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Gesundheit Aktuell
Zitat von Gast am 17. November 2020, 10:21 UhrKrankschreibung per Video: Spahn arbeitet am Attest auf Distanz – per Gesetz
Husten, Schnupfen, Heiserkeit? Bei einfachen Erkrankungen soll die digitale Krankschreibung jetzt zur Normalität werden. Ein Gesetzesentwurf von Jens Spahn will das Attest auf Distanz.
Die Coronakrise befeuert den Stand der Digitalisierung enorm: Egal, ob Meetings, Vorstellungsgespräche oder sogar Weihnachtsfeiern – in 2020 wird alles virtuell durchgeführt. Auch die Krankschreibung ist digitaler geworden. Mit erhöhten Covid-19-Ansteckungsraten und dem Anspruch, deutschlandweit Arztpraxen zu entlasten, hat Gesundheitsminister Jens Spahn unlängst ermöglicht, dass Erkrankte nicht mehr grundsätzlich persönlich vor Ort vorsprechen müssen. Jetzt will der CDU-Politiker die digitale Krankschreibung dauerhaft verankern, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Beschäftigte sollen künftig dauerhaft die Möglichkeit bekommen, sich in bestimmten Fällen per Videosprechstunde krankschreiben zu lassen. Das berichtet das RND unter Berufung auf einen Gesetzentwurf vom Bundesgesundheitsministerium. Erstmalige Krankschreibung sowie Verlängerung einer bereits attestierten Erkrankung sollen demnach auch dann möglich sein, wenn es keinerlei persönlichen Kontakt zwischen Patienten und Arzt gibt. Wie in dem Papier deutlich wird, gilt das allerdings nicht für mittlere und schwere Erkrankungen, die eine besondere Form der Untersuchung voraussetzen.
„Insbesondere bei einfach gelagerten Erkrankungsfällen und zur Vermeidung von Infektionen über Wartezimmer, sollte die Feststellung von Arbeitsunfähigkeit im Rahmen der Videosprechstunde auch im Rahmen einer ausschließlichen Fernbehandlung erfolgen können“, heißt es im Referentenentwurf eines „Gesetzes zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“, wie das RND berichtet. Die entsprechende Richtlinie soll durch das höchste Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung, dem Gemeinsamen Bundesausschuss, angepasst werden.
Eine Krankschreibung für maximal sieben Tage ist bereits seit Juli 2020 per Video möglich. Erkrankten soll damit ermöglicht werden, sich den Gang in die Praxis zu sparen. Bislang gilt jedoch, dass der Patient dem behandelnden Arzt zumindest bekannt sein muss. Auch die Krankschreibung per Telefon ist ab Oktober 2020 wieder möglich, nachdem die Regelung während rückläufiger Infektionszahlen über die Sommermonate kurz ausgesetzt war. Die neue Möglichkeit zur Krankschreibung auf Distanz soll dem Gesundheitsministerium nach nun jedoch unabhängig von der Corona-Pandemie geschaffen werden.
Krankschreibung per Video: Spahn arbeitet am Attest auf Distanz – per Gesetz
Husten, Schnupfen, Heiserkeit? Bei einfachen Erkrankungen soll die digitale Krankschreibung jetzt zur Normalität werden. Ein Gesetzesentwurf von Jens Spahn will das Attest auf Distanz.
Die Coronakrise befeuert den Stand der Digitalisierung enorm: Egal, ob Meetings, Vorstellungsgespräche oder sogar Weihnachtsfeiern – in 2020 wird alles virtuell durchgeführt. Auch die Krankschreibung ist digitaler geworden. Mit erhöhten Covid-19-Ansteckungsraten und dem Anspruch, deutschlandweit Arztpraxen zu entlasten, hat Gesundheitsminister Jens Spahn unlängst ermöglicht, dass Erkrankte nicht mehr grundsätzlich persönlich vor Ort vorsprechen müssen. Jetzt will der CDU-Politiker die digitale Krankschreibung dauerhaft verankern, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Beschäftigte sollen künftig dauerhaft die Möglichkeit bekommen, sich in bestimmten Fällen per Videosprechstunde krankschreiben zu lassen. Das berichtet das RND unter Berufung auf einen Gesetzentwurf vom Bundesgesundheitsministerium. Erstmalige Krankschreibung sowie Verlängerung einer bereits attestierten Erkrankung sollen demnach auch dann möglich sein, wenn es keinerlei persönlichen Kontakt zwischen Patienten und Arzt gibt. Wie in dem Papier deutlich wird, gilt das allerdings nicht für mittlere und schwere Erkrankungen, die eine besondere Form der Untersuchung voraussetzen.
„Insbesondere bei einfach gelagerten Erkrankungsfällen und zur Vermeidung von Infektionen über Wartezimmer, sollte die Feststellung von Arbeitsunfähigkeit im Rahmen der Videosprechstunde auch im Rahmen einer ausschließlichen Fernbehandlung erfolgen können“, heißt es im Referentenentwurf eines „Gesetzes zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“, wie das RND berichtet. Die entsprechende Richtlinie soll durch das höchste Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung, dem Gemeinsamen Bundesausschuss, angepasst werden.
Eine Krankschreibung für maximal sieben Tage ist bereits seit Juli 2020 per Video möglich. Erkrankten soll damit ermöglicht werden, sich den Gang in die Praxis zu sparen. Bislang gilt jedoch, dass der Patient dem behandelnden Arzt zumindest bekannt sein muss. Auch die Krankschreibung per Telefon ist ab Oktober 2020 wieder möglich, nachdem die Regelung während rückläufiger Infektionszahlen über die Sommermonate kurz ausgesetzt war. Die neue Möglichkeit zur Krankschreibung auf Distanz soll dem Gesundheitsministerium nach nun jedoch unabhängig von der Corona-Pandemie geschaffen werden.
Zitat von Gast am 11. Juni 2021, 09:29 UhrSpahn plant Curevac-Impfstoff nicht mehr für laufende Kampagne ein
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant laut eines Medienberichts den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein. Das habe Spahn den Gesundheitsministern der Länder während der vergangenen Ministerkonferenz gesagt, berichtete der "Mannheimer Morgen" unter Verweis auf Regierungskreise. Demnach sprach Spahn von einer "der größeren Enttäuschungen".
Curevac hat wie das Mainzer Unternehmen Biontech einen modernen mRNA-Impfstoff entwickelt. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Der Gesundheitsminister Baden-Württembergs, Manfred Lucha (Grüne) sprach diese Woche allerdings von "Komplikationen" beim Zulassungsprozess und berief sich auf Angaben Spahns. Demnach hatte der Bundesgesundheitsminister in vertraulichen Gesprächen nun August als frühest möglichen Zeitpunkt für eine EU-Zulassung genannt.
Infolge der Äußerungen Luchas habe auch Curevac seinen Zeitplan korrigiert, berichtete der "Mannheimer Morgen". Eine Sprecherin des Unternehmens verwies demnach auf Probleme beim Einreichen der finalen Datensätze, welche die EMA für eine Zulassung verlangt. Das Bundesgesundheitsministerium zog daraus offenbar Konsequenzen – und strich den Impfstoff vorerst aus seiner Planung.
Spahn plant Curevac-Impfstoff nicht mehr für laufende Kampagne ein
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant laut eines Medienberichts den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein. Das habe Spahn den Gesundheitsministern der Länder während der vergangenen Ministerkonferenz gesagt, berichtete der "Mannheimer Morgen" unter Verweis auf Regierungskreise. Demnach sprach Spahn von einer "der größeren Enttäuschungen".
Curevac hat wie das Mainzer Unternehmen Biontech einen modernen mRNA-Impfstoff entwickelt. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Der Gesundheitsminister Baden-Württembergs, Manfred Lucha (Grüne) sprach diese Woche allerdings von "Komplikationen" beim Zulassungsprozess und berief sich auf Angaben Spahns. Demnach hatte der Bundesgesundheitsminister in vertraulichen Gesprächen nun August als frühest möglichen Zeitpunkt für eine EU-Zulassung genannt.
Infolge der Äußerungen Luchas habe auch Curevac seinen Zeitplan korrigiert, berichtete der "Mannheimer Morgen". Eine Sprecherin des Unternehmens verwies demnach auf Probleme beim Einreichen der finalen Datensätze, welche die EMA für eine Zulassung verlangt. Das Bundesgesundheitsministerium zog daraus offenbar Konsequenzen – und strich den Impfstoff vorerst aus seiner Planung.
Zitat von Gast am 1. Juli 2021, 08:02 UhrDelta-Variante im Aufwind – mindestens Hälfte der Neuinfektionen
Die Hoffnung auf einen unbeschwerten Sommer sehen einige Fachleute schon durch die ansteckendere Delta-Variante getrübt: Die Mutante legt auch in Deutschland zu. Das RKI hat jetzt seinen neuen Bericht vorgelegt.
Mindestens jede zweite Corona-Ansteckung in der laufenden Woche dürfte nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) bereits auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgehen. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante derzeit "mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht", schreibt das RKI in einem Bericht vom Mittwochabend. Der Anteil von Delta an einer Stichprobe aus dem Zeitraum 14. bis 20. Juni wird darin mit rund 37 Prozent beziffert. Das ist mehr als doppelt so viel wie in der Woche zuvor, als es noch 17 Prozent waren.
Insgesamt setzt sich damit der deutliche Zuwachs des Delta-Anteils seit Ende Mai weiter fort. Zu der Entwicklung hatte sich RKI-Chef Lothar Wieler bereits am Montag in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern geäußert, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Teilnehmerkreisen erfahren hatte.
Mit Blick auf die nachgewiesenen Delta-Fälle spricht das RKI von einer "leichten Zunahme". Nachdem in der Woche vom 31. Mai bis zum 6. Juni noch 410 solche Ansteckungen erfasst wurden, bekam das RKI vom 14. bis zum 20. Juni bereits 724 gemeldet. Es wird aber nicht jede positive Probe auf Varianten hin untersucht.
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt bisher in Deutschland
Insgesamt ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland rückläufig. Fachleute befürchten jedoch eine Trendumkehr mit zunehmender Delta-Verbreitung. Die bisherige Entwicklung liegt vor allem am massiven Rückgang der Fälle durch die zuletzt vorherrschende Variante Alpha: Für sie gibt das RKI im Bericht ein Absinken der geschätzten Sieben-Tage-Inzidenz von 76 auf rund 5 über einen Zeitraum von sechs Wochen an. Die Inzidenz von Delta nahm demnach in den letzten drei beobachteten Wochen zu: von 2,0 auf 3,2.
Expertin mahnt: Müssen rasch handeln
Sie nehme an, dass Delta bereits in bestimmten Gebieten, vielleicht sogar deutschlandweit vorherrschend sei, sagte auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" (NDR-Info). Dass die Delta-Anteile relativ stark zugenommen hätten, liege auch an den derzeit sehr niedrigen Fallzahlen. Ausbrüche – die laut RKI Haushalte, Arbeitsplätze und Schulen betreffen – spielten eine Rolle. Bei weiterer Ausbreitung könne die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wieder steigen, erwartet die Expertin.
Für Ciesek kommt es nun auf rasches Eindämmen an: "Delta verzeiht das noch weniger als die anderen Varianten, wenn man nicht schnell genug handelt." Ausbrüche müsse man in den Griff bekommen, etwa durch schnelle Nachtestungen und Quarantäne. Berichte über angebliche Ansteckungen mit Delta binnen zehn Sekunden bewertete Ciesek mit Zurückhaltung: In der Regel könne man dies gar nicht so genau untersuchen.
Vollständige Impfungen sind zur Eindämmung wichtig
Wie der RKI-Bericht zeigt, geht von den im Juni bislang übermittelten Fällen knapp jeder zehnte Fall auf eine mögliche Ansteckung im Ausland zurück. Die meistgenannten Länder seien Afghanistan (44 Fälle), die Russische Föderation (26) und Italien (22) gewesen. Auch bei Reisen innerhalb Deutschlands könne man sich anstecken, sagte Ciesek. Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante sind Portugal und Russland mittlerweile als Virusvariantengebiete eingestuft worden, was ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäneregeln für Einreisende zur Folge hat.
Zum Schutz vor schweren Verläufen durch Delta sind vollständige Impfungen – also der Erhalt der ersten und auch der zweiten Dosis – wichtig, wie unter anderem Daten aus England zeigen. Bislang ist etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung hierzulande vollständig geimpft.
Laut Ciesek fehlen bisher noch Daten zu Delta und dem Impfstoff von Johnson & Johnson, bei dem nur eine Dosis vorgesehen ist. In den USA werde aber diskutiert, ob damit Geimpfte eine Auffrischung mit einem anderen Impfstoff erhalten sollten.
Delta-Variante im Aufwind – mindestens Hälfte der Neuinfektionen
Die Hoffnung auf einen unbeschwerten Sommer sehen einige Fachleute schon durch die ansteckendere Delta-Variante getrübt: Die Mutante legt auch in Deutschland zu. Das RKI hat jetzt seinen neuen Bericht vorgelegt.
Mindestens jede zweite Corona-Ansteckung in der laufenden Woche dürfte nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) bereits auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgehen. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante derzeit "mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht", schreibt das RKI in einem Bericht vom Mittwochabend. Der Anteil von Delta an einer Stichprobe aus dem Zeitraum 14. bis 20. Juni wird darin mit rund 37 Prozent beziffert. Das ist mehr als doppelt so viel wie in der Woche zuvor, als es noch 17 Prozent waren.
Insgesamt setzt sich damit der deutliche Zuwachs des Delta-Anteils seit Ende Mai weiter fort. Zu der Entwicklung hatte sich RKI-Chef Lothar Wieler bereits am Montag in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern geäußert, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Teilnehmerkreisen erfahren hatte.
Mit Blick auf die nachgewiesenen Delta-Fälle spricht das RKI von einer "leichten Zunahme". Nachdem in der Woche vom 31. Mai bis zum 6. Juni noch 410 solche Ansteckungen erfasst wurden, bekam das RKI vom 14. bis zum 20. Juni bereits 724 gemeldet. Es wird aber nicht jede positive Probe auf Varianten hin untersucht.
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt bisher in Deutschland
Insgesamt ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland rückläufig. Fachleute befürchten jedoch eine Trendumkehr mit zunehmender Delta-Verbreitung. Die bisherige Entwicklung liegt vor allem am massiven Rückgang der Fälle durch die zuletzt vorherrschende Variante Alpha: Für sie gibt das RKI im Bericht ein Absinken der geschätzten Sieben-Tage-Inzidenz von 76 auf rund 5 über einen Zeitraum von sechs Wochen an. Die Inzidenz von Delta nahm demnach in den letzten drei beobachteten Wochen zu: von 2,0 auf 3,2.
Expertin mahnt: Müssen rasch handeln
Sie nehme an, dass Delta bereits in bestimmten Gebieten, vielleicht sogar deutschlandweit vorherrschend sei, sagte auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" (NDR-Info). Dass die Delta-Anteile relativ stark zugenommen hätten, liege auch an den derzeit sehr niedrigen Fallzahlen. Ausbrüche – die laut RKI Haushalte, Arbeitsplätze und Schulen betreffen – spielten eine Rolle. Bei weiterer Ausbreitung könne die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wieder steigen, erwartet die Expertin.
Für Ciesek kommt es nun auf rasches Eindämmen an: "Delta verzeiht das noch weniger als die anderen Varianten, wenn man nicht schnell genug handelt." Ausbrüche müsse man in den Griff bekommen, etwa durch schnelle Nachtestungen und Quarantäne. Berichte über angebliche Ansteckungen mit Delta binnen zehn Sekunden bewertete Ciesek mit Zurückhaltung: In der Regel könne man dies gar nicht so genau untersuchen.
Vollständige Impfungen sind zur Eindämmung wichtig
Wie der RKI-Bericht zeigt, geht von den im Juni bislang übermittelten Fällen knapp jeder zehnte Fall auf eine mögliche Ansteckung im Ausland zurück. Die meistgenannten Länder seien Afghanistan (44 Fälle), die Russische Föderation (26) und Italien (22) gewesen. Auch bei Reisen innerhalb Deutschlands könne man sich anstecken, sagte Ciesek. Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante sind Portugal und Russland mittlerweile als Virusvariantengebiete eingestuft worden, was ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäneregeln für Einreisende zur Folge hat.
Zum Schutz vor schweren Verläufen durch Delta sind vollständige Impfungen – also der Erhalt der ersten und auch der zweiten Dosis – wichtig, wie unter anderem Daten aus England zeigen. Bislang ist etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung hierzulande vollständig geimpft.
Laut Ciesek fehlen bisher noch Daten zu Delta und dem Impfstoff von Johnson & Johnson, bei dem nur eine Dosis vorgesehen ist. In den USA werde aber diskutiert, ob damit Geimpfte eine Auffrischung mit einem anderen Impfstoff erhalten sollten.
Zitat von Gast am 19. Juli 2021, 08:53 UhrMit diesen 3 Tricks überlisten Sie Ihr biologisches Alter. Plus: Kurztest geistiges Alter
Überlisten Sie Ihr biologisches Alter
In Ihrem Reisepass steht Ihr Geburtsjahr - aber mal ehrlich: Fühlen Sie sich geistig nicht fitter? Mit diesen 3 Tricks sorgen Sie dafür, dass das garantiert so bleibt
Die schlechte Nachricht zuerst: Ohne Training werden Sie Ihre geistige Fitness nicht erhalten oder sogar steigern. Die gute Nachricht: Sie brauchen dafür nicht ins Fitnessstudio. Denn das eigene Gehirn trainiert man natürlich auf eine andere Weise als den Körper. Wichtig ist dies, damit man schweren Krankheiten wie Alzheimer vorbeugt oder zumindest den Rückgang der Gehirnleistung bei Demenz verringert.
Machen Sie Musik
Wer ein neues Instrument lernt oder neue Stücke einübt, regt unzählige Zellen im Kopf an. Denn Musizieren erfordert nicht nur Konzentration, sondern auch körperliche Koordination. Die Wahl des Instruments ist hier übrigens nicht entscheidend, vielmehr, wie oft und wie intensiv Sie üben.
Gehen Sie Tanzen
Tanzen ist wie ein Booster für Ihr Gehirn! Die Kombination aus Sehen, Hören, Bewegen und der zugehörigen Denkarbeit erfordert die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften. Je offener man hierbei bleibt, indem man sich immer wieder für neue Musik oder Stile interessiert und bereit ist, diese einzustudieren, desto besser der Effekt. Und: Tanzen Sie nicht alleine! In einer Studie fanden Forscher heraus, dass die graue Substanz in bestimmten Regionen des Gehirns bei Menschen mit einem regen sozialen Umfeld auch im Alter besser erhalten bleibt, als bei Personen die wenige soziale Kontakte haben.
Sprechen Sie Fremdsprachen
Nichts trainiert Ihr Gehirn so effizient, wie das Erlernen einer neuen Sprache. Wem dafür Lust und Zeit fehlen, der versucht einfach, seine bereits erlernten Fremdsprachen öfter aktiv anzuwenden. Auch hier gilt wieder: Am besten verbinden Sie das Sprechen mit sozialem Kontaktaufbau, dann schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.
Mit diesen 3 Tricks überlisten Sie Ihr biologisches Alter. Plus: Kurztest geistiges Alter
Überlisten Sie Ihr biologisches Alter
In Ihrem Reisepass steht Ihr Geburtsjahr - aber mal ehrlich: Fühlen Sie sich geistig nicht fitter? Mit diesen 3 Tricks sorgen Sie dafür, dass das garantiert so bleibt
Die schlechte Nachricht zuerst: Ohne Training werden Sie Ihre geistige Fitness nicht erhalten oder sogar steigern. Die gute Nachricht: Sie brauchen dafür nicht ins Fitnessstudio. Denn das eigene Gehirn trainiert man natürlich auf eine andere Weise als den Körper. Wichtig ist dies, damit man schweren Krankheiten wie Alzheimer vorbeugt oder zumindest den Rückgang der Gehirnleistung bei Demenz verringert.
Machen Sie Musik
Wer ein neues Instrument lernt oder neue Stücke einübt, regt unzählige Zellen im Kopf an. Denn Musizieren erfordert nicht nur Konzentration, sondern auch körperliche Koordination. Die Wahl des Instruments ist hier übrigens nicht entscheidend, vielmehr, wie oft und wie intensiv Sie üben.
Gehen Sie Tanzen
Tanzen ist wie ein Booster für Ihr Gehirn! Die Kombination aus Sehen, Hören, Bewegen und der zugehörigen Denkarbeit erfordert die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften. Je offener man hierbei bleibt, indem man sich immer wieder für neue Musik oder Stile interessiert und bereit ist, diese einzustudieren, desto besser der Effekt. Und: Tanzen Sie nicht alleine! In einer Studie fanden Forscher heraus, dass die graue Substanz in bestimmten Regionen des Gehirns bei Menschen mit einem regen sozialen Umfeld auch im Alter besser erhalten bleibt, als bei Personen die wenige soziale Kontakte haben.
Sprechen Sie Fremdsprachen
Nichts trainiert Ihr Gehirn so effizient, wie das Erlernen einer neuen Sprache. Wem dafür Lust und Zeit fehlen, der versucht einfach, seine bereits erlernten Fremdsprachen öfter aktiv anzuwenden. Auch hier gilt wieder: Am besten verbinden Sie das Sprechen mit sozialem Kontaktaufbau, dann schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.
Zitat von Gast am 3. Dezember 2021, 13:50 UhrBoosterimpfung: Wer bei gesundheitlichen Schäden durch eine Coronaimpfung haftet
Impfschäden nach einer Coronaschutzimpfung sind selten. Trotzdem fürchten sich manche Menschen davor. Wer würde im Fall der Fälle haften?
Insgesamt 172.188 Meldungen und Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen nach einer Coronaschutzimpfung wurden bis zum 30. September in Deutschland registriert. Das zeigen die Daten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Es überwacht in Deutschland die Sicherheit von Impfstoffen.
Pro 1000 Impfdosen lag die Melderate für schwerwiegende Komplikationen demnach bei 0,2. Insgesamt waren das 21.054 Fälle. Zum Vergleich: Seit Beginn der Impfkampagne wurden 132,4 Millionen Dosen verimpft.Doch auch wenn die Impfschäden selten sind: Wann können Betroffene Entschädigung fordern, und was genau ist ein Impfschaden?
Was bedeutet „Impfschaden“?
Laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist ein Impfschaden „die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung. Ein Impfschaden liegt auch vor, wenn mit vermehrungsfähigen Erregern geimpft wurde und eine andere als die geimpfte Person geschädigt wurde.“
Dabei muss das Versorgungsamt im jeweiligen Bundesland beurteilen, ob eine gesundheitliche Schädigung im Zusammenhang mit einer Impfung entstanden ist. Ist das der Fall oder die Wahrscheinlichkeit dafür sehr hoch, erhalten Betroffene auf Antrag eine Versorgung nach dem Bundesversorgungsgesetz.
Allerdings würden dadurch Geschädigte häufig in „Beweisnot“ geraten, erklärt Marc O. Melzer, Fachanwalt für Versicherungs-, Medizin- und Sozialrecht aus Bad Lippspringe. Der Anspruchsteller müsse mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beweisen, dass eine dauerhafte gesundheitliche Schädigung auf die Impfung zurückzuführen ist.
Unter Impfschäden fallen daher nicht die kurzfristigen Impfreaktionen, die statistisch häufig nach einer Impfung auftreten. Nach der Coronaschutzimpfung etwa ist es vollkommen gewöhnlich, dass sich Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen bemerkbar machen.
Vielmehr handelt es sich bei Impfschäden um dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen, wie etwa chronische Erkrankungen oder bleibende Schäden infolge einer Gehirnhautentzündung.
Wer haftet bei Schäden nach einer Coronaimpfung?
Im Mai 2021 hat der Bundesrat eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) verabschiedet. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wurde in Paragraf 60 Folgendes festgeschrieben: Für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit Coronaschutzimpfungen eingetreten sind, besteht bundeseinheitlich ein Anspruch auf Entschädigung.
Das gelte rückwirkend zum Start der Coronavirus-Impfverordnung vom 27. Dezember 2020. Außerdem seien grundsätzlich Personen inbegriffen, die unter 60 Jahre alt sind und mit Astra-Zeneca geimpft worden sind. Vor der Änderung des Infektionsschutzgesetzes herrschte darüber Uneinigkeit, da sowohl der Impfstoff von Astra-Zeneca als auch der von Johnson und Johnson vonseiten der Ständigen Impfkommission (Stiko) lediglich für Menschen ab 60 Jahren empfohlen worden waren.
Mittlerweile ist klar: Eine staatliche Entschädigung im Falle von Impfschäden durch zugelassene Coronaimpfstoffe wird auch dann geleistet, wenn sie nicht offiziell von der Stiko empfohlen wurden.
Wie lange können entsprechende Verfahren dauern?
Zunächst wird im Zuge eines Vorverfahrens entschieden, ob einer Klage stattgegeben wird. „Sollte sich im Anschluss an das Vorverfahren, das gewöhnlich mehr als ein Jahr dauert, ein Klageverfahren anschließen, ist mit einer - weiteren - Verfahrensdauer von etwa eineinhalb Jahren zu rechnen“, verdeutlicht Medizinrechtler Melzer.
Das beziehe sich allein auf das Verfahren vor dem Sozialgericht. Geht der Kläger beim Landessozialgericht (LSG) in Berufung oder gar zum Bundessozialgericht (BSG) nach Kassel, sollte mit einer Verfahrensdauer von mehreren Jahren gerechnet werden, so der Anwalt.
Welche Form der Entschädigung können Betroffene erwarten?
Entscheidend für die Höhe der Entschädigung ist Melzer zufolge der sogenannte Grad der Schädigungsfolge (GdS). Eine Entschädigungsrente nach dem Bundesversorgungsgesetz liege dabei zwischen 156 Euro und 811 Euro pro Monat.
Zusätzlich in Betracht kommen einkommensunabhängige Leistungen wie etwa eine Pflegezulage und eine Schwerstbeschädigtenzulage sowie einkommensabhängige Leistungen, zum Beispiel eine Ausgleichsrente. Bei beruflichen Einkommenseinbußen kann ein Anspruch auf Berufsschadensausgleich bestehen.
Auch eine Hinterbliebenenversorgung im Todesfall sei denkbar, meint Melzer. „Ein Impfschaden kann daher sehr kostenintensiv werden, wenn er denn als solcher anerkannt wird.“
Wann sind Ärzte haftbar?
Ärzte haften in der Regel bei Applikationsfehlern. Darunter fallen beispielsweise eine falsche Dosierung oder die Verwechslung des Impfstoffes. Außerdem können Mediziner für Impfschäden im Zuge von Behandlungsfehlern verantwortlich gemacht werden. Etwa dann, wenn potenzielle Risiken durch Vorerkrankungen oder Allergien unbeachtet bleiben. Um das Haftungsrisiko zu minimieren, ist ein ausführliches Aufklärungsgespräch und das schriftliche Einverständnis des Impflings entscheidend.
Boosterimpfung: Wer bei gesundheitlichen Schäden durch eine Coronaimpfung haftet
Impfschäden nach einer Coronaschutzimpfung sind selten. Trotzdem fürchten sich manche Menschen davor. Wer würde im Fall der Fälle haften?
Insgesamt 172.188 Meldungen und Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen nach einer Coronaschutzimpfung wurden bis zum 30. September in Deutschland registriert. Das zeigen die Daten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Es überwacht in Deutschland die Sicherheit von Impfstoffen.
Doch auch wenn die Impfschäden selten sind: Wann können Betroffene Entschädigung fordern, und was genau ist ein Impfschaden?
Was bedeutet „Impfschaden“?
Laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist ein Impfschaden „die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung. Ein Impfschaden liegt auch vor, wenn mit vermehrungsfähigen Erregern geimpft wurde und eine andere als die geimpfte Person geschädigt wurde.“
Dabei muss das Versorgungsamt im jeweiligen Bundesland beurteilen, ob eine gesundheitliche Schädigung im Zusammenhang mit einer Impfung entstanden ist. Ist das der Fall oder die Wahrscheinlichkeit dafür sehr hoch, erhalten Betroffene auf Antrag eine Versorgung nach dem Bundesversorgungsgesetz.
Allerdings würden dadurch Geschädigte häufig in „Beweisnot“ geraten, erklärt Marc O. Melzer, Fachanwalt für Versicherungs-, Medizin- und Sozialrecht aus Bad Lippspringe. Der Anspruchsteller müsse mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beweisen, dass eine dauerhafte gesundheitliche Schädigung auf die Impfung zurückzuführen ist.
Unter Impfschäden fallen daher nicht die kurzfristigen Impfreaktionen, die statistisch häufig nach einer Impfung auftreten. Nach der Coronaschutzimpfung etwa ist es vollkommen gewöhnlich, dass sich Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen bemerkbar machen.
Vielmehr handelt es sich bei Impfschäden um dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen, wie etwa chronische Erkrankungen oder bleibende Schäden infolge einer Gehirnhautentzündung.
Wer haftet bei Schäden nach einer Coronaimpfung?
Im Mai 2021 hat der Bundesrat eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) verabschiedet. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wurde in Paragraf 60 Folgendes festgeschrieben: Für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit Coronaschutzimpfungen eingetreten sind, besteht bundeseinheitlich ein Anspruch auf Entschädigung.
Das gelte rückwirkend zum Start der Coronavirus-Impfverordnung vom 27. Dezember 2020. Außerdem seien grundsätzlich Personen inbegriffen, die unter 60 Jahre alt sind und mit Astra-Zeneca geimpft worden sind. Vor der Änderung des Infektionsschutzgesetzes herrschte darüber Uneinigkeit, da sowohl der Impfstoff von Astra-Zeneca als auch der von Johnson und Johnson vonseiten der Ständigen Impfkommission (Stiko) lediglich für Menschen ab 60 Jahren empfohlen worden waren.
Mittlerweile ist klar: Eine staatliche Entschädigung im Falle von Impfschäden durch zugelassene Coronaimpfstoffe wird auch dann geleistet, wenn sie nicht offiziell von der Stiko empfohlen wurden.
Wie lange können entsprechende Verfahren dauern?
Zunächst wird im Zuge eines Vorverfahrens entschieden, ob einer Klage stattgegeben wird. „Sollte sich im Anschluss an das Vorverfahren, das gewöhnlich mehr als ein Jahr dauert, ein Klageverfahren anschließen, ist mit einer - weiteren - Verfahrensdauer von etwa eineinhalb Jahren zu rechnen“, verdeutlicht Medizinrechtler Melzer.
Das beziehe sich allein auf das Verfahren vor dem Sozialgericht. Geht der Kläger beim Landessozialgericht (LSG) in Berufung oder gar zum Bundessozialgericht (BSG) nach Kassel, sollte mit einer Verfahrensdauer von mehreren Jahren gerechnet werden, so der Anwalt.
Welche Form der Entschädigung können Betroffene erwarten?
Entscheidend für die Höhe der Entschädigung ist Melzer zufolge der sogenannte Grad der Schädigungsfolge (GdS). Eine Entschädigungsrente nach dem Bundesversorgungsgesetz liege dabei zwischen 156 Euro und 811 Euro pro Monat.
Zusätzlich in Betracht kommen einkommensunabhängige Leistungen wie etwa eine Pflegezulage und eine Schwerstbeschädigtenzulage sowie einkommensabhängige Leistungen, zum Beispiel eine Ausgleichsrente. Bei beruflichen Einkommenseinbußen kann ein Anspruch auf Berufsschadensausgleich bestehen.
Auch eine Hinterbliebenenversorgung im Todesfall sei denkbar, meint Melzer. „Ein Impfschaden kann daher sehr kostenintensiv werden, wenn er denn als solcher anerkannt wird.“
Wann sind Ärzte haftbar?
Ärzte haften in der Regel bei Applikationsfehlern. Darunter fallen beispielsweise eine falsche Dosierung oder die Verwechslung des Impfstoffes. Außerdem können Mediziner für Impfschäden im Zuge von Behandlungsfehlern verantwortlich gemacht werden. Etwa dann, wenn potenzielle Risiken durch Vorerkrankungen oder Allergien unbeachtet bleiben. Um das Haftungsrisiko zu minimieren, ist ein ausführliches Aufklärungsgespräch und das schriftliche Einverständnis des Impflings entscheidend.
Zitat von Gast am 15. Dezember 2022, 07:56 UhrÜbersterblichkeit: WHO veröffentlicht aktualisierte Schätzung
Fast 15 Millionen zusätzliche Todesfälle: Die Übersterblichkeit ist weltweit deutlich höher als die Zahl der gemeldeten Covid-19-Toten. Woran das liegen könnte.
Die Übersterblichkeit weltweit lag nach einer Auswertung in den ersten beiden Jahren der Coronapandemie 2020 und 2021 deutlich höher als die offiziell gemeldeten Covid-19-Todeszahlen. Vor allem in Ländern mit mittlerem Einkommen war die Diskrepanz groß, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Fachzeitschrift »Nature« berichtet. Weltweit starben demnach in den beiden Jahren rund 14,83 Millionen Menschen mehr als ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre.
Die WHO hatte im Mai schon einmal von fast 15 Millionen zusätzlichen Todesfällen berichtet. Damals wurde die teils sehr komplexe Methodik der WHO kritisiert. Das Verfahren sei zwar recht flexibel, allerdings auch leicht durch kurzfristige Zufallsschwankungen beeinflussbar, hieß es. Dies führte zum Beispiel in Deutschland zu Ungenauigkeiten: 2018 gab es hierzulande durch eine starke Grippewelle ungewöhnlich viele Todesfälle, 2019 war der Wert hingegen eher niedrig. Diesen Umstand berücksichtige das WHO-Verfahren nicht ausreichend, lautete damals die Kritik. Dadurch sei es für die Folgejahre zu unplausiblen Schätzungen der Übersterblichkeit gekommen. Die WHO reagierte damals rasch und verfeinerte die Analyse nun für die Veröffentlichung in »Nature«.
Viele Staaten mit schwacher Datenlage
Die neue Schätzung ist fast dreimal so hoch wie die Zahl der offiziell gemeldeten 5,4 Millionen Covid-19-Todesfälle in dieser Zeit. Allerdings ist es für fast die Hälfte aller Staaten aufgrund der schwachen Datenlage nicht möglich, die Übersterblichkeit mit hoher Sicherheit anzugeben. Weiterhin umfasst die nun veröffentlichte Zahl auch Todesfälle, bei denen die Todesursache wohl nicht richtig angegeben war: Solche von vermutlich infizierten, aber nicht getesteten Patientinnen und Patienten sowie Todesfälle von Menschen mit Krankheiten oder Verletzungen, die wegen der Überlastung der Gesundheitssysteme nicht rechtzeitig behandelt werden konnten.
Für Deutschland berechnete das WHO-Datenanalyseteam die ursprüngliche Schätzung neu und kam zu dem Schluss, dass es in den beiden Jahren eine Übersterblichkeit von 122.000 – und nicht 195.000 – gab. Eine Studie der Universität Duisburg-Essen hatte für 2020 auch die demografische Entwicklung berücksichtigt und kam zu dem Ergebnis, dass ein Teil der zusätzlichen Todesfälle auf die wachsende Zahl der über 80-Jährigen zurückzuführen sei.
Soweit die jüngere Vergangenheit. Seit Wochen wird in Deutschland aber auch über die aktuell hohe Übersterblichkeit diskutiert: Allein im Oktober lag diese laut Statistischem Bundesamt 19 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre – in Menschenleben: 15.000. Die Statistiker glauben nicht, dass die hohe Übersterblichkeit allein mit den Covid-19-Toten zu erklären ist. Zwar erreichten auch die Covid-Todesfälle Mitte Oktober ein zwischenzeitliches Maximum, sie könnten die Differenz jedoch nur zum Teil erklären. »In welchem Ausmaß weitere Faktoren zu den erhöhten Zahlen im Oktober beigetragen haben, lässt sich derzeit nicht einschätzen. Zu dieser Frage können die später vorliegenden Ergebnisse der Todesursachenstatistik zusätzliche Hinweise geben«, hieß es. Die Todesursachenstatistik für das Jahr 2022 wird erst Ende kommenden Jahres erwartet.
Impfungen haben nichts mit Übersterblichkeit zu tun
Natürlich wird trotzdem schon jetzt über die Gründe spekuliert, zum Beispiel in sozialen Medien: Dort werden etwa Gerüchte geschürt, dass die Impfungen an den hohen Todeszahlen schuld sein könnten. Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese Behauptungen nicht haltbar. Das Gegenteil ist der Fall: Die Impfungen haben allein im ersten Jahr fast 20 Millionen Todesfälle verhindert.
Eine Korrelation zwischen der Coronaimpfung und der Übersterblichkeit hält auch Jonas Schöley, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Population Health Lab am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock für nahezu ausgeschlossen: »Als Wissenschaftler will ich mir alle Möglichkeiten offenhalten, aber ich sehe einfach keinen Zusammenhang«, sagte Schöley kürzlich der »Tagesschau«. Zudem sei die wissenschaftliche Evidenz bei der Bewertung von Impfstoffen deutlich stärker als in der Bevölkerungsforschung. »Wir sind aufgrund der sehr guten Studienlage zur Wirksamkeit und Risiken der Impfung nicht auf die fehleranfällige Ursachensuche in Bevölkerungsdaten angewiesen.« Würden die Impfstoffe zu einer erhöhten Todesfallzahl führen, wäre dies längst in der medizinischen und epidemiologischen Forschung nachgewiesen worden.
Expertinnen und Experten vermuten vielmehr, dass die hohe Übersterblichkeit mit der Welle von anderen Infektionskrankheiten einhergeht, die in diesem Jahr besonders früh begonnen hat. Auch indirekte Effekte der Pandemie könnten für die hohe Sterblichkeit verantwortlich sein, etwa das allgemein überlastete Gesundheitssystem und der Personalmangel in Kliniken.
Kollateralschäden der Pandemie
Auch die WHO vermutet in ihrer aktuellen Analyse, dass die hohe Übersterblichkeit mit den Kollateralschäden der Pandemie zusammenhängen könnte: »Über das hinaus, was direkt auf Covid-19 zurückzuführen ist, hat die Pandemie auch umfangreiche Kollateralschäden verursacht, die zu erheblichen Verlusten an Lebensgrundlagen und Menschenleben geführt haben«, schreibt die Organisation dort.
Die hohe Übersterblichkeit in den Sommermonaten wird zudem auf die Hitzewelle zurückgeführt: Vor allem ältere Menschen sind in dieser Zeit infolge der ungewöhnlich hohen Temperaturen gestorben. Ein weiterer Grund für die Todeszahlen könnten die während der Pandemiespitzen verschobenen Operationen sein. Jedenfalls spekuliert die »Süddeutsche Zeitung« in einer entsprechenden Datenauswertung, dass Tumore möglicherweise zu spät entdeckt worden sein könnten, weil viele aus Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 nicht oder zu spät zu Vorsorgeuntersuchungen gegangen sind. Auch einige operative Eingriffe – etwa bei Brust-oder Darmkrebs – sind demnach seit Beginn der Pandemie gesunken.
Besonders betroffen von hoher Übersterblichkeit waren der WHO-Studie zufolge Länder mit mittleren Einkommen in Südamerika. Peru hatte demnach fast doppelt so viele Todesfälle, wie zu erwarten gewesen wäre. In Mexiko, Bolivien und Ecuador habe die Zahl um 50 Prozent höher gelegen. In ärmeren Ländern sei die Übersterblichkeit nicht so hoch gewesen, weil die Bevölkerung dort in der Regel jünger sei und daher weniger Menschen an Covid-19 starben, heißt es in der Analyse.
Die WHO-Autoren gehen in ihrer Analyse selbst auf Schwächen ihrer Schätzung ein. Zusätzlich betont Enrique Acosta vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in einem Kommentar in »Nature«, dass die Zahlen mit Vorsicht zu betrachten seien: Weil es nur bei 37 Prozent der Länder eine monatliche Statistik mit allen Todesfällen gegeben habe. 43 Prozent der Länder hätten gar keine Zahlen vorlegt. Deshalb mussten die Statistiker Annahmen machen, die nach Einschätzung von Acosta teils problematisch sind.
Hanno Ulmer, Direktor der Sektion Medizinische Statistik und Informatik an der Medizinischen Universität Innsbruck, sagte zu der Schätzung: »Der Wunsch der WHO, die Covid-19-Pandemie mit einigen wenigen Zahlen zur Übersterblichkeit einordnen zu können, ist verständlich.« Und weiter: »Es erscheint zusätzlich notwendig, die Situation in den einzelnen Ländern separat zu beleuchten, damit die Übersterblichkeit durch Covid-19 richtig eingeschätzt werden kann.« Er würde die Arbeit nicht unbedingt als Schätzung zu den Covid-19-Toten sehen, sondern als Arbeit zur Übersterblichkeit in den Pandemiejahren 2020 und 2021. »Ein kleiner, aber feiner Unterschied, der ja nach Land und Region stark variieren kann.«
Übersterblichkeit: WHO veröffentlicht aktualisierte Schätzung
Fast 15 Millionen zusätzliche Todesfälle: Die Übersterblichkeit ist weltweit deutlich höher als die Zahl der gemeldeten Covid-19-Toten. Woran das liegen könnte.
Die Übersterblichkeit weltweit lag nach einer Auswertung in den ersten beiden Jahren der Coronapandemie 2020 und 2021 deutlich höher als die offiziell gemeldeten Covid-19-Todeszahlen. Vor allem in Ländern mit mittlerem Einkommen war die Diskrepanz groß, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Fachzeitschrift »Nature« berichtet. Weltweit starben demnach in den beiden Jahren rund 14,83 Millionen Menschen mehr als ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre.
Die WHO hatte im Mai schon einmal von fast 15 Millionen zusätzlichen Todesfällen berichtet. Damals wurde die teils sehr komplexe Methodik der WHO kritisiert. Das Verfahren sei zwar recht flexibel, allerdings auch leicht durch kurzfristige Zufallsschwankungen beeinflussbar, hieß es. Dies führte zum Beispiel in Deutschland zu Ungenauigkeiten: 2018 gab es hierzulande durch eine starke Grippewelle ungewöhnlich viele Todesfälle, 2019 war der Wert hingegen eher niedrig. Diesen Umstand berücksichtige das WHO-Verfahren nicht ausreichend, lautete damals die Kritik. Dadurch sei es für die Folgejahre zu unplausiblen Schätzungen der Übersterblichkeit gekommen. Die WHO reagierte damals rasch und verfeinerte die Analyse nun für die Veröffentlichung in »Nature«.
Viele Staaten mit schwacher Datenlage
Die neue Schätzung ist fast dreimal so hoch wie die Zahl der offiziell gemeldeten 5,4 Millionen Covid-19-Todesfälle in dieser Zeit. Allerdings ist es für fast die Hälfte aller Staaten aufgrund der schwachen Datenlage nicht möglich, die Übersterblichkeit mit hoher Sicherheit anzugeben. Weiterhin umfasst die nun veröffentlichte Zahl auch Todesfälle, bei denen die Todesursache wohl nicht richtig angegeben war: Solche von vermutlich infizierten, aber nicht getesteten Patientinnen und Patienten sowie Todesfälle von Menschen mit Krankheiten oder Verletzungen, die wegen der Überlastung der Gesundheitssysteme nicht rechtzeitig behandelt werden konnten.
Für Deutschland berechnete das WHO-Datenanalyseteam die ursprüngliche Schätzung neu und kam zu dem Schluss, dass es in den beiden Jahren eine Übersterblichkeit von 122.000 – und nicht 195.000 – gab. Eine Studie der Universität Duisburg-Essen hatte für 2020 auch die demografische Entwicklung berücksichtigt und kam zu dem Ergebnis, dass ein Teil der zusätzlichen Todesfälle auf die wachsende Zahl der über 80-Jährigen zurückzuführen sei.
Soweit die jüngere Vergangenheit. Seit Wochen wird in Deutschland aber auch über die aktuell hohe Übersterblichkeit diskutiert: Allein im Oktober lag diese laut Statistischem Bundesamt 19 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre – in Menschenleben: 15.000. Die Statistiker glauben nicht, dass die hohe Übersterblichkeit allein mit den Covid-19-Toten zu erklären ist. Zwar erreichten auch die Covid-Todesfälle Mitte Oktober ein zwischenzeitliches Maximum, sie könnten die Differenz jedoch nur zum Teil erklären. »In welchem Ausmaß weitere Faktoren zu den erhöhten Zahlen im Oktober beigetragen haben, lässt sich derzeit nicht einschätzen. Zu dieser Frage können die später vorliegenden Ergebnisse der Todesursachenstatistik zusätzliche Hinweise geben«, hieß es. Die Todesursachenstatistik für das Jahr 2022 wird erst Ende kommenden Jahres erwartet.
Impfungen haben nichts mit Übersterblichkeit zu tun
Natürlich wird trotzdem schon jetzt über die Gründe spekuliert, zum Beispiel in sozialen Medien: Dort werden etwa Gerüchte geschürt, dass die Impfungen an den hohen Todeszahlen schuld sein könnten. Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese Behauptungen nicht haltbar. Das Gegenteil ist der Fall: Die Impfungen haben allein im ersten Jahr fast 20 Millionen Todesfälle verhindert.
Eine Korrelation zwischen der Coronaimpfung und der Übersterblichkeit hält auch Jonas Schöley, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Population Health Lab am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock für nahezu ausgeschlossen: »Als Wissenschaftler will ich mir alle Möglichkeiten offenhalten, aber ich sehe einfach keinen Zusammenhang«, sagte Schöley kürzlich der »Tagesschau«. Zudem sei die wissenschaftliche Evidenz bei der Bewertung von Impfstoffen deutlich stärker als in der Bevölkerungsforschung. »Wir sind aufgrund der sehr guten Studienlage zur Wirksamkeit und Risiken der Impfung nicht auf die fehleranfällige Ursachensuche in Bevölkerungsdaten angewiesen.« Würden die Impfstoffe zu einer erhöhten Todesfallzahl führen, wäre dies längst in der medizinischen und epidemiologischen Forschung nachgewiesen worden.
Expertinnen und Experten vermuten vielmehr, dass die hohe Übersterblichkeit mit der Welle von anderen Infektionskrankheiten einhergeht, die in diesem Jahr besonders früh begonnen hat. Auch indirekte Effekte der Pandemie könnten für die hohe Sterblichkeit verantwortlich sein, etwa das allgemein überlastete Gesundheitssystem und der Personalmangel in Kliniken.
Kollateralschäden der Pandemie
Auch die WHO vermutet in ihrer aktuellen Analyse, dass die hohe Übersterblichkeit mit den Kollateralschäden der Pandemie zusammenhängen könnte: »Über das hinaus, was direkt auf Covid-19 zurückzuführen ist, hat die Pandemie auch umfangreiche Kollateralschäden verursacht, die zu erheblichen Verlusten an Lebensgrundlagen und Menschenleben geführt haben«, schreibt die Organisation dort.
Die hohe Übersterblichkeit in den Sommermonaten wird zudem auf die Hitzewelle zurückgeführt: Vor allem ältere Menschen sind in dieser Zeit infolge der ungewöhnlich hohen Temperaturen gestorben. Ein weiterer Grund für die Todeszahlen könnten die während der Pandemiespitzen verschobenen Operationen sein. Jedenfalls spekuliert die »Süddeutsche Zeitung« in einer entsprechenden Datenauswertung, dass Tumore möglicherweise zu spät entdeckt worden sein könnten, weil viele aus Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 nicht oder zu spät zu Vorsorgeuntersuchungen gegangen sind. Auch einige operative Eingriffe – etwa bei Brust-oder Darmkrebs – sind demnach seit Beginn der Pandemie gesunken.
Besonders betroffen von hoher Übersterblichkeit waren der WHO-Studie zufolge Länder mit mittleren Einkommen in Südamerika. Peru hatte demnach fast doppelt so viele Todesfälle, wie zu erwarten gewesen wäre. In Mexiko, Bolivien und Ecuador habe die Zahl um 50 Prozent höher gelegen. In ärmeren Ländern sei die Übersterblichkeit nicht so hoch gewesen, weil die Bevölkerung dort in der Regel jünger sei und daher weniger Menschen an Covid-19 starben, heißt es in der Analyse.
Die WHO-Autoren gehen in ihrer Analyse selbst auf Schwächen ihrer Schätzung ein. Zusätzlich betont Enrique Acosta vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in einem Kommentar in »Nature«, dass die Zahlen mit Vorsicht zu betrachten seien: Weil es nur bei 37 Prozent der Länder eine monatliche Statistik mit allen Todesfällen gegeben habe. 43 Prozent der Länder hätten gar keine Zahlen vorlegt. Deshalb mussten die Statistiker Annahmen machen, die nach Einschätzung von Acosta teils problematisch sind.
Hanno Ulmer, Direktor der Sektion Medizinische Statistik und Informatik an der Medizinischen Universität Innsbruck, sagte zu der Schätzung: »Der Wunsch der WHO, die Covid-19-Pandemie mit einigen wenigen Zahlen zur Übersterblichkeit einordnen zu können, ist verständlich.« Und weiter: »Es erscheint zusätzlich notwendig, die Situation in den einzelnen Ländern separat zu beleuchten, damit die Übersterblichkeit durch Covid-19 richtig eingeschätzt werden kann.« Er würde die Arbeit nicht unbedingt als Schätzung zu den Covid-19-Toten sehen, sondern als Arbeit zur Übersterblichkeit in den Pandemiejahren 2020 und 2021. »Ein kleiner, aber feiner Unterschied, der ja nach Land und Region stark variieren kann.«