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Ukraine- Krieg
Zitat von Gast am 10. April 2024, 08:07 UhrSteigende Nachfrage seit Ukraine-Krieg
Frankreich liefert leistungsfähiges Drohnen-Abwehrprogramm – halbe Welt will das System kaufen
Durch den Ukraine-Krieg wächst das globale Bedürfnis nach Verteidigung. Die Nachfrage ist weiter hoch. Ein Unternehmen in Frankreich hat einen Verkaufsschlager im Angebot.
Limours – Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat Europa nachhaltig verändert. Viele Staaten sorgen sich um einen russischen Angriff. Die Nato hat sich binnen eines Jahres um zwei Staaten vergrößert und das bei Verteidigungsausgaben zurückhaltende Deutschland wird 2024 wohl mehr als zwei Prozent seines Bruttoinlandproduktes für Verteidigung ausgeben. Der Ukraine-Krieg hat auch die Kriegswirtschaft in Frankreich angekurbelt. Ein französisches Verteidigungsunternehmen muss die Produktion seines Luftüberwachungsradars verdoppeln, da die Nachfrage steigt.
Europa rüstet wegen Ukraine-Krieg auf: Rüstungsunternehmen verdoppelt Produktion
Thales, ein französischer Rüstungskonzern, hat seine Produktion in den vergangenen zwei Jahren deutlich gesteigert. Dies geschehe auch unter Druck des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie der Aufrüstung europäischer Streitkräfte, die jahrelang vernachlässigt wurden, berichtet Politico. Rund 50 Kilometer von Paris wird eines der meistverkauften Militärausrüstungsteile, das Luftüberwachungsradar Ground Master, produziert.
Doch die Fabrik in der 6500 großen Kleinstadt Limours steht vor einem Problem: Es werden mehr Platz und Arbeitskräfte benötigt, um die Nachfrage abzufangen. „Damit die Montageketten die steigende Nachfrage bewältigen können, verdoppeln wir die Teams und sind dabei, in zwei statt einer Schicht zu arbeiten, um die Produktion in Limours zu erhöhen“, so Yves Descourvieres, Leiter des Produktmanagements für Multimissionsradare.
Verteidigungsnachfrage seit Ukraine-Krieg: Unternehmen verdoppelt Produktion
Die französische Regierung soll dem Bericht von Politico zufolge das Unternehmen dazu drängen, mehr Waffen billiger und schneller zu produzieren. „Es ist ein fortlaufender Prozess. Bisher haben wir etwa 10 Radargeräte pro Jahr produziert, jetzt liegt das Ziel bei über 20 pro Jahr“, so Descourvieres. Dafür wird auch die Produktionskette modernisiert. Statt über drei Testkammern verfügt das Werk in Limours über vier. Die Test-Zonen wurden auf 17 ausgebaut.
Das Luftüberwachungsradar Ground Master
Das Unternehmen Thales ist Europas Radar-Marktführer und steht weltweit an dritter Stelle hinter Lockheed Martin und Raytheon in den USA. Die Radar-Systeme sind darauf angelegt, Bedrohungen aus der Luft wie Düsenjäger, Raketen oder Hubschrauber zu erkennen. Aus dem Produktionsort Limours kann das 30-Millionen Euro teure GM-400-Alpha-Modell Flugzeuge über Bordeaux in 500 Kilometern Entfernung erkennen. Die GM 200 haben eine kürzere Reichweite von 250 bis 350 Kilometern.
Rüstungsunternehmen stößt wegen Nachfrage im Ukraine-Krieg auf Probleme
Zeit ist bei der Produktion ein knappes Gut. „Wir brauchen eine perfekte Synchronisierung der Geräteeingänge, um Verschwendung und Wartezeiten zu vermeiden“, sagte Eric Marceau, Vizepräsident für Strategie des Radargeschäfts. Dafür stimme sich Thales auch mit seinen Lieferanten ab. Arbeitskräfte müssen über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Zudem liegt die Rüstungsfabrik von Thales weit von den Städten entfernt. „Es ist nicht ganz so einfach, junge Talente nach Limours zu holen“, sagte Descourvieres.
Das Unternehmen exportiert die Radar-Systeme weltweit, wie etwa nach Indonesien, das im vergangenen Jahr 13 GM-400-Alphas kaufte. Seit 2008 wurden 200 GM-Radare an 32 Länder verkauft, allein 2023 waren es 40 Stück. Neben den Niederlanden, in denen Thales eine Fabrik besitzt, waren Dänemark, Estland und das neue Nato-Land Finnland Kunden.
Thales-Lieferung an die Ukraine: Das GM 200 System für den Krieg
Zudem kaufte die Ukraine im vergangenen Jahr ein GM 200 System, das mithilfe des französischen Unterstützungsfonds finanziert wurde. Das System ist für die Ukraine wichtig. „Die Erfassung spielt eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung und Neutralisierung von ballistischen Bedrohungen oder bei solchen, die von Drohnen ausgehen“, wie das Medium Europäische Sicherheit und Technik den französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu im vergangenen Jahr zitierte. „Nicht zuletzt, um die Zivilbevölkerung zu warnen und zu beschützen“, fügte er hinzu.
„Wenn wir alle zerstörten Ziele auf ukrainischem Boden zählen sollten, würden die militärischen und strategischen Ziele nur fünf bis sechs Prozent ausmachen. Der ganze Rest wären zivile Infrastrukturen“, sagte der damals amtierende Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow. Die Ukraine kann mithilfe des Systems Flugkörper in bis zu 350 Kilometer Entfernung erkennen.
Steigende Nachfrage seit Ukraine-Krieg
Frankreich liefert leistungsfähiges Drohnen-Abwehrprogramm – halbe Welt will das System kaufen
Durch den Ukraine-Krieg wächst das globale Bedürfnis nach Verteidigung. Die Nachfrage ist weiter hoch. Ein Unternehmen in Frankreich hat einen Verkaufsschlager im Angebot.
Limours – Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat Europa nachhaltig verändert. Viele Staaten sorgen sich um einen russischen Angriff. Die Nato hat sich binnen eines Jahres um zwei Staaten vergrößert und das bei Verteidigungsausgaben zurückhaltende Deutschland wird 2024 wohl mehr als zwei Prozent seines Bruttoinlandproduktes für Verteidigung ausgeben. Der Ukraine-Krieg hat auch die Kriegswirtschaft in Frankreich angekurbelt. Ein französisches Verteidigungsunternehmen muss die Produktion seines Luftüberwachungsradars verdoppeln, da die Nachfrage steigt.
Europa rüstet wegen Ukraine-Krieg auf: Rüstungsunternehmen verdoppelt Produktion
Thales, ein französischer Rüstungskonzern, hat seine Produktion in den vergangenen zwei Jahren deutlich gesteigert. Dies geschehe auch unter Druck des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie der Aufrüstung europäischer Streitkräfte, die jahrelang vernachlässigt wurden, berichtet Politico. Rund 50 Kilometer von Paris wird eines der meistverkauften Militärausrüstungsteile, das Luftüberwachungsradar Ground Master, produziert.
Doch die Fabrik in der 6500 großen Kleinstadt Limours steht vor einem Problem: Es werden mehr Platz und Arbeitskräfte benötigt, um die Nachfrage abzufangen. „Damit die Montageketten die steigende Nachfrage bewältigen können, verdoppeln wir die Teams und sind dabei, in zwei statt einer Schicht zu arbeiten, um die Produktion in Limours zu erhöhen“, so Yves Descourvieres, Leiter des Produktmanagements für Multimissionsradare.
Verteidigungsnachfrage seit Ukraine-Krieg: Unternehmen verdoppelt Produktion
Die französische Regierung soll dem Bericht von Politico zufolge das Unternehmen dazu drängen, mehr Waffen billiger und schneller zu produzieren. „Es ist ein fortlaufender Prozess. Bisher haben wir etwa 10 Radargeräte pro Jahr produziert, jetzt liegt das Ziel bei über 20 pro Jahr“, so Descourvieres. Dafür wird auch die Produktionskette modernisiert. Statt über drei Testkammern verfügt das Werk in Limours über vier. Die Test-Zonen wurden auf 17 ausgebaut.
Das Luftüberwachungsradar Ground Master
Das Unternehmen Thales ist Europas Radar-Marktführer und steht weltweit an dritter Stelle hinter Lockheed Martin und Raytheon in den USA. Die Radar-Systeme sind darauf angelegt, Bedrohungen aus der Luft wie Düsenjäger, Raketen oder Hubschrauber zu erkennen. Aus dem Produktionsort Limours kann das 30-Millionen Euro teure GM-400-Alpha-Modell Flugzeuge über Bordeaux in 500 Kilometern Entfernung erkennen. Die GM 200 haben eine kürzere Reichweite von 250 bis 350 Kilometern.
Rüstungsunternehmen stößt wegen Nachfrage im Ukraine-Krieg auf Probleme
Zeit ist bei der Produktion ein knappes Gut. „Wir brauchen eine perfekte Synchronisierung der Geräteeingänge, um Verschwendung und Wartezeiten zu vermeiden“, sagte Eric Marceau, Vizepräsident für Strategie des Radargeschäfts. Dafür stimme sich Thales auch mit seinen Lieferanten ab. Arbeitskräfte müssen über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Zudem liegt die Rüstungsfabrik von Thales weit von den Städten entfernt. „Es ist nicht ganz so einfach, junge Talente nach Limours zu holen“, sagte Descourvieres.
Das Unternehmen exportiert die Radar-Systeme weltweit, wie etwa nach Indonesien, das im vergangenen Jahr 13 GM-400-Alphas kaufte. Seit 2008 wurden 200 GM-Radare an 32 Länder verkauft, allein 2023 waren es 40 Stück. Neben den Niederlanden, in denen Thales eine Fabrik besitzt, waren Dänemark, Estland und das neue Nato-Land Finnland Kunden.
Thales-Lieferung an die Ukraine: Das GM 200 System für den Krieg
Zudem kaufte die Ukraine im vergangenen Jahr ein GM 200 System, das mithilfe des französischen Unterstützungsfonds finanziert wurde. Das System ist für die Ukraine wichtig. „Die Erfassung spielt eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung und Neutralisierung von ballistischen Bedrohungen oder bei solchen, die von Drohnen ausgehen“, wie das Medium Europäische Sicherheit und Technik den französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu im vergangenen Jahr zitierte. „Nicht zuletzt, um die Zivilbevölkerung zu warnen und zu beschützen“, fügte er hinzu.
„Wenn wir alle zerstörten Ziele auf ukrainischem Boden zählen sollten, würden die militärischen und strategischen Ziele nur fünf bis sechs Prozent ausmachen. Der ganze Rest wären zivile Infrastrukturen“, sagte der damals amtierende Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow. Die Ukraine kann mithilfe des Systems Flugkörper in bis zu 350 Kilometer Entfernung erkennen.