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Deutsche Bank-Prognose für 2022: Worauf Anleger im neuen Jahr achten sollten

Wie entwickelt sich der DAX 2022? Lohnt es sich, beim Aktienhandel zu bleiben? Und wie sieht es eigentlich mit Rohstoffen aus? In seiner Prognose zum neuen Jahr erklärt Deutsche Bank-Chefstratege Dr. Ulrich Stephan, wie sich Anleger 2022 positionieren sollten.

Den Jahreswechsel können Anleger nicht nur dazu nutzen, ihre Investitionen im vergangenen Jahr Revue passieren zu lassen, sondern sich auch bereits für das neue Jahr zu positionieren. Hierfür hat Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, in einem Textbeitrag des Instituts den ein oder anderen Tipp parat, wie man sich die Bewegungen am Markt 2022 zunutze machen kann.

Corona-Krise 2022 weiter belastendes Thema an den Börsen

Faktoren, die 2021 als belastend galten, werden laut Stephan auch ins neue Jahr mitgenommen. Allen voran hält die Corona-Krise die Anleger weiterhin auf Trab. Mit dem Auftreten der als deutlich ansteckender geltenden Omikron-Variante dürfte das Infektionsgeschehen auch 2022 von großer Bedeutung sein - auch für die Märkte. Auch das Inflationsthema wird Investoren weiterhin die Laune verderben, ist sich Stephan sicher - wenn auch nicht auf einem ganz so hohen Niveau wie 2021. Auslösende Faktoren wie Rohstoffverknappung und Lieferschwierigkeiten tragen ihr Übriges zum Preisdruck bei. Dies decke sich mit der Anpassung der Inflationsziele zahlreicher Notenbanken. "Im neuen Jahr rechnet die Deutsche Bank daher zwar mit einer insgesamt erhöhten Inflation, aber unter anderem aufgrund der restriktiveren Geldpolitik sicherlich unterhalb des gegenwärtigen Niveaus", schreibt der Experte. "Eine Rückkehr zu den extrem niedrigen Inflationsraten von vor der Coronavirus-Krise ist unwahrscheinlich."

Chinesische Krise um Evergrande & Co. zieht sich ins neue Jahr

Auch an der angespannten Lage in China dürfte sich zunächst kaum etwas ändern. So lösten Zahlungsschwierigkeiten bei einigen chinesischen Immobilienkonzern wie EvergrandeFantasia und Kaisa auch bei Investoren außerhalb der Volksrepublik Sorgenfalten aus. Für Entspannung könnte Stephan zufolge aber ab Februar das Einläuten des "Jahres des Tigers" sorgen. Der Analyst vermutet, dass die chinesische Regierung dafür starke Wachstumszahlen anstrebt, was Chinas Zentralbank mit einer flexibleren Geldpolitik begünstigen wolle. Damit könnte sich das Wachstum im Reich der Mitte im Jahresverlauf stabilisieren.

Unternehmensgewinne treiben Aktienmarkt an

Für Aktien ist Stephan auch im neuen Jahr grundsätzlich positiv gestimmt. So stütze das generelle Wirtschaftswachstum und die Strategien der Notenbanken den Markt, außerdem dürften sich Lieferketten im Laufe des Jahres auch wieder etwas normalisieren. Daher rechnet der Chefstratege damit, dass die meisten Unternehmen ihre Gewinne steigern können, was wiederum bedeute, dass sich Anleger über Kursgewinne freuen dürften. Ein Engagement in den Aktienmarkt könne sich also nach wie vor lohnen. "Ein Portfolio ohne oder nur mit einem geringem Aktienanteil, also eine Untergewichtung von Aktien […], erscheint für entsprechend risikobereite Anleger daher und aufgrund des Mangels an Anlagealternativen wenig ratsam", warnt Stephan.

Dennoch sei die Situation dynamisch: Während im ersten Halbjahr vor allem zyklische Sektoren zu empfehlen seien, können sich in der zweiten Jahreshälfte eher defensive Sektoren lohnen. Dies sei jedoch nicht in Stein gemeißelt, betont der Experte. Zwischenzeitliche Richtungswechsel der beiden Sektoren könnten durchaus vorkommen. "Aus Anlegersicht könnte sich 2022 daher ein Investmentansatz empfehlen, der Wachstums- und Techaktien auf der einen sowie Substanzwerte und Banktitel auf der anderen Seite umfasst ("Barbell"-Strategie)." Als Trend am Aktienmarkt sieht der Experte vor allem Technologieunternehmen, die die Digitalisierung vorantreiben, aber auch Erzeuger von nachhaltiger Energie.

Hochzinsniveau könnte europäische Börsen stützen

Zwar bleibt die Europäische Zentralbank nach wie vor bei ihrer Niedrigzinsstrategie, vor einem möglichen Abweichen von dieser Praktik müsse man sich jedoch nicht fürchten. Am europäischen Aktienmarkt könnten sich steigende Zinsen 2022 nämlich bezahlt machen, glaubt Stephan. So haben sich die Indizes in Europa in der Vergangenheit in einem Hochzins-Umfeld häufig besonders stark entwickelt. Positiv wertet der Deutsche Bank-Stratege außerdem, dass sich der Lohndruck in den meisten Ländern auf dem Kontinent entspannt und sich das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis wieder auf den Stand von vor der Corona-Krise erholt habe. An europäischen Aktien dürften sich sowohl Wachstumsaktien aus dem Technologiesektor als auch zyklische Branchen wie Grundstoffe und Industrie lohnen. "Interessant erscheinen zudem europäische Nebenwerte."

Für den DAX prognostiziert Stephan im Dezember 2022 einen Stand von 17.000 Punkten. Sein bisheriges Hoch von 16.290,19 Zählern erreichte das Börsenbarometer im November. Der EuroSTOXX 50 dürfte sich Stephans Einschätzung zufolge im Dezember 2022 auf etwa 4.600 Zähler erhöht haben.

Auch Tech-Titel aus den USA empfohlen

Für Anleger, die jenseits des Großen Teichs investieren wollen, empfiehlt Stephan, Tech-Aktien im Blick zu behalten, da diese besonders dem S&P 500, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen in den USA abbildet, auf die Sprünge helfen dürften. "Die Nettogewinnmarge sollte nahe dem Rekordniveau von 13,5 Prozent bleiben", prognostiziert der Experte. "Stützend auf die Unternehmensergebnisse dürfte sich auswirken, dass eine deutliche Erhöhung der US-Körperschaftssteuer immer unwahrscheinlicher zu werden scheint." Dennoch sollten Anleger nicht die Branchen Gesundheit, Finanzen, Immobilien und Kommunikation aus den Augen verlieren. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen können sich lohnen.

Laut Stephan könnte der Index im Dezember 2022 auf dem Niveau von 5.000 Einheiten notieren.

Kursschwankungen am Rohstoffmarkt bleiben 2022 bestehen - wenn auch abgeschwächt

Auch der Rohstoffmarkt bleibt für Anleger im neuen Jahr ein spannendes Umfeld. So war der Handel bereits 2021 von starken Preisschwankungen geprägt. Daran dürfte sich in nächster Zeit nicht viel ändern, wie Stephan erklärt. Zwar sollen die stark volatilen Kursbewegungen im Rohstoffhandel etwas abnehmen, besonders bei Industriemetallen rechnet der Experte aber mit einem deutlichen Aufwärtspotenzial. "Treiber der Nachfrage ist unter anderem die Tatsache, dass der Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur über einen langen Zeitraum sehr energie- und ressourcenintensiv sein dürfte", gibt der Analyst zu bedenken. "Davon könnte etwa die Notierung von Kupfer profitieren."

Silber Top, Gold Flop?

Auch bei Metallen wie SilberPlatin und Palladium dürfte es zu Kurssprüngen kommen, da diese besonders in der Automobilindustrie Verwendung finden und hier eine starke Nachfrage zu beobachten ist. Weniger zuversichtlich ist Stephans Ausblick für den Goldpreis. Nachdem das gelbe Edelmetall im Sommer 2020 noch ein neues Rekordhoch verbuchte, weil sich zahlreiche Anleger in das als sicherer Hafen geltende Rohstoffinvestment stürzten, dürften steigende Zinsen seine Beliebtheit bald deutlich reduzieren.

Vorerst wenig Bewegung bei den Ölpreisen

Beim Ölpreis dürfte sich hingegen nicht viel tun. Einer hohen globalen Nachfrage dürfte im neuen Jahr ein in etwa gleichbleibendes Angebot gegenübergestellt sein. Über das Jahr 2022 hinaus könnte es für die Rohölpreise dann aber doch noch deutlich nach oben gehen. "Längerfristig könnte die Investitionszurückhaltung aufgrund strikterer Umweltauflagen und einer CO2-Bepreisung die Produktionskapazitäten schmälern und den Ölpreis steigen lassen", so Stephan. "Demgegenüber stehen eine möglicherweise nachlassende Nachfrage in den Industrieländern (grüne Transformation) und Produktionsausweitungen der OPEC+-Staaten."

Anleihen und Immobilien als Alternative?

Die Renditen an den Anleihemärkten sollen dem Experten zufolge im neuen Jahr zunächst steigen. Diese Entwicklung dürfte bis zur Jahresmitte zu beobachten sein, niedrigere Konjunkturerwartungen könnten bis Ende 2022 aber für einen Rückgang sorgen. "Hinzu kommt, dass sich die Kurse von Anleihen vor allem in den USA und Europa durch das Zurückfahren der Notenbank-Kaufprogramme zunehmend im Gleichlauf mit den Aktienkursen entwickeln dürften - was ihren Wert als Absicherung im Portfolio schmälert", warnt Stephan. "Selbst Staatsanleihen der Industrieländer sind kein ‚risikoloses‘ Investment mehr." Daher kann der Analyst Anleihen im neuen Jahr nicht empfehlen. "Aus Renditegesichtspunkten sollten Anleihen 2022 kaum einen Platz im Portfolio finden."

Immobilen könnten jedoch von einer weiterhin hohen Nachfrage profitieren. So setzte im vergangenen Jahr bereits eine Erholung bei Logistik- und Wohnimmobilien ein, aber auch bei Bürogebäuden ging es wieder aufwärts, wenn auch langsamer. Ein starkes Wirtschaftswachstum und eine Zunahme an Büromitarbeitern dürften der Immobilienbranche im neuen Jahr wieder auf die Beine helfen. Vor allem als Alternative zu Neubauten, die sich durch höhere Kosten für Material, Arbeitskraft und Klimaschutzauflagen verteuern, könnten die Preise für bestehende Gebäude gestützt werden.

Redaktion finanzen.netDieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Bafin-Strafe: Deutsche Bank muss Millionen-Bußgeld wegen Kontrollmängeln zahlen

Grund sind mittlerweile behobene Defizite bei Präventivmaßnahmen, die eine Manipulation des Referenzzinses Euribor verhindern sollen. Die Sache ist durchaus unangenehm für das Institut.

Die Deutsche Bank muss wegen mangelhafter Kontrollen ein Bußgeld von 8,66 Millionen Euro zahlen. Hintergrund sind Mängel bei den Kontrollen bei der Ermittlung des Referenzzinssatzes Euribor. Die Bank habe „zeitweise nicht über wirksame präventive Systeme, Kontrollen und Strategien“ verfügt, zu der sie laut in einer europäischen Verordnung verpflichtet ist, um Manipulationen des Euribors zu verhindern, teilte die Bafin am Mittwoch mit.

Referenzzinssätze wie der Libor oder der Euribor geben an, zu welchen Konditionen sich Banken gegenseitig Geld leihen. An diesen Referenzsätzen sind Finanzgeschäfte in einem Volumen von vielen Hundert Billionen Dollar täglich gekoppelt, wodurch sich schon durch kleine Bewegungen Gewinne erzielen lassen.

Die Bank betonte, dass die Strafe der Bafin die internen Kontrollen des Instituts betrifft, dass es aber keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass diese Mängel zu einer fehlerhaften Meldung bei der Berechnung des Euribor – und damit zu einer Verfälschung dieses Referenzzinssatzes – geführt hätten. Sie will das Bußgeld akzeptieren.

Auch wenn es damit nicht zu einer Manipulation des Euribor kam, schon die Kontrollmängel bei der Ermittlung eines Referenzzinssatzes sind für die Deutsche Bank enorm peinlich: Das Institut war an der 2011 aufgedeckten Manipulation wichtiger Referenzzinssätze wie etwa dem Libor und dem Euribor maßgeblich beteiligt. Dafür zahlte sie bereits Strafen in Höhe von vier Milliarden Dollar an Behörden in den USA, Großbritannien und der EU.

Mängel von April 2019 bis April 2020

Es war der für das Institut wohl teuerste und folgenreichste Skandal, in dessen Folge zahlreiche Top-Manager das Institut verlassen mussten. Ein früherer Star-Händler des Instituts wurde 2018 in London zu einer Haftstrafe verurteilt.

Unangenehm für die Deutsche Bank ist auch der Zeitpunkt, zu dem die Kontrollmängel noch bestanden: Die einschlägige EU-Verordnung, gegen die die Bank verstoßen hat, trat erst Anfang 2018 in Kraft. Die von der Bafin nun geahndeten Mängel seien zwischen April 2019 und April 2020 aufgetreten, sagten mit dem Sachverhalt vertraute Personen dem Handelsblatt. Die Bank und die Bafin wollten sich dazu nicht äußern.

Das Institut betonte aber, sie habe „erste Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Kontrollen mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt und bereits umgesetzt“. Es habe für die Bank „weiterhin oberste Priorität, mögliche Schwachstellen in den Kontrollprozessen zu erkennen und zu beheben“.

Bei Verstößen gegen die Euribor-Verordnung kann die Bafin Strafen von bis zu zehn Prozent des Umsatzes festlegen. Das hätte für die Deutsche Bank im schlimmsten Fall eine Geldbuße von rund zwei Milliarden Euro bedeutet. Gemessen daran kam das Institut mit 8,66 Millionen Euro glimpflich davon.

Im April rüffelte Bafin die Geldwäscheprävention

In der Vergangenheit musste die Deutsche Bank teils empfindliche Geldstrafen für Mängel in ihren Kontrollsystemen zahlen, etwa im Bereich der Geldwäscheprävention. Anfang 2017 etwa verdonnerten britische und amerikanische Aufsichtsbehörden das Institut zu einem Bußgeld von 630 Millionen Dollar, weil russische Kunden über die Bank Milliardenbeträge gewaschen hatten.

Erst im April rüffelte die Bafin wegen aus ihrer Sicht zu schleppender Fortschritte bei der Verbesserung der Geldwäsche-Prävention. Sie ergänzte und verlängerte deshalb das Mandat des von ihr 2018 eingesetzten Geldwäsche-Sonderaufpassers bei dem Geldhaus. Die Bank tauschte kurz darauf ihren Geldwäsche-Beauftragten aus.

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Deutsche Geldhäuser: Cerberus zieht bei Deutscher Bank und Commerzbank die Reißleine

Der US-Finanzinvestor trennt sich unter Verlusten von erheblichen Anteilen an den Geldhäusern. Eine Übernahme der Staatsbeteiligung an der Commerzbank durch Cerberus dürfte damit vom Tisch sein.

Diese Wette ging schief: Der US-Finanzinvestor Cerberus hat offenbar die Hoffnung auf schnelle Aktienkursanstiege bei Commerzbank und Deutscher Bank aufgegeben: Denn Cerberus trennt sich von einem beträchtlichen Teil seiner Aktienpakete an den beiden deutschen Kreditinstituten, obwohl der Finanzinvestor damit Verluste realisiert.

Cerberus verkaufe rund 21 Millionen Aktien der Deutschen Bank sowie 25,3 Millionen Aktien der Commerzbank, berichteten die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters. Das entspricht rund einem Drittel des Deutsche-Bank-Anteils sowie etwa 40 Prozent des Engagements bei der Commerzbank. Cerberus hatte 2017 jeweils rund 62 Millionen Aktien der beiden wichtigsten deutschen Geldhäuser gekauft. Cerberus, Deutsche Bank und Commerzbank wollten sich zu den Berichten nicht äußern.

Mit dem Teilausstieg nimmt der Finanzinvestor Verluste in Kauf: Zwar könnte die Platzierung dem Investor rund 450 Millionen Euro einbringen. Doch bei seinem Einstieg kosteten Papiere der Deutschen Bank noch 15,46 Euro und Anteilscheine der Commerzbank 10,82 Euro und damit etwa drei Euro mehr als am Montag.

Bankern zufolge sollen die Aktien der Deutschen Bank zu einem Mindestpreis von 12,06 Euro verkauft werden, die Commerzbank-Anteile für mindestens 7,46 Euro. Damit würde Cerberus mit dem Verkauf einen Verlust von schätzungsweise bis zu 156 Millionen Euro hinnehmen.

Durch die jüngsten Kursanstiege hat sich aber zumindest der Verlust verringert. Eine mit den Überlegungen von Cerberus vertraute Person sagte, der Finanzinvestor wolle mit dem Aktienkauf einen Teil der Kursgewinne der vergangenen Tage und Monate mitnehmen. Die Commerzbank-Aktie hat allein seit Jahresbeginn mehr als 15 Prozent zugelegt. „Es ist konsequent, die Position jetzt zu reduzieren und das Preisniveau mitzunehmen – auch wenn es unter dem Einstandskurs ist“, sagte der Insider.

Weitere Verkäufe könnten folgen

Da Cerberus seine Fonds zu Marktpreisen bewerte, seien Verluste schon zuvor verbucht worden. Durch den Verkauf sinkt der Cerberus-Anteil an der Deutschen Bank von drei Prozent auf zwei Prozent und bei der Commerzbank von fünf Prozent auf drei Prozent.

Das dürfte nicht der letzte Schritt sein: Der beauftragten Bank Morgan Stanley zufolge legt sich Cerberus nur auf eine Frist von 45 Tagen fest, in denen er keine weiteren Aktienpakete beider Banken auf den Markt werfen will, berichtet Reuters. Normal sind Haltefristen von mindestens drei Monaten.

Die Verkäufe der Aktienpakete sei eine Portfoliobereinigung, weil Minderheitsbeteiligungen an Banken eigentlich nicht zum Portfolio von Cerberus passten, sagte der Insider dem Handelsblatt. Der Finanzinvestor sei bei der Deutschen Bank und der Commerzbank 2017 auch deshalb eingestiegen, da beide niedrig bewertet gewesen seien. Mittlerweile setze sich jedoch auch bei Cerberus die Erkenntnis durch, dass beide Investments rückblickend gesehen kein cleverer Zug gewesen seien.

Der fast zeitgleiche Einstieg von Cerberus bei der Deutschen Bank und der Commerzbank hatte immer wieder für Fusions-Spekulationen gesorgt. Als beide Institute im Frühjahr 2019 konkret über ein Zusammengehen sprachen, galt Cerberus als Befürworter einer Fusion, die dann aber nicht zustande kam.

Überlegungen von Cerberus, dem Bund seine Staatsbeteiligung an der Commerzbank abzukaufen, dürften sich nun erledigt haben. Nach dem Verkauf des Aktienpakets sei es illusorisch, dass Cerberus den Staatsanteil von 15,6 Prozent an der Commerzbank übernehme, sagte der Insider.

Im Herbst hatte Cerberus-Deutschlandchef David Knower Finanzkreisen zufolge in vertraulichen Gesprächsrunden noch seine Bereitschaft signalisiert, einen Erwerb des Staatsanteils an der Commerzbank zu prüfen, wenn die neue Bundesregierung zu einem Verkauf bereit sei.

Für die beiden Banken ist der Ausstieg des Finanzinvestors ein Rückschlag. Immerhin galt der Einstieg der Amerikaner seinerzeit als Zeichen des Vertrauens in das Kurspotenzial beider Aktien.

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Gehaltserhöhung: Ab diesem Alter ist Schluss damit

Eine Studie belegt: Die Vision von Gehaltserhöhungen bis zum Alter von 60 Jahren entspricht nicht der Realität. Ab dem Erreichen dieses Alters, stehen die Chancen auf eine Gehaltserhöhung deutlich schlechter.

So viel verdient ein durchschnittlicher Berufseinsteiger

Wer nach dem Studium oder der Ausbildung im Alter zwischen 20 und 30 Jahren als Fachkraft seinen ersten festen Beruf ergreift, erhält zunächst ein Durchschnittsgehalt zwischen 30.131 und 45.213 Euro brutto, so die Ergebnisse der Gehaltsbiografie 2019 von GEHALT.de. Demnach verdient der Durchschnittsdeutsche mit 60 Jahren fast das Doppelte, nämlich 58.658 Euro. Führungskräfte steigen im Vergleich zu Fachkräften mit 25 Jahren bei durchschnittlich 62.847 Euro ein und verdoppeln ihr Gehalt bis sie 60 Jahre alt sind auf 128.681 Euro. Die Gehaltsentwicklung ähnelt demnach der der Fachkräfte.

Wer nun jedoch denkt, er hätte entsprechend 30 bis 40 Jahre Zeit, um auf dieses Gehalt zu kommen, liegt falsch. Wie die Gehaltsbiographie 2019 und auch die Studien der vorangegangenen Jahre zeigen, haben Fach- und Führungskräfte lediglich rund 20 Jahre Zeit, um dieses Gehaltsniveau zu erreichen.

Zwischen 20 und 40 entstehen die größten Gehaltssprünge

Zwischen 20 und 40 Jahren machen Fach- und Führungskräfte die größten Gehaltssprünge. Pro fünf Jahre Arbeitszeit ist in diesem Alter durchschnittlich eine Gehaltserhöhung von rund 7.000 Euro bei Fachkräften und 10.000 bis 12.000 Euro bei Führungskräften zu beobachten.

Ab diesem Alter ist Schluss

Ab einem Alter von 45 Jahren ist dann jedoch Schluss mit großen Gehaltserhöhungen für Fach- und Führungskräfte. Bereits ab dem Alter von 40 Jahren lassen sich weniger hohe Gehaltserhöhungen erzielen als in den Jahren zuvor. Erreicht eine Fach- oder Führungskraft das Alter von 45 Jahren, lassen sich gerade für Fachkräfte anscheinend durchschnittlich nur noch Gehaltserhöhungen im Hundert-Euro-Bereich erzielen, bis sie in den Ruhestand gehen. Bei Führungskräften kann sich das Gehalt ab einem Alter von 45 Jahren durchaus weiter erhöhen, mit Summen von maximal 3.000 Euro alle fünf Jahre jedoch lange nicht so stark wie in den vorangegangenen Jahren.

Die Durchschnittsgehälter in 40 Jahren Arbeit

GEHALT.de hat in seiner Gehaltsbiografie 2019 einen Gehaltsdurchschnitt aus der Gehaltsentwicklung der Fach- und Führungskräfte entwickelt. Eine Fachkraft verdient somit laut GEHALT.de durchschnittlich 45.341 Euro im Jahr, eine Führungskraft 104.573 Euro.

Des Weiteren fand die Studie heraus: Akademiker überholen Nicht-Akademiker nach einigen Jahren Arbeitserfahrung auf der Gehaltsskala, besonders gute Gehälter erzielen dabei Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieure. Außerdem bezahlen große Betriebe höhere Gehälter als kleinere Unternehmen. Redaktion finanzen.net

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Kredit-Auskunftei : Sparkassen und Genossenschaftsbanken wollen sich Mehrheit an Schufa sichern

Die Verbünde durchkreuzen damit die Pläne der Beteiligungsgesellschaft EQT zur Übernahme der Schufa. Abgeschlossen werden soll die Aufstockung im Februar.

Die deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken wollen sich Finanzkreisen zufolge die Mehrheit an der Wirtschaftsauskunftei Schufa sichern. Um dieses Ziel zu erreichen, hätten beide Finanzverbünde beschlossen, ihren Anteil von zusammen rund 47 Prozent auf über 50 Prozent aufzustocken, sagten mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt.

Mit ihrem Schritt wollen Sparkassen und Genossenschaftsbanken verhindern, dass die Beteiligungsgesellschaft EQT die Kontrolle bei der Schufa übernimmt. EQT hatte im Herbst mit der französischen Großbank Société Générale vereinbart, deren Anteil von zehn Prozent an der Schufa zu übernehmen. Dabei wurde die Wiesbadener Kreditauskunftei mit mehr als zwei Milliarden Euro bewertet.

Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben als Bestandsaktionäre jedoch ein Vorkaufsrecht für die Beteiligung von Société Générale und wollen diese zumindest für einen Teil der Anteile nutzen. Es gebe verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Institute die für eine Mehrheit nötigen gut drei Prozent besorgen können, heißt es in Finanzkreisen. An der Schufa seien schließlich verschiedene Pools von Banken beteiligt, für die es unterschiedliche Vorkaufsrechte mit unterschiedlichen Fristen gebe. Beteiligte rechnen mit Abschluss der Transaktionen bis Ende Februar.

EQT hat seine Hoffnung aber offenbar noch nicht aufgegeben und ist prinzipiell weiter interessiert, eine Mehrheit an der Schufa zu übernehmen. Der schwedische Finanzinvestor hat seine Pläne zum Erwerb von bis zu 100 Prozent der Anteile und der alleinigen Kontrolle an der Schufa deshalb auch beim Kartellamt angemeldet, wie die Bonner Behörde am Dienstag auf ihrer Internetseite mitteilte. EQT wollte sich nicht äußern.

Neutralität der Schufa soll gesichert werden

Parallel zur EQT hat beim Kartellamt auch die zur DZ-Bank-Gruppe gehörende Nürnberger Teambank AG ihre Pläne zum „Erwerb einer Minderheitsbeteiligung und wettbewerblich erheblichen Einflusses an der Schufa“ angemeldet.

Die Schufa sei „Datenlieferant für die Teambank und für die gesamte Genossenschaftliche Finanzgruppe von hoher strategischer Bedeutung“, sagte eine Sprecherin der Teambank, die aktuell 7,9 Prozent an der Schufa hält. Es liege im Interesse der Bestandsaktionäre, „stabile Mehrheitsverhältnisse zu erlangen“, um langfristig die Neutralität der Schufa gewährleisten zu können.

Auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) stehe nach wie vor fest zur Schufa und unterstützte die bisherige Strategie des Managements, sagte ein DSGV-Sprecher. „Wir werden alle Optionen prüfen, die die bewährten Strukturen der Schufa dauerhaft sichern.“

Für das Kreditgeschäft der Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind die Daten zur Kreditwürdigkeit der Kunden, die die Schufa sammelt, von großer Bedeutung. Die Schufa-Daten sind fest in die Banksysteme integriert. Die Sparkassen führen 35 Millionen und die Genossenschaftsbanken 26 Millionen private Girokonten.

Während EQT anpeilt, die Schufa international auszurichten und zu einer europäischen Plattform zu machen, wollen die Sparkassen und Genossenschaftsbanken an der bisherigen Ausrichtung festhalten. Aus Sicht der Geldhäuser wäre es beispielsweise problematisch, wenn die Schufa die Kundendaten weiteren Unternehmen, etwa Zahlungsdienstleistern, zur Verfügung stellt.

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Fed will Leitzins wegen hoher Inflation «bald» erhöhen

Angesichts der hohen Inflationsrate und der guten Lage am Arbeitsmarkt will die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins «bald» erhöhen.

Zentralbankchef Jerome Powell erklärte, die Fed erwäge, den Leitzins bereits bei ihrer nächsten Sitzung am 16. März zu erhöhen - vorausgesetzt, die wirtschaftlichen Bedingungen sprächen weiter dafür. Es wäre die erste Anhebung seit Beginn der Corona-Pandemie. Dank der starken Wirtschaftsentwicklung gebe es nun «einigen Spielraum», den Leitzins zu erhöhen ohne dabei die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt zu gefährden, fügte Powell hinzu.

Schätzung des Wirtschaftswachstums

Wie gut sich die Wirtschaft im vergangenen Jahr entwickelt hat, dürfte schon heute deutlich werden: Die US-Regierung legt die erste Schätzung des Wirtschaftswachstums in den Vereinigten Staaten für das vierte Quartal und das gesamte Jahr 2021 vor. Das Finanzministerium rechnet nach der Corona-Rezession im Vorjahr für 2021 mit einem starken Wachstum von 5,3 Prozent. Die Fed erwartet für die weltgrößte Volkswirtschaft ebenfalls ein deutliches Plus - sie geht von 5,5 Prozent aus.

Für das laufende Jahr rechnen Analysten mit einem etwas abgeschwächten Wachstum zwischen 3 und 4 Prozent. Als Gründe dafür werden sowohl anhaltende Unterbrechungen globaler Lieferketten als auch die absehbar straffere Geldpolitik der Notenbank angeführt.


Der Zentralbankrat beließ den Leitzins am Mittwoch zunächst in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent. Im März ist nun eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte wahrscheinlich. Powell ließ keinen Zweifel daran, dass die Zentralbank die Zügel anziehen werde. Die Lage am Arbeitsmarkt habe sich bedeutend verbessert und entspreche dem Fed-Ziel der Vollbeschäftigung, sagte er. Auch das Wachstum sei robust, weswegen die US-Wirtschaft «keine anhaltend hohe Unterstützung durch die Geldpolitik mehr braucht».

Prognose

Einer Fed-Prognose vom Dezember zufolge sind bis Jahresende bis zu drei Zinsschritte zu erwarten. An den Märkten wird inzwischen sogar mit vier Straffungen um insgesamt einen Prozentpunkt gerechnet. Zudem will die Fed ihr milliardenschweres Hilfsprogramm zum Ankauf von Wertpapieren planmäßig Anfang März auslaufen lassen.

Im Lauf des Jahres soll auch die durch Krisenprogramme auf fast neun Billionen US-Dollar angeschwollene Bilanz der Fed abgebaut werden, was den Märkten weiter Liquidität entziehen würde. Powell betonte, die «bedeutende Reduzierung» solle «ordnungsgemäß und vorhersehbar» durchgeführt werden, um Marktteilnehmer nicht zu überraschen.

Sorgen bereitet den Entscheidern der Zentralbank vor allem die Inflationsrate, die seit Monaten deutlich über dem Ziel der Fed von mittelfristig 2 Prozent liegt. Im Dezember war die Inflation im Vergleich zum Vorjahr auf 7 Prozent gestiegen. Das war der höchste Wert seit Jahrzehnten. Anhaltend starkes Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung setzten stabile Preise voraus, mahnte Powell. Die Fed sei bereit, zu handeln und gehe davon aus, dass die Teuerungsrate im Lauf des Jahres deutlich fallen werde, sagte er.

Experten machen unter anderem die rasche wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise, großzügige Konjunkturprogramme sowie Unterbrechungen globaler Lieferketten für den Anstieg der Preise verantwortlich. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Dollar weniger kaufen können als zuvor. Erhöhungen des Leitzinses durch die Fed würden die Teuerungsrate drosseln, aber auch das Wirtschaftswachstum ausbremsen, was in der Folge zu mehr Arbeitslosigkeit führen könnte.

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Gericht: Strafzinsen sind unzulässig: Sparkasse Köln-Bonn verteidigt Verwahrentgelte

Im Streit um die von etlichen Banken verlangten Negativzinsen auf größere Guthaben hat nun auch das Landgericht Düsseldorf in einem Verfahren für die Sparer und gegen das betroffene Geldinstitut entschieden. Wie eine Justizsprecherin am Donnerstag mitteilte, bewertete das Gericht ein von der Volksbank Rhein-Lippe für Girokontoeinlagen von mehr als 10.000 Euro verlangtes Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent im Jahr als rechtswidrig.

Keine doppelte Gegenleistung des Kunden

Die 12. Zivilkammer sah in dem Verwahrentgelt eine unangemessene Benachteiligung der Kunden. Die Geldverwahrung sei fester Bestandteil eines Girokontos. Die Bank erhalte dafür die Kontoführungsgebühr. Wenn zusätzlich auch noch Negativzinsen berechnet würden, müsse der Kunde eine doppelte Gegenleistung für die Arbeit der Bank erbringen. Das sei nicht zulässig. Die Bank wollte das Urteil nicht kommentieren.

Geklagt hatte der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Beide Seiten haben beim Oberlandesgericht Düsseldorf Berufung dagegen eingelegt, wie sie mitteilten.

Der Hintergrund: Die Verbraucherschützer möchten die Zulässigkeit der Verwahrentgelte grundsätzlich klären lassen. Sie haben deshalb Klagen gegen verschiedene Kreditinstitute erhoben. Bereits im vergangenen November hatte das Landgericht Berlin eine ähnliche Klausel einer Berliner Bank für unzulässig erklärt. Weitere Urteile dürften folgen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung dürften noch Jahre vergehen.

Klage gegen Sparkasse Köln-Bonn gescheitert

Mit einer Klage gegen die Sparkasse Köln-Bonn erzielte der VZBV dagegen keinen Erfolg. Die Verbraucherschützer hatten die Bank wegen mehrerer Gebührenklauseln im Preisverzeichnis abgemahnt und verklagt, darunter auch eine Klausel über ein Verwahrentgelt bei Girokonten. Das Landgericht Köln wies die Klage ab – allerdings nur, weil die Sparkasse die Klauseln auf die Abmahnung des VZBV hin geändert und sich im Prozess auf diese nicht mehr berufen hat. Das Institut räumte vor Gericht ein, dass die strittigen Klauseln rechtlich problematisch waren, und erkannte nach Angaben der Verbraucherschützer die Abmahnkosten des VZBV an. Nach Auffassung des Gerichts bestand deshalb keine Gefahr, dass die strittigen Klauseln erneut verwendet werden.

Sparkasse wehrt sich

„Streitgegenstand waren frühere und nicht mehr verwendete Klauseln, insbesondere zur Erhebung eines Verwahrentgeltes. Die alten Klauseln waren jedoch schon vor Klageerhebung nicht mehr in Gebrauch“, sagte ein Sprecher der Sparkasse im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Zuge des Klageverfahrens habe die Sparkasse Köln-Bonn erklärt, die alten Klauseln auch im Kundeninteresse nicht mehr zu verwenden.

Die Sparkasse geht weiterhin von der Wirksamkeit der aktuellen Klauseln in ihrem Preis- und Leistungsverzeichnis aus. „Dies gilt insbesondere für das Verwahrentgelt, bei der die aktuelle Klausel auf die jeweils gesondert abgeschlossene Vereinbarung zwischen Kunde/in und der Sparkasse Bezug nimmt. Wir stellen ausdrücklich klar, dass Verwahrentgelte sowohl von Neu- als auch von Bestandskunden nur dann erhoben werden, wenn mit dem Verbraucher bzw. der Verbraucherin eine gesonderte Vereinbarung geschlossen wurde“, so der Sprecher.

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Sparkasse & Volksbank: Änderung kommt - Kunden in Zeitnot

Schnell den Betrag ins Handy getippt, die richtige Iban und den Empfänger dazu… Fertig ist die Überweisung: Während man früher Geld bei der Volksbank und Sparkasse zumeist mit einem Überweisungsträger in Papierform übermittelte, geht dies heutzutage alles via Smartphone-App oder Computer.

Doch bevor das Geld dann wirklich transferiert werden kann, wurde noch eine Sicherheitsabfrage dazwischengeschaltet. So müssen Kundinnen und Kunden ihre Überweisungen noch via TAN bestätigen. Dies ging via pushTAN, chipTAN oder SMS-TAN. Für Letztere hat nun jedoch auch das letzte Stündlein geschlagen.

Sparkasse und Volksbank: Kundinnen und Kunden bleibt nicht mehr viel Zeit

So berichtet das Portal „Techbook“, dass Volksbanken und Sparkassen die smsTAN abschaffen werden. Die Zeit wird knapp: Vermutlich noch bis zum Sommer 2022, so Tehbook, lässt sich das Verfahren nutzen, bei dem die Kundinnen und Kunden eine TAN-Nummer via SMS anfordern können. Dann seien nur noch die anderen Varianten möglich.

Allerspätestens im Herbst 2022 gibt es dann aber kein Durchkommen mehr mit einer SMS-TAN: „Die Einstellung erfolgt in mehreren Tranchen bis Ende Oktober 2021“, schreibt beispielsweise die Stadtsparkasse München in ihrem Kundenportal.

Sparkasse und Volksbank: Deswegen ist diese spezielle TAN nicht sicher

Grund für die Entscheidung seien zum einen Sicherheitsbedenken, zum anderen aber auch die Kosten für die SMS. So gibt das Bundesamt für Sicherheit zu bedenken, dass die SMS-TAN leicht abzufangen sei. „Dies bringt ein nicht unerhebliches Risiko des Missbrauchs mit sich. Zu beachten ist hier auch die Möglichkeit des Einsatzes einer duplizierten/geklonten SIM-Karte, mit der es möglich wird, entsprechende TANs abzufangen“, so das BSI.

Wer bei der Sparkasse oder bei der Volksbank ist, wechselt am besten jetzt gleich auf pushTAN oder chipTAN, um das neue Verfahren kennen zu lernen. Denn künftig sollen die Kundinnen und Kunden von Sparkasse und Volksbank also entweder das Push-TAN-Verfahren nutzen, bei denen ihnen eine TAN-Nummer über eine App zugeschickt wird, oder aber einen TAN-Generator verwenden.

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Deutsche Bank sieht trotz eines russischen Tech-Zentrums die IT nicht beeinträchtigt

Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank hält trotz eines großen Tech-Zentrums in Russland die Stabilität der eigenen IT für gewährleistet.

Die Bank habe ihre Operationen einem Stresstest unterzogen, teilte das Frankfurter Institut am Freitag mit. Russland sei nur eines von mehreren Technologiezentren, die das Geldhaus rund um den Globus habe. Natürlich werde die Invasion in der Ukraine Auswirkungen auf die Deutsche Bank haben, ebenso wie auf viele Unternehmen. "Aber wir haben unsere operative Belastbarkeit rigoros getestet und sind zuversichtlich, dass der tägliche Betrieb unseres Handelsgeschäfts nicht beeinträchtigt wird", erklärte Deutschlands größtes Geldhaus.

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Girokonto: Banken bereiten sich auf „größeren Andrang“ von ukrainischen Flüchtlingen vor

Deutsche Geldhäuser haben bereits erste Konten für Ukrainerinnen eröffnet. Beim Wechsel von Geld aus der Landeswährung Griwna in Euro hakt es dagegen noch.

Die deutschen Banken stellen sich auf die Eröffnung von Tausenden Konten für Flüchtlinge aus der Ukraine ein. Die Berliner Sparkasse habe bereits Konten für Geflüchtete eingerichtet, erklärte das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut gegenüber dem Handelsblatt. „Wir bereiten uns auf einen größeren Andrang vor und planen einen eigenen Standort für diesen Personenkreis.“

Auch die Berliner Volksbank rechnet mit einer „erhöhten Nachfrage von Kontoeröffnungen durch Geflüchtete“. Die größte deutsche Volksbank erklärte: „Dazu gehört auch, dass die Kolleginnen und Kollegen der Bank eingesetzt werden, die Ukrainisch beziehungsweise Russisch sprechen.“

Ukrainische Geflüchtete dürfen in Deutschland arbeiten und erhalten Sozialleistungen. Viele von ihnen kommen in Berlin an, weshalb Geldinstitute aus der Hauptstadt derzeit besonders viele Anfragen erhalten.

Um rechtssicher handeln zu können, hat die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) die Finanzaufsicht Bafin gebeten, dass für die Eröffnung von Basiskonten ein ukrainischer Personalausweis als Identitätsnachweis ausreicht. „Da viele Geflüchtete nur über dieses Dokument verfügen, ist das sehr hilfreich, denn somit besteht die Möglichkeit für alle Geflüchteten aus der Ukraine, ein Basiskonto zu eröffnen“, erklärte die DK, die gemeinsame Interessenvertretung der deutschen Bankenverbände.

Die Finanzaufsicht hat diesem Wunsch entsprochen. Für die von ihr überwachten Geldhäuser werde es keine aufsichtsrechtlichen Konsequenzen haben, „wenn diese bei der Eröffnung von Basiskonten einen gültigen ukrainischen Personalausweis zur geldwäscherechtlichen Identifizierung akzeptieren“, erklärte die Behörde.

Banken drängen auf „schnelle Lösung“ bei Geldwechseln

Gemäß dem Geldwäschegesetz müssten Ukrainer zur Eröffnung eines Kontos eigentlich einen Reisepass vorlegen. Die meisten Geflüchteten haben jedoch keinen Reisepass.

Für ein Basiskonto wäre alternativ auch ein Ankunftsnachweis nach dem Asylgesetz zulässig. Aufgrund der großen Zahl von Flüchtlingen könnte es jedoch schwierig werden, einen solchen Ankunftsnachweis zeitnah zu erhalten. Basiskonten sollen jedem Menschen offenstehen und werden in der Regel auf Guthabenbasis geführt. Die Bafin erklärte, sie wolle mit ihrer Erklärung „die aktuellen humanitären Maßnahmen zur Aufnahme von Flüchtlingen aus dem ukrainischen Krisengebiet“ unterstützen.

Besonders die Sparkassen hatten in den Jahren 2015 und 2016, als viele Menschen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan nach Deutschland kamen, viele „Flüchtlingskonten“, wie sie oft genannt wurden, eröffnet. Die Finanzaufsicht hatte damals mehrere Dokumente deutscher Ausländerbehörden als ausreichend für einen Identitätsnachweis eingestuft.

Große Schwierigkeiten haben Ukrainer derzeit noch, wenn sie die heimische Währung Griwna in Euro umtauschen wollen. Das ist nämlich aktuell bei den allermeisten Banken und Wechselstuben nicht möglich – schlichtweg, weil es bislang keine Nachfrage danach gab.

Ein Teil der Geflüchteten hat jedoch noch in der Ukraine große Mengen Bargeld abgehoben – und würde dies nun gern umtauschen und auf Bankkonten einzahlen. Die DK erklärte, sie sei wegen des Themas bereits an das Bundesfinanzministerium, die Bundesbank und die Bafin herangetreten. „Auch hier wäre eine schnelle Lösung im Sinne der ukrainischen Geflüchteten sehr wünschenswert.“

EZB prüft Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) prüft derzeit, wie sie in dieser Hinsicht helfen kann. „Ich hoffe, dass wir gemeinsam mit der Kommission und den nationalen Behörden in den nächsten Tagen in der Lage sein werden, die Bürger zu unterstützen,“ sagte Notenbankchefin Christine Lagarde auf ihrer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag. Hierzu soll es auch Gespräche mit der Notenbank aus Polen geben, wo die meisten Geflüchteten untergekommen sind. Dabei geht es vor allem um technische Hilfe, um den Umtausch der ukrainischen Währung zu ermöglichen.

Die Schwierigkeit dabei ist, dass der Tausch zu Verlusten führen würde. Wenn die EZB selbst diese Verluste trägt, könnte das eine Form von Staatsfinanzierung sein, die verboten ist. Die Nachrichtenagentur Reuters hat ein Szenario entworfen, wonach die EU die Verluste aus dem Umtausch übernehmen könnte und die EZB sich um die technische Umsetzung kümmert. Außerdem könnte es für den Umtausch pro Person Obergrenzen geben, um die Verluste zu begrenzen.

In Notenbankkreisen heißt es, diese Variante wäre eine Möglichkeit. Das Thema dürfte informell auf dem Treffen der Euro-Gruppe und der EU-Finanzminister am Montag und Dienstag angesprochen werden. Angesichts der großen Zahl an Geflüchteten drängt die Zeit für eine Lösung.

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