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Habeck griff trotz Warnungen nicht ein: Deutsches Tech-Unternehmen Franka Emika für rund 33 Millionen Euro an chinesisch-deutsche Firma verkauft

Ein Roboter der Franka Emika GmbH im Einsatz.

Ein Roboter der Franka Emika GmbH im Einsatz.© picture alliance/dpa | Matthias Balk
Ein Roboter der Franka Emika GmbH im Einsatz.

China hat sich erneut ein deutsches Tech-Unternehmen geschnappt. Die Münchner Robotik-Firma Franka Emika wurde nach Informationen von Business Insider am heutigen Donnerstag an einen Investor mit chinesischer Beteiligung verkauft. Am Mittwoch berichtete Business Insider bereits, dass der Insolvenzverwalter der Franka Emika GmbH offenbar beabsichtige, das Robotik-Unternehmen am Donnerstag an die Agile Robots AG aus München zu veräußern. Agile soll 28,5 Millionen Euro für das 200 Mitarbeiter zählende Startup geboten haben.

Nun ist der Verkauf offenbar abgeschlossen – allerdings nicht für 28,5 Millionen, sondern für 33 Millionen Euro. Dies berichten an dem Vorgang beteiligte Personen Business Insider. Grund dafür soll ein erneuter Bieterwettstreit in der Gläubigerrunde von Donnerstag sein. Nachdem bereits vergangene Woche bekannt wurde, dass Franka Emika insolvent ist, entbrannte ein Investorenwettbewerb – zu den Interessenten gehören neben Agile auch die Münchner Unternehmerbrüder Christoph und Martin Schoeller. Die Schoeller-Brüder sollen in der Gläubigerrunde Agiles Angebot erhöht haben und am Ende knapp unter dem Angebot gelandet sein.

Die beteiligten Unternehmen ließen eine Anfrage von Business Insider bisher unbeantwortet, ebenso der Insolvenzverwalter.

Anwälte warnen: Die Produkte von Franka Emika könnten für Russlands militärische Zwecke missbraucht werden

Der Verkauf an Agile gilt als heikel. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, chinesisch kontrolliert zu sein. Dabei will die Bundesregierung besonders in Schlüsseltechnologien wie der Robotik die Abhängigkeit von China reduzieren. Der chinesische Staat hat nun aber durch den Zuschlag Zugriff auf zahlreiche wichtige Patente des Unternehmens.

Die Schoeller-Brüder schrieben bereits vergangene Woche einen Brief an Habecks Behörde. Darin warnten sie, "dass es sich bei Agile faktisch um ein durch in China ansässige Gesellschaften und Institutionen kontrolliertes Unternehmen" handele. Investoren der Agile Robots AG seien unter anderem die Firma Foxconn Industrial mit Sitz in China sowie ein ebenfalls dort registrierter Fonds des Venture Capitals Sequoia. Agile produziere vornehmlich in Peking und Shenzhen und von den sieben Mitgliedern des Aufsichtsrats seien sechs chinesische Staatsbürger. Tatsächlich zeigt ein Blick in die Aufsichtsratsliste: Fünf der sieben Mitglieder sind Unternehmer und Investmentmanager aus Shanghai und Peking. Ein weiterer ist ein chinesischer Professor mit Sitz in Hamburg.

Anwälte von PricewaterhouseCoopers (PWC) haben – im Auftrag der Schoeller-Brüder – die Warnungen in einem vertraulichen Schreiben an Robert Habecks (Grüne) Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) bekräftigt. Business Insider berichtete. Die Franka Emika, die in der Vergangenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Zukunftspreis erhalten hat, verfüge über weltweit besondere Fähigkeiten in der Entwicklung und Herstellung von Robotern, die mit hochexplosiven Stoffen umgehen können, so die Anwälte. Durch die geplante Veräußerung, heißt es im Schreiben vom 1. November, bestehe „insbesondere die Gefahr, dass die Produkte des Unternehmens über die Volksrepublik China letztlich auf russischer Seite im Ukrainekrieg eingesetzt werden“. Deswegen müsse Habecks Behörde gemäß des Außenwirtschaftsgesetzes die Transaktion verhindern.

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Chemie- und Pharmakonzern: Merck verordnet Chemiesparte Sparprogramm – Stellenabbau droht

Die Sparte des Darmstädter Unternehmens soll ihre Kosten offenbar um bis zu 90 Millionen Euro senken. Merck hat deswegen bereits Gespräche mit Arbeitnehmervertretern aufgenommen.

Beim Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck droht ein Stellenabbau. Die Chemiesparte („Electronics“) soll die Kosten um bis zu 90 Millionen Euro senken, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montag) unter Berufung auf eine interne Nachricht an die Belegschaft berichtet.

„Wir versuchen, die Auswirkungen auf die Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten, können aber auch Anpassungen beim Personal nicht ausschließen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Montag. „Gespräche mit dem Betriebsrat und Arbeitnehmervertretern wurden aufgenommen, um über die wirtschaftliche Situation zu informieren und dann in einem weiteren Schritt über konkrete notwendige Maßnahmen zu sprechen.“ Betriebsbedingte Kündigungen sind durch eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025 ausgeschlossen.

Der Sprecher betonte, der Bereich Electronics sei „strategisch gut aufgestellt, um die mittel- und langfristigen Wachstumschancen in seinen Märkten zu nutzen“. Allerdings befinde sich die Elektronikindustrie derzeit „in einem zyklischen Abschwung, der länger andauert, als die Branche zuvor angenommen hatte“.

Merck betreibt neben dem Medikamentengeschäft eine Chemiesparte, in der Materialien für die Elektronikindustrie im Mittelpunkt stehen, weswegen sie inzwischen in „Electronics“ umbenannt ist. Die Sparte stellt unter anderem Halbleitermaterialien für elektronische Geräte und Flüssigkristalle für Bildschirme her.

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