Forum

Finanzen

Zitat

Investor Kevin O'Leary setzt mehr auf Krypto als auf Gold - und sein ETF auf diese Dividenden-Aktien

 

Kevin O’Leary, bekannt als Investor bei "Shark Tank", der US-Version von "Die Höhle der Löwen", hat einen Einblick in seine Investments gegeben. Auch ein Blick auf die Zusammensetzung seines Firmen-ETFs ist interessant.

Als Investor der US-Fernsehshow "Shark Tank" hat Kevin O’Leary auch überregional Berühmtheit erlangt. Doch der US-Amerikaner investiert nicht nur öffentlichkeitswirksam in aufstrebende Startups, sondern hat mit seiner Fondsgesellschaft O’Shares ETF Investments auch durchaus namhafte Traditionsunternehmen im Depot. In seinem persönlichen Depot hat er zuletzt Umschichtungen vorgenommen.

Erstmals mehr Kryptos als Gold

In einem neuen Interview mit Daniella Cambone über Stansberry Research erklärte der Investor, dass sein Portfolio erstmals stärker durch Kryptowährungen als durch Goldinvestments geprägt ist. Sieben Prozent seines Anlageportfolios sollen Kryptoinvestments bis zum Ende des Jahres ausmachen, nur fünf Prozent seiner Anlagegelder liegen unterdessen in Gold.

Dabei verwies der Experte darauf, dass Kryptoinvestments inzwischen so viel mehr seien als das Wetten auf den Bitcoin-Preis: "Es gibt so viele andere Möglichkeiten zu investieren, insbesondere in Blockchain-Optionen wie Solana oder Ethereum", erklärte O’Leary im Rahmen des Gesprächs. Es gebe so viele Möglichkeiten allein bei Kryptowährungen und dann kämen noch die Derivate auf Cyberdevisen hinzu, so O’Leary weiter. "Ich sehe einfach viele Anlagemöglichkeiten und werde in diesem Bereich investieren".

Gold und Kryptowährungen kein Widerspruch

Seine Goldbestände zu verkaufen, kommt für O’Leary aber nicht in Frage. "... ich werde mein Gold behalten. Ich sehe keinen Grund es zu verkaufen", betont er. Grundsätzlich würden Medien dazu neigen, einen Keil zwischen Bitcoin und Gold zu treiben, er selbst halte es aber für eine "gute Idee" bei beiden Vermögenswerten investiert zu sein: "Gold kann man nicht ersetzen. Gold kann man nicht verleihen… Gleichzeitig gibt es aber mit Kryptos die Möglichkeit, diese einzusetzen oder zu verleihen und durch Zinsen eine Art Wertsteigerung zu erzielen", beschreibt der "Shark Tank"-Investor den Unterschied. "Ich denke also, dass es sich um zwei verschiedene Anlageklassen handelt… Es macht Spaß zu sehen, wie die Presse diese Kontroverse zwischen Gold und Bitcoin auslöst, [aber] es ist irrelevant. Sie sind völlig unterschiedlich. Aus meiner Sicht ist es eine gute Idee, sich mit beiden auseinanderzusetzen", so O’Leary weiter.

O’Learys ETF hat namhafte Unternehmen im Depot

Mit seiner Investmentgesellschaft O’Shares ETF Investments verfolgt O’Leary aber ein anderes Ziel. In seinem Flaggschiff-ETF O’Shares U.S. Quality Dividend ETF (OUSA) finden sich durchaus namhafte Unternehmen wieder.

Den größten Anteil im ETF macht die US-Heimwerkerkette Home Depot aus - 5,47 Prozent nehmen Aktien des US-Unternehmens im Gesamtportfolio ein, insgesamt besitzt der ETF 108.928 Home-Depot-Aktien. (Stand 22.10.2021)

Die zweitgrößte Beteiligung im OUSA-ETF ist der US-Techriese Microsoft. 121.577 Anteile hat die Fondsgesellschaft von Kevin O’Leary in ihrem Besitz, damit kommt der US-Konzern auf einen Anteil von 5,15 Prozent im Flaggschiff-ETF.

Ebenfalls ein Traditionskonzern nimmt Platz 3 der größten Beteiligungen im ETF ein: Der Pharmariese Johnson & Johnson. Mit einem Depotanteil von 4,83 Prozent bei 215.023 Aktien ist der Abstand zu Platz 4, dem Konsumgüterriesen Procter & Gamble, der mit 231.760 Aktien auf einen Anteil von 4,48 Prozent im ETF kommt, nur marginal höher.

Mit einem Anteil von 4,33 Prozent im Gesamt-ETF kommt der Telekommunikationsriese Verizon auf Platz 5 der Top-Holdings in O’Learys ETF - 597.152 Anteile hat der Investor über seine Gesellschaft erworben. Am Techriesen Apple hält die Fondsgesellschaft im Flaggschiff-Produkt 160.902 Anteile, was einem Anteil von 3,28 Prozent im ETF entspricht.

Auffällig beim Blick auf die Top-Holdings im OUSA ist, dass alle Konzerne verlässliche Dividendenzahler sind. Home Depot-Anteilseigner können sich seit 1987 über eine lückenlose Ausschüttung freuen, Microsoft hatte die Dividende zuletzt sogar erhöht. Auch Johnson & Johnson, Procter & Gamble und Verizon sind als verlässliche Dividendenzahler bekannt, Apple schüttet ebenfalls Geld an seine Anteilseigner aus.

Zitat

Deutsche Bank steigert Quartalsgewinn

 

Die Deutsche Bank hält trotz gestiegener Kosten für den Konzernumbau Kurs auf einen Milliardengewinn im laufenden Jahr.

Deutschlands größtes Geldhaus verdiente im dritten Quartal etwas mehr als ein Jahr zuvor, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Damit hat das Institut fünf Quartale in Folge unter dem Strich Gewinn gemacht.

Konzernchef Christian Sewing sieht den seit 2019 laufenden Umbau inklusive des Abbaus Tausender Stellen auf der Zielgeraden. «Insgesamt haben wir bereits 90 Prozent der erwarteten Belastungen durch die Transformation geschultert und sind auf bestem Weg, die Umbaukosten bis Ende des Jahres fast vollständig verdaut zu haben», schrieb der Manager an die Belegschaft.

«Gleichzeitig ist aber auch klar: Wir dürfen auf unserem disziplinierten Weg kein bisschen nachlassen», mahnte Sewing. «Lassen Sie uns nicht den Fehler aus vergangenen Zeiten wiederholen: dass wir an Tempo verlieren, wenn wir gerade wieder in der Spur sind.»

Dank gestiegener Erträge standen Ende September vor Steuern 554 Millionen Euro Gewinn in den Büchern. Das waren 15 Prozent mehr als im Sommer 2020. Nach Steuern verdiente der Dax-Konzern in den Monaten Juli bis September 329 Millionen Euro, eine Steigerung um 6 Prozent. Davon müssen noch Minderheitsanteile sowie Zinszahlungen für eigenkapitalähnliche Anleihen abgezogen werden, so dass auf die Aktionäre unter dem Strich ein Gewinn von 194 Millionen Euro entfiel - 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

In den ersten neun Monaten summierte sich dieser Nettogewinn auf fast 1,8 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2020 hatte die Deutsche Bank nach fünf Verlustjahren in Folge mit 113 Millionen Euro erstmals unter dem Strich wieder schwarze Zahlen geschrieben.

«Im dritten Quartal haben wir erneut die operative Stärke unseres Geschäfts bewiesen», bilanzierte Sewing. Die Erträge - also die gesamten Einnahmen - erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wider Erwarten um etwa 100 Millionen Euro auf gut 6 Milliarden Euro - und das, obwohl sie in der größten Sparte, dem Investmentbanking, im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum nachgaben.

Die Bank sei weiter «auf einem sehr guten Weg, um eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von 8 Prozent nach Steuern zu erreichen, die wir uns für 2022 vorgenommen haben», bekräftigte Sewing. «Wir setzen nun alles daran, unsere Kosten weiter zu senken, ohne Abstriche bei unseren Kontrollen zu machen.»

So streicht die Bank das Filialnetz ihrer Marke Postbank stärker zusammen als geplant. Bis Ende 2023 soll die Zahl der Postbank-Geschäftsstellen von etwa 750 auf etwa 550 sinken. Wie viele Jobs dadurch wegfallen, wollte Finanzvorstand James von Moltke auf Nachfrage nicht beziffern. Von den knapp 500 Filialen mit Deutsche-Bank-Logo sollen Ende dieses Jahres noch 400 übrig sein.

Die Bank profitiert auch davon, dass sie deutlich weniger Geld für mögliche Kreditausfälle zurücklegen musste als im Corona-Jahr 2020. Die Risikovorsorge schnurrte von 1,54 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten 2020 auf nun 261 Millionen Euro zusammen. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand, dass das Institut für weniger als 0,15 Prozent seiner Kredite Risikovorsorge bilden muss. Damit bliebe die Belastung unter 675 Millionen Euro.

Kunden müssen Gebührenerhöhungen zustimmen

Belastet wurde das Quartalsergebnis mit 98 Millionen Euro infolge eines Urteils des Bundesgerichtshofs. Er hatte entschieden, dass Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen. Viele Gebührenerhöhungen wurden daher vorerst ausgesetzt. Bankkunden können einen Teil zu viel gezahlter Gebühren zurückfordern.

Seit 2019 baut die Deutsche Bank um. Das Institut hat sich aus einigen Geschäftsfeldern zurückgezogen und sein Kapitalmarktgeschäft verkleinert. Die Zahl der Vollzeitkräfte im Konzern sank Ende September auf 84.512, ein Jahr zuvor waren es noch 86.984.

Der Vorstand hatte bereits öffentlich gemacht, dass er für den Konzernumbau im laufenden Jahr etwa 700 Millionen Euro zusätzlich für Computersysteme, Stellenstreichungen und die Verkleinerung von Büroflächen aufbringen muss. Somit belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten für die Neuaufstellung dann auf 8,8 Milliarden Euro. Im dritten Quartal lagen die Umbaukosten mit 583 Millionen Euro fast sechsmal so hoch wie ein Jahr zuvor.

Erfolgsmeldungen gibt es von der Fondstochter DWS: Das im SDax notierte Unternehmen sammelte von Anlegern im dritten Quartal netto 12 Milliarden frisches Geld ein. Das trieb die Erträge nach oben. Vor Steuern verdiente die DWS auf bereinigter Basis 271 Millionen Euro und damit 26 Prozent mehr als ein Jahr zuvor - ein Rekordergebnis.

Zitat

Die größte deutsche Sparkasse zieht die Gebühren an — so viel müsst ihr jetzt fürs Konto bezahlen

 

Die Hamburger Sparkasse ist mit knapp einer Million Girokonto-Kunden und einer Bilanzsumme von 55,4 Milliarden Euro nicht nur die größte deutsche Sparkasse, sondern auch eine der teuersten. Das günstigste Pauschalmodell kostete bisher 7,90 Euro im Monat - das teuerste sogar 16,90 Euro. Selbst Commerzbank und Deutsche Bank können mit ihren Premium-Modellen bei diesen Preisen nicht mithalten.

Doch die Profitabilität der Bank schwindet. Ein Grund, weshalb die Bank nun ihre Kontomodelle umbaut, wie das Online-Portal "Finanz-Szene" zuerst berichtete. Seit dem ersten November haben die Neukunden nur noch die Wahl zwischen dem Kontotyp "Haspa Joker" für 9,95 Euro und "Haspa Joker premium" für stolze 17,95 Euro. Die mittlere Option "Haspa Joker comfort" für 10,90 Euro verschwindet dagegen für Neukunden aus dem Angebot. Somit steigern sich die Kosten für die teuerste Konto-Variante um sechs und beim günstigsten Modell sogar um ganze 26 Prozent.

Darauf sollten Kunden beim Kontowechsel achten

Die neuen Kontomodelle seien auf Basis von Kundenbefragungen ermittelt worden, teilt die Bank auf Nachfrage der "Finanz-Szene" mit. Das Angebot der Bank soll "verschlankt" werden. Bestandskunden müssen indessen nicht auf die neuen Modelle umsteigen, heißt es. Zumindest vorerst. Ein Sprecher der Bank sagte, dass die Preiserhöhungen mit den "umfangreichen Mehrwertdiensten" in den neuen Kontomodellen zusammenhängen. So sei das Premium-Modell mit einem Cashback-Dienst und der digitalen Dokumentenverwaltung S-Trust ausgestattet.

Wer bei der Haspa ist und trotzdem sein Konto wechseln möchte, sollte jedoch aufpassen. Ein Wechsel gleicht nämlich einer Neueröffnung, wodurch die gleichen Konditionen wie für Neukunden gelten. Diese müssen bei der Haspa bereits ein Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent p.a. ab einem Guthaben von 50.000 Euro zahlen.

Ebenfalls erhöht haben sich die Kosten für die Ausgabe der Bankkarten bei der Haspa, sofern sie nicht in den Pauschalmodellen enthalten sind. So müssen Kunden für die Ausgabe der HaspaCard künftig 12 Euro anstatt 7,95 pro Jahr zahlen. Bei der Mastercard Silber sind es sogar 36 Euro statt 25 und bei der Mastercard Gold 84 Euro statt 65. Auch die Debitkarten Mastercard Basis und Visa Basis kosten für die Kunden nun 36 anstatt 29,50 im Jahr.

Zitat

Negativzinsen auf Sparbüchern — darum wird die Commerzbank verklagt

 

Dass Banken Negativzinsen auf die Einlagen ihrer Privatkunden erheben, ist inzwischen Gang und Gäbe. Bei mehr als 500 Banken in Deutschland gibt es sie auf Giro- oder Tagesgeldkonten – und die Freibeträge sinken. Die Commerzbank allerdings verlangt das sogenannte Verwahrentgelt nicht nur bei regulären Konten, sondern auch bei Sparbüchern. Und genau wegen dieser Praxis hat die Verbraucherzentrale Hamburg nun beim Landgericht Frankfurt Klage gegen die Commerzbank eingereicht, wie aus einer Presseerklärung der Verbraucherschützer hervorgeht.

Die Argumentation: Spareinlagen seien nicht einfach von der Bank verwahrtes Vermögen, sondern rechtlich gesehen ein vom Kunden an die Bank gewährtes Darlehen. Und für diese Darlehen erhielten die Kunden Zinsen. Wenn die Commerzbank nun Verwahrentgelte für Spareinlagen verlange, führe sie den „Zweck eines Sparvertrages ad absurdum“, kritisiert Sandra Klug, Abteilungsleiterin für Geldanlage, Altersvorsorge und Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Hamburg.

Zusätzlichen Verwahrentgelten stehe keine gesonderte Dienstleistung gegenüber

Die Commerzbank hatte angekündigt, dass Kunden ab einem Sparguthaben jenseits des Freibetrages 0,5 Prozent davon als „Guthabenentgelt“ zahlen sollen. Mit Bestandskunden sollen dabei gesonderte Vereinbarungen getroffen werden. Bei Giro- und Tagesgeldkonten hatten Banken bereits immer stärker auf solche Entgelte gesetzt und das mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) begründet. Die verlangt nämlich ihrerseits nach Abzug eines Freibetrages Negativzinsen auf die Einlagen der Banken. Indem sie Verwahrentgelte verlangten, so die Institute, würden sie diese Mehrkosten lediglich an die Kunden weitergeben.

Die Verbraucherzentrale kritisiert das allerdings. Zum einen sei das Kerngeschäft der Banken die Verwendung der Einlagen ihrer Kunden für die Herausgabe von Krediten – nicht aber, dass sie das Geld selbst bei der EZB parkten, erklärt Klug. Außerdem sei die Berechnung intransparent. Im konkreten Fall der Commerzbank kritisiert die Verbraucherschützerin, dass dem Verwahrentgelt „keine gesonderte Dienstleistung“ gegenüberstehe. Die Bank wälze lediglich allgemeine Betriebskosten auf die Kunden ab. Einen Mehrwert hätten die aber nicht.

Teil einer ganzen Reihe von Klagen seit BGH-Urteil gegen Kontogebühren

Das Vorgehen gegen die Praxis der Commerzbank ist nur eine in einer ganzen Reihe von Klagen, die Verbraucherzentralen dieses Jahr gegen Kontogebühren und Verwahrentgelte eingereicht haben. Und das durchaus erfolgreich: Schon im April entscheid der Bundesgerichtshof (BGH) in einem milliardenschweren Urteil, dass Banken ohne aktive Zustimmung ihrer Kunden keine Kontogebühren einführen oder erhöhen dürfen. Geklagt hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband. Die Institute mussten bereits erhobene Gebühren danach zurückerstatten.

Und auch mit Klagen bei Sparverträgen gab es in diesem Jahr bereits erste Erfolge. So bestätigte der BGH im Oktober eine Klage der Verbraucherschutzzentrale Sachsen gegen die Kreissparkasse Leipzig. Dabei ging es um unzulässige Klauseln, die der Bank freie Hand bei der Anpassung der Zinssätze zusicherte.

Zitat

1,1 Milliarden Dollar: Elon Musk verkauft Tesla-Aktien

Nach seiner aufsehenerregenden Twitter-Abstimmung vom Wochenende hat Tesla-Chef Elon Musk erstmals seit Jahren wieder Aktien seines Unternehmens zu Geld gemacht.

Am Montag verkaufte er mehr als 930.000 Papiere von Tesla und nahm damit rund 1,1 Milliarden Dollar (1,0 Mrd Euro) ein. Das ging aus einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Musk hält immer noch mehr als 170 Millionen Tesla-Aktien.

Es ist laut dem Finanzdienst Bloomberg das erste Mal seit 2016, dass der Multimilliardär sich von Aktien des Elektroautobauers trennt. Musk verkauft, um mit den Einnahmen Steuern zu zahlen. Da er bei Tesla in Aktien-Optionen entlohnt wird, kann er - zumindest wenn er diese zieht - Barmittel gebrauchen, um fällige Einkommensteuern zu begleichen. Parallel zum Aktienverkauf übte Musk nun 2,15 Millionen Optionen von 2012 im Wert von rund 2,5 Milliarden Dollar aus.

Musk reichster Mensch der Welt

Tesla hat in den vergangenen Jahren eine massive Börsenrally erlebt, die Musk laut Milliardärs-Charts wie der «Forbes»-Liste oder «Bloomberg Billionaires» - zumindest auf dem Papier - mit einem geschätzten Vermögen von fast 300 Milliarden Dollar zum reichsten Menschen der Welt gemacht hat. Musk hatte am Wochenende bei Twitter Nutzer abstimmen lassen, ob er zehn Prozent seiner Tesla-Aktien verkaufen solle. 58 Prozent der 3,5 Millionen Stimmen waren dafür.

Wenn Musk sich wie versprochen ans Ergebnis des Twitter-Votums hält, dürfte sein jetziger Verkauf von weniger als einem Prozent seiner Tesla-Anteile nur der Anfang gewesen sein. Der Tesla-Chef spielte bei der Abstimmung auf eine Debatte um Steuervermeidung von Superreichen und Pläne für Abgaben auf unrealisierte Kursgewinne an. Was Musk mit der Abstimmung letztlich bezwecken wollte und inwieweit er ohnehin vorhatte, Aktien zu verkaufen, darüber kann bislang nur spekuliert werden. Aus der SEC-Mitteilung geht hervor, dass zumindest der aktuelle Verkauf bereits über zwei Monate vor dem Votum geplant war.

Zitat

Unternehmensbilanzen: So viel Bares und so hohe Strafzinsen wie nie: Unternehmen sitzen in der Liquiditätsfalle

Deutsche Unternehmen horten in der Pandemie fast 700 Milliarden Euro – die durch Strafzinsen und Inflation entwertet werden. Der Investitionsdruck steigt.

Cash ist King. Das gilt vor allem im zweiten Jahr der Coronapandemie. Mit 688 Milliarden Euro horten deutsche Unternehmen derzeit so viel Liquidität wie noch nie. Aber: Das Geld schmilzt dahin, denn es wird auf den Bankkonten unter Einberechnung der Inflation mit durchschnittlich minus 4,6 Prozent verzinst.

Das zeigen Daten der internationalen Kanzlei Freshfields, die dem Handelsblatt vorliegen. Grundlage sind Bundesbank-Statistiken über die Einlagen von rund 1,3 Millionen Unternehmen. Neben der Inflation belasten auch die Strafzinsen, die inzwischen von fast allen Banken auf größere Beträge erhoben werden.

Aufs Jahr gerechnet summieren sich die Strafzinsen auf rekordhohe 734 Millionen Euro. Grund ist ein durchschnittlicher Zinssatz für Bankeinlagen von minus 0,11 Prozent. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 erzielten die Unternehmen noch 11,55 Milliarden Euro Guthabenzinsen.

Freshfields-Partner Christoph Seibt warnt deshalb: „Seitens der Investoren wird der Druck steigen, diese Liquidität zu investieren, schon damit es nicht zu realem Wertverlust kommt.“ Investmentbanker, die bei Fusionen und Übernahmen beraten, wittern deshalb gute Geschäfte für 2022.

„Ineffiziente“ Bilanzen seien immer ein Einfallstor für aktivistische Investoren, die überflüssige Mittel ausgeschüttet sehen wollten, sagt Jens Maurer, der bei Morgan Stanley das Investmentbanking in Deutschland und Österreich als Co-Head leitet: „Investitionen und Zukäufe sind eine andere konsequente Form der Mittelverwendung“.

Krise mündet in Phase der permanenten Unsicherheit

Kaum jemand rechnet mit einem neuerlichen Lockdown samt flächendeckenden Produktionsausfällen. Insofern ist die Krise bewältigt, und es stellt sich die Frage, warum die Unternehmen so viel Liquidität vorhalten. Aber die Krise mündet in eine Phase der permanenten Unsicherheit.

Kennzeichen ist die Mangelwirtschaft: Es fehlt an Holz, Halbleitern, Aluminium, Kunststoffen oder neuerdings Harnsäure für die Herstellung von Ad Blue, um Stickoxidemissionen vor allem bei Automobilen zu reduzieren. Fast wöchentlich kommen neue, fehlende Produkte hinzu.

Resultat ist, dass viele Kundenaufträge nicht zur Produktion führen – und demzufolge ein Fragezeichen hinter geplanten Umsätzen und Gewinnen steht. Das ist ein Grund, warum die Unternehmen vorsichtig bleiben.

Hinzu kommen Erfahrungen in der Vergangenheit: Als die US-Immobilienblase 2008 platzte und damit die weltweite Finanzkrise auslöste, hielten die Banken ihr Geld beisammen. Viele Unternehmen kamen deshalb in der Wirtschaftskrise nur schwer und unter hohen Zinsen an dringend benötigte Liquidität. Selbst Großkonzerne wie Heidelberg Cement mussten Anleihegläubigern damals bis zu zehn Prozent Zinsen bieten.

Als Lehre daraus besserten viele Firmen mit ihren hohen Gewinnen in den vergangenen Jahren ihre finanziellen Polster aus. Das ging zwar auf Kosten von Investitionen in die Zukunft und Ausschüttungen an die Gesellschafter und Familien – sichert aber in der neuerlichen Krise die Existenz.

Nach Ansicht des Bilanzexperten Sebastian Kral vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) ist es „eher ein gutes Zeichen, dass die Unternehmen Liquidität aufbauen und hochhalten“. Aber Lieferschwierigkeiten, Transportprobleme und Materialmangel sorgten eben dafür, dass diese Liquidität oftmals gar nicht abfließen könne.

Manche Unternehmen haben mehr Bares als Schulden

Wie sehr das „Cash-Problem“ das Jahr 2021 prägt, zeigt auch eine Handelsblatt-Untersuchung: Von knapp 200 untersuchten börsennotierten Unternehmen haben im ersten Halbjahr 123 Firmen mehr Liquidität ausgewiesen als vor einem Jahr, nur 65 weniger.

Als beispielsweise dem wachstumsverwöhnten Adidas-Konzern in der Pandemie seine Erträge wegbrachen, weil fast drei von vier Läden weltweit schließen mussten, reagierte Vorstandschef Kasper Rorsted mit Kostensenkungen und einem strikten Cash-Management.

Managementbezüge wurden reduziert, Dividenden gestrichen und das Aktienrückkaufprogramm gestoppt. Vorsichtshalber investierte Adidas weniger in Sachanlagen. Darüber hinaus lieh sich Adidas zinsgünstig Geld über Anleihen.

All dies führte dazu, dass sich der Bestand der flüssigen Mittel zum 30. Juni auf knapp fünf Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelte. Die Quote aus Cash und Verbindlichkeiten stieg von 19 auf 34 Prozent. Inzwischen kauft Adidas wieder eigene Aktien zurück und zahlt eine Dividende.

Der Großküchenhersteller Rational im bayerischen Landsberg, traditionell ein sehr konservativ bilanzierendes Unternehmen, kommt sogar auf eine Liquiditätsquote von 158 Prozent – hat also mehr Bares als Verbindlichkeiten – was an der Börse selten ist.

Allerdings zeigen die Daten auch, dass die Unternehmen wieder investieren. 50 Milliarden Euro neue Firmenkredite haben die 370 Sparkassen mit ihren rund 12.000 Geschäftsstellen im ersten Halbjahr zugesagt. Davon fast 19 Milliarden Euro für den gewerblichen Wohnungsbau und knapp 32 Milliarden Euro für Investitionen.

Bereinigt man dies um die umfangreichen Corona-Sonderkredite der Förderbank KfW und der Landesförderinstitute, die die Sparkassen den Unternehmen zur Verfügung stellten, haben die öffentlich-rechtlichen Institute im ersten Halbjahr rund eine Milliarde Euro mehr an Krediten vergeben als im Vorjahreszeitraum.

„Bei vielen Unternehmen, die wir beraten, beginnen nach Überprüfung der strategischen Ausrichtung jetzt die Vorbereitungen für Investitionen“, berichtet Freshfields-Partner Seibt. Das beinhalte den Kauf von Unternehmen und deren Kompetenzen, vor allem im Bereich Digitalisierung, Datennutzung und nachhaltige Produktion.

Seibt sieht die rekordhohe Liquidität als Auftakt für eine Investitionswelle: „Deutsche Unternehmen sind gut aufgestellt, um gewinnbringend in Unternehmen zu investieren und dieses Geschäft nicht mehr nur den Beteiligungsgesellschaften zu überlassen.“ Die Daten des Freshfields Corporate Cash Barometer zeigen: „Das nötige Geld ist vorhanden.“ Auch Investmentbanker sind überzeugt, dass der Investitionsdruck so groß wird, dass 2022 deutlich mehr Deals zu sehen sein werden, weil sich durch die Pandemie viele Transaktionen angestaut haben.

Branchenübergreifend ist in Deutschland die wichtige Liquiditätsquote – das ist die Liquidität in Relation zur Bilanzsumme – im abgelaufenen Geschäftsjahr binnen zwölf Monaten um mehr als 20 Prozent von 4,5 auf 6,1 Prozent gestiegen.

Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres setzte sich der Liquiditätsaufbau weiter fort. Das geht aus Berechnungen des DSGV auf Basis mehrerer Hunderttausend Firmenbilanzen hervor, die 50 Prozent der deutschen Unternehmensumsätze abbilden.

Vier Hebel verhelfen zu mehr Liquidität

Der Detailblick in die Branchen offenbart allerdings große Unterschiede. Im produzierenden Gewerbe wurden die Metall-, Fahrzeug- und Maschinenbauer besonders stark von der Corona-Pandemie getroffen. Die Gewinne brachen ein. Dennoch verbesserten die Unternehmen ihre Liquiditätsquote binnen eines Jahres von 4,1 auf rekordhohe 9,3 Prozent.

Der Einzelhandel erhöhte seine Liquiditätsquote ebenfalls deutlich – von 7,8 auf 11,7 Prozent. Im Gegensatz zum produzierenden Gewerbe ist der Einzelhandel, der von Lebensmittelgeschäften dominiert wird, ein Gewinner der Krise. Hier führte der gute Geschäftsverlauf zur Anhäufung von Barmitteln.

Ganz anders ist die Situation wiederum im Gastgewerbe. Aufgrund massiver Einbußen infolge geschlossener Restaurants und Gaststätten floss Geld ab. Hier fehlen die Möglichkeiten weitgehend, um sich Cash zu holen.

Vier entscheidende Hebel verhelfen zu mehr Liquidität, auch wenn die Geschäfte vorübergehend schlecht laufen, wie nach Ausbruch der Pandemie im produzierenden Gewerbe.

Erstens investierten die Unternehmen in der Krise deutlich weniger. Weniger zu investieren bedeutet, dass weniger Geld abfließt und stattdessen im Unternehmen bleibt.

Zweitens entfalteten die vielen von der Bundesregierung beschlossenen und erweiterten Finanzhilfen ihre Wirkung. Seit Beginn der Krise vor mehr als einem Jahr wurden nach jüngsten Daten des Wirtschaftsministeriums rund 125 Milliarden Euro an Hilfen bewilligt.

Der Bund gleicht Umsatzausfälle mit verbesserten Fixkostenerstattungen aus. Dabei geht es um komplexe Förder- und Hilfsprogramme. Sie setzen sich unter anderem aus Überbrückungs- und Neustarthilfen und Kreditbürgschaften zusammen – bis hin zu den Erstattungen von Steuervorauszahlungen, einer Erweiterung der Verlustvorträge sowie den einmaligen November- und Dezemberhilfen.

Hinzu kommt das Kurzarbeitergeld für die Coronakrise, das bis Ende des Jahres mehr als 40 Milliarden Euro erreichen dürfte.

Billiges Geld über die Börse

So kassierte der Bad Homburger Gesundheitskonzern Fresenius rund eine Milliarde Euro an staatlichen Hilfen: 742 Millionen Euro für Helios mit seinen 86 Kliniken in Deutschland, weitere 249 Millionen Euro für die Dialysetochter Fresenius Medical Care in den USA und 52 Millionen Euro in anderen Ländern.

Drittens holen sich die Unternehmen – vor allem an der Börse – billiges Geld bei den Anlegern. So besorgte sich der Pharmakonzern Bayer über neue Anleihen rund 2,5 Milliarden Euro zu einem Jahreszins von weniger als einen halben Prozent.

Selbst der Dax-Neuling Delivery Hero, der mit seinem Essenslieferdienst noch nie Gewinne erzielt hat, braucht Anlegern nur einen Jahreszins von einem Prozent zu bezahlen.

Viertens erhöhen die Unternehmen ihre Liquidität, indem sie Lagerkapazitäten abbauten. Angesichts sinkender Aufträge verkauften sie ihre bereits bezahlten Vorräte. Durch diese Einnahmen steigen die Barreserven.

Der einzige, aber große Haken daran ist: Vorräte lassen sich nur einmal verkaufen. Bei einem längeren Abschwung würde dieses probate Mittel, um die Finanzkraft zu erhalten, versagen. Umso wichtiger ist es für viele und vor allem vorsichtige Unternehmen, Liquidität weiterhin vorzuhalten.

Zitat

Banken-Urteil : Erstes Gericht hält Negativzinsen für unzulässig – jetzt bangt die ganze Branche

Negativzinsen sind für Bankkunden ein zunehmendes Ärgernis. Das Berliner Landgericht hält sie für unzulässig und hat die Sparda-Bank nun zur Rückzahlung verurteilt. Was bedeutet das Urteil für Sparer?

Immer mehr Banken verlangen von ihren Kunden Negativzinsen auf Guthaben. Doch das Landgericht Berlin hat nun entschieden, dass diese sogenannten Verwahrentgelte nicht zulässig sind. Die Sparda-Bank Berlin, gegen die sich das Urteil richtet, darf demnach keine Minuszinsen mehr auf Giro- und Tagesgeldkonten erheben und muss betroffenen Kunden das Geld zurückzahlen (Az. 16 O 43/21). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Sparda-Bank Berlin hatte seit gut einem Jahr 0,5 Prozent Minuszinsen jährlich für Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten erhoben, die einen bestimmten Betrag übersteigen. Bei Girokonten lag der Freibetrag bei 25.000, beim Tagesgeld bei 50.000 Euro. Dieses Verwahrentgelt sei "mit wesentlichen Grundgedanken der gesetzlichen Regelung nicht zu vereinbaren", heißt es in der Urteilsbegründung. Das Verwahren von Geld hält das Gericht für eine elementare Funktion des Kontos, die nicht als Sonderleistung extra bepreist werden kann. "Die Klausel benachteiligt den Verbraucher daher unangemessen."

Mehr als 400 Banken erheben Negativzinsen

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und die Sparda-Bank Berlin hat angekündigt, Berufung einzulegen. Doch sollte das Urteil in höheren Instanzen Bestand haben, käme auf die Geldinstitute nach dem BGH-Urteil zu unzulässigen Gebührenerhöhungen der nächste Hammer zu. Denn mehr als 400 Banken und Sparkassen verlangen mittlerweile Negativzinsen von Privatkunden – Tendenz steigend. Diese Einnahmequelle könnte nun von den Gerichten abgedreht werden.

Zitat

Nach Wahl zur „Person des Jahres“: Musk stößt Tesla-Aktien für gut 900 Millionen Dollar ab

Das „Time Magazine“ sieht Musk als einen der einflussreichsten Menschen weltweit und preist ihn hoch. Der verkauft derweil ein weiteres Paket von Tesla-Aktien.

Tesla-Chef Elon Musk hat wieder Aktien seines Konzerns abgestoßen. Der Unternehmer verkaufte etwas mehr als 934.000 Papiere für 906 Millionen US-Dollar, wie in der Nacht zum Dienstag aus Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht hervorging.

Damit hat Musk insgesamt schon von fast 12 Millionen Tesla-Aktien im Wert von gut 12,7 Milliarden Dollar (11,25 Milliarden Euro) versilbert, seit er Anfang November im Zuge eines Twitter-Votums den Verkauf von zehn Prozent seiner 17-prozentigen Beteiligung am Elektroautobauer zusagte.

Musk hatte Twitter-Nutzer abstimmen lassen, ob er sich von zehn Prozent seiner Tesla-Beteiligung trennen solle, um mehr Steuern zu zahlen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Musk allerdings noch weitere Tesla-Aktien abstoßen. Die zehn Prozent entsprechen rund 17 Millionen Tesla-Aktien.

Musk ist Teslas größter Einzelaktionär. Seitdem Musk Anfang November mit dem Verkauf von Anteilen begonnen hat, ist die Tesla-Aktie unter Druck geraten und hat vom Hoch am 4. November 21 Prozent an Wert verloren. Zurzeit liegt der Jahreszuwachs bei 37 Prozent.

„Time“-Kür zur „Person des Jahres“

Am Montag hatte das US-amerikanische „Time Magazine“ den 50-jährigen Musk zur Person des Jahres gekürt. „Die Person des Jahres ist ein Zeichen für Einfluss, und nur wenige Menschen haben mehr Einfluss auf das Leben auf der Erde und möglicherweise auch auf das Leben außerhalb der Erde als Musk“, schrieb „Time“-Chefredakteur Edward Felsenthal zur Begründung.

Musk, der neben Tesla auch das private Raumfahrtunternehmen SpaceX führt, gilt als reichster Mensch der Welt. Sein Vermögen liegt nach Bloomberg-Berechnungen bei 254 Milliarden Dollar. Musks Reichtum basiert weitgehend auf dem Besitz von Aktien, die erst bei einem Verkauf besteuert werden.

Laut Felsenthal ist Musk „vielleicht das beste Beispiel für einen massiven Wandel in unserer Gesellschaft“. Schließlich werde das Leben der Gegenwart mehr denn je von den Produkten weniger Großunternehmer wie Facebooks Mark Zuckerberg, Amazons Jeff Bezos oder eben Musk geformt.

Dies stelle der gebürtige Südafrikaner mit seinem E-Auto-Unternehmen Tesla unter Beweis, mit dem er eine ganze Industrie in Aufruhr versetzt habe. Zudem trage er mit SpaceX immer größere Verantwortung in der internationalen Raumfahrt und investiere in Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz, Neurotechnologie oder Kryptowährungen.

Musk gilt dabei als skurrile und streitbare Person, die sich nicht im Hintergrund hält, sondern bei Twitter Einblicke in ihr Leben gibt. Er äußert dabei immer wieder Gedanken, die für hochgezogene Augenbrauchen oder sogar Kursrückgänge an der Börse sorgen.

Im zugehörigen „Time“-Artikel heißt es dazu, der reichste Mann der Welt „schießt Satelliten in die Umlaufbahn und macht sich die Sonne zunutze; er fährt ein von ihm geschaffenes Auto, das kein Benzin verbraucht und kaum einen Fahrer braucht. Mit einer Bewegung seines Fingers steigt der Aktienmarkt in die Höhe oder fällt in Ohnmacht“.

„Time“ kürte neben der Person des Jahres auch die Entwickler von Covid-19-Impfstoffen als Helden des Jahres, die Turnerin Simone Biles als Athletin des Jahres sowie Sängerin Olivia Rodrigo als Entertainerin des Jahres. „Time“ wählt eine Person des Jahres seit fast einem Jahrhundert aus.

Zitat

Banken drehen an Gebührenschraube von Girokonten

Düsseldorf. So manches Institut erhöht im kommenden Jahr die Preise für Girokonten – oder hat das schon getan. Gleichzeitig wehren sich manche gegen eventuelle Rückzahlungsansprüche von Kunden aus dem BGH-Urteil von April.

Jede zweite deutsche Bank oder Sparkasse erhöht gerade ihre Gebühren, hat das bereits getan oder hat dieses Vorhaben zumindest angekündigt. Etwa 41 Prozent aller Bankhäuser denken sogar über Negativzinsen nach oder haben sie bereits eingeführt. Das geht aus der Studie „Branchenkompass Banking 2021“ der Managementberatungsfirma Sopra Steria hervor, die dafür 100 Entscheiderinnen und Entscheider befragt hat.
Dass sich die bereits eingetretene Entwicklung fortsetzt, war zu erwarten – einerseits wegen des Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) aus dem April, das Entgelterhöhungen für Girokonten ohne Zustimmung des Kunden aus der Vergangenheit für unwirksam erklärte (Az.: XI ZR426/20); andererseits wegen der fehlenden Ertragsmöglichkeiten im Zinsgeschäft. Das Ausmaß von Preissteigerungen ist indes sehr unterschiedlich und nicht immer transparent: „Manche Banken und Sparkassen machen gar nichts, andere arbeiten mit versteckten Preiserhöhungen in den neuen AGB, denen Kunden zustimmen sollen. Wieder andere wollen von den Kunden direkt einen Forderungsverzicht, was die Rückforderung zu viel gezahlter Gebühren angeht. Kunden sollen dann rückwirkend den alten Preisen zustimmen“, sagt David Riechmann, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht in Diensten der Verbraucherzentrale NRW.

Preiserhöhungen können auch mal saftig ausfallen. Die Sparkasse Krefeld beispielsweise hebt ihre Preise für Girokonten im April gleich um 26 bis 35 Prozent an, je nach Kontomodell. Für ein Girokonto Flat, das die Kundschaft bislang sieben Euro pro Monat kostet, werden künftig 9,50 Euro fällig. Die Sparkasse erklärt dazu, dass sie seit Anfang 2017 die Preise nicht mehr erhöht habe. Auch nach der Preisanpassung sei man mit Blick auf die Wettbewerber im Geschäftsgebiet mit einem „vergleichbaren Geschäftsmodell absolut wettbewerbsfähig“. Bei der Postbank zahlt man nur dann nichts, wenn ein monatlicher bargeldloser Geldeingang von 3000 Euro gewährleistet ist, sonst in mehreren Stufen bis zu 10,90 Euro (das Modell wird mit dem Wegfall der jährlichen Kreditkartengebühr schmackhaft gemacht). Bei der Commerzbank kostet das Girokonto Klassik bei Neuverträgen seit April des vergangenen Jahres 6,90 Euro, genauso wie das DB-Aktiv-Konto der Deutschen Bank. Vieles liegt mehr oder weniger deutlich über den fünf Euro pro Monat (60 Euro pro Jahr), die die Stiftung Warentest für angemessen hält.

Andere Institute arbeiten mittlerweile mit gestaffelten Kontomodellen: Die Sparkasse Köln-Bonn etwa bietet das Girokonto Privat Komfort kostenlos an – aber nur für Kund(inn)en bis 24. Wer 25 oder 26 ist, zahlt 4,50 Euro, ab dem 27. Lebensjahr wird der doppelte Betrag fällig. Mit vergleichbaren Kontomodellen arbeitet auch die Stadtsparkasse Mönchengladbach. Was auffällt: Die Zahl derer, die reine Online-Konten anbieten, nimmt ab.

Gebührenerhöhungen funktionieren natürlich nur dann, wenn die Kundschaft zustimmt. Wenn sie das nicht tut, droht ihr das Ende der Geschäftsbeziehungen. Andererseits könnten manche mit den Gebührensteigerungen womöglich noch ganz gut leben, wäre da nicht die leidige Angelegenheit mit dem BGH-Urteil aus dem April. Manche könnten Geld zurückverlangen, das ihnen ihr Institut möglicherweise zu Unrecht abverlangt hat. Da sehen sich vor allem einige Sparkassen aber nicht in der Pflicht und berufen sich dabei auf ein Urteil des BGH von 2016 zur „Dreijahreslösung für Energielieferungsverträge“. Tenor: Der Kunde kann sich gegen Preiserhöhungen von Gas- und Stromlieferanten nicht mehr wehren, wenn er die höheren Preise klaglos über drei Jahre gezahlt hat.

Ob diese die Haltung des jeweiligen Geldhauses akzeptieren müssen, ist eine andere Frage. Aus Sicht von Experten sind die Regeln für Strom- und Gasverträge nämlich nicht einfach auf Girokonten zu übertragen, weil der BGH dabei die schwierige Situation für Energielieferanten durch stark schwankende Weltmarktpreise bei Gas, Öl und Strom berücksichtigen wollte. Dieses Argument könne für die Banken keines sein, heißt es. Die Institute sehen das anders, und so ist der Rechtsstreit programmiert. In zwei Fällen ist schon sicher, dass es vor Gericht weitergeht. Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat eine Musterfeststellungsklage gegen die Berliner Sparkasse und die Sparkasse Köln-Bonn eingereicht.

Zitat

Banken drehen an Gebührenschraube von Girokonten

Düsseldorf. So manches Institut erhöht im kommenden Jahr die Preise für Girokonten – oder hat das schon getan. Gleichzeitig wehren sich manche gegen eventuelle Rückzahlungsansprüche von Kunden aus dem BGH-Urteil von April.

Jede zweite deutsche Bank oder Sparkasse erhöht gerade ihre Gebühren, hat das bereits getan oder hat dieses Vorhaben zumindest angekündigt. Etwa 41 Prozent aller Bankhäuser denken sogar über Negativzinsen nach oder haben sie bereits eingeführt. Das geht aus der Studie „Branchenkompass Banking 2021“ der Managementberatungsfirma Sopra Steria hervor, die dafür 100 Entscheiderinnen und Entscheider befragt hat.
Dass sich die bereits eingetretene Entwicklung fortsetzt, war zu erwarten – einerseits wegen des Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) aus dem April, das Entgelterhöhungen für Girokonten ohne Zustimmung des Kunden aus der Vergangenheit für unwirksam erklärte (Az.: XI ZR426/20); andererseits wegen der fehlenden Ertragsmöglichkeiten im Zinsgeschäft. Das Ausmaß von Preissteigerungen ist indes sehr unterschiedlich und nicht immer transparent: „Manche Banken und Sparkassen machen gar nichts, andere arbeiten mit versteckten Preiserhöhungen in den neuen AGB, denen Kunden zustimmen sollen. Wieder andere wollen von den Kunden direkt einen Forderungsverzicht, was die Rückforderung zu viel gezahlter Gebühren angeht. Kunden sollen dann rückwirkend den alten Preisen zustimmen“, sagt David Riechmann, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht in Diensten der Verbraucherzentrale NRW.

Preiserhöhungen können auch mal saftig ausfallen. Die Sparkasse Krefeld beispielsweise hebt ihre Preise für Girokonten im April gleich um 26 bis 35 Prozent an, je nach Kontomodell. Für ein Girokonto Flat, das die Kundschaft bislang sieben Euro pro Monat kostet, werden künftig 9,50 Euro fällig. Die Sparkasse erklärt dazu, dass sie seit Anfang 2017 die Preise nicht mehr erhöht habe. Auch nach der Preisanpassung sei man mit Blick auf die Wettbewerber im Geschäftsgebiet mit einem „vergleichbaren Geschäftsmodell absolut wettbewerbsfähig“. Bei der Postbank zahlt man nur dann nichts, wenn ein monatlicher bargeldloser Geldeingang von 3000 Euro gewährleistet ist, sonst in mehreren Stufen bis zu 10,90 Euro (das Modell wird mit dem Wegfall der jährlichen Kreditkartengebühr schmackhaft gemacht). Bei der Commerzbank kostet das Girokonto Klassik bei Neuverträgen seit April des vergangenen Jahres 6,90 Euro, genauso wie das DB-Aktiv-Konto der Deutschen Bank. Vieles liegt mehr oder weniger deutlich über den fünf Euro pro Monat (60 Euro pro Jahr), die die Stiftung Warentest für angemessen hält.

Andere Institute arbeiten mittlerweile mit gestaffelten Kontomodellen: Die Sparkasse Köln-Bonn etwa bietet das Girokonto Privat Komfort kostenlos an – aber nur für Kund(inn)en bis 24. Wer 25 oder 26 ist, zahlt 4,50 Euro, ab dem 27. Lebensjahr wird der doppelte Betrag fällig. Mit vergleichbaren Kontomodellen arbeitet auch die Stadtsparkasse Mönchengladbach. Was auffällt: Die Zahl derer, die reine Online-Konten anbieten, nimmt ab.

Gebührenerhöhungen funktionieren natürlich nur dann, wenn die Kundschaft zustimmt. Wenn sie das nicht tut, droht ihr das Ende der Geschäftsbeziehungen. Andererseits könnten manche mit den Gebührensteigerungen womöglich noch ganz gut leben, wäre da nicht die leidige Angelegenheit mit dem BGH-Urteil aus dem April. Manche könnten Geld zurückverlangen, das ihnen ihr Institut möglicherweise zu Unrecht abverlangt hat. Da sehen sich vor allem einige Sparkassen aber nicht in der Pflicht und berufen sich dabei auf ein Urteil des BGH von 2016 zur „Dreijahreslösung für Energielieferungsverträge“. Tenor: Der Kunde kann sich gegen Preiserhöhungen von Gas- und Stromlieferanten nicht mehr wehren, wenn er die höheren Preise klaglos über drei Jahre gezahlt hat.

Ob diese die Haltung des jeweiligen Geldhauses akzeptieren müssen, ist eine andere Frage. Aus Sicht von Experten sind die Regeln für Strom- und Gasverträge nämlich nicht einfach auf Girokonten zu übertragen, weil der BGH dabei die schwierige Situation für Energielieferanten durch stark schwankende Weltmarktpreise bei Gas, Öl und Strom berücksichtigen wollte. Dieses Argument könne für die Banken keines sein, heißt es. Die Institute sehen das anders, und so ist der Rechtsstreit programmiert. In zwei Fällen ist schon sicher, dass es vor Gericht weitergeht. Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat eine Musterfeststellungsklage gegen die Berliner Sparkasse und die Sparkasse Köln-Bonn eingereicht.