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Wasserstoffantriebe

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Neue Einkommensquelle für Bauern? Wie aus Kuhmist Wasserstoff entsteht

In dieser Anlage wird aus Gülle grüner Wasserstoff.© Screenshot BtX Energy

Ein Landwirt in Krefeld sammelt mehr als nur Milch: Sein Hof ist Teil eines einzigartigen Forschungsprojekts namens "BioH2Ref", das vom Unternehmen BtX geleitet wird. Statt Erdgas wird bei dem Projekt Gülle aus dem Kuhstall als Rohstoff zur Wasserstofferzeugung genutzt, wie das Handelsblatt berichtet.

Biogas: Der unterschätzte Rohstoff

Schätzungen zufolge bleibt ein Großteil der in der deutschen Landwirtschaft anfallenden Gülle ungenutzt. Diese Biomasse kann in Biogas umgewandelt werden, das derzeit vor allem für die Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird.

Einen neuen Ansatz verfolgt das Unternehmen BtX: Es beschäftigt sich mit der Umwandlung von Biogas in grünen Wasserstoff. Dafür gibt es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz 1,3 Millionen Euro Fördergeld.

Ein Durchbruch in der Wasserstoffproduktion?

Die Methode, die BtX verfolgt, besteht darin, den auf dem Bauernhof anfallende Gülle zunächst in Biogas und anschließend in Wasserstoff umzuwandeln. Dieser Prozess ähnelt der Dampfreformierung in der chemischen Industrie, verwendet jedoch Biogas anstelle von Erdgas. Obwohl der Wirkungsgrad des Verfahrens mit 60 bis 70 Prozent etwas geringer ist als bei der Erdgasreformierung, bietet es laut Handelsblatt dennoch bedeutende Vorteile: Bereits existierende Biogasanlagen ließen sich kosteneffizient nachrüsten und Klimagase könnten vermieden werden. Erweist sich die Methode als erfolgreich, könnte dies der Landwirtschaft zudem eine neue Einnahmequelle eröffnen.

Zunächst plant BtX, sich auf die lokale Versorgung etwa von Wasserstoffbussen in ländlichen Regionen zu konzentrieren. Mit einer täglichen Produktion von etwa 100 Kilogramm Wasserstoff könnte die Versuchsanlage in Krefeld vier Busse versorgen und wirtschaftlich rentabel sein.

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