosten sollen innerhalb von zwei Jahren um bis zu 350 Millionen Euro sinken, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Das Sparprogramm solle noch in der Übergangszeit vor dem Verkauf von mutmaßlich 119 der insgesamt 279 Real-Märkte starten.

Zwar verzeichnete Real aufgrund der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr ein flächenbereinigtes Wachstum von 3,9 Prozent, trotzdem steht der Vollsortiment-Markt seit Jahren wirtschaftlich schlecht dar. „Real schreibt seit mehreren Jahren Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. Die temporär höheren Umsätze aus der Corona-Zeit werden an diesem Umstand im Geschäftsjahr 2019/20 nichts ändern“, bestätigt das Unternehmen gegenüber der "Lebensmittelzeitung". Real müsse nun versuchen, die liquiden Mittel zu halten und die Verluste im operativen Geschäft reduzieren.

Am meisten könne dabei in der Kassenbesetzung sowie bei den befristeten Beschäftigten einsparen. Hier bestehe ein Einsparpotenzial von 200 Millionen Euro, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Das bedeutet, dass vermutlich viele Mitarbeiter mit befristeten Verträgen nach dem Auslaufen des Beschäftigungsverhältnisses nicht verlängert werden, zudem wurde der Einstellungsstopp verlängert. Außerdem werde wohl derzeit geprüft, ob man weiter Personal und Kosten einsparen könne, in dem die Käse- und Fleischtheken geschlossen werden.

Und auch die Produktvielfalt könne es treffen: Zehn Prozent des gesamten Sortiments, das je nach Marktgröße zwischen 40.000 und 80.000 Artikel beinhaltet, sollen gekürzt werden, heißt es in dem Medienbericht. Zudem solle weniger Geld für Außenwerbung ausgegeben werden.

Welche Märkte vermutlich an Kaufland und an Edeka gehen

In einer inoffiziellen Liste sollen die Namen von Nachfolgern für 119 Real-Märkte bereits zu lesen sein, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet.

Alle Seiten halten sich allerdings derzeit bedeckt, denn noch wird auf eine Entscheidung des Bundeskartellamtes gewartet. Welche Märkte an Kaufland und welche an Edeka gehen, soll so allerdings schon zu einigen Edeka-Kaufleuten durchgesickert sein. Die nehmen eben das zum Anlass, um sich hinter den Kulissen bereits um Standorte zu bemühen, so die "LZ" weiter.

Kaufland würde den Listen zufolge 79 Filialen erhalten, hatte jedoch zuvor an 88 Interesse signalisiert. Laut der Liste sieht die Verteilung der Märkte so aus:

  • Bayern: 6 Filialen gehen an Edeka, 11 Läden bekommt Kaufland. 3 Standorte werden geschlossen, was mit den restlichen 14 Filialen passiert, ist unklar.
  • Baden-Württemberg: 8 Filialen gehen an Edeka, 10 Filialen an Kaufland. Was mit den restlichen 18 Filialen passiert, ist noch unklar.
  • Berlin: 2 Filialen gehen an Kaufland, eine wird vermutlich geschlossen. Für die verbleibenden 2 Real-Märkte gibt es derzeit noch keinen Übernahme-Kandidaten.
  • Brandenburg: 3 Filialen gehen an Edeka, 2 Filialen an Kaufland. Eine Filiale wird geschlossen, für die restlichen 6 gibt es noch keinen Übernahmekandidaten.
  • Bremen: Edeka bekommt wohl 2 Filialen, Kaufland eine. Eine weitere Real-Filiale hat noch keinen Käufer.
  • Hamburg: 2 Filialen gehen an Kaufland, 2 weitere suchen noch nach einem Käufer.
  • Hessen: 2 Filialen sollen an Edeka gehen, drei an Kaufland. Bei den verbleibenden 6 Filialen ist die Zukunft noch unsicher.
  • Mecklenburg-Vorpommern: Kaufland will wohl 5 Real-Märkte übernehmen, für 3 weitere ist die Zukunft offen.
  • Niedersachsen: 2 Filialen könnten an Edeka gehen, 13 an Kaufland. 15 weitere Filialen haben offenbar noch keinen Käufer.
  • Rheinland-Pfalz: 3 Standorte gehen an Edeka, eine an Kaufland. 2 Filialen stehen offenbar vor dem Aus, für 7 weitere wird noch ein Abnehmer gesucht.
  • Saarland: Eine Filiale geht an Edeka, was mit den anderen 4 Standorten passiert, ist noch unklar.
  • Sachsen: 2 Filialen sollen an Edeka gehen, eine weitere steht wohl vor dem Aus.
  • Sachsen-Anhalt: 2 Filialen gehen an Edeka, 2 weitere werden wohl geschlossen. Unklar, was mit den restlichen 7 Standorten passiert.
  • Schleswig-Holstein: 2 Real-Märkte werden zu Edeka, 4 weitere sind noch ohne Käufer.
  • Thüringen: Was mit den Filialen in Thüringen passiert, ist noch unklar.

Laut "Lebensmittelzeitung" sollen die Listen offenbar vom neuen Real-Eigentümer SCP an Betriebsräte verteilt worden sein. Kommentieren wolle SCP das Ganze jedoch nicht.

Edeka will noch 18 weitere Real-Häuser übernehmen

Ähnlich wie Kaufland, willl Edeka nun auch weitere Real-Standorte übernehmen. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, werde Edeka beim Kartellamt jetzt sogar die Übernahme von rund 70 Real-Standorten anmelden. Noch im Frühjahr hatte der Käufer von Real, die russische Investorengruppe SCP, mit Edeka eine Vereinbarung getroffen, in der von 52 Standorten die Rede gewesen sei. Nun haben die einzelnen Edeka-Regionalgesellschaften offenbar auch Interesse an weiteren Real-Filialen.

Wie die "Lebensmittelzeitung" (LZ) außerdem berichtet, plane SCP die Übergabe der Real-Standorte an die neuen Betreiber noch im vierten Quartal dieses Jahres. Neben Kaufland und Edeka sind außerdem Rewe und Globus mit SCP in Gesprächen zur Übernahme weiterer Standorte. Hier seien die Verhandlungen allerdings laut "LZ"-Informationen noch nicht weiter fortgeschritten.

Acht Real-Filialen werden geschlossen

Die SB-Warenhauskette Real hat nur wenige Tage nach dem Besitzerwechsel die Schließung von acht der derzeit noch 276 Filialen angekündigt. Die Märkte in Berlin-Spandau, Duisburg-Süd, Herten-Westerholt, Leißling-Weißenfels, Mönchengladbach-Rheydt, Bitterfeld-Wolfen, Frankenthal und Goslar sollen im kommenden Jahr den Betrieb einstellen, wie Real am Montag mitteilte. Betroffen seien knapp 700 Mitarbeiter. Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" darüber berichtet.

Der russische Finanzinvestor SCP hatte erst am vergangenen Donnerstag die Kontrolle bei Real von der Metro übernommen. SCP will den Konzern zerschlagen und hat bereits den Verkauf von insgesamt 141 Real-Filialen an Kaufland und Edeka vereinbart.

Die acht ausgewählten Standorte weiterzubetreiben sei nicht mehr wirtschaftlich, hieß es von Real. "Hintergrund für diese Entscheidung war die in allen Fällen schwierige wirtschaftliche Lage aufgrund sehr hoher Verluste in den vergangenen Jahren", betonte ein Real-Sprecher. Von Anfang an hatte SCP allerdings auch deutlich gemacht, das voraussichtlich insgesamt rund 30 Real-Filialen mangels Perspektiven geschlossen werden müssten. Für die acht Standorte, die nun bekannt gegeben wurden, habe trotz intensiver Bemühungen kein Interessent gefunden werden können, berichtete die Handelskette gegenüber der Deutschen Presseagentur.

Finaler Verkauf von Real

Der Verkauf der Supermarktkette Real an die Investorengruppe SCP ist nun besiegelt. Die Vorgeschichte hatte sich dabei über zwei Jahre hingezogen. Die Metro AG erhält nach eigenen Angaben einen Netto-Mittelzufluss von 0,3 Milliarden Euro für den Deal. "Die Veräußerung vollendet zugleich die Portfoliotransformation von Metro auf dem Weg zu einem voll fokussierten Großhandelsunternehmen", teilte der Handelskonzern mit. Metro-Chef Olaf Koch dankte zugleich den Real-Mitarbeitern, "ganz besonders für das herausragende Engagement in den vergangenen Wochen der Corona-Krise".

Die SCP Group sei nun alleiniger Eigentümer des stationären Real-Einzelhandels, des digitalen Geschäfts einschließlich des Online-Marktplatzes real.de (der bereits von Kaufland übernommen wurde) sowie aller weiteren Real-Gesellschaften. Alle rund 34.000 Real-Mitarbeiter würden laut der Mitteilung mit ihren aktuellen Verträgen zu bestehenden Konditionen übernommen. Die Gewerkschaft Verdi hatte jedoch zuletzt vor Lohndumping und Massenentlassungen durch den Deal gewarnt.

Bojan Luncer, zuvor Vorstandssmitglied bei Lidl, wird neuer Geschäftsführer von Real. Die SCP-Gruppe äußerte sich zu der Übernahme laut "Lebensmittelzeitung" ebenfalls in einem Schreiben. Demnach seien dutzende Filialen gefährdet: "Standortschließungen und Entlassungen werden immer die letzte Option sein, wenn weder ein Weiterbetrieb noch eine Fortführung durch ein Einzelhandelsunternehmen eine wirtschaftliche Perspektive eröffnen. Basierend auf der Einschätzung von SCP Retail Investments haben etwa 30 Geschäfte derzeit keine tragfähige Zukunft." Allerdings könnten auch Flächen verkleinert werden, um für Wettbewerber attraktiv zu werden. Ein Teil der Filialen soll zudem an Edeka und Kaufland weiterverkauft werden.

Kaufland übernimmt real.de

Am Donnerstag steht der finale Verkauf des Lebensmittelunternehmens Real an die Investorengruppe SCP an. SCP will danach einen Großteil der 279 Real-Filialen sowie den Onlineshop weiterverkaufen. Nun wurde bekannt, dass Kaufland, das wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, den Online-Marktplatz real.de übernimmt. Das berichtet die "Lebensmittelzeitung".

Kaufland hatte zuvor auch schon Interesse an bis zu 101 Standorten von Real-Filialen angemeldet. Laut Bericht plane Kaufland, den Online-Marktplatz unter dem eigenen Namen weiterzubetreiben. Für die Kunden von real.de und die Händler soll sich zunächst nichts ändern.

Wirtschafts-Drama um Real: Russischer Investor übernimmt Filialen, Schließungen und Kündigungen drohen

Das Wirtschaftsdrama rund um die Übernahme der angeschlagenen Supermarktkette Real glich einer Vorabend-Soap: ein ständiges Hin und Her und immer neue, urplötzliche Wendepunkte in den Verhandlungen. Jetzt ist der Deal besiegelt: Das Investorenkonsortium SCP und X-Bricks und der Mutterkonzern Metro haben sich auf eine 100-prozentige Übernahme geeinigt, wie beide vor wenigen Wochen bekannt gaben. Der Supermarktkette droht die Zerschlagung.

Wie die Deutsche Presse Agentur berichtet, sehe die Vereinbarung eine Veräußerung von Real als Ganzes zu einem Unternehmenswert von etwa einer Milliarde Euro vor, wie es in einer Mitteilung heißt. Metro spricht von einem Nettomittelzufluss von etwa 300 Millionen Euro — und damit rund 200 Millionen Euro weniger als ursprünglich erhofft — und weiterhin mehr als 1,5 Milliarden Euro Nettomittelzuflüsse nach sämtlichen Transaktionskosten aus dem Verkauf von Real und der Veräußerung eines Mehrheitsanteils am chinesischen Geschäft. Inzwischen hat die Europäische Kommission den Deal wie erwartet genehmigt, es gebe keine Wettbewerbsbedenken, wie es aus Brüssel heißt.

Der russische Finanzinvestor will laut der Deutschen Presseagentur sofort nach Vollzug der Übernahme die Führung der Supermarktkette austauschen. Nach dem im Mai oder Juni erwarteten Abschluss des Kaufprozesses werde eine neue Geschäftsführung unter dem früheren Lidl-Manager Bojan Luncer die Leitung übernehmen, teilte SCP am Montag mit. Neben Luncer sollen dem neuen Führungstrio der Transformationsexperte Michael Dorn und der ehemalige Rewe-Manager Oliver Mans angehören.

Wie geht es nun weiter?

Was genau mit den übrigen Filialen passiert und ob die anderen Real-Mitarbeiter ihre Jobs behalten dürfen, wird wohl noch einige Zeit unklar bleiben. „Die neuen Betreiber werden verpflichtet, die Real-Mitarbeiter auf der jeweiligen Fläche zu übernehmen“, versprach Koch in seinem Brief. Der Betriebsrat von Real ist jedoch besorgt, dass viele Stellen abgebaut werden. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Werner Klockhaus sagte der "Süddeutschen Zeitung" jüngst, er rechne mit einem Verlust von 10.000 Stellen. Metro-Chef Olaf Koch hatte diese Zahl bislang zurückgewiesen. Wo es betriebsbedingte Kündigungen geben wird, soll Koch zufolge eine bereits abgeschlossene Betriebsvereinbarung soziale Härtefälle mildern. Sie sieht Abfindungen von 12 bis 14 Monatsgehältern vor.

Real belastet Metro schon lange

Real geht es schon lange nicht mehr gut. Bereits seit September 2018 sucht der Mutterkonzern Metro einen Käufer für die Düsseldorfer Supermarktkette.

Denn der Lebensmittelhandel auf der Großfläche wird zum Auslaufmodell. Der Abwärtstrend wird von schlechten Zahlen untermauert: Ende 2019 war der Umsatz von Real erneut gesunken - um 1,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Vor zehn Jahren hatte Real in Deutschland noch knapp 8,8 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das Geschäft rechnet sich für Metro kaum: Real belastet den Konzern mit einem operativen Verlust (Ebitda) von 154 Millionen Euro.

Der Lebensmittelhandel auf großer Fläche lohnt sich kaum noch

Reals Entwicklung ist exemplarisch für alle Großflächenhändler in Deutschland. Experten der Unternehmensberatung Oliver Wyman haben für das "Handelsblatt" den Markt analysiert. Das Fazit ist ernüchternd: Filialschließungen, Umsatzverluste, Umstrukturierungen. Gerade die großflächigen Lebensmittelhändler wie Real werden es sehr schwer haben. Die Berater prognostizieren, dass die Zahl der SB-Warenhäuser bis zum Jahr 2025 um fünfzehn Prozent von aktuell noch 1.300 auf 1.100 zurückgehen wird.

Dabei scheint die Branche lange die Augen vor dieser Entwicklung verschlossen zu haben. Rainer Münch, Handelsexperte bei Oliver Wyman, sagte dem "Handelsblatt": „Das, was früher den Erfolg der Großfläche ausmachte, bieten heute auch die Supermärkte: Ein breites Sortiment mit einem großen Angebot an Frischwaren und spannende Preisaktionen." Deshalb verlieren die Großflächenbetreiber im Lebensmittelhandel seit Jahren immer mehr Marktanteile an Supermarktbetreiber wie Rewe und Edeka, aber auch an Discounter wie Aldi und Lidl.

Auch Kaufland hat es schwer

Wie sehr das Geschäftsmodell der SB-Warenhäuser unter Druck steht, zeigt auch, dass des selbst den Marktführern nicht gut geht. Kaufland ist dieses Jahr etwa nur um 1,2 Prozent gewachsen. Das "Handelsblatt" schreibt, es sei ein offenes Geheimnis, dass das Unternehmen 2019 Verlust gemacht habe. Zum Vergleich: Rewes Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um neun Prozent.

Das Geschäftsmodell der Großflächenbetreiber lasse sich aber nicht allein durch Standortreduzierung retten, so der Berater Münch gegenüber dem "Handelsblatt". Denn die Schließung einer Filiale sei oft teurer, als diese jahrelang weiterzuführen. Stattdessen sei die Inszenierung der Fläche und des Angebots wichtiger. Die Oliver-Wyman-Studie empfiehlt unter anderem, mit moderner Datenanalyse die Märkte effizienter zu steuern und dadurch die Märkte auf die Nachfrage vor Ort anzupassen.

 

Zitat

Ansturm auf die Pubs: Umsätze in England verdoppelt

 

Der erste Öffnungstag nach Monaten im Lockdown hat englischen Pubs und Gaststätten Rekordeinnahmen beschert.

Getränke waren dabei am Montag besonders begehrt, wie der Branchenanalyst CGA ermittelte. Der Verkauf von Bier, Wein und Sekt in den Pubs sei 113 Prozent höher gewesen als am selben Tag 2019. Bemerkenswert ist dabei nach Ansicht der Experten, dass nur die Außengastronomie geöffnet hat und vor allem am Vormittag in London und weiten Teilen Englands winterliche Temperaturen herrschten. Die Bestellungen nahmen um 150 Prozent zu, zahlreiche Betriebe sind auf Wochen ausgebucht.

Schätzungsweise verfügen knapp 40 Prozent der Gaststätten im größten britischen Landesteil - insgesamt etwa 41 100 Kneipen und Restaurants - über ausreichend Plätze im Freien, um unter den geltenden Regeln zu öffnen. Alle anderen dürfen erst im nächsten Schritt öffnen, der für den 17. Mai geplant ist. Insgesamt lag das Plus im Jahresvergleich bei 58,6 Prozent, denn beim Essen lagen die Umsätze sogar um 11,7 Prozent niedriger als 2019

So weit könnten wir auch sein, würde nicht von unfähigen Entscheidungsträger die Impfung so stümperhaft organisiert.

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Schätzungsweise verfügen knapp 40 Prozent der Gaststätten im größten britischen Landesteil - insgesamt etwa 41 100 Kneipen und Restaurants - über ausreichend Plätze im Freien, um unter den geltenden Regeln zu öffnen. Alle anderen dürfen erst im nächsten Schritt öffnen, der für den 17. Mai geplant ist. Insgesamt lag das Plus im Jahresvergleich bei 58,6 Prozent, denn beim Essen lagen die Umsätze sogar um 11,7 Prozent niedriger als 2019

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