Forum

Forum-Breadcrumbs - Du bist hier:ForumPolitik: EU - newsMeinungsumfragen

Meinungsumfragen

Zitat

Zwei Drittel wollen 2G-Regel: Immer mehr Deutsche sind für strengere Corona-Auflagen

 

Die geltenden Corona-Maßnahmen müssten härter ausfallen. Das finden 49 Prozent der Befragten im Politbarometer, mehr als doppelt so viel wie Ende Oktober.

Dem aktuellen Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel zufolge wächst angesichts der stark gestiegenen Corona-Zahlen die Unterstützung in Deutschland für schärfere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. 49 Prozent der Befragten und damit mehr als doppelt so viele wie zuletzt (Ende Oktober: 20 Prozent) hielten jetzt strengere Schutzmaßnahmen für nötig. Zudem forderten 77 Prozent, dass es stärkere Kontrollen zur Einhaltung der Vorschriften geben solle.

Bundesweit 2G in Restaurants, Hotels und im Freizeit- und Kulturbereich einzuführen, also dann dort nur noch Geimpfte und Genesene zuzulassen, fänden 67 Prozent gut und 32 Prozent nicht gut. 71 Prozent sprachen sich der Umfrage zufolge für eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz aus.

Während diese Position von Anhängern der SPD, der CDU/CDU und der Grünen mit deutlicher Mehrheit unterstützt wird, lehnen Anhänger der AfD eine solche Vorschrift mit klarer Mehrheit ab.

Für eine Impfpflicht für das Personal im Gesundheitswesen und in der Pflege sprechen sich ähnlich wie vor zwei Wochen 71 Prozent aus, 27 Prozent sind dagegen. Eine Impfpflicht für die Beschäftigten in Schulen und Kitas unterstützen 65 Prozent, 32 Prozent sind dagegen.

Aktuell meinen 19 Prozent, dass keine der Parteien eine Corona-Politik betreibt, die in ihrem Sinne ist, weitere 26 Prozent können hier keine Aussage treffen. Noch relativ am häufigsten wird bei der Corona-Kompetenz die CDU/CSU genannt (25 Prozent), danach folgt die SPD mit 13 Prozent. Die Grünen (fünf Prozent), die FDP (sechs Prozent), die AfD (vier Prozent) und die Linke (ein Prozent) finden auf diesem Politikfeld kaum Bestätigung.

Mehr zur Coronakrise bei Tagesspiegel Plus:

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 28 Prozent (plus eins), die CDU/CSU könnte mit 20 Prozent rechnen, die Grünen kämen auf 16 Prozent (beide unverändert), die FDP auf 13 Prozent (minus eins), die AfD auf 11 Prozent und die Linke auf fünf Prozent. Die anderen Parteien erhielten zusammen sieben Prozent (alle unverändert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen würde.

Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,5 (Okt. III: 2,4) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen Olaf Scholz mit 2,0 (1,8), Manuela Schwesig mit 1,7 (1,6), Robert Habeck mit 1,5 (1,6), Christian Lindner mit 0,9 (1,1), Markus Söder mit 0,6 (0,4), Annalena Baerbock mit 0,2 (0,2), Jens Spahn mit minus 0,1 (minus 0,2), Friedrich Merz mit minus 0,2 (minus 0,1) und Armin Laschet mit minus 1,1 (minus 1,1). (Tsp)

Zitat

Studie - Immer mehr Deutsche verlieren Anschluss an Mittelschicht

Berlin (Reuters) - In Deutschland fallen einer Studie zufolge immer mehr Menschen aus der Mittelschicht heraus.

Das Risiko abzusteigen hat in den vergangenen Jahren vor allem in der unteren Mittelschicht zugenommen, wie am Mittwoch aus einer Analyse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Gefährdet seien jene mit einem verfügbaren Einkommen zwischen 75 und 100 Prozent des mittleren Einkommens. Zwischen 2014 und 2017 rutschten 22 Prozent dieser Gruppe im erwerbsfähigen Alter (18 bis 64 Jahre) laut Studie in die untere Einkommensschicht und waren damit arm oder von Armut bedroht. "Wer in Deutschland einmal aus der Mittelschicht herausfällt, hat es heute deutlich schwerer, wieder aufzusteigen", erklärte Valentina Consiglio, Mit-Autorin und Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann Stiftung.

Der Zugang zur Mittelschicht hat sich demnach deutlich verschlechtert. Zählten 1995 noch 70 Prozent der Bevölkerung dazu, waren es 2018 nur noch 64 Prozent. Zwar habe der wesentliche Rückgang bis 2005 stattgefunden, doch die Mitte habe sich seither nicht wieder erholt, obwohl die deutsche Wirtschaft zwischen Finanz- und Corona-Krise durchschnittlich um rund zwei Prozent stetig gewachsen und die Arbeitslosigkeit gesunken sei.

Im Vergleich mit 25 weiteren Ländern der Industriestaaten-Gruppe OECD schrumpfte die Mittelschicht nur in Schweden, Finnland und Luxemburg stärker als in Deutschland. Junge Leute waren davon in der Bundesrepublik besonders betroffen: Der Anteil der 18- bis 29-Jährigen, die zur Einkommensmitte gehören, sank mit zehn Prozentpunkten überdurchschnittlich stark. Das zeigt auch der Generationenvergleich: Während es noch 71 Prozent der Babyboomer (Jahrgänge 1955 bis 1964) nach dem Start ins Berufsleben in die Mittelschicht schafften, gelang dies nur noch 61 Prozent der sogenannten Millenials (1983 bis 1996). Bildung wird dabei immer wichtiger. Denn der Anteil der 25- bis 35-Jährigen mit niedrigem oder mittlerem Bildungsniveau, die es in die Mittelschicht schaffen, sank deutlich. "Bildungsrückstände, die durch die Pandemie entstanden sind, müssen dringend aufgeholt werden, sonst wird vielen der mühsame Aufstieg in die Mittelschicht zusätzlich erschwert", warnte Consiglio.

Um die Mittelschicht zu stärken, fordern OECD und Bertelsmann Stiftung etwa dazu auf, Barrieren auf dem Arbeitsmarkt abzubauen. So müssten Teilzeitarbeiter und Minijobber mehr Chancen auf Weiterbildung bekommen. Zudem sollten Umfang und Qualität der Jobs von Frauen verbessert werden. Auch müssten in Berufen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, wie in der Pflege, höhere Löhne gezahlt werden.

Zur Mittelschicht zählen laut Studie alle, deren Einkommen nach Steuern und Transfers zwischen 75 und 200 Prozent des mittleren Einkommens liegt. Dies gelte für Alleinstehende bei einem verfügbaren Einkommen von rund 1500 bis 4000 Euro, bei einem Paar mit zwei Kindern zwischen 3000 und 8000 Euro.