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Zitat von Gast am 11. Juli 2023, 05:44 UhrRheinmetall: Eröffnung Panzerfabrik in der Ukraine steht unmittelbar bevor
Im vergangenen März hatte der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall angekündigt, dass er über den Bau einer Panzer-Fabrik „für rund 200 Millionen Euro“ auf ukrainischem Boden verhandelt. So könnten jährlich bis zu 400 Kampfpanzer vom Typ Panther in dem von Russland angegriffenen Land produziert werden.
Nun steht ein Zeitplan fest. „In den nächsten zwei bis drei Monaten werden wir die erste Werkstatt in der Ukraine, im westlichen Teil der Ukraine, eröffnen, in der sie ihre Fahrzeuge selbst warten können“, sagte Rheinmetall-CEO Armin Papperger dem CNN in einem exklusiven Interview. Ukrainer „müssen sich selbst helfen – wenn sie in den nächsten 10 oder 20 Jahren immer darauf warten müssen, dass Europäer oder Amerikaner ihnen helfen … das ist nicht möglich“, fügte er hinzu. Papperger erklärte, dass Fabrikarbeiter in der Anlage Fuchs-Panzerwagen bauen und reparieren würden.
Die Ukraine brauche 600 bis 800 Panzer für einen Sieg gegen Russland, betonte Papperger im März, in einem Interview mit der Rheinischen Post. Damit diese Menge zusammenkomme, müsste der Bau neuer Panzer schnell starten. „Selbst wenn Deutschland alle zur Verfügung stehenden 300 Leopard-2-Panzer der Bundeswehr abgäbe, wären das deutlich zu wenige“, so der Konzernchef.
Rheinmetall stellt nach bisherigem Stand rund 250 Panzer im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zur Verfügung. Die Arbeiten liefen auf Hochtouren. „Wir haben bereits über 40 Schützenpanzer Marder einsatzfähig gemacht, bis zum Jahresende werden es rund 100 sein. Von 50 Leopard 2A4 sind rund 30 Panzer fertig. Hinzu kommen rund 100 Leopard 1 älterer Bauart, von denen wir aus heutiger Sicht 88 wieder nutzbar machen können.“
Papperger erwartet, dass der Krieg „wahrscheinlich noch Jahre“ dauern wird. „Die westlichen Alliierten schicken zwar genügend Waffen dahin, damit die Ukraine sich verteidigen kann, aber die Ukrainer haben heute nicht genügend Ausrüstung, um ihr Territorium ganz zurückzuerobern.“ Russland habe gleichzeitig zwar nicht so hohe Ressourcen wie der Westen als Ganzes, sagte der Rheinmetall-Chef. Er könne aber nicht erkennen, „dass die Führung rund um Putin Abstriche von ihrem aggressiven Kurs gegenüber der Ukraine macht“.
Rheinmetall: Eröffnung Panzerfabrik in der Ukraine steht unmittelbar bevor
Im vergangenen März hatte der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall angekündigt, dass er über den Bau einer Panzer-Fabrik „für rund 200 Millionen Euro“ auf ukrainischem Boden verhandelt. So könnten jährlich bis zu 400 Kampfpanzer vom Typ Panther in dem von Russland angegriffenen Land produziert werden.
Nun steht ein Zeitplan fest. „In den nächsten zwei bis drei Monaten werden wir die erste Werkstatt in der Ukraine, im westlichen Teil der Ukraine, eröffnen, in der sie ihre Fahrzeuge selbst warten können“, sagte Rheinmetall-CEO Armin Papperger dem CNN in einem exklusiven Interview. Ukrainer „müssen sich selbst helfen – wenn sie in den nächsten 10 oder 20 Jahren immer darauf warten müssen, dass Europäer oder Amerikaner ihnen helfen … das ist nicht möglich“, fügte er hinzu. Papperger erklärte, dass Fabrikarbeiter in der Anlage Fuchs-Panzerwagen bauen und reparieren würden.
Die Ukraine brauche 600 bis 800 Panzer für einen Sieg gegen Russland, betonte Papperger im März, in einem Interview mit der Rheinischen Post. Damit diese Menge zusammenkomme, müsste der Bau neuer Panzer schnell starten. „Selbst wenn Deutschland alle zur Verfügung stehenden 300 Leopard-2-Panzer der Bundeswehr abgäbe, wären das deutlich zu wenige“, so der Konzernchef.
Rheinmetall stellt nach bisherigem Stand rund 250 Panzer im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zur Verfügung. Die Arbeiten liefen auf Hochtouren. „Wir haben bereits über 40 Schützenpanzer Marder einsatzfähig gemacht, bis zum Jahresende werden es rund 100 sein. Von 50 Leopard 2A4 sind rund 30 Panzer fertig. Hinzu kommen rund 100 Leopard 1 älterer Bauart, von denen wir aus heutiger Sicht 88 wieder nutzbar machen können.“
Papperger erwartet, dass der Krieg „wahrscheinlich noch Jahre“ dauern wird. „Die westlichen Alliierten schicken zwar genügend Waffen dahin, damit die Ukraine sich verteidigen kann, aber die Ukrainer haben heute nicht genügend Ausrüstung, um ihr Territorium ganz zurückzuerobern.“ Russland habe gleichzeitig zwar nicht so hohe Ressourcen wie der Westen als Ganzes, sagte der Rheinmetall-Chef. Er könne aber nicht erkennen, „dass die Führung rund um Putin Abstriche von ihrem aggressiven Kurs gegenüber der Ukraine macht“.
Zitat von Gast am 11. Juli 2023, 05:52 UhrFür Luftlandefahrzeuge - Rheinmetall erhält Milliardenauftrag von Deutschland und den Niederlanden
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat von der Bundeswehr und den niederländischen Streitkräften einen Milliardenauftrag für die Lieferung tausender Fahrzeuge für die Luftlandetruppen der beiden Länder erhalten.
Der Rahmenvertrag über 3059 Fahrzeuge vom Typ Caracal habe einen Auftragswert von bis zu 1,9 Milliarden Euro, berichtete Rheinmetall am Montag. In einem ersten Schritt seien von den beiden Ländern 1508 Fahrzeuge im Wert von rund 870 Millionen Euro fest bestellt worden.
Die allradbetriebenen Fahrzeuge vom Typ Caracal basieren auf einem handelsüblichen Chassis der militärischen G-Modell Baureihe 464 von Mercedes und können per Flugzeug oder mit Hubschraubern an den Einsatzort gebracht werden.
Rheinmetall erhält Milliardenauftrag von Deutschland und den Niederlanden
Dank seiner modularen Bauweise könne der Caracal bei luftgestützten Operationen in verschiedenen Funktionen eingesetzt zu werden, vom einfachen Truppentransport über Sanitätseinsätze bis hin zu Kampfpioniergruppen und verschiedenen logistischen Anwendungen, betonte Rheinmetall.
Der Caracal ist als gemeinsames Produkt aus der Partnerschaft Rheinmetalls mit der Mercedes-Benz AG und Armoured Car Systems GmbH entstanden. Der Start der Serienauslieferung ist für Anfang 2025 vorgesehen. Auf der deutschen Seite erfolgt die Beschaffung aus Mitteln des Sondervermögens für die Bundeswehr, berichtete Rheinmetall. Mit dem Caracal erweitere Rheinmetall sein Portfolio taktischer Fahrzeugsysteme auch im leichten Segment unterhalb von 10 Tonnen und erwarte hier ein zusätzliches Wachstumsfeld, hieß es.
Für Luftlandefahrzeuge - Rheinmetall erhält Milliardenauftrag von Deutschland und den Niederlanden
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat von der Bundeswehr und den niederländischen Streitkräften einen Milliardenauftrag für die Lieferung tausender Fahrzeuge für die Luftlandetruppen der beiden Länder erhalten.
Der Rahmenvertrag über 3059 Fahrzeuge vom Typ Caracal habe einen Auftragswert von bis zu 1,9 Milliarden Euro, berichtete Rheinmetall am Montag. In einem ersten Schritt seien von den beiden Ländern 1508 Fahrzeuge im Wert von rund 870 Millionen Euro fest bestellt worden.
Die allradbetriebenen Fahrzeuge vom Typ Caracal basieren auf einem handelsüblichen Chassis der militärischen G-Modell Baureihe 464 von Mercedes und können per Flugzeug oder mit Hubschraubern an den Einsatzort gebracht werden.
Rheinmetall erhält Milliardenauftrag von Deutschland und den Niederlanden
Dank seiner modularen Bauweise könne der Caracal bei luftgestützten Operationen in verschiedenen Funktionen eingesetzt zu werden, vom einfachen Truppentransport über Sanitätseinsätze bis hin zu Kampfpioniergruppen und verschiedenen logistischen Anwendungen, betonte Rheinmetall.
Der Caracal ist als gemeinsames Produkt aus der Partnerschaft Rheinmetalls mit der Mercedes-Benz AG und Armoured Car Systems GmbH entstanden. Der Start der Serienauslieferung ist für Anfang 2025 vorgesehen. Auf der deutschen Seite erfolgt die Beschaffung aus Mitteln des Sondervermögens für die Bundeswehr, berichtete Rheinmetall. Mit dem Caracal erweitere Rheinmetall sein Portfolio taktischer Fahrzeugsysteme auch im leichten Segment unterhalb von 10 Tonnen und erwarte hier ein zusätzliches Wachstumsfeld, hieß es.
Zitat von Gast am 11. Juli 2023, 06:03 UhrMagna-Werk gerettet: 250 von 450 Jobs bleiben
Das von der Schließung bedrohte Werk des Automobilzulieferers Magna im unterfränkischen Dorfprozelten (Landkreis Miltenberg) ist vorerst gerettet. Unternehmen und IG Metall einigten sich auf ein entsprechendes Eckpunktepapier, wie sie am Montag mitteilten. Dadurch werde die Fortführung mit mindestens 250 Beschäftigten bis Ende 2028 sichergestellt. Das ist mehr als die Hälfte der bisher 450 Beschäftigten. Der IG Metall zufolge haben die Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb der Vereinbarung bereits zugestimmt. Laut Magna müssen nun noch Details ausgearbeitet werden. Man sei froh über die Einigung.
Das Werk, in dem Außen- und Rückspiegel hergestellt werden, sollte komplett geschlossen werden. Die Gewerkschaft hatte darauf unter anderem mit Warnstreiks reagiert. «Am Ende waren alle Akteure bereit, gemeinsam eine gute und vernünftige Lösung zu finden», sagte der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Horst Ott.
Magna-Werk gerettet: 250 von 450 Jobs bleiben
Das von der Schließung bedrohte Werk des Automobilzulieferers Magna im unterfränkischen Dorfprozelten (Landkreis Miltenberg) ist vorerst gerettet. Unternehmen und IG Metall einigten sich auf ein entsprechendes Eckpunktepapier, wie sie am Montag mitteilten. Dadurch werde die Fortführung mit mindestens 250 Beschäftigten bis Ende 2028 sichergestellt. Das ist mehr als die Hälfte der bisher 450 Beschäftigten. Der IG Metall zufolge haben die Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb der Vereinbarung bereits zugestimmt. Laut Magna müssen nun noch Details ausgearbeitet werden. Man sei froh über die Einigung.
Das Werk, in dem Außen- und Rückspiegel hergestellt werden, sollte komplett geschlossen werden. Die Gewerkschaft hatte darauf unter anderem mit Warnstreiks reagiert. «Am Ende waren alle Akteure bereit, gemeinsam eine gute und vernünftige Lösung zu finden», sagte der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Horst Ott.
Zitat von Gast am 13. Juli 2023, 09:54 UhrBundeswehr bestellt Munition für Leopard-2-Panzer bei Rheinmetall
Die Bundeswehr hat in großem Umfang Munition für den Kampfpanzer Leopard 2 beim Rüstungskonzern Rheinmetall bestellt. Ein bestehender Rahmenvertrag sei auf ein Volumen von rund vier Milliarden Euro ausgeweitet worden, teilte Rheinmetall am Donnerstag mit. Bis Ende 2030 erhalte die Bundeswehr somit mehrere hunderttausend Gefechts- und Übungspatronen unterschiedlicher Ausführungen. Der bisherige Rahmenvertrag hatte nach Angaben von Rheinmetall ein Gesamtvolumen von bis zu 556 Millionen Euro.
Mit der Bestellung wolle die Bundeswehr Lücken in ihren Beständen schließen und ihre Munitionsvorräte angesichts der sicherheitspolitischen Lage insgesamt erhöhen, hieß es weiter. Ein erster Abruf von Munition im Wert von rund 309 Millionen Euro sei unmittelbar mit der Vertragsunterzeichnung erfolgt. Der Rahmenvertrag sehe auch die Lieferung "einer signifikanten Menge an Panzermunition" an die ukrainischen Streitkräfte vor.
"Für Rheinmetall bedeutet die Vertragskonstellation eine solide Grundauslastung der Panzermunitionsproduktion für die nächsten Jahre", erklärte das Unternehmen. Rheinmetall hatte erst kürzlich einen Milliarden-Auftrag von der Bundeswehr und den niederländischen Streitkräften zur Lieferung von insgesamt mehr als 3000 Luftlandefahrzeugen erhalten.
Der Rüstungskonzern mit Sitz in Düsseldorf ist der größte europäische Hersteller von Munition für Panzerkanonen, Haubitzen und andere Artilleriegeschütze, darunter das 120-Millimeter-Geschoss für den Kampfpanzer Leopard 2. Die Bundesregierung hatte sich im Januar bereit erklärt, der Ukraine moderne Leopard-2-Panzer zu liefern und ermöglichte auch anderen Ländern, diese Panzer zu schicken.
Bundeswehr bestellt Munition für Leopard-2-Panzer bei Rheinmetall
Die Bundeswehr hat in großem Umfang Munition für den Kampfpanzer Leopard 2 beim Rüstungskonzern Rheinmetall bestellt. Ein bestehender Rahmenvertrag sei auf ein Volumen von rund vier Milliarden Euro ausgeweitet worden, teilte Rheinmetall am Donnerstag mit. Bis Ende 2030 erhalte die Bundeswehr somit mehrere hunderttausend Gefechts- und Übungspatronen unterschiedlicher Ausführungen. Der bisherige Rahmenvertrag hatte nach Angaben von Rheinmetall ein Gesamtvolumen von bis zu 556 Millionen Euro.
Mit der Bestellung wolle die Bundeswehr Lücken in ihren Beständen schließen und ihre Munitionsvorräte angesichts der sicherheitspolitischen Lage insgesamt erhöhen, hieß es weiter. Ein erster Abruf von Munition im Wert von rund 309 Millionen Euro sei unmittelbar mit der Vertragsunterzeichnung erfolgt. Der Rahmenvertrag sehe auch die Lieferung "einer signifikanten Menge an Panzermunition" an die ukrainischen Streitkräfte vor.
"Für Rheinmetall bedeutet die Vertragskonstellation eine solide Grundauslastung der Panzermunitionsproduktion für die nächsten Jahre", erklärte das Unternehmen. Rheinmetall hatte erst kürzlich einen Milliarden-Auftrag von der Bundeswehr und den niederländischen Streitkräften zur Lieferung von insgesamt mehr als 3000 Luftlandefahrzeugen erhalten.
Der Rüstungskonzern mit Sitz in Düsseldorf ist der größte europäische Hersteller von Munition für Panzerkanonen, Haubitzen und andere Artilleriegeschütze, darunter das 120-Millimeter-Geschoss für den Kampfpanzer Leopard 2. Die Bundesregierung hatte sich im Januar bereit erklärt, der Ukraine moderne Leopard-2-Panzer zu liefern und ermöglichte auch anderen Ländern, diese Panzer zu schicken.
Zitat von Gast am 14. Juli 2023, 05:21 UhrChemiekonzern: BASF vermeldet überraschend hohe Gewinnwarnung
Chemieriese BASF muss seine Prognose für das Gesamtjahr in höherem Ausmaß als erwartet stutzen. Die Nachfrage erholt sich schleppender als gedacht, vor allem China lahmt. Für die Entwicklung bedeutet das nichts Gutes.
Nach den Spezialchemieherstellern Lanxess, Clariant und Evonik hat es nun auch BASF erwischt: Der weltgrößte Chemiekonzern muss nach einem schwachen zweiten Quartal Abstriche bei seinen Jahreszielen machen. 2023 rechnet der Konzern nur noch mit einem Umsatz zwischen 73 und 76 Milliarden Euro sowie einem bereinigten operativen Gewinn (Ebit) zwischen vier und 4,4 Milliarden Euro, teilte BASF am Mittwoch nach Börsenschluss mit. Bislang hatte das Ludwigshafener Unternehmen mit einem Rückgang des bereinigten Gewinns auf 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro gerechnet und einem Umsatz von 84 bis 87 Milliarden Euro.
BASF verwies dabei auf die Flaute in der globalen Industrieproduktion und die schwächelnde Nachfrage nach Konsumgütern. Während sich der globale Dienstleistungssektor im ersten Halbjahr erholt habe, habe sich das Wachstum der globalen Industrieproduktion weiter verlangsamt, so das Unternehmen. Dadurch sei die Chemieproduktion „spürbar“ zurückgegangen.
Die gesamte Branche hat derzeit vor allem mit einer schwachen Nachfrage und konjunkturellem Gegenwind zu kämpfen. Die von vielen Konzernen erwartete Erholung im zweiten Halbjahr scheint auszubleiben, vor allem in China.
Dort erwirtschaftet BASF rund 15 Prozent seines Umsatzes. Noch im April hatte Konzernchef Martin Brudermüller angekündigt, man erwarte nicht zu viel vom zweiten Quartal, rechne aber im zweiten Halbjahr mit einem besseren Ergebnis – vor allem aufgrund von Aufholeffekten in China.
Doch die von vielen Marktteilnehmern erhoffte Aufholjagd in China blieb nach der Coronakrise weitgehend aus. „Die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach der Abkehr von der Null-Covid-Politik fällt moderat aus“, schreibt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in seiner jüngsten Prognose. „Fallende Immobilienpreise und die finanziellen Probleme zahlreicher Immobilienentwickler haben nicht nur die Bautätigkeit gedämpft, sondern sich wohl auch negativ auf die Konsumbereitschaft ausgewirkt.“ Der sogenannte Einkaufsmanagerindex, einer der wichtigsten Indikatoren für die erwartete Geschäftsentwicklung, fiel im Juni auf den niedrigsten Stand seit Monaten.
Analysten sehen Grund für Optimismus
Die Korrektur ist für BASF besonders schmerzhaft. Kaum ein deutscher Konzern setzt so viele seiner Karten auf China. Die Ludwigshafener sind hier seit 1885 vor Ort, eng vernetzt mit ansässigen Unternehmen und Behörden, sie haben in China selbst Anlagen zu einem Bilanzwert von 6,5 Milliarden Euro. Zudem bauen sie gerade in der südchinesischen Provinz Guangdong für zehn Milliarden Euro eine der weltgrößten Chemieproduktionen auf. Eine Investition, die laut Branchenexperten viele Chancen mit sich bringt, aber ebenso viele Risiken birgt und deshalb von Politikern, Investoren und Analysten mit Skepsis verfolgt wird. Laut Brudermüller aber ist die Entscheidung alternativlos. Zu hoch seien in Europa Energiekosten und Margen, zu hoch sei die Hoffnung auf weiteres Wachstum des chinesischen Chemiemarkts. Brudermüller rechnet damit, dass China bis 2030 die Hälfte des globalen Chemiegeschäfts ausmacht.
Zahlreiche Analysten hatten wegen der hohen Abhängigkeit von China bereits damit gerechnet, dass BASF seine Prognosen senken muss. „Ja, die Gewinnwarnung war erwartet worden, aber sie fällt deutlicher aus als erwartet und die Marktteilnehmer stellen nun die Dividende infrage“, kommentierte ein Händler gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Analysten der US-Bank JPMorgan zeigten sich überrascht von dem Ausmaß, sahen aber auch Anlass für Optimismus: „Vor dem Hintergrund des bereits erfolgten massiven Abbaus von Lagerbeständen in der Wertschöpfungskette der Chemie halten wir es für wahrscheinlich, dass sich die Gewinne in den kommenden Quartalen sehr deutlich und besser als erwartet erholen“.
Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz von BASF wegen deutlich niedrigerer Preise und Mengen um ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro und lag damit fast zwei Milliarden Euro unter den Analystenschätzungen. Der bereinigte operative Gewinn brach nach vorläufigen Zahlen auf eine Milliarde Euro ein. Auch negative Währungseffekte bremsten. Den vollständigen Halbjahresbericht legt BASF am 28. Juli vor.
Margen bleiben unter Druck
Von der aktuell geringen Nachfrage seien vor allem Spezialchemikalien betroffen, erklärte Fondsmanager Arne Rautenberg von Union Investment, weil die Kapazitäten hoch, die Nachfrage jedoch gering sei. In China würden Spezialchemikalien produziert, die aufgrund der geringen Nachfrage nicht gebraucht werden. „Stattdessen werden sie dann in Europa und den USA verkauft. Das treibt den Preis global nach unten“, sagt Rautenberg.
Zusätzlich hat BASF aber auch noch ein Spezialproblem am Bein: In den USA laufen derzeit mehrere milliardenschwere Klagen wegen Verunreinigungen durch nicht abbaubare Chemikalien. Bisher kam es bei drei US-Chemiekonzernen zu Vergleichszahlungen in Höhe von ingesamt 1,2 Milliarden Dollar. Auch BASF ist von Klagen betroffen. Wie hoch die finanziellen Belastungen letztlich werden, ist noch nicht absehbar. BASF weist vorsichtshalber darauf hin, dass ein ungünstiger Ausgang der juristischen Verhandlungen erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis haben könnte.
In Hinblick auf die zweite Jahreshälfte erklärte BASF, weltweit keine weitere Abschwächung der Nachfrage zu erwarten. Die Lagerbestände an Chemierohstoffen bei den Kunden seien bereits stark abgebaut worden. Da die Nachfrage nach Konsumgütern aber schwächer ausfallen werde als bislang gedacht, dürfte die Erholung nur zaghaft ausfallen. „Damit werden auch die Margen unter Druck bleiben.“
Auch der Verband der chemischen Industrie VCI hatte sich zuletzt wenig optimistisch für die wirtschaftliche Entwicklung gezeigt. Die Produktion liege auf sehr niedrigem Niveau, der Branchenumsatz sei seit Monaten rückläufig, und der Auftragsmangel mache den Unternehmen zu schaffen.
Das dürfte auch für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung nichts Gutes bedeuten: Die Chemieindustrie gilt als Frühindikator für die Konjunktur. Weil die Branche nahezu alle Industriezweige mit Chemikalien versorgt, bekommt sie Veränderungen in der Nachfrage früh zu spüren.
Chemiekonzern: BASF vermeldet überraschend hohe Gewinnwarnung
Chemieriese BASF muss seine Prognose für das Gesamtjahr in höherem Ausmaß als erwartet stutzen. Die Nachfrage erholt sich schleppender als gedacht, vor allem China lahmt. Für die Entwicklung bedeutet das nichts Gutes.
Nach den Spezialchemieherstellern Lanxess, Clariant und Evonik hat es nun auch BASF erwischt: Der weltgrößte Chemiekonzern muss nach einem schwachen zweiten Quartal Abstriche bei seinen Jahreszielen machen. 2023 rechnet der Konzern nur noch mit einem Umsatz zwischen 73 und 76 Milliarden Euro sowie einem bereinigten operativen Gewinn (Ebit) zwischen vier und 4,4 Milliarden Euro, teilte BASF am Mittwoch nach Börsenschluss mit. Bislang hatte das Ludwigshafener Unternehmen mit einem Rückgang des bereinigten Gewinns auf 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro gerechnet und einem Umsatz von 84 bis 87 Milliarden Euro.
BASF verwies dabei auf die Flaute in der globalen Industrieproduktion und die schwächelnde Nachfrage nach Konsumgütern. Während sich der globale Dienstleistungssektor im ersten Halbjahr erholt habe, habe sich das Wachstum der globalen Industrieproduktion weiter verlangsamt, so das Unternehmen. Dadurch sei die Chemieproduktion „spürbar“ zurückgegangen.
Die gesamte Branche hat derzeit vor allem mit einer schwachen Nachfrage und konjunkturellem Gegenwind zu kämpfen. Die von vielen Konzernen erwartete Erholung im zweiten Halbjahr scheint auszubleiben, vor allem in China.
Dort erwirtschaftet BASF rund 15 Prozent seines Umsatzes. Noch im April hatte Konzernchef Martin Brudermüller angekündigt, man erwarte nicht zu viel vom zweiten Quartal, rechne aber im zweiten Halbjahr mit einem besseren Ergebnis – vor allem aufgrund von Aufholeffekten in China.
Doch die von vielen Marktteilnehmern erhoffte Aufholjagd in China blieb nach der Coronakrise weitgehend aus. „Die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach der Abkehr von der Null-Covid-Politik fällt moderat aus“, schreibt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in seiner jüngsten Prognose. „Fallende Immobilienpreise und die finanziellen Probleme zahlreicher Immobilienentwickler haben nicht nur die Bautätigkeit gedämpft, sondern sich wohl auch negativ auf die Konsumbereitschaft ausgewirkt.“ Der sogenannte Einkaufsmanagerindex, einer der wichtigsten Indikatoren für die erwartete Geschäftsentwicklung, fiel im Juni auf den niedrigsten Stand seit Monaten.
Analysten sehen Grund für Optimismus
Die Korrektur ist für BASF besonders schmerzhaft. Kaum ein deutscher Konzern setzt so viele seiner Karten auf China. Die Ludwigshafener sind hier seit 1885 vor Ort, eng vernetzt mit ansässigen Unternehmen und Behörden, sie haben in China selbst Anlagen zu einem Bilanzwert von 6,5 Milliarden Euro. Zudem bauen sie gerade in der südchinesischen Provinz Guangdong für zehn Milliarden Euro eine der weltgrößten Chemieproduktionen auf. Eine Investition, die laut Branchenexperten viele Chancen mit sich bringt, aber ebenso viele Risiken birgt und deshalb von Politikern, Investoren und Analysten mit Skepsis verfolgt wird. Laut Brudermüller aber ist die Entscheidung alternativlos. Zu hoch seien in Europa Energiekosten und Margen, zu hoch sei die Hoffnung auf weiteres Wachstum des chinesischen Chemiemarkts. Brudermüller rechnet damit, dass China bis 2030 die Hälfte des globalen Chemiegeschäfts ausmacht.
Zahlreiche Analysten hatten wegen der hohen Abhängigkeit von China bereits damit gerechnet, dass BASF seine Prognosen senken muss. „Ja, die Gewinnwarnung war erwartet worden, aber sie fällt deutlicher aus als erwartet und die Marktteilnehmer stellen nun die Dividende infrage“, kommentierte ein Händler gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Analysten der US-Bank JPMorgan zeigten sich überrascht von dem Ausmaß, sahen aber auch Anlass für Optimismus: „Vor dem Hintergrund des bereits erfolgten massiven Abbaus von Lagerbeständen in der Wertschöpfungskette der Chemie halten wir es für wahrscheinlich, dass sich die Gewinne in den kommenden Quartalen sehr deutlich und besser als erwartet erholen“.
Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz von BASF wegen deutlich niedrigerer Preise und Mengen um ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro und lag damit fast zwei Milliarden Euro unter den Analystenschätzungen. Der bereinigte operative Gewinn brach nach vorläufigen Zahlen auf eine Milliarde Euro ein. Auch negative Währungseffekte bremsten. Den vollständigen Halbjahresbericht legt BASF am 28. Juli vor.
Margen bleiben unter Druck
Von der aktuell geringen Nachfrage seien vor allem Spezialchemikalien betroffen, erklärte Fondsmanager Arne Rautenberg von Union Investment, weil die Kapazitäten hoch, die Nachfrage jedoch gering sei. In China würden Spezialchemikalien produziert, die aufgrund der geringen Nachfrage nicht gebraucht werden. „Stattdessen werden sie dann in Europa und den USA verkauft. Das treibt den Preis global nach unten“, sagt Rautenberg.
Zusätzlich hat BASF aber auch noch ein Spezialproblem am Bein: In den USA laufen derzeit mehrere milliardenschwere Klagen wegen Verunreinigungen durch nicht abbaubare Chemikalien. Bisher kam es bei drei US-Chemiekonzernen zu Vergleichszahlungen in Höhe von ingesamt 1,2 Milliarden Dollar. Auch BASF ist von Klagen betroffen. Wie hoch die finanziellen Belastungen letztlich werden, ist noch nicht absehbar. BASF weist vorsichtshalber darauf hin, dass ein ungünstiger Ausgang der juristischen Verhandlungen erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis haben könnte.
In Hinblick auf die zweite Jahreshälfte erklärte BASF, weltweit keine weitere Abschwächung der Nachfrage zu erwarten. Die Lagerbestände an Chemierohstoffen bei den Kunden seien bereits stark abgebaut worden. Da die Nachfrage nach Konsumgütern aber schwächer ausfallen werde als bislang gedacht, dürfte die Erholung nur zaghaft ausfallen. „Damit werden auch die Margen unter Druck bleiben.“
Auch der Verband der chemischen Industrie VCI hatte sich zuletzt wenig optimistisch für die wirtschaftliche Entwicklung gezeigt. Die Produktion liege auf sehr niedrigem Niveau, der Branchenumsatz sei seit Monaten rückläufig, und der Auftragsmangel mache den Unternehmen zu schaffen.
Das dürfte auch für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung nichts Gutes bedeuten: Die Chemieindustrie gilt als Frühindikator für die Konjunktur. Weil die Branche nahezu alle Industriezweige mit Chemikalien versorgt, bekommt sie Veränderungen in der Nachfrage früh zu spüren.
Zitat von Gast am 14. Juli 2023, 05:34 UhrItalien plant Kauf deutscher Leopard-Kampfpanzer
Rom, 13. Jul (Reuters) - Italien will von Deutschland produzierte Leopard-2-Kampfpanzer anschaffen, um die eigenen Bestände aufzufüllen. Der Kauf sei Teil der Planungen der Regierung, die Streitkräfte des Landes umfassend aufzurüsten, sagte die Unterstaatssekretärin der Verteidigung, Isabella Rauti, am Donnerstag vor dem zuständigen Parlamentsausschuss in Rom. Es ist der erste Schritt Italiens dieser Art seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Von 2024 an stünden für militärische Projekte dieser Arte vier Milliarden Euro zur Verfügung, sagte Rauti.
Nach Angaben aus Verteidigungskreisen plant die Regierung den Erwerb von insgesamt 125 Leopard-2-Kampfpanzer. Der Leopard wird von den deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall hergestellt. Den Kreisen zufolge verfügt Italien derzeit über 200 Panzer des italienischen Typs Ariete. Davon seien aber nur rund 50 voll einsatzfähig. Die Flotte soll nach Planungen der Regierung neben den Neuanschaffungen modernisiert werden.
Italien plant Kauf deutscher Leopard-Kampfpanzer
Rom, 13. Jul (Reuters) - Italien will von Deutschland produzierte Leopard-2-Kampfpanzer anschaffen, um die eigenen Bestände aufzufüllen. Der Kauf sei Teil der Planungen der Regierung, die Streitkräfte des Landes umfassend aufzurüsten, sagte die Unterstaatssekretärin der Verteidigung, Isabella Rauti, am Donnerstag vor dem zuständigen Parlamentsausschuss in Rom. Es ist der erste Schritt Italiens dieser Art seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Von 2024 an stünden für militärische Projekte dieser Arte vier Milliarden Euro zur Verfügung, sagte Rauti.
Nach Angaben aus Verteidigungskreisen plant die Regierung den Erwerb von insgesamt 125 Leopard-2-Kampfpanzer. Der Leopard wird von den deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall hergestellt. Den Kreisen zufolge verfügt Italien derzeit über 200 Panzer des italienischen Typs Ariete. Davon seien aber nur rund 50 voll einsatzfähig. Die Flotte soll nach Planungen der Regierung neben den Neuanschaffungen modernisiert werden.
Zitat von Gast am 17. Juli 2023, 08:07 Uhr„Es brennt lichterloh“ - VW-Markenchef stimmt Führungskräfte auf knallharten Sparkurs ein
Krise in Wolfsburg
„Es brennt lichterloh“ - VW-Markenchef stimmt Führungskräfte auf knallharten Sparkurs ein
Bei VW machen sich Zukunftsängste breit, es geht um E-Autos. Bei einer Brandrede ist von einem „Brand im Dachstuhl“ die Rede. Es müssen Kosten gespart werden.
Wolfsburg/München - Die Situation bei Volkswagen hat sich in den vergangenen Wochen von einem rauen Wind zu einem Sturm entwickelt. Die zurückgegangene Nachfrage bei Elektroautos, die offenbar effizientere Konkurrenz und auch die Probleme bei Audi sorgen im Konzern und den Mitarbeitern für Verunsicherung. Zudem läuft das Unternehmen Gefahr, dass die hochgesteckten Renditeerwartungen nicht erfüllt werden können.
VW-Manager mit Weckruf: „Der Dachstuhl brennt lichterloh“
Schon länger ist bekannt, dass VW Pkw vor einer tiefgreifenden Neuausrichtung steht, inklusive Stellenabbau. Wie ernst die Gesamtsituation gerade im Hinblick auf den Markt bei Stromern ist, wurde offenbar bei einer Rede von VW-Managern vor rund 2000 Führungskräften verkündet. Das Manager Magazin berichtet von einer digitalen Managementinformation, wo Markenchef Thomas Schäfer vor Führungskräften des Konzerns über die Bedrohlichkeit der aktuellen Lage referierte.
Um den Ernst zu verdeutlichen, wählte Schäfer (auf Englisch) harsche Worte. Bei VW würde der „Dachstuhl lichterloh brennen“ („the roof is on fire“), außerdem handele es sich um den „letzten Weckruf“. Laut Beobachtern würde die Wirtschaft in eine Rezession laufen und die Konkurrenz im gleichen Segment wie VW etwa zwei- bis dreimal so viel Geld verdienen.
VW-Kosten beeinträchtigen Rendite - „Fahrzeuggeschäft ist krank“
Das Handelsblatt führt aus, der Grund für die Brandrede ist die derzeit stockende Nachfrage besonders bei E-Autos. Zwar lässt sich dies aktuell noch nicht an den Pkw-Neuzulassungen ablesen, jedoch liege das an der Abarbeitung von Restaufträgen. Nach Angaben mehrerer Quellen würde sich schon in einigen Wochen die wahre Dramatik beim VW-Absatz offenbaren. Das Problem in Wolfsburg sei eine zu aufgeblähte Kostenstruktur: Im Zuge dessen ist in Wolfsburg ein „sofortiger Ausgabenstopp“ verhängt worden, weil die Kosten „an vielen Stellen zu hoch laufen“. Betroffen seien zunächst Dienstreisen und Veranstaltungen. Große Investitionen und gesetzlich verpflichtende Ausgaben seien hingegen nicht betroffen. Bevor weitere Einsparungen beim Personal vorgenommen werden, sollen erstmal die Ausgaben gestoppt werden.
Der Sparkurs wird auch deshalb verordnet, um die hochgesteckten Margenziele noch erreichen zu können: 6,5 Prozent Rendite lautet das selbstgesteckte Ziel der Kernmarke für 2026, und das in einem turbulenten Marktumfeld mit aufstrebender Elektroauto-Konkurrenz. Die aktuelle Rendite in Wolfsburg ist mit drei Prozent nicht halb so hoch. Auch Markenfinanzchef Patrik Andreas Mayer sei bei der „MMI“ zu Wort gekommen. Der Chefcontroller offenbarte, dass ohne das China- und Teilegeschäft („Aftersales“) kaum noch Gewinn abfalle. „Unser Fahrzeuggeschäft ist krank“, soll das Resümee lauten.
Ein Hauptproblem der Misere bei VW könnte mangelnder Weitblick sein: Das Manager Magazin führt aus, dass die Realität mit den optimistischen Prognosen der Verantwortlichen nichts zu tun habe, wenn es um die Nachfrage nach VW-Elektroautos geht. Stattdessen ist von kleinen zweistelligen VW ID.3-Zahlen die Rede, die täglich gebaut werden. Zum Jahreswechsel auf 2023 habe der Auftragsbestand für Zwickau bei rund 300.000 Modellen gelegen, doch mit dem Ende der Chipkrise wird dies offenbar zügig aufgeholt.
VW: Absatzziel weltweit in Gefahr - E-Autos verkommen zu Ladenhütern
Bei anderen Marken des VW-Konzerns ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, hauptsächlich bei Elektroautos. Die Volkswagen-Händler spüren das gesunkene Interesse der Bevölkerung: Vom E-Auto Cupra Born der Tochter Seat sollen „etliche Modelle auf Lager stehen“, Porsche verzeichnet schwindenden Absatz des Elektrosportlers Taycan. Dem Bericht zufolge zweifelt der VW-Vertrieb am Jahresziel von weltweit 9,5 Millionen verkauften Autos. Demnach werde intern mit 300.000 Modellen weniger spekuliert.
VW mit Schwierigkeiten - E-Auto-Förderung wohl ein wesentlicher Faktor
Auf dem Heimatmarkt droht den Wolfsburgern bereits weiteres Ungemach, das für den Absatz der Stromer nicht hilfreich ist: Im September 2023 streicht das Bundeswirtschaftsministerium noch die staatliche Förderung bei Elektroautos für Flottenkunden. Das Unheil für Volkswagen-Stromer dürfte weiter zunehmen: Erfahrungsgemäß macht bei Neuzulassungen hierzulande der Anteil von gewerblichen Zulassungen knapp zwei Drittel aus.
Wenig verwunderlich, war die E-Auto-Nachfrage in Deutschland bereits seit dem Jahreswechsel eingebrochen: Das dürfte wesentlich mit der Reduzierung der Umweltprämie zusammenhängen. Daher wurden zuletzt vermehrt Rufe nach einer neuerlichen Erhöhung der Kaufprämie laut, die Frage ist jedoch: Sollte der Staat neuerlich in den angeblich freien Markt eingreifen, um künstlich die Nachfrage anzukurbeln?
„Es brennt lichterloh“ - VW-Markenchef stimmt Führungskräfte auf knallharten Sparkurs ein
Krise in Wolfsburg
„Es brennt lichterloh“ - VW-Markenchef stimmt Führungskräfte auf knallharten Sparkurs ein
Bei VW machen sich Zukunftsängste breit, es geht um E-Autos. Bei einer Brandrede ist von einem „Brand im Dachstuhl“ die Rede. Es müssen Kosten gespart werden.
Wolfsburg/München - Die Situation bei Volkswagen hat sich in den vergangenen Wochen von einem rauen Wind zu einem Sturm entwickelt. Die zurückgegangene Nachfrage bei Elektroautos, die offenbar effizientere Konkurrenz und auch die Probleme bei Audi sorgen im Konzern und den Mitarbeitern für Verunsicherung. Zudem läuft das Unternehmen Gefahr, dass die hochgesteckten Renditeerwartungen nicht erfüllt werden können.
VW-Manager mit Weckruf: „Der Dachstuhl brennt lichterloh“
Schon länger ist bekannt, dass VW Pkw vor einer tiefgreifenden Neuausrichtung steht, inklusive Stellenabbau. Wie ernst die Gesamtsituation gerade im Hinblick auf den Markt bei Stromern ist, wurde offenbar bei einer Rede von VW-Managern vor rund 2000 Führungskräften verkündet. Das Manager Magazin berichtet von einer digitalen Managementinformation, wo Markenchef Thomas Schäfer vor Führungskräften des Konzerns über die Bedrohlichkeit der aktuellen Lage referierte.
Um den Ernst zu verdeutlichen, wählte Schäfer (auf Englisch) harsche Worte. Bei VW würde der „Dachstuhl lichterloh brennen“ („the roof is on fire“), außerdem handele es sich um den „letzten Weckruf“. Laut Beobachtern würde die Wirtschaft in eine Rezession laufen und die Konkurrenz im gleichen Segment wie VW etwa zwei- bis dreimal so viel Geld verdienen.
VW-Kosten beeinträchtigen Rendite - „Fahrzeuggeschäft ist krank“
Das Handelsblatt führt aus, der Grund für die Brandrede ist die derzeit stockende Nachfrage besonders bei E-Autos. Zwar lässt sich dies aktuell noch nicht an den Pkw-Neuzulassungen ablesen, jedoch liege das an der Abarbeitung von Restaufträgen. Nach Angaben mehrerer Quellen würde sich schon in einigen Wochen die wahre Dramatik beim VW-Absatz offenbaren. Das Problem in Wolfsburg sei eine zu aufgeblähte Kostenstruktur: Im Zuge dessen ist in Wolfsburg ein „sofortiger Ausgabenstopp“ verhängt worden, weil die Kosten „an vielen Stellen zu hoch laufen“. Betroffen seien zunächst Dienstreisen und Veranstaltungen. Große Investitionen und gesetzlich verpflichtende Ausgaben seien hingegen nicht betroffen. Bevor weitere Einsparungen beim Personal vorgenommen werden, sollen erstmal die Ausgaben gestoppt werden.
Der Sparkurs wird auch deshalb verordnet, um die hochgesteckten Margenziele noch erreichen zu können: 6,5 Prozent Rendite lautet das selbstgesteckte Ziel der Kernmarke für 2026, und das in einem turbulenten Marktumfeld mit aufstrebender Elektroauto-Konkurrenz. Die aktuelle Rendite in Wolfsburg ist mit drei Prozent nicht halb so hoch. Auch Markenfinanzchef Patrik Andreas Mayer sei bei der „MMI“ zu Wort gekommen. Der Chefcontroller offenbarte, dass ohne das China- und Teilegeschäft („Aftersales“) kaum noch Gewinn abfalle. „Unser Fahrzeuggeschäft ist krank“, soll das Resümee lauten.
Ein Hauptproblem der Misere bei VW könnte mangelnder Weitblick sein: Das Manager Magazin führt aus, dass die Realität mit den optimistischen Prognosen der Verantwortlichen nichts zu tun habe, wenn es um die Nachfrage nach VW-Elektroautos geht. Stattdessen ist von kleinen zweistelligen VW ID.3-Zahlen die Rede, die täglich gebaut werden. Zum Jahreswechsel auf 2023 habe der Auftragsbestand für Zwickau bei rund 300.000 Modellen gelegen, doch mit dem Ende der Chipkrise wird dies offenbar zügig aufgeholt.
VW: Absatzziel weltweit in Gefahr - E-Autos verkommen zu Ladenhütern
Bei anderen Marken des VW-Konzerns ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, hauptsächlich bei Elektroautos. Die Volkswagen-Händler spüren das gesunkene Interesse der Bevölkerung: Vom E-Auto Cupra Born der Tochter Seat sollen „etliche Modelle auf Lager stehen“, Porsche verzeichnet schwindenden Absatz des Elektrosportlers Taycan. Dem Bericht zufolge zweifelt der VW-Vertrieb am Jahresziel von weltweit 9,5 Millionen verkauften Autos. Demnach werde intern mit 300.000 Modellen weniger spekuliert.
VW mit Schwierigkeiten - E-Auto-Förderung wohl ein wesentlicher Faktor
Auf dem Heimatmarkt droht den Wolfsburgern bereits weiteres Ungemach, das für den Absatz der Stromer nicht hilfreich ist: Im September 2023 streicht das Bundeswirtschaftsministerium noch die staatliche Förderung bei Elektroautos für Flottenkunden. Das Unheil für Volkswagen-Stromer dürfte weiter zunehmen: Erfahrungsgemäß macht bei Neuzulassungen hierzulande der Anteil von gewerblichen Zulassungen knapp zwei Drittel aus.
Wenig verwunderlich, war die E-Auto-Nachfrage in Deutschland bereits seit dem Jahreswechsel eingebrochen: Das dürfte wesentlich mit der Reduzierung der Umweltprämie zusammenhängen. Daher wurden zuletzt vermehrt Rufe nach einer neuerlichen Erhöhung der Kaufprämie laut, die Frage ist jedoch: Sollte der Staat neuerlich in den angeblich freien Markt eingreifen, um künstlich die Nachfrage anzukurbeln?
Zitat von Gast am 17. Juli 2023, 09:51 UhrDaimler Truck und der unverhoffte Boom
Die deutsche Wirtschaft rutschte zu Beginn des Jahres in die Rezession ab. Zudem trüben sich die Konjunkturaussichten weiter ein – auch im Rest der Welt. In einem solchen Umfeld ist im Regelfall nicht davon auszugehen, dass sich ausgerechnet Unternehmen aus der Nutzfahrzeugindustrie für ihre Geschäfte optimistischer zeigen. Genau dies ist aber im Fall von Daimler Truck passiert.
Rund um seinen Kapitalmarkttag 2023 hatte der Nutzfahrzeugweltmarktführer seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Beim Absatz werden nun 530.000 bis 550.000 Einheiten in Aussicht gestellt, nachdem man sich zuvor lediglich einen Wert zwischen 510.000 und 530.000 Fahrzeuge zugetraut hatte. In Bezug auf die Umsatzprognose zeigte sich das Management der Schwaben ebenfalls optimistischer. Die Erlösaussichten steigen von 55 bis 57 Milliarden Euro auf nun 56 bis 58 Milliarden Euro.
Gleichzeitig sollen aber auch die Investitionsausgaben sowie Kosten für Forschung und Entwicklung leicht steigen, nachdem sich diese – gemäß der ursprünglichen Prognose – im Vorjahresvergleich in etwa unverändert zeigen sollten.
Robuste Preise stützen Prognosen
Zu den optimistischeren Aussichten haben verschiedene Aspekte beigetragen. Nach einem starken ersten Quartal 2023 verwies das Management des Dax-Konzerns auf einen anhaltend starken Absatz im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Die Preisgestaltung wurde als „robust“ bezeichnet, während sich die Lieferketten stabilisieren und sich ganz besonders die Kernmärkte stärker zeigen würden. Erfreulich ist auch der Blick auf eine starke Performance im After-Sales-Geschäft. Auf der Ergebnisseite traut sich Daimler Truck ebenfalls mehr zu. Die Prognose für die bereinigte Umsatzrendite wurde für das Industriegeschäft von 7,5 bis 9,0 Prozent auf eine Spanne von 8,5 bis 10 Prozent angehoben.
Eine erhöhte Prognose war nicht die einzige Nachricht, die in den vergangenen Tagen zu einer positiven Stimmung rund um die Aktie von Daimler Truck beigetragen hatte. Anleger sollen über ein Aktienrückkaufprogramm zusätzlich von der positiven Geschäftsentwicklung profitieren. Ab August 2023 sollen eigene Aktien im Volumen von 2 Milliarden Euro zurückgekauft werden. Angelegt ist das Programm auf zwei Jahre. Für die Aktie von Daimler Truck bedeutete dies kurzfristig weiteren Auftrieb, nachdem der Aktienkurs seit Anfang des Jahres bereits rund 14 Prozent an Wert zugelegt hatte. Damit liegt das Papier in etwa im Bereich der Dax-Performance. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer liegt für das Börsenjahr 2023 bisher mit rund 15 Prozent im Plus.
Analysten trauen Aktienkurs mehr zu
Mit einem aktuellen Kurs von rund 33 Euro nähert sich die Daimler-Truck-Aktie sogar ihrem Allzeithoch an. Dieses wurde Mitte Januar 2022 bei knapp 36 Euro verbucht. Seit dem Börsengang im Dezember 2021 erlebten Anleger allerdings eine gewisse Achterbahnfahrt. Mit einem Kurs von 28 Euro ging es am 10. Dezember 2021 los. Nach einer ersten Aufwärtsbewegung sorgten Herausforderungen wie weltweite Lieferkettenprobleme, insbesondere im Halbleiterbereich, dafür, dass es zeitweise auf rund 22 Euro nach unten ging. Zuletzt sorgte Daimler Truck wieder für erfreulichere Schlagzeilen.
Diverse Analysten sehen das Ende der Fahnenstange in Bezug auf den Kurs noch nicht erreicht. Beim Analysehaus Jefferies traut man der Aktie von Daimler Truck einen Kurs von 43 Euro zu. Das Rating lautet „Buy“. Jefferies sieht den bestätigten Ausblick auf 2025 in Reichweite.
Bei J. P. Morgan liegt derweil das Kursziel für Daimler Truck sogar bei 48 Euro. Analyst José Asumendi hat zudem die „Overweight“-Einschätzung bestätigt. Neben einer anhaltend starken Geschäftsdynamik verweist der Marktexperte auf einen nach wie vor hohen Auftragsbestand des Nutzfahrzeugherstellers. Darüber hinaus habe der Vorstandsvorsitzende gesagt, er höre von einer Rezession, sehe sie aber noch nicht. RBC Capital-Analyst Nick Housden setzt die Messlatte in Sachen Kursziel bei 53 Euro besonders hoch an. Hier lautet die Einschätzung „Outperform“. Der Analyst lobte vor allem den angekündigten Aktienrückkauf.
Daimler Truck und der unverhoffte Boom
Die deutsche Wirtschaft rutschte zu Beginn des Jahres in die Rezession ab. Zudem trüben sich die Konjunkturaussichten weiter ein – auch im Rest der Welt. In einem solchen Umfeld ist im Regelfall nicht davon auszugehen, dass sich ausgerechnet Unternehmen aus der Nutzfahrzeugindustrie für ihre Geschäfte optimistischer zeigen. Genau dies ist aber im Fall von Daimler Truck passiert.
Rund um seinen Kapitalmarkttag 2023 hatte der Nutzfahrzeugweltmarktführer seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Beim Absatz werden nun 530.000 bis 550.000 Einheiten in Aussicht gestellt, nachdem man sich zuvor lediglich einen Wert zwischen 510.000 und 530.000 Fahrzeuge zugetraut hatte. In Bezug auf die Umsatzprognose zeigte sich das Management der Schwaben ebenfalls optimistischer. Die Erlösaussichten steigen von 55 bis 57 Milliarden Euro auf nun 56 bis 58 Milliarden Euro.
Gleichzeitig sollen aber auch die Investitionsausgaben sowie Kosten für Forschung und Entwicklung leicht steigen, nachdem sich diese – gemäß der ursprünglichen Prognose – im Vorjahresvergleich in etwa unverändert zeigen sollten.
Robuste Preise stützen Prognosen
Zu den optimistischeren Aussichten haben verschiedene Aspekte beigetragen. Nach einem starken ersten Quartal 2023 verwies das Management des Dax-Konzerns auf einen anhaltend starken Absatz im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Die Preisgestaltung wurde als „robust“ bezeichnet, während sich die Lieferketten stabilisieren und sich ganz besonders die Kernmärkte stärker zeigen würden. Erfreulich ist auch der Blick auf eine starke Performance im After-Sales-Geschäft. Auf der Ergebnisseite traut sich Daimler Truck ebenfalls mehr zu. Die Prognose für die bereinigte Umsatzrendite wurde für das Industriegeschäft von 7,5 bis 9,0 Prozent auf eine Spanne von 8,5 bis 10 Prozent angehoben.
Eine erhöhte Prognose war nicht die einzige Nachricht, die in den vergangenen Tagen zu einer positiven Stimmung rund um die Aktie von Daimler Truck beigetragen hatte. Anleger sollen über ein Aktienrückkaufprogramm zusätzlich von der positiven Geschäftsentwicklung profitieren. Ab August 2023 sollen eigene Aktien im Volumen von 2 Milliarden Euro zurückgekauft werden. Angelegt ist das Programm auf zwei Jahre. Für die Aktie von Daimler Truck bedeutete dies kurzfristig weiteren Auftrieb, nachdem der Aktienkurs seit Anfang des Jahres bereits rund 14 Prozent an Wert zugelegt hatte. Damit liegt das Papier in etwa im Bereich der Dax-Performance. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer liegt für das Börsenjahr 2023 bisher mit rund 15 Prozent im Plus.
Analysten trauen Aktienkurs mehr zu
Mit einem aktuellen Kurs von rund 33 Euro nähert sich die Daimler-Truck-Aktie sogar ihrem Allzeithoch an. Dieses wurde Mitte Januar 2022 bei knapp 36 Euro verbucht. Seit dem Börsengang im Dezember 2021 erlebten Anleger allerdings eine gewisse Achterbahnfahrt. Mit einem Kurs von 28 Euro ging es am 10. Dezember 2021 los. Nach einer ersten Aufwärtsbewegung sorgten Herausforderungen wie weltweite Lieferkettenprobleme, insbesondere im Halbleiterbereich, dafür, dass es zeitweise auf rund 22 Euro nach unten ging. Zuletzt sorgte Daimler Truck wieder für erfreulichere Schlagzeilen.
Diverse Analysten sehen das Ende der Fahnenstange in Bezug auf den Kurs noch nicht erreicht. Beim Analysehaus Jefferies traut man der Aktie von Daimler Truck einen Kurs von 43 Euro zu. Das Rating lautet „Buy“. Jefferies sieht den bestätigten Ausblick auf 2025 in Reichweite.
Bei J. P. Morgan liegt derweil das Kursziel für Daimler Truck sogar bei 48 Euro. Analyst José Asumendi hat zudem die „Overweight“-Einschätzung bestätigt. Neben einer anhaltend starken Geschäftsdynamik verweist der Marktexperte auf einen nach wie vor hohen Auftragsbestand des Nutzfahrzeugherstellers. Darüber hinaus habe der Vorstandsvorsitzende gesagt, er höre von einer Rezession, sehe sie aber noch nicht. RBC Capital-Analyst Nick Housden setzt die Messlatte in Sachen Kursziel bei 53 Euro besonders hoch an. Hier lautet die Einschätzung „Outperform“. Der Analyst lobte vor allem den angekündigten Aktienrückkauf.
Zitat von Gast am 17. Juli 2023, 09:59 UhrKran-Ikone: „Im Leasing werden wir überrannt“
Ein Kranfahrer braucht viel Geschick. Eine Last pendelfrei zu bewegen und auf den Punkt abzusetzen benötige Erfahrung, sagt Peter Schiefer, Eigentümer von Wolffkran, dem ältesten Kranhersteller der Welt, der in Heilbronn seine Wurzeln hat. Ein elektronisches Assistenzsystem könne Abhilfe schaffen. Mit ihm steuere nicht mehr der Bediener das Ungetüm, durch dessen Bewegung die Last in Schwingung versetzt wird, sondern vielmehr die Last selbst. Möglich machen dies zwei akkubetriebene Sensoren an der Laufkatze und Unterflasche des Hakens. Sie erkennen die Bewegungen des Seils und passen diese und die Geschwindigkeit des Krans automatisch an, wie Schiefer erläutert. „Sogar pendelnde Lasten können so zum Stillstand gebracht werden.“
Die Automatisierung und Digitalisierung spielt auch in Kränen eine immer größere Rolle. Sie ermöglich nicht nur eine einfachere Steuerung, sondern senkt auch das Risiko von Unfällen und Schäden durch schwingende Lasten. Und der Kran kann viel einfacher gesteuert werden. Schiefer geht davon aus, dass in absehbarer Zeit der Kranfahrer ganz aus der Kabine herausgeholt werden kann. Das Unternehmen zählt zu den Weltmarktführern im Bau und der Vermietung von Kranen. Die meisten Menschen würden umgangssprachlich sicher Kräne sagen, aber Schiefer ist ein sehr korrekter Mensch und betont: „Ingenieure sagen Krane. Das ist mir gleich am Anfang beigebracht worden.“
Der Manager, der Wolffkran neues Leben eingehaucht und wieder zum Erfolg geführt hat, ist noch nicht lange Eigentümer. „Bei Siemens ist mir klar geworden, dass es mein Wunsch ist, Unternehmer zu werden.“ Jährlich werden in Heilbronn und im brandenburgischen Luckau rund 200 Krane gebaut. „In drei Jahren wollen wir 350 bis 400 Krane pro Jahr produzieren“, sagt Schiefer. Ein ehrgeiziges Ziel angesichts des Krieges in der Ukraine. Der Stahlpreis sei mit Kriegsbeginn „durch die Decke“ gegangen. Der Mittelständler konnte die Preiserhöhungen nicht komplett an die Kunden weitergeben, weil es langfristige Verträge mit ihnen gibt. „Einen Teil der Kosten mussten wir selber tragen.“ Die Produktion in Russland mit 80 Beschäftigten wurde geschlossen. „Da warten wir jetzt mal ab, was passiert.“
Mit dem Start des Krieges musste sich Wolffkran auch nach neuen Stahllieferanten umsehen. „Wir haben einen großen Teil des Stahls aus der Ukraine bezogen. Die Ausfälle sind aber schnell ersetzt worden.“ Inzwischen kommt der Stahl aus Polen, Ungarn, der Slowakei oder Rumänien. Der Preis ist wieder etwas gesunken. Aber: „Der Stahlpreis ist immer noch 25 bis 30 Prozent über dem Vorkriegsniveau.“ Im Jahr verbaut das Unternehmen 30.000 Tonnen Stahl.
Damit auch das Management mal die Erfahrung sammeln konnte, wie ein Kran zusammengebaut wird, ist die ganze Mannschaft vor Längerem in Luzern zusammengekommen. Zwei Techniker gaben Hilfestellung, wenn Schiefer und seine Kollegen nicht weiterkamen, erinnert sich der 55-Jährige. Wenn man in 40 Metern Höhe in einem Kran arbeitet, kann es einem schnell ganz anders werden. Das weiß nun auch Schiefer aus eigener Erfahrung. „Man hat mir das Seil in die Hand gedrückt und gesagt, ich soll es vorne am Ende des 45 Meter langen Auslegers einhängen.“ Er lehnte dankend ab. „Ich habe mich nicht getraut. Das ist der Punkt gewesen, wo ich wusste, dass ich an meine Grenzen komme“, erzählt er rückblickend.
Hauptsitz der Wolffkran Holding AG ist der schweizerische Ort Baar. Schiefer ist Delegierter des Verwaltungsrats. Der ist nicht mit dem Aufsichtsrat in Deutschland gleichzusetzen, denn im Gegensatz zu diesem ist der Verwaltungsrat nicht nur Aufsichtsorgan, sondern auch für die Leitung der Gesellschaft verantwortlich. Hier kümmert er sich seit Längerem um die Expansion, hauptsächlich im Ausland. Außerhalb Deutschlands werden etwa 80 Prozent des Umsatzes erzielt.
Deshalb kann es sein, dass demnächst der große Schritt nach Nordamerika erfolgt. Es werde dort über eine Produktion oder Endmontage nachgedacht. Das könne schnell gehen, sagt Schiefer, der dort bereits mit Standorten vertreten ist.
Das Geschäft der Laufkatz- und Wippkrane brummt. Vor allem das Mietgeschäft. Etwa 800 Mietkrane seien im Angebot. „Jeder mietet, von den kleinen bis zu den großen Bauunternehmen.“ Deshalb ist der Mittelständler auch in das Leasinggeschäft eingestiegen. Es wurde eine Leasinggesellschaft gekauft, die ihre Geschäfte vom benachbarten Ilsfeld aus betreibt und seit Ende vergangenen Jahres aktiv ist. „Unsere Leasinggesellschaft wird überrannt von Anfragen.“ Die Leasingaktivitäten seien zunächst auf Deutschland, Österreich und die Schweiz beschränkt. „Wir bekommen aber aus jedem Land Anfragen, in dem wir tätig sind. Es kann sein, dass wir die Leasingaktivitäten schrittweise ausbauen.“
Der erste Kunde entschied sich für ein Modell des Konkurrenten Liebherr. „Wir finanzieren auch die Gelben“, sagt der Rheinländer grimmig. Wolffkran ist seit jeher rot, die Konkurrenz gelb. Aber viele Bauunternehmen haben ihre Hausfarbe, und deshalb werde ein Kran auf Wunsch des Kunden in jeder Farbe lackiert.
Komische Situation auf den Märkten
Wolffkran kam in den vergangenen Jahren bei vielen Großprojekten zum Einsatz, so beim Bau des neuen World-Trade-Centers in New York sowie im arabischen Raum. Die Konjunktur im Bausektor aber macht den Unternehmer nachdenklich. „Aktuell herrscht eine ganz komische Situation. Durch die schlechte Baukonjunktur kommt es zu Verzögerungen von Großprojekten. Auch der Wohnungsbau lahmt, hier spüren wir die Unsicherheit.“ Vor allem in Deutschland und Österreich. „Die anderen Märkte entwickeln sich gut.“
Doch nicht nur beim Bau von Infrastruktur kommen die roten „Wölffe“ zum Einsatz, sondern auch bei der Errichtung von Windkraftanlagen. Hier sei die Nachfrage global sehr hoch. Denn die Windräder werden immer höher. Es geht inzwischen um Nabenhöhen von 150 bis 180 Meter. „Da sind Mobil- und Raupenkrane nicht mehr einsetzbar. Außerdem wird für sie eine Ablagefläche von 100 bis 200 Metern benötigt. Dafür eine Schneise in den Wald zu schlagen ist auch nicht umweltfreundlich.“ Ein weiterer Vorteil sei, dass die Bauteile für einen Turmdrehkran per Lastwagen transportiert werden können. „Der kann auf ganz normalen Waldwegen fahren und macht normalerweise fast nichts kaputt.“
Der Transport der Bauteile sei immer ein logistischer Aufwand. „Er wird nicht nur immer teurer, sondern auch immer schwieriger, Genehmigungen zu bekommen. Jeder Lastwagen weniger ist gut.“ Ein Kran wiegt rund 150 Tonnen, jedes Kilogramm weniger bedeutet langfristig weniger Kosten. Kohlefaser sei kein Ersatz für Stahl, die sei zu anfällig. Die Schwaben setzen beim Stahlseil an, das gleicht einer kleinen Revolution. Denn das Seil der Zukunft besteht aus Chemiefasern. So investierte Wolffkran in den Seilspezialisten Trowis, um eine Faserverbundkonstruktion mitzuentwickeln. „Das Kunststoffseil wiegt nur ein Fünftel des Stahlseils, und bei uns kann es in jedem Kran verwendet werden.“ Ohne Umbaumaßnahmen am Kran. Tragfähigkeit sowie Handhabung bei Transport, Montage und Seilwechsel sollen sich zudem verbessern.
Kran-Ikone: „Im Leasing werden wir überrannt“
Ein Kranfahrer braucht viel Geschick. Eine Last pendelfrei zu bewegen und auf den Punkt abzusetzen benötige Erfahrung, sagt Peter Schiefer, Eigentümer von Wolffkran, dem ältesten Kranhersteller der Welt, der in Heilbronn seine Wurzeln hat. Ein elektronisches Assistenzsystem könne Abhilfe schaffen. Mit ihm steuere nicht mehr der Bediener das Ungetüm, durch dessen Bewegung die Last in Schwingung versetzt wird, sondern vielmehr die Last selbst. Möglich machen dies zwei akkubetriebene Sensoren an der Laufkatze und Unterflasche des Hakens. Sie erkennen die Bewegungen des Seils und passen diese und die Geschwindigkeit des Krans automatisch an, wie Schiefer erläutert. „Sogar pendelnde Lasten können so zum Stillstand gebracht werden.“
Die Automatisierung und Digitalisierung spielt auch in Kränen eine immer größere Rolle. Sie ermöglich nicht nur eine einfachere Steuerung, sondern senkt auch das Risiko von Unfällen und Schäden durch schwingende Lasten. Und der Kran kann viel einfacher gesteuert werden. Schiefer geht davon aus, dass in absehbarer Zeit der Kranfahrer ganz aus der Kabine herausgeholt werden kann. Das Unternehmen zählt zu den Weltmarktführern im Bau und der Vermietung von Kranen. Die meisten Menschen würden umgangssprachlich sicher Kräne sagen, aber Schiefer ist ein sehr korrekter Mensch und betont: „Ingenieure sagen Krane. Das ist mir gleich am Anfang beigebracht worden.“
Der Manager, der Wolffkran neues Leben eingehaucht und wieder zum Erfolg geführt hat, ist noch nicht lange Eigentümer. „Bei Siemens ist mir klar geworden, dass es mein Wunsch ist, Unternehmer zu werden.“ Jährlich werden in Heilbronn und im brandenburgischen Luckau rund 200 Krane gebaut. „In drei Jahren wollen wir 350 bis 400 Krane pro Jahr produzieren“, sagt Schiefer. Ein ehrgeiziges Ziel angesichts des Krieges in der Ukraine. Der Stahlpreis sei mit Kriegsbeginn „durch die Decke“ gegangen. Der Mittelständler konnte die Preiserhöhungen nicht komplett an die Kunden weitergeben, weil es langfristige Verträge mit ihnen gibt. „Einen Teil der Kosten mussten wir selber tragen.“ Die Produktion in Russland mit 80 Beschäftigten wurde geschlossen. „Da warten wir jetzt mal ab, was passiert.“
Mit dem Start des Krieges musste sich Wolffkran auch nach neuen Stahllieferanten umsehen. „Wir haben einen großen Teil des Stahls aus der Ukraine bezogen. Die Ausfälle sind aber schnell ersetzt worden.“ Inzwischen kommt der Stahl aus Polen, Ungarn, der Slowakei oder Rumänien. Der Preis ist wieder etwas gesunken. Aber: „Der Stahlpreis ist immer noch 25 bis 30 Prozent über dem Vorkriegsniveau.“ Im Jahr verbaut das Unternehmen 30.000 Tonnen Stahl.
Damit auch das Management mal die Erfahrung sammeln konnte, wie ein Kran zusammengebaut wird, ist die ganze Mannschaft vor Längerem in Luzern zusammengekommen. Zwei Techniker gaben Hilfestellung, wenn Schiefer und seine Kollegen nicht weiterkamen, erinnert sich der 55-Jährige. Wenn man in 40 Metern Höhe in einem Kran arbeitet, kann es einem schnell ganz anders werden. Das weiß nun auch Schiefer aus eigener Erfahrung. „Man hat mir das Seil in die Hand gedrückt und gesagt, ich soll es vorne am Ende des 45 Meter langen Auslegers einhängen.“ Er lehnte dankend ab. „Ich habe mich nicht getraut. Das ist der Punkt gewesen, wo ich wusste, dass ich an meine Grenzen komme“, erzählt er rückblickend.
Hauptsitz der Wolffkran Holding AG ist der schweizerische Ort Baar. Schiefer ist Delegierter des Verwaltungsrats. Der ist nicht mit dem Aufsichtsrat in Deutschland gleichzusetzen, denn im Gegensatz zu diesem ist der Verwaltungsrat nicht nur Aufsichtsorgan, sondern auch für die Leitung der Gesellschaft verantwortlich. Hier kümmert er sich seit Längerem um die Expansion, hauptsächlich im Ausland. Außerhalb Deutschlands werden etwa 80 Prozent des Umsatzes erzielt.
Deshalb kann es sein, dass demnächst der große Schritt nach Nordamerika erfolgt. Es werde dort über eine Produktion oder Endmontage nachgedacht. Das könne schnell gehen, sagt Schiefer, der dort bereits mit Standorten vertreten ist.
Das Geschäft der Laufkatz- und Wippkrane brummt. Vor allem das Mietgeschäft. Etwa 800 Mietkrane seien im Angebot. „Jeder mietet, von den kleinen bis zu den großen Bauunternehmen.“ Deshalb ist der Mittelständler auch in das Leasinggeschäft eingestiegen. Es wurde eine Leasinggesellschaft gekauft, die ihre Geschäfte vom benachbarten Ilsfeld aus betreibt und seit Ende vergangenen Jahres aktiv ist. „Unsere Leasinggesellschaft wird überrannt von Anfragen.“ Die Leasingaktivitäten seien zunächst auf Deutschland, Österreich und die Schweiz beschränkt. „Wir bekommen aber aus jedem Land Anfragen, in dem wir tätig sind. Es kann sein, dass wir die Leasingaktivitäten schrittweise ausbauen.“
Der erste Kunde entschied sich für ein Modell des Konkurrenten Liebherr. „Wir finanzieren auch die Gelben“, sagt der Rheinländer grimmig. Wolffkran ist seit jeher rot, die Konkurrenz gelb. Aber viele Bauunternehmen haben ihre Hausfarbe, und deshalb werde ein Kran auf Wunsch des Kunden in jeder Farbe lackiert.
Komische Situation auf den Märkten
Wolffkran kam in den vergangenen Jahren bei vielen Großprojekten zum Einsatz, so beim Bau des neuen World-Trade-Centers in New York sowie im arabischen Raum. Die Konjunktur im Bausektor aber macht den Unternehmer nachdenklich. „Aktuell herrscht eine ganz komische Situation. Durch die schlechte Baukonjunktur kommt es zu Verzögerungen von Großprojekten. Auch der Wohnungsbau lahmt, hier spüren wir die Unsicherheit.“ Vor allem in Deutschland und Österreich. „Die anderen Märkte entwickeln sich gut.“
Doch nicht nur beim Bau von Infrastruktur kommen die roten „Wölffe“ zum Einsatz, sondern auch bei der Errichtung von Windkraftanlagen. Hier sei die Nachfrage global sehr hoch. Denn die Windräder werden immer höher. Es geht inzwischen um Nabenhöhen von 150 bis 180 Meter. „Da sind Mobil- und Raupenkrane nicht mehr einsetzbar. Außerdem wird für sie eine Ablagefläche von 100 bis 200 Metern benötigt. Dafür eine Schneise in den Wald zu schlagen ist auch nicht umweltfreundlich.“ Ein weiterer Vorteil sei, dass die Bauteile für einen Turmdrehkran per Lastwagen transportiert werden können. „Der kann auf ganz normalen Waldwegen fahren und macht normalerweise fast nichts kaputt.“
Der Transport der Bauteile sei immer ein logistischer Aufwand. „Er wird nicht nur immer teurer, sondern auch immer schwieriger, Genehmigungen zu bekommen. Jeder Lastwagen weniger ist gut.“ Ein Kran wiegt rund 150 Tonnen, jedes Kilogramm weniger bedeutet langfristig weniger Kosten. Kohlefaser sei kein Ersatz für Stahl, die sei zu anfällig. Die Schwaben setzen beim Stahlseil an, das gleicht einer kleinen Revolution. Denn das Seil der Zukunft besteht aus Chemiefasern. So investierte Wolffkran in den Seilspezialisten Trowis, um eine Faserverbundkonstruktion mitzuentwickeln. „Das Kunststoffseil wiegt nur ein Fünftel des Stahlseils, und bei uns kann es in jedem Kran verwendet werden.“ Ohne Umbaumaßnahmen am Kran. Tragfähigkeit sowie Handhabung bei Transport, Montage und Seilwechsel sollen sich zudem verbessern.
Zitat von Gast am 17. Juli 2023, 10:16 UhrEdeka kauft großen Hersteller auf: Darum sind das für Kunden gute Nachrichten
Edeka hat einen internationalen Hersteller gekauft. Wieso das gut für die Supermarkt-Kunden ist, lesen Sie hier.
Supermärkte und Discounter gehen in letzter Zeit gerne auf Einkaufstour. Nachdem sich Aldi Nord zwei eigene Mineralwasserbrunnen gekauft hat, hatte Lidl einen Nudelhersteller gekauft. Nun zieht Edeka nach. Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, kauft sich die Supermarktkette ebenfalls ein eigenes Pastawerk.
Vertikale Integration lautet der Fachbegriff für solche Zukäufe. Die Supermärkte und Discounter wollen auf diese Weise die Versorgung mit für die Verbraucher wichtigen Grundnahrungsmitteln sicherstellen. Denn immer öfter kommt es wegen Preiskämpfen oder Lieferschwierigkeiten zu leeren Regalen in den Geschäften. Eine Belieferung vom eigenen Werk könnte dies verhindern.
Edeka kauft Pasta Rey: Leere Regale sollen vermieden werden
Nachdem Edeka beim Bieterwettbewerb um die Erfurter Teigwaren GmbH ausgestiegen war, hat das Unternehmen nun die etwa halb so große Rey Pastificio Srl aus Italien übernommen.
Für immer mehr Lebensmittel-Einzelhändler spielt die Eigenproduktion eine Rolle. So hat Aldi neben Mineralwasserquellen auch eine eigene Teeproduktion. Edeka, Rewe und die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) haben eigene Produktionsstätten für Fleisch und Wurst sowie Backwaren.
Die Schwarz-Gruppe hat darüber hinaus eigene Produktionsstätten für Speiseeis, Schokolade und Nüsse, Kaffee, Papier, Nudeln und Softgetränke. Edeka hat zusätzlich eigene Säfte, Wein und Mineralwasser. Und jetzt eben mit Pasta Rey auch einen Nudelfabrikanten.
Edeka hat den Zukauf gegenüber der Lebensmittel Zeitung bestätigt. 25 Mitarbeiter würden übernommen. Die Übernahme "reduziert die Abhängigkeit und erhöht die Flexibilität, um die Versorgung der Kunden mit hoher Qualität zu attraktiven Preisen bestmöglich zu erfüllen", heißt es. Pasta Rey produziere bereits heute einen Großteil der Nudelprodukte für die Edeka-Eigenmarken.
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Supermärkte und Discounter gehen in letzter Zeit gerne auf Einkaufstour. Nachdem sich Aldi Nord zwei eigene Mineralwasserbrunnen gekauft hat, hatte Lidl einen Nudelhersteller gekauft. Nun zieht Edeka nach. Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, kauft sich die Supermarktkette ebenfalls ein eigenes Pastawerk.
Vertikale Integration lautet der Fachbegriff für solche Zukäufe. Die Supermärkte und Discounter wollen auf diese Weise die Versorgung mit für die Verbraucher wichtigen Grundnahrungsmitteln sicherstellen. Denn immer öfter kommt es wegen Preiskämpfen oder Lieferschwierigkeiten zu leeren Regalen in den Geschäften. Eine Belieferung vom eigenen Werk könnte dies verhindern.
Edeka kauft Pasta Rey: Leere Regale sollen vermieden werden
Nachdem Edeka beim Bieterwettbewerb um die Erfurter Teigwaren GmbH ausgestiegen war, hat das Unternehmen nun die etwa halb so große Rey Pastificio Srl aus Italien übernommen.
Für immer mehr Lebensmittel-Einzelhändler spielt die Eigenproduktion eine Rolle. So hat Aldi neben Mineralwasserquellen auch eine eigene Teeproduktion. Edeka, Rewe und die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) haben eigene Produktionsstätten für Fleisch und Wurst sowie Backwaren.
Die Schwarz-Gruppe hat darüber hinaus eigene Produktionsstätten für Speiseeis, Schokolade und Nüsse, Kaffee, Papier, Nudeln und Softgetränke. Edeka hat zusätzlich eigene Säfte, Wein und Mineralwasser. Und jetzt eben mit Pasta Rey auch einen Nudelfabrikanten.
Edeka hat den Zukauf gegenüber der Lebensmittel Zeitung bestätigt. 25 Mitarbeiter würden übernommen. Die Übernahme "reduziert die Abhängigkeit und erhöht die Flexibilität, um die Versorgung der Kunden mit hoher Qualität zu attraktiven Preisen bestmöglich zu erfüllen", heißt es. Pasta Rey produziere bereits heute einen Großteil der Nudelprodukte für die Edeka-Eigenmarken.