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Verbraucherkosten

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Chart: So hoch ist die Inflationsrate in der Euro-Zone und so hat sie sich entwickelt

Die Inflation in der Euro-Zone ist so hoch wie noch nie seit dem Start des Euro 1999

Die Inflation in der Euro-Zone ist so hoch wie noch nie seit dem Start des Euro 1999© Picture Alliance
Die Inflation in der Euro-Zone ist so hoch wie noch nie seit dem Start des Euro 1999

Die Inflation in der Euro-Zone hat im September noch einmal deutlich zugelegt. Die Inflationsrate im Euro-Raum stieg von 9,1 Prozent auf 9,9 Prozent. Dies ist die höchste Inflationsrate seit der Einführung des Euro.

Die Gemeinschaftswährung war 1999 zunächst als Buchgeld und 2002 als Bargeld eingeführt worden. Ein Versprechen war, dass auch die neue Währung stabil sein werde. Die Europäische Zentralbank strebt dafür eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an.

Der Euro-Zone gehören aktuell 19 Staaten an: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern.

So hat sich die Inflation in der Euro-Zone seit dem Start der Europäischen Gemeinschaftswährung entwickelt.

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Deutschland verliert fast 110 Milliarden wegen hoher Energiepreise

Aufgrund der hohen Gas- und Ölpreise muss Deutschland laut Ifo-Institut in den Jahren 2021 bis 2023 insgesamt einen Realeinkommensverlust von knapp 110 Milliarden Euro verkraften. Das entspricht 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung eines Jahres.

Finanzminister Christian Lindner rechnet für das kommende Jahr mit Kosten von rund 83 Milliarden Euro für die geplanten Preisbremsen für Strom und Gas. Die Summen sind Teil des sogenannten Abwehrschirms. Quelle: WELT

Finanzminister Christian Lindner rechnet für das kommende Jahr mit Kosten von rund 83 Milliarden Euro für die geplanten Preisbremsen für Strom und Gas. Die Summen sind Teil des sogenannten Abwehrschirms. Quelle: WELT© WELT

Der rasante Anstieg der Energiepreise kostet Deutschland nach Berechnungen des Ifo-Instituts in Summe fast 110 Milliarden Euro an verlorenem Realeinkommen. Entsprechend weniger wird nach Einschätzung der Münchner Ökonomen bei Tarif- und Gehaltsverhandlungen an Arbeitnehmer zu verteilen sein. „Der derzeitige Realeinkommensrückgang dürfte auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben“, sagte Ifo-Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser am Dienstag.

„Zum einen werden die Energiepreise mit dem Wegfall Russlands als Lieferant wohl dauerhaft hoch bleiben. Zum anderen wird sich an der Abhängigkeit Deutschlands von importierter Energie so schnell nichts ändern.“ Das Institut veröffentlichte die Studie vor dem Hintergrund der laufenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie.

Realeinkommen sind die inflationsbereinigten Einkommen. Die verlorenen Milliarden sind demnach die Summe, die aus Deutschland zur Bezahlung der sehr viel teurer gewordenen Energieimporte ins Ausland abfließt – 35 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, 64 Milliarden in diesem und noch einmal neun Milliarden 2023. In Summe wäre das laut Ifo mit 3,0 Prozent der höchste Realeinkommenverlust seit der zweiten Ölkrise Ende der 70er-Jahre – damals lag er bei 4,0 Prozent.

Die gesamtwirtschaftlichen Kaufkraftverluste von 1979 bis 1981 hätten erst 1986 wieder ausgeglichen werden können. Damals setzte ein kräftiger Verfall der Ölpreise ein, während gleichzeitig die D-Mark spürbar zum Dollar aufwertete. Dadurch wurden die meist in der US-Währung abgerechneten Energieimporte billiger.

Wollmershäuser und sein Kollege Wolfgang Nierhaus gehen davon aus, dass die deutschen Unternehmen ihre Exportpreise zunächst sehr viel weniger kräftig erhöhen können als die Importpreise steigen. „Ein Gutteil der höheren Preise für importierte Energie dürfte daher von den heimischen Endverbrauchern zu tragen sein“, schreiben die Wissenschaftler.

Die Bezifferung der Realeinkommensverluste sei wichtig bei allen Verteilungsdiskussionen, betonte Wollmershäuser. Die hohen Preise für in Deutschland produzierte Waren und Dienstleistungen seien nicht Folge eines Booms, sondern spiegelten vor allem die hohen Kosten für importierte Energie und Vorprodukte wider. Das zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern zu verteilende Einkommen „muss also um die Realeinkommensverluste korrigiert werden“.

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Inflation: Preisanstieg im Großhandel schwächt sich ab

Schwächt sich die Teuerungswelle ab? Im Großhandel liegen die Preise zwar noch immer hoch – doch im Vergleich zum Vormonat zeichnet sich sogar ein Rückgang der Preise ab.

Inflation: Preisanstieg im Großhandel schwächt sich ab

Inflation: Preisanstieg im Großhandel schwächt sich ab© Daniel Reinhardt / dpa

Die Preise im deutschen Großhandel sind im Oktober so langsam gestiegen wie seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine nicht mehr. Sie erhöhten sich zwar um 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist allerdings der geringste Zuwachs seit Februar, als der russische Überfall auf die Ukraine begann und in dessen Folge viele Rohstoffe sowie Vorprodukte erheblich teurer wurden. Im September hatte Plus noch bei 19,9 Prozent im Großhandel gelegen. Der bisherige Höhepunkt war im April mit einem 23,8 Prozent erreicht worden. Das war die stärkste Zunahme seit Einführung der Statistik 1962. Im Vergleich zum Vormonat September fielen die Großhandelspreise sogar um 0,6 Prozent, weil etwa Mineralölerzeugnisse wie Benzin günstiger zu haben waren.

Der immer noch deutliche Zuwachs bei den Großhandelspreisen im Vergleich zum Vorjahr ging auch im Oktober dem Statistikamt zufolge auf stark gestiegene Kosten für viele Rohstoffe und Vorprodukte zurück. Den größten Einfluss hatte dabei der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen von 41,5 Prozent. Besonders kräftige Zuwächse gab es auch im Großhandel mit festen Brennstoffen (plus 99,1 Prozent) sowie mit lebenden Tieren (plus 52,2 Prozent). Erheblich höher waren die Preise auch für Milch, Milcherzeugnissen, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette (plus 39,8 Prozent), chemische Erzeugnisse (plus 38,7 Prozent) sowie Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (27,6 Prozent).

Der Großhandel gilt als Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Die Entwicklung der Großhandelspreise ist deshalb ein wichtiger vorlaufender Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Höhere Kosten landen am Ende zumindest teilweise bei den Konsumenten. Diese müssen sich Ökonomen zufolge wohl noch auf eine längere Zeit mit erhöhten Lebenshaltungskosten einstellen. Die Inflationsrate lag im Oktober bei 10,4 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit 1951. Nahrungsmittel verteuerten sich überdurchschnittlich und kosteten 20,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

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