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Firmeninsolvenzen
Zitat von Gast am 16. März 2023, 11:28 UhrFinanzierung bleibt aus: Deutsches Tech-Unternehmen meldet überraschend Insolvenz an
Ein innovatives Technologieunternehmen aus Deutschland hat Insolvenz angemeldet. Es ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Für die Jenaer Jenabatteries GmbH, die unter dem Namen Cerq Batteriespeicher entwickelt, ist ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das 2013 gegründete Start-up war wegen einer kurzfristig ausgebliebenen Gesellschafter-Finanzierung in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter in dem gerichtlichen Sanierungsverfahren hat das Gericht Rechtsanwalt Rolf Rombach von der Kanzlei Rombach bestellt.
Cerq produziert innovative Stromspeicher. Geplant war, diese bis 2030 in zahlreiche Energie-Infrastrukturen und -Netze zu integrieren. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Technologien, durch Kooperationen, Zusammenarbeit und Sektorenkopplung wollte das Unternehmen die Energiewirtschaft voranbringen und einen Beitrag zu einer sauberen Energiewende leisten.
Nachdem der Hauptfinanzierer im Februar die Finanzierung abrupt eingestellt hat, sind das Unternehmen und der Insolvenzverwalter nun auf der Suche nach neuen Investoren. "Die Jenabatteries GmbH hat ein sehr zukunftsweisendes Batteriekonzept entwickelt, das eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen kann und auch sollte. Deshalb werden wir alles daransetzen, das Unternehmen neu aufzustellen, den Beschäftigten eine langfristige Perspektive zu geben und der Technologie den Weg zur Marktreife zu ebnen", so Insolvenzverwalter Rolf Rombach.
Während der Suche nach neuen Investoren laufen der Geschäftsbetrieb sowie die Forschung und Entwicklung an dem Batteriekonzept weiter. Auch laufen Vorbereitungen, die Gehälter der rund 70 Mitarbeiter für die Monate Februar bis April über das Insolvenzausfallgeld der Bundesagentur für Arbeit zu sichern.
Finanzierung bleibt aus: Deutsches Tech-Unternehmen meldet überraschend Insolvenz an
Ein innovatives Technologieunternehmen aus Deutschland hat Insolvenz angemeldet. Es ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Für die Jenaer Jenabatteries GmbH, die unter dem Namen Cerq Batteriespeicher entwickelt, ist ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das 2013 gegründete Start-up war wegen einer kurzfristig ausgebliebenen Gesellschafter-Finanzierung in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter in dem gerichtlichen Sanierungsverfahren hat das Gericht Rechtsanwalt Rolf Rombach von der Kanzlei Rombach bestellt.
Cerq produziert innovative Stromspeicher. Geplant war, diese bis 2030 in zahlreiche Energie-Infrastrukturen und -Netze zu integrieren. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Technologien, durch Kooperationen, Zusammenarbeit und Sektorenkopplung wollte das Unternehmen die Energiewirtschaft voranbringen und einen Beitrag zu einer sauberen Energiewende leisten.
Nachdem der Hauptfinanzierer im Februar die Finanzierung abrupt eingestellt hat, sind das Unternehmen und der Insolvenzverwalter nun auf der Suche nach neuen Investoren. "Die Jenabatteries GmbH hat ein sehr zukunftsweisendes Batteriekonzept entwickelt, das eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen kann und auch sollte. Deshalb werden wir alles daransetzen, das Unternehmen neu aufzustellen, den Beschäftigten eine langfristige Perspektive zu geben und der Technologie den Weg zur Marktreife zu ebnen", so Insolvenzverwalter Rolf Rombach.
Während der Suche nach neuen Investoren laufen der Geschäftsbetrieb sowie die Forschung und Entwicklung an dem Batteriekonzept weiter. Auch laufen Vorbereitungen, die Gehälter der rund 70 Mitarbeiter für die Monate Februar bis April über das Insolvenzausfallgeld der Bundesagentur für Arbeit zu sichern.
Zitat von Gast am 19. April 2023, 08:39 UhrMehr Insolvenzen in Deutschland - vor allem in Baugewerbe und Handel
Berlin (Reuters) - Bei den Firmenpleiten in Deutschland zeichnet sich angesichts der wirtschaftlichen Flaute und steigender Zinskosten ein Anstieg ab.
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren lag im Februar um 13,2 Prozent über dem Vormonatsniveau, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Februar habe es bereits eine Zunahme um 10,8 Prozent gegeben. Diese Statistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen - nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.
Trotz Corona- und Energiekrise lag die Zahl der Firmenpleiten 2020, 2021 und 2022 auf historisch niedrigem Niveau. Grund dafür waren umfangreiche staatliche Hilfen wie die teilweise Aussetzung der Insolvenzantragspflichten, die Ausweitung des Kurzarbeitergelds, finanzielle Hilfen sowie der Vollstreckungsstopp der Finanzbehörden und Krankenkassen. Nun zeichnet sich eine Trendwende ab. Höhere Produktionskosten, wachsende Personalausgaben, deutlicher Zinsanstieg: Wegen schwieriger Rahmenbedingungen sagen Experten mehr Firmenpleiten in Deutschland voraus. Der Kreditversicherer Allianz Trade erwartet in diesem Jahr eine Zunahme um 15 Prozent.
Die tatsächlich bei den Amtsgerichten beantragte Zahl der Unternehmensinsolvenzen lag im Januar bei 1271, wie das Statistikamt mitteilte. Das sind 20,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Dezember hatte der Anstieg bei 19,7 Prozent gelegen. Die meisten Unternehmensinsolvenzen entfielen zu Jahresbeginn auf das Baugewerbe mit 246 Fällen (+19,4 Prozent). Danach folgte der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 204 Verfahren (+27,5 Prozent).
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den im Januar gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 2,3 Milliarden Euro. Im Januar 2022 hatten die Forderungen mit gut 1,4 Milliarden Euro deutlich niedriger gelegen. Auch die Zahl der beantragten Verbraucherinsolvenzen legte im Januar zu, und zwar um 1,9 Prozent.
Mehr Insolvenzen in Deutschland - vor allem in Baugewerbe und Handel
Berlin (Reuters) - Bei den Firmenpleiten in Deutschland zeichnet sich angesichts der wirtschaftlichen Flaute und steigender Zinskosten ein Anstieg ab.
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren lag im Februar um 13,2 Prozent über dem Vormonatsniveau, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Februar habe es bereits eine Zunahme um 10,8 Prozent gegeben. Diese Statistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen - nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.
Trotz Corona- und Energiekrise lag die Zahl der Firmenpleiten 2020, 2021 und 2022 auf historisch niedrigem Niveau. Grund dafür waren umfangreiche staatliche Hilfen wie die teilweise Aussetzung der Insolvenzantragspflichten, die Ausweitung des Kurzarbeitergelds, finanzielle Hilfen sowie der Vollstreckungsstopp der Finanzbehörden und Krankenkassen. Nun zeichnet sich eine Trendwende ab. Höhere Produktionskosten, wachsende Personalausgaben, deutlicher Zinsanstieg: Wegen schwieriger Rahmenbedingungen sagen Experten mehr Firmenpleiten in Deutschland voraus. Der Kreditversicherer Allianz Trade erwartet in diesem Jahr eine Zunahme um 15 Prozent.
Die tatsächlich bei den Amtsgerichten beantragte Zahl der Unternehmensinsolvenzen lag im Januar bei 1271, wie das Statistikamt mitteilte. Das sind 20,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Dezember hatte der Anstieg bei 19,7 Prozent gelegen. Die meisten Unternehmensinsolvenzen entfielen zu Jahresbeginn auf das Baugewerbe mit 246 Fällen (+19,4 Prozent). Danach folgte der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 204 Verfahren (+27,5 Prozent).
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den im Januar gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 2,3 Milliarden Euro. Im Januar 2022 hatten die Forderungen mit gut 1,4 Milliarden Euro deutlich niedriger gelegen. Auch die Zahl der beantragten Verbraucherinsolvenzen legte im Januar zu, und zwar um 1,9 Prozent.
Zitat von Gast am 21. April 2023, 07:10 UhrIn Deutschland gehen wieder mehr Firmen pleite - Zwei Branchen besonders betroffen
Corona- und Energiekrise
In Deutschland gehen wieder mehr Firmen pleite - Zwei Branchen besonders betroffen
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland nimmt erneut zu. Zwei Branchen sind besonders hart getroffen.Berlin - In Deutschland gehen wieder mehr Firmen pleite. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren lag im Februar um 13,2 Prozent über dem Vormonatsniveau, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Februar habe es bereits eine Zunahme um 10,8 Prozent gegeben. Diese Statistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen - nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.
Trotz Corona- und Energiekrise lag die Zahl der Firmenpleiten 2020, 2021 und 2022 auf historisch niedrigem Niveau. Grund dafür waren umfangreiche staatliche Hilfen wie die teilweise Aussetzung der Insolvenzantragspflichten, die Ausweitung des Kurzarbeitergelds, finanzielle Hilfen sowie der Vollstreckungsstopp der Finanzbehörden und Krankenkassen. Nun zeichnet sich eine Trendwende ab. Höhere Produktionskosten, wachsende Personalausgaben, deutlicher Zinsanstieg: Wegen schwieriger Rahmenbedingungen sagen Experten mehr Firmenpleiten in Deutschland voraus. Der Kreditversicherer Allianz Trade erwartet in diesem Jahr eine Zunahme um 15 Prozent.
Baugewerbe und Handel besonders von Insolvenzen betroffen
Die tatsächlich bei den Amtsgerichten beantragte Zahl der Unternehmensinsolvenzen lag im Januar bei 1271, wie das Statistikamt mitteilte. Das sind 20,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Dezember hatte der Anstieg bei 19,7 Prozent gelegen. Die meisten Unternehmensinsolvenzen entfielen zu Jahresbeginn auf das Baugewerbe mit 246 Fällen (+19,4 Prozent). Danach folgte der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 204 Verfahren (+27,5 Prozent).
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den im Januar gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 2,3 Milliarden Euro. Im Januar 2022 hatten die Forderungen mit gut 1,4 Milliarden Euro deutlich niedriger gelegen. Auch die Zahl der beantragten Verbraucherinsolvenzen legte im Januar zu, und zwar um 1,9 Prozent.
In Deutschland gehen wieder mehr Firmen pleite - Zwei Branchen besonders betroffen
Corona- und Energiekrise
In Deutschland gehen wieder mehr Firmen pleite - Zwei Branchen besonders betroffen
Berlin - In Deutschland gehen wieder mehr Firmen pleite. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren lag im Februar um 13,2 Prozent über dem Vormonatsniveau, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Februar habe es bereits eine Zunahme um 10,8 Prozent gegeben. Diese Statistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen - nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.
Trotz Corona- und Energiekrise lag die Zahl der Firmenpleiten 2020, 2021 und 2022 auf historisch niedrigem Niveau. Grund dafür waren umfangreiche staatliche Hilfen wie die teilweise Aussetzung der Insolvenzantragspflichten, die Ausweitung des Kurzarbeitergelds, finanzielle Hilfen sowie der Vollstreckungsstopp der Finanzbehörden und Krankenkassen. Nun zeichnet sich eine Trendwende ab. Höhere Produktionskosten, wachsende Personalausgaben, deutlicher Zinsanstieg: Wegen schwieriger Rahmenbedingungen sagen Experten mehr Firmenpleiten in Deutschland voraus. Der Kreditversicherer Allianz Trade erwartet in diesem Jahr eine Zunahme um 15 Prozent.
Baugewerbe und Handel besonders von Insolvenzen betroffen
Die tatsächlich bei den Amtsgerichten beantragte Zahl der Unternehmensinsolvenzen lag im Januar bei 1271, wie das Statistikamt mitteilte. Das sind 20,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Dezember hatte der Anstieg bei 19,7 Prozent gelegen. Die meisten Unternehmensinsolvenzen entfielen zu Jahresbeginn auf das Baugewerbe mit 246 Fällen (+19,4 Prozent). Danach folgte der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 204 Verfahren (+27,5 Prozent).
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den im Januar gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 2,3 Milliarden Euro. Im Januar 2022 hatten die Forderungen mit gut 1,4 Milliarden Euro deutlich niedriger gelegen. Auch die Zahl der beantragten Verbraucherinsolvenzen legte im Januar zu, und zwar um 1,9 Prozent.
Zitat von Gast am 25. April 2023, 05:32 UhrWann kommt der Megacrash mit Immobilienpleiten, Massenentlassungen und Hyperinflation?
Investing.com – In den vergangenen Jahren wurden die Anleger von den Zentralbanken geradezu verwöhnt. Die Märkte wurden mit frischem Geld geflutet und so erreichten Indizes wie DAX, Nasdaq, S&P 500 immer neue Hochs, obwohl es an Krisen nicht mangelte.
Das veranlasst viele der jüngeren Investoren davon auszugehen, dass die Jagd nach neuen Rekordhochs weitergeht, unabhängig davon, was in der Welt passiert. Die Warnungen vor einer Krise werden in den Wind geschlagen, doch die Ausläufer des aufziehenden Sturmes sind unübersehbar, wie Michael T. Snyder erklärt:
Gewerbeimmobilien
In den USA hat sich die Stimmung im Gewerbeimmobiliensektor nicht nur eingetrübt, sie ist sogar negativ geworden. Die Leerstandsraten steigen und die während der Niedrigzinsphase aufgenommenen Baukredite müssen jetzt für teures Geld in die Anschlussfinanzierung.
Der Betrieb dieser Gebäude wird unwirtschaftlich und das Angebot an Objekten, die zum Verkauf stehen, nimmt zu. Die fehlende Nachfrage lässt die Preise sinken, weshalb die als Sicherheit bei den Banken hinterlegten Immobilien zunehmend von dem ursprünglich veranschlagten Betrag abweichen, was die Bilanzen der Finanzinstitute in Mitleidenschaft zieht.
Einer der großen Fonds, der in diesem Sektor unterwegs ist, ist Brookfield. In Washington, DC hat dieser für zwölf Bürogebäude eine Hypothek in Höhe von 161,4 Millionen Dollar laufen, die nicht mehr bedient werden kann.
Arbeitsmarkt
Die Arbeitsmarktzahlen, die trotz der Fed-Zinserhöhungsrallye in den vergangenen Monaten robust blieben, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele große Konzerne bereits Personal abbauen.
Besonders beunruhigend ist die heutige Meldung von Ernst & Young. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft entlässt in den USA 3.000 Mitarbeiter. Damit reagiert das Unternehmen auf die einbrechende Nachfrage in bestimmten Geschäftsbereichen.
Insolvenzen
Es gab zahlreiche Warnungen, dass die Zahl der Insolvenzen im Jahr 2023 deutlich zunehmen wird, was nun eine Bestätigung findet. Laut Epiq Bankruptcy kam es im März zu einem Anstieg um 17 Prozent, von 36.068 ein Jahr zuvor auf jetzt 42.368. In den ersten drei Monaten dieses Jahres nahmen die Konkursanträge im Vergleich zu den Vormonaten jeweils zu.
Laut S&P Global Intelligence ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zwischen Februar und März um 22 Prozent gestiegen. Die Gesamtzahl der Firmenpleiten erreichte ihren höchsten monatlichen Stand seit Juli 2020, als die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff hatte.
Am gestrigen Sonntag stellte Bed Bath & Beyond einen Insolvenzantrag nach Chapter 11. Die Kunden geben nicht mehr genügend Geld aus, um die insgesamt 480 Filialen des Unternehmens mit 14.000 Mitarbeitern zu unterhalten.
Eine CNBC-Umfrage ergab, dass die Amerikaner "die Wirtschaftsaussichten noch nie so negativ einschätzten" wie es aktuell der Fall ist.
Das ist insofern ein erschreckendes Zeichen, als dass die Amerikaner selbst zu Zeiten der Finanzkrise 2008/09 optimistischer gegenüber der Wirtschaft eingestellt waren.
Schuldenblase
Oft wurde angemahnt, dass der immens gestiegene Schuldenberg eine Lawine auslöst, die viele unter sich begraben wird. Im ersten Quartal 2023 konnten weltweit so viele Unternehmen ihre Verbindlichkeiten nicht fristgerecht bezahlen, wie seit letztem Quartal 2020 nicht mehr.
Die Rating-Agentur Moody´s gab bekannt, dass 33 der von ihr bewerteten Unternehmen nicht in der Lage waren, ihre Schulden zu bezahlen. Gut die Hälfte davon war im März de facto zahlungsunfähig, berichtete Snyder.
Staatsschulden
Keiner kann sich vorstellen, dass einem Land wie den USA der Staatsbankrott droht. Demokraten und Republikaner werden sich schon einigen, um die Schuldenobergrenze weiter zu erhöhen. Doch in Zeiten einer hohen Inflation noch mehr Geld zu drucken, um nicht zahlungsunfähig zu werden, ist an sich keine gute Idee – aber alternativlos.
Ein Grund, warum der Dollar international immer mehr an Bedeutung verliert. Eurizon SLJ Capital Ltd. ermittelte, dass der Dollar seit der Finanzkrise 2008 rund 22 Prozent seines Marktanteils einbüßte, Tendenz stark steigend.
Der IWF rechnet damit, dass die US-Schulden von 95 Prozent des BIP im Jahr 2023 auf 110 Prozent im Jahr 2028 steigen.
Laut einer Schätzung des Congressional Budget Office werden die US-Schulden im Jahr 2053 bei 195 Prozent des BIP liegen. Diese immense Beschleunigung liegt auch daran, dass dem US-Sozialfonds in nur 10 Jahren das Geld ausgeht. Wenn der Staat seinen sozialen Verpflichtungen wie bisher nachkommen will, dann wird dies nur über neue Schulden gehen, oder aber die Steuern werden erhöht.
Die propagierte Krise, die manche Marktteilnehmer für eine Manipulation der großen Banken halten, weil diese den Privatanlegern die bevorstehende große Rallye nicht gönnen, hat schon längst begonnen. Snyder sagt:
"Wir stecken in großen Schwierigkeiten.
Bis sich diese Wirtschaftskrise voll entfaltet hat wird es natürlich dauern.
Aber begonnen hat sie bereits."
Wann kommt der Megacrash mit Immobilienpleiten, Massenentlassungen und Hyperinflation?
Investing.com – In den vergangenen Jahren wurden die Anleger von den Zentralbanken geradezu verwöhnt. Die Märkte wurden mit frischem Geld geflutet und so erreichten Indizes wie DAX, Nasdaq, S&P 500 immer neue Hochs, obwohl es an Krisen nicht mangelte.
Das veranlasst viele der jüngeren Investoren davon auszugehen, dass die Jagd nach neuen Rekordhochs weitergeht, unabhängig davon, was in der Welt passiert. Die Warnungen vor einer Krise werden in den Wind geschlagen, doch die Ausläufer des aufziehenden Sturmes sind unübersehbar, wie Michael T. Snyder erklärt:
Gewerbeimmobilien
In den USA hat sich die Stimmung im Gewerbeimmobiliensektor nicht nur eingetrübt, sie ist sogar negativ geworden. Die Leerstandsraten steigen und die während der Niedrigzinsphase aufgenommenen Baukredite müssen jetzt für teures Geld in die Anschlussfinanzierung.
Der Betrieb dieser Gebäude wird unwirtschaftlich und das Angebot an Objekten, die zum Verkauf stehen, nimmt zu. Die fehlende Nachfrage lässt die Preise sinken, weshalb die als Sicherheit bei den Banken hinterlegten Immobilien zunehmend von dem ursprünglich veranschlagten Betrag abweichen, was die Bilanzen der Finanzinstitute in Mitleidenschaft zieht.
Einer der großen Fonds, der in diesem Sektor unterwegs ist, ist Brookfield. In Washington, DC hat dieser für zwölf Bürogebäude eine Hypothek in Höhe von 161,4 Millionen Dollar laufen, die nicht mehr bedient werden kann.
Arbeitsmarkt
Die Arbeitsmarktzahlen, die trotz der Fed-Zinserhöhungsrallye in den vergangenen Monaten robust blieben, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele große Konzerne bereits Personal abbauen.
Besonders beunruhigend ist die heutige Meldung von Ernst & Young. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft entlässt in den USA 3.000 Mitarbeiter. Damit reagiert das Unternehmen auf die einbrechende Nachfrage in bestimmten Geschäftsbereichen.
Insolvenzen
Es gab zahlreiche Warnungen, dass die Zahl der Insolvenzen im Jahr 2023 deutlich zunehmen wird, was nun eine Bestätigung findet. Laut Epiq Bankruptcy kam es im März zu einem Anstieg um 17 Prozent, von 36.068 ein Jahr zuvor auf jetzt 42.368. In den ersten drei Monaten dieses Jahres nahmen die Konkursanträge im Vergleich zu den Vormonaten jeweils zu.
Laut S&P Global Intelligence ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zwischen Februar und März um 22 Prozent gestiegen. Die Gesamtzahl der Firmenpleiten erreichte ihren höchsten monatlichen Stand seit Juli 2020, als die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff hatte.
Am gestrigen Sonntag stellte Bed Bath & Beyond einen Insolvenzantrag nach Chapter 11. Die Kunden geben nicht mehr genügend Geld aus, um die insgesamt 480 Filialen des Unternehmens mit 14.000 Mitarbeitern zu unterhalten.
Eine CNBC-Umfrage ergab, dass die Amerikaner "die Wirtschaftsaussichten noch nie so negativ einschätzten" wie es aktuell der Fall ist.
Das ist insofern ein erschreckendes Zeichen, als dass die Amerikaner selbst zu Zeiten der Finanzkrise 2008/09 optimistischer gegenüber der Wirtschaft eingestellt waren.
Schuldenblase
Oft wurde angemahnt, dass der immens gestiegene Schuldenberg eine Lawine auslöst, die viele unter sich begraben wird. Im ersten Quartal 2023 konnten weltweit so viele Unternehmen ihre Verbindlichkeiten nicht fristgerecht bezahlen, wie seit letztem Quartal 2020 nicht mehr.
Die Rating-Agentur Moody´s gab bekannt, dass 33 der von ihr bewerteten Unternehmen nicht in der Lage waren, ihre Schulden zu bezahlen. Gut die Hälfte davon war im März de facto zahlungsunfähig, berichtete Snyder.
Staatsschulden
Keiner kann sich vorstellen, dass einem Land wie den USA der Staatsbankrott droht. Demokraten und Republikaner werden sich schon einigen, um die Schuldenobergrenze weiter zu erhöhen. Doch in Zeiten einer hohen Inflation noch mehr Geld zu drucken, um nicht zahlungsunfähig zu werden, ist an sich keine gute Idee – aber alternativlos.
Ein Grund, warum der Dollar international immer mehr an Bedeutung verliert. Eurizon SLJ Capital Ltd. ermittelte, dass der Dollar seit der Finanzkrise 2008 rund 22 Prozent seines Marktanteils einbüßte, Tendenz stark steigend.
Der IWF rechnet damit, dass die US-Schulden von 95 Prozent des BIP im Jahr 2023 auf 110 Prozent im Jahr 2028 steigen.
Laut einer Schätzung des Congressional Budget Office werden die US-Schulden im Jahr 2053 bei 195 Prozent des BIP liegen. Diese immense Beschleunigung liegt auch daran, dass dem US-Sozialfonds in nur 10 Jahren das Geld ausgeht. Wenn der Staat seinen sozialen Verpflichtungen wie bisher nachkommen will, dann wird dies nur über neue Schulden gehen, oder aber die Steuern werden erhöht.
Die propagierte Krise, die manche Marktteilnehmer für eine Manipulation der großen Banken halten, weil diese den Privatanlegern die bevorstehende große Rallye nicht gönnen, hat schon längst begonnen. Snyder sagt:
"Wir stecken in großen Schwierigkeiten.
Bis sich diese Wirtschaftskrise voll entfaltet hat wird es natürlich dauern.
Aber begonnen hat sie bereits."
Zitat von Gast am 26. April 2023, 06:34 UhrVerkürzte Speicherdauer: Schufa löscht alte Schulden von 250 000 Verbrauchern
Bei Auskunfteien blieben Daten über Privatinsolvenzen bislang für drei Jahre gespeichert. Jetzt kommt Bewegung in die umstrittene Praxis.
Die Schufa hat nach eigenen Angaben die Einträge von rund 250 000 Verbrauchern gelöscht, die eine Privatinsolvenz hinter sich haben. Vor dem Hintergrund laufender Gerichtsverfahren hatte die Auskunftei angekündigt, die Speicherfrist der Einträge von drei Jahren auf sechs Monate zu verkürzen. Das Vorhaben wurde nun umgesetzt, wie die Schufa auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
„Für die meisten der 250 000 Verbraucherinnen und Verbraucher verbessert sich die Bonität durch die Verkürzung der Speicherdauer“, sagte Schufa-Vorstandsmitglied Ole Schröder. Eine gute Bonität (Kreditwürdigkeit) kann unter anderem für den Abschluss von Mietverträgen wichtig sein.
Durch eine Verbraucherinsolvenz können sich Privatleute von ihren Schulden befreien, auch wenn sie nicht alles zurückzahlen können. Am Ende steht die sogenannte Restschuldbefreiung. Die Information darüber wird sechs Monate lang auf einem amtlichen Internetportal veröffentlicht.
Die Schufa und andere Auskunfteien erheben diese Bekanntmachungen und speicherten sie drei Jahre lang. Vor den Gerichten wird darum gestritten, ob das noch zulässig ist. Denn seit Mai 2018 gilt in der Europäischen Union ein neues Datenschutzrecht.
Die Schufa hatte vor diesem Hintergrund angekündigt, die Speicherdauer zu verkürzen und dies bis Ende April umzusetzen. Künftig werden die Informationen zu einer Restschuldbefreiung nach Angaben der Schufa automatisch nach sechs Monaten gelöscht. Lediglich Neuschulden, die nicht durch die Restschuldbefreiung erlassen worden seien, blieben bestehen.
Mit der Frage der Speicherdauer beschäftigen sich aktuell der Europäische Gerichtshof (EuGH) und der Bundesgerichtshof (BGH).
Der BGH möchte eine Klärung durch den EuGH abwarten. Mitte März hatte sich der zuständige Generalanwalt des EuGH in zwei Schufa-Fällen aus Deutschland sehr kritisch zu der bisherigen Praxis geäußert: Die Restschuldbefreiung solle es den Betroffenen ermöglichen, sich erneut am Wirtschaftsleben zu beteiligen - durch die lange Speicherung werde das jedoch vereitelt. Oft schließen sich die EuGH-Richter der Einschätzung des Generalanwalts an.
Verkürzte Speicherdauer: Schufa löscht alte Schulden von 250 000 Verbrauchern
Bei Auskunfteien blieben Daten über Privatinsolvenzen bislang für drei Jahre gespeichert. Jetzt kommt Bewegung in die umstrittene Praxis.
Die Schufa hat nach eigenen Angaben die Einträge von rund 250 000 Verbrauchern gelöscht, die eine Privatinsolvenz hinter sich haben. Vor dem Hintergrund laufender Gerichtsverfahren hatte die Auskunftei angekündigt, die Speicherfrist der Einträge von drei Jahren auf sechs Monate zu verkürzen. Das Vorhaben wurde nun umgesetzt, wie die Schufa auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
„Für die meisten der 250 000 Verbraucherinnen und Verbraucher verbessert sich die Bonität durch die Verkürzung der Speicherdauer“, sagte Schufa-Vorstandsmitglied Ole Schröder. Eine gute Bonität (Kreditwürdigkeit) kann unter anderem für den Abschluss von Mietverträgen wichtig sein.
Durch eine Verbraucherinsolvenz können sich Privatleute von ihren Schulden befreien, auch wenn sie nicht alles zurückzahlen können. Am Ende steht die sogenannte Restschuldbefreiung. Die Information darüber wird sechs Monate lang auf einem amtlichen Internetportal veröffentlicht.
Die Schufa und andere Auskunfteien erheben diese Bekanntmachungen und speicherten sie drei Jahre lang. Vor den Gerichten wird darum gestritten, ob das noch zulässig ist. Denn seit Mai 2018 gilt in der Europäischen Union ein neues Datenschutzrecht.
Die Schufa hatte vor diesem Hintergrund angekündigt, die Speicherdauer zu verkürzen und dies bis Ende April umzusetzen. Künftig werden die Informationen zu einer Restschuldbefreiung nach Angaben der Schufa automatisch nach sechs Monaten gelöscht. Lediglich Neuschulden, die nicht durch die Restschuldbefreiung erlassen worden seien, blieben bestehen.
Mit der Frage der Speicherdauer beschäftigen sich aktuell der Europäische Gerichtshof (EuGH) und der Bundesgerichtshof (BGH).
Der BGH möchte eine Klärung durch den EuGH abwarten. Mitte März hatte sich der zuständige Generalanwalt des EuGH in zwei Schufa-Fällen aus Deutschland sehr kritisch zu der bisherigen Praxis geäußert: Die Restschuldbefreiung solle es den Betroffenen ermöglichen, sich erneut am Wirtschaftsleben zu beteiligen - durch die lange Speicherung werde das jedoch vereitelt. Oft schließen sich die EuGH-Richter der Einschätzung des Generalanwalts an.
Zitat von Gast am 29. Juni 2023, 13:25 UhrGericht bestätigt Insolvenzantrag von Batterie-Hersteller Blackstone in Döbeln
Noch vor einem Jahr wurde der Batteriehersteller Blackstone Technology gefeiert und mit Millionen gefördert. Nun ist der Insolvenzantrag der Döbelner offiziell.
Döbeln. Der Insolvenzantrag der Blackstone Technology GmbH in Döbeln steht sinnbildlich für das monatelange Verwirrspiel des Möchtegern-Batterieherstellers mit seiner Belegschaft und der Öffentlichkeit. Am vergangenen Freitag hatte Geschäftsführer Michael Hingst den verbliebenen Mitarbeitenden angekündigt, noch am selben Tag Insolvenz zu beantragen. Tatsächlich eingegangen ist der Antrag aber erst am gestrigen Mittwoch, wie das Amtsgericht Chemnitz auf Anfrage der SZ bestätigt. Ein vorläufiger Verwalter sei noch nicht bestellt worden, heißt es.
Es war nur eine Frage der Zeit, wann bei der Blackstone Technology GmbH in Döbeln die Lichter ausgehen. Seit Herbst vergangenen Jahres ruhte bei dem überschuldeten Batteriehersteller der Betrieb, klagten Beschäftigte über ausstehende Löhne, Lieferanten über offene Forderungen. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft Chemnitz wegen Subventionsbetrugs. Die meisten der gut 20 Mitarbeitenden hatten keinen Glauben mehr an Versprechungen der Chefs vom Schweizer Mutterkonzern und seiner Tochter und sich mittlerweile neue Jobs gesucht.
„In meiner Funktion als Geschäftsführer der Blackstone Technology GmbH muss ich Ihnen leider mitteilen, dass ich heute einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Döbeln stellen werde“, heißt es in der Mitteilung an die restliche Belegschaft vom vergangenen Freitag, die der SZ vorliegt.
Die Mitte 2019 begonnene Reise des Unternehmens sei zu Ende. „Wir hatten von Anfang an einen sehr schwierigen Start“, blickt Hingst zurück. Pandemie und Ukraine-Krieg hätten das „interne (Wirtschafts-) Ökosystem“ stark geschädigt und die Investorengespräche „ungleich schwieriger“ gemacht. Zugesagte Fördergelder von über einer Million Euro für 2022, die ein weiteres Jahr ermöglicht hätten, seien nicht rechtzeitig auf den Konten gewesen.
Angeblicher Investor macht einen Rückzieher
„Was wir zusammen angedacht und teilweise erfolgreich umgesetzt haben, hatte das Potenzial, einen Teil des Batteriemarktes zu revolutionieren“, schreibt Hingst. Er räumt aber ein, noch kein marktfähiges Produkt gehabt zu haben. Er schreibt von einem Formel-1 Sponsor, der zunächst 50 und 2024 weitere 100 Millionen Euro investieren und „mehrere Tausend ,grüne‘ Energiecontainer, basierend auf unseren Zellen“ abnehmen wollte – „ein Milliardenumsatz am Standort Döbeln bis weit über das Jahr 2030 hinaus“. Am Mittwoch habe der Investor wegen „höherer Gewalt“ einen Rückzieher gemacht.
Die SZ hatte über Ungereimtheiten beim Unternehmen und seiner Mutter, der Blackstone Resources AG, einer Briefkastenfirma in Baar, berichtet. Sie wollten den Markt mit Batteriezellen aus dem 3D-Drucker aufmischen: Kleinserien mit einer um 20 Prozent höheren Energiedichte als Lithium-Ionen-Batterien, wasserbasiert, nachhaltiger, effizienter produziert.
Konzernchef Ulrich Ernst hatte beim angeblichen Produktionsstart 2021 Serienreife verkündet. Vom Game-Changer war die Rede, der 400 Jobs schaffen will. Die Euphorie war so groß, dass das Bundeswirtschaftsministerium einen Förderbescheid über 24,1 Millionen Euro erteilte. Für ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit fünf Partnern waren 2022 rund 17, 2 Millionen Euro bewilligt und 8.567 Euro ausgezahlt worden. Der Bau der Betriebsstätte sollte mit gut 5,7 Millionen Euro gefördert werden, wovon 843.000 Euro ausgezahlt wurden – je hälftig von Bund und Freistaat. Und nun?
Gericht bestätigt Insolvenzantrag von Batterie-Hersteller Blackstone in Döbeln
Noch vor einem Jahr wurde der Batteriehersteller Blackstone Technology gefeiert und mit Millionen gefördert. Nun ist der Insolvenzantrag der Döbelner offiziell.
Döbeln. Der Insolvenzantrag der Blackstone Technology GmbH in Döbeln steht sinnbildlich für das monatelange Verwirrspiel des Möchtegern-Batterieherstellers mit seiner Belegschaft und der Öffentlichkeit. Am vergangenen Freitag hatte Geschäftsführer Michael Hingst den verbliebenen Mitarbeitenden angekündigt, noch am selben Tag Insolvenz zu beantragen. Tatsächlich eingegangen ist der Antrag aber erst am gestrigen Mittwoch, wie das Amtsgericht Chemnitz auf Anfrage der SZ bestätigt. Ein vorläufiger Verwalter sei noch nicht bestellt worden, heißt es.
Es war nur eine Frage der Zeit, wann bei der Blackstone Technology GmbH in Döbeln die Lichter ausgehen. Seit Herbst vergangenen Jahres ruhte bei dem überschuldeten Batteriehersteller der Betrieb, klagten Beschäftigte über ausstehende Löhne, Lieferanten über offene Forderungen. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft Chemnitz wegen Subventionsbetrugs. Die meisten der gut 20 Mitarbeitenden hatten keinen Glauben mehr an Versprechungen der Chefs vom Schweizer Mutterkonzern und seiner Tochter und sich mittlerweile neue Jobs gesucht.
„In meiner Funktion als Geschäftsführer der Blackstone Technology GmbH muss ich Ihnen leider mitteilen, dass ich heute einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Döbeln stellen werde“, heißt es in der Mitteilung an die restliche Belegschaft vom vergangenen Freitag, die der SZ vorliegt.
Die Mitte 2019 begonnene Reise des Unternehmens sei zu Ende. „Wir hatten von Anfang an einen sehr schwierigen Start“, blickt Hingst zurück. Pandemie und Ukraine-Krieg hätten das „interne (Wirtschafts-) Ökosystem“ stark geschädigt und die Investorengespräche „ungleich schwieriger“ gemacht. Zugesagte Fördergelder von über einer Million Euro für 2022, die ein weiteres Jahr ermöglicht hätten, seien nicht rechtzeitig auf den Konten gewesen.
Angeblicher Investor macht einen Rückzieher
„Was wir zusammen angedacht und teilweise erfolgreich umgesetzt haben, hatte das Potenzial, einen Teil des Batteriemarktes zu revolutionieren“, schreibt Hingst. Er räumt aber ein, noch kein marktfähiges Produkt gehabt zu haben. Er schreibt von einem Formel-1 Sponsor, der zunächst 50 und 2024 weitere 100 Millionen Euro investieren und „mehrere Tausend ,grüne‘ Energiecontainer, basierend auf unseren Zellen“ abnehmen wollte – „ein Milliardenumsatz am Standort Döbeln bis weit über das Jahr 2030 hinaus“. Am Mittwoch habe der Investor wegen „höherer Gewalt“ einen Rückzieher gemacht.
Die SZ hatte über Ungereimtheiten beim Unternehmen und seiner Mutter, der Blackstone Resources AG, einer Briefkastenfirma in Baar, berichtet. Sie wollten den Markt mit Batteriezellen aus dem 3D-Drucker aufmischen: Kleinserien mit einer um 20 Prozent höheren Energiedichte als Lithium-Ionen-Batterien, wasserbasiert, nachhaltiger, effizienter produziert.
Konzernchef Ulrich Ernst hatte beim angeblichen Produktionsstart 2021 Serienreife verkündet. Vom Game-Changer war die Rede, der 400 Jobs schaffen will. Die Euphorie war so groß, dass das Bundeswirtschaftsministerium einen Förderbescheid über 24,1 Millionen Euro erteilte. Für ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit fünf Partnern waren 2022 rund 17, 2 Millionen Euro bewilligt und 8.567 Euro ausgezahlt worden. Der Bau der Betriebsstätte sollte mit gut 5,7 Millionen Euro gefördert werden, wovon 843.000 Euro ausgezahlt wurden – je hälftig von Bund und Freistaat. Und nun?
Zitat von Gast am 14. Juli 2023, 08:15 UhrRezession: Immer mehr deutsche Firmen sind insolvent
Im April sind mehr als 1400 Firmen in die Pleite gegangen. Seit Sommer 2022 steigt die Zahl kontinuierlich an. Vor allem die Logistik trifft es hart.
Wegen Rezession und steigender Kreditkosten stehen immer mehr Unternehmen in Deutschland vor dem Aus. Im April stieg die Zahl der bei den Amtsgerichten gemeldeten Insolvenzen um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 1428, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
„Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nimmt bereits seit August 2022 kontinuierlich zu“, erklärten die Statistiker. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Amtsgerichte auf rund 1,3 Milliarden Euro. Gemeldet wurden im April zudem 4906 Verbraucherinsolvenzen und damit 5,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Der negative Trend bei den Firmenpleiten könnte sich fortsetzen. Darauf deutet die Entwicklung bei den beantragten Regelinsolvenzen hin, die im Juni um 13,9 Prozent zum Vorjahresmonat zunahmen. Im Mai hatte es bereits ein Plus von 3,1 Prozent gegeben.
Diese Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen aber fast drei Monate davor. Diese Statistik bildet zudem nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen – nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.
Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im April vier Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Pleiten mit zehn Fällen entfielen dabei auf den Bereich Verkehr und Lagerei. Dann folgte der Bereich der sonstigen wirtschaftliche Dienstleistungen, zu denen beispielsweise Zeitarbeitsfirmen gehören, mit acht Fällen. Die geringste Insolvenzhäufigkeit mit nur einem Fall je 10.000 Unternehmen gab es in der Energieversorgung.
Gefahr der nächsten Rezession
Von Januar bis März ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent und damit bereits das zweite Quartal in Folge geschrumpft, womit Europas größte Volkswirtschaft in einer Rezession steckt. Auch für das Gesamtjahr erwarten führende Institute eine sinkende Wirtschaftsleistung. Zudem sind die Zinsen gestiegen, womit die Europäische Zentralbank (EZB) die Inflation bekämpfen will.
Rezession: Immer mehr deutsche Firmen sind insolvent
Im April sind mehr als 1400 Firmen in die Pleite gegangen. Seit Sommer 2022 steigt die Zahl kontinuierlich an. Vor allem die Logistik trifft es hart.
Wegen Rezession und steigender Kreditkosten stehen immer mehr Unternehmen in Deutschland vor dem Aus. Im April stieg die Zahl der bei den Amtsgerichten gemeldeten Insolvenzen um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 1428, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
„Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nimmt bereits seit August 2022 kontinuierlich zu“, erklärten die Statistiker. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Amtsgerichte auf rund 1,3 Milliarden Euro. Gemeldet wurden im April zudem 4906 Verbraucherinsolvenzen und damit 5,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Der negative Trend bei den Firmenpleiten könnte sich fortsetzen. Darauf deutet die Entwicklung bei den beantragten Regelinsolvenzen hin, die im Juni um 13,9 Prozent zum Vorjahresmonat zunahmen. Im Mai hatte es bereits ein Plus von 3,1 Prozent gegeben.
Diese Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen aber fast drei Monate davor. Diese Statistik bildet zudem nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen – nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.
Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im April vier Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Pleiten mit zehn Fällen entfielen dabei auf den Bereich Verkehr und Lagerei. Dann folgte der Bereich der sonstigen wirtschaftliche Dienstleistungen, zu denen beispielsweise Zeitarbeitsfirmen gehören, mit acht Fällen. Die geringste Insolvenzhäufigkeit mit nur einem Fall je 10.000 Unternehmen gab es in der Energieversorgung.
Gefahr der nächsten Rezession
Von Januar bis März ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent und damit bereits das zweite Quartal in Folge geschrumpft, womit Europas größte Volkswirtschaft in einer Rezession steckt. Auch für das Gesamtjahr erwarten führende Institute eine sinkende Wirtschaftsleistung. Zudem sind die Zinsen gestiegen, womit die Europäische Zentralbank (EZB) die Inflation bekämpfen will.
Zitat von Gast am 17. Juli 2023, 10:09 UhrDeutsche Schuhkette hat Insolvenz angemeldet: Nun schließen fast alle Filialen
Nach der Insolvenz einer der größten deutschen Schuhhandelsketten wird nun ein Großteil der Filialen aus den Innenstädten verschwinden.
Bittere Neuigkeiten bei Reno: Wie die "Wirtschafts Woche" berichtet, wird das insolvente Unternehmen größtenteils abgewickelt. In Folge werden 150 der 180 Filialen in Deutschland schließen müssen, wie der Insolvenzverwalter Immo Hamer am 25. Mai mitteilte. Bei der Suche nach Investoren wurde offenbar nur "eine kleine Lösung" gefunden.
Demnach gibt es nur für 23 Filialen und 120 der insgesamt 1.100 Mitarbeiter von Reno eine realistische Perspektive. Neun weitere Standorte werden wohl von der Kienast-Gruppe übernommen und unter dem Markennamen Reno weitergeführt. Einige weitere Filialen werden an andere Unternehmen verkauft, die Mitarbeiter werden hier nicht weiterbeschäftigt.
Bereits vor der Insolvenz: Hälfte der Reno-Filialen wurde der Strom abgestellt
Reno hatten bereits Ende März Insolvenz angemeldet. Dem Insolvenzverwalter zufolge wurde das Unternehmen "so dermaßen runtergewirtschaftet", dass für Investoren eine Übernahme nicht mehr zur Debatte stand. Rund die Hälfte der Filialen hatte demnach bereits zur Ankündigung der Insolvenz keinen Strom, weil Rechnungen nicht bezahlt wurden.
Nach Eröffnung des Verfahrens sollen die Hintergründe der Zahlungsunfähigkeit genauer untersucht werden. Geldabflüsse an Berater werden überprüft, sogar mögliche Haftungsansprüche stehen im Raum. Der Insolvenzverwalter geht hier von "erheblichen Ansprüchen" aus, wie er gegenüber Mitarbeitern erklärte.
Deutsche Schuhkette hat Insolvenz angemeldet: Nun schließen fast alle Filialen
Nach der Insolvenz einer der größten deutschen Schuhhandelsketten wird nun ein Großteil der Filialen aus den Innenstädten verschwinden.
Bittere Neuigkeiten bei Reno: Wie die "Wirtschafts Woche" berichtet, wird das insolvente Unternehmen größtenteils abgewickelt. In Folge werden 150 der 180 Filialen in Deutschland schließen müssen, wie der Insolvenzverwalter Immo Hamer am 25. Mai mitteilte. Bei der Suche nach Investoren wurde offenbar nur "eine kleine Lösung" gefunden.
Demnach gibt es nur für 23 Filialen und 120 der insgesamt 1.100 Mitarbeiter von Reno eine realistische Perspektive. Neun weitere Standorte werden wohl von der Kienast-Gruppe übernommen und unter dem Markennamen Reno weitergeführt. Einige weitere Filialen werden an andere Unternehmen verkauft, die Mitarbeiter werden hier nicht weiterbeschäftigt.
Bereits vor der Insolvenz: Hälfte der Reno-Filialen wurde der Strom abgestellt
Reno hatten bereits Ende März Insolvenz angemeldet. Dem Insolvenzverwalter zufolge wurde das Unternehmen "so dermaßen runtergewirtschaftet", dass für Investoren eine Übernahme nicht mehr zur Debatte stand. Rund die Hälfte der Filialen hatte demnach bereits zur Ankündigung der Insolvenz keinen Strom, weil Rechnungen nicht bezahlt wurden.
Nach Eröffnung des Verfahrens sollen die Hintergründe der Zahlungsunfähigkeit genauer untersucht werden. Geldabflüsse an Berater werden überprüft, sogar mögliche Haftungsansprüche stehen im Raum. Der Insolvenzverwalter geht hier von "erheblichen Ansprüchen" aus, wie er gegenüber Mitarbeitern erklärte.
Zitat von Gast am 24. Juli 2023, 05:29 UhrNach über 100 Jahren: Deutsches Elektronik-Unternehmen ist nun insolvent
Ein Elektronik-Anbieter aus Deutschland ist in die Insolvenz gerutscht. Der Konzern ist trotzdem optimistisch. Hier erfahren Sie zum Thema mehr.
Das Elektro-Unternehmen "ABL" aus der bayerischen Stadt Lauf gibt es schon seit 100 Jahren. Bekannt ist es für die Entwicklung des Schuko-Steckers und sein Geschäft mit Ladesäulen und Wallboxen. Nun hat das Familienunternehmen jedoch Insolvenz anmelden müssen.
Das erklärte "ABL" in einer Pressemitteilung. Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit nannte die auf Elektromobilität spezialisierte Firma zum einen die "Übersättigung des Marktes" für private Ladesäulen, die sich infolge des Booms im Bereich des Home Chargings eingestellt habe.
Zum anderen habe die Politik im Zuge des Ukraine-Krieges die Elektromobilität zu Gunsten der emissionsfreien Strom- und Energie-Erzeugung durch Photovoltaik und Wärmepumpen vernachlässigt. Wie das fränkische Unternehmen weiter schreibt, hätten viele Kunden ihre Bestellungen von Ladestationen storniert oder reduziert.
Nach über 100 Jahren: Deutsches Elektronik-Unternehmen ist nun insolvent
Ein Elektronik-Anbieter aus Deutschland ist in die Insolvenz gerutscht. Der Konzern ist trotzdem optimistisch. Hier erfahren Sie zum Thema mehr.
Das Elektro-Unternehmen "ABL" aus der bayerischen Stadt Lauf gibt es schon seit 100 Jahren. Bekannt ist es für die Entwicklung des Schuko-Steckers und sein Geschäft mit Ladesäulen und Wallboxen. Nun hat das Familienunternehmen jedoch Insolvenz anmelden müssen.
Das erklärte "ABL" in einer Pressemitteilung. Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit nannte die auf Elektromobilität spezialisierte Firma zum einen die "Übersättigung des Marktes" für private Ladesäulen, die sich infolge des Booms im Bereich des Home Chargings eingestellt habe.
Zum anderen habe die Politik im Zuge des Ukraine-Krieges die Elektromobilität zu Gunsten der emissionsfreien Strom- und Energie-Erzeugung durch Photovoltaik und Wärmepumpen vernachlässigt. Wie das fränkische Unternehmen weiter schreibt, hätten viele Kunden ihre Bestellungen von Ladestationen storniert oder reduziert.
Zitat von Gast am 24. August 2023, 05:57 UhrPleitewelle: Düsseldorfer Projektentwickler Gerchgroup ist insolvent
Die Krise auf dem Immobilienmarkt verschärft sich weiter. Auch die Düsseldorfer Gerchgroup ist in die Pleite gerutscht. Immer mehr Projektentwickler haben Probleme.
Der Düsseldorfer Immobilienkonzern Gerchgroup hat als nächster Projektentwickler Insolvenz angemeldet. Wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte, haben vier Dachgesellschaften des bundesweit tätigen Projektentwicklers beim Amtsgericht Düsseldorf entsprechende Anträge eingereicht. Das Gericht hatte zuvor bereits bestätigt, den Anträgen stattgegeben zu haben. Zuerst hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.
Die Gerchgroup AG, Gerch Development GmbH, Marathon Beteiligungsgesellschaft mbH und Gerch Beteiligungen GmbH haben jeweils Anträge auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Von dem Verfahren nicht betroffen sind zunächst die einzelnen Immobilien-Projektgesellschaften von Gerch.
Im Unterschied zu einer klassischen Insolvenz bleibt bei der Eigenverwaltung das Management an Bord, erhält aber einen sogenannten Sachwalter an die Seite gestellt. Der Jurist überwacht alle Managemententscheidungen und Ausgaben der Gesellschaft.
Sanierungsexperten sollen helfen
Als vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht Düsseldorf den Rechtsanwalt Jens M. Schmidt von der Kanzlei Runkel Rechtsanwälte aus Wuppertal bestellt. Das Management wird zusätzlich von den erfahrenen Sanierungsexperten Raul Taras und Holger Rhode von der Kanzlei Görg und Thomas Montag von der Unternehmensberatung Montag & Montag unterstützt.
Die Gerchgroup hat nach eigenen Angaben neun Projekte in der Entwicklung mit einem Volumen von rund vier Milliarden Euro. Dazu zählt das Laurenz Carré in Köln, ein großes Gewerbe- und Wohnprojekt unmittelbar in der Nähe des Doms. Zuletzt stand das Unternehmen dort in der Kritik, weil es die versprochenen Wohnungen nicht bauen wollte. Auch in Augsburg, Nürnberg, Düsseldorf, Frankfurt und Bonn ist die Gruppe aktiv.
Der Geschäftsbetrieb laufe uneingeschränkt weiter, teilte Gerch mit. Ziel sei „die Fortführung aller Projekte unter Einschluss und im Einklang mit den Interessen der jeweiligen Projekt- und Finanzierungspartner.“ Man werde nun „für jede Projektgesellschaft und für jedes Immobilienprojekt die Situation genau analysieren und zeitnah mit allen Projekt- und Finanzierungspartnern Gespräche führen, um wirtschaftliche Lösungen zu finden“, gab das Sanierungsteam bekannt. Der vorläufige Sachwalter Schmidt erklärte unterdessen, er sehe „gute Chancen für eine erfolgreiche Restrukturierung, die auch im Interesse der Gläubiger ist.“
In den vergangenen Wochen waren bereits zahlreiche Projektentwickler in die Insolvenz gerutscht. Darunter auch größere Unternehmen wie die Project-Gruppe, die bei 30.000 Anlegern mehr als eine Milliarde Euro Eigenkapital über zahlreiche Fonds eingesammelt hatte. Zuletzt waren die Ausschüttungen an Anleger eingestellt worden.
Projektentwickler unter Druck
Auch weitere Entwickler sollen sich aktuell in akuter Not befinden. Wie aus Kreisen von Restrukturierungsexperten verlautet, soll mindestens eine weitere größere Gesellschaft auf der Kippe stehen.
Gerch führt die Unternehmenskrise insbesondere auf externe Faktoren wie etwa die Inflation und drastisch angestiegene Zinsen zurück. Die Projektentwickler trifft neben den gestiegenen Baukosten vor allem, dass die Erholung an den Immobilienmärkten deutlich länger dauert als erwartet. Nachdem viele Akteure das erste Halbjahr früh abgeschrieben hatten und auf eine Belebung im Herbst hofften, mehren sich mittlerweile die Stimmen, die erst ab 2024 wieder mit Bewegung im Markt rechnen.
Der Druck auf Unternehmen in Schieflage könnte darüber hinaus auch durch eine anstehende gesetzliche Änderung weiter wachsen. Nur noch bis zum Jahreswechsel gilt in der Insolvenzordnung der von zwölf auf vier Monate verkürzte Zeitraum für die sogenannte Fortführungsprognose.
Die Fortführungsprognose zeigt an, ob in dem Zeitraum die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens mit hinreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist.
Um zu verhindern, dass ein Unternehmen lediglich aufgrund von coronabedingten Prognoseunsicherheiten wegen einer Überschuldung insolvenzantragspflichtig wird, war der Zeitraum vorübergehend verkürzt worden.
Projektentwicklung gilt als Königsdisziplin
Wie das Bundesministerium der Justiz auf seiner Webseite mitteilt, könne „bereits ab dem 1. September 2023 der ursprüngliche Prognosezeitraum von zwölf Monaten wieder relevant werden“… „wenn absehbar ist, dass auf Grundlage der ab dem 1. Januar 2024 wieder auf einen 12-monatigen Zeitraum zu beziehenden Prognose eine Überschuldung bestehen wird“.
Die Projektentwicklung gilt als Königsdisziplin der Immobilienbranche. Die Komplexität und Dauer – vom Ankauf eines Grundstücks bis zum Verkauf oder zur Vermietung der fertigen Immobilien – fordern eine umfassende Expertise in vielen Bereichen. Dafür lockten in den guten Jahren hohe zweistellige Renditen am Ende.
Während in den Boomzeiten vor allem wegen der immer weiter steigenden Immobilienpreise viele Fehler kaschiert werden konnten, holen riskante Ankäufe oder falsche Entscheidungen der vergangenen Jahre viele Entwickler nun ein.
Pleitewelle: Düsseldorfer Projektentwickler Gerchgroup ist insolvent
Die Krise auf dem Immobilienmarkt verschärft sich weiter. Auch die Düsseldorfer Gerchgroup ist in die Pleite gerutscht. Immer mehr Projektentwickler haben Probleme.
Der Düsseldorfer Immobilienkonzern Gerchgroup hat als nächster Projektentwickler Insolvenz angemeldet. Wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte, haben vier Dachgesellschaften des bundesweit tätigen Projektentwicklers beim Amtsgericht Düsseldorf entsprechende Anträge eingereicht. Das Gericht hatte zuvor bereits bestätigt, den Anträgen stattgegeben zu haben. Zuerst hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.
Die Gerchgroup AG, Gerch Development GmbH, Marathon Beteiligungsgesellschaft mbH und Gerch Beteiligungen GmbH haben jeweils Anträge auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Von dem Verfahren nicht betroffen sind zunächst die einzelnen Immobilien-Projektgesellschaften von Gerch.
Im Unterschied zu einer klassischen Insolvenz bleibt bei der Eigenverwaltung das Management an Bord, erhält aber einen sogenannten Sachwalter an die Seite gestellt. Der Jurist überwacht alle Managemententscheidungen und Ausgaben der Gesellschaft.
Sanierungsexperten sollen helfen
Als vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht Düsseldorf den Rechtsanwalt Jens M. Schmidt von der Kanzlei Runkel Rechtsanwälte aus Wuppertal bestellt. Das Management wird zusätzlich von den erfahrenen Sanierungsexperten Raul Taras und Holger Rhode von der Kanzlei Görg und Thomas Montag von der Unternehmensberatung Montag & Montag unterstützt.
Die Gerchgroup hat nach eigenen Angaben neun Projekte in der Entwicklung mit einem Volumen von rund vier Milliarden Euro. Dazu zählt das Laurenz Carré in Köln, ein großes Gewerbe- und Wohnprojekt unmittelbar in der Nähe des Doms. Zuletzt stand das Unternehmen dort in der Kritik, weil es die versprochenen Wohnungen nicht bauen wollte. Auch in Augsburg, Nürnberg, Düsseldorf, Frankfurt und Bonn ist die Gruppe aktiv.
Der Geschäftsbetrieb laufe uneingeschränkt weiter, teilte Gerch mit. Ziel sei „die Fortführung aller Projekte unter Einschluss und im Einklang mit den Interessen der jeweiligen Projekt- und Finanzierungspartner.“ Man werde nun „für jede Projektgesellschaft und für jedes Immobilienprojekt die Situation genau analysieren und zeitnah mit allen Projekt- und Finanzierungspartnern Gespräche führen, um wirtschaftliche Lösungen zu finden“, gab das Sanierungsteam bekannt. Der vorläufige Sachwalter Schmidt erklärte unterdessen, er sehe „gute Chancen für eine erfolgreiche Restrukturierung, die auch im Interesse der Gläubiger ist.“
In den vergangenen Wochen waren bereits zahlreiche Projektentwickler in die Insolvenz gerutscht. Darunter auch größere Unternehmen wie die Project-Gruppe, die bei 30.000 Anlegern mehr als eine Milliarde Euro Eigenkapital über zahlreiche Fonds eingesammelt hatte. Zuletzt waren die Ausschüttungen an Anleger eingestellt worden.
Projektentwickler unter Druck
Auch weitere Entwickler sollen sich aktuell in akuter Not befinden. Wie aus Kreisen von Restrukturierungsexperten verlautet, soll mindestens eine weitere größere Gesellschaft auf der Kippe stehen.
Gerch führt die Unternehmenskrise insbesondere auf externe Faktoren wie etwa die Inflation und drastisch angestiegene Zinsen zurück. Die Projektentwickler trifft neben den gestiegenen Baukosten vor allem, dass die Erholung an den Immobilienmärkten deutlich länger dauert als erwartet. Nachdem viele Akteure das erste Halbjahr früh abgeschrieben hatten und auf eine Belebung im Herbst hofften, mehren sich mittlerweile die Stimmen, die erst ab 2024 wieder mit Bewegung im Markt rechnen.
Der Druck auf Unternehmen in Schieflage könnte darüber hinaus auch durch eine anstehende gesetzliche Änderung weiter wachsen. Nur noch bis zum Jahreswechsel gilt in der Insolvenzordnung der von zwölf auf vier Monate verkürzte Zeitraum für die sogenannte Fortführungsprognose.
Die Fortführungsprognose zeigt an, ob in dem Zeitraum die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens mit hinreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist.
Um zu verhindern, dass ein Unternehmen lediglich aufgrund von coronabedingten Prognoseunsicherheiten wegen einer Überschuldung insolvenzantragspflichtig wird, war der Zeitraum vorübergehend verkürzt worden.
Projektentwicklung gilt als Königsdisziplin
Wie das Bundesministerium der Justiz auf seiner Webseite mitteilt, könne „bereits ab dem 1. September 2023 der ursprüngliche Prognosezeitraum von zwölf Monaten wieder relevant werden“… „wenn absehbar ist, dass auf Grundlage der ab dem 1. Januar 2024 wieder auf einen 12-monatigen Zeitraum zu beziehenden Prognose eine Überschuldung bestehen wird“.
Die Projektentwicklung gilt als Königsdisziplin der Immobilienbranche. Die Komplexität und Dauer – vom Ankauf eines Grundstücks bis zum Verkauf oder zur Vermietung der fertigen Immobilien – fordern eine umfassende Expertise in vielen Bereichen. Dafür lockten in den guten Jahren hohe zweistellige Renditen am Ende.
Während in den Boomzeiten vor allem wegen der immer weiter steigenden Immobilienpreise viele Fehler kaschiert werden konnten, holen riskante Ankäufe oder falsche Entscheidungen der vergangenen Jahre viele Entwickler nun ein.