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Wahlprognosen

AfD im Umfragehoch: Studie entlarvt Mythen über Wähler der Rechtspopulisten

Laut Umfragen könnte die AfD bei den Bundestagswahlen 2025 zweitstärkste Kraft hinter der Union werden – mit Stimmen aus unterschiedlichen Milieus.

Berlin – Der AfD-Wähler ist alt, männlich, ungebildet und ostdeutsch? So einfach ist das nicht. Es sind nicht nur sozial abgehängte Protestwähler, die den Rechtspopulisten ihre Stimme geben wollen. Die versprochene „Alternative für Deutschland“ interessiert Menschen aus verschiedenen Umgebungen.

Einige Mythen über die AfD stimmen nur bedingt. Wie die Welt berichtet, sind etwa zwar die Mehrheit der AfD-Wähler männlich, aber 44 Prozent davon sind Frauen. Auch die Idee, dass die AfD nur wegen Ostdeutschland so stark ist, stimmt nur bedingt. Zwar wählen sie im Osten überproportional viele Menschen, doch 76 Prozent der AfD-Wähler leben im Westen.

Fotomontage zeigt die AfD-Politiker Tino Chrupalla und Alice Weidel vor einem Tiktok-Symbol© Kai Nietfeld/Michael Kappeler/dpa & Nurphoto/imago/Fotomontage: IDZRAGENDA

Viele AfD-Wähler hätten lieber eine Diktatur als die Ampel-Koalition

Dasselbe gilt für den Bildungsgrad. Zwar haben rund 75 der potenziellen AfD-Wähler Haupt- oder Realschulabschluss, 18 Prozent jedoch Abitur. Am ehesten stimmt die These, dass junge Menschen eher selten die AfD wählen. Am stärksten punktet die Partei bei den 50- bis 59-Jährigen, 40 Prozent der Befürworter sind über 60. Insgesamt erreicht die AfD jedoch bei nahezu allen Bevölkerungsgruppen ein zweistelliges Ergebnis.

Zwei Kritikpunkte haben dabei fast alles potenziellen AfD-Wähler gemeinsam: Sie sind unzufrieden mit der Ampel-Koalition und wünschen sich weniger Migration nach Deutschland. Darüber informiert zeit.de nach einer Analyse eines Datensatzes der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung und des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaft. Zweimal im Jahr wurden dafür etwa 10.000 Deutsche befragt.

Acht Millionen Deutsche wollen bei der Bundestagswahl 2025 AfD wählen

82 Prozent der Befragten geben an, mit der Bundesregierung „völlig unzufrieden“ zu sein. 83 Prozent wollen die Einwanderung einschränken. Viele haben das Gefühl, dass sie zu viele Steuern zahlen und ihre Meinung nicht frei äußern können – die Mehrheit ist von wirtschaftlichen Zukunftsängsten geplagt. Außer von den Grünen bekommt die AfD Zulauf aus allen Parteien. Die Mehrheit der Wähler sieht sich selbst nicht als rechts und ordnet sich politisch in der Mitte ein.

Etwa acht Millionen Menschen wollen bei der nächsten Bundestagswahl ihr Kreuz bei der AfD machen. Laut Erhebungen verschiedener Meinungsforschungsinstitute, zusammengefasst auf der Plattform DAWUM (Darstellung und Auswertung von Wahlumfragen) am 21. März, würde die AfD auf rund 18 Prozent kommen, wären am Sonntag Bundestagswahlen. Hinter der konservativen Union (CDU/CSU) wären die Rechtspopulisten damit zweitstärkste Kraft. Trotz bewiesener rechtsextremistischer Tendenzen.

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