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Verbraucherpreise
Zitat von Gast am 20. September 2021, 08:54 UhrEinigkeit bei AfD und Linken, „sozialistische“ Union – Spritpreis-Streit eskaliert
Der teuerste Tankmonat war bislang der September im Jahr 2012. Damals mussten Autofahrer laut einer Erhebung des ADAC für einen Liter Super E10 im Durchschnitt 167,1 Cent zahlen und 152,4 Cent pro Liter Diesel.
Von den damaligen Spitzenwerten sind die Preise im Sommer 2021 noch ein gutes Stück entfernt – Super E10 kostete im August 155,7 Cent, Diesel 138,6 Cent je Liter. Dennoch werden die Spritpreise in den letzten Tagen vor der Bundestagswahl am 26. September zum Wahlkampfthema.
Dabei gibt es im politischen Spektrum von ganz rechts bis ganz links eine ungewohnte Einigkeit. Sowohl AfD als auch Linke sprechen sich vehement dafür aus, die Steuern auf Sprit deutlich zu senken. „Wir packen das Problem bei der Wurzel und fordern die Abschaffung der Energiesteuer und der CO2-Steuer. Dann wird der Sprit von allein günstiger“, sagte AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla gegenüber WELT.
Auch bei der FDP will man die Energiesteuer senken, also jene Steuer, die vielen noch als Mineralölsteuer bekannt ist. „Autofahren muss bezahlbar bleiben und darf nicht zum Luxusgut werden“, sagte Oliver Luksic, verkehrspolitischer Sprecher der FDP. Der Sprit werde viel zu teuer, weil hohe Energiesteuern und der CO2-Preis zugleich wirkten. „Die Energiesteuer muss reduziert werden, wenn der CO2-Preis stark steigt“, so Luksic.
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch fordert spätestens die nächste Regierung zum Handeln auf. „Ich erwarte vom Finanzminister einen konkreten Vorschlag, was er gegen die galoppierenden Spritpreise tun will“, sagte er der Deutschen Presseagentur. Das große Problem bei den Spritpreisen sei, dass der Staat als Preistreiber Nummer 1 agiere. Ein Großteil des Preises bestehe aus Steuern und Abgaben, so Bartsch: „Wir erleben aktuell, wie Mobilität vom Grundbedarf zum Luxusgut verteuert wird.“
Bei jedem Liter Benzin entfallen gut 65 Cent auf die Energiesteuer. Zudem werden 19 Prozent Mehrwertsteuer abgeführt, das sind aktuell rund 25 Cent. Zu diesen 90 Cent an Steuern kommen seit Jahresanfang noch gut sieben Cent für die CO2-Abgabe hinzu. Unter dem Strich liegen also 97 Cent von aktuell 156 Cent für einen Liter Super E10 im Einflussbereich des Staates. Für einen Liter Diesel bezahlen Autofahrer an der Tankstelle von den derzeit 139 Cent knapp 77 Cent an Steuern und Abgaben.
Steuern runter, das ist die eine Forderung, Pendlerpauschale rauf, die andere. Dies hatte CSU-Chef Markus Söder bereits am Wochenende in der WELT AM SONNTAG gefordert. „Erhöht sich der Benzinpreis um zehn Cent, muss die Pendlerpauschale um einen Cent erhöht werden“, sagte er. Ein Ausgleich für einen steigenden CO2-Preis sei essenziell. Sein Parteikollege und Verkehrsminister Andreas Scheuer sieht die Politik bei einem Preis von zwei Euro in Zugzwang, dann müsse sie eingreifen, sagte er zu Wochenbeginn Bild TV. Ob dieser Eingriff per Steuersenkung oder Pendlerpauschalen-Erhöhung erfolge, müsse man dann sehen.
Auch bei der CDU hat man erkannt, dass die Preise an der Tankstelle ein sehr emotionales Thema sind. „Die Bürgerinnen und Bürger können sich auch weiterhin darauf verlassen, dass wir als Union nicht zulassen, dass sie zu stark belastet werden“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak WELT. Millionen Menschen seien auf das Auto angewiesen und könnten sich nicht sofort ein E-Auto leisten. Mit konkreten Vorschlägen hielt er sich allerdings zurück.
SPD für „moderaten Preisanstieg“
Bei der SPD sorgen diese Wortmeldungen aus den Reihen des bisherigen Koalitionspartners für Kopfschütteln. „Andreas Scheuer sorgt sich wohl um seine politische Zukunft. Was Herr Scheuer sagt, widerspricht dem Wahlprogramm der Union“, sagte Kirsten Lühmann, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag. Die Union fordere dort schließlich einen schnelleren Anstieg des CO2-Preises, mit dem Benzin noch teurer werde. „Jetzt eine Benzinpreisbremse zu fordern und gleichzeitig die CO2-Preisschraube nach oben zu drehen, ist unehrlich und macht den Wählerinnen und Wähler etwas vor“, sagte Lühmann. Auch die SPD wolle, dass Mobilität bezahlbar bleibe, deswegen habe man einen „verlässlichen, moderaten Preisanstieg“ beschlossen.
Bei den Grünen hält man die Forderungen der CSU schon fast für einen „sozialistischen Linksruck“, wie der verkehrspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, WELT sagte. Er sei gespannt, wie Andreas Scheuer seine Spritpreisbremse rechtlich durchsetzen wolle. „Was bei Mieten und anderswo des Teufels ist, ist für die Union plötzlich bei Spritpreisen das Mittel der Wahl“, so Krischer. Statt populistischen Forderungen nach Spritpreisbremsen brauche es eine Verkehrswende, die es Menschen ermögliche, nachhaltig und kostengünstig mobil zu sein. „Als Grüne haben wir dazu eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wie die Verkehrswende sozial ausgeglichen werden kann“, sagte er. Dazu gehört die Idee eines Energiegeldes.
Angesehen von einer allgemeinen Decklung der EEG-Umlage auf den Strompreis ist der einzige direkte Ausgleich für Autofahrer eine höhere Pendlerpauschale. Seit diesem Jahr können Vielfahrer ab dem 21. Kilometer 35 Cent statt 30 Cent geltend machen, ab dem Jahr 2024 sind es 38 Cent. Für die meisten Pendler reichen diese Schritte allerdings nicht aus, um den Preisanstieg durch die CO2-Abgabe auszugleichen.
Pendlerpauschale löst nicht alle Probleme
Daher rühren die Forderungen nach einer noch höheren Pauschale. Wobei sich dann die Frage nach der verbliebenen Lenkungswirkung einer CO2-Bepreisung stellt. Warum sollte jemand das Auto häufiger stehen lassen, wenn es nicht teurer wird, wenden Kritiker eines weiteren finanziellen Ausgleichs ein.
Auch beim ADAC fordert man genau diesen. „Die Politik muss überlegen, wie sie Autofahrern helfen kann“, heißt es bei dem Automobilklub. Gerade Menschen auf dem Land fehle oft eine vernünftige Alternative, sprich ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr. Schon jetzt seien die Spritpreise für viele an der Schmerzgrenze.
Auch Sicht von Linken-Fraktionschef Bartsch ist dieses Instrument ungeeignet. „Eine Erhöhung der Pendlerpauschale greift viel zu kurz, da Rentner, Geringverdiener oder Studenten von dieser nicht profitieren“, sagte er. Damit weiß er sich auf Linie mit einigen Ökonomen.
Martin Beznoska vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hält eine Kompensation grundsätzlich für sinnvoll, aber eine höhere Pendlerpauschale nicht unbedingt für den besten Weg. „Die Pendlerpauschale entlastet nur die, die weite Strecken zur Arbeit zurücklegen und auch unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel, daher ist dieses Instrument weniger gut zur Kompensation geeignet“, sagte er unlängst. Auch der IW-Steuerexperte könnte sich mit Blick auf Geringverdiener eher vorstellen, andere Steuern zu senken oder ganz abzuschaffen.
Für eine Pro-Kopf-Erstattung, beispielsweise mittels eines Energiegeldes, wie es die Grünen vorschlagen, hatten sich zuvor schon Ökonomen vom Kieler Institut für Weltwirtschaft und vom RWI in Essen ausgesprochen.
Einigkeit bei AfD und Linken, „sozialistische“ Union – Spritpreis-Streit eskaliert
Der teuerste Tankmonat war bislang der September im Jahr 2012. Damals mussten Autofahrer laut einer Erhebung des ADAC für einen Liter Super E10 im Durchschnitt 167,1 Cent zahlen und 152,4 Cent pro Liter Diesel.
Von den damaligen Spitzenwerten sind die Preise im Sommer 2021 noch ein gutes Stück entfernt – Super E10 kostete im August 155,7 Cent, Diesel 138,6 Cent je Liter. Dennoch werden die Spritpreise in den letzten Tagen vor der Bundestagswahl am 26. September zum Wahlkampfthema.
Dabei gibt es im politischen Spektrum von ganz rechts bis ganz links eine ungewohnte Einigkeit. Sowohl AfD als auch Linke sprechen sich vehement dafür aus, die Steuern auf Sprit deutlich zu senken. „Wir packen das Problem bei der Wurzel und fordern die Abschaffung der Energiesteuer und der CO2-Steuer. Dann wird der Sprit von allein günstiger“, sagte AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla gegenüber WELT.
Auch bei der FDP will man die Energiesteuer senken, also jene Steuer, die vielen noch als Mineralölsteuer bekannt ist. „Autofahren muss bezahlbar bleiben und darf nicht zum Luxusgut werden“, sagte Oliver Luksic, verkehrspolitischer Sprecher der FDP. Der Sprit werde viel zu teuer, weil hohe Energiesteuern und der CO2-Preis zugleich wirkten. „Die Energiesteuer muss reduziert werden, wenn der CO2-Preis stark steigt“, so Luksic.
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch fordert spätestens die nächste Regierung zum Handeln auf. „Ich erwarte vom Finanzminister einen konkreten Vorschlag, was er gegen die galoppierenden Spritpreise tun will“, sagte er der Deutschen Presseagentur. Das große Problem bei den Spritpreisen sei, dass der Staat als Preistreiber Nummer 1 agiere. Ein Großteil des Preises bestehe aus Steuern und Abgaben, so Bartsch: „Wir erleben aktuell, wie Mobilität vom Grundbedarf zum Luxusgut verteuert wird.“
Bei jedem Liter Benzin entfallen gut 65 Cent auf die Energiesteuer. Zudem werden 19 Prozent Mehrwertsteuer abgeführt, das sind aktuell rund 25 Cent. Zu diesen 90 Cent an Steuern kommen seit Jahresanfang noch gut sieben Cent für die CO2-Abgabe hinzu. Unter dem Strich liegen also 97 Cent von aktuell 156 Cent für einen Liter Super E10 im Einflussbereich des Staates. Für einen Liter Diesel bezahlen Autofahrer an der Tankstelle von den derzeit 139 Cent knapp 77 Cent an Steuern und Abgaben.
Steuern runter, das ist die eine Forderung, Pendlerpauschale rauf, die andere. Dies hatte CSU-Chef Markus Söder bereits am Wochenende in der WELT AM SONNTAG gefordert. „Erhöht sich der Benzinpreis um zehn Cent, muss die Pendlerpauschale um einen Cent erhöht werden“, sagte er. Ein Ausgleich für einen steigenden CO2-Preis sei essenziell. Sein Parteikollege und Verkehrsminister Andreas Scheuer sieht die Politik bei einem Preis von zwei Euro in Zugzwang, dann müsse sie eingreifen, sagte er zu Wochenbeginn Bild TV. Ob dieser Eingriff per Steuersenkung oder Pendlerpauschalen-Erhöhung erfolge, müsse man dann sehen.
Auch bei der CDU hat man erkannt, dass die Preise an der Tankstelle ein sehr emotionales Thema sind. „Die Bürgerinnen und Bürger können sich auch weiterhin darauf verlassen, dass wir als Union nicht zulassen, dass sie zu stark belastet werden“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak WELT. Millionen Menschen seien auf das Auto angewiesen und könnten sich nicht sofort ein E-Auto leisten. Mit konkreten Vorschlägen hielt er sich allerdings zurück.
SPD für „moderaten Preisanstieg“
Bei der SPD sorgen diese Wortmeldungen aus den Reihen des bisherigen Koalitionspartners für Kopfschütteln. „Andreas Scheuer sorgt sich wohl um seine politische Zukunft. Was Herr Scheuer sagt, widerspricht dem Wahlprogramm der Union“, sagte Kirsten Lühmann, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag. Die Union fordere dort schließlich einen schnelleren Anstieg des CO2-Preises, mit dem Benzin noch teurer werde. „Jetzt eine Benzinpreisbremse zu fordern und gleichzeitig die CO2-Preisschraube nach oben zu drehen, ist unehrlich und macht den Wählerinnen und Wähler etwas vor“, sagte Lühmann. Auch die SPD wolle, dass Mobilität bezahlbar bleibe, deswegen habe man einen „verlässlichen, moderaten Preisanstieg“ beschlossen.
Bei den Grünen hält man die Forderungen der CSU schon fast für einen „sozialistischen Linksruck“, wie der verkehrspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, WELT sagte. Er sei gespannt, wie Andreas Scheuer seine Spritpreisbremse rechtlich durchsetzen wolle. „Was bei Mieten und anderswo des Teufels ist, ist für die Union plötzlich bei Spritpreisen das Mittel der Wahl“, so Krischer. Statt populistischen Forderungen nach Spritpreisbremsen brauche es eine Verkehrswende, die es Menschen ermögliche, nachhaltig und kostengünstig mobil zu sein. „Als Grüne haben wir dazu eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wie die Verkehrswende sozial ausgeglichen werden kann“, sagte er. Dazu gehört die Idee eines Energiegeldes.
Angesehen von einer allgemeinen Decklung der EEG-Umlage auf den Strompreis ist der einzige direkte Ausgleich für Autofahrer eine höhere Pendlerpauschale. Seit diesem Jahr können Vielfahrer ab dem 21. Kilometer 35 Cent statt 30 Cent geltend machen, ab dem Jahr 2024 sind es 38 Cent. Für die meisten Pendler reichen diese Schritte allerdings nicht aus, um den Preisanstieg durch die CO2-Abgabe auszugleichen.
Pendlerpauschale löst nicht alle Probleme
Daher rühren die Forderungen nach einer noch höheren Pauschale. Wobei sich dann die Frage nach der verbliebenen Lenkungswirkung einer CO2-Bepreisung stellt. Warum sollte jemand das Auto häufiger stehen lassen, wenn es nicht teurer wird, wenden Kritiker eines weiteren finanziellen Ausgleichs ein.
Auch beim ADAC fordert man genau diesen. „Die Politik muss überlegen, wie sie Autofahrern helfen kann“, heißt es bei dem Automobilklub. Gerade Menschen auf dem Land fehle oft eine vernünftige Alternative, sprich ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr. Schon jetzt seien die Spritpreise für viele an der Schmerzgrenze.
Auch Sicht von Linken-Fraktionschef Bartsch ist dieses Instrument ungeeignet. „Eine Erhöhung der Pendlerpauschale greift viel zu kurz, da Rentner, Geringverdiener oder Studenten von dieser nicht profitieren“, sagte er. Damit weiß er sich auf Linie mit einigen Ökonomen.
Martin Beznoska vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hält eine Kompensation grundsätzlich für sinnvoll, aber eine höhere Pendlerpauschale nicht unbedingt für den besten Weg. „Die Pendlerpauschale entlastet nur die, die weite Strecken zur Arbeit zurücklegen und auch unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel, daher ist dieses Instrument weniger gut zur Kompensation geeignet“, sagte er unlängst. Auch der IW-Steuerexperte könnte sich mit Blick auf Geringverdiener eher vorstellen, andere Steuern zu senken oder ganz abzuschaffen.
Für eine Pro-Kopf-Erstattung, beispielsweise mittels eines Energiegeldes, wie es die Grünen vorschlagen, hatten sich zuvor schon Ökonomen vom Kieler Institut für Weltwirtschaft und vom RWI in Essen ausgesprochen.
Zitat von Gast am 20. September 2021, 11:07 UhrSo teuer wie nie zuvor: Strompreis-Explosion für 2022 angekündigt!
Die Strompreise in Deutschland werden 2022 massiv in die Höhe schießen.
Schon jetzt sind die Strompreise in Deutschland so hoch wie noch nie - und diese Entwicklung wird sich fortsetzen. Dies ist den Daten und Prognosen der Strombörse Leipzig (EEX) zu entnehmen, wo eine Megawattstunde im kommenden Jahr mit mehr als 100 Euro gehandelt wird.
Gegenüber der Wirtschaftswoche zeigt sich auch Tobias Federico, Chef des Stromanalysehauses Energy Brainpool überrascht von der Entwicklung: "Uns hat der steile Anstieg und das Preisniveau überrascht. Derartige Preisschübe gibt es sonst nur am Spotmarkt, bei dem sich Abnehmer kurzfristig eindecken."
So teuer wie nie zuvor: Strompreis-Explosion für 2022 erwartet!
Weil die Preise für den Strom des kommenden Jahres so stark anziehen, muss man davon ausgehen, dass auch die Stromendpreise für private Verbraucher steigen werden.
Aktuell liegt der Preis pro Kilowattstunde bei 30,4 Cent. Am Terminmarkt der Strombörse Leipzig (EEX) wird der Strompreis für eine Megawattstunde im Jahr 2022 mit mehr als 100 Euro gehandelt.
Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Höhere CO2-Abgaben.
- Kohlekraftwerke mussten partiell wetterbedingt für ausbleibenden Windstrom einspringen.
- Gasspeicher in Deutschland sind weitgehend leer, weshalb Lücke nicht mit klimafreundlicherem Erdgas geschlossen werden konnte.
Abhilfe konnte die geplante Gaspipeline nach Russland, "Nordstream 2", schaffen - doch wann diese fertiggestellt sein wird, ist noch unklar.
So teuer wie nie zuvor: Strompreis-Explosion für 2022 angekündigt!
Die Strompreise in Deutschland werden 2022 massiv in die Höhe schießen.
Schon jetzt sind die Strompreise in Deutschland so hoch wie noch nie - und diese Entwicklung wird sich fortsetzen. Dies ist den Daten und Prognosen der Strombörse Leipzig (EEX) zu entnehmen, wo eine Megawattstunde im kommenden Jahr mit mehr als 100 Euro gehandelt wird.
Gegenüber der Wirtschaftswoche zeigt sich auch Tobias Federico, Chef des Stromanalysehauses Energy Brainpool überrascht von der Entwicklung: "Uns hat der steile Anstieg und das Preisniveau überrascht. Derartige Preisschübe gibt es sonst nur am Spotmarkt, bei dem sich Abnehmer kurzfristig eindecken."
So teuer wie nie zuvor: Strompreis-Explosion für 2022 erwartet!
Weil die Preise für den Strom des kommenden Jahres so stark anziehen, muss man davon ausgehen, dass auch die Stromendpreise für private Verbraucher steigen werden.
Aktuell liegt der Preis pro Kilowattstunde bei 30,4 Cent. Am Terminmarkt der Strombörse Leipzig (EEX) wird der Strompreis für eine Megawattstunde im Jahr 2022 mit mehr als 100 Euro gehandelt.
Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Höhere CO2-Abgaben.
- Kohlekraftwerke mussten partiell wetterbedingt für ausbleibenden Windstrom einspringen.
- Gasspeicher in Deutschland sind weitgehend leer, weshalb Lücke nicht mit klimafreundlicherem Erdgas geschlossen werden konnte.
Abhilfe konnte die geplante Gaspipeline nach Russland, "Nordstream 2", schaffen - doch wann diese fertiggestellt sein wird, ist noch unklar.
Zitat von Gast am 27. Oktober 2021, 08:38 UhrGfK-Studie: Angst vor Inflation schürt Kauflust
Die Menschen in Deutschland geben derzeit Geld aus, weil sie Angst vor einem Preisauftrieb haben.
Das ist ein Ergebnis der neuesten Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Die Kauflust führt zu einem vergleichsweise positiven Konsumklima - so gut wie seit April 2020 nicht mehr.
Die abgeschwächten Erwartungen hinsichtlich der Einkommen der privaten Haushalte und der allgemeinen Konjunktur vermochten die derzeitige positive Grundstimmung nicht zu beeinträchtigen. Im Vergleich zum Vormonat habe sich insgesamt noch einmal eine leichte Verbesserung ergeben.
«Die Bundesbürger erwarten offenbar noch weitere Preissteigerungen. Deshalb halten sie es für ratsam, Anschaffungen vorzuziehen, um noch höhere Preise zu vermeiden», sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. «Sollte sich der Preisauftrieb verstetigen, würde das allerdings zu einer Belastung für das Konsumklima führen und eine grundlegende Erholung dürfte sich weiter verzögern», betonte er.
Während die Anschaffungsneigung derzeit steige und die Sparneigung sinke, wachse bei den Menschen auch die Skepsis bezüglich des Einkommens der Haushalte und bezüglich der allgemeinen konjunkturellen Lage. Letzteres sei vor allem bedingt durch die Produktionsausfälle etwa in der Autoindustrie. Dort fehlen wichtige Rohstoffe wie Computerchips - teilweise läuft die Produktion nur noch auf Sparflamme, die Mitarbeiter befürchten Kurzarbeit.
Insgesamt liege die Konsumstimmung aber noch deutlich über dem Niveau des Vorjahres. «Das gute Niveau belegt, dass die Verbraucher zuversichtlich bleiben, was die Erholung der deutschen Wirtschaft anbelangt», sagte Konsumforscher Bürkl.
Die GfK-Forscher haben für die Studie zwischen 30. September und 11. Oktober 2000 Verbraucherinterviews geführt. Die Studie ist Teil einer Langzeit-Untersuchung, die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde.
GfK-Studie: Angst vor Inflation schürt Kauflust
Die Menschen in Deutschland geben derzeit Geld aus, weil sie Angst vor einem Preisauftrieb haben.
Das ist ein Ergebnis der neuesten Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Die Kauflust führt zu einem vergleichsweise positiven Konsumklima - so gut wie seit April 2020 nicht mehr.
Die abgeschwächten Erwartungen hinsichtlich der Einkommen der privaten Haushalte und der allgemeinen Konjunktur vermochten die derzeitige positive Grundstimmung nicht zu beeinträchtigen. Im Vergleich zum Vormonat habe sich insgesamt noch einmal eine leichte Verbesserung ergeben.
«Die Bundesbürger erwarten offenbar noch weitere Preissteigerungen. Deshalb halten sie es für ratsam, Anschaffungen vorzuziehen, um noch höhere Preise zu vermeiden», sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. «Sollte sich der Preisauftrieb verstetigen, würde das allerdings zu einer Belastung für das Konsumklima führen und eine grundlegende Erholung dürfte sich weiter verzögern», betonte er.
Während die Anschaffungsneigung derzeit steige und die Sparneigung sinke, wachse bei den Menschen auch die Skepsis bezüglich des Einkommens der Haushalte und bezüglich der allgemeinen konjunkturellen Lage. Letzteres sei vor allem bedingt durch die Produktionsausfälle etwa in der Autoindustrie. Dort fehlen wichtige Rohstoffe wie Computerchips - teilweise läuft die Produktion nur noch auf Sparflamme, die Mitarbeiter befürchten Kurzarbeit.
Insgesamt liege die Konsumstimmung aber noch deutlich über dem Niveau des Vorjahres. «Das gute Niveau belegt, dass die Verbraucher zuversichtlich bleiben, was die Erholung der deutschen Wirtschaft anbelangt», sagte Konsumforscher Bürkl.
Die GfK-Forscher haben für die Studie zwischen 30. September und 11. Oktober 2000 Verbraucherinterviews geführt. Die Studie ist Teil einer Langzeit-Untersuchung, die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde.
Zitat von Gast am 8. November 2021, 07:56 Uhr40 Prozent von Mindestlöhnen in einigen EU-Ländern für Miete
Mindestlohnempfänger in elf EU-Staaten müssen nach Angaben des Europäischen Gewerkschaftsbundes (ETUC) im Schnitt mindestens 40 Prozent ihres Einkommens für Miete ausgeben.
In Spanien, Portugal, Luxemburg, Ungarn und Bulgarien bleibe Vollzeitbeschäftigten mit Mindestlohn nach Abzug der Miete nur die Hälfte oder weniger ihres Lohns für Lebensmittel, Heizung und andere Kosten, teilte der ETUC am Montag unter Bezug auf Daten von 2019 mit.
In weiteren fünf Ländern habe die Miete in dem Zeitraum zwischen 41 Prozent und 48 Prozent des Lohns ausgemacht. Deutschland liege mit 30 Prozent im unteren Drittel der EU-Länder mit gesetzlichem Mindestlohn.
Die Werte basieren nach ETUC-Angaben auf Berechnungen des Europäischen Gewerkschaftsinstituts. Grundlage seien Zahlen von 2019, die bei einer EU-Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen gewonnen wurden. Verglichen wird der gesetzliche Mindestlohn mit den monatlichen Durchschnittsmieten für Wohnungen mit höchstens zwei Schlafzimmern.
40 Prozent von Mindestlöhnen in einigen EU-Ländern für Miete
Mindestlohnempfänger in elf EU-Staaten müssen nach Angaben des Europäischen Gewerkschaftsbundes (ETUC) im Schnitt mindestens 40 Prozent ihres Einkommens für Miete ausgeben.
In Spanien, Portugal, Luxemburg, Ungarn und Bulgarien bleibe Vollzeitbeschäftigten mit Mindestlohn nach Abzug der Miete nur die Hälfte oder weniger ihres Lohns für Lebensmittel, Heizung und andere Kosten, teilte der ETUC am Montag unter Bezug auf Daten von 2019 mit.
In weiteren fünf Ländern habe die Miete in dem Zeitraum zwischen 41 Prozent und 48 Prozent des Lohns ausgemacht. Deutschland liege mit 30 Prozent im unteren Drittel der EU-Länder mit gesetzlichem Mindestlohn.
Die Werte basieren nach ETUC-Angaben auf Berechnungen des Europäischen Gewerkschaftsinstituts. Grundlage seien Zahlen von 2019, die bei einer EU-Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen gewonnen wurden. Verglichen wird der gesetzliche Mindestlohn mit den monatlichen Durchschnittsmieten für Wohnungen mit höchstens zwei Schlafzimmern.
Zitat von Gast am 9. November 2021, 08:04 UhrWohnungspreise
Vonovia-Chef fordert Bremse für Bestandsmieten
Steigende Mieten machen Anwohnern in vielen deutschen Städten zu schaffen. Der Vonovia-Chef fordert von der neuen Bundesregierung daher Maßnahmen, um den starken Anstieg von Bestandsmieten zu bremsen.
Der Chef des Immobilienkonzerns Vonovia , Roland Buch, fordert von der neuen Bundesregierung eine Mietpreisbremse für Bestandsmieten. Das berichtet der "Spiegel".
Bestandsmieten dürften nicht explodieren, so Buch bei einer Veranstaltung des Magazins. Mittel der Wahl sollte dabei seiner Meinung nach der Mietspiegel sein. Dieser solle als Grundlage dienen, um zu entscheiden wie stark Mieten erhöht werden dürfen. Menschen müssten sich ihre Wohnungen weiterhin leisten können. Ein Vorbild könne dabei das schwedische Modell sein, bei dem Bestandsmieten nur in der Höhe der Inflationsrate steigen, so Buch weiter.
Am Mietspiegel gibt es bereits seit Jahren Kritik. So würden darin Neuvertragsmieten stärker gewichtet, was wiederum starke Mieterhöhungen ermögliche. In vielen Städten wird der Mietspiegel zudem mit sogenannten Indexmieten umgangen
Vonovia ist Deutschlands größter Vermieter
Von der Politik wünscht sich Buch darüber hinaus einen Dialog mit Vertretern der Vermieter und Mieter sowie Sozialverbände und Städtebauer. Anschließend müssten die beteiligten Parteien Beschlüsse fassen und konsequent umsetzen. Der Konzernchef lobte dabei Finanzminister Olaf Scholz. Als damaliger erster Bürgermeister in Hamburg habe er entsprechende Zusagen erreicht.
Die Vonovia ist der größte deutsche Wohnungsvermieter. Erst kürzlich gelang dem Konzern nach zuvor gescheiterten Versuchen die Übernahme des Branchen Zweiten Deutsche Wohnen. Durch die Fusion entsteht ein europäischer Immobilienriese mit rund 568.000 Wohnungen vor allem in Deutschland.
Der Immobilienkonzern war auch im Zuge des Berliner Volksbegehren "Deutsche Wohnen enteignen" in die Öffentlichkeit gerückt. Parallel zur Bundestagswahl stimmten die Berlin über den Vorstoß ab. 56,3 Prozent stimmten für die Enteignung. Wahlgewinnerin Franziska Giffey (SPD) gilt allerdings als Gegnerin der Initiative.
Wohnungspreise
Vonovia-Chef fordert Bremse für Bestandsmieten
Steigende Mieten machen Anwohnern in vielen deutschen Städten zu schaffen. Der Vonovia-Chef fordert von der neuen Bundesregierung daher Maßnahmen, um den starken Anstieg von Bestandsmieten zu bremsen.
Der Chef des Immobilienkonzerns Vonovia , Roland Buch, fordert von der neuen Bundesregierung eine Mietpreisbremse für Bestandsmieten. Das berichtet der "Spiegel".
Bestandsmieten dürften nicht explodieren, so Buch bei einer Veranstaltung des Magazins. Mittel der Wahl sollte dabei seiner Meinung nach der Mietspiegel sein. Dieser solle als Grundlage dienen, um zu entscheiden wie stark Mieten erhöht werden dürfen. Menschen müssten sich ihre Wohnungen weiterhin leisten können. Ein Vorbild könne dabei das schwedische Modell sein, bei dem Bestandsmieten nur in der Höhe der Inflationsrate steigen, so Buch weiter.
Am Mietspiegel gibt es bereits seit Jahren Kritik. So würden darin Neuvertragsmieten stärker gewichtet, was wiederum starke Mieterhöhungen ermögliche. In vielen Städten wird der Mietspiegel zudem mit sogenannten Indexmieten umgangen
Vonovia ist Deutschlands größter Vermieter
Von der Politik wünscht sich Buch darüber hinaus einen Dialog mit Vertretern der Vermieter und Mieter sowie Sozialverbände und Städtebauer. Anschließend müssten die beteiligten Parteien Beschlüsse fassen und konsequent umsetzen. Der Konzernchef lobte dabei Finanzminister Olaf Scholz. Als damaliger erster Bürgermeister in Hamburg habe er entsprechende Zusagen erreicht.
Die Vonovia ist der größte deutsche Wohnungsvermieter. Erst kürzlich gelang dem Konzern nach zuvor gescheiterten Versuchen die Übernahme des Branchen Zweiten Deutsche Wohnen. Durch die Fusion entsteht ein europäischer Immobilienriese mit rund 568.000 Wohnungen vor allem in Deutschland.
Der Immobilienkonzern war auch im Zuge des Berliner Volksbegehren "Deutsche Wohnen enteignen" in die Öffentlichkeit gerückt. Parallel zur Bundestagswahl stimmten die Berlin über den Vorstoß ab. 56,3 Prozent stimmten für die Enteignung. Wahlgewinnerin Franziska Giffey (SPD) gilt allerdings als Gegnerin der Initiative.
Zitat von Gast am 23. November 2021, 07:05 UhrBundesbank - Deutsche Inflation klettert wohl auf fast sechs Prozent
Berlin (Reuters) - Die Bundesbank rechnet für November mit rasant steigenden Verbraucherpreisen und einer noch längere Zeit erhöhten Inflation.
Für den laufenden Monat erwartet die deutsche Zentralbank laut ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht eine Teuerungsrate von knapp sechs Prozent. Ab Januar dürfte die Inflationsrate demnach spürbar zurückgehen, obwohl die kräftig gestiegenen Marktnotierungen für Erdgas vermutlich zum Großteil erst nach dem Jahreswechsel an die Verbraucher weitergereicht würden.
In den nachfolgenden Monaten dürfte die Inflationsrate aus heutiger Sicht zwar nach und nach weiter abnehmen, erklärten die Bundesbank-Volkswirte und fügten hinzu: "Sie könnte aber noch für längere Zeit deutlich über drei Prozent bleiben."
Steigende Öl- und Spritpreise hatten die Inflationsrate im Oktober bereits auf 4,5 Prozent klettern lassen - der höchste Stand seit 28 Jahren. Preistreibend wirken etwa statistische Sondereffekte rund um die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung im Corona-Jahr 2020. Die Bundesbank verweist darauf, dass dieser sogenannte Basiseffekt im Januar entfällt.
Der scheidende Bundesbankchef Jens Weidmann hat die EZB jüngst vor einer zu langen Festlegung auf einen sehr lockeren geldpolitischen Kurs gewarnt. Der Inflationsausblick sei außerordentlich ungewiss. Steigende Inflationserwartungen und Lohnerhöhungen könnten mittelfristig zu weiterem Preisauftrieb führen. Im Bundesbank-Monatsbericht heißt es dazu, die Erholung der Wirtschaft habe sich im Sommer in höheren Neuabschlüssen als im Vorjahr widergespiegelt. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen deuteten auch für demnächst zu erneuernde Tarifverträge auf stärkere Lohnsteigerungen hin.
Bundesbank - Deutsche Inflation klettert wohl auf fast sechs Prozent
Berlin (Reuters) - Die Bundesbank rechnet für November mit rasant steigenden Verbraucherpreisen und einer noch längere Zeit erhöhten Inflation.
Für den laufenden Monat erwartet die deutsche Zentralbank laut ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht eine Teuerungsrate von knapp sechs Prozent. Ab Januar dürfte die Inflationsrate demnach spürbar zurückgehen, obwohl die kräftig gestiegenen Marktnotierungen für Erdgas vermutlich zum Großteil erst nach dem Jahreswechsel an die Verbraucher weitergereicht würden.
In den nachfolgenden Monaten dürfte die Inflationsrate aus heutiger Sicht zwar nach und nach weiter abnehmen, erklärten die Bundesbank-Volkswirte und fügten hinzu: "Sie könnte aber noch für längere Zeit deutlich über drei Prozent bleiben."
Steigende Öl- und Spritpreise hatten die Inflationsrate im Oktober bereits auf 4,5 Prozent klettern lassen - der höchste Stand seit 28 Jahren. Preistreibend wirken etwa statistische Sondereffekte rund um die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung im Corona-Jahr 2020. Die Bundesbank verweist darauf, dass dieser sogenannte Basiseffekt im Januar entfällt.
Der scheidende Bundesbankchef Jens Weidmann hat die EZB jüngst vor einer zu langen Festlegung auf einen sehr lockeren geldpolitischen Kurs gewarnt. Der Inflationsausblick sei außerordentlich ungewiss. Steigende Inflationserwartungen und Lohnerhöhungen könnten mittelfristig zu weiterem Preisauftrieb führen. Im Bundesbank-Monatsbericht heißt es dazu, die Erholung der Wirtschaft habe sich im Sommer in höheren Neuabschlüssen als im Vorjahr widergespiegelt. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen deuteten auch für demnächst zu erneuernde Tarifverträge auf stärkere Lohnsteigerungen hin.
Zitat von Gast am 23. November 2021, 07:50 Uhr„Nur schwer wieder einzufangen“ – den Deutschen droht der Teuerungsschock
Der aktuelle Monat könnte einen historischen Tiefpunkt in der neueren Wirtschaftsgeschichte Deutschlands markieren. Die Bundesbank rechnet jetzt für den November mit einer Inflation von sechs Prozent. Das wäre der stärkste Preisanstieg seit Anfang der 1990er-Jahre. Zwar soll die Teuerung in den Monaten danach wieder zurückgehen. Sie könnte aber noch für längere Zeit deutlich über drei Prozent bleiben.
Die Warnung vor der Inflation ist nachdrücklicher als die früheren Hinweise der Zentralbank auf einen Höchststand von fünf Prozent. Sie fällt mit den letzten Tagen der Koalitionsgespräche zusammen, die wahrscheinlich zu einer neuen Regierung unter der Führung des Sozialdemokraten Olaf Scholz führen werden.
Die Ökonomen äußern sich auch besorgt, dass es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommen könnte, vor allem wenn der Mindestlohn deutlich angehoben wird, was gerade Thema der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP ist.
Die Ampel-Koalitionäre planen, den Mindestlohn 2022 auf zwölf Euro je Stunde zu erhöhen. Den deutschen Währungshütern zufolge hätte das „nicht zu vernachlässigende Ausstrahlungseffekte“ auf die darüber liegenden Lohngruppen: „Auch hierdurch dürfte sich der Lohndruck künftig verstärken“, heißt es im Bundesbank-Monatsbericht.
Ökonomisch droht Deutschland die schlechteste aller Welten. Schon zuletzt hat sich das Wirtschaftswachstum wegen der um sich greifenden Lieferengpässe deutlich abgeschwächt.
Hinzu kommen jetzt die steigenden Corona-Infektionszahlen, die vor allem die Dynamik im Dienstleistungsbereich abbremsen dürften. „Das Risiko steigt, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal schrumpft“, sagt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.
Im dritten Quartal (Juli bis September) hatte das Bruttoinlandsprodukt noch um 1,8 Prozent zugelegt. Von der gefürchteten Stagflation – der Kombination von wirtschaftlicher Stagnation und Inflation – trennt Deutschland jetzt nur noch die Hoffnung, dass sich das Wachstum 2022 bald wieder beschleunigt.
„Hü-Hott-Situation“
Die Bundesbank erklärt die Inflationswarnung auch mit Sondereffekten. Die erwarteten sechs Prozent in diesem Monat kommen unter anderem dadurch zustande, dass im Vorjahr der Mehrwertsteuersatz abgesenkt war. Das macht sich jetzt als Basiseffekt im Verbraucherpreisindex bemerkbar und treibt die Teuerung rechnerisch um 1,25 Prozentpunkte.
Darüber hinaus haben sich viele Verbrauchsgüter und Dienstleistungen drastisch verteuert. Besonders bemerkbar macht sich das im November 2021 bei den Pauschalreisen, die die Inflationsrate um einen halben Prozentpunkt gegenüber Oktober anschieben dürfte.
Selbst wenn die Inflationsdaten nur in diesem Monat eine Sechs vor dem Komma ausweisen werden, könnte ein derart hoher Wert alte Ängste wecken. Die Geldentwertung war als gesellschaftliches Problem aus dem Bewusstsein vieler Bundesbürger verschwunden. Ein Sechs-Prozent-Schock gefolgt von weiter hohen Ziffern, kann dazu führen, dass sich die Inflationserwartungen verstetigen.
Das wiederum könnte massive Verhaltensänderungen nach sich ziehen. Manche Verbraucher halten ihr Geld in gefühlten Inflationszeiten lieber zusammen, andere versuchen, große Anschaffungen in der Erwartung noch höherer Preise in der Zukunft vorzuziehen.
In einer solchen Hü- und Hott-Situation der Konsumenten wird es im gesamten Wirtschaftsleben schwieriger, verlässliche Prognosen aufzustellen. In einem Umfeld von Unsicherheit stellen Firmen ihre Investitionen vielleicht eher zurück und große Investoren ziehen ihr Kapital ab und gehen lieber an andere Börsen.
Auch Ökonomen warnen vor langfristigen Folgen einer sich verfestigenden Inflation. „Einmal in Gang gesetzt, ist die Güterpreisinflation nur schwer wieder einzufangen. Um sie zu beenden, müsste die Geldmengenvermehrung gebremst werden, beziehungsweise die Notenbanken müssten die Zinsen anheben“, sagt Thorsten Polleit, Chefökonom bei Degussa Goldhandel.
In der hoch verschuldeten Welt könnte dies allzu leicht eine neue Finanz- und Wirtschaftskrise nach sich ziehen, warnt der Experte. Kurzfristig wirke Inflation wie ein ökonomischer Problem-Beseitiger, langfristig seien die ökonomischen und sozialen Kosten jedoch sehr hoch.
Dieser Crash werde umso schwerer ausfallen, je länger die Inflationsphase zuvor angedauert hat. „Vor allem, wenn die Zahlungsfähigkeit der Staaten vom Zugang zu Notenbankkrediten abhängt, ist die Gefahr besonders groß, dass es nicht gelingt, frühzeitig, in ‚weiser Voraussicht’ aus der Inflationierungspolitik auszusteigen“, sagt er.
Denn nicht nur die Regierungen, auch die Regierten würden die positiven Effekte der Inflationspolitik am Anfang noch meist sehr begrüßen: Die Konjunktur stabilisiert sich, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Unternehmensgewinne steigen.
Doch irgendwann folgt der Tag der Abrechnung. Und der November 2021 scheint für Deutschland einen kleinen Vorgeschmack darauf zu liefern, wie dieser Tag der Abrechnung aussehen könnte.
„Nur schwer wieder einzufangen“ – den Deutschen droht der Teuerungsschock
Der aktuelle Monat könnte einen historischen Tiefpunkt in der neueren Wirtschaftsgeschichte Deutschlands markieren. Die Bundesbank rechnet jetzt für den November mit einer Inflation von sechs Prozent. Das wäre der stärkste Preisanstieg seit Anfang der 1990er-Jahre. Zwar soll die Teuerung in den Monaten danach wieder zurückgehen. Sie könnte aber noch für längere Zeit deutlich über drei Prozent bleiben.
Die Warnung vor der Inflation ist nachdrücklicher als die früheren Hinweise der Zentralbank auf einen Höchststand von fünf Prozent. Sie fällt mit den letzten Tagen der Koalitionsgespräche zusammen, die wahrscheinlich zu einer neuen Regierung unter der Führung des Sozialdemokraten Olaf Scholz führen werden.
Die Ökonomen äußern sich auch besorgt, dass es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommen könnte, vor allem wenn der Mindestlohn deutlich angehoben wird, was gerade Thema der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP ist.
Die Ampel-Koalitionäre planen, den Mindestlohn 2022 auf zwölf Euro je Stunde zu erhöhen. Den deutschen Währungshütern zufolge hätte das „nicht zu vernachlässigende Ausstrahlungseffekte“ auf die darüber liegenden Lohngruppen: „Auch hierdurch dürfte sich der Lohndruck künftig verstärken“, heißt es im Bundesbank-Monatsbericht.
Ökonomisch droht Deutschland die schlechteste aller Welten. Schon zuletzt hat sich das Wirtschaftswachstum wegen der um sich greifenden Lieferengpässe deutlich abgeschwächt.
Hinzu kommen jetzt die steigenden Corona-Infektionszahlen, die vor allem die Dynamik im Dienstleistungsbereich abbremsen dürften. „Das Risiko steigt, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal schrumpft“, sagt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.
Im dritten Quartal (Juli bis September) hatte das Bruttoinlandsprodukt noch um 1,8 Prozent zugelegt. Von der gefürchteten Stagflation – der Kombination von wirtschaftlicher Stagnation und Inflation – trennt Deutschland jetzt nur noch die Hoffnung, dass sich das Wachstum 2022 bald wieder beschleunigt.
„Hü-Hott-Situation“
Die Bundesbank erklärt die Inflationswarnung auch mit Sondereffekten. Die erwarteten sechs Prozent in diesem Monat kommen unter anderem dadurch zustande, dass im Vorjahr der Mehrwertsteuersatz abgesenkt war. Das macht sich jetzt als Basiseffekt im Verbraucherpreisindex bemerkbar und treibt die Teuerung rechnerisch um 1,25 Prozentpunkte.
Darüber hinaus haben sich viele Verbrauchsgüter und Dienstleistungen drastisch verteuert. Besonders bemerkbar macht sich das im November 2021 bei den Pauschalreisen, die die Inflationsrate um einen halben Prozentpunkt gegenüber Oktober anschieben dürfte.
Selbst wenn die Inflationsdaten nur in diesem Monat eine Sechs vor dem Komma ausweisen werden, könnte ein derart hoher Wert alte Ängste wecken. Die Geldentwertung war als gesellschaftliches Problem aus dem Bewusstsein vieler Bundesbürger verschwunden. Ein Sechs-Prozent-Schock gefolgt von weiter hohen Ziffern, kann dazu führen, dass sich die Inflationserwartungen verstetigen.
Das wiederum könnte massive Verhaltensänderungen nach sich ziehen. Manche Verbraucher halten ihr Geld in gefühlten Inflationszeiten lieber zusammen, andere versuchen, große Anschaffungen in der Erwartung noch höherer Preise in der Zukunft vorzuziehen.
In einer solchen Hü- und Hott-Situation der Konsumenten wird es im gesamten Wirtschaftsleben schwieriger, verlässliche Prognosen aufzustellen. In einem Umfeld von Unsicherheit stellen Firmen ihre Investitionen vielleicht eher zurück und große Investoren ziehen ihr Kapital ab und gehen lieber an andere Börsen.
Auch Ökonomen warnen vor langfristigen Folgen einer sich verfestigenden Inflation. „Einmal in Gang gesetzt, ist die Güterpreisinflation nur schwer wieder einzufangen. Um sie zu beenden, müsste die Geldmengenvermehrung gebremst werden, beziehungsweise die Notenbanken müssten die Zinsen anheben“, sagt Thorsten Polleit, Chefökonom bei Degussa Goldhandel.
In der hoch verschuldeten Welt könnte dies allzu leicht eine neue Finanz- und Wirtschaftskrise nach sich ziehen, warnt der Experte. Kurzfristig wirke Inflation wie ein ökonomischer Problem-Beseitiger, langfristig seien die ökonomischen und sozialen Kosten jedoch sehr hoch.
Dieser Crash werde umso schwerer ausfallen, je länger die Inflationsphase zuvor angedauert hat. „Vor allem, wenn die Zahlungsfähigkeit der Staaten vom Zugang zu Notenbankkrediten abhängt, ist die Gefahr besonders groß, dass es nicht gelingt, frühzeitig, in ‚weiser Voraussicht’ aus der Inflationierungspolitik auszusteigen“, sagt er.
Denn nicht nur die Regierungen, auch die Regierten würden die positiven Effekte der Inflationspolitik am Anfang noch meist sehr begrüßen: Die Konjunktur stabilisiert sich, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Unternehmensgewinne steigen.
Doch irgendwann folgt der Tag der Abrechnung. Und der November 2021 scheint für Deutschland einen kleinen Vorgeschmack darauf zu liefern, wie dieser Tag der Abrechnung aussehen könnte.
Zitat von Gast am 2. Dezember 2021, 14:06 UhrUmfrage: Viele sind wegen Inflation besorgt
Die derzeit hohe Inflationsrate bereitet vielen Menschen scheinbar Kopfzerbrechen. Rund 63 Prozent der Befragten sorgen sich aufgrund der hohen Inflation um ihr Geld, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Innofact im Auftrag der Norisbank zeigt. Nach Anlagemöglichkeiten, um die Effekte einer hohen Teuerungsrate auszugleichen, suchen aber nur rund 22 Prozent.
Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes erhöhten sich die Verbraucherpreise im November um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Eine Fünf vor dem Komma hatte die Behörde bei der Teuerungsrate zuletzt im Zuge des Wiedervereinigungsbooms im September 1992 mit damals 5,0 Prozent gemessen. Im Oktober des laufenden Jahres hatte die Rate noch bei 4,5 Prozent gelegen.
Befragte offener gegenüber Aktien
Ein weiterer Trend, den die Umfrage zeigt: Die Bundesbürger verlieren offenbar allmählich ihr Misstrauen gegenüber Aktien. Nur rund 12 Prozent der Befragten geben derzeit an, kein Vertrauen in Wertpapiere zu haben. 2018 lag dieser Wert noch bei 25 Prozent.
Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland in jüngster Zeit gewachsen. Im Jahr 2020 wurden 12,35 Millionen Aktionäre gezählt - das war der höchste Stand seit fast 20 Jahren.
Für die bevölkerungsrepräsentative Studie wurden von Innofact insgesamt 1030 Personen zwischen 18 Jahren und 69 Jahren befragt. Die Online-Befragung im Auftrag der Norisbank wurde vom 25. bis 28. Oktober 2021 durchgeführt.
Umfrage: Viele sind wegen Inflation besorgt
Die derzeit hohe Inflationsrate bereitet vielen Menschen scheinbar Kopfzerbrechen. Rund 63 Prozent der Befragten sorgen sich aufgrund der hohen Inflation um ihr Geld, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Innofact im Auftrag der Norisbank zeigt. Nach Anlagemöglichkeiten, um die Effekte einer hohen Teuerungsrate auszugleichen, suchen aber nur rund 22 Prozent.
Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes erhöhten sich die Verbraucherpreise im November um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Eine Fünf vor dem Komma hatte die Behörde bei der Teuerungsrate zuletzt im Zuge des Wiedervereinigungsbooms im September 1992 mit damals 5,0 Prozent gemessen. Im Oktober des laufenden Jahres hatte die Rate noch bei 4,5 Prozent gelegen.
Befragte offener gegenüber Aktien
Ein weiterer Trend, den die Umfrage zeigt: Die Bundesbürger verlieren offenbar allmählich ihr Misstrauen gegenüber Aktien. Nur rund 12 Prozent der Befragten geben derzeit an, kein Vertrauen in Wertpapiere zu haben. 2018 lag dieser Wert noch bei 25 Prozent.
Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland in jüngster Zeit gewachsen. Im Jahr 2020 wurden 12,35 Millionen Aktionäre gezählt - das war der höchste Stand seit fast 20 Jahren.
Für die bevölkerungsrepräsentative Studie wurden von Innofact insgesamt 1030 Personen zwischen 18 Jahren und 69 Jahren befragt. Die Online-Befragung im Auftrag der Norisbank wurde vom 25. bis 28. Oktober 2021 durchgeführt.
Zitat von Gast am 3. Dezember 2021, 07:25 UhrEurozone: Produzentenpreise steigen um fast 22 Prozent
Seit Monaten steigen die Herstellerpreise immer schneller. Nun erreicht die Teuerung einen neuen Rekord – und die Kosten werden an Verbraucher weitergegeben. Die EZB sieht vor allem einen Grund: die Pandemie.
Die Herstellerpreise steigen in immer rasanterem Tempo. Im Oktober lagen sie um 21,9 Prozent über dem Wert des entsprechenden Vorjahresmonats, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Die Rate ist damit so hoch wie noch nie seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999.
Auch übertrifft sie bisherige Schätzungen: Analysten hatten im Mittel mit einem Anstieg um 19,0 Prozent gerechnet. Erst im September hatte die Teuerung bei 16,1 Prozent gelegen, der bis dahin höchste Wert.
Besonders teuer ist die Energie
Auch die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, stiegen im Monatsvergleich deutlich an. Von September auf Oktober stiegen sie um 5,4 Prozent, nach 2,8 Prozent im Vormonat. Auch hier wurden die Analystenerwartungen übertroffen.
Besonders hoch ist die Steigerung bei den Energiepreisen. Gas und Strom waren 62,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Dafür gibt es mehrere Gründe: Nach dem Einbruch infolge der ersten Corona-Welle hat sich die weltweite Nachfrage inzwischen normalisiert. Das Angebot ist aber nicht im gleichen Maße gestiegen. Noch dazu ist die Lage politisch aufgeladen: Vielfach steht der russische Gasmonopolist Gazprom in der Kritik, weil er seine Lieferungen nach Deutschland trotz des hohen Bedarfs nicht erhöhen soll.
Nimmt man die Energie aus der Rechnung heraus, stiegen die gesamten Erzeugerpreise um 8,9 Prozent. Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen mit 16,8 Prozent ebenfalls deutlich, wahrscheinlich eine Folge der zahlreichen Probleme in den internationalen Lieferketten.
Verbraucher bekommen Preissteigerung zu spüren
Die Erzeugerpreise messen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Unternehmen erfassen. Die Entwicklung fließt teilweise in die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im November waren die Lebenshaltungskosten um 4,9 Prozent gestiegen und damit so stark wie noch nie seit Bestehen der Eurozone. Die EZB macht für die hohe Rate vor allem vorübergehende Corona-Faktoren verantwortlich.
Eurozone: Produzentenpreise steigen um fast 22 Prozent
Seit Monaten steigen die Herstellerpreise immer schneller. Nun erreicht die Teuerung einen neuen Rekord – und die Kosten werden an Verbraucher weitergegeben. Die EZB sieht vor allem einen Grund: die Pandemie.
Die Herstellerpreise steigen in immer rasanterem Tempo. Im Oktober lagen sie um 21,9 Prozent über dem Wert des entsprechenden Vorjahresmonats, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Die Rate ist damit so hoch wie noch nie seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999.
Auch übertrifft sie bisherige Schätzungen: Analysten hatten im Mittel mit einem Anstieg um 19,0 Prozent gerechnet. Erst im September hatte die Teuerung bei 16,1 Prozent gelegen, der bis dahin höchste Wert.
Besonders teuer ist die Energie
Auch die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, stiegen im Monatsvergleich deutlich an. Von September auf Oktober stiegen sie um 5,4 Prozent, nach 2,8 Prozent im Vormonat. Auch hier wurden die Analystenerwartungen übertroffen.
Besonders hoch ist die Steigerung bei den Energiepreisen. Gas und Strom waren 62,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Dafür gibt es mehrere Gründe: Nach dem Einbruch infolge der ersten Corona-Welle hat sich die weltweite Nachfrage inzwischen normalisiert. Das Angebot ist aber nicht im gleichen Maße gestiegen. Noch dazu ist die Lage politisch aufgeladen: Vielfach steht der russische Gasmonopolist Gazprom in der Kritik, weil er seine Lieferungen nach Deutschland trotz des hohen Bedarfs nicht erhöhen soll.
Nimmt man die Energie aus der Rechnung heraus, stiegen die gesamten Erzeugerpreise um 8,9 Prozent. Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen mit 16,8 Prozent ebenfalls deutlich, wahrscheinlich eine Folge der zahlreichen Probleme in den internationalen Lieferketten.
Verbraucher bekommen Preissteigerung zu spüren
Die Erzeugerpreise messen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Unternehmen erfassen. Die Entwicklung fließt teilweise in die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im November waren die Lebenshaltungskosten um 4,9 Prozent gestiegen und damit so stark wie noch nie seit Bestehen der Eurozone. Die EZB macht für die hohe Rate vor allem vorübergehende Corona-Faktoren verantwortlich.
Zitat von Gast am 2. Februar 2022, 11:58 UhrSparkassen: Inflation bleibt hoch - EZB muss handeln
Deutschlands Verbraucher müssen nach Einschätzung der Sparkassen noch länger mit höheren Teuerungsraten leben.Es bestehe «ein nicht zu vernachlässigendes Risiko», dass «uns der höhere Preisdruck länger erhalten bleibt», sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, am Mittwoch laut Redetext.
Ein fortgesetzter höherer Preisauftrieb in Verbindung mit den niedrigen und sogar negativen Zinsen führe dazu, dass Ersparnisse immer weiter an Wert verlören. «Diese Gefahr wird umso größer, je länger die Geldpolitik auf Kosten der Verbraucher den deutlich steigenden Preisen tatenlos zusieht», sagte Schleweis.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält bislang an ihrer ultralockeren Geldpolitik mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihenkäufen fest. Die Währungshüter argumentieren, ein baldiges Anheben der Zinsen würde die Erholung der Wirtschaft vom Corona-Schock bremsen. Die EZB geht zudem davon aus, dass die Inflationsraten im Laufe des Jahres 2022 sinken werden.
Kritik an Politik der EZBKritiker werfen der EZB vor, mit ihrer lockeren Geldpolitik inklusive milliardenschwerer Anleihenkäufe die Inflation anzuheizen, die sie eigentlich im Zaum halten will. Die Notenbank strebt für den Euroraum ein stabiles Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an. Sie akzeptiert es, wenn diese Marke zeitweise etwas über- oder unterschritten wird.
In Deutschland lagen die Verbraucherpreise im Januar 2022 einer ersten amtlichen Schätzung zufolge um 4,9 Prozent über dem Vorjahresmonat. Der für die EZB-Geldpolitik maßgebliche harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI lag in Europas größter Volkswirtschaft um 5,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Für das Gesamtjahr 2022 erwarten die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe in Deutschland eine Inflationsrate auf HVPI-Basis von 3,2 Prozent. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro weniger kaufen können als zuvor.«Es wird erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen haben, wenn die EZB nicht oder zu spät reagiert», warnte Schleweis. «Wenn die Inflation mehr als 18 Monate über dem kommunizierten Zielniveau liegt, drohen wir in eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale hineinzuschlittern.» Schleweis betonte: «Bis Jahresende 2022 muss die EZB deshalb spätestens geldpolitisch tätig werden.» Der EZB-Rat kommt an diesem Donnerstag (3.2.) zu seiner nächsten Sitzung zusammen.
Sparkassen: Inflation bleibt hoch - EZB muss handeln
Es bestehe «ein nicht zu vernachlässigendes Risiko», dass «uns der höhere Preisdruck länger erhalten bleibt», sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, am Mittwoch laut Redetext.
Ein fortgesetzter höherer Preisauftrieb in Verbindung mit den niedrigen und sogar negativen Zinsen führe dazu, dass Ersparnisse immer weiter an Wert verlören. «Diese Gefahr wird umso größer, je länger die Geldpolitik auf Kosten der Verbraucher den deutlich steigenden Preisen tatenlos zusieht», sagte Schleweis.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält bislang an ihrer ultralockeren Geldpolitik mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihenkäufen fest. Die Währungshüter argumentieren, ein baldiges Anheben der Zinsen würde die Erholung der Wirtschaft vom Corona-Schock bremsen. Die EZB geht zudem davon aus, dass die Inflationsraten im Laufe des Jahres 2022 sinken werden.
Kritiker werfen der EZB vor, mit ihrer lockeren Geldpolitik inklusive milliardenschwerer Anleihenkäufe die Inflation anzuheizen, die sie eigentlich im Zaum halten will. Die Notenbank strebt für den Euroraum ein stabiles Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an. Sie akzeptiert es, wenn diese Marke zeitweise etwas über- oder unterschritten wird.
«Es wird erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen haben, wenn die EZB nicht oder zu spät reagiert», warnte Schleweis. «Wenn die Inflation mehr als 18 Monate über dem kommunizierten Zielniveau liegt, drohen wir in eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale hineinzuschlittern.» Schleweis betonte: «Bis Jahresende 2022 muss die EZB deshalb spätestens geldpolitisch tätig werden.» Der EZB-Rat kommt an diesem Donnerstag (3.2.) zu seiner nächsten Sitzung zusammen.