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Rußland

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Putin sieht nur einen Ausweg

Im Ukraine-Krieg ist Russland auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen, aber nicht einmal der Verbündete China möchte Waffen liefern. Deswegen schließt Wladimir Putin zunehmend Pakte mit Schurkenstaaten.

 

Sie waren isoliert. Eigentlich wollte viele Jahre kaum jemand etwas mit ihnen zu tun haben. Doch nun steht für einige Diktatoren und autokratische Regime eine Tür offen: die Tür nach Russland.

Kremlchef Wladimir Putin hat sich in der internationalen Gemeinschaft mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine ins Abseits katapultiert. Selbst viele Staaten, die massiv von Russland abhängig sind, haben Moskau die Gefolgschaft verweigert. Sie tun nicht mehr als nötig, verhalten sich zumindest offiziell neutral. Hinter verschlossenen Türen machen sie aber kein Geheimnis daraus, wie sehr sie Putins Invasion und den russischen Kolonialismus ablehnen. Das erfuhr t-online aus zahlreichen Gesprächen mit westlichen Diplomaten.

Für Putin ist die Lage fatal. Nicht einmal der chinesische Präsident Xi Jinping, den er nach zahlreichen Treffen in den vergangenen Jahren als "Freund" bezeichnet und mit dem er sich Anfang 2022 eine "Partnerschaft ohne Grenzen" geschworen hatte, möchte Russland offiziell mit Waffen unterstützen. China liefert zwar "Dual Use"-Güter wie Halbleiter nach Russland, doch der Kreml kam im Zuge des Ukraine-Krieges zu der Erkenntnis: Die Partnerschaft mit China hat eben doch Grenzen.

Diktatoren Putin, Xi bei einem Treffen im März in Peking.Vergrößern des Bildes
Diktatoren: Putin 2.v.l.) und Xi (2.v.r.) bei einem Treffen im März in Peking. (Quelle: IMAGO/Grigory Sysoyev)

Deswegen braucht Russland andere Partner. Staatsführungen, die russische Rohstoffe kaufen und die das russische Militär mit Munition, Drohnen und anderen Waffensystemen beliefern. Denn das russische Militär war auf einen langen Konflikt nicht vorbereitet, die russische Rüstungsindustrie muss in dem Abnutzungskrieg nun gegen die Rüstungsindustrien der gesamten Nato-Staaten und ihrer Verbündeten produzieren.

Für Putin sieht die Lage militärisch mittelfristig nicht wirklich gut aus. Der Kremlchef sieht nur einen Ausweg: Er sucht den Schulterschluss mit Schurkenstaaten wie Nordkorea oder dem Iran. Von ihnen bekommt Russland Waffen; im Gegenzug hilft Putin Regimen aus der internationalen Isolation, die Teile ihrer eigenen Bevölkerung unterdrücken, foltern und ermorden. Ein historischer Gesichtsverlust und ein Alarmsignal für Russland.

Putin braucht Waffen

Das russische Regime hatte zwar schon vor dem Ukraine-Krieg keine Berührungsängste mit autokratischen Regimen. Russland hat kaum "Soft Power" – also es besitzt nicht wirklich die Möglichkeit, Macht auf Grundlage von kultureller Attraktivität, der Ideologie und auch mithilfe Internationaler Institutionen auszuüben. Deswegen nutzte Moskau vor allem Rüstungsdeals, um damit Staaten vom Kreml abhängig zu machen. Dabei achtete Russland selten wirklich darauf, wem es Waffen verkaufte.

Im Ukraine-Krieg kann Russland deutlich weniger Waffen und Rüstungsgüter exportieren, weil die russische Armee die Waffen selbst an der Front braucht. Deswegen wenden sich Regionalmächte wie Indien dem Westen zu und lösen sich langsam aus dem Bündnis mit dem Kreml.

Es gibt jedoch einige Staaten, die vor dem Krieg dermaßen international geächtet waren, dass sie im Endeffekt nichts zu verlieren haben. t-online gibt einen Überblick über einige Staaten, die aus ihrer Unterstützung für Putin kein Geheimnis machen.

Nordkorea – der Schwarzmarkthafen

Es waren Bilder, die hätte es vor Beginn des russischen Angriffskrieges nicht gegeben. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu reiste Ende Juli nach Nordkorea und nahm in Pjöngjang an dem Festakt teil, bei dem das Waffenstillstandsabkommen vor 70 Jahren auf der koreanischen Halbinsel gefeiert wurde.

Russland ging viele Jahre auf Distanz zu dem Kim-Regime, wollte nicht mehr als nötig mit den nordkoreanischen Machthabern zu tun haben, die mit Atomtests und Starts von Interkontinentalraketen international regelmäßig für großen Missmut sorgten. Das hat sich scheinbar geändert.

Der Schoigu-Besuch wurde von der nordkoreanischen Propaganda maximal ausgeschlachtet. Blumen. Jubelbilder. Beim Festakt wurde ein großes Bild von Wladimir Putin gezeigt. Hinzu kam eine nächtliche Militärparade und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un präsentierte persönlich dem russischen Verteidigungsminister sein Waffensystem inklusive Drohnen. Schoigu überreichte Kim einen Brief von Putin.

Schoigu hatte sich mit Machthaber Kim persönlich über "Angelegenheiten von gegenseitigem Interesse im Bereich der nationalen Verteidigung und Sicherheit sowie über das regionale und internationale Sicherheitsumfeld" verständigt, wie staatliche Medien in Nordkorea berichteten.

Nordkorea gibt der Nato die Schuld an dem Konflikt und hat sich Russland als Verbündeter angeboten. Putin kann dies offenbar nicht mehr ablehnen. Dabei hat das nordkoreanische Militär vor allem alte Technologien. Es geht Russland wahrscheinlich um Munition für Infanterie und Artillerie. Laut ukrainischen Angaben wurden bereits nordkoreanische Raketenwerfer aus der Sowjetzeit in der Ostukraine erbeutet. Wenn Russland auf diese Waffensysteme angewiesen ist, wäre das ein fatales Signal für Putin.

Die Gefahr liegt aber woanders: China möchte Putins Krieg nicht direkt mit Waffen unterstützen, aber Peking könnte Nordkorea nutzen, um eigene Lieferungen an Russland zu verschleiern. "Es ist endgültig zum Juniorpartner von China geworden und noch im vergangenen Jahr hätten es die Nordkoreaner nicht gedacht, dass die Russen zum Waffeneinkauf vorbeikommen", sagt der Sicherheitsexperte Christian Mölling im Interview mit t-online. "Nordkorea wird genutzt, wie es in der Vergangenheit oft genutzt wurde. Als Schmuggelhafen."

Iran – die Geächteten

Es sind oft nicht nur ideologische Gründe, warum Regime Putins Krieg unterstützen. Vielmehr versuchen Schurkenstaaten wie Nordkorea oder der Iran auch von Putins Notlage zu profitieren. Die autokratischen Führungen in Pjöngjang und Teheran haben dabei vor allem eines gemeinsam: Ihre Wirtschaften leiden unter den internationalen Sanktionen und unter teuren Atomprogrammen. Jetzt wittern sie Devisen durch Waffengeschäfte mit Russland.

Auch die Mullahs gelten international als geächtet. Seitdem US-Präsident Donald Trump den Atomdeal mit dem Iran aufkündigte und das extremistische Regime mit brutalster Gewalt 2022 gegen feministische Proteste vorging, haben sich viele der internationalen Partner abgewendet, die eine Öffnung des Iran anvisiert hatten.

Putin gilt zwar als Gegner des islamistischen Terrors, aber Berührungsängste mit dem iranischen Regime hat er nicht. Schon in Syrien kämpften russische Soldaten und Söldner an der Seite von iranischen Milizen, um den Diktator Baschar al-Assad zu stützen. Nun ging der Kreml auch in Teheran Waffen einkaufen.

Zunächst waren es Kamikaze-Drohnen iranischer Bauart, mit deren Hilfe Russland noch immer ukrainische Städte terrorisiert. Danach soll der Iran auch Munition, Panzer- und Haubitzengeschosse nach Russland geschickt haben. Das berichtete der britische Sender Sky News mit Verweis auf einen 16-seitigen Vertrag, der die Lieferung belegen soll.

Aber auch die Unterstützung aus Teheran ist für Putin keinesfalls umsonst: Bei den Drohnenverhandlungen soll es Differenzen über den von Teheran aufgerufenen Preis gegeben haben. Zudem wollte das Mullah-Regime den Betrag in bar haben. Außerdem musste Russland dem Iran die Waffendeals mit Investitionen in iranische Infrastruktur schmackhaft machen – etwa in ein Eisenbahnprojekt von Sankt Petersburg an den Persischen Golf.

Belarus – die Marionette

Iran und Nordkorea versuchen demnach eigene Interessen durchzusetzen. Anders sieht es in Belarus und beim belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko aus. Für Putin ist Belarus besonders wertvoll: Einerseits nutzt er das Land als Aufmarschgebiet für russische Truppen und Russland kann über Belarus und die Suwalki-Lücke Nato-Gebiet bedrohen. Andererseits lagern in den Beständen der belarussischen Armee Waffen und Munition sowjetischer Bauart.

Nach der Wahlniederlage Lukaschenkos im Jahr 2020 hat Putin ihm geholfen, an der Macht zu bleiben. Dafür hat das belarussische Regime im Prinzip seine Souveränität aufgegeben. Mittlerweile hat Lukaschenko nicht nur russische Soldaten im Land, sondern auch die Wagner-Söldner von Jewgeni Prigoschin. Dementsprechend hat Putin ein gefährliches Druckmittel gegenüber Lukaschenko in der Hand. Dieser ist ein Herrscher von Putins Gnaden und kann sich nicht mehr leisten, Forderungen aus Moskau auszuschlagen.

Wenig nützliche Partner

Letztlich hat Russland noch weitere Verbündete. Staaten auf dem afrikanischen Kontinent oder autoritäre Regime in Nicaragua oder Venezuela – auch Autokratien. Putin setzt zwar auf eine Achse aus Schurken, um international nicht isoliert zu wirken. Aber tatsächlich sind für den Kreml nur wenige Staaten militärisch nützlich.

Im Gegenteil: Russland muss Söldner schicken, um Regime wie das in Mali zu unterstützen. Es muss Soldaten nach Nicaragua oder nach Syrien für gemeinsame Manöver entsenden. Und Moskau muss auch weiterhin Waffen liefern, um Länder in seiner Einflusssphäre zu halten. Doch auch Lieferungen aus dem Iran oder Nordkorea können Russland wahrscheinlich nur kurzfristig helfen. Langfristig ist Putin auf die Lieferung von Subkomponenten – wie Halbleitern aus China – und seine heimische Rüstungsproduktion angewiesen. Doch die kämpft weiterhin mit Problemen.

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Putin: So brachial bricht sein Russland jetzt zusammen

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 herrscht zwischen den beiden Ländern Krieg. Trotz Durchhaltevermögen der Ukraine gibt sich Putin weiterhin unerschütterlich.

Doch die Fassade täuscht. Bereits seit einiger Zeit sind Russen unzufrieden mit der Situation in ihrem Land. Fliegt Putin die Situation im eigenen Land bald um die Ohren?

Wirtschaft bricht zusammen

Anders als für die deutsche Wirtschaft sieht es für die in Russland sogar richtig gut aus. Zumindest auf den ersten Blick. Das Hoch der russischen Wirtschaft kommt vor allem von der massiv gestiegenen Produktion von Munition, Waffen und anderem Kriegsgerät. Insgesamt fließt gerade viel russisches Geld in die Kriegswirtschaft. Ein Investitionszweig, der wenig nachhaltig für die russische Wirtschaft ist.

Denn wo das Geld in Waffen investiert wird, fehlt es an anderen Stellen. Viele Wirtschaftszweige erhalten kaum noch Aufträge. Laut der russischen Zentralbank gaben die meisten russischen Unternehmen an, ihre Produktion zu senken. Das liegt daran, dass es Russland nur noch schwer möglich ist, Materialien aus der EU zu erhalten. Die Sanktionen werden zwar oftmals umgangen, behindern russische Unternehmen dennoch enorm bei ihrer Produktion. Etwas, was den Unternehmern kaum gefallen kann, einer einflussreichen Gruppe in Russland.

Putin: Kein Höhenflug für Russland

Die russische Firma United Aircraft Corporation musste aus einem Gemeinschaftsunternehmen aussteigen, das sie zusammen mit einem chinesischen Luftfahrtunternehmen geführt hatte. Gemeinsam hatten die beiden Unternehmen an einem neuen Flugzeug bauen wollen, das in Konkurrenz zu Airbus und Boeing treten könnte. Für dieses Projekt kann China aber keine Materialien von westlichen Unternehmen erhalten, wenn russische Firmen beteiligt sind. Das ist vermutlich der Grund für das Aus der Kooperation.

Auch die Luftfahrtindustrie, die sich mit Passagiertransport beschäftigt, ist von den Sanktionen schwer getroffen. Da die Kooperation mit Boeing und Airbus eingestellt ist und keine Ersatzteile mehr geliefert werden, improvisieren die russischen Unternehmen. Die Provisorien, die an den russischen Maschinen bewerkstelligt werden, sind alles andere als sicher für die Passagiere. So sind auch die Länder, in die russische Reisenden noch fliegen können, mit den heimischen Maschinen schwerer zu erreichen.

Immer mehr Soldaten fallen im Krieg

Ein weiterer Grund für das Verstummen der Maschinen: es ist niemand mehr da, der sie am Laufen hält. Viele russische Arbeiter, vor allem Männer sind an der Front im Krieg mit der Ukraine. Tausende sind bereits gefallen oder kriegsversehrt. Das bedeutet einen Fachkräftemangel von etwa hunderttausend Mann. Das ist nicht nur für die Wirtschaft eine Katastrophe, sondern auch für die Menschen. Zwar wird in den russischen Medien kaum über die Gefallenen gesprochen, doch das Wissen ist längst in der Bevölkerung angekommen.

Die schlechte Lage der Wirtschaft ist auch bei den Daheimgebliebenen zu spüren. Wie die Zentralbank im Juli mitteilte, liegt die Inflation in Russland bei 4,3 Prozent, was sich auch bei den Lebensmittelpreisen bemerkbar macht.

Der Rubel wird immer schwächer, die Wirtschaft stagniert. Die Russen verlieren ihre Freiheit und ihre Liebsten. Es wird sich herausstellen, wie lange Putin das noch rechtfertigen können wird.

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"Wie lange will Schoigu das noch verheimlichen?"

Putins Armee scheint auf dem Rückzug zu sein. Russische Militärblogger schlagen bereits Alarm. Verteidigungsminister Schoigu soll ein Ultimatum erhalten haben.

Die Nachricht vom Wochenende löste unter Beobachtern Staunen aus: Der ukrainische General Olexander Tarnawskyj meldete einen Vorstoß seiner Truppen in die Ortschaft Werbowe. Bemerkenswert war dies, weil Werbowe zu jenen von den russischen Besatzern schwer gesicherten Ortschaften zählte, die durch die berüchtigte Surowikin-Linie geschützt gewesen war.

Nun soll den Ukrainern jedoch der Durchbruch dieser Verteidigungslinie im Süden der Oblast Saporischschja gelungen sein – und damit ein weiterer, wichtiger Fortschritt im Rahmen ihrer seit Juni laufenden Gegenoffensive. Der Kommandeur der ukrainischen Truppen in diesem Abschnitt, Brigadegeneral Tarnawskyj, sprach in einem Interview des US-Senders CNN von einem Durchbruch.

Sollte sich das bewahrheiten, wäre dies eine der erfolgreichsten Wochen seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive. Offenbar gelingt es den Truppen Kiews immer besser, die dreireihigen Verteidigungslinien aus Minenfeldern, Panzerabwehrgräben und Artilleriestellungen zu bekämpfen. In der flachen Steppe sind die russischen Stellungen oft in langen Baumreihen versteckt. "Wir bewegen uns von Baumreihe zu Baumreihe vor, manchmal 50 bis 100 Meter pro Tag, manchmal 300 bis 400 Meter", sagte ein Armee-Pressesprecher im ukrainischen Fernsehen.

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(Quelle: Grafik: dpa/t-online)

Bei Werbowe konnten die ukrainischen Spezialkräfte nach Angaben von Militärbloggern die Minengassen verbreitern, also jene Fläche, die von feindlichen Sprengsätzen geräumt wurde und nun passierbar ist. Dort schleusen sie immer mehr mechanisierte Kräfte durch, die dann auch die russischen Truppen in der Ortschaft selbst unter Beschuss nehmen.

Wichtigstes Etappenziel ist die Stadt Mala Tochatschka

Die linke Flanke (von Norden, von Kiew aus gesehen) ist Teil eines Keils, den die ukrainischen Truppen von Oritschiw aus in Richtung Süden getrieben haben. Sie sollen nur noch rund 20 Kilometer von der strategisch bedeutenden Stadt Mala Tokmatschka entfernt sein. Der Keil, in dem sich die ukrainischen Truppen eingerichtet haben, reicht laut Angaben der amerikanischen Denkfrabrik Institute for the Study of War (ISW) derzeit bis zum Ort Novoprokopiwka (Stand: Sonntag, 24.09.23).

Die russische Generalität zieht laut Militärbloggern immer mehr Eliteeinheiten in die Region, um die ukrainischen Vorstöße zu unterbinden und zurückzuschlagen. "Auf der linken Flanke haben wir einen Durchbruch und dort machen wir jetzt weiter und rücken vor", sagte General Tarnawskyj am Freitag im Interview mit CNN. "Wir dürfen jetzt nicht die Initiative verlieren", mahnte er. Und das taten die Soldaten Kiews auch nicht. Am Wochenende wurden heftige Gefechte aus der Region gemeldet. Besonders um die Ortschaften Kopani, Novoprokopiwka und nach wie vor in und um Werbowe tobt der Krieg unvermindert.

Schafft es die ukrainische Armee noch vor Beginn der Regenfälle im Herbst, die den Boden aufweichen und ein Vorrücken erschweren, tatsächlich bis Mala Tochatschka, wäre dies ein großer Erfolg für die Ukraine und ein schwerer Rückschlag für das Regime von Diktator Wladimir Putin. Doch dafür bleiben nur noch wenige Wochen Zeit. Allerdings zeigen sich mancherorts offenbar erhebliche Defizite in Sachen Kampfmoral unter den russischen Kräften.

Elitesoldat wirft Putins Regime Vertuschung vor

So soll die Hälfte der einstigen Eliteeinheiten, die Putins Generäle zur Verteidigung der Südfront abgestellt haben, aus jüngst Mobilisierten mit sehr wenig Kampferfahrung bestehen. Militärblogger berichten davon, dass die russische Armee inzwischen jeden verfügbaren Soldaten aus Mala Tochatschka abzöge, um ihn zur Verteidigung der Front bei Werbowe einzusetzen, darunter auch Mechaniker und Köche. Auch wenn sich die Angaben bislang nicht unabhängig überprüfen ließen, so scheint es um den Zustand von Putins Truppen an diesem Frontabschnitt nicht zum Besten zu stehen.

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Und noch an einer anderen Front geraten Russlands Besatzer wohl ins Hintertreffen: In Bachmut konnte die Ukraine in den vergangenen Tagen ebenfalls Geländegewinne erzielen. Durch die schweren Kämpfe im Donbass werden zudem weiterhin einige der besten Einheiten Putins gebunden und können nicht im Süden eingesetzt werden.

Wie ein Mitglied einer russischen Fallschirmjägereinheit am Wochenende in russischen Kanälen schrieb, soll die russische Militärführung zudem die ukrainischen Vorstöße vertuschen. Der Kreml äußerte sich bisher offiziell nicht dazu, im staatlichen Fernsehen wird der Ukraine-Krieg nach wie vor als voller Erfolg gefeiert. "Wie lange will Schoigu den Durchbruch bei Werbowe eigentlich noch verheimlichen?", fragte der Elitesoldat laut ISW daher.

Putins Verteidigungsminister steht also auch nach der Entmachtung und mutmaßlichen Ermordung Jewgeni Prigoschins im Fokus der russischen Militärexperten. Sie kritisieren sein Vorgehen und bezweifeln seine Expertise.

Putin soll Schoigu eine Frist bis Anfang Oktober gesetzt haben, um die Lage an der Front – aus russischer Sicht – zu verbessern, berichtet das ISW unter Berufung auf einen Kreml-Insider. Dazu gehöre auch eine Offensive auf eine größere ukrainische Stadt. Das ISW analysiert, dass dies zu unerbittlichen und sinnlosen Angriffen der Russen führen könnte, nur um die Gunst Putins zu behalten.

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„Nicht schießen“: Russland will deutsche Soldaten im erbeuteten Leopard-Panzer erwischt haben

Artikel von Jens Kiffmeier •2 Std.

Einsatz an der Front?

„Nicht schießen“: Russland will deutsche Soldaten im erbeuteten Leopard-Panzer erwischt haben

Lässt die Zerstörung eines Leopard-Panzers vermelden: Russlands Präsident Wladimir Putin.

Lässt die Zerstörung eines Leopard-Panzers vermelden: Russlands Präsident Wladimir Putin.© Russian Look/Imago/Screenshot/Telegram/Montage

Ein Bundeswehr-Soldat in russischer Gefangenschaft: Putins Propaganda berichtet über die Festnahme einer deutschen Leopard-Besatzung an der Front. Was steckt dahinter?

Moskau – Delikate Angelegenheit: Russlands Armee will im Ukraine-Krieg einen Panzer vom Typ Leopard-2 zerstört und dabei eine deutsche Besatzung gefangen genommen haben. Diese Meldung haben Putins Propaganda-Kanäle am Montag (25. September) in Windeseile verbreitet. Bei seiner Festnahme habe der Soldat angegeben, Angehöriger der Bundeswehr zu sein. Ein Mitglied der deutschen Streitkräfte an der Front? Die Aufregung in den sozialen Netzwerken war umgehend groß. Doch Zweifel sind angebracht. Die Bundeswehr wies die Berichte auf Nachfrage entschieden zurück.

Leopard-2-Panzer im Ukraine-Krieg: Russland will deutschen Soldaten an der Front erwischt haben

Aktuell toben im Ukraine-Krieg heftige Kämpfe. Vor allem bei Saporischschja erkämpfte die ukrainische Armee zuletzt im Zuge der Gegenoffensive einen Durchbruch und veränderte minimal den Frontverlauf. Jedoch will Russland bei einer der Schlachten einen deutschen Leopard-2-Panzer mit einer Panzerabwehrrakete zerstört haben, wie die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtete. Der Großteil der Besatzung sei demnach ums Leben gekommen. Nur ein an Bord befindlicher Mechaniker habe überlebt.

Unabhängig überprüfen lässt sich der Bericht nicht. Dennoch griffen mehrere russische Telegram-Kanäle und Newsportale die Meldung auf und berichteten von der angeblichen Festnahme: „Der Mechaniker gab wiederholt an, dass er kein Söldner, sondern ein Soldat der Bundeswehr sei und dass er und der Rest der Besatzung Mitglieder derselben Einheit der Bundeswehr seien“, zitierte militarywatchmagazine.com den Kommandanten der Angriffsoperation. Bei seiner Festnahme habe der Mann auf Deutsch gerufen: „Nicht schießen!“ Jedoch gilt die Nachrichtenseite nicht als unabhängige Quelle. Vielmehr fiel sie im Ukraine-Krieg wiederholt als Propaganda-Sprachrohr von Kremlchef Wladimir Putin auf. Es ist nicht das erste Mal, dass Leopard-2-Panzer wie Trophäen präsentiert werden.

Im Netz verbreitete sich die Meldung wie ein Lauffeuer. In den sozialen Netzwerken wie X und Telegram gab es viele Spekulationen. So wurde gemutmaßt, dass es sich bei dem gefangenen Soldaten vielleicht tatsächlich um einen Bundeswehrsoldaten gehandelt haben könnte. Dieser sei aber vielleicht nicht im aktiven Einsatz an der Front gewesen, sondern habe als Mechaniker nur einen zuvor zerstörten Panzer zur Reparatur bergen wollen, griff die österreichische Nachrichtenseite exxpress.at die Gerüchte im Netz auf.

Deutscher Soldat an der Front im Ukraine-Krieg: Bundeswehr dementiert Bericht

Doch das Bundesverteidigungsministerium von Boris Pistorius (SPD) ließ die Meldung umgehend zurückweisen. „In der Ukraine sind keine Bundeswehrsoldatinnen oder -soldaten im Kampfeinsatz“, stellte eine Sprecherin auf Anfrage von Merkur.de von IPPEN.MEDIA umgehend klar. Weiter kommentieren wollte sie den Vorfall aber nicht.

Gegenoffensive im Krieg gegen Russland: Deutschland stellt der Ukraine viele Leopard-2-Panzer

Tatsächlich leistet Deutschland der Ukraine im Krieg gegen Russland große Waffenhilfe für die Gegenoffensive. Neben Raketensystemen liefert die Bundeswehr auch Panzer, sowohl ältere Modelle vom Typ Leopard-1 als auch vom modernen Typ Leopard-2. Letzterer gilt als einer der modernsten Kampfpanzer auf der Welt und könnte in dem Konflikt zum Gamechanger werden. Wochenlang wurden ukrainische Soldaten an dem Panzer in Deutschland ausgebildet. Denn die Lieferung umfasst nur den Panzer, keine deutsche Besatzung. Das hatte die Bundesregierung mehrfach klargemacht.

Aus Sorge vor einer weiteren Eskalation ist die Bundesregierung zusammen mit ihren Nato-Partnern sehr darauf bedacht, nicht als Teil des Krieges wahrgenommen zu werden. So musste der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits mehrfach zusichern, dass die westlichen Panzer und Langstrecken-Raketen ausschließlich für die Landesverteidigung und nicht für Angriffe auf russisches Territorium genutzt werden. Andernfalls drohte die Nato mit dem Ende der Unterstützung.

Ukraine-Krieg: Viele Deutsche als Söldner aktiv im Einsatz an der Front

Vor diesem Hintergrund ist es nahezu ausgeschlossen, dass eine Bundeswehr-Besatzung mit einem Leopard-Panzer aktiv im Einsatz an der Front ist. Jedoch können durchaus Deutsche an den Kampfhandlungen beteiligt sein. So haben sich auch aus Deutschland Söldner zum Militärdienst im Ukraine-Krieg verpflichtet – übrigens auf beiden Seiten. In der Vergangenheit gab es mehrfach Berichte, wonach sich deutsche Kämpfer für Putins Armee, die Wagner-Söldner oder eben auch für die Ukraine gemeldet hatten. Einer der Bekanntesten von ihnen ist Jonas Kratzenberg, der kürzlich über die Schrecken als Legionär ein Buch veröffentlicht hat.

Eine konkrete Zahl deutscher Söldner im Ukraine-Krieg ist nicht bekannt. Aber verboten sind solche Einsätze nicht. In Deutschland darf nur nicht offen rekrutiert werden. Doch für die freiwilligen Kämpfer ist der Krieg ein gefährliches Spiel. Denn es ist umstritten, welchem Recht sie bei einer Gefangenennahme unterliegen. Als Soldat müssen sie eigentlich nach der Genfer Konvention behandelt werden. Für Söldner gilt das – vor allem in Russland – nicht.

Insofern wäre es nicht verwunderlich, wenn ein Söldner bei seiner Festnahme darauf pocht, ein Angehöriger einer Armee zu sein. Es ist aber auch gut möglich, dass der Kreml bewusst eine Inszenierung fährt, um den Konflikt weiter zu schüren.

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Eilmeldung: Kämpfe in Russland durch pro-ukrainische paramilitärische Gruppe

Foto: Privat

Foto: Privat© Bereitgestellt von Dagens.de

Eine paramilitärische Gruppe, die sich selbst als "Russische Freiheitslegion" bezeichnet, hat die russische Grenze überschritten und ist derzeit in der Belgorod-Region im Westen Russlands im Kampfeinsatz.

Die Gruppe besteht aus ethnischen Russen, die in Solidarität mit der Ukraine gegen das Putin-Regime kämpfen.

Laut einer Mitteilung auf Telegram hat die Gruppe erfolgreich das russische Gebiet betreten und führt derzeit Angriffsoperationen durch.

Sie gaben an, dass bisher keine Soldaten getötet oder verletzt wurden und alles nach Plan verläuft.

In einem separaten Beitrag versprach die Gruppe, ihre Bemühungen zur "Befreiung Russlands von Putins Schmutz" fortzusetzen. Sie kündigten an, weitere Details zu liefern, sobald die Kämpfe andauern.

Dies ist nicht das erste Mal, dass die Gruppe die russische Grenze überschritten hat. Im Mai griff die Russische Freiheitslegion zusammen mit einer anderen Guerillagruppe die Belgorod-Region an.

Sie waren mit mehreren Militär- und Panzerfahrzeugen bewaffnet und konnten einen Grenzposten und mehrere Dörfer erobern, bevor die russische Armee reagieren konnte.

Ein russischer Bürger, der an dem Überfall teilnahm, äußerte sich gegenüber der Novaya Gazeta und gab an, dass die Gruppe stetig lernt und stärker wird.

Er betonte, dass sie ein klares Ziel für ihren nächsten Überfall auf russischem Boden haben: die regionale Hauptstadt Belgorod einzunehmen. Der Soldat erwähnte auch, dass sie immer mehr Anfragen erhalten, da sie gut ausgebildet, gut vorbereitet und schwer bewaffnet sind.

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Putin geht „All-In“! Kreml mit eindeutiger Entscheidung im Ukraine-Krieg

Nun ist es offiziell: Putin geht „All-In“! Für 2024 plant er ganz offensichtlich keinen Rückzug aus der Ukraine, sondern das komplette Gegenteil.

Für den Westen ist die neue Ankündigung aus Moskau ein „Weckruf“, wie ein Experte sagt. Der Krieg könnte in eine neue Phase treten.

Putin gibt nicht klein bei: Armee hat klare Priorität

Am Freitag bestätigte das russische Finanzministerium, dass die Militärausgaben 2024 enorm anwachsen werden. Das Rüstungsbudget steigt um fast 70 Prozent explosionsartig an! 10,8 Billionen Rubel (umgerechnet rund 106 Milliarden Euro) will der Kreml in die Armee investieren. Das wären etwa sechs Prozent des erwarteten russischen Bruttoinlandproduktes im kommenden Jahr.

Trotz der hohen Inflation und obwohl der Rubel 2023 um rund 30 Prozent an Wert verlor, will Putin die nächste Stufe zünden und noch mehr in Waffen investieren. Damit sind die Prioritäten glasklar: Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP fließt dann etwa dreimal so viel Geld in die Armee als in die Etats für Bildung, Gesundheit und Umweltschutz zusammen!

Experte warnt den Westen: „Viel größere Anstrengung erforderlich“

Osteuropa-Experte Janis Kluge von der „Stiftung Wissenschaft und Politik“ schlägt Alarm auf X (früher Twitter): „Der russische Haushaltsplan für 2024 muss ein Weckruf für den Westen sein. Putin will gewinnen. Es wird eine viel größere Anstrengung und mehr Ausgaben des Westens erfordern, um ihn aufzuhalten.“

Russische Armee muss Verluste kompensieren

Putin braucht die vielen Milliarden auch, um die massiven Verluste seiner Truppen wieder auszugleichen. Der ukrainische Generalstab behauptet, Putins Armee habe bis Ende September schon fast 4.700 Panzer auf den Schlachtfeldern der Ukraine verloren. Weiter gibt die ukrainische Seite an, dass seit Kriegsbeginn rund 9.000 gepanzerte Kampffahrzeuge und Hunderte Flugzeuge und Hubschrauber zerstört wurden. Auch wenn diese Zahlen nicht verifizierbar ist, dürften die Verluste tatsächlich heftig sein.

Laut Medienberichten will Russland die Produktion des alten sowjetischen T-80-Panzern wieder hochfahren. Das würde ins Bild passen, wenn Putin die hohen Verluste im Eiltempo kompensieren will.

Christoph Wanner, Moskau-Korrespondent der „Welt“, berichtete am Freitag, dass Russland Kurz- und Mittelstreckenraketen im Iran kaufen will. Das UN-Exportembargo laufe am 18. Oktober aus. „Es scheint so zu sein, dass Russland dann da zuschlagen wird“, so Wanner. Diese Rakten wären eine ergänzende Waffe zu den Kamikaze-Drohen, die sich Putin ebenfalls schon aus dem Iran für seinen Krieg beschaffte.

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Putin reagiert im Staatsfernsehen auf US-Bericht: „Wir alle bereiten uns auf den Krieg vor“

Russlands Präsident Wladimir Putin spricht am 15. Oktober 2023 im russischen Staatssender Rossija 1 in der Sendung „Moskau. Kreml. Putin“.

Russlands Präsident Wladimir Putin spricht am 15. Oktober 2023 im russischen Staatssender Rossija 1 in der Sendung „Moskau. Kreml. Putin“.© Rossija 1

Während Putins Krieg in der Ukraine weiter tobt, wächst auch im Südchinesischen Meer die Gefahr eines Kriegs zwischen China und den USA. Die Beziehungen zwischen den Nationen ist so angespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Satellitenbilder zeigen, dass alle drei Atommächte offenbar ihre Areale für Atomtests umfangreich erweitert haben.

In einem neuen US-Bericht der US-Strategic Posture Commission, der am Freitag (13. Oktober 2023) veröffentlicht wurde, heißt es nun, das Weiße Haus solle die Ausgaben sowohl für seine konventionellen als auch die nuklearen Streitkräfte erhöhen, um der Bedrohung durch Russland und China zu begegnen. Der Kongressbericht fordert eine dramatische Überarbeitung des Nukleararsenals.

Bericht: USA nicht auf wachsende nukleare Bedrohung vorbereitet

„Es ist eine existenzielle Herausforderung, auf die die Vereinigten Staaten schlecht vorbereitet sind, es sei denn, die Führung trifft jetzt Entscheidungen“, heißt es in dem Bericht. Kommt es zu einem neuen atomaren Wettrüsten, ähnlich wie im Kalten Krieg?

Russlands Präsident Wladimir Putin hat im russischen Staatssender am Sonntag auf den US-Bericht und seine Einschätzungen reagiert. In der Sendung „Moskau. Kreml. Putin.“ kommentierte er die Aussagen in dem Bericht und erklärte, wenn es um die Beziehungen zum Westen gehe, bereite man sich auf einen Krieg vor – auch wenn man eigentlich „Frieden“ wolle.

Wenn es um den Westen geht, befolge Russland das alte Sprichwort, sich auf einen Krieg vorzubereiten, wenn es den Frieden wolle, erklärte der russische Präsident Wladimir Putin in dem Interview.

„Ich glaube nicht, dass das gesunde Gedanken sind, die gesunden Menschen in den Sinn kommen. Denn zu sagen, dass die USA sich auf einen Krieg mit Russland vorbereiten, nun ja...“, zitiert die russische Nachrichtenagentur TASS aus dem Putin-Interview. „Wir alle bereiten uns auf den Krieg vor, weil wir dem bekannten alten Grundsatz folgen: Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor. Aber wir handeln in der Annahme, dass wir Frieden wollen“, so Putin weiter.

Putin: „Wenn sie das wollen, wird es eine ganz andere Art von Krieg sein“

Zwar wolle man den Frieden, so behauptet Putin, „aber wenn sie mit Russland in den Krieg ziehen wollen, dann wird das eine ganz andere Art von Krieg sein. Und nicht so etwas wie die Durchführung einer speziellen Militäroperation“. Moskau bezeichnet seinen Krieg in der Ukraine als „spezielle Militäroperation“.

Die Beziehungen zwischen den USA, Russland und China befinden sich auf einem Tiefpunkt, während Putin immer näher an die Volksrepublik heranrückt. Bei seinem Besuch in Moskau im Frühjahr sagte Xi Jinping zu Wladimir Putin: „Die Welt wandelt sich wie seit hundert Jahren nicht, und wir beide treiben diesen Wandel voran.“

Vor einigen Wochen berichtete CNN, dass alle drei Länder ihre Atomteststandorte im großen Stil ausgebaut haben. Es gebe zwar nirgends konkrete Hinweise auf einen bevorstehenden Atomtest, doch Satellitenbilder legten nahe, dass in den vergangenen Jahren alle Standorte – ein US-Standort in der Wüste von Nevada, ein chinesisches Testgelände in der Region Xinjiang und ein russischer Standort in der Arktis – stetig erweitert wurden. Fachleute sehen diese Entwicklung mit großer Sorge, da sie zu einem neuen nuklearen Wettrüsten führen könnte.

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Krieg gegen die Ukraine: Kriegsausgaben erhöhen Druck auf die russische Wirtschaft

Ökonomisch hat Russland den Ukrainekrieg bislang erstaunlich gut weggesteckt. Doch das könnte sich 2024 ändern, glaubt die britische Regierung. Der Grund: Russland erhöht seine Militärausgaben drastisch.

Krieg gegen die Ukraine: Kriegsausgaben erhöhen Druck auf die russische Wirtschaft

Krieg gegen die Ukraine: Kriegsausgaben erhöhen Druck auf die russische Wirtschaft© Ekaterina Shtukina / AP

Die Wirtschaft in Russland hat den Ukraine-Feldzug bislang ohne größere Schäden verkraftet. Das liegt auch daran, dass der Kreml darauf geachtet hat, die Ausgaben für den Feldzug im Rahmen zu halten. Das aber dürfte sich im kommenden Jahr ändern: Laut aktuellen Haushaltsplanungen wird Russland 2024 deutlich mehr Geld für das Militär bereitstellen. Das wiederum könnte dann auch die Bevölkerung im Land zu spüren bekommen.

Nach britischer Einschätzung dürfte die massive Ausweitung der Staatsausgaben die russische Wirtschaft deutlich belasten. »Kontinuierlich erhöhte Militärausgaben werden höchstwahrscheinlich zum Inflationsdruck in Russland beitragen«, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.

Sechs Prozent der Wirtschaftsleistung für einen Sieg

Der Anstieg der Militärausgaben dürfte die russische Regierung dann vermutlich dazu zwingen, zur Kriegsfinanzierung schwierige Entscheidungen zu treffen – das erhöhe den Druck auf Unternehmen. Gemeint ist damit etwa eine merkliche Erhöhung von Steuern oder erhebliche Kürzungen bei Sozialausgaben.

Der Haushaltsplan für 2024 sehe im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 68 Prozent für Verteidigung vor. Damit stiegen die Ausgaben in diesem Bereich auf sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts, hieß es in London weiter. »Im Gegensatz dazu werden die Ausgaben für Bildung und Gesundheit auf dem Stand von 2023 eingefroren, was aufgrund der Inflation einer realen Ausgabenkürzung entspricht.«

Das britische Ministerium wies zudem darauf hin, dass wegen der hohen Opferzahlen im Angriffskrieg gegen die Ukraine die Ausgaben für die Versorgung verletzter russischer Soldaten sowie die finanzielle Hilfe für Angehörige der Getöteten stiegen.

Nach britischen Informationen wurden seit Kriegsbeginn im Februar 2022 etwa 150.000 bis 190.000 russische Soldaten getötet oder dauerhaft verwundet.

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„Keine neue Weltordnung“: Russland ist tief gesunken, so Experte

Kim Jong-un und Wladimir Putin / Archivbild / "Kim Jong-un and Vladimir Putin (2019-04-25) 06" by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0.

Kim Jong-un und Wladimir Putin / Archivbild / "Kim Jong-un and Vladimir Putin (2019-04-25) 06" by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0.© Bereitgestellt von News in Five

Ein britischer Experte hat bei einem OSZE-Treffen hart gegen Putins Pläne ausgeteilt: „Das ist keine neue Weltordnung, sondern eine Vereinigung autoritärer Staaten, die sich aus purer Notwendigkeit zusammengeschlossen haben“, so Nicholas Aucott, Militärberater der britischen Delegation bei der OSZE am Mittwoch während einer Rede beim Treffen des Forums für Sicherheitszusammenarbeit in Wien.

Er betonte, dass Russland gezwungen sei, ausschließlich mit autoritären Regimen zu kooperieren. Diese Allianzen entsprächen nicht der von Putin angestrebten „neuen Weltordnung“, sondern seien reine Notwendigkeit. Die Zusammenarbeit mit solchen Regimen zeige, wie tief Russland gesunken sei, um seine militärische Präsenz aufrechtzuerhalten.

Zusätzlich beabsichtige Russland, seine militärischen Misserfolge zu verschleiern, um den Krieg fortzusetzen, erklärte Aucott. Laut seinen Angaben habe die russische Armee im Verlauf des Krieges gegen die Ukraine bereits 5.000 Panzer verloren. Er fügte hinzu, dass dieser Konflikt mittlerweile 200-mal länger andauere als von Russland ursprünglich vorhergesagt.

Aucott sagte: „Die unglaubliche Verteidigung der Ukraine ist das Ergebnis des enormen Mutes und der unermüdlichen Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes.“ Er warnte davor, dass Russland möglicherweise in diesem Winter erneut versuchen wird, die ukrainische Energieinfrastruktur direkt anzugreifen, sofern es seine erschöpften Vorräte an Langstreckenmarschflugkörpern auffüllen kann.

Großbritannien werde die Ukraine weiterhin unterstützen, bis Russland das ukrainische Gebiet verlasse, so Aucott.

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Putin: Was sein General im Staatsfernsehen ankündigt, ist ein Albtraum für ganz Europa

Was plant Wladimir Putin? Hat er sich in der Ukraine verrannt, scheitert er am Ende kläglich – oder denkt er weiter voraus und in längeren Zeiträumen?

Vor dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine machte der Westen den Fehler, vieles von dem, was Moskau ankündigte, nicht ernst genug genommen zu haben. Diesen Fehler sollten die NATO und EU-Staaten nicht ein zweites Mal begehen.

Putin: Sein General spuckt große Töne

Im Interview mit dem Staatskanal Rossija 1, der unablässlich für den Krieg trommelt und Putins Propaganda an ein TV-Millionenpublikum verbreitet, packte nun ein russischer General ganz offen aus. Er offenbarte die militärischen Zukunftspläne der Russen. Generaloberst Andrej Mordwitschew sprach im Sender davon, dass die Invasion der Ukraine „nur die Zwischenstufe sei“.

Die „Zwischenstufe“ eines größeren Krieges in Europa! Hierbei ging der hochrangige Offizier auch darauf ein, dass der Ukraine-Krieg mittlerweile schon seit über anderthalb Jahren geführt wird und ein Ende nicht in Sicht ist. Russland brauche einen langen Atem, so die Botschaft des Generals: „Wenn wir über Osteuropa sprechen, welches wir angreifen müssen, wird es natürlich länger dauern!“

Scheitert Pztin in der Ukraine? Die Gegenoffensive läuft. Foto: Redaktion/Grafik: B. Bolte

Scheitert Pztin in der Ukraine? Die Gegenoffensive läuft. Foto: Redaktion/Grafik: B. Bolte© Bereitgestellt von Der Westen

Osteuropa im Visier?

Die Ukraine sei nur der Beginn, bekräftigte er. Osteuropa, also auch die NATO-Staaten Polen, Estland, Litauen, Lettland und weitere sind laut Aussage des Generals perspektivisch danach dran. Alles nur Kriegsgeraune und Einschüchterungsversuche ohne Substanz? Wie gut kann Mordwitschew über die geheimen Pläne Putins informiert sein?

Fest steht: Generaloberst ist der dritthöchste Dienstgrad innerhalb der russischen Streitkräfte. In der Ukraine ist Mordwitschew einer der führenden Kommandeure seit dem Überfall auf das Land 2022. Er kennt sich definitiv aus mit Interna der russischen Armee.

So oder so: Solche Botschaften, die auch noch über die staatlichen Kanäle in Russland gestreut werden, könnten der Ukraine sogar nützlich sein. Mit dem Schreckgespenst eines langen Konfliktes in Europa, kann Präsident Wolodymyr Selenskyj der Kriegsmüdigkeit im Westen entgegengewirken. Auch osteuropäische und baltische Regierungen dürften sich bestätigt fühlen durch diese Drohkulisse aus Russland. Putin müsse auf ukrainischen Boden gestoppt sterben, bevor es noch schlimmer wird – so ihre Botschaft seit Februar 2022