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Zitat von Gast am 17. Mai 2021, 14:17 UhrTürkei-Urlaub: So trickst die Regierung in Ankara mit den Corona-Zahlen
Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Türkei - doch im vergangen Jahr brach das Geschäft um rund 70 Prozent ein. Für die Regierung in Ankara ist klar, dass es ähnliche Verluste in diesem Jahr verhindert werden sollen.
„Ab 1. Juni werden wir die Reisesaison beginnen”, erklärte Tourismusminister Mehmet Ersoy gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters Anfang Mai. 30 Millionen Touristen sollen in diesem Jahr in die Türkei reisen. Doch die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Türkei auch 2021 mit Einbrüchen im Tourismus rechnen muss.
Dabei hatte die Regierung erst vor rund drei Wochen einen harten Lockdown verhängt. Erst seit Montag dürfen die Menschen das Haus tagsüber wieder verlassen, abends gilt ab 21.00 Uhr Ortszeit eine Ausgangssperre. Das Ziel: bis zum 17. Mai soll die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf 5000 pro Tag sinken.
Mit Rechentricks Touristen locken
Vor dem Lockdown hatte die Zahl der Neuinfektionen zwischenzeitlich bei mehr als 60 000 Fällen pro Tag gelegen, mittlerweile infizieren sich rund 11 000 Menschen täglich. Doch nun erklärte der Gesundheitsminister, dass das neue Ziel bei 10 000 bis 15 000 pro Tag liege - und nicht mehr bei 5000.
Wie ein Insider aus dem Ministerium in Ankara zu Business Insider sagte, wolle man mit dem heraufgesetzten Ziel die Corona-Ampel von rot auf grün schalten, umso mehr Touristen ins Land zu locken.
Für Touristen gelten keine Ausgangssperren
Trotz der Lockerungen ist das Leben in der Türkei weiter eingeschränkt. Die Ausgangsbeschränkungen gelten weiterhin am Wochenende, die Einwohner dürfen dann nur für dringende Besorgungen auf die Straße. Auch Cafés und Restaurants bleiben vorerst weiter geschlossen und dürfen nur einen Lieferservice anbieten.
Einkaufszentren und Bekleidungsgeschäfte öffnen jedoch wieder. Zu eventuellen Schulöffnungen will sich das Bildungsministerium noch äußern. Die Regelungen gelten vorerst bis 1. Juni.
Für Touristen sind jedoch mehr Freiheiten eingeräumt: Sie sind von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Diese Regelung, sowie ein Verbot des Verkaufs von Alkohol während des Lockdowns, waren scharf kritisiert worden.
Türkei-Urlaub: So trickst die Regierung in Ankara mit den Corona-Zahlen
Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Türkei - doch im vergangen Jahr brach das Geschäft um rund 70 Prozent ein. Für die Regierung in Ankara ist klar, dass es ähnliche Verluste in diesem Jahr verhindert werden sollen.
„Ab 1. Juni werden wir die Reisesaison beginnen”, erklärte Tourismusminister Mehmet Ersoy gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters Anfang Mai. 30 Millionen Touristen sollen in diesem Jahr in die Türkei reisen. Doch die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Türkei auch 2021 mit Einbrüchen im Tourismus rechnen muss.
Dabei hatte die Regierung erst vor rund drei Wochen einen harten Lockdown verhängt. Erst seit Montag dürfen die Menschen das Haus tagsüber wieder verlassen, abends gilt ab 21.00 Uhr Ortszeit eine Ausgangssperre. Das Ziel: bis zum 17. Mai soll die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf 5000 pro Tag sinken.
Mit Rechentricks Touristen locken
Vor dem Lockdown hatte die Zahl der Neuinfektionen zwischenzeitlich bei mehr als 60 000 Fällen pro Tag gelegen, mittlerweile infizieren sich rund 11 000 Menschen täglich. Doch nun erklärte der Gesundheitsminister, dass das neue Ziel bei 10 000 bis 15 000 pro Tag liege - und nicht mehr bei 5000.
Wie ein Insider aus dem Ministerium in Ankara zu Business Insider sagte, wolle man mit dem heraufgesetzten Ziel die Corona-Ampel von rot auf grün schalten, umso mehr Touristen ins Land zu locken.
Für Touristen gelten keine Ausgangssperren
Trotz der Lockerungen ist das Leben in der Türkei weiter eingeschränkt. Die Ausgangsbeschränkungen gelten weiterhin am Wochenende, die Einwohner dürfen dann nur für dringende Besorgungen auf die Straße. Auch Cafés und Restaurants bleiben vorerst weiter geschlossen und dürfen nur einen Lieferservice anbieten.
Einkaufszentren und Bekleidungsgeschäfte öffnen jedoch wieder. Zu eventuellen Schulöffnungen will sich das Bildungsministerium noch äußern. Die Regelungen gelten vorerst bis 1. Juni.
Für Touristen sind jedoch mehr Freiheiten eingeräumt: Sie sind von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Diese Regelung, sowie ein Verbot des Verkaufs von Alkohol während des Lockdowns, waren scharf kritisiert worden.
Zitat von Gast am 25. Mai 2021, 08:05 UhrBahn, Airlines, Mietwagen: Wofür die Preise in diesem Sommer in die Höhe schießen
Airlines und Bahngesellschaften stocken ihre Angebote für den Sommer auf. Tickets sind deswegen noch günstig, bei Mietwagen sollte man aber schnell sein.
Wer im Sommer verreisen möchte, sollte sich jetzt nicht nur um eine Unterkunft kümmern, sondern auch um die An- und Abreise. Reiseportale stellen eine steigende Nachfrage fest, günstige Bahnfahrten und Flüge könnten schnell ausgebucht sein. Und schon jetzt zeichnet sich ab: Der Mietwagen ist dieses Jahr teurer.
Die Deutsche Bahn (DB) stockt ihren Sommerfahrplan auf. Ab Anfang Juli werden zahlreiche zusätzliche Züge in die Ferienregionen Deutschlands und nach Österreich fahren, das betrifft etwa Rügen, die ost- und nordfriesischen Inseln, Tirol oder den Bodensee.
Zusammen mit weiteren saisonalen Verbindungen sollen so täglich über 10.000 Sitzplätze zusätzlich in den ICE- und IC-Zügen verfügbar sein. Mehr als 330 ICE-Züge werden in diesem Sommer durchs Land fahren, sagt DB-Fernverkehrschef Michael Peterson. „Der Urlaub im eigenen Land wird wieder hoch im Kurs stehen. Darauf bereiten wir uns vor.“ Die Verbindungen sind seit dem 13. Mai buchbar.
An nachfragestarken Reisetagen müssen Reisende aber mit höheren Preisen rechnen. Denn das Kontingent für die günstigen Spar- und Super-Sparpreise ist bei hoher Nachfrage schnell aufgebraucht.
Junge Leute können sich über Sonderangebote freuen. Unter 27-Jährige können den „Super Sparpreis Young“ ab 12,90 Euro für Reisen bis einschließlich 11. Dezember buchen. Tickets sind bis zum 30. Juli über bahn.de/young erhältlich.
Das Ostsee-Ticket wird eingestellt
Wer plant, dieses Jahr regelmäßig durch Deutschland zu fahren, dem bietet die Bahn die Aktions-Bahn-Card 100 an. Die Zug-Flatrate kostet junge Kunden für ein Jahr einmalig 2399 Euro (statt 4027 Euro) und kann bis zum 31. August 2021 online über bahn.de/bc100-aktion bestellt werden.
Was viele Berliner und Berlinerinnen bedauern: Das Ostsee-Ticket wird eingestellt. Man kann es nur noch bis zum 12. Juni kaufen und bis zum 26. Juni nutzen. Mit dem Ticket kann man günstig und ohne Zugbindung an die Küste fahren. Als Alternative verweist die Bahn auf das „Quer-durchs-Land-Ticket“ und das „Stadt-Land-Meer-Ticket“. Beide Tickets sind aber anders als das Ostsee-Ticket auf den Regionalverkehr beschränkt.
Nicht nur die Bahn gibt Gas, auch Konkurrent Flixtrain nimmt den Betrieb wieder auf und verdoppelt seine Strecken. München und 15 weitere Städte sind erstmals Teil des Netzwerks. Neben der Verbindung München - Frankfurt startet FlixTrain seine erste Nachtlinie von der bayerischen Landeshauptstadt über Berlin nach Hamburg.
Fahrten sind hier ab Mitte Juni möglich. Erste Verbindungen wie beispielsweise Berlin - Köln und Hamburg - Köln starteten schon am 20. Mai. Reisende erwarten modernisierte Züge, WiFi und ein kostenfreies Entertainment-Angebot. Weiterhin garantiert das Unternehmen jedem einen kostenlosen Sitzplatz. Tickets für alle Linien sind bereits jetzt ab 4,99 Euro buchbar.
Flugpreise sind noch günstig
Laut einer Umfrage des Reiseportals „Swoodoo“ nehmen die Flugbuchungen deutlich zu. Die Preise für Inlandsflüge sind um ein Drittel im Vergleich zu 2019 gestiegen. Dagegen liegen die Preise für internationale Strecken um 14 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019.
Die Lufthansa-Gruppe verzeichnete in den vergangenen zwei Wochen einen Anstieg der Buchungen für USA-Flüge um bis zu 300 Prozent. Das Angebot wird daher ab Juni aufgestockt. Auch Europas Sonnenziele sind bei Lufthansa und Eurowings gefragt. Flüge nach Mallorca, Ibiza, Barcelona oder die griechischen Inseln sind sogar stärker gebucht als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat daher mehr als 500 Zusatzflüge aufgenommen. Die Preise sollen sich aber nicht erhöhen, versichert ein Lufthansa-Sprecher. Er empfiehlt aber, frühzeitig zu buchen, um einen Platz zu bekommen.
Auch Friederike Burge von der Plattform „Skyscanner“ geht in diesem Jahr von günstigen Flugpreisen aus: „Wir erwarten, dass die Reiseanbieter Kapazitäten verlagern werden, um die beliebten Routen zu bedienen und mit weiterhin niedrigen Preisen und Vergünstigungen für Reisende um Buchungen zu konkurrieren.“
Derzeit gibt es noch günstige Flugpreise, sagt auch Swoodoo-Sprecherin Lea Stadler. Das Portal hat Suchanfragen zwischen dem 1. Mai und dem 18. Mai für Abflüge zwischen dem 15. Juni und 31. August untersucht und das mit den vergleichbaren Zeiträumen 2019 verglichen.
Fazit: Die Durchschnittspreise für Flüge zu beliebten Urlaubszielen in den Sommerferien sind aktuell noch niedrig. Aber Stadler schätzt, dass sie in nächster Zeit steigen werden. Ein Preisanstieg lasse sich bereits aktuell bei Flugreisen nach Malta und Albanien beobachten.
Knappe Mietwagenflotten treiben die Preise in die Höhe
Mit einem Mietwagen im Urlaub unterwegs zu sein, vermeidet Kontakte. Das scheinen auch viele Reisende so zu sehen, denn die Nachfrage steigt deutlich – und damit auch die Preise. Das gilt vor allem für Balearen.
Pro Tag zahlt man für einen Mietwagen auf Mallorca fast doppelt so viel wie noch 2019. Auf Ibiza kostet der Leihwagen inzwischen 87 Prozent mehr als vor der Pandemie, auf Sardinien 74 Prozent.
Das ergab eine Auswertung des Vergleichsportals „Check24“. Auch in Italien, Frankreich und Griechenland hat sich der Tagesmietpreis deutlich verteuert. Lediglich in der Türkei liegen die Preise noch unter dem Schnitt von 2019.
Ein Grund für die hohen Preise ist das reduzierte Angebot. Die Branche hat ihre Mietwagen-Flotten deutlich verkleinert. Zudem haben viele Vermieter Stationen an kleineren Flughäfen oder in kleineren Städten geschlossen. Daher empfehlen Anbieter, möglichst früh zu buchen.
Andreas Schiffelholz von „Check24“ warnt: „Aufgrund der begrenzten Kapazitäten erwarten wir weiterhin einen deutlichen Preisanstieg. An manchen Orten werden Flotten voraussichtlich sogar komplett ausgebucht sein.“
Bahn, Airlines, Mietwagen: Wofür die Preise in diesem Sommer in die Höhe schießen
Airlines und Bahngesellschaften stocken ihre Angebote für den Sommer auf. Tickets sind deswegen noch günstig, bei Mietwagen sollte man aber schnell sein.
Wer im Sommer verreisen möchte, sollte sich jetzt nicht nur um eine Unterkunft kümmern, sondern auch um die An- und Abreise. Reiseportale stellen eine steigende Nachfrage fest, günstige Bahnfahrten und Flüge könnten schnell ausgebucht sein. Und schon jetzt zeichnet sich ab: Der Mietwagen ist dieses Jahr teurer.
Die Deutsche Bahn (DB) stockt ihren Sommerfahrplan auf. Ab Anfang Juli werden zahlreiche zusätzliche Züge in die Ferienregionen Deutschlands und nach Österreich fahren, das betrifft etwa Rügen, die ost- und nordfriesischen Inseln, Tirol oder den Bodensee.
Zusammen mit weiteren saisonalen Verbindungen sollen so täglich über 10.000 Sitzplätze zusätzlich in den ICE- und IC-Zügen verfügbar sein. Mehr als 330 ICE-Züge werden in diesem Sommer durchs Land fahren, sagt DB-Fernverkehrschef Michael Peterson. „Der Urlaub im eigenen Land wird wieder hoch im Kurs stehen. Darauf bereiten wir uns vor.“ Die Verbindungen sind seit dem 13. Mai buchbar.
An nachfragestarken Reisetagen müssen Reisende aber mit höheren Preisen rechnen. Denn das Kontingent für die günstigen Spar- und Super-Sparpreise ist bei hoher Nachfrage schnell aufgebraucht.
Junge Leute können sich über Sonderangebote freuen. Unter 27-Jährige können den „Super Sparpreis Young“ ab 12,90 Euro für Reisen bis einschließlich 11. Dezember buchen. Tickets sind bis zum 30. Juli über bahn.de/young erhältlich.
Das Ostsee-Ticket wird eingestellt
Wer plant, dieses Jahr regelmäßig durch Deutschland zu fahren, dem bietet die Bahn die Aktions-Bahn-Card 100 an. Die Zug-Flatrate kostet junge Kunden für ein Jahr einmalig 2399 Euro (statt 4027 Euro) und kann bis zum 31. August 2021 online über bahn.de/bc100-aktion bestellt werden.
Was viele Berliner und Berlinerinnen bedauern: Das Ostsee-Ticket wird eingestellt. Man kann es nur noch bis zum 12. Juni kaufen und bis zum 26. Juni nutzen. Mit dem Ticket kann man günstig und ohne Zugbindung an die Küste fahren. Als Alternative verweist die Bahn auf das „Quer-durchs-Land-Ticket“ und das „Stadt-Land-Meer-Ticket“. Beide Tickets sind aber anders als das Ostsee-Ticket auf den Regionalverkehr beschränkt.
Nicht nur die Bahn gibt Gas, auch Konkurrent Flixtrain nimmt den Betrieb wieder auf und verdoppelt seine Strecken. München und 15 weitere Städte sind erstmals Teil des Netzwerks. Neben der Verbindung München - Frankfurt startet FlixTrain seine erste Nachtlinie von der bayerischen Landeshauptstadt über Berlin nach Hamburg.
Fahrten sind hier ab Mitte Juni möglich. Erste Verbindungen wie beispielsweise Berlin - Köln und Hamburg - Köln starteten schon am 20. Mai. Reisende erwarten modernisierte Züge, WiFi und ein kostenfreies Entertainment-Angebot. Weiterhin garantiert das Unternehmen jedem einen kostenlosen Sitzplatz. Tickets für alle Linien sind bereits jetzt ab 4,99 Euro buchbar.
Flugpreise sind noch günstig
Laut einer Umfrage des Reiseportals „Swoodoo“ nehmen die Flugbuchungen deutlich zu. Die Preise für Inlandsflüge sind um ein Drittel im Vergleich zu 2019 gestiegen. Dagegen liegen die Preise für internationale Strecken um 14 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019.
Die Lufthansa-Gruppe verzeichnete in den vergangenen zwei Wochen einen Anstieg der Buchungen für USA-Flüge um bis zu 300 Prozent. Das Angebot wird daher ab Juni aufgestockt. Auch Europas Sonnenziele sind bei Lufthansa und Eurowings gefragt. Flüge nach Mallorca, Ibiza, Barcelona oder die griechischen Inseln sind sogar stärker gebucht als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat daher mehr als 500 Zusatzflüge aufgenommen. Die Preise sollen sich aber nicht erhöhen, versichert ein Lufthansa-Sprecher. Er empfiehlt aber, frühzeitig zu buchen, um einen Platz zu bekommen.
Auch Friederike Burge von der Plattform „Skyscanner“ geht in diesem Jahr von günstigen Flugpreisen aus: „Wir erwarten, dass die Reiseanbieter Kapazitäten verlagern werden, um die beliebten Routen zu bedienen und mit weiterhin niedrigen Preisen und Vergünstigungen für Reisende um Buchungen zu konkurrieren.“
Derzeit gibt es noch günstige Flugpreise, sagt auch Swoodoo-Sprecherin Lea Stadler. Das Portal hat Suchanfragen zwischen dem 1. Mai und dem 18. Mai für Abflüge zwischen dem 15. Juni und 31. August untersucht und das mit den vergleichbaren Zeiträumen 2019 verglichen.
Fazit: Die Durchschnittspreise für Flüge zu beliebten Urlaubszielen in den Sommerferien sind aktuell noch niedrig. Aber Stadler schätzt, dass sie in nächster Zeit steigen werden. Ein Preisanstieg lasse sich bereits aktuell bei Flugreisen nach Malta und Albanien beobachten.
Knappe Mietwagenflotten treiben die Preise in die Höhe
Mit einem Mietwagen im Urlaub unterwegs zu sein, vermeidet Kontakte. Das scheinen auch viele Reisende so zu sehen, denn die Nachfrage steigt deutlich – und damit auch die Preise. Das gilt vor allem für Balearen.
Pro Tag zahlt man für einen Mietwagen auf Mallorca fast doppelt so viel wie noch 2019. Auf Ibiza kostet der Leihwagen inzwischen 87 Prozent mehr als vor der Pandemie, auf Sardinien 74 Prozent.
Das ergab eine Auswertung des Vergleichsportals „Check24“. Auch in Italien, Frankreich und Griechenland hat sich der Tagesmietpreis deutlich verteuert. Lediglich in der Türkei liegen die Preise noch unter dem Schnitt von 2019.
Ein Grund für die hohen Preise ist das reduzierte Angebot. Die Branche hat ihre Mietwagen-Flotten deutlich verkleinert. Zudem haben viele Vermieter Stationen an kleineren Flughäfen oder in kleineren Städten geschlossen. Daher empfehlen Anbieter, möglichst früh zu buchen.
Andreas Schiffelholz von „Check24“ warnt: „Aufgrund der begrenzten Kapazitäten erwarten wir weiterhin einen deutlichen Preisanstieg. An manchen Orten werden Flotten voraussichtlich sogar komplett ausgebucht sein.“
Zitat von Gast am 26. Mai 2021, 07:46 UhrIst Fliegen wirklich günstiger als Bahn fahren? - Eine Studie deckt auf
Es ist eine weitverbreitete Annahme, dass es günstiger ist zu fliegen, als Strecken mit der Bahn zurückzulegen. Entspricht das der Realität?
Darum bieten Flug- und Bahnverkehr unterschiedliche Preise an
Jeder kennt es: Der Urlaub oder der Besuch bei Verwandten und Freunden steht vor der Tür und die Reisenden haben nun die Qual der Wahl, ob sie mit der Bahn oder dem Flieger verreisen möchten. Flugreisen gelten inzwischen gemeinhin als günstigere Variante, das vermitteln unter anderem großangelegte Werbekampagnen von Billigfliegern.
Der Sprecher für Bahn und ÖPNV des Verkehrsclub Deutschland, Philipp Kosok, erklärt die preislichen Unterschiede mit der asymmetrischen Versteuerung beider Transportmittel. So fallen bei Bahn- und Flugtickets innerhalb Deutschlands 19 Prozent Mehrwertsteuer an, bei internationalen Flugtickets greift diese Regelung allerdings nicht: Ein Vorteil für die Fluggesellschaften. Böttger, ein Berliner Verkehrsexperte, ergänzt, dass Flughäfen im Gegensatz zum ÖPNV vom Staat gefördert werden. "Es ist eine massive Ungleichbehandlung, die es auch in anderen Ländern so nicht gibt.", merkt Kosok gegenüber Business Insider an. Außerdem muss im Flugverkehr keine Kerosinsteuer gezahlt werden, während im Zugverkehr der benötigte Strom besteuert wird. Für die Deutsche Bahn kommen zusätzlich Trassenpreise hinzu, die wie eine Maut funktionieren, auch Schnellstrecken kosten extra.
Ist Fliegen wirklich billiger?
Quotas, ist ein unabhängiges Qualitäts- und Marktforschungsinstitut, widmete dem Thema 2018 eine Studie, in der die Entwicklung der Flug- und Bahnpreise sowie deren Preisverhältnis untersucht wurden. Für den Preisvergleich wurden die günstigsten Flugpreise und die niedrigsten Bahnpreise inklusive Sitzplatzreservierung anhand von drei Szenarien verglichen: Einmal reiste ein Geschäftsmann mit Handgepäck, einmal ein Pärchen und einmal eine Familie mit viel Gepäck. Es wurden die Preise von vier verschiedenen Buchungszeitpunkten analysiert, von bis zu acht Wochen bis zu einem Tag vor Reiseantritt. Überraschend hier: Über die Jahre 2015, 2016 und 2017 war die Bahn in 84 bis 90 Prozent der Fälle günstiger. Die Statistiken zeigen außerdem, dass gerade im Jahr 2017 ein signifikant erhöhtes Sparpotenzial für Bahnfahrer zu beobachten war, Tendenz weiterhin steigend. Das widerlegt die gängige Annahme, Fliegen wäre billiger, denn die Bahn ist in fast allen Fällen die preiswertere Alternative.
Warum erscheinen Bahnpreise so teuer?
"Die Wahrnehmung der Reisenden und die Statistik klaffen auseinander.", so Kosok. Der Eindruck der hohen Bahnpreise wird meist dadurch vermittelt, dass nach ICE-Preisen geurteilt wird. Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn seien ICs jedoch deutlich preiswerter. Außerdem hängen die Preise davon ab, wie viele Bahnstationen ein Zug auf seiner Strecke passiert, da für jeden Bahnhof Stationsentgelte anfallen. Auch seien stark frequentierte Strecken wie München-Berlin oder Hamburg-München teurer, da die Bahn dort keinen Druck hat, günstige Preise anzusetzen. Individuell kommt es für den einzelnen Kunden außerdem darauf an, welche Ticketoption gewählt wird, für den Zug-gebundenen Super Sparpreis lässt es sich schon für unter 20 Euro Bahn fahren, ein Flex-Ticket ist hingegen teurer.
Die politische Seite
Politisch gesehen fehlen Investitionen und Förderungsprogramme für den Schienenverkehr. Böttger bemängelt zudem, dass die Regierung keine Anstalten mache, eine Kerosinsteuer einzuführen, mit der rund fünf Milliarden Euro verdient werden könnten, welche wiederum als Investition in den Schienenverkehr genutzt werden könne. Er vermutet, dass die Regierung wegen drohender Proteste zögert. Zumindest die Senkung der Mehrwertsteuer für den deutschen Fernverkehr der Bahn auf sieben Prozent ab 2020 verspricht Besserung, die Deutsche Bahn hat infolgedessen die Ticketpreise um zehn Prozent gesenkt.
Ist Fliegen wirklich günstiger als Bahn fahren? - Eine Studie deckt auf
Es ist eine weitverbreitete Annahme, dass es günstiger ist zu fliegen, als Strecken mit der Bahn zurückzulegen. Entspricht das der Realität?
Darum bieten Flug- und Bahnverkehr unterschiedliche Preise an
Jeder kennt es: Der Urlaub oder der Besuch bei Verwandten und Freunden steht vor der Tür und die Reisenden haben nun die Qual der Wahl, ob sie mit der Bahn oder dem Flieger verreisen möchten. Flugreisen gelten inzwischen gemeinhin als günstigere Variante, das vermitteln unter anderem großangelegte Werbekampagnen von Billigfliegern.
Der Sprecher für Bahn und ÖPNV des Verkehrsclub Deutschland, Philipp Kosok, erklärt die preislichen Unterschiede mit der asymmetrischen Versteuerung beider Transportmittel. So fallen bei Bahn- und Flugtickets innerhalb Deutschlands 19 Prozent Mehrwertsteuer an, bei internationalen Flugtickets greift diese Regelung allerdings nicht: Ein Vorteil für die Fluggesellschaften. Böttger, ein Berliner Verkehrsexperte, ergänzt, dass Flughäfen im Gegensatz zum ÖPNV vom Staat gefördert werden. "Es ist eine massive Ungleichbehandlung, die es auch in anderen Ländern so nicht gibt.", merkt Kosok gegenüber Business Insider an. Außerdem muss im Flugverkehr keine Kerosinsteuer gezahlt werden, während im Zugverkehr der benötigte Strom besteuert wird. Für die Deutsche Bahn kommen zusätzlich Trassenpreise hinzu, die wie eine Maut funktionieren, auch Schnellstrecken kosten extra.
Ist Fliegen wirklich billiger?
Quotas, ist ein unabhängiges Qualitäts- und Marktforschungsinstitut, widmete dem Thema 2018 eine Studie, in der die Entwicklung der Flug- und Bahnpreise sowie deren Preisverhältnis untersucht wurden. Für den Preisvergleich wurden die günstigsten Flugpreise und die niedrigsten Bahnpreise inklusive Sitzplatzreservierung anhand von drei Szenarien verglichen: Einmal reiste ein Geschäftsmann mit Handgepäck, einmal ein Pärchen und einmal eine Familie mit viel Gepäck. Es wurden die Preise von vier verschiedenen Buchungszeitpunkten analysiert, von bis zu acht Wochen bis zu einem Tag vor Reiseantritt. Überraschend hier: Über die Jahre 2015, 2016 und 2017 war die Bahn in 84 bis 90 Prozent der Fälle günstiger. Die Statistiken zeigen außerdem, dass gerade im Jahr 2017 ein signifikant erhöhtes Sparpotenzial für Bahnfahrer zu beobachten war, Tendenz weiterhin steigend. Das widerlegt die gängige Annahme, Fliegen wäre billiger, denn die Bahn ist in fast allen Fällen die preiswertere Alternative.
Warum erscheinen Bahnpreise so teuer?
"Die Wahrnehmung der Reisenden und die Statistik klaffen auseinander.", so Kosok. Der Eindruck der hohen Bahnpreise wird meist dadurch vermittelt, dass nach ICE-Preisen geurteilt wird. Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn seien ICs jedoch deutlich preiswerter. Außerdem hängen die Preise davon ab, wie viele Bahnstationen ein Zug auf seiner Strecke passiert, da für jeden Bahnhof Stationsentgelte anfallen. Auch seien stark frequentierte Strecken wie München-Berlin oder Hamburg-München teurer, da die Bahn dort keinen Druck hat, günstige Preise anzusetzen. Individuell kommt es für den einzelnen Kunden außerdem darauf an, welche Ticketoption gewählt wird, für den Zug-gebundenen Super Sparpreis lässt es sich schon für unter 20 Euro Bahn fahren, ein Flex-Ticket ist hingegen teurer.
Die politische Seite
Politisch gesehen fehlen Investitionen und Förderungsprogramme für den Schienenverkehr. Böttger bemängelt zudem, dass die Regierung keine Anstalten mache, eine Kerosinsteuer einzuführen, mit der rund fünf Milliarden Euro verdient werden könnten, welche wiederum als Investition in den Schienenverkehr genutzt werden könne. Er vermutet, dass die Regierung wegen drohender Proteste zögert. Zumindest die Senkung der Mehrwertsteuer für den deutschen Fernverkehr der Bahn auf sieben Prozent ab 2020 verspricht Besserung, die Deutsche Bahn hat infolgedessen die Ticketpreise um zehn Prozent gesenkt.
Zitat von Gast am 4. August 2021, 10:52 UhrCorona-Krise: Millionen Deutschen fehlt das Geld für Urlaub
Ausgerechnet die Ärmsten trifft die Pandemie besonders. Immer mehr Bürger fürchten eine wachsende Ungleichheit - und kritisieren das Krisenmanagement der Regierung.
Millionen Deutschen fehlt das Geld für Urlaub
Weil sich die Wirtschaft erholt, haben weniger Deutsche Angst um ihren Job als im Winter. Allerdings sorgen sich wegen der Corona-Krise viele um den sozialen Zusammenhalt, zeigt eine Befragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Millionen Menschen können sich keine Urlaubsreise leisten. "Der erhoffte Sommer der Befreiung bleibt für viele aus", bilanziert WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch.
Das gewerkschaftsnahe Institut befragt seit Ausbruch der Pandemie regelmäßig Arbeitnehmer, wie es ihnen geht. Dabei zeigt sich eine gewisse Besserung. Während sich im Januar noch 40 Prozent von der Gesamtsituation belastet fühlten, war es im Juli nur noch gut ein Viertel. Das liegt auch daran, dass Eltern im Winter stark von fehlender Kinderbetreuung und Homeschooling betroffen waren. Seit Geschäfte und Restaurants wieder öffnen, schrumpft auch die Angst um den Job. Die allermeisten Befragten befürchten allerdings, dass der soziale Zusammenhalt schwindet.
35 Millionen Europäer können sich keinen Urlaub leisten
Dazu passt die Situation in der Urlaubszeit. Fast 4,5 Millionen Deutschen fehlt das Geld, um in die Ferien zu fahren. Das ergibt sich aus Daten der EU-Statistikbehörde, die der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) ausgewertet hat. Demnach ist die Lage in anderen EU-Staaten noch weit schlechter. Insgesamt können sich 35 Millionen Europäer nicht leisten, auch nur eine Woche zu verreisen. Von armutsgefährdeten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens haben, trifft es mehr als jeden zweiten. Dabei nahm der Abstand zu besser verdienenden Bürgern binnen eines Jahrzehnts in mehr als der Hälfte der Mitgliedsstaaten zu.
"Dieser Anstieg zeigt, dass die Früchte des Wachstums nicht fair verteilt wurden", sagt EGB-Generalsekretärin Esther Lynch. "Eine Urlaubsreise darf nicht zum Luxus werden." Millionen Arbeitnehmer könnten nicht wegfahren, weil sie zu wenig verdienten. Der Dachverband versucht, EU-Regierungen und Parlament zu bewegen, staatliche Mindestlöhne grundsätzlich auf mindestens 60 Prozent des mittleren Lohns im Land festzusetzen. Das würde für 24 Millionen Europäer eine Lohnerhöhung bedeuten. In Deutschland müsste der Mindestlohn von heute unter zehn auf etwa zwölf Euro die Stunde steigen. So fordern es auch Grüne, SPD und Linke in ihren Wahlprogrammen.
Die Befragung des WSI-Instituts belegt, dass die meisten Arbeitnehmer durch die Pandemie mehr Ungleichheit fürchten. "Viele registrieren ganz offensichtlich genau, was im Land gut funktioniert und was nicht", analysiert Bettina Kohlrausch. Auf der einen Seite arbeite sich Deutschland aus der Krise, was die wirtschaftliche Entwicklung oder die Impfquoten betreffe. Ein funktionierendes Sozial- und Gesundheitssystem schaffe Stabilität. Auf der anderen Seite sähen die Arbeitnehmer bekannte oder neue Ungleichheiten auftreten.
Zwei Drittel der Frauen geben an, überwiegend die Kinderbetreuung zu übernehmen
So haben Menschen, die schon vor der Corona-Krise wirtschaftlich schlechter gestellt waren, während der Pandemie häufiger Einkommen eingebüßt als andere. Das betraf mehr als die Hälfte jener, deren Haushalt schon vor der Pandemie weniger als 2000 Euro netto monatlich zur Verfügung hatte. Andere Studien zeigen, dass in der Pandemie überproportional viele Zeitarbeitsjobs und Stellen für geringer Qualifizierte wegfielen. Und wer wenig verdient, für den wird es beispielsweise bei kürzeren Arbeitszeiten trotz des Kurzarbeitergelds schnell knapp.
Die Bürger registrieren zunehmend, dass die Pandemie Lücken im sozialen Sicherungssystem offengelegt hat. WSI-Direktorin Kohlrausch sieht das als einen Grund dafür an, warum sich eine Mehrheit der befragten Arbeitnehmer inzwischen unzufriedener mit dem Krisenmanagement der Politik zeigt. Der Anteil nahm seit 2020 zu. "Die Sicherungsmechanismen des Sozialstaats dürfen in Folge der Pandemie nicht geschwächt werden, etwa mit der Begründung, es sei kein Geld mehr da", warnt Kohlrausch.
Eine zunehmende Unwucht gibt es bei Eltern. Im Juli gaben zwei Drittel der Frauen an, überwiegend die Kinderbetreuung zu übernehmen. So hoch war der Wert seit Ausbruch der Pandemie noch nie. Jede siebte Mutter reduzierte deshalb ihre Arbeitszeit und verdiente weniger.
Aufschlussreich sind die Antworten zum Impfen. So lehnt nur jeder dritte Ungeimpfte den Corona-Piks entschieden ab, meist, weil er das Virus für weniger gefährlich hält, als von Fachleuten dargestellt. Gerade bei Haushalten mit weniger als 2000 Euro Netto-Einkommen gibt es viele Impfwillige. Das spricht dafür, dass sich mit Anreizen und Angeboten mit niedrigen Schwellen noch viele Bürger zum Impfen bewegen lassen.
Corona-Krise: Millionen Deutschen fehlt das Geld für Urlaub
Ausgerechnet die Ärmsten trifft die Pandemie besonders. Immer mehr Bürger fürchten eine wachsende Ungleichheit - und kritisieren das Krisenmanagement der Regierung.
Millionen Deutschen fehlt das Geld für Urlaub
Weil sich die Wirtschaft erholt, haben weniger Deutsche Angst um ihren Job als im Winter. Allerdings sorgen sich wegen der Corona-Krise viele um den sozialen Zusammenhalt, zeigt eine Befragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Millionen Menschen können sich keine Urlaubsreise leisten. "Der erhoffte Sommer der Befreiung bleibt für viele aus", bilanziert WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch.
Das gewerkschaftsnahe Institut befragt seit Ausbruch der Pandemie regelmäßig Arbeitnehmer, wie es ihnen geht. Dabei zeigt sich eine gewisse Besserung. Während sich im Januar noch 40 Prozent von der Gesamtsituation belastet fühlten, war es im Juli nur noch gut ein Viertel. Das liegt auch daran, dass Eltern im Winter stark von fehlender Kinderbetreuung und Homeschooling betroffen waren. Seit Geschäfte und Restaurants wieder öffnen, schrumpft auch die Angst um den Job. Die allermeisten Befragten befürchten allerdings, dass der soziale Zusammenhalt schwindet.
35 Millionen Europäer können sich keinen Urlaub leisten
Dazu passt die Situation in der Urlaubszeit. Fast 4,5 Millionen Deutschen fehlt das Geld, um in die Ferien zu fahren. Das ergibt sich aus Daten der EU-Statistikbehörde, die der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) ausgewertet hat. Demnach ist die Lage in anderen EU-Staaten noch weit schlechter. Insgesamt können sich 35 Millionen Europäer nicht leisten, auch nur eine Woche zu verreisen. Von armutsgefährdeten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens haben, trifft es mehr als jeden zweiten. Dabei nahm der Abstand zu besser verdienenden Bürgern binnen eines Jahrzehnts in mehr als der Hälfte der Mitgliedsstaaten zu.
"Dieser Anstieg zeigt, dass die Früchte des Wachstums nicht fair verteilt wurden", sagt EGB-Generalsekretärin Esther Lynch. "Eine Urlaubsreise darf nicht zum Luxus werden." Millionen Arbeitnehmer könnten nicht wegfahren, weil sie zu wenig verdienten. Der Dachverband versucht, EU-Regierungen und Parlament zu bewegen, staatliche Mindestlöhne grundsätzlich auf mindestens 60 Prozent des mittleren Lohns im Land festzusetzen. Das würde für 24 Millionen Europäer eine Lohnerhöhung bedeuten. In Deutschland müsste der Mindestlohn von heute unter zehn auf etwa zwölf Euro die Stunde steigen. So fordern es auch Grüne, SPD und Linke in ihren Wahlprogrammen.
Die Befragung des WSI-Instituts belegt, dass die meisten Arbeitnehmer durch die Pandemie mehr Ungleichheit fürchten. "Viele registrieren ganz offensichtlich genau, was im Land gut funktioniert und was nicht", analysiert Bettina Kohlrausch. Auf der einen Seite arbeite sich Deutschland aus der Krise, was die wirtschaftliche Entwicklung oder die Impfquoten betreffe. Ein funktionierendes Sozial- und Gesundheitssystem schaffe Stabilität. Auf der anderen Seite sähen die Arbeitnehmer bekannte oder neue Ungleichheiten auftreten.
Zwei Drittel der Frauen geben an, überwiegend die Kinderbetreuung zu übernehmen
So haben Menschen, die schon vor der Corona-Krise wirtschaftlich schlechter gestellt waren, während der Pandemie häufiger Einkommen eingebüßt als andere. Das betraf mehr als die Hälfte jener, deren Haushalt schon vor der Pandemie weniger als 2000 Euro netto monatlich zur Verfügung hatte. Andere Studien zeigen, dass in der Pandemie überproportional viele Zeitarbeitsjobs und Stellen für geringer Qualifizierte wegfielen. Und wer wenig verdient, für den wird es beispielsweise bei kürzeren Arbeitszeiten trotz des Kurzarbeitergelds schnell knapp.
Die Bürger registrieren zunehmend, dass die Pandemie Lücken im sozialen Sicherungssystem offengelegt hat. WSI-Direktorin Kohlrausch sieht das als einen Grund dafür an, warum sich eine Mehrheit der befragten Arbeitnehmer inzwischen unzufriedener mit dem Krisenmanagement der Politik zeigt. Der Anteil nahm seit 2020 zu. "Die Sicherungsmechanismen des Sozialstaats dürfen in Folge der Pandemie nicht geschwächt werden, etwa mit der Begründung, es sei kein Geld mehr da", warnt Kohlrausch.
Eine zunehmende Unwucht gibt es bei Eltern. Im Juli gaben zwei Drittel der Frauen an, überwiegend die Kinderbetreuung zu übernehmen. So hoch war der Wert seit Ausbruch der Pandemie noch nie. Jede siebte Mutter reduzierte deshalb ihre Arbeitszeit und verdiente weniger.
Aufschlussreich sind die Antworten zum Impfen. So lehnt nur jeder dritte Ungeimpfte den Corona-Piks entschieden ab, meist, weil er das Virus für weniger gefährlich hält, als von Fachleuten dargestellt. Gerade bei Haushalten mit weniger als 2000 Euro Netto-Einkommen gibt es viele Impfwillige. Das spricht dafür, dass sich mit Anreizen und Angeboten mit niedrigen Schwellen noch viele Bürger zum Impfen bewegen lassen.