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Lange Zeit schwieg der Vatikan über sein Vermögen. Nun veröffentlichte das Zentrum der römisch-katholischen Kirche erstmals seinen Güterbesitz. Aus der Jahresbilanz der Güterverwaltung des Vatikans (Apsa) geht hervor, dass der Heilige Stuhl über ein Bruttovermögen von 1,4 Milliarden Euro und ein Nettovermögen von 883 Millionen Euro verfügt, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet.

Auch die Anzahl der Immobilien wurde in dem Bericht veröffentlicht. Der Vatikan besitzt allein in Italien 4051 Objekte mit insgesamt 1,5 Millionen Quadratmetern. 688 dieser Objekte stehen leer, heißt es in der "FAZ". 1123 weitere Objekte befinden sich demnach im Ausland. Davon 752 in Frankreich, 344 in der Schweiz und 27 in England.

Aus den Unterlagen ging auch hervor, dass nur rund 14 Prozent der Immobilien des Vatikans zu marktüblichen Preisen vermietet werden. Der Gewinn daraus wird für die Finanzierung der Arbeit des Kirchenstaats und Wohltätigkeiten verwendet, heißt es. Die übrigen 86 Prozent der Immobilien werden als Wohn- oder Büroflächen zu geringen Preisen vom Vatikan selbst genutzt.

Prozess gegen Kardinal

Seit der Gründung der Aspa im Jahr 1967 von Papst Paul VI. wurde nie eine Bilanz der Güterverwaltung veröffentlicht. Ein Umdenken erfolgte nun im Zuge des Immobilienprozesses gegen einen einflussreichen Kardinal, der vor dem Vatikangericht am Dienstag beginnt. Im Mittelpunkt steht hierbei der Kauf einer Luxusimmobilie im Londoner Stadtteil Chelsea. Zehn Verdächtige werden wegen Veruntreuung, Machtmissbrauch und Zeugenbeeinflussung angeklagt. Unter ihnen ist auch der einflussreiche italienische Kardinal Angelo Becciu. Er soll bei dem Immobilienkauf in die eigene Tasche gewirtschaftet haben und Geld aus Wohltätigkeitsfonds an Verwandte weitergeleitet haben. Der Kardinal bestreitet bisher die Vorwürfe.

Papst Franziskus hatte zuvor bereits im November 2020 als Konsequenz aus den Vorwürfen dem Staatssekretariat des Vatikans die Finanzhoheit entzogen. Für die Verwaltung des Vermögens und der Immobilien ist nun die Apsa zuständig. Die Immobilie in Chelsea soll indessen wieder verkauft werden, heißt es aus der vatikanischen Güterverwaltung.

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Nach Gutachten: Bätzing begrüßt Entscheidung des Papstes zu Heße

 

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Entscheidung des Papstes begrüßt, den Hamburger Erzbischof Stefan Heße im Amt zu belassen. Damit ende „eine schwierige Zeit der Ungewissheit“, teilte Bätzing am Mittwoch in Bonn mit.

„Das ist gut so, und dafür bin ich dankbar. Erzbischof Heße wird in Hamburg bleiben und damit auch weiterhin Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz sein.“ Er wünsche dem Erzbistum und seinem Erzbischof einen guten Neustart. „Bei allen, die nun möglicherweise irritiert sind, werbe ich um das Zutrauen, dass die Entscheidung des Papstes aufgrund von Beratung wohl überlegt und begründet ist“, so Bätzing.

Die Apostolische Nuntiatur in Berlin hatte zuvor mitgeteilt, dass Papst Franziskus den von Heße angebotenen Amtsverzicht nicht annehme. Der Papst traf die Entscheidung für Heße, obwohl diesem im März in einem Gutachten elf Pflichtverletzungen bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch von Kindern durch Priester vorgeworfen worden waren.