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Kriegerische Handlung

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Wenn Russland Atomwaffen einsetzt: USA könnten russisches Militär in der Ukraine und deren Seeflotte zerstören, laut einem Ex-General

Der ehemalige US-General David Patraeus.

Der ehemalige US-General David Patraeus.© Leigh Vogel/Getty Images for Concordia Summit
Der ehemalige US-General David Patraeus.

Der pensionierte Vier-Sterne-General David Petraeus hat gesagt, dass die USA und ihre Verbündeten die russischen Streitkräfte in der Ukraine zerstören und die russische Schwarzmeerflotte versenken würden, sollte Präsident Wladimir Putin Atomwaffen einsetzen.

Petraeus war als Direktor des Geheimdiensts CIA und als Befehlshaber im Irak tätig. Am Sonntag erläuterte im Gespräch mit dem Sender ABC News, wie die USA nach im Falle eines russischen Atomangriffs reagieren würden. Bisher hat er aber nicht mit dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, über dieses Thema gesprochen hatte.

"Wir würden mit einer kollektiven Anstrengung der Nato reagieren"

"Um Ihnen ein hypothetisches Beispiel zu geben: Wir würden mit einer kollektiven Anstrengung der Nato reagieren, die jede russische konventionelle Streitkraft, die wir auf dem Schlachtfeld in der Ukraine und auf der Krim sehen und identifizieren können, sowie jedes Schiff im Schwarzen Meer ausschalten würde", sagte Petraeus.

Auf die Frage, ob der Einsatz von Atomwaffen durch Russland die USA und ihre Verbündeten in den Krieg verwickeln würde, antwortete Petraeus, dass dies der Fall wäre. Er äußerte sich jedoch nicht dazu, ob die nukleare Strahlung eines Angriffs, der auf die Nato-Staaten übergeht, als Angriff auf die Nato-Staaten betrachtet werden könnte. Ein Angriff würde den Nato-Artikel 5 auslösen, der die Mitgliedsstaaten zur gegenseitigen Verteidigung verpflichtet.

Putin drohte Einsatz von Atomwaffen an

"Man will hier nicht wieder in eine nukleare Eskalation geraten. Aber man muss zeigen, dass dies in keiner Weise akzeptiert werden kann."

Vergangene Woche kündigte Putin die Annexion mehrerer Regionen in der Ostukraine durch Russland an und drohte mit dem Einsatz von Atomwaffen, sollte sich der Westen einmischen. Dies geschah, nachdem die Ukraine die Kontrolle über große Teile des Territoriums von Russland zurückerobert hatte und der Kreml eine chaotische Massenmobilisierung von Reservisten und Zivilisten ankündigte. Petraeus bezeichnete das Vorgehen als "verzweifelt"

"Die Realität auf dem Schlachtfeld, mit der er konfrontiert ist, ist meiner Meinung nach unumkehrbar", sagte er. "Keine noch so chaotische Mobilisierung – das ist der einzige Weg, es zu beschreiben –, keine noch so große Annexion, keine noch so versteckten nuklearen Drohungen können ihn aus dieser besonderen Situation herausbringen.

"Irgendwann wird man das anerkennen müssen. Irgendwann wird es eine Art Beginn von Verhandlungen geben müssen, die, wie Präsident Zelenskyy sagte, das endgültige Ende sein werden."

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Ukraine gelingt Durchbruch an der Südfront

Ukrainische Soldaten demontieren eine Kanone aus einem erbeuteten russischen gepanzerten Mannschaftswagen in der Nähe der Stadt Izium in der Region Charkiw, Ukraine

Ukrainische Soldaten demontieren eine Kanone aus einem erbeuteten russischen gepanzerten Mannschaftswagen in der Nähe der Stadt Izium in der Region Charkiw, Ukraine© Reuters/STRINGER

- von Tom Balmforth

Kiew (Reuters) - Den ukrainischen Streitkräften ist der größte Durchbruch an der Südfront seit Kriegsbeginn gelungen.

Die Truppen rückten am Montag an der Frontlinie im Gebiet des Flusses Dnipro in der Region Cherson vor. Tausenden russischen Soldaten drohten von den Nachschublinien abgeschnitten zu werden. Die Regierung in Kiew äußerte sich zunächst nur verhalten zum Kriegsgeschehen. Aber russische Quellen berichteten, wie ukrainische Panzerverbände entlang des Flussverlaufs Richtung Süden vorstießen. Ein Berater des Kiewer Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, veröffentlichte ein Video, auf dem ukrainische Soldaten ihre Nationalflagge in der Ortschaft Solota Balka hissten. Das Gebiet liegt zwischen den Städten Cherson und Saporischschja, deren Regionen Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag für annektiert erklärt hat.

"Die Informationslage ist angespannt, sagen wir es mal so, denn es gab in der Tat Durchbrüche", sagte Wladimir Saldo, der von Russland installierte Statthalter in den besetzten Teilen von Cherson, im russischen Staatsfernsehen. Saldo nannte konkret das Gebiet um die Ortschaft Dutschany am Ufer des Dnipro. "Da gibt es Siedlungen, die von ukrainischen Truppen besetzt sind." Dutschany liegt etwa 30 Kilometer südlich des bisherigen Frontverlaufs vor dem ukrainischen Durchbruch. Damit war es der stärkste Vormarsch der ukrainischen Truppen im Süden. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs war das Gebiet um Cherson lange geprägt von einer starren Frontlinie.

Rob Lee von der US-Denkfabrik Foreign Policy Research Institute zitierte russische Blogger, die berichteten, dass ihre Truppen sich bis nach Dutschany etwa 40 Kilometer weiter südlich am Ufer des Dnipro zurückgezogen hätten. "Wenn so viele russische Kanäle Alarm schlagen, heißt das gewöhnlich, dass sie in Schwierigkeiten sind", schrieb Lee auf Twitter. Sollten die ukrainischen Streitkräfte weitere Fortschritte am Ufer des Flusses machen, könnten Tausende russische Soldaten in der Falle sitzen. Der Dnipro ist stellenweise sehr breit, und die Ukraine hat die meisten Brücken zerstört.

Bis zum Montagnachmittag bestätigte das ukrainische Verteidigungsministerium lediglich die Einnahme einer Ortschaft rund 20 Kilometer von der bisherigen Frontlinie entfernt. Serhij Chlan vom Regionalrat Cherson listete weitere Ortschaften auf, die von ukrainischen Truppen eingenommen worden seien, darunter auch Soloto Balka. "Das bedeutet, dass unsere Streitkräfte mit Stärke am Ufer des Dnipro vorankommen, immer näher an Beryslaw heran", sagte Geraschtschenko vom Innenministerium in Kiew. "Offiziell gibt es solche Informationen bislang nicht, aber die panisch werdenden (russischen) Seiten in Sozialen Medien (...) bestätigen diese Fotos absolut."

"NICHT AUF LYMAN BEGRENZT"

Die Meldungen aus dem Süden kommen nur einen Tag nach der vollständigen Befreiung der Stadt Lyman im Osten der Ukraine. "Die Geschichte der Befreiung von Lyman in der Donezk-Region ist zur populärsten in den Medien geworden", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Video-Botschaft. "Aber die Erfolge unserer Soldaten sind nicht auf Lyman begrenzt." Auch Selenskyj berichtete von Vorstößen seiner Truppen im Gebiet von Cherson. Mit der Einnahme von Lyman könnten die ukrainischen Verbände im Osten weiter tief in russisch besetztes Gebiet vorrücken, wie Viktor Kewljuk vom ukrainischen Forschungsinstitut Zentrum für Verteidigungsstrategie ausführte.

Das Vorrücken im Süden folgt dem gleichen Muster, das der ukrainische Generalstab schon im Osten verfolgt hat: Ziel waren immer zunächst die russischen Nachschublinien, was die Invasoren daraufhin zwang, Gebiete aufzugeben und den Rückzug anzutreten. Lyman wurde von den russischen Truppen nur Stunden später geräumt, nachdem Putin die Annexion der vier besetzten ukrainischen Gebiete Donezk, Luhans, Saporischschja und Cherson verkündet hatte. Die Regionen sind aber nicht komplett in russischer Hand, und die jüngsten Geländegewinne verbuchte die Ukraine vor allem in Donezk und Cherson. Dies setzt Putin unter Zugzwang, weil der damit gedroht hat, russisches Territorium mit allen Mitteln zu verteidigen.

"Für eine gewisse Zeit werden die Dinge nicht einfacher für uns", räumte Wladimir Solowjow ein, einer der prominentesten russischen Fernseh-Moderatoren. "Wir sollten jetzt keine guten Nachrichten erwarten." Ramsan Kadyrow, Präsident der russischen Republik Tschetschenien forderte, den russischen Kommandeur in der Ostukraine zu entehren und an die Front zu schicken. Kadyrow, Putin-Freund und selbst Kommandeur einer Einheit, plädierte zudem dafür, dass Russland nun Nuklearwaffen einsetzen solle. Kreml-Sprecher Dmitry Peskow kommentierte die Einlassungen Kadyrows schmallippig: "Das ist ein sehr emotionaler Moment."

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Ukrainische Armee nutzt größtenteils erbeutete russische Panzer, zeigt ein Bericht des britischen Verteidigungsministeriums

Ukrainische Soldaten stehen auf einem Panzer in der Nähe des kürzlich zurückeroberten Dorfes Borowa im Osten der Ukraine.

Ukrainische Soldaten stehen auf einem Panzer in der Nähe des kürzlich zurückeroberten Dorfes Borowa im Osten der Ukraine.© Francisco Seco/AP/dpa
Ukrainische Soldaten stehen auf einem Panzer in der Nähe des kürzlich zurückeroberten Dorfes Borowa im Osten der Ukraine.

Die ukrainische Armee nutzt nach Ansicht britischer Militärexperten inzwischen in großen Teilen von der russischen Invasionsarmee erbeutete Fahrzeuge. Mehr als die Hälfte der im Einsatz befindlichen ukrainischen Panzer stammten aus den Beständen Moskaus, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Freitag. "Die Ukraine hat seit der Invasion wahrscheinlich mindestens 440 Kampfpanzer und etwa 650 gepanzerte Fahrzeuge erbeutet."

Russische Soldaten schlecht ausgebildet

Das Versäumnis russischer Besatzungen, funktionsfähiges Material vor einem Rückzug oder einer Aufgabe zu zerstören, zeige, wie schlecht die russischen Soldaten ausgebildet seien und wie niedrig die Kampfmoral sei. Es sei wahrscheinlich, dass die Russen weiterhin schwere Waffen verlieren, hieß es weiter.

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USA fürchten neuen Krieg in der Golfregion
Ein US-Zerstörer in voller Fahrt: Litauen schlägt militärische Begleitung für ukrainische Getreideexporte vor.

Ein US-Zerstörer (Symbolbild): Die US-Regierung fürchtet Angriffe des Iran in der Golfregion. (Quelle: U.S. Navy via http://www.imago-images.de)

Die USA, Saudi-Arabien und andere Staaten in der Golfregion haben ihre Alarmstufe in der Region erhöht. Sie werfen dem Iran vor, Angriffe zu planen.

Die US-Regierung ist besorgt über die aktuelle Sicherheitslage in der Golfregion. Das sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Dienstag. Er reagierte damit auf eine Nachfrage zu einem Bericht des "Wall Street Journal", wonach der Iran Angriffe auf Saudi-Arabien und im Norden des Irak planen soll, um von Protesten im eigenen Land abzulenken. Dem Bericht zufolge, der sich auf saudische Geheimdienstinformationen beruft, haben Saudi-Arabien, die USA und mehrere andere Nachbarstaaten die Alarmstufe für ihre Streitkräfte in der Region erhöht.

"Besorgt über Bedrohungslage in der Region"

"Was ich sagen kann, ist, dass wir weiterhin über die Bedrohungslage in der Region besorgt sind", sagte Ryder. "Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit unseren saudischen Partnern, um zu erfahren, welche Informationen sie zu diesem Thema bereitstellen können." Die USA behielten sich das Recht vor, sich zu schützen und zu verteidigen, wenn eine konkrete Bedrohung bestehe - egal wo die Streitkräfte im Einsatz seien, ob im Irak oder anderswo. Auf den Bericht des "Wall Street Journal" ging der Sprecher nicht näher ein.

Seit Wochen demonstrieren im Iran landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Auslöser der systemkritischen Massenproteste war Mitte September der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Der Iran beschuldigte Saudi-Arabien und die USA, die Proteste angezettelt zu haben.

Der Iran greift seit Ende September Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen im benachbarten Nordirak mit Raketen und bewaffneten Drohnen an. Er rechtfertigt die Angriffe als "legitime Reaktion" auf Angriffe kurdischer Terrorgruppen auf iranische Militärbasen im Grenzgebiet. Der Iran warf zuvor einigen kurdischen Gruppen vor, an den regierungskritischen Protesten im Iran beteiligt gewesen zu sein, auch mit Waffenlieferungen an Demonstranten.

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Deutsches Flugabwehrsystem fängt 16 russische Raketen ab

 

Bild: Council.gov.ru, Vladimir Putin 2022 Annexation Speech, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Bild: Council.gov.ru, Vladimir Putin 2022 Annexation Speech, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)© Bereitgestellt von Z-LiVE NEWS

Lange galt der Kurs der deutschen Bundesregierung in der westlichen Wertegemeinschaft als eher verhalten, wenn es um die Waffenlieferungen an die Ukraine ging. Jene Regierung, die ursprünglich ein paar Helme schicken wollte, hat ihren Kurs aber inzwischen angepasst. Eines der prominentesten Beispiele dafür: Das erste von vier gelieferten Flugabwehrsystemen, Iris-T. 

Wie dringend es in der Ukraine gebraucht wird, zeigte der gestrige Montag, als Russland erneut massive Raketenangriffe auf weite Teile des Landes startete. In Moskau gibt man sich selbstbewusst und verkündet, dass alle „anvisierten Objekte getroffen wurden“. Nach ukrainischer Darstellung konnten die meisten Angriffe aber abgewehrt werden. Man verweist unter anderem auf Iris-T, dass 100 Prozent seiner Ziele zerstört habe. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bedankt sich via Twitter. „Die heutigen Angriffe auf die Ukraine konnten nur dank deutscher Raketenabwehr verhindert werden! 16 Raketen wurden durch IRIS T abgefangen! Wir danken der deutschen Regierung und insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Verteidigungsministerin Lambrecht für diese Hilfe, die jeden Tag Leben rettet.“

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Südfront in der Ukraine: Der Kampf um Cherson verschärft sich

Euronews-Analystin Sasha Vakulina berichtet über das aktuelle Geschehen an den Frontlinien in der Ukraine und über die Lage in der Hauptstadt Kiew nach den massiven Luftangriffen des russischen Militärs:

Euronews-Analystin Sasha Vakulina analysiert die Lage an der Südfront in der Ukraine

Euronews-Analystin Sasha Vakulina analysiert die Lage an der Südfront in der Ukraine© Euronews

"Nach den erneuten russischen Raketenangriffen auf Kiew sind die Wasser- und Stromversorgung innerhalb von 24 Stunden wiederhergestellt worden. Bürgermeister Vitali Klitschko, warnte jedoch, dass angesichts der "erheblichen" Auswirkungen" der jüngsten russischen Angriffe auf kritische Infrastrukturen weiterhin mit Stromausfällen zu rechnen sei.

"Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland 55 Marschflugkörper abgefeuert, von denen 45 von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden seien.
Unterdessen verschärft sich die Lage im Süden der Ukraine und vor allem der Kampf um Cherson. Das Institute for the Study of War berichtet, dass die russischen Streitkräfte wahrscheinlich weiterhin Truppen und militärisches Gerät über den Fluss Dnipro verlegen, um ukrainische Vorstöße in Richtung der Stadt Cherson zu verhindern, während sich die russischen Truppen gleichzeitig auf einen Stellungskampf um Cherson vorbereiten."

"Der stellvertretende Leiter der russischen Besatzungsverwaltung von Cherson, Kirill Stremousov, erklärte, die russischen Streitkräfte hätten mit dem Aufbau von Stellungen in Bilozerka und Tschornobaiwka begonnen. Die Tatsache, dass sich russische Kollaborateure auf die Verteidigung von Tschornobaiwka vorbereiten, ist besonders bemerkenswert, da Tschornobaiwka die letzte Siedlung entlang der Straße M14 nördlich der Stadt Cherson ist.

Die derzeitige Frontlinie liegt weniger als 20 km nordwestlich von Tschornobaiwka, und die aktiven Bemühungen, die Verteidigung hier zu verstärken, veranschaulichen die Sorge um einen bevorstehenden ukrainischen Vorstoß.

Das Institute for the Study of War sieht in der Evakuierung militärischer Einrichtungen vom Westufer des Dnipro und den gleichzeitigen Vorbereitungen für die Verteidigung kritischer Gebiete um die Stadt Cherson ein Anzeichen dafür, dass Russland ernsthafte Bedenken vor einem Kontrollverlust am Westufer habe."

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Ukraine: mehr als 600 russische Soldaten in den letzten 24 Stunden im Kampf getötet

Die ukrainische Armee teilte am Mittwoch mit, dass in den letzten 24 Stunden mehr als 600 russische Soldaten bei Kämpfen getötet wurden und dass seit Beginn der Invasion bisher mehr als 82.700 russische Soldaten ums Leben gekommen sind.

Archiv - Ukrainischer Soldat. - SERHII HUDAK / ZUMA PRESS / CONTACTOPHOTO

Archiv - Ukrainischer Soldat. - SERHII HUDAK / ZUMA PRESS / CONTACTOPHOTO© Bereitgestellt von News 360

Der Generalstab der ukrainischen Armee gab an, dass seit Beginn des Krieges, der am 24. Februar durch den Einmarschbefehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgelöst wurde, "etwa 82.710" Soldaten "getötet" wurden - davon 630 am letzten Tag.

In einer auf seinem Facebook-Account geposteten Nachricht stellte er fest, dass seit Beginn des Krieges 2.871 Panzer, 1.860 Artilleriesysteme, 209 Flugabwehrsysteme und 393 selbstfahrende und gepanzerte Mehrfachraketenwerfer zerstört wurden.

Außerdem seien 278 Flugzeuge, 261 Hubschrauber, 1.525 Drohnen, 474 Marschflugkörper, 4.360 Fahrzeuge und Treibstofftanks sowie 160 Stück "Spezialausrüstung" zerstört worden.

"Die Daten werden derzeit aktualisiert", teilte der Generalstab der ukrainischen Armee mit. "Schlag den Besetzer. Lassen Sie uns gemeinsam gewinnen. Unsere Stärke liegt in der Wahrheit", fügte sie in ihrer Bilanz hinzu, die vor dem Hintergrund der territorialen Vorstöße der Kiewer Streitkräfte in den letzten Wochen veröffentlicht wurde.

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Iran greift Kurden im Nord-Irak und im eigenen Land an

Iran hat erneut kurdische Stellungen im Nordirak bombardiert. In den Kurdengebieten im eigenen Land herrschen derweil »bürgerkriegsähnliche Zustände«, berichten Augenzeugen.

Iran greift Kurden im Nord-Irak und im eigenen Land an

Iran greift Kurden im Nord-Irak und im eigenen Land an© Irgc Official Webiste / imago images/ZUMA Wire

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben in der Nacht zum Montag erneut Ziele im benachbarten Nordirak angegriffen. Mit Raketen und Drohnen seien Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen angegriffen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim auf Twitter. Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Islamische Republik immer wieder Stellungen im Nordirak bombardiert.

Die Revolutionsgarden sind in Iran die Eliteeinheit der Streitkräfte und weitaus wichtiger als die klassische Armee. Sie unterstehen direkt dem obersten Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat.

»Unentschuldbar und grobe Verletzung des Völkerrechts«

Teheran wirft den kurdischen Gruppen im Nordirak vor, die landesweiten Proteste gegen die Regierung und das islamische Herrschaftssystem zu unterstützen. Seit dem Tod der jungen kurdischen Iranerin Mahsa Amini Mitte September machen viele Landsleute ihrer Wut öffentlich Luft, Tausende zogen auf die Straßen. In den iranischen Kurdengebieten, zuletzt in der Stadt Mahabad, geht der Sicherheitsapparat mit besonderer Härte gegen Demonstranten vor.

Die kurdische Regionalregierung verurteilte den iranischen Angriff aufs Schärfste. Er sei »unentschuldbar und eine grobe Verletzung des Völkerrechts«. Die Uno-Mission im Irak (Unami) forderte ein Ende der Aggression.

Derweil haben sich bei Protesten in Kurdengebieten im Westen und Nordwesten Irans laut Augenzeugen bürgerkriegsähnliche Szenen abgespielt. In den Städten Dschwanrud und Piranschahr gab es demnach am Montag heftige Auseinandersetzungen, wobei iranische Sicherheitskräfte wahllos auf Demonstranten geschossen haben sollen.

Am Sonntag waren Einsatzkräfte bereits sehr hart gegen Demonstranten in der kurdischen Stadt Mahabad vorgegangen. Anwohnern zufolge soll es mehrere Tote und Verletzte gegeben haben. Die Schilderungen aus den Kurdengebieten ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Auch aus anderen Landesteilen gab es am Montag zunächst unbestätigte Berichte über Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

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Als der Leopard 2 seinen Glanz verlor

"Das Trauma von al-Bab"

Als der Leopard 2 seinen Glanz verlor

Als der Leopard 2 seinen Glanz verlor

Als der Leopard 2 seinen Glanz verlor© T - Online

Der Leopard 2 gilt als einer der stärksten Panzer der Welt und ist die große Hoffnung der Ukrainer. Doch eine Schlacht von 2016 kratzt am Image der deutschen Waffe.

Die Ukrainer erhoffen sich vom Leopard 2 die entscheidende Wende im Kampf gegen die russische Armee, doch in der Türkei hat der Ruf des Kampfpanzers aus deutscher Produktion gelitten. Schuld ist das "Trauma von al-Bab", wie türkische Militärs die Schlacht im Rückblick nannten.

Im August 2016 schickte der türkische Präsident Erdogan seine Armee über die Grenze in den Norden Syriens, um die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) sowie kurdische Freiheitskämpfer aus ihren letzten Stellungen in der Region zu vertreiben. Anfangs lief "Operation Euphrat-Schild" wie geplant, Erdogans Truppen kamen schnell voran und erreichten im Dezember die Kleinstadt al-Bab, 35 Kilometer nordöstlich von Aleppo – dann nahm das Fiasko seinen Lauf.

"Islamischer Staat" zerstörte mehrere Leopard 2

In den Kämpfen vor der Stadt zerstörte der "Islamische Staat" nach eigenen Angaben zehn Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 der türkischen Armee. Die Bilder der ausgebrannten Panzerwracks nutzte die Terrorgruppe für ihre Propaganda; Fachleute vom Recherche-Netzwerk "Bellingcat" konnten immerhin drei der Abschüsse unabhängig bestätigen, fünf weitere gelten als sehr wahrscheinlich. Für die türkische Armee war der Verlust ihrer vermeintlich unzerstörbaren Panzer aus deutscher Produktion ein Trauma, wie der "Spiegel" später berichtete. Aber wie konnte der IS so viele der hochmodernen Kampfpanzer zerstören?

Nach eigenen Angaben schaltete die Terrorgruppe fünf der Leopard 2 mit Antipanzerraketen aus, zwei mit Sprengsätzen und einen mit einer Mörsergranate. Zu den übrigen Abschüssen machte der IS keine konkreten Angaben. Dieses damals vom IS verbreitete Video soll einen Teil der zerstörten Leopard 2 zeigen:

Türkei verfügt über mehr als 350 Leopard 2

Dem früheren Bundeswehrsoldaten und Flugabwehrexperten Markus Richter zufolge zeigt das Video aber nicht die ganze Wahrheit: "Dieses Video von zerstörten Leopard 2 wird oft gezeigt, um seine angebliche Verwundbarkeit gegen Panzerabwehrwaffen zu beweisen. Falsch.", schreibt Richter auf Twitter. "Diese Leopard 2 wurden vom IS gekapert und kurz darauf von der türkischen Luftwaffe mit 500 kg Bomben zerstört."

Die Türkei verfügt über mehr als 350 Leopard 2 in der Variante A4, die Deutschland dem Nato-Partner in den frühen 2000er-Jahren verkauft hatte. Nach dem "Trauma von al-Bab" forderte Ankara von der Bundesrepublik die Aufrüstung seiner Leopard 2 mit besserer Panzerung und Abwehrwaffen gegen einfliegende Geschosse, was Berlin aber verweigerte. Militärexperten gehen aber davon aus, dass es nicht nur die ältere Ausstattung der türkischen Leopard 2 war, die sie für die Guerilla-Angriffe des IS anfällig machte.

Leopard 2 falsch eingesetzt?

"Ohne Zweifel trug die Art, in der die türkische Armee die deutschen Panzer einsetzte, zu den Verlusten bei", schreibt der Fachjournalist Sebastien Roblin im Magazin "National Interest" über die Schlacht von al-Bab. "Anstatt sie zusammen mit Infanterie zur gegenseitigen Unterstützung einzusetzen, ließ die türkische Armee sie aus dem Hintergrund feuern. Auf ihren isolierten Feuerpositionen ohne Soldaten in der Nähe, wurden die türkischen Leopard 2 aber zu einfachen Zielen für feindliche Hinterhalte."

Ähnlich sei es saudischen Truppen mit ihren US-Panzern vom Typ Abrams M1 im Kampf gegen Huthi-Rebellen im Jemen ergangen, so Roblin. Abrams M1 und Leopard 2 gelten in etwa als gleich stark. Beim Kampf gegen die Taliban in Afghanistan habe sich der Leopard 2 besser behaupten können, schreibt Sebastien Roblin. Dort kämpften die Armeen Kanadas und Dänemarks mit moderneren Varianten des Leopard 2, die besser gegen Sprengsätze und anfliegende Geschosse geschützte seien. 2008 seien zwei dänische Soldaten bei einem Angriff auf ihren Leopard getötet worden, alle weiteren Angriffe auf die Panzer des Typs hätten nur kleinere Schäden verursacht.

Für die ukrainische Armee dürfte der Nutzen des Leopard 2 trotz des "Traumas von al-Bab" außer Frage stehen – zumal die Ukrainer gegen eine reguläre Armee kämpfen und nicht gegen eine Guerilla-Truppe wie den "Islamischen Staat". Mehrere Nato-Länder wollen Kiew den Leopard 2 schicken, die Bundesrepublik als Herstellerland verweigert bislang aber die Weitergabe. Doch der Druck der Partner auf Berlin wächst, spätestens seit Großbritannien die Lieferung seines vergleichbaren Kampfpanzers vom Typ Challenger 2 zugesagt hat. Am Freitag treffen sich die Verbündeten der Ukraine auf der US-Basis im rheinland-pfälzischen Ramstein, um weitere Waffenlieferungen abzusprechen.

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Ukraine ein Testlabor für westliche Waffen? Geheimdienste offenbar erstaunt über Kiew

Ukraine ein Testlabor für westliche Waffen? Geheimdienste offenbar erstaunt über Kiew

Die Ukraine überrascht den Westen – mit günstigen Lösungen für teure Probleme. Für die USA ist der Krieg offenbar auch eine Art „Testlabor“.

Washington, D.C. – Die Ukraine hat im ersten Jahr des Ukraine-Kriegs zunehmend Unterstützung vom Westen erhalten. Vor allem die USA waren Vorreiter in Sachen Waffenlieferungen.

Womöglich gibt es dabei einen willkommenen Seiteneffekt für die Waffengeber: Der Krieg bietet dem Westen die seltene Möglichkeit seine Waffensysteme im Einsatz zu testen – gegen eine andere Industrienation. Zudem erweise sich die Ukraine als einfallsreich dabei, ihre Waffensysteme weiterzuentwickeln und akute Probleme schnell zu lösen, berichtet CNN unter Berufung auf Geheimdienstquellen.

Ukraine-Krieg: „Kampftests im realen Krieg“ für den Westen?

Die Ukraine sei „ein Waffenlabor, weil das Equipment vorher noch nicht in einem Krieg zwischen zwei Industrienationen eingesetzt wurde“, erklärte ein Experte der westlichen Geheimdienste dem Sender: „Das sind Kampftests im realen Leben“.

Das US-Militär profitiere von der Informationen zur Nützlichkeit ihrer eigenen Waffensysteme, berichtet auch die New York Times. Das Pentagon beobachte auch Russlands Einsatz von günstigen, ausbaufähigen Drohnen. Bei diesen Drohnen handelt es sich um iranisches Equipment, das beim Aufprall explodiert.

Die USA studiert den Krieg also um herauszufinden, wie Kriege zwischen zwei modernen Nationen im 21. Jahrhundert bezahlt und ausgestattet werden können. Weniger mobile Waffensysteme würden in Zukunft keinen Platz in militärischen Konflikten finden, schlussfolgerte ein Einsatzoffizier des US-Militärs gegenüber CNN. Systeme müssten einfach und schnell ihren Standort wechseln können, um Konterangriffe zu entgehen.

Als erfolgreich erwiesen hätten sich demnach Systeme wie der Mehrfachraketenwerfer M142 HIMARS. Den ukrainischen Einsatz von solchen Systemen werde noch in Zukunft Teil von Analysen sein. Die limitierte Anzahl solcher Systeme habe das ukrainische Militär strategisch gut eingesetzt, um möglichst viel Schaden anzurichten, berichtet merkur.de.

Ukraine ein Testlabor für westliche Waffen? Geheimdienste offenbar erstaunt über Kiew

Ukraine ein Testlabor für westliche Waffen? Geheimdienste offenbar erstaunt über Kiew© Bereitgestellt von FR

Foto © picture alliance/dpa/Libkos

Ukraine als Vorreiter? USA beobachten offenbar fasziniert Militär-Erfindungen aus Kiew

Im Herbst hatte die Ukraine bei Gegenangriffen viel Territorium zurückerobert. Mit westlichen Waffen drängte sie das russische Militär zurück. Aber vor allem selbst entwickelte Systeme haben dem ukrainischen Militär laut CNN bei diesem Erfolg geholfen. Ukrainische Software habe Tablets und Smartphones in ernstzunehmende Targeting-Tools verwandelt. Eine mobile App ermögliche es dem Militär, mit Satellitenbildern und einem Algorithmus Raketen auf ein genaues Ziel zu lenken. Die Weiterentwicklung sei bei einer App einfacher. Sie stehe zugleich mehr Personal zur Verfügung.

Durch den Einsatz von 3D-Druckern habe das ukrainische Militär Ersatzteile zur Reparatur von Drohnen zeitnah zur Hand, hieß es weiter. Zudem seien gewöhnliche Pickup-Trucks in mobile Raketenwerfer umgewandelt worden. Diese schnellen und günstigen Innovationen hätten im Ukraine-Krieg hohen Stellenwert.

Auch die strategischen Innovationen beeindruckten den Westen dem Bericht zufolge – und das schon in den ersten Wochen des Kriegs. Ukrainische Soldaten hätten sich etwa mit Raketen auf den Schultern ohne Infanterie an russische Panzer herangeschlichen. „Ihre Innovationen sind unglaublich beeindruckend“, betonte Seth Jones, der Direktor des internationalen Sicherheitsprogramms am Center for Strategic and International Studies im Gespräch mit CNN.