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Zitat von Gast am 3. Mai 2022, 08:15 UhrGazprom: Russische Gaslieferungen nach China explodieren
Investing.com - Der russische Energiekonzern Gazprom (MCX:GAZP) teilte am Sonntag mit, dass seine Gaslieferungen nach China über die Power of Siberia-Pipeline in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 60 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2021 gestiegen sind, ohne dabei aber genaue Liefermengen zu nennen.
Hingegen sind die Gasexporte in Länder außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, in der sich verschiedene Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammengeschlossen haben, im selben Zeitraum um rund 27 % zurückgegangen.
Seit Jahresbeginn ist die Gasproduktion von Gazprom gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,5 % zurückgegangen.
Nach Bloomberg-Berechnungen betrug die Tagesproduktion von Gazprom im April durchschnittlich 1,347 Milliarden Kubikmeter, 8,5 % weniger als im Vormonat.
Gazprom: Russische Gaslieferungen nach China explodieren
Investing.com - Der russische Energiekonzern Gazprom (MCX:GAZP) teilte am Sonntag mit, dass seine Gaslieferungen nach China über die Power of Siberia-Pipeline in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 60 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2021 gestiegen sind, ohne dabei aber genaue Liefermengen zu nennen.
Hingegen sind die Gasexporte in Länder außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, in der sich verschiedene Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammengeschlossen haben, im selben Zeitraum um rund 27 % zurückgegangen.
Seit Jahresbeginn ist die Gasproduktion von Gazprom gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,5 % zurückgegangen.
Nach Bloomberg-Berechnungen betrug die Tagesproduktion von Gazprom im April durchschnittlich 1,347 Milliarden Kubikmeter, 8,5 % weniger als im Vormonat.
Zitat von Gast am 14. Juni 2022, 05:36 UhrRheinmetall stellt neuen Kriegs-Panzer als "Gamechanger" vor!
Düsseldorf - Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen komplett neu entwickelten Panzer mit dem Namen KF 51 Panther vorgestellt!
Die Überraschung auf der Rüstungsmesse Eurosatory 2022 in Paris wurde vom Düsseldorfer Waffen-Konzern als "Gamechanger" angekündigt.
Das Ketten-Kampffahrzeug basiert beim Antrieb auf dem Leopard 2, soll aber sonst komplett neu konzipiert worden sein.
Der KF51 Panther ist damit die erste Kampfpanzer-Entwicklung in Deutschland seit dem Kalten Krieg.Der in der Bundeswehr Standard-Panzkampfer genutzte Leopard 2 stammt aus den 1970ern und wurde seitdem kontinuierlich weiter gerüstet.
Einige Fakten des jetzt neu angekündigten Panther-Panzers dürften Militärs in aller Welt aufhorchen lassen.
Das Gerät wiegt 59 Tonnen, hat eine große 130-MM-Glattrohr-Kanone und ist damit anderen Panzern laut Konzernangaben deutlich überlegen!
"Gegenüber gegenwärtigen 120mm-Systemen liefert das FGS eine um mehr als 50 Prozent höhere Wirkung bei gleichzeitig signifikanter Reichweitensteigerung", heißt es laut dem Unternehmen.
Ohne Rüstungs-Sprech: Die Hauptwaffe ist mächtiger und schießt auch noch weiter als andere Panzer. Zusätzlich hat Rheinmetall das Kettenfahrzeug mit einem 12,7 mm Koaxial-Maschinengewehr ausgestattet. In Paris nannte Rheinmetall das Produkt den "neuesten Haupt-Kampfpanzer der Welt."
Rheinmetall stellt neuen Kriegs-Panzer als "Gamechanger" vor!
Düsseldorf - Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen komplett neu entwickelten Panzer mit dem Namen KF 51 Panther vorgestellt!
Die Überraschung auf der Rüstungsmesse Eurosatory 2022 in Paris wurde vom Düsseldorfer Waffen-Konzern als "Gamechanger" angekündigt.
Das Ketten-Kampffahrzeug basiert beim Antrieb auf dem Leopard 2, soll aber sonst komplett neu konzipiert worden sein.
Der in der Bundeswehr Standard-Panzkampfer genutzte Leopard 2 stammt aus den 1970ern und wurde seitdem kontinuierlich weiter gerüstet.
Einige Fakten des jetzt neu angekündigten Panther-Panzers dürften Militärs in aller Welt aufhorchen lassen.
Das Gerät wiegt 59 Tonnen, hat eine große 130-MM-Glattrohr-Kanone und ist damit anderen Panzern laut Konzernangaben deutlich überlegen!
"Gegenüber gegenwärtigen 120mm-Systemen liefert das FGS eine um mehr als 50 Prozent höhere Wirkung bei gleichzeitig signifikanter Reichweitensteigerung", heißt es laut dem Unternehmen.
Ohne Rüstungs-Sprech: Die Hauptwaffe ist mächtiger und schießt auch noch weiter als andere Panzer. Zusätzlich hat Rheinmetall das Kettenfahrzeug mit einem 12,7 mm Koaxial-Maschinengewehr ausgestattet. In Paris nannte Rheinmetall das Produkt den "neuesten Haupt-Kampfpanzer der Welt."
Zitat von Gast am 14. Juni 2022, 08:51 UhrRheinmetalls neuer Kampfpanzer Panther: Eine Bedrohung für Putins Superpanzer?
Lange Zeit galt der Leopard-2-Panzer als weltweit stärkster Kampfpanzer. Doch nun soll es einen Nachfolger geben: Auf der Rüstungsmesse Eurosatory in Paris feierte Rüstungskonzern Rheinmetall die Premiere seines neu entwickelten Kampfpanzers „KF51 Panther“.
Dabei soll der Panther-Panzer nicht nur mehr Feuerkraft als sein Vorgänger Leopard haben, sondern auch weitaus mobiler im Gelände sein: Mit nur 59 Tonnen Gewicht ist der Panther ein wenig leichter und kann rund 500 Kilometer weit fahren.
Ein "Gamechanger für die Gefechtsfelder der Zukunft" beschreibt ihn der Konzern selbst – und kommt damit auch einer Rüstungskooperation mit Frankreich zuvor. Denn eigentlich wollten Deutschland und Frankreich gemeinsam einen neuen Kampfpanzer bis 2035 entwickeln. Der Konzern fühlt sich laut "Handelsblatt" von seinem Rivalen bei dem Projekt jedoch außen vor gehalten.
Doch was steckt hinter dem neuen Kampfpanzer? Und kann er mit Panzern aus Russland mithalten?
Wie funktioniert der Panther-Panzer und welche Updates hat er im Vergleich zum Leopard 2?
Insgesamt hat Rheinmetall die Bewaffnung des Panzers aufgerüstet. Die Hauptwaffe des Panzers bleibt die Kanone, die ein 130 Millimeter-Kaliber ermöglicht statt wie bisher 120 Millimeter-Kaliber beim Leopard. Laut Rheinmetall soll das allein zu 50 Prozent höherer Wirkung führen. Hinzukommt: die Wucht- oder Streumunition muss nicht mehr länger mit Hand geladen werden, sondern künftig über einen automatischen Lader.
Neben der Hauptkanone soll der Panther außerdem mit einem Maschinengewehr und begleitenden Drohnen ausgestattet werden. Letztere sollen von einer Person an Bord gesteuert werden können. Als "herausragendes Merkmal der Überlebensfähigkeit" gilt laut Rheinmetall zudem ein sogenanntes abstandsaktives Schutzsystem, welches anfliegende Geschosse, Drohnen oder Lenkraketen vor dem Eintreffen am Panzer zerstören soll.
Dabei haben die Ingenieure von Rheinmetall bereits künftige Varianten des Panther-Panzers mit eingeplant: Perspektivisch soll es Panther auch mit unbemannten Türmen geben oder Fahrzeuge, die sich komplett aus der Ferne bedienen lassen. Beides bedeutet mehr Sicherheit für die Besatzung.
Grundsätzlich ist der Panther allerdings für eine dreiköpfige Besatzung ausgelegt: Kommandant, Richtschütze im Turm und Fahrer im Fahrgestell. Dort befindet sich auch ein zusätzlicher, vierter Platz für einen Waffen- und Systemspezialisten oder für Führungspersonal wie einen Kompaniechef.
Kann der Panther-Panzer mit russischen Panzern wie dem Modell Armata mithalten?
Der Armata-Panzer aus Russland galt Rüstungsexperten zufolge als Revolution, weil er schon 2015 eine neuere Ausstattung als der Leopard 2 vorweisen konnte. Das Grundkonzept ist ähnlich wie beim Panther nun ein unbemannter Turm und eine Mini-Besatzung in einem Kompakt-Kampfraum in der Wanne.
Der Panther übertrifft den Armata-Panzer aber in einigen Punkten: So ermöglicht der russische Panzer bisher nur ein Kaliber von 125 Millimetern, also weniger als beim Panther. Weiterhin beschränkte sich Rheinmetall beim Panther nicht nur auf die Aktualisierung von Kampfpanzerkonzepten, sondern konzipierte die Plattform von Grund auf neu. Der KF51 Panther, heißt es vom Konzern, lasse sich daher leicht updaten und somit mit den neuesten bedrohungsgerechten Fähigkeiten und Funktionen ausstatten.Der Armata-Panzer soll hingegen wegen fehlender Spezialmaterialien und Subkomponenten aus dem Westen Probleme bei der Serienproduktion bekommen haben, sagte Militärexperte Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations dem "Spiegel".Wer soll mit Panther-Panzern beliefert werden?
An dem neuen Kampfpanzer sollen wohl erste Länder aus Osteuropa bereits Interesse bekundet haben. Doch Rheinmetall-Chef Armin Papperger soll sich die Bundeswehr als Referenzkunden wünschen. Immerhin erwarten den Konzern durch das 100-Milliarden-Euro-Sonderbudget für die Bundeswehr mehr Aufträge und damit auch steigende Umsätze.
Rheinmetalls neuer Kampfpanzer Panther: Eine Bedrohung für Putins Superpanzer?
Lange Zeit galt der Leopard-2-Panzer als weltweit stärkster Kampfpanzer. Doch nun soll es einen Nachfolger geben: Auf der Rüstungsmesse Eurosatory in Paris feierte Rüstungskonzern Rheinmetall die Premiere seines neu entwickelten Kampfpanzers „KF51 Panther“.
Dabei soll der Panther-Panzer nicht nur mehr Feuerkraft als sein Vorgänger Leopard haben, sondern auch weitaus mobiler im Gelände sein: Mit nur 59 Tonnen Gewicht ist der Panther ein wenig leichter und kann rund 500 Kilometer weit fahren.
Ein "Gamechanger für die Gefechtsfelder der Zukunft" beschreibt ihn der Konzern selbst – und kommt damit auch einer Rüstungskooperation mit Frankreich zuvor. Denn eigentlich wollten Deutschland und Frankreich gemeinsam einen neuen Kampfpanzer bis 2035 entwickeln. Der Konzern fühlt sich laut "Handelsblatt" von seinem Rivalen bei dem Projekt jedoch außen vor gehalten.
Doch was steckt hinter dem neuen Kampfpanzer? Und kann er mit Panzern aus Russland mithalten?
Wie funktioniert der Panther-Panzer und welche Updates hat er im Vergleich zum Leopard 2?
Insgesamt hat Rheinmetall die Bewaffnung des Panzers aufgerüstet. Die Hauptwaffe des Panzers bleibt die Kanone, die ein 130 Millimeter-Kaliber ermöglicht statt wie bisher 120 Millimeter-Kaliber beim Leopard. Laut Rheinmetall soll das allein zu 50 Prozent höherer Wirkung führen. Hinzukommt: die Wucht- oder Streumunition muss nicht mehr länger mit Hand geladen werden, sondern künftig über einen automatischen Lader.
Neben der Hauptkanone soll der Panther außerdem mit einem Maschinengewehr und begleitenden Drohnen ausgestattet werden. Letztere sollen von einer Person an Bord gesteuert werden können. Als "herausragendes Merkmal der Überlebensfähigkeit" gilt laut Rheinmetall zudem ein sogenanntes abstandsaktives Schutzsystem, welches anfliegende Geschosse, Drohnen oder Lenkraketen vor dem Eintreffen am Panzer zerstören soll.
Dabei haben die Ingenieure von Rheinmetall bereits künftige Varianten des Panther-Panzers mit eingeplant: Perspektivisch soll es Panther auch mit unbemannten Türmen geben oder Fahrzeuge, die sich komplett aus der Ferne bedienen lassen. Beides bedeutet mehr Sicherheit für die Besatzung.
Grundsätzlich ist der Panther allerdings für eine dreiköpfige Besatzung ausgelegt: Kommandant, Richtschütze im Turm und Fahrer im Fahrgestell. Dort befindet sich auch ein zusätzlicher, vierter Platz für einen Waffen- und Systemspezialisten oder für Führungspersonal wie einen Kompaniechef.
Kann der Panther-Panzer mit russischen Panzern wie dem Modell Armata mithalten?
Der Armata-Panzer aus Russland galt Rüstungsexperten zufolge als Revolution, weil er schon 2015 eine neuere Ausstattung als der Leopard 2 vorweisen konnte. Das Grundkonzept ist ähnlich wie beim Panther nun ein unbemannter Turm und eine Mini-Besatzung in einem Kompakt-Kampfraum in der Wanne.
Wer soll mit Panther-Panzern beliefert werden?
An dem neuen Kampfpanzer sollen wohl erste Länder aus Osteuropa bereits Interesse bekundet haben. Doch Rheinmetall-Chef Armin Papperger soll sich die Bundeswehr als Referenzkunden wünschen. Immerhin erwarten den Konzern durch das 100-Milliarden-Euro-Sonderbudget für die Bundeswehr mehr Aufträge und damit auch steigende Umsätze.
Zitat von Gast am 4. August 2022, 09:09 UhrHeckler & Koch: Waffenfirma mit deutlich mehr Gewinn
Die Schwarzwälder Firma Heckler & Koch konnte 40 Prozent mehr erwirtschaften als im Vorjahr. Dabei schlagen kriegsbedingte Nachbestellungen noch gar nicht zu Buche.
Mit Sturmgewehren und anderen Handfeuerwaffen hat die Rüstungsfirma Heckler & Koch deutlich mehr Geschäft gemacht und ihren Gewinn gesteigert. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr um rund neun Prozent auf 156,1 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen in Oberndorf bei seiner Hauptversammlung mit. Der Gewinn schnellte sogar um rund 40 Prozent auf 16 Millionen Euro in die Höhe.
Als einen Grund für die besseren Zahlen nannte Vorstandschef Jens Bodo Koch effizientere Arbeitsabläufe. In der zweiten Jahreshälfte werde sich das Wachstum aber wegen gestiegener Rohstoffkosten »normalisieren«.
Nachbestellungen aus Nord- und Osteuropa
Wie auch bei anderen Waffenherstellern sorgten die Folgen des Ukrainekriegs für zusätzliche Bestellungen bei der Schwarzwälder Firma. Bestandskunden aus Nord- und Osteuropa hätten seit Februar nachbestellt, sagte Koch und nannte dabei keine Ländernamen. Bekannt ist aber, dass Heckler & Koch Sturmgewehr-Rahmenverträge mit Norwegen, Litauen und Lettland hat.
Allerdings: Kriegsbedingte Nachbestellungen machen sich im Umsatz frühestens im Herbst bemerkbar.
So gut wie sicher hat das Unternehmen inzwischen einen Großauftrag des Bundes über 120.000 Sturmgewehre eines neuen Modells, welches die G36 ersetzen soll. Nach einem Rechtsstreit zog Konkurrent C. G. Haenel den Kürzeren. Damit Heckler & Koch den Auftrag bekommt, fehlt noch die Zustimmung des Haushaltsausschusses des Bundestags – dass die kommt, ist sehr wahrscheinlich.Nach einer Produktion von Testwaffen und einer dann folgenden Erprobungsphase in der Truppe wird die Auslieferung der ersten serienmäßig hergestellten neuen Sturmgewehre Ende 2024 erwartet. Die schrittweise Einführung wird mehrere Jahre dauern.
Heckler & Koch ist der größte deutsche Hersteller von sogenannten Kleinwaffen – damit gemeint sind Waffen, die man allein tragen kann, also Sturmgewehre, Maschinengewehre, Pistolen und Granatwerfer. Zu den Konkurrenten gehören neben C. G. Haenel aus Thüringen Beretta aus Italien, Sig Sauer aus den USA, FN Herstal aus Belgien und das tschechische Unternehmen CZG, das 2021 die US-Firma Colt übernahm.
Rechtsstreit um Stimmrechte
Auf der Hauptversammlung gab es aber auch MIsserfolgsmeldungen. Das Landgericht Stuttgart gab nämlich ebenfalls am Mittwoch eine Entscheidung bekannt, dass Hauptversammlungsbeschlüsse der Firma aus dem Jahr 2021 für nichtig erklärt worden seien. Geklagt hatte der Ex-Großaktionär Andreas Heeschen. Er hatte nach einem Aktionärstreff 2020 einen Sitz im Aufsichtsrat eingebüßt, weil der neue Mehrheitsaktionär – die Luxemburger Finanzholding CDE – das so wollte.
Heeschen war aber der Ansicht, dass die Stimmrechte noch gar nicht übertragen worden waren. Er legte Rechtsmittel ein. 2021 ließ die Firma die umstrittene Entscheidung der Hauptversammlung von 2020 bestätigen. Diese Bestätigung erklärte das Stuttgarter Landgericht nun für ungültig.
Seine Entscheidung begründete das Gericht mit Blick auf neue Stimmrechtsmitteilungen, die Ende Juni im Bundesanzeiger veröffentlicht worden waren und denen zufolge es weitere mittelbare Mehrheitsbeteiligungen gibt. Genannt werden in der Bundesanzeiger-Mitteilung der französische Investor Nicolas Walewski, ein auf Barbados lebender Landsmann und eine Bank von der karibischen Insel. Alle drei Parteien sind mit der bereits bekannten Mehrheitsaktionärin, der CDE, verwoben. Das Gericht kritisierte, dass die Nennung erst jetzt erfolgte und nicht schon damals, und sah darin einen »Rechtsverlust« – die CDE hätte 2021 nicht zur Ausübung der Stimmrechtsmehrheit zugelassen werden dürfen.
Das Stuttgarter Gerichtsverfahren gehört gewissermaßen zu den Nachwehen des erbittert geführten Machtkampfes zwischen Heeschen und Walewski – eine Auseinandersetzung, die Walewski 2020 für sich entschied. Heeschen wollte aber nicht klein beigeben.
Praktische Auswirkungen hat die Gerichtsentscheidung keine. Bei der Hauptversammlung an diesem Mittwoch standen weitere Bestätigungsbeschlüsse auf der Tagesordnung, mit denen die Entscheidung von 2019 erneut abgesegnet werden sollte. »Wir hätten dies unabhängig von der Entscheidung des Landgerichts ohnehin getan, um auf der sicheren Seite zu sein«, sagte eine Unternehmenssprecherin. Der Kläger Heeschen war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Heckler & Koch: Waffenfirma mit deutlich mehr Gewinn
Die Schwarzwälder Firma Heckler & Koch konnte 40 Prozent mehr erwirtschaften als im Vorjahr. Dabei schlagen kriegsbedingte Nachbestellungen noch gar nicht zu Buche.
Mit Sturmgewehren und anderen Handfeuerwaffen hat die Rüstungsfirma Heckler & Koch deutlich mehr Geschäft gemacht und ihren Gewinn gesteigert. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr um rund neun Prozent auf 156,1 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen in Oberndorf bei seiner Hauptversammlung mit. Der Gewinn schnellte sogar um rund 40 Prozent auf 16 Millionen Euro in die Höhe.
Als einen Grund für die besseren Zahlen nannte Vorstandschef Jens Bodo Koch effizientere Arbeitsabläufe. In der zweiten Jahreshälfte werde sich das Wachstum aber wegen gestiegener Rohstoffkosten »normalisieren«.
Nachbestellungen aus Nord- und Osteuropa
Wie auch bei anderen Waffenherstellern sorgten die Folgen des Ukrainekriegs für zusätzliche Bestellungen bei der Schwarzwälder Firma. Bestandskunden aus Nord- und Osteuropa hätten seit Februar nachbestellt, sagte Koch und nannte dabei keine Ländernamen. Bekannt ist aber, dass Heckler & Koch Sturmgewehr-Rahmenverträge mit Norwegen, Litauen und Lettland hat.
Allerdings: Kriegsbedingte Nachbestellungen machen sich im Umsatz frühestens im Herbst bemerkbar.
Nach einer Produktion von Testwaffen und einer dann folgenden Erprobungsphase in der Truppe wird die Auslieferung der ersten serienmäßig hergestellten neuen Sturmgewehre Ende 2024 erwartet. Die schrittweise Einführung wird mehrere Jahre dauern.
Heckler & Koch ist der größte deutsche Hersteller von sogenannten Kleinwaffen – damit gemeint sind Waffen, die man allein tragen kann, also Sturmgewehre, Maschinengewehre, Pistolen und Granatwerfer. Zu den Konkurrenten gehören neben C. G. Haenel aus Thüringen Beretta aus Italien, Sig Sauer aus den USA, FN Herstal aus Belgien und das tschechische Unternehmen CZG, das 2021 die US-Firma Colt übernahm.
Rechtsstreit um Stimmrechte
Auf der Hauptversammlung gab es aber auch MIsserfolgsmeldungen. Das Landgericht Stuttgart gab nämlich ebenfalls am Mittwoch eine Entscheidung bekannt, dass Hauptversammlungsbeschlüsse der Firma aus dem Jahr 2021 für nichtig erklärt worden seien. Geklagt hatte der Ex-Großaktionär Andreas Heeschen. Er hatte nach einem Aktionärstreff 2020 einen Sitz im Aufsichtsrat eingebüßt, weil der neue Mehrheitsaktionär – die Luxemburger Finanzholding CDE – das so wollte.
Heeschen war aber der Ansicht, dass die Stimmrechte noch gar nicht übertragen worden waren. Er legte Rechtsmittel ein. 2021 ließ die Firma die umstrittene Entscheidung der Hauptversammlung von 2020 bestätigen. Diese Bestätigung erklärte das Stuttgarter Landgericht nun für ungültig.
Seine Entscheidung begründete das Gericht mit Blick auf neue Stimmrechtsmitteilungen, die Ende Juni im Bundesanzeiger veröffentlicht worden waren und denen zufolge es weitere mittelbare Mehrheitsbeteiligungen gibt. Genannt werden in der Bundesanzeiger-Mitteilung der französische Investor Nicolas Walewski, ein auf Barbados lebender Landsmann und eine Bank von der karibischen Insel. Alle drei Parteien sind mit der bereits bekannten Mehrheitsaktionärin, der CDE, verwoben. Das Gericht kritisierte, dass die Nennung erst jetzt erfolgte und nicht schon damals, und sah darin einen »Rechtsverlust« – die CDE hätte 2021 nicht zur Ausübung der Stimmrechtsmehrheit zugelassen werden dürfen.
Das Stuttgarter Gerichtsverfahren gehört gewissermaßen zu den Nachwehen des erbittert geführten Machtkampfes zwischen Heeschen und Walewski – eine Auseinandersetzung, die Walewski 2020 für sich entschied. Heeschen wollte aber nicht klein beigeben.
Praktische Auswirkungen hat die Gerichtsentscheidung keine. Bei der Hauptversammlung an diesem Mittwoch standen weitere Bestätigungsbeschlüsse auf der Tagesordnung, mit denen die Entscheidung von 2019 erneut abgesegnet werden sollte. »Wir hätten dies unabhängig von der Entscheidung des Landgerichts ohnehin getan, um auf der sicheren Seite zu sein«, sagte eine Unternehmenssprecherin. Der Kläger Heeschen war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Zitat von Gast am 15. November 2022, 07:21 UhrDeutsche Rüstungshersteller sind zu klein
Munition, egal für welches Kaliber, ist Mangelware bei der Bundeswehr. Um den akuten Bedarf der Streitkräfte zu decken, wäre ein Großeinkauf von 20 Milliarden Euro erforderlich. Weil dafür jedoch die Kapazitäten in der Produktion fehlen, ist binnen zwei Jahren wohl nur ein Volumen von 2 Milliarden Euro realisierbar.
Die Nöte sind damit zu erklären, dass mit Ende des Kalten Krieges bei der Bundeswehr enorm gespart wurde und deren Ausrüster heute zu Manufakturbetrieben geschrumpft sind. Diese Nischenhersteller sind mit dem radikalen Schwenk auf Massenfertigung von Munition oder Waffen überfordert, der seit Ausbruch des Ukrainekrieges dringend nötig ist.
Da der Umbau mit modernen Industriestandards nicht auf die Schnelle zu schaffen ist, suchen Hersteller wie Rheinmetall über Zukäufe ihre Engpässe zu überbrücken. Auch Konkurrenten der Rheinländer loten solche Partnerschaften in Nato-Staaten aus.
Mehr Geld vom Staat hilft beim überfälligen Umbau der deutschen Rüstungsindustrie zudem wenig: Die Bundesregierung hatte im Februar mit ihrem Sondervermögen für die Bundeswehr rund 100 Milliarden Euro für wichtige Beschaffungsvorhaben avisiert. Bislang ist keines der Projekte unterschriftsreif.
Deutsche Rüstungshersteller sind zu klein
Munition, egal für welches Kaliber, ist Mangelware bei der Bundeswehr. Um den akuten Bedarf der Streitkräfte zu decken, wäre ein Großeinkauf von 20 Milliarden Euro erforderlich. Weil dafür jedoch die Kapazitäten in der Produktion fehlen, ist binnen zwei Jahren wohl nur ein Volumen von 2 Milliarden Euro realisierbar.
Die Nöte sind damit zu erklären, dass mit Ende des Kalten Krieges bei der Bundeswehr enorm gespart wurde und deren Ausrüster heute zu Manufakturbetrieben geschrumpft sind. Diese Nischenhersteller sind mit dem radikalen Schwenk auf Massenfertigung von Munition oder Waffen überfordert, der seit Ausbruch des Ukrainekrieges dringend nötig ist.
Da der Umbau mit modernen Industriestandards nicht auf die Schnelle zu schaffen ist, suchen Hersteller wie Rheinmetall über Zukäufe ihre Engpässe zu überbrücken. Auch Konkurrenten der Rheinländer loten solche Partnerschaften in Nato-Staaten aus.
Mehr Geld vom Staat hilft beim überfälligen Umbau der deutschen Rüstungsindustrie zudem wenig: Die Bundesregierung hatte im Februar mit ihrem Sondervermögen für die Bundeswehr rund 100 Milliarden Euro für wichtige Beschaffungsvorhaben avisiert. Bislang ist keines der Projekte unterschriftsreif.
Zitat von Gast am 16. November 2022, 09:08 UhrRüstungsindustrie: Rheinmetall kauft Munitionsfirma – Gepard-Munition für die Ukraine
Mit Expal Systems aus Spanien stärkt Rheinmetall die eigene Rüstungssparte. Vorstandschef Papperger erwartet einen weiteren deutlichen Nachfrageschub.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall reagiert auf die steigende Nachfrage nach Munition und übernimmt den spanischen Wettbewerber Expal Systems für 1,2 Milliarden Euro. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Weltweit sei nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine der Bedarf erheblich gestiegen, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem Handelsblatt.
Expal System ist mit einem Jahresumsatz von rund 400 Millionen Euro einer der größten Munitionshersteller in Europa. Laut Vorstandschef Papperger reichten die Kapazitäten aus, um den Umsatz weiter auf bis zu 700 Millionen Euro zu erhöhen. Die Werke seien modern und hochautomatisiert.
Die Spanier produzieren unter anderem Munition für Artilleriesysteme und Flugabwehrgeschütze. Pro Jahr könne Expal 250.000 bis 300.000 Artilleriegranaten herstellen, sagte Papperger. Rheinmetall selbst komme auf eine Kapazität von rund 80.000.
Rheinmetall: Gepard-Munition für die Ukraine könnte bald aus Spanien kommen
Laut Papperger kann bei Expal zukünftig auch Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard gefertigt werden. Die Panzer hatte die Bundesregierung auch an die Ukraine geliefert, um ihren Luftraum gegen Angriffe aus Russland zu schützen. Der Munitionsvorrat ist jedoch begrenzt, weil das Herstellerland Schweiz keine Exporterlaubnis erteilen will.
Die Produktion von Munition ist für Rheinmetall in den kommenden Jahren eines der wichtigsten Themen. Nach dem Ende des Kalten Kriegs hatten viele westliche Länder ihre Arsenale geleert und wollen sie nun wieder auffüllen.
Auch die Bundeswehr verfügt nur noch über einen sehr begrenzten Munitionsvorrat. Die Bundesregierung plant, die Bestände wieder aufzufüllen und dafür nach Angaben aus der Politik bis zu rund 20 Milliarden Euro auszugeben.
Der Kaufpreis für Expal Systems ist dreimal so hoch wie sein aktueller Umsatz. Rheinmetall-Vorstandschef Papperger zufolge rechtfertige der perspektivisch erwartbare Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von rund 200 Millionen Euro die hohe Bewertung. Hinzu komme die Erwartung, dass das Geschäft stark wachsen werde.
Rheinmetall setzte sich in der Auktion gegen einige andere Rüstungsanbieter durch, wie eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte. Verkäufer ist die Private Equity-Gesellschaft Rhone, die Maxam 2019 gekauft hatte und die sich nun der hohen Nachfrage nach den Maxam-Produkten und damit auch einer hohen Bewertung beim Verkauf erfreut.
Die Anleger reagierten positiv auf den Kauf: Bis zum Nachmittag stieg der Aktienkurs von Rheinmetall um mehr als acht Prozent.
Rüstungsindustrie: Rheinmetall kauft Munitionsfirma – Gepard-Munition für die Ukraine
Mit Expal Systems aus Spanien stärkt Rheinmetall die eigene Rüstungssparte. Vorstandschef Papperger erwartet einen weiteren deutlichen Nachfrageschub.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall reagiert auf die steigende Nachfrage nach Munition und übernimmt den spanischen Wettbewerber Expal Systems für 1,2 Milliarden Euro. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Weltweit sei nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine der Bedarf erheblich gestiegen, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem Handelsblatt.
Expal System ist mit einem Jahresumsatz von rund 400 Millionen Euro einer der größten Munitionshersteller in Europa. Laut Vorstandschef Papperger reichten die Kapazitäten aus, um den Umsatz weiter auf bis zu 700 Millionen Euro zu erhöhen. Die Werke seien modern und hochautomatisiert.
Die Spanier produzieren unter anderem Munition für Artilleriesysteme und Flugabwehrgeschütze. Pro Jahr könne Expal 250.000 bis 300.000 Artilleriegranaten herstellen, sagte Papperger. Rheinmetall selbst komme auf eine Kapazität von rund 80.000.
Rheinmetall: Gepard-Munition für die Ukraine könnte bald aus Spanien kommen
Laut Papperger kann bei Expal zukünftig auch Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard gefertigt werden. Die Panzer hatte die Bundesregierung auch an die Ukraine geliefert, um ihren Luftraum gegen Angriffe aus Russland zu schützen. Der Munitionsvorrat ist jedoch begrenzt, weil das Herstellerland Schweiz keine Exporterlaubnis erteilen will.
Die Produktion von Munition ist für Rheinmetall in den kommenden Jahren eines der wichtigsten Themen. Nach dem Ende des Kalten Kriegs hatten viele westliche Länder ihre Arsenale geleert und wollen sie nun wieder auffüllen.
Auch die Bundeswehr verfügt nur noch über einen sehr begrenzten Munitionsvorrat. Die Bundesregierung plant, die Bestände wieder aufzufüllen und dafür nach Angaben aus der Politik bis zu rund 20 Milliarden Euro auszugeben.
Der Kaufpreis für Expal Systems ist dreimal so hoch wie sein aktueller Umsatz. Rheinmetall-Vorstandschef Papperger zufolge rechtfertige der perspektivisch erwartbare Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von rund 200 Millionen Euro die hohe Bewertung. Hinzu komme die Erwartung, dass das Geschäft stark wachsen werde.
Rheinmetall setzte sich in der Auktion gegen einige andere Rüstungsanbieter durch, wie eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte. Verkäufer ist die Private Equity-Gesellschaft Rhone, die Maxam 2019 gekauft hatte und die sich nun der hohen Nachfrage nach den Maxam-Produkten und damit auch einer hohen Bewertung beim Verkauf erfreut.
Die Anleger reagierten positiv auf den Kauf: Bis zum Nachmittag stieg der Aktienkurs von Rheinmetall um mehr als acht Prozent.
Zitat von Gast am 15. Dezember 2022, 07:22 UhrRheinmetall baut neue Fertigung in Deutschland auf – als erstes soll Munition für Gepard-Panzer in der Ukraine hergestellt werden
Rheinmetall baut in Deutschland eine umfangreiche neue Munitionsfertigung mit dem Ziel einer unabhängigen Versorgung der Bundeswehr auf. Die Anlagen für sogenannte Mittelkalibermunition sollten im Januar fertig sein, bestätigte das Rüstungsunternehmen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatte es in Berlin politische Verärgerung über das Schweizer Veto gegen Munitionslieferungen aus Deutschland an die Ukraine gegeben. Der Export von Alt-Beständen des für die Flugabwehrkanonenpanzer Gepard benötigten Waffenmaterials hätte der Zustimmung der Schweizer Regierung bedurft, die aber mit Hinweis auf die eigene Neutralität ablehnte.
Rheinmetall verwies auch auf erheblichen Nachholbedarf bei Munition in Deutschland und Lücken, die durch die Unterstützung der Ukraine entstanden sind. Sie seien gemäß den Vorgaben der Nato zu füllen. Im Mittelpunkt der neuen Bedarfslage stehe das Bestreben, "die Munitionsversorgung in Deutschland wieder prinzipiell unabhängig von ausländischen Fertigungsstätten aufzustellen", sagte ein Sprecher des Rüstungsunternehmens der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Man habe sich dazu entschlossen, in Deutschland eine neue Fertigungsanlage für die Kaliber 20-35 Millimeter zu bauen. Die Produktion soll im Juni 2023 aufgenommen werden.
Munition für den Gepard in der Ukraine
Zudem sei Rheinmetall dann bereits im Juli in der Lage, eine erste Charge von Gepard-Munition auszuliefern, sagte der Sprecher. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um bis zu 300 000 Schuss für die Ukraine, wenn die Bundesregierung nun einen entsprechenden Auftrag erteilt. Deutschland hat den Gepard der Ukraine überlassen, konnte aber zunächst nur wenig Munition dazugeben. Die in der Bundeswehr ausgemusterten und der Ukraine überlassenen Gepard-Panzer sind mit einer 35mm-Zwillingskanone der Schweizer Rüstungsschmiede Oerlikon ausgestattet. Der Schweizer Hersteller von Waffen und Munition gehört heute zu Rheinmetall.
"Ich bin sehr erleichtert darüber, dass die Industrie so schnell reagiert hat. In Zukunft wird verstärkt Munition, die wir dringend benötigen, in Deutschland hergestellt", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Angesichts der sicherheitspolitischen Lage ist es von immenser Bedeutung, dass Deutschland gemeinsam mit den Nato-Partnern bei der Herstellung von Munition unabhängiger wird."
Die Gepard-Panzer werden für den Schutz der Infrastruktur in der Ukraine gegen russische Luftangriffe genutzt. Sie schützen auch Hafenanlagen, die für den Transport von ukrainischem Getreide auf die Weltmärkte nötig sind. Dass die Schweizer Regierung mit Hinweis auf ihre Neutralität zweimal ein Veto gegen Lieferungen von Munition aus Deutschland an die Ukraine eingelegt hat, war in Deutschland zähneknirschend akzeptiert worden.
Auch die Bundeswehr bezieht bislang im Mittelkaliber Munition aus der Schweiz für ihr Flugabwehr-Waffensystem Mantis, für die Hauptbewaffnung des Schützenpanzers Puma, ein Marine-Geschütz sowie für die Kampfflugzeuge Tornado und Eurofighter. Es handelt sich um Munitionssorten im Kaliber von 20 Millimeter bis 35 Millimeter, die nun auf neuen Maschinen in Deutschland gefertigt werden.
Unabhängig von der Schweizer Munition
Strack-Zimmermann hatte im November gefordert, in Deutschland müssten Konsequenzen aus der Schweizer Haltung gezogen werden. "Was geschieht eigentlich, wenn Deutschland oder einer der Nato-Staaten angegriffen würde und die in der Schweiz hergestellte Munition aufgrund dieser "Neutralität" nicht geliefert würde?", fragte sie.
Deutschland will in den kommenden Jahren insgesamt mehr als 20 Milliarden Euro für Munition ausgeben, darunter auch Raketen und Artilleriemunition. Rheinmetall sehe sich "in der Verantwortung, die Bundesregierung nach Kräften dabei zu unterstützen, die erforderliche Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr wiederherzustellen", sagte der Sprecher, der die Schweiz nicht ausdrücklich erwähnte. Der beschlossene Neuaufbau einer Fertigungslinie und die Ausweitung von Produktionskapazität für Munition in Deutschland erfolge unabhängig von den Planungen für bestehende Standorte in anderen Ländern. Wo genau die Fertigungsanlagen entstehen, ist noch nicht öffentlich bekannt.
Der Rheinmetall-Sprecher sagte weiter: "Wir sehen den beschriebenen Schritt aber ausdrücklich als Beitrag der Industrie, die außen- und sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland zu stärken und die Sicherheit Deutschlands innerhalb einer starken Nordatlantischen Allianz sowie einer geeinten Europäischen Union durch Schaffung geeigneter Kapazitäten zu erhöhen."
Ebenfalls der Kapazitätsausweitung im Munitionsbereich dient eine Akquisition in Europa, die Rheinmetall vor kurzem bekanntgegeben hat. Mit der Übernahme der spanischen Expal Systems wird das Unternehmen seine Kapazitäten im Bereich der Artilleriemunition auf mehr als das Dreifache erhöhen und im Mittelkaliberbereich oder bei Mörsern verdoppeln. Die Übernahme soll - nach Abschluss der kartellrechtlichen Prüfungen - spätestens im Sommer 2023 abgeschlossen werden.
Rheinmetall baut neue Fertigung in Deutschland auf – als erstes soll Munition für Gepard-Panzer in der Ukraine hergestellt werden
Rheinmetall baut in Deutschland eine umfangreiche neue Munitionsfertigung mit dem Ziel einer unabhängigen Versorgung der Bundeswehr auf. Die Anlagen für sogenannte Mittelkalibermunition sollten im Januar fertig sein, bestätigte das Rüstungsunternehmen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatte es in Berlin politische Verärgerung über das Schweizer Veto gegen Munitionslieferungen aus Deutschland an die Ukraine gegeben. Der Export von Alt-Beständen des für die Flugabwehrkanonenpanzer Gepard benötigten Waffenmaterials hätte der Zustimmung der Schweizer Regierung bedurft, die aber mit Hinweis auf die eigene Neutralität ablehnte.
Rheinmetall verwies auch auf erheblichen Nachholbedarf bei Munition in Deutschland und Lücken, die durch die Unterstützung der Ukraine entstanden sind. Sie seien gemäß den Vorgaben der Nato zu füllen. Im Mittelpunkt der neuen Bedarfslage stehe das Bestreben, "die Munitionsversorgung in Deutschland wieder prinzipiell unabhängig von ausländischen Fertigungsstätten aufzustellen", sagte ein Sprecher des Rüstungsunternehmens der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Man habe sich dazu entschlossen, in Deutschland eine neue Fertigungsanlage für die Kaliber 20-35 Millimeter zu bauen. Die Produktion soll im Juni 2023 aufgenommen werden.
Munition für den Gepard in der Ukraine
Zudem sei Rheinmetall dann bereits im Juli in der Lage, eine erste Charge von Gepard-Munition auszuliefern, sagte der Sprecher. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um bis zu 300 000 Schuss für die Ukraine, wenn die Bundesregierung nun einen entsprechenden Auftrag erteilt. Deutschland hat den Gepard der Ukraine überlassen, konnte aber zunächst nur wenig Munition dazugeben. Die in der Bundeswehr ausgemusterten und der Ukraine überlassenen Gepard-Panzer sind mit einer 35mm-Zwillingskanone der Schweizer Rüstungsschmiede Oerlikon ausgestattet. Der Schweizer Hersteller von Waffen und Munition gehört heute zu Rheinmetall.
"Ich bin sehr erleichtert darüber, dass die Industrie so schnell reagiert hat. In Zukunft wird verstärkt Munition, die wir dringend benötigen, in Deutschland hergestellt", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Angesichts der sicherheitspolitischen Lage ist es von immenser Bedeutung, dass Deutschland gemeinsam mit den Nato-Partnern bei der Herstellung von Munition unabhängiger wird."
Die Gepard-Panzer werden für den Schutz der Infrastruktur in der Ukraine gegen russische Luftangriffe genutzt. Sie schützen auch Hafenanlagen, die für den Transport von ukrainischem Getreide auf die Weltmärkte nötig sind. Dass die Schweizer Regierung mit Hinweis auf ihre Neutralität zweimal ein Veto gegen Lieferungen von Munition aus Deutschland an die Ukraine eingelegt hat, war in Deutschland zähneknirschend akzeptiert worden.
Auch die Bundeswehr bezieht bislang im Mittelkaliber Munition aus der Schweiz für ihr Flugabwehr-Waffensystem Mantis, für die Hauptbewaffnung des Schützenpanzers Puma, ein Marine-Geschütz sowie für die Kampfflugzeuge Tornado und Eurofighter. Es handelt sich um Munitionssorten im Kaliber von 20 Millimeter bis 35 Millimeter, die nun auf neuen Maschinen in Deutschland gefertigt werden.
Unabhängig von der Schweizer Munition
Strack-Zimmermann hatte im November gefordert, in Deutschland müssten Konsequenzen aus der Schweizer Haltung gezogen werden. "Was geschieht eigentlich, wenn Deutschland oder einer der Nato-Staaten angegriffen würde und die in der Schweiz hergestellte Munition aufgrund dieser "Neutralität" nicht geliefert würde?", fragte sie.
Deutschland will in den kommenden Jahren insgesamt mehr als 20 Milliarden Euro für Munition ausgeben, darunter auch Raketen und Artilleriemunition. Rheinmetall sehe sich "in der Verantwortung, die Bundesregierung nach Kräften dabei zu unterstützen, die erforderliche Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr wiederherzustellen", sagte der Sprecher, der die Schweiz nicht ausdrücklich erwähnte. Der beschlossene Neuaufbau einer Fertigungslinie und die Ausweitung von Produktionskapazität für Munition in Deutschland erfolge unabhängig von den Planungen für bestehende Standorte in anderen Ländern. Wo genau die Fertigungsanlagen entstehen, ist noch nicht öffentlich bekannt.
Der Rheinmetall-Sprecher sagte weiter: "Wir sehen den beschriebenen Schritt aber ausdrücklich als Beitrag der Industrie, die außen- und sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland zu stärken und die Sicherheit Deutschlands innerhalb einer starken Nordatlantischen Allianz sowie einer geeinten Europäischen Union durch Schaffung geeigneter Kapazitäten zu erhöhen."
Ebenfalls der Kapazitätsausweitung im Munitionsbereich dient eine Akquisition in Europa, die Rheinmetall vor kurzem bekanntgegeben hat. Mit der Übernahme der spanischen Expal Systems wird das Unternehmen seine Kapazitäten im Bereich der Artilleriemunition auf mehr als das Dreifache erhöhen und im Mittelkaliberbereich oder bei Mörsern verdoppeln. Die Übernahme soll - nach Abschluss der kartellrechtlichen Prüfungen - spätestens im Sommer 2023 abgeschlossen werden.
Zitat von Gast am 10. Mai 2023, 05:36 UhrRüstungsindustrie in Düsseldorf: Rheinmetall-Chef: 2023 könnte „das beste Jahr der Firmengeschichte werden“
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall präsentierte am Dienstag auf der Hauptversammlung einen optimistischen Vorstand: Das Geschäftsjahr 2022 habe sich für das Unternehmen „höchst positiv“ entwickelt, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Der Konzern schaffte erst kürzlich den Sprung in den Dax. „Sie können davon ausgehen, dass das Jahr 2023 das beste Jahr der Firmengeschichte ist im Bereich der Auftragseingänge“, so Papperger zu den Aktionären.
Vor allem das Geschäft mit und in der Ukraine will der Konzern weiter hochfahren. „Die Lager sind leer“, sagt Papperger. Auch im Falle eines schnellen Endes des Krieges müsse die Ukraine ihre Arsenale neu aufbauen. „Deshalb glaube ich, dass in den nächsten zehn Jahren die Nachfrage sehr hoch sein wird.“
Rheinmetall will Panzerfabrik in der Ukraine bauen
Derzeit versuche Rheinmetall, mit ukrainischen Unternehmen Kooperationen und Joint Ventures abzuschließen. „Damit befähigen wir mittel- und langfristig die Ukraine, sich selbst verteidigen zu können.“ Künftig will der Konzern Flugabwehr, Munition, Fahrzeugsysteme und Panzer direkt in der Ukraine herstellen. Papperger bekräftigte erneut sein Vorhaben, eine Fabrik für den Kampfpanzer Panther direkt in der Ukraine zu bauen. Die bisherigen Gespräche mit der ukrainischen Regierung seien vielversprechend, so der Manager. „Bald könnte der Panther in einem Werk in der Ukraine vom Band rollen.“
Bei der Online-Versammlung meldeten sich auch Kritiker des Unternehmens zu Wort und bemängelten, Rheinmetall rüste auch Krisen- und Konfliktregionen auf. Sie verwiesen mehrfach auf eine Strafanzeige gegen Rheinmetall wegen der möglichen Beihilfe an Kriegsverbrechen im Jemen, die derzeit beim Generalbundesanwalt geprüft wird. „Bei all den schönen Reden, die wir heute gehört haben: Auch das scheint das Verständnis von Frieden und Sicherheit der Rheinmetall AG zu sein.“
Rüstungsindustrie in Düsseldorf: Rheinmetall-Chef: 2023 könnte „das beste Jahr der Firmengeschichte werden“
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall präsentierte am Dienstag auf der Hauptversammlung einen optimistischen Vorstand: Das Geschäftsjahr 2022 habe sich für das Unternehmen „höchst positiv“ entwickelt, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Der Konzern schaffte erst kürzlich den Sprung in den Dax. „Sie können davon ausgehen, dass das Jahr 2023 das beste Jahr der Firmengeschichte ist im Bereich der Auftragseingänge“, so Papperger zu den Aktionären.
Vor allem das Geschäft mit und in der Ukraine will der Konzern weiter hochfahren. „Die Lager sind leer“, sagt Papperger. Auch im Falle eines schnellen Endes des Krieges müsse die Ukraine ihre Arsenale neu aufbauen. „Deshalb glaube ich, dass in den nächsten zehn Jahren die Nachfrage sehr hoch sein wird.“
Rheinmetall will Panzerfabrik in der Ukraine bauen
Derzeit versuche Rheinmetall, mit ukrainischen Unternehmen Kooperationen und Joint Ventures abzuschließen. „Damit befähigen wir mittel- und langfristig die Ukraine, sich selbst verteidigen zu können.“ Künftig will der Konzern Flugabwehr, Munition, Fahrzeugsysteme und Panzer direkt in der Ukraine herstellen. Papperger bekräftigte erneut sein Vorhaben, eine Fabrik für den Kampfpanzer Panther direkt in der Ukraine zu bauen. Die bisherigen Gespräche mit der ukrainischen Regierung seien vielversprechend, so der Manager. „Bald könnte der Panther in einem Werk in der Ukraine vom Band rollen.“
Bei der Online-Versammlung meldeten sich auch Kritiker des Unternehmens zu Wort und bemängelten, Rheinmetall rüste auch Krisen- und Konfliktregionen auf. Sie verwiesen mehrfach auf eine Strafanzeige gegen Rheinmetall wegen der möglichen Beihilfe an Kriegsverbrechen im Jemen, die derzeit beim Generalbundesanwalt geprüft wird. „Bei all den schönen Reden, die wir heute gehört haben: Auch das scheint das Verständnis von Frieden und Sicherheit der Rheinmetall AG zu sein.“
Zitat von Gast am 19. Juni 2023, 07:07 UhrVeraltet, verspätet, überteuert: Deutschlands Nachrüstungsindustrie
Deutschland rüstet auf, die Bundeswehr bekommt 100 Milliarden Euro. Doch können deutsche Rüstungsfirmen auch liefern? Mit dieser Frage beschäftigt sich jetzt eine ZDF-Dokumentation.
Die Panzer wälzen sich über die Trainingsstrecke, machen alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt. „Sie ist die modernste Haubitze der Welt“, sagt ein Sprecher im Werbevideo der Bundeswehr. Dann schießen die Panzer, Gras und Erde fliegen durch die Luft. Die Panzer selbst werden von einer dichten Rauchwolke umhüllt.
Viele Jahrzehnte lang stand die Aufrüstung der Bundeswehr außer Frage. Das soll sich ändern: Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 beschließt die Bundesregierung im vergangenen Jahr ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die deutschen Streitkräfte.
Doch kann die deutsche Rüstungsindustrie auch liefern? Wird es die von Bundeskanzler Olaf Scholz versprochene „Zeitenwende“ überhaupt geben?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Andreas Orth in der ZDF-Dokumentation „Rüstungsboom – Bomben, Panzer und Probleme“. Innerhalb von 41 Minuten macht er klar: Die Aussichten für die nächsten Jahre sind, vorsichtig ausgedrückt, eher bescheiden.
Panzer sind in Deutschland Einzelanfertigungen
Die Bundeswehr wird wohl noch mehrere Jahre auf neue Panzer warten müssen. Für das Hochfahren der Panzerproduktion brauche man mindestens zwei bis drei Jahre, erklärt Ralph Ketzel, Vorstandschef beim Rüstungskonzern Kraus Maffay Wegmann (KMW). Panzer sind in Deutschland immer noch Einzelanfertigungen. Gerade einmal eine Handvoll Mitarbeiter arbeitet gleichzeitig an einem Panzer. Und um das Kriegsgerät zusammensetzen zu können, müssen Mitarbeiter eine jahrelange Spezialausbildung absolvieren.
Schleppende Produktion ist aber nur eines von vielen Problemen. Die Entwicklung des „Puma“ etwa hat sich auch deshalb so verzögert, weil die Bundeswehr immer neue Anforderungen an den Panzer gestellt hat. So mussten beispielsweise Farbdisplays und eine Rückfahrkamera nachgerüstet werden. Das Projekt lief aus dem Ruder, die Produktion dauerte immer länger und wurde immer teurer.
Deutsche Produktionen haben sich bewährt - im Ausland
Egal, wohin Andreas Orth blickt, überall offenbaren sich Schwierigkeiten. Das liegt auch daran, dass die deutsche Rüstungsindustrie rund drei Jahrzehnte lang hauptsächlich Waffen und Ausrüstung für internationale Einsätze gebaut hat. Deutsche Kriegsschiffe wurden für den Schutz von Handelsschiffen optimiert, um im Kampf gegen Piraten an der afrikanischen Küste eingesetzt zu werden. Die Fregatten sind zwar mit Aufklärungssystemen und Lenkwaffen ausgestattet, bräuchten im heimischen Einsatz aber Eskorten, weil sie ein leichtes Ziel für U-Boote und Kampfflugzeuge wären.
Orths Dokumentation macht auch klar: Die deutsche Rüstungsindustrie könnte durchaus technisch ausgefeilte Waffen und Fahrzeuge liefern – aber eben nicht in absehbarer Zeit. Die Bundeswehr ist für die eigene Landesverteidigung nicht ausreichend ausgestattet.
Und damit tut sich ein weiteres Problem auf: Weil die heimische Industrie nicht schnell genug liefern kann, ist Deutschland auf internationale Rüstungs-Kooperationen angewiesen. So bestellt die Bundeswehr US-Bomber für acht Milliarden Euro, weil der zusammen mit Frankreich entwickelte Kampfjet Eurofighter nachgerüstet werden muss und nicht einsatzbereit ist. Aber auch die amerikanischen F35-Bomber sind mangelhaft: laut dem US-Rechnungshof sind im besten Fall gerade einmal 60 Prozent der F35-Bomber jederzeit einsatzbereit.
Andreas Orth und sein Team lassen in ihrer knapp 44-minütigen Doku zahlreiche Politikerinnen und Politiker, Experten und Vertreter der Rüstungsindustrie zu Wort kommen. Zahlreiche Beispiele aus Heer, Marine und der Luftwaffe illustrieren, vor welchen konkreten Herausforderungen Rüstungshersteller stehen. Dabei verzichtet Orth bei seiner Einordnung weitestgehend auf Fachjargon oder liefert die nötigen Erklärungen, um durch das Labyrinth deutscher Beschaffungsbürokratie, Heeresanforderungen und technischer Feinheiten zu führen.
Wie soll es jetzt weitergehen?
Wie geht es also weiter mit der deutschen Rüstungsindustrie? Kürzlich ist die Bundesregierung bei dem Sensor- und Radarhersteller Hensoldt als Investor eingestiegen. „Wir brauchen eine leistungsfähige Rüstungsindustrie“, erklärte Scholz bei einer Pressekonferenz.
Eine leistungsfähige Rüstungsindustrie, so schlussfolgert Orth, bedeutet auch eine zunehmende Digitalisierung der Kampfsysteme. Jedes moderne Kriegsfahrzeug würde heute bereits moderne Elektronik benutzen, für Zieloptiken, Kommunikation und Navigation. Für die nötigen Computerchips werden allerdings besondere Rohstoffe gebraucht. Die seltenen Erden kommen meistens aus China, die benötigten Computerchips vom Weltmarktführer Taiwan.
Experten warnen vor einer Abhängigkeit von den beiden Ländern, besonders im Falle eines möglichen chinesischen Angriffs auf Taiwan. Die USA bevorraten bereits seit Jahren wichtige Rohstoffe, seltene Erden und Computerchips für die eigenen Streitkräfte.
Andreas Orth ist sich sicher: Die Diskussion um die erforderlichen Fähigkeiten der Bundeswehr hat gerade erst begonnen. Inwiefern der Staat bei Entscheidungen eingreifen muss, ob die Waffen in Deutschland produziert werden und wie man mit bisherigen Verfehlungen umgeht, kann diese Dokumentation nicht beantworten. Wie auch. Nicht einmal die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker haben darauf aktuell eine eindeutige Antwort.
Veraltet, verspätet, überteuert: Deutschlands Nachrüstungsindustrie
Deutschland rüstet auf, die Bundeswehr bekommt 100 Milliarden Euro. Doch können deutsche Rüstungsfirmen auch liefern? Mit dieser Frage beschäftigt sich jetzt eine ZDF-Dokumentation.
Die Panzer wälzen sich über die Trainingsstrecke, machen alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt. „Sie ist die modernste Haubitze der Welt“, sagt ein Sprecher im Werbevideo der Bundeswehr. Dann schießen die Panzer, Gras und Erde fliegen durch die Luft. Die Panzer selbst werden von einer dichten Rauchwolke umhüllt.
Viele Jahrzehnte lang stand die Aufrüstung der Bundeswehr außer Frage. Das soll sich ändern: Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 beschließt die Bundesregierung im vergangenen Jahr ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die deutschen Streitkräfte.
Doch kann die deutsche Rüstungsindustrie auch liefern? Wird es die von Bundeskanzler Olaf Scholz versprochene „Zeitenwende“ überhaupt geben?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Andreas Orth in der ZDF-Dokumentation „Rüstungsboom – Bomben, Panzer und Probleme“. Innerhalb von 41 Minuten macht er klar: Die Aussichten für die nächsten Jahre sind, vorsichtig ausgedrückt, eher bescheiden.
Panzer sind in Deutschland Einzelanfertigungen
Die Bundeswehr wird wohl noch mehrere Jahre auf neue Panzer warten müssen. Für das Hochfahren der Panzerproduktion brauche man mindestens zwei bis drei Jahre, erklärt Ralph Ketzel, Vorstandschef beim Rüstungskonzern Kraus Maffay Wegmann (KMW). Panzer sind in Deutschland immer noch Einzelanfertigungen. Gerade einmal eine Handvoll Mitarbeiter arbeitet gleichzeitig an einem Panzer. Und um das Kriegsgerät zusammensetzen zu können, müssen Mitarbeiter eine jahrelange Spezialausbildung absolvieren.
Schleppende Produktion ist aber nur eines von vielen Problemen. Die Entwicklung des „Puma“ etwa hat sich auch deshalb so verzögert, weil die Bundeswehr immer neue Anforderungen an den Panzer gestellt hat. So mussten beispielsweise Farbdisplays und eine Rückfahrkamera nachgerüstet werden. Das Projekt lief aus dem Ruder, die Produktion dauerte immer länger und wurde immer teurer.
Deutsche Produktionen haben sich bewährt - im Ausland
Egal, wohin Andreas Orth blickt, überall offenbaren sich Schwierigkeiten. Das liegt auch daran, dass die deutsche Rüstungsindustrie rund drei Jahrzehnte lang hauptsächlich Waffen und Ausrüstung für internationale Einsätze gebaut hat. Deutsche Kriegsschiffe wurden für den Schutz von Handelsschiffen optimiert, um im Kampf gegen Piraten an der afrikanischen Küste eingesetzt zu werden. Die Fregatten sind zwar mit Aufklärungssystemen und Lenkwaffen ausgestattet, bräuchten im heimischen Einsatz aber Eskorten, weil sie ein leichtes Ziel für U-Boote und Kampfflugzeuge wären.
Orths Dokumentation macht auch klar: Die deutsche Rüstungsindustrie könnte durchaus technisch ausgefeilte Waffen und Fahrzeuge liefern – aber eben nicht in absehbarer Zeit. Die Bundeswehr ist für die eigene Landesverteidigung nicht ausreichend ausgestattet.
Und damit tut sich ein weiteres Problem auf: Weil die heimische Industrie nicht schnell genug liefern kann, ist Deutschland auf internationale Rüstungs-Kooperationen angewiesen. So bestellt die Bundeswehr US-Bomber für acht Milliarden Euro, weil der zusammen mit Frankreich entwickelte Kampfjet Eurofighter nachgerüstet werden muss und nicht einsatzbereit ist. Aber auch die amerikanischen F35-Bomber sind mangelhaft: laut dem US-Rechnungshof sind im besten Fall gerade einmal 60 Prozent der F35-Bomber jederzeit einsatzbereit.
Andreas Orth und sein Team lassen in ihrer knapp 44-minütigen Doku zahlreiche Politikerinnen und Politiker, Experten und Vertreter der Rüstungsindustrie zu Wort kommen. Zahlreiche Beispiele aus Heer, Marine und der Luftwaffe illustrieren, vor welchen konkreten Herausforderungen Rüstungshersteller stehen. Dabei verzichtet Orth bei seiner Einordnung weitestgehend auf Fachjargon oder liefert die nötigen Erklärungen, um durch das Labyrinth deutscher Beschaffungsbürokratie, Heeresanforderungen und technischer Feinheiten zu führen.
Wie soll es jetzt weitergehen?
Wie geht es also weiter mit der deutschen Rüstungsindustrie? Kürzlich ist die Bundesregierung bei dem Sensor- und Radarhersteller Hensoldt als Investor eingestiegen. „Wir brauchen eine leistungsfähige Rüstungsindustrie“, erklärte Scholz bei einer Pressekonferenz.
Eine leistungsfähige Rüstungsindustrie, so schlussfolgert Orth, bedeutet auch eine zunehmende Digitalisierung der Kampfsysteme. Jedes moderne Kriegsfahrzeug würde heute bereits moderne Elektronik benutzen, für Zieloptiken, Kommunikation und Navigation. Für die nötigen Computerchips werden allerdings besondere Rohstoffe gebraucht. Die seltenen Erden kommen meistens aus China, die benötigten Computerchips vom Weltmarktführer Taiwan.
Experten warnen vor einer Abhängigkeit von den beiden Ländern, besonders im Falle eines möglichen chinesischen Angriffs auf Taiwan. Die USA bevorraten bereits seit Jahren wichtige Rohstoffe, seltene Erden und Computerchips für die eigenen Streitkräfte.
Andreas Orth ist sich sicher: Die Diskussion um die erforderlichen Fähigkeiten der Bundeswehr hat gerade erst begonnen. Inwiefern der Staat bei Entscheidungen eingreifen muss, ob die Waffen in Deutschland produziert werden und wie man mit bisherigen Verfehlungen umgeht, kann diese Dokumentation nicht beantworten. Wie auch. Nicht einmal die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker haben darauf aktuell eine eindeutige Antwort.
Zitat von Gast am 1. Oktober 2024, 10:21 UhrHeckler & Koch ist gut im Geschäft
Der größte deutsche Hersteller von Handfeuerwaffen, Heckler & Koch, sieht sich wieder auf Wachstumskurs. Für das Gesamtjahr 2024 rechne die Firma beim Umsatz mit einem Plus im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, sagte Vorstandschef Jens Bodo Koch in Oberndorf bei der Hauptversammlung seines Unternehmens.
2023 hatte Heckler & Koch 301,4 Millionen Euro in die Kassen bekommen und damit rund ein Prozent weniger Umsatz gemacht als 2022. Der geringe Rückgang erfolgte auf hohem Niveau - 2022 war für die Firma Rekordjahr gewesen. «2023 stellt das zweitbeste Jahr in der Firmengeschichte dar», betont Manager Koch. Das operative Ergebnis (Ebitda) lag 2023 bei 62,2 Millionen Euro, in diesem Jahr wird es nach Vorstandsschätzung ähnlich hoch ausfallen.
Erste Hauptversammlung musste abgebrochen werden
Die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023 fand Anfang Juli schon einmal statt. Wegen eines anhaltenden Machtkampfes von zwei Großaktionären musste der Präsenztermin allerdings abgebrochen werden. Damals waren weniger als 50 Prozent der Aktien angemeldet worden, wodurch die Versammlung nicht beschlussfähig war. Nun fand das Treffen im Online-Format erneut statt, dieses Mal ohne die 50-Prozent-Vorgabe.
Heckler & Koch hatte im vergangenen Jahr 1.066 Beschäftigte, die allermeisten davon am Stammwerk in Oberndorf im nördlichen Schwarzwald. Zu den Konkurrenten gehören Beretta (Italien), CZ (Tschechien) mit seiner US-Tochter Colt und FN (Belgien). Heckler & Koch beliefert nicht nur die Bundeswehr und die Armeen anderer Nato-Staaten, sondern auch Sicherheitsbehörden, etwa die Polizei von Baden-Württemberg.
Hergestellt werden Sturmgewehre, Scharfschützen-Gewehre, Maschinengewehre (MG), Maschinenpistolen (MP), Pistolen und Granatwerfer. In den kommenden Jahren will die Waffenschmiede der Bundeswehr schrittweise 120.000 Sturmgewehre liefern.
Heckler & Koch ist gut im Geschäft
Der größte deutsche Hersteller von Handfeuerwaffen, Heckler & Koch, sieht sich wieder auf Wachstumskurs. Für das Gesamtjahr 2024 rechne die Firma beim Umsatz mit einem Plus im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, sagte Vorstandschef Jens Bodo Koch in Oberndorf bei der Hauptversammlung seines Unternehmens.
2023 hatte Heckler & Koch 301,4 Millionen Euro in die Kassen bekommen und damit rund ein Prozent weniger Umsatz gemacht als 2022. Der geringe Rückgang erfolgte auf hohem Niveau - 2022 war für die Firma Rekordjahr gewesen. «2023 stellt das zweitbeste Jahr in der Firmengeschichte dar», betont Manager Koch. Das operative Ergebnis (Ebitda) lag 2023 bei 62,2 Millionen Euro, in diesem Jahr wird es nach Vorstandsschätzung ähnlich hoch ausfallen.
Erste Hauptversammlung musste abgebrochen werden
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