Forum
Energiepolitik
Zitat von Gast am 7. Februar 2023, 07:05 UhrBundesregierung erlaubt Industrie Ausfuhr von 187 Leopard-1-Panzern für die Ukraine: Was das für den Krieg bedeutet
Es ist eine bedeutende Anzahl von Kampfpanzer, die nun an die Ukraine gehen könnten: Die Bundesregierung hat grünes Licht für die Ausfuhr von 187 Leopard 1 der Konzerne Rheinmetall und Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) erteilt. 88 Leopard 1 kommen von Rheinmetall, 99 von FFG. Die Zahlen sollen nach Informationen von Business Insider am Dienstag offiziell werden.
Gemessen an den 14 Leopard 2-Panzern, die Kanzler Scholz vor knapp zwei Wochen für die Ukraine angekündigt hatte, erscheinen 187 des freilich deutlich älteren Typs Leopard 1 viel. Doch bei genauerem Hinsehen ist die Ausfuhrgenehmigung für den weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges eher von kleinerer Bedeutung: Wie Business Insider aus Regierungskreisen erfuhr, ist die Finanzierung der Instandsetzung der Fahrzeuge noch nicht gesichert. Sie soll erst in den nächsten Wochen abschließend geklärt werden.
Zudem rechnet man aktuell damit, dass die ersten Fahrzeuge frühestens ab Mitte dieses Jahres geliefert werden. Wie viele es dann genau sind, sei noch offen, sagen Insider, dies hänge eben auch von der Finanzierung ab. Unklar sei zudem, ob am Ende wirklich alle 187 Leopard 1 kampffähig seien oder ob nicht viele Fahrzeuge als Ersatzteillager genutzt werden müssten.
Für die militärische Abwehr der von vielen Experten erwarteten Frühjahrsoffensive des russischen Militärs kommen die Leopard-1-Panzer genauso wie die Leopard-2-Panzer ohnehin zu spät. Zu lange hat die Bundesregierung mit der Lieferung von Kampfpanzern gezögert – und damit der Ukraine auch politisch-strategisch wenig geholfen.
Ranghohe Beamte der Bundesregierung gehen davon aus, dass es vom Verlauf der Offensive abhängt, ob Kreml-Chef Putin gezwungen sein wird, den Konflikt mit der Ukraine diplomatisch zu lösen. Aus diesem Grund zielte eine frühzeitigere Lieferung von schweren Waffen darauf ab, die Ukraine für die Frühjahrsoffensive ab Ende Februar zu wappnen.
Bedeutung der westlichen Kampfpanzer liegt in der Munition
Regierungsintern weist man hinter vorgehaltener Hand auch darauf hin, dass die militärstrategische Bedeutung der Panzerlieferung gar nicht so sehr in den Fahrzeugen selbst liegt. Vielmehr gehe die Umstellung auf westliche Panzer mit einer Änderung der verwendeten Munition einher.
So benutzen die Leopard-Panzer das Nato-Standardkaliber 105mm, was für die Ukraine eine deutlich bessere Versorgung mit Munition bedeutet, da sie selbst keine Munition für ihre alten sowjetischen Panzer herstellen kann. So könnte auf lange Sicht die – im militärischen Sprachgebrauch – "Durchhaltefähigkeit" der ukrainischen Armee erhöht werden.
Bundesregierung erlaubt Industrie Ausfuhr von 187 Leopard-1-Panzern für die Ukraine: Was das für den Krieg bedeutet
Es ist eine bedeutende Anzahl von Kampfpanzer, die nun an die Ukraine gehen könnten: Die Bundesregierung hat grünes Licht für die Ausfuhr von 187 Leopard 1 der Konzerne Rheinmetall und Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) erteilt. 88 Leopard 1 kommen von Rheinmetall, 99 von FFG. Die Zahlen sollen nach Informationen von Business Insider am Dienstag offiziell werden.
Gemessen an den 14 Leopard 2-Panzern, die Kanzler Scholz vor knapp zwei Wochen für die Ukraine angekündigt hatte, erscheinen 187 des freilich deutlich älteren Typs Leopard 1 viel. Doch bei genauerem Hinsehen ist die Ausfuhrgenehmigung für den weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges eher von kleinerer Bedeutung: Wie Business Insider aus Regierungskreisen erfuhr, ist die Finanzierung der Instandsetzung der Fahrzeuge noch nicht gesichert. Sie soll erst in den nächsten Wochen abschließend geklärt werden.
Zudem rechnet man aktuell damit, dass die ersten Fahrzeuge frühestens ab Mitte dieses Jahres geliefert werden. Wie viele es dann genau sind, sei noch offen, sagen Insider, dies hänge eben auch von der Finanzierung ab. Unklar sei zudem, ob am Ende wirklich alle 187 Leopard 1 kampffähig seien oder ob nicht viele Fahrzeuge als Ersatzteillager genutzt werden müssten.
Für die militärische Abwehr der von vielen Experten erwarteten Frühjahrsoffensive des russischen Militärs kommen die Leopard-1-Panzer genauso wie die Leopard-2-Panzer ohnehin zu spät. Zu lange hat die Bundesregierung mit der Lieferung von Kampfpanzern gezögert – und damit der Ukraine auch politisch-strategisch wenig geholfen.
Ranghohe Beamte der Bundesregierung gehen davon aus, dass es vom Verlauf der Offensive abhängt, ob Kreml-Chef Putin gezwungen sein wird, den Konflikt mit der Ukraine diplomatisch zu lösen. Aus diesem Grund zielte eine frühzeitigere Lieferung von schweren Waffen darauf ab, die Ukraine für die Frühjahrsoffensive ab Ende Februar zu wappnen.
Bedeutung der westlichen Kampfpanzer liegt in der Munition
Regierungsintern weist man hinter vorgehaltener Hand auch darauf hin, dass die militärstrategische Bedeutung der Panzerlieferung gar nicht so sehr in den Fahrzeugen selbst liegt. Vielmehr gehe die Umstellung auf westliche Panzer mit einer Änderung der verwendeten Munition einher.
So benutzen die Leopard-Panzer das Nato-Standardkaliber 105mm, was für die Ukraine eine deutlich bessere Versorgung mit Munition bedeutet, da sie selbst keine Munition für ihre alten sowjetischen Panzer herstellen kann. So könnte auf lange Sicht die – im militärischen Sprachgebrauch – "Durchhaltefähigkeit" der ukrainischen Armee erhöht werden.
Zitat von Gast am 6. März 2023, 08:17 UhrKritik an Energieversorgern: Abschlagsfrust trotz Preisbremsen
Für manch einen Kunden ist sie noch eine Unbekannte. Denn wegen der komplizierten Tarifkonstellation, die den Energieversorgern mit den Preisbremsen für Strom, Gas und Fernwärme von der Politik aufgebürdet wurde, kommen die Unternehmen beim Einpflegen der Daten ins IT-System nicht hinterher. Den Kunden geht dadurch kein Geld verloren, sie erfahren nur etwas später, wie viel ihnen die neue Berechnung an Entlastung bringt.
Eigentlich sollten die Energieversorger zum 1. März erste Abschlagsrechnungen vorlegen können. Der Darmstädter Versorger Entega hat das knapp geschafft, er hat Ende vergangener Woche die fälligen Bescheide verschickt, die Frankfurter Mainova ist dagegen, wie berichtet, noch am Rechnen. Es ist auch deshalb kompliziert, weil in der Regel nicht nach dem Kalenderjahr abgerechnet wird, sondern für jeden Kunden individuell zu dem Zeitpunkt, an dem er seinen Vertrag abgeschlossen hat. Das heißt, wer seine Jahresabrechnung im Januar erhalten hat, bekommt jetzt noch einmal Post, diesmal mit Berücksichtigung der Preisbremse bei den Abschlägen, die rückwirkend auch für die Monate Januar und Februar gelten. Die Entlastung ist bis Frühjahr 2024 vorgesehen.
Mehrere hundert Euro Ersparnis
Bis dahin übernimmt der Staat für private Haushalte und kleinere Unternehmen die Differenz zwischen ihrem Vertragspreis und dem Preisdeckel. Für jeweils 80 Prozent ihres Jahresverbrauchs zahlen Stromkunden jetzt 40 Cent die Kilowattstunde, für Gas 12 und für Fernwärme 9,5 Cent. Für die restlichen 20 Prozent gilt der Preis, der mit dem Energielieferanten vertraglich vereinbart worden ist. Deshalb lohnt es sich, in diesem Jahr möglichst viel Energie zu sparen.
Ein Beispiel: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht in diesem wie im vergangenen Jahr 4500 Kilowattstunden Strom. Dann muss er für 3600 davon die gedeckelten 40 Cent zahlen, das sind 1440 Euro. Für die restlichen 900 Kilowatt gilt der reguläre Preis des Anbieters. Angenommen, der Arbeitspreis beläuft sich auf 50 Cent je Kilowattstunde, wären dies 450 Euro. Somit kommt der Kunde auf Gesamtkosten von 1890 Euro, der monatliche Abschlag liegt bei 157,50 Euro. Ohne staatliche Unterstützung würde sich die Stromrechnung auf 2250 Euro belaufen. Der Kunde wird also um 360 Euro entlastet und muss nun monatlich 30 Euro weniger Abschläge zahlen. Ob das bei ihm als frohe Botschaft ankommt, ist die Frage: Wer im vergangenen Jahr noch Vorkrisen-Tarife bezahlt hat, bekommt nun trotzdem eine deutliche Abschlagserhöhung – nur eben nicht so hoch, wie sie ohne die Preisbremse wäre.
Wie das Preisvergleichsportal Verivox vorrechnet, werden Haushalte in Hessen, die jährlich 20.000 Kilowattstunden Gas im örtlichen Grundversorgungstarif verbrauchen, durch die Subventionen um durchschnittlich 646 Euro entlastet. Durch einen Wechsel in den günstigsten verfügbaren Gastarif könnten darüber hinaus durchschnittlich 440 Euro eingespart werden, heißt es.
Informationsschreiben genau prüfen
Die Verbraucherzentrale Hessen empfiehlt, die Informationsschreiben der Versorger wie auch die neuen Abschläge genau zu prüfen und gegebenenfalls eine Korrektur zu fordern. Bei den Energieberatern häuften sich Beschwerden über teils „völlig überzogene Abschlagsanpassungen“, berichtet Peter Lassek, Leiter der Fachgruppe Recht. Mancher Anbieter versuche jetzt völlig überhöhte Abschläge durchzudrücken, sagt Lassek.
Auffällig häufig sind Beschwerden über die Eon-Tochter Eprimo, die ihren Sitz in Neu-Isenburg hat. Die Abschläge lägen teils „mehrere hundert bis tausend Euro“ über dem, was sich rechnerisch anhand des Verbrauchs und der geltenden Tarife ergebe, heißt es von der Verbraucherzentrale. In einem Fall sei ein Gas-Kunde aufgefordert worden, anstelle von bisher 390 Euro im Monat einen Abschlag von 2120 Euro zu zahlen. In einem anderen Fall halten die Verbraucherschützer aufgrund des bisherigen Stromverbrauchs und der Preisbremse einen Abschlag von 84 Euro für realistisch, berechnet wurden 190 Euro. „Diese Summen sind nicht nachvollziehbar“, sagt Lassek.
Einige Grundversorger senken die Preise
Eprimo begründet die hohen Abschläge auf der Internetseite mit „eventuell aufgelaufenen Nachforderungen“, die man „zum Schutz unserer Kunden vor hohen einmaligen Nachzahlungen“ in die Abschläge eingerechnet habe. Ein Sprecher verweist auf Anfrage auf die zu Jahresanfang deutlich gestiegenen Preise. Die hohen Abschläge gälten jedoch nur bis zur nächsten Jahresrechnung, meist ein oder zwei Monate. „Danach wird der Abschlag ohne Nachholung neu berechnet und sinkt sofort“, teilt der Sprecher mit. Dies habe das Unternehmen nicht klar genug kommuniziert. Laut Peter Lassek ist es aber nicht zulässig, etwaige Nachforderungen über die neu festzusetzenden Abschläge einzuziehen. „Das hat ausschließlich über die Jahresabrechnung zu erfolgen, mit der Kunden transparent informiert werden müssen.“
Gegen Vorwürfe, Energieversorger erhöhten ihre Tarife über Gebühr, stehen die Entscheidungen hiesiger Versorger, die Preise zu senken. Das haben nach der Entega, die von April an in der Grundversorgung Preise knapp über der staatlichen Grenze bei Strom und Gas verlangt, jetzt auch die Mainova und der Versorger Eswe angekündigt. Im Sommer sollen erste Tarife um einige Cent sinken, aber sie bleiben oberhalb der Preisgrenzen. Das heißt, vorerst profitieren vor allem die Steuerzahler, denn letztendlich sind sie es, die mit ihren Abgaben die Subvention der Energiepreise finanzieren.
Mitnahmeeffekt zu Lasten der Steuerzahler
Genau aus dem Grund halten Energieberater wie Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz auch nicht viel von Empfehlungen, über die Wahl eines teuren Tarifs bei deutlich weniger Energieverbrauch zusätzlich zu sparen. Dazu muss man wissen, dass, wer 2023 weniger Gas und Strom verbraucht als vom Versorger prognostiziert, in der Endabrechnung für 2023 jede eingesparte Kilowattstunde zum vollen Arbeitspreis zurückerstattet bekommt, auch die Kilowattstunden unterhalb der subventionierten 80 Prozent. Das bedeutet: Je teurer der Tarif und je mehr Energie man spart, desto mehr Geld gibt’s zurück. Doch der Schuss kann nach hinten losgehen, wenn sich die Sparpläne als illusorisch erweisen – ganz abgesehen vom Mitnahmeeffekt zu Lasten aller Steuerzahler.
Gleichwohl raten Verbraucherschützer, einen Wechsel des Anbieters zu prüfen, vorausgesetzt, man findet Tarife unter den staatlich gedeckelten Preisen die für zwölf Monate garantiert sind. „Der Wettbewerb läuft gerade wieder an“, sagt Energieexperte Lassek. Auch bei den Energieversorgern in der Region gebe es „erstaunliche Unterschiede“. Die Spanne reiche beim Gas von elf Cent die Kilowattstunde bis zu 60 Cent. Günstiger als Stadtwerke und Grundversorger sind wieder häufiger überregionale Anbieter. Laut Verivox liegen die günstigsten Tarife (1 Jahr Laufzeit) für Neukunden für Gas bei 11,2 Cent die Kilowattstunde, für Strom bei 36 Cent.
Kritik an Energieversorgern: Abschlagsfrust trotz Preisbremsen
Für manch einen Kunden ist sie noch eine Unbekannte. Denn wegen der komplizierten Tarifkonstellation, die den Energieversorgern mit den Preisbremsen für Strom, Gas und Fernwärme von der Politik aufgebürdet wurde, kommen die Unternehmen beim Einpflegen der Daten ins IT-System nicht hinterher. Den Kunden geht dadurch kein Geld verloren, sie erfahren nur etwas später, wie viel ihnen die neue Berechnung an Entlastung bringt.
Eigentlich sollten die Energieversorger zum 1. März erste Abschlagsrechnungen vorlegen können. Der Darmstädter Versorger Entega hat das knapp geschafft, er hat Ende vergangener Woche die fälligen Bescheide verschickt, die Frankfurter Mainova ist dagegen, wie berichtet, noch am Rechnen. Es ist auch deshalb kompliziert, weil in der Regel nicht nach dem Kalenderjahr abgerechnet wird, sondern für jeden Kunden individuell zu dem Zeitpunkt, an dem er seinen Vertrag abgeschlossen hat. Das heißt, wer seine Jahresabrechnung im Januar erhalten hat, bekommt jetzt noch einmal Post, diesmal mit Berücksichtigung der Preisbremse bei den Abschlägen, die rückwirkend auch für die Monate Januar und Februar gelten. Die Entlastung ist bis Frühjahr 2024 vorgesehen.
Mehrere hundert Euro Ersparnis
Bis dahin übernimmt der Staat für private Haushalte und kleinere Unternehmen die Differenz zwischen ihrem Vertragspreis und dem Preisdeckel. Für jeweils 80 Prozent ihres Jahresverbrauchs zahlen Stromkunden jetzt 40 Cent die Kilowattstunde, für Gas 12 und für Fernwärme 9,5 Cent. Für die restlichen 20 Prozent gilt der Preis, der mit dem Energielieferanten vertraglich vereinbart worden ist. Deshalb lohnt es sich, in diesem Jahr möglichst viel Energie zu sparen.
Ein Beispiel: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht in diesem wie im vergangenen Jahr 4500 Kilowattstunden Strom. Dann muss er für 3600 davon die gedeckelten 40 Cent zahlen, das sind 1440 Euro. Für die restlichen 900 Kilowatt gilt der reguläre Preis des Anbieters. Angenommen, der Arbeitspreis beläuft sich auf 50 Cent je Kilowattstunde, wären dies 450 Euro. Somit kommt der Kunde auf Gesamtkosten von 1890 Euro, der monatliche Abschlag liegt bei 157,50 Euro. Ohne staatliche Unterstützung würde sich die Stromrechnung auf 2250 Euro belaufen. Der Kunde wird also um 360 Euro entlastet und muss nun monatlich 30 Euro weniger Abschläge zahlen. Ob das bei ihm als frohe Botschaft ankommt, ist die Frage: Wer im vergangenen Jahr noch Vorkrisen-Tarife bezahlt hat, bekommt nun trotzdem eine deutliche Abschlagserhöhung – nur eben nicht so hoch, wie sie ohne die Preisbremse wäre.
Wie das Preisvergleichsportal Verivox vorrechnet, werden Haushalte in Hessen, die jährlich 20.000 Kilowattstunden Gas im örtlichen Grundversorgungstarif verbrauchen, durch die Subventionen um durchschnittlich 646 Euro entlastet. Durch einen Wechsel in den günstigsten verfügbaren Gastarif könnten darüber hinaus durchschnittlich 440 Euro eingespart werden, heißt es.
Informationsschreiben genau prüfen
Die Verbraucherzentrale Hessen empfiehlt, die Informationsschreiben der Versorger wie auch die neuen Abschläge genau zu prüfen und gegebenenfalls eine Korrektur zu fordern. Bei den Energieberatern häuften sich Beschwerden über teils „völlig überzogene Abschlagsanpassungen“, berichtet Peter Lassek, Leiter der Fachgruppe Recht. Mancher Anbieter versuche jetzt völlig überhöhte Abschläge durchzudrücken, sagt Lassek.
Auffällig häufig sind Beschwerden über die Eon-Tochter Eprimo, die ihren Sitz in Neu-Isenburg hat. Die Abschläge lägen teils „mehrere hundert bis tausend Euro“ über dem, was sich rechnerisch anhand des Verbrauchs und der geltenden Tarife ergebe, heißt es von der Verbraucherzentrale. In einem Fall sei ein Gas-Kunde aufgefordert worden, anstelle von bisher 390 Euro im Monat einen Abschlag von 2120 Euro zu zahlen. In einem anderen Fall halten die Verbraucherschützer aufgrund des bisherigen Stromverbrauchs und der Preisbremse einen Abschlag von 84 Euro für realistisch, berechnet wurden 190 Euro. „Diese Summen sind nicht nachvollziehbar“, sagt Lassek.
Einige Grundversorger senken die Preise
Eprimo begründet die hohen Abschläge auf der Internetseite mit „eventuell aufgelaufenen Nachforderungen“, die man „zum Schutz unserer Kunden vor hohen einmaligen Nachzahlungen“ in die Abschläge eingerechnet habe. Ein Sprecher verweist auf Anfrage auf die zu Jahresanfang deutlich gestiegenen Preise. Die hohen Abschläge gälten jedoch nur bis zur nächsten Jahresrechnung, meist ein oder zwei Monate. „Danach wird der Abschlag ohne Nachholung neu berechnet und sinkt sofort“, teilt der Sprecher mit. Dies habe das Unternehmen nicht klar genug kommuniziert. Laut Peter Lassek ist es aber nicht zulässig, etwaige Nachforderungen über die neu festzusetzenden Abschläge einzuziehen. „Das hat ausschließlich über die Jahresabrechnung zu erfolgen, mit der Kunden transparent informiert werden müssen.“
Gegen Vorwürfe, Energieversorger erhöhten ihre Tarife über Gebühr, stehen die Entscheidungen hiesiger Versorger, die Preise zu senken. Das haben nach der Entega, die von April an in der Grundversorgung Preise knapp über der staatlichen Grenze bei Strom und Gas verlangt, jetzt auch die Mainova und der Versorger Eswe angekündigt. Im Sommer sollen erste Tarife um einige Cent sinken, aber sie bleiben oberhalb der Preisgrenzen. Das heißt, vorerst profitieren vor allem die Steuerzahler, denn letztendlich sind sie es, die mit ihren Abgaben die Subvention der Energiepreise finanzieren.
Mitnahmeeffekt zu Lasten der Steuerzahler
Genau aus dem Grund halten Energieberater wie Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz auch nicht viel von Empfehlungen, über die Wahl eines teuren Tarifs bei deutlich weniger Energieverbrauch zusätzlich zu sparen. Dazu muss man wissen, dass, wer 2023 weniger Gas und Strom verbraucht als vom Versorger prognostiziert, in der Endabrechnung für 2023 jede eingesparte Kilowattstunde zum vollen Arbeitspreis zurückerstattet bekommt, auch die Kilowattstunden unterhalb der subventionierten 80 Prozent. Das bedeutet: Je teurer der Tarif und je mehr Energie man spart, desto mehr Geld gibt’s zurück. Doch der Schuss kann nach hinten losgehen, wenn sich die Sparpläne als illusorisch erweisen – ganz abgesehen vom Mitnahmeeffekt zu Lasten aller Steuerzahler.
Gleichwohl raten Verbraucherschützer, einen Wechsel des Anbieters zu prüfen, vorausgesetzt, man findet Tarife unter den staatlich gedeckelten Preisen die für zwölf Monate garantiert sind. „Der Wettbewerb läuft gerade wieder an“, sagt Energieexperte Lassek. Auch bei den Energieversorgern in der Region gebe es „erstaunliche Unterschiede“. Die Spanne reiche beim Gas von elf Cent die Kilowattstunde bis zu 60 Cent. Günstiger als Stadtwerke und Grundversorger sind wieder häufiger überregionale Anbieter. Laut Verivox liegen die günstigsten Tarife (1 Jahr Laufzeit) für Neukunden für Gas bei 11,2 Cent die Kilowattstunde, für Strom bei 36 Cent.
Zitat von Gast am 9. März 2023, 13:17 UhrKohleanteil an Stromerzeugung in Deutschland steigt auf ein Drittel
Berlin, 09. Mrz (Reuters) - Kohle ist im Jahr der Energiekrise 2022 mit wachsendem Abstand der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland geblieben. Ein Drittel (33,3 Prozent) des hierzulande erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms stammte aus Kohlekraftwerken, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. 2021 hatte der Anteil noch bei 30,2 Prozent gelegen. Damit nahm die Stromerzeugung aus Kohle binnen Jahresfrist um 8,4 Prozent zu. Zweitwichtigste Energiequelle war die Windkraft. Deren Anteil an der Stromerzeugung stieg nach einem vergleichsweise windarmen Vorjahr um 9,4 Prozent auf knapp ein Viertel (24,1 Prozent). 2021 lag der Anteil noch bei 21,6 Prozent. Die Einspeisung aus Photovoltaik nahm sogar um 19,5 Prozent zu und erreichte mit einem Anteil von 10,6 (2021: 8,7) Prozent ein ähnliches Niveau wie Erdgas - begünstigt durch "eine hohe Zahl an Sonnenstunden".
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 509 Milliarden Kilowattstunden Strom in Deutschland erzeugt und eingespeist. Das waren 1,9 Prozent weniger als 2021. Mit einem Anteil von 53,7 Prozent stammte der ins Netz eingespeiste Strom mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern. Allerdings sank die Erzeugung aus diesen Quellen wegen der sinkenden Entwicklung aus Erdgas- und Kernkraftwerken um 8,7 Prozent. 2021 hatte der Anteil noch 57,7 Prozent betragen. Die Einspeisung aus Erneuerbaren Energien stieg dagegen um 7,3 Prozent, der Anteil von 42,3 auf 46,3 Prozent. "Neben der stärkeren Stromerzeugung aus Windkraft trug ein deutlicher Zuwachs beim Solarstrom zu diesem Anstieg bei", erklärten die Statistiker.
Der Strom aus Kohlekraftwerken verzeichnete 2022 nicht nur den höchsten Anstieg unter den für die Stromerzeugung relevanten konventionellen Energien. Er trug auch dazu bei, die starken Rückgänge der Stromerzeugung aus Erdgas und Kernenergie zu kompensieren. So sank die Stromeinspeisung aus Erdgas um 11,3 Prozent, nachdem sie bereits 2021 um 5,8 Prozent zurückgegangen war. "Hauptverantwortlich dafür waren die infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine angespannte Situation auf dem Gasmarkt und die damit verbundenen deutlich gestiegenen Preise für Erdgas", so das Bundesamt. "Während Erdgas zur Stromerzeugung fast vollständig importiert werden muss, ist Deutschland bei der Stromerzeugung aus Kohle deutlich weniger importabhängig."
Der Kohlestrom in Deutschland stammt zu rund 60 Prozent aus Braunkohle und zu rund 40 Prozent aus Steinkohle. "Der Bedarf an Braunkohle wird dabei weitestgehend durch inländische Förderung, der Bedarf an Steinkohle durch Importe gedeckt", hieß es dazu.
Kohleanteil an Stromerzeugung in Deutschland steigt auf ein Drittel
Berlin, 09. Mrz (Reuters) - Kohle ist im Jahr der Energiekrise 2022 mit wachsendem Abstand der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland geblieben. Ein Drittel (33,3 Prozent) des hierzulande erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms stammte aus Kohlekraftwerken, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. 2021 hatte der Anteil noch bei 30,2 Prozent gelegen. Damit nahm die Stromerzeugung aus Kohle binnen Jahresfrist um 8,4 Prozent zu. Zweitwichtigste Energiequelle war die Windkraft. Deren Anteil an der Stromerzeugung stieg nach einem vergleichsweise windarmen Vorjahr um 9,4 Prozent auf knapp ein Viertel (24,1 Prozent). 2021 lag der Anteil noch bei 21,6 Prozent. Die Einspeisung aus Photovoltaik nahm sogar um 19,5 Prozent zu und erreichte mit einem Anteil von 10,6 (2021: 8,7) Prozent ein ähnliches Niveau wie Erdgas - begünstigt durch "eine hohe Zahl an Sonnenstunden".
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 509 Milliarden Kilowattstunden Strom in Deutschland erzeugt und eingespeist. Das waren 1,9 Prozent weniger als 2021. Mit einem Anteil von 53,7 Prozent stammte der ins Netz eingespeiste Strom mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern. Allerdings sank die Erzeugung aus diesen Quellen wegen der sinkenden Entwicklung aus Erdgas- und Kernkraftwerken um 8,7 Prozent. 2021 hatte der Anteil noch 57,7 Prozent betragen. Die Einspeisung aus Erneuerbaren Energien stieg dagegen um 7,3 Prozent, der Anteil von 42,3 auf 46,3 Prozent. "Neben der stärkeren Stromerzeugung aus Windkraft trug ein deutlicher Zuwachs beim Solarstrom zu diesem Anstieg bei", erklärten die Statistiker.
Der Strom aus Kohlekraftwerken verzeichnete 2022 nicht nur den höchsten Anstieg unter den für die Stromerzeugung relevanten konventionellen Energien. Er trug auch dazu bei, die starken Rückgänge der Stromerzeugung aus Erdgas und Kernenergie zu kompensieren. So sank die Stromeinspeisung aus Erdgas um 11,3 Prozent, nachdem sie bereits 2021 um 5,8 Prozent zurückgegangen war. "Hauptverantwortlich dafür waren die infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine angespannte Situation auf dem Gasmarkt und die damit verbundenen deutlich gestiegenen Preise für Erdgas", so das Bundesamt. "Während Erdgas zur Stromerzeugung fast vollständig importiert werden muss, ist Deutschland bei der Stromerzeugung aus Kohle deutlich weniger importabhängig."
Der Kohlestrom in Deutschland stammt zu rund 60 Prozent aus Braunkohle und zu rund 40 Prozent aus Steinkohle. "Der Bedarf an Braunkohle wird dabei weitestgehend durch inländische Förderung, der Bedarf an Steinkohle durch Importe gedeckt", hieß es dazu.
Zitat von Gast am 10. März 2023, 07:52 UhrSteinkohle statt Gas: 14 Kraftwerke kehrten an Markt zurück
Die seit vergangenem Sommer zur Bekämpfung der Gaskrise reaktivierten Steinkohlekraftwerke sind allesamt weiterhin am Markt. Insgesamt kehrten bislang 14 Steinkohle-Kraftwerke und ein Mineralöl-Kraftwerk ans Netz zurück oder wurden nicht stillgelegt, wie aus einer Übersicht der Bundesnetzagentur hervorgeht. Es lägen keine Anzeigen hinsichtlich der vorzeitigen Beendigung des Markteinsatzes vor, sagte ein Behördensprecher auf Anfrage der dpa.
Eine Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, bis Ende März 2024. Ob sich die Stromproduktion für Kraftwerksbetreiber lohnt, hängt unter anderem von den aktuellen Strom-Großhandelspreisen ab. Mit der Maßnahme soll Erdgas aus dem Strommarkt verdrängt werden.
Ein Sprecher des Essener Energieunternehmens Steag Power bestätigte, dass das Unternehmen weiterhin mit seinen zurückgeholten oder weiterbetriebenen Steinkohlekraftwerken am Strommarkt aktiv ist. Diese Kraftwerke liefen zumeist rund um die Uhr. Je nach Stromnachfrage würden sie dabei zeitweise auch mit reduzierter Leistung gefahren, etwa wenn viel Wind- oder Sonnenstrom im Netz sei und zusätzlicher Kohlestrom für die Gewährleistung von Versorgungssicherheit nicht benötigt werde.
Auch die von Uniper temporär zurückgebrachten Kohlekraftwerke kommen zum kommerziellen Einsatz, wie ein Sprecher sagte. «Solange dies erforderlich und gesetzlich möglich ist, stehen diese Kraftwerke zur Verfügung.» Die Auslastung sei ganz wesentlich von den Marktbedingungen abhängig und könne sich entsprechend kurzfristig ändern, betonte er. Uniper will die Regelung Ende Mai noch für ein weiteres Kohlekraftwerk nutzen, das dann nicht in die Reserve gehen soll.
Das Steinkohle-Kraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln war im Sommer 2022 das erste Kraftwerk in Deutschland, das nach der neuen Verordnung wieder an den Markt zurückkehrte. Seitdem ist es am Strommarkt aktiv. Eine Stromerzeugung finde je nach Marktlage statt, sagte Geschäftsführer Armin Fieber. Dies werde von Tag zu Tag unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit neu entschieden. Geplant sei, das Kraftwerk bis Ende März 2024 am Markt teilnehmen zu lassen.
Auch fünf Braunkohleblöcke aus der sogenannten Versorgungsreserve durften befristet an den Markt zurückkehren. Die Erlaubnis gilt zunächst bis Ende Juni 2023.
Im vergangenen Jahr kam laut Statistischem Bundesamt ein Drittel des in Deutschland erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms aus Kohlekraftwerken (2021: 30,2 Prozent). Der Kohlestrom wurde zu rund 60 Prozent aus Braunkohle und zu rund 40 Prozent aus Steinkohle erzeugt. Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung in Deutschland sank im vergangenen Jahr auf 11,4 Prozent (2021: 12,6 Prozent).
Steinkohle statt Gas: 14 Kraftwerke kehrten an Markt zurück
Die seit vergangenem Sommer zur Bekämpfung der Gaskrise reaktivierten Steinkohlekraftwerke sind allesamt weiterhin am Markt. Insgesamt kehrten bislang 14 Steinkohle-Kraftwerke und ein Mineralöl-Kraftwerk ans Netz zurück oder wurden nicht stillgelegt, wie aus einer Übersicht der Bundesnetzagentur hervorgeht. Es lägen keine Anzeigen hinsichtlich der vorzeitigen Beendigung des Markteinsatzes vor, sagte ein Behördensprecher auf Anfrage der dpa.
Eine Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, bis Ende März 2024. Ob sich die Stromproduktion für Kraftwerksbetreiber lohnt, hängt unter anderem von den aktuellen Strom-Großhandelspreisen ab. Mit der Maßnahme soll Erdgas aus dem Strommarkt verdrängt werden.
Ein Sprecher des Essener Energieunternehmens Steag Power bestätigte, dass das Unternehmen weiterhin mit seinen zurückgeholten oder weiterbetriebenen Steinkohlekraftwerken am Strommarkt aktiv ist. Diese Kraftwerke liefen zumeist rund um die Uhr. Je nach Stromnachfrage würden sie dabei zeitweise auch mit reduzierter Leistung gefahren, etwa wenn viel Wind- oder Sonnenstrom im Netz sei und zusätzlicher Kohlestrom für die Gewährleistung von Versorgungssicherheit nicht benötigt werde.
Auch die von Uniper temporär zurückgebrachten Kohlekraftwerke kommen zum kommerziellen Einsatz, wie ein Sprecher sagte. «Solange dies erforderlich und gesetzlich möglich ist, stehen diese Kraftwerke zur Verfügung.» Die Auslastung sei ganz wesentlich von den Marktbedingungen abhängig und könne sich entsprechend kurzfristig ändern, betonte er. Uniper will die Regelung Ende Mai noch für ein weiteres Kohlekraftwerk nutzen, das dann nicht in die Reserve gehen soll.
Das Steinkohle-Kraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln war im Sommer 2022 das erste Kraftwerk in Deutschland, das nach der neuen Verordnung wieder an den Markt zurückkehrte. Seitdem ist es am Strommarkt aktiv. Eine Stromerzeugung finde je nach Marktlage statt, sagte Geschäftsführer Armin Fieber. Dies werde von Tag zu Tag unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit neu entschieden. Geplant sei, das Kraftwerk bis Ende März 2024 am Markt teilnehmen zu lassen.
Auch fünf Braunkohleblöcke aus der sogenannten Versorgungsreserve durften befristet an den Markt zurückkehren. Die Erlaubnis gilt zunächst bis Ende Juni 2023.
Im vergangenen Jahr kam laut Statistischem Bundesamt ein Drittel des in Deutschland erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms aus Kohlekraftwerken (2021: 30,2 Prozent). Der Kohlestrom wurde zu rund 60 Prozent aus Braunkohle und zu rund 40 Prozent aus Steinkohle erzeugt. Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung in Deutschland sank im vergangenen Jahr auf 11,4 Prozent (2021: 12,6 Prozent).
Zitat von Gast am 10. März 2023, 08:31 UhrBeim Öl- und Gaspreis droht Trendwende
Beim Öl- und Gaspreis droht Trendwende
Woche um Woche fallen die Energiepreise an den europäischen Märkten und bieten gute Möglichkeiten, sich einzudecken. So günstig wie vor der Krise dürfte es in diesem Jahr aber nicht mehr werden: Experten erwarten steigende Preise bei Gas, Strom und Heizöl.
München – Strom- und Gas-
tarife unter der Preisbremse, Heizöl unter einem Euro: Energie ist so günstig wie vor dem Ukraine-Krieg und bietet Verbrauchern die Chance, sich von den Rekordpreisen 2022 zu erholen. Doch niedrige Preise und greifende Energiepreisbremsen sollten Verbraucher nicht in Sicherheit wiegen: Der nächste Winter wird schon jetzt entschieden.
GasDie Gaspreise kennen derzeit nur einen Weg: nach unten. Inzwischen kostet die Megawattstunde am Großmarkt mit knapp 45 Euro rund 80 Prozent weniger, als im September. Tobias Federico, Chef das Beratungsagentur Energie-Brainpool, hält angesichts der vollen Gasspeicher (rund 70 Prozent) weiter sinkende Preise für möglich: „Rein technisch gibt es eine Untergrenze von 40 Euro pro Megawattstunde, das sind die Produktions- und Transportkosten aus den USA.“ Viele positive Entwicklungen sind aber schon eingepreist: „Ich halte das Abwärts- für geringer als das Aufwärtspotenzial.“
So schlimm wie 2022 dürfte es aber kaum werden: „Wenn wir mit einem Füllstand von 60 Prozentpunkten aus der Heizperiode gehen, glaube ich nicht, dass wir extreme Preise sehen werden.“ Für mittel- bis langfristige Kontrakte, relevant für Verbrauchertarife, erwartet er heuer ein Niveau zwischen 40 und 60 Euro.
Ciaran Roe, Chefanalyst für LNG beim Informationsdienst S&P Global, glaubt derweil, dass die Preise selbst bei einem normalen Winter deutlich steigen werden: „Unsere Prognosen deuten an, dass die Preise am europäischen TTF-Markt im Laufe des Jahres steigen und in den kalten Wintermonaten 30 Euro über den heutigen Preisen von 45 bis 50 Euro pro Megawattstunde liegen könnten.“ Das entspräche einer Steigerung von rund 60 Prozent. Roe begründet: „Das liegt sowohl an saisonalen Faktoren als auch am Fehlen zusätzlicher LNG-Versorgung für den Weltmarkt.“
Trotz der preisdämpfenden Wirkung der neuen deutschen Terminals werde es in Europa weiter teurer bleiben als in der wichtigen Konkurrenz-Region Japan-Korea: „Am Derivatmarkt erwartet man hier mindestens bis 2028 niedrigere Preise als am europäischen TTF-Markt.“
Bereits 2022 mussten europäische Importeure Kampfpreise aufbieten, um die ostasiatische Konkurrenz auszustechen. Tobias Federico: „Wir haben für den Winter drei Unsicherheiten: die wirtschaftliche Erholung in Asien, deren Winter und unseren.“ Damit gilt neben der technischen Untergrenze von 40 Euro pro Megawattstunde auch eine marktwirtschaftliche, die sich an Ostasien orientiert. Federico: „Wenn die Winter auf der Nordhalbkugel kalt sind, halte ich auch in den kommenden Jahren ein Niveau von 80 Euro für normal.“
■ Tipp für Verbraucher
Einige Experten erwarten spätestens ab der zweiten Jahreshälfte wieder steigende Gaspreise. Nach aktuellem Sachstand wäre es sinnvoll, sich davor via Vertrag mit Preisgarantie über die kommende Heizsaison abzusichern. Denn noch ist die Verlängerung der Energiepreisbremse über den Jahreswechsel hinaus nicht beschlossen. Ab dem Frühjahr 2024 könnten dann neue LNG-Kapazitäten am Weltmarkt die Karten neu mischen. Aktuell gibt es Arbeitspreise von knapp über elf Cent pro Kilowattstunde und damit unter der Preisbremse. Weiter sinkende Preise sind möglich, durch den recht volatilen LNG-Markt gibt es aber auch Risiken.
Strom
Die Strompreise hängen nach wie vor maßgeblich an den Gaspreisen: „In den nächsten Jahren werden wir uns bei den Mittel- bis Langfristpreisen wahrscheinlich bei 100, 120 Euro pro Megawattstunde einpendeln. Aktuell sind es 150, das hat aber auch mit den hohen CO2-Zertifikatspreisen und dem Erdgas zu tun“, erklärt Tobias Federico. Die Gasfrage überlagere auch Einflüsse wie den deutschen Atomausstieg im April: „Die Abschaltung der KKW halte ich für wenig preisrelevant.“ Strom ist aktuell für unter 36 Cent pro Kilowattstunde erhältlich, deutlich unter der Preisbremse.
Heizöl
Die globalen Ölpreise verharren auf einem vergleichsweise günstigen Plateau, seit Anfang Februar kostete ein Barrel (159 Liter) nie mehr als 87 Dollar. Auch die Gasölpreise, Vorprodukt für Heizöl und Diesel, sind derzeit relativ niedrig. Es scheint jedoch, dass der europäische Markt noch von Reserven zehrt: Laut dem Informationsdienst Insight Global wurden die niederländischen Häfen Ende Februar förmlich mit Heizöl geflutet, die Lager sind so voll wie seit zwei Jahren nicht mehr: Demnach nahmen Gasölimporte – Vorprodukt für Diesel und Heizöl – die vierte Woche in Folge zu, während Heizöllieferungen diese Woche um zehn Prozent zulegten. Große Mengen Heizöls stammten laut Bericht unter anderem aus Griechenland. Die Hellenen hätten sich noch im Januar mit russischem Heizöl eingedeckt.
Denn seit Anfang Februar werden neben russischem Rohöl auch Diesel und Heizöl sanktioniert. Die europäischen Importeure füllen derzeit die Speicher, um die Auswirkungen der Sanktionen zu puffern. Unterm Strich sind die Bedingungen für Raffinerieprodukte – und besonders Heizöl – also gerade noch denkbar günstig.
Neben dem Risiko schmelzender Bestände bei Raffinerie-Produkten blicken Experten mit Sorge auf den Rohölmarkt: Russland will seine Förderung im März drosseln und dem Weltmarkt damit 0,5 Prozent seiner Kapazität entziehen. Dazu kommt die wirtschaftliche Erholung in China. Der Ölförderverband OPEC+ hatte bereits deutlich gemacht, seine Förderkapazitäten nicht erhöhen zu wollen. Alles in allem erwarten Analysten im Laufe des Jahres einen Preis von 95 bis 100 Dollar pro Barrel Rohöl, gut zehn Prozent mehr als heute.
. Tipp für Verbraucher
Im weiteren Jahresverlauf sprechen die europäischen Speicherbestände, die sich erholende Nachfrage in Ostasien und die Förderbeschränkungen der Opec-Staaten für Preise über dem heutigen Niveau. Derzeit ist Heizöl für 101 Cent pro Liter erhältlich. Noch im Januar lagen er bei über 1,20 Euro. Spekulationen auf niedrigere Preise sind möglich, es gibt aber wenig Anhaltspunkte für eine solche Entwicklung. Es kann deshalb klug sein, die Tanks bereits mit dem Ende der Heizperiode erneut zu befüllen.
Heizpellets
Im Windschatten der fossilen Energieträger setzten auch die Preise für Holzpellets ihren Abwärtstrend fort. Kostete die Tonne vor Kurzem noch 500 Euro, sind es derzeit in München gut 332.
Beim Öl- und Gaspreis droht Trendwende
Beim Öl- und Gaspreis droht Trendwende
Woche um Woche fallen die Energiepreise an den europäischen Märkten und bieten gute Möglichkeiten, sich einzudecken. So günstig wie vor der Krise dürfte es in diesem Jahr aber nicht mehr werden: Experten erwarten steigende Preise bei Gas, Strom und Heizöl.
München – Strom- und Gas-
tarife unter der Preisbremse, Heizöl unter einem Euro: Energie ist so günstig wie vor dem Ukraine-Krieg und bietet Verbrauchern die Chance, sich von den Rekordpreisen 2022 zu erholen. Doch niedrige Preise und greifende Energiepreisbremsen sollten Verbraucher nicht in Sicherheit wiegen: Der nächste Winter wird schon jetzt entschieden.
Die Gaspreise kennen derzeit nur einen Weg: nach unten. Inzwischen kostet die Megawattstunde am Großmarkt mit knapp 45 Euro rund 80 Prozent weniger, als im September. Tobias Federico, Chef das Beratungsagentur Energie-Brainpool, hält angesichts der vollen Gasspeicher (rund 70 Prozent) weiter sinkende Preise für möglich: „Rein technisch gibt es eine Untergrenze von 40 Euro pro Megawattstunde, das sind die Produktions- und Transportkosten aus den USA.“ Viele positive Entwicklungen sind aber schon eingepreist: „Ich halte das Abwärts- für geringer als das Aufwärtspotenzial.“
So schlimm wie 2022 dürfte es aber kaum werden: „Wenn wir mit einem Füllstand von 60 Prozentpunkten aus der Heizperiode gehen, glaube ich nicht, dass wir extreme Preise sehen werden.“ Für mittel- bis langfristige Kontrakte, relevant für Verbrauchertarife, erwartet er heuer ein Niveau zwischen 40 und 60 Euro.
Ciaran Roe, Chefanalyst für LNG beim Informationsdienst S&P Global, glaubt derweil, dass die Preise selbst bei einem normalen Winter deutlich steigen werden: „Unsere Prognosen deuten an, dass die Preise am europäischen TTF-Markt im Laufe des Jahres steigen und in den kalten Wintermonaten 30 Euro über den heutigen Preisen von 45 bis 50 Euro pro Megawattstunde liegen könnten.“ Das entspräche einer Steigerung von rund 60 Prozent. Roe begründet: „Das liegt sowohl an saisonalen Faktoren als auch am Fehlen zusätzlicher LNG-Versorgung für den Weltmarkt.“
Trotz der preisdämpfenden Wirkung der neuen deutschen Terminals werde es in Europa weiter teurer bleiben als in der wichtigen Konkurrenz-Region Japan-Korea: „Am Derivatmarkt erwartet man hier mindestens bis 2028 niedrigere Preise als am europäischen TTF-Markt.“
Bereits 2022 mussten europäische Importeure Kampfpreise aufbieten, um die ostasiatische Konkurrenz auszustechen. Tobias Federico: „Wir haben für den Winter drei Unsicherheiten: die wirtschaftliche Erholung in Asien, deren Winter und unseren.“ Damit gilt neben der technischen Untergrenze von 40 Euro pro Megawattstunde auch eine marktwirtschaftliche, die sich an Ostasien orientiert. Federico: „Wenn die Winter auf der Nordhalbkugel kalt sind, halte ich auch in den kommenden Jahren ein Niveau von 80 Euro für normal.“
■ Tipp für Verbraucher
Einige Experten erwarten spätestens ab der zweiten Jahreshälfte wieder steigende Gaspreise. Nach aktuellem Sachstand wäre es sinnvoll, sich davor via Vertrag mit Preisgarantie über die kommende Heizsaison abzusichern. Denn noch ist die Verlängerung der Energiepreisbremse über den Jahreswechsel hinaus nicht beschlossen. Ab dem Frühjahr 2024 könnten dann neue LNG-Kapazitäten am Weltmarkt die Karten neu mischen. Aktuell gibt es Arbeitspreise von knapp über elf Cent pro Kilowattstunde und damit unter der Preisbremse. Weiter sinkende Preise sind möglich, durch den recht volatilen LNG-Markt gibt es aber auch Risiken.
Strom
Die Strompreise hängen nach wie vor maßgeblich an den Gaspreisen: „In den nächsten Jahren werden wir uns bei den Mittel- bis Langfristpreisen wahrscheinlich bei 100, 120 Euro pro Megawattstunde einpendeln. Aktuell sind es 150, das hat aber auch mit den hohen CO2-Zertifikatspreisen und dem Erdgas zu tun“, erklärt Tobias Federico. Die Gasfrage überlagere auch Einflüsse wie den deutschen Atomausstieg im April: „Die Abschaltung der KKW halte ich für wenig preisrelevant.“ Strom ist aktuell für unter 36 Cent pro Kilowattstunde erhältlich, deutlich unter der Preisbremse.
Heizöl
Die globalen Ölpreise verharren auf einem vergleichsweise günstigen Plateau, seit Anfang Februar kostete ein Barrel (159 Liter) nie mehr als 87 Dollar. Auch die Gasölpreise, Vorprodukt für Heizöl und Diesel, sind derzeit relativ niedrig. Es scheint jedoch, dass der europäische Markt noch von Reserven zehrt: Laut dem Informationsdienst Insight Global wurden die niederländischen Häfen Ende Februar förmlich mit Heizöl geflutet, die Lager sind so voll wie seit zwei Jahren nicht mehr: Demnach nahmen Gasölimporte – Vorprodukt für Diesel und Heizöl – die vierte Woche in Folge zu, während Heizöllieferungen diese Woche um zehn Prozent zulegten. Große Mengen Heizöls stammten laut Bericht unter anderem aus Griechenland. Die Hellenen hätten sich noch im Januar mit russischem Heizöl eingedeckt.
Denn seit Anfang Februar werden neben russischem Rohöl auch Diesel und Heizöl sanktioniert. Die europäischen Importeure füllen derzeit die Speicher, um die Auswirkungen der Sanktionen zu puffern. Unterm Strich sind die Bedingungen für Raffinerieprodukte – und besonders Heizöl – also gerade noch denkbar günstig.
Neben dem Risiko schmelzender Bestände bei Raffinerie-Produkten blicken Experten mit Sorge auf den Rohölmarkt: Russland will seine Förderung im März drosseln und dem Weltmarkt damit 0,5 Prozent seiner Kapazität entziehen. Dazu kommt die wirtschaftliche Erholung in China. Der Ölförderverband OPEC+ hatte bereits deutlich gemacht, seine Förderkapazitäten nicht erhöhen zu wollen. Alles in allem erwarten Analysten im Laufe des Jahres einen Preis von 95 bis 100 Dollar pro Barrel Rohöl, gut zehn Prozent mehr als heute.
. Tipp für Verbraucher
Im weiteren Jahresverlauf sprechen die europäischen Speicherbestände, die sich erholende Nachfrage in Ostasien und die Förderbeschränkungen der Opec-Staaten für Preise über dem heutigen Niveau. Derzeit ist Heizöl für 101 Cent pro Liter erhältlich. Noch im Januar lagen er bei über 1,20 Euro. Spekulationen auf niedrigere Preise sind möglich, es gibt aber wenig Anhaltspunkte für eine solche Entwicklung. Es kann deshalb klug sein, die Tanks bereits mit dem Ende der Heizperiode erneut zu befüllen.
Heizpellets
Im Windschatten der fossilen Energieträger setzten auch die Preise für Holzpellets ihren Abwärtstrend fort. Kostete die Tonne vor Kurzem noch 500 Euro, sind es derzeit in München gut 332.
Zitat von Gast am 10. März 2023, 08:34 UhrSöder fordert Atomstrom und deutscher Gas-Förderung
CSU-Chef Markus Söder hat wegen der anhaltend hohen Energiepreise seine Forderung nach einer Gas-Förderung in Deutschland und längeren Laufzeiten der Kernkraftwerke erneuert. Bei einem gewerkschaftlichen Aktionstag forderte der bayerische Ministerpräsident am Donnerstag im schwäbischen Meitingen, dass man nicht auf «extrem teures» Gas aus den USA setzen sollte, wenn es in Deutschlands Norden möglicherweise Gasvorkommen für drei Jahrzehnte gebe. Zudem stehe an Stelle von klimaschädlicher Kohleförderung weiter für eine Übergangszeit Atomenergie zur Verfügung.
«In einer Krise muss ich pragmatisch alles Mögliche unternehmen, um über die Krise zu kommen und keine Verluste zu machen», sagte Söder. Er hatte sich bereits vor fast einem Jahr dafür ausgesprochen, eine Gas-Förderung mittels Fracking auch in Deutschland zu prüfen.
Weitere Kundgebungen gab es am Donnerstag unter anderem in Krefeld-Uerdingen oder Brunsbüttel. Die Gewerkschaften IG Metall, IG BCE und IG BAU hatten gemeinsam zu Demonstrationen aufgerufen, um für günstige Industriestrompreise zu werben.
In Meitingen im Landkreis Augsburg sind die Lech-Stahlwerke betroffen, die zu den größten Stromverbrauchern Bayerns gehören. Die Stahlwerke verarbeiten nach eigenen Angaben täglich mehr als 4000 Tonnen Schrott wie Altautos zu neuem Stahl. Das Unternehmen hat 800 Beschäftigte und bezeichnet sich als Bayerns größtes Recyclingunternehmen.
Auch Unternehmenschef Max Aicher nach an der Demo teil. Söder kündigte für den Standort in Schwaben den Bau eines Wasserstoff-Kraftwerks an, um den örtlich hohen Energiebedarf sicherzustellen.
Söder fordert Atomstrom und deutscher Gas-Förderung
CSU-Chef Markus Söder hat wegen der anhaltend hohen Energiepreise seine Forderung nach einer Gas-Förderung in Deutschland und längeren Laufzeiten der Kernkraftwerke erneuert. Bei einem gewerkschaftlichen Aktionstag forderte der bayerische Ministerpräsident am Donnerstag im schwäbischen Meitingen, dass man nicht auf «extrem teures» Gas aus den USA setzen sollte, wenn es in Deutschlands Norden möglicherweise Gasvorkommen für drei Jahrzehnte gebe. Zudem stehe an Stelle von klimaschädlicher Kohleförderung weiter für eine Übergangszeit Atomenergie zur Verfügung.
«In einer Krise muss ich pragmatisch alles Mögliche unternehmen, um über die Krise zu kommen und keine Verluste zu machen», sagte Söder. Er hatte sich bereits vor fast einem Jahr dafür ausgesprochen, eine Gas-Förderung mittels Fracking auch in Deutschland zu prüfen.
Weitere Kundgebungen gab es am Donnerstag unter anderem in Krefeld-Uerdingen oder Brunsbüttel. Die Gewerkschaften IG Metall, IG BCE und IG BAU hatten gemeinsam zu Demonstrationen aufgerufen, um für günstige Industriestrompreise zu werben.
In Meitingen im Landkreis Augsburg sind die Lech-Stahlwerke betroffen, die zu den größten Stromverbrauchern Bayerns gehören. Die Stahlwerke verarbeiten nach eigenen Angaben täglich mehr als 4000 Tonnen Schrott wie Altautos zu neuem Stahl. Das Unternehmen hat 800 Beschäftigte und bezeichnet sich als Bayerns größtes Recyclingunternehmen.
Auch Unternehmenschef Max Aicher nach an der Demo teil. Söder kündigte für den Standort in Schwaben den Bau eines Wasserstoff-Kraftwerks an, um den örtlich hohen Energiebedarf sicherzustellen.
Zitat von Gast am 13. März 2023, 08:00 UhrNRW als Spitzenreiter: Hunderte Klagen gegen Windkraft-Ausbau anhängig
Rund um die Genehmigungen von Windkraftprojekten stehen in Deutschland derzeit 407 Entscheidungen aus. Die Klagegründe reichen von Artenschutz bis Schattenwurf.
An Oberverwaltungsgerichten in Deutschland sind einem Bericht zufolge Hunderte Verfahren rund um Genehmigungen von Windkraftprojekten anhängig. Derzeit stünden in 407 Verfahren Entscheidungen aus, berichtete die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei den Gerichten.
Spitzenreiter ist demnach Nordrhein-Westfalen, beim Oberverwaltungsgericht in Münster waren bis Ende 2022 noch 110 Klageverfahren offen, heißt es in dem Bericht. Es folgten demnach Brandenburg mit 81 und Hessen mit 46 Verfahren.
Umweltverbände, Privatpersonen und Kommunen klagen
Das Oberverwaltungsgericht in Mecklenburg-Vorpommern sei mit 34 Verfahren rund um Genehmigungsverfahren von Windrädern befasst, hieß es weiter. In Niedersachsen seien es 28, in Schleswig-Holstein 26 Windkraftverfahren. In Bundesländern mit geringerem Windkraftausbau gebe aus auch weniger Klagen, hieß es. Dazu zählten Baden-Württemberg mit 19 und Bayern mit 16 Verfahren.
Die wenigsten Verfahren in Flächenländern verzeichneten Sachsen mit vier Klagen und das Saarland, wo es derzeit keine gerichtliche Auseinandersetzung zum Thema gebe. Auch die Stadtstaaten stünden auf den letzten Plätzen, lediglich in Hamburg gebe es eine Klage.
Ein Großteil der Klagen gehe auf Umweltverbände, Privatpersonen und Kommunen zurück, berichtete die Zeitung weiter. Die Gründe für die anhängigen Verfahren reichen demnach von Umwelt- und Artenschutzbedenken, Schattenwurf, Schallimmissionen bis zu Belangen des Denkmalschutzes. Aber auch Windparkbetreiber zögen oft vor die Oberverwaltungsgerichte, etwa mit
NRW als Spitzenreiter: Hunderte Klagen gegen Windkraft-Ausbau anhängig
Rund um die Genehmigungen von Windkraftprojekten stehen in Deutschland derzeit 407 Entscheidungen aus. Die Klagegründe reichen von Artenschutz bis Schattenwurf.
An Oberverwaltungsgerichten in Deutschland sind einem Bericht zufolge Hunderte Verfahren rund um Genehmigungen von Windkraftprojekten anhängig. Derzeit stünden in 407 Verfahren Entscheidungen aus, berichtete die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei den Gerichten.
Spitzenreiter ist demnach Nordrhein-Westfalen, beim Oberverwaltungsgericht in Münster waren bis Ende 2022 noch 110 Klageverfahren offen, heißt es in dem Bericht. Es folgten demnach Brandenburg mit 81 und Hessen mit 46 Verfahren.
Umweltverbände, Privatpersonen und Kommunen klagen
Das Oberverwaltungsgericht in Mecklenburg-Vorpommern sei mit 34 Verfahren rund um Genehmigungsverfahren von Windrädern befasst, hieß es weiter. In Niedersachsen seien es 28, in Schleswig-Holstein 26 Windkraftverfahren. In Bundesländern mit geringerem Windkraftausbau gebe aus auch weniger Klagen, hieß es. Dazu zählten Baden-Württemberg mit 19 und Bayern mit 16 Verfahren.
Die wenigsten Verfahren in Flächenländern verzeichneten Sachsen mit vier Klagen und das Saarland, wo es derzeit keine gerichtliche Auseinandersetzung zum Thema gebe. Auch die Stadtstaaten stünden auf den letzten Plätzen, lediglich in Hamburg gebe es eine Klage.
Ein Großteil der Klagen gehe auf Umweltverbände, Privatpersonen und Kommunen zurück, berichtete die Zeitung weiter. Die Gründe für die anhängigen Verfahren reichen demnach von Umwelt- und Artenschutzbedenken, Schattenwurf, Schallimmissionen bis zu Belangen des Denkmalschutzes. Aber auch Windparkbetreiber zögen oft vor die Oberverwaltungsgerichte, etwa mit
Zitat von Gast am 13. März 2023, 10:42 UhrOffshore-Windparks werden weltweit von Inflation geschreddert
(Bloomberg) -- Vor der Küste Neuenglands peitschen die Winde über den eisigen Atlantik und schaffen perfekte Bedingungen für riesige Offshore-Turbinen. Es gibt zwar Pläne, diese natürliche Kraft zur Stromerzeugung zu nutzen, aber der Fortschritt — dort und weltweit — wird durch die hohe Inflation ausgebremst.
Weil steigende Zinsen und höhere Materialkosten die Investitionsgrundlage bröckeln lassen, verzögern Entwickler in den USA saubere Energievorhaben wie das 1,2-Gigawatt-Projekt Commonwealth Wind in der Nähe von Massachusetts, das einer der größten Windparks des Landes wäre und 700.000 Haushalte mit Strom versorgen könnte.
In Europa, wo die Behörden die Situation in einigen Fällen noch verschärft haben, sind die Probleme noch größer. Rund 6 Gigawatt an Windparks, die vor der deutschen Küste projektiert wurden, kommen nicht wie geplant voran. Diese Rückschläge bedeuten, dass wertvolle Zeit verloren geht, um die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren.
“Die Regierungen müssen sich der Erkenntnis stellen, dass Investitionen in die Offshore-Windenergie nicht stattfinden”, sagte Giles Dickson, Leiter der Industriegruppe WindEurope. “Hier steht viel auf dem Spiel.”
Um bis zum Jahr 2050 eine Netto-Null-Energieversorgung zu erreichen, muss die Welt laut BloombergNEF die Investitionen in erneuerbare Energien auf rund 1 Billion Dollar pro Jahr mehr als verdoppeln. Dieses Ausgabenniveau muss so schnell wie möglich erreicht werden und bis in die 2040er Jahre anhalten, um die schlimmsten Auswirkungen der globalen Erwärmung zu verhindern.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftwerken, die über ihre gesamte Lebensdauer hinweg Brennstoff benötigen, fällt der Großteil der Kosten für erneuerbare Energien im Voraus an. Das macht den Sektor besonders anfällig für Änderungen bei den Finanzierungs- und Baukosten.
Das gilt vor allem für riesige Offshore-Windparks, die Turbinen von der Größe eines Wolkenkratzers, spezielle Installationsschiffe und kilometerlange Kupferkabel für die Verbindung mit den Netzen an Land benötigen. Aber sie bieten ein enormes Erzeugungspotenzial, und im Vergleich zu Windparks und Solaranlagen an Land gibt es weniger Widerstand, weil sie in niemandes Vorgarten stehen.
“Das Offshore-Windgeschäft befindet sich in einem aufziehenden perfekten Sturm”, sagte Thomas Arentsen, Partner bei Bain & Co. “Die Rentabilität ist über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg stark unter Druck geraten, von den Entwicklern über die Lieferkette bis hin zu allen Beteiligten.”
Nicht nur die Offshore-Windkraft hat Probleme. Batterie- und Solarentwickler in den USA versuchen, mit den höheren Ausrüstungskosten Schritt zu halten. Laut BloombergNEF sind die Investitionsausgaben für die Entwicklung von Onshore-Windparks in den USA zwischen 2020 und dem vergangenen Jahr um mehr als 16% gestiegen.
Auf anderen Märkten sieht es ähnlich aus. In Japan, wo der schwache Yen die Entwicklung zusätzlich erschwert, bremsen Probleme in der Lieferkette die einst vielversprechenden Bemühungen. In Taiwan wehren sich die Entwickler gegen die Bemühungen der Regierung, die Fertigung zu lokalisieren, um Arbeitsplätze zu schaffen, was die Kosten für die Turbinen in die Höhe treiben würde.
“Wir sind immer noch meilenweit von einer Ausbaugeschwindigkeit entfernt, die das Energiesystem auf den Weg zu Netto-Null bringen würde”, sagte Seb Henbest, Leiter des Bereichs Klimawandel bei HSBC Holdings Plc. “ Etwas muss geschehen, wenn Projekte unter Stress stehen und nicht finanzierbar sind.”
Ein seltener Lichtblick ist China, wo die Installationen nach einem starken Rückgang nach der Subventionierung im Jahr 2022 in diesem Jahr wieder ansteigen dürften. Außerdem ist es dem Land gelungen, die Energie- und Materialkosten besser unter Kontrolle zu halten. BloombergNEF geht davon aus, dass das Land den Zubau von Offshore-Windkraftanlagen in diesem Jahr fast verdoppeln und damit mehr als die Hälfte des weltweiten Zubaus ausmachen wird.
Langfristige Verträge über die Abnahme des Stroms sind der Schlüssel für die Rentabilität großer Investitionen in erneuerbare Energien. Unabhängig davon, ob sie von Regierungen oder privaten Unternehmen getragen werden, stellen diese Verträge sicher, dass die Erzeuger die Vorlaufkosten in Milliardenhöhe wieder hereinholen können.
Damit die Projekte funktionieren, müssen die Strompreise mit den Baukosten Schritt halten, aber das ist nicht der Fall. In Europa haben die Regierungen 768 Milliarden Euro zurückgestellt, um Unternehmen und Verbraucher vor Preissteigerungen zu schützen. In den USA verpflichten die Behörden die Bauträger zur Einhaltung von Strompreisen, die vor dem drastischen Anstieg der Inflation festgelegt wurden
Im Fall von Commonwealth Wind vor der Küste von Martha’s Vineyard weigerten sich die Aufsichtsbehörden, dem Neuengland-Versorger Avangrid Inc. zu erlauben, die Stromverträge für das 4-Milliarden-Dollar-Projekt neu zu verhandeln.
“Bieter übernehmen diese Risiken und können nicht in gutem Glauben davon ausgehen, dass die Steuerzahler höhere Kosten tragen, wenn sich die makroökonomischen Bedingungen ändern “, erklärten Vertreter des Bundesstaates Massachusetts Ende letzten Monats in einem Schreiben an Avangrid, das sich mehrheitlich im Besitz des spanischen Energieunternehmens Iberdrola SA befindet.
“Leider hindern uns die Auswirkungen der historischen Inflation, starke Zinserhöhungen, Engpässe in der Versorgungskette und das Bestehen einer Preisobergrenze daran, Commonwealth Wind voranzubringen”, sagte der Vorstandsvorsitzende von Avangrid, Pedro Azagra Blázquez, letzten Monat. Das Unternehmen hält eigenen Angaben zufolge an der Fertigstellung des Projekts fest.
In Europa sind die Bedingungen noch verworrener. Um die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise zu bewältigen, haben die Politiker die Erzeuger erneuerbarer Energien mit Sondersteuern belegt — in Deutschland hat die Bundesregierung bis zu 90% der Einnahmen abgeschöpft. In Großbritannien warnte die Industrielobby Energy UK, dass die Maßnahmen die Entwicklung abwürgen könnten.
Es ist unwahrscheinlich, dass der Druck auf den Sektor der erneuerbaren Energien nachlassen wird. Die Kerninflation im Euroraum — die Energie und Lebensmittel ausklammert — blieb im Februar auf einem Rekordniveau, und die Inflation in Deutschland zog unerwartet an. Der Preisanstieg in den USA ist zwar geringer als in Europa, liegt aber um mehr als das Dreifache über dem 2%-Ziel der US-Notenbank. Notenbankchef Jerome Powell hat signalisiert, dass die Fed die Zinsen stärker und schneller anheben könnten als bisher angenommen.
Laut Daniel Sinaiko, einem Anwalt, der für die Kanzlei Allen & Overy Kunden aus dem Bereich der erneuerbaren Energien vertritt, bleibt einigen Projektentwicklern nichts anderes übrig, als abzuwarten, in der Hoffnung, dass die Rohstoffkosten oder die Zinssätze sinken. “Es könnte einige Projekte geben, bei denen ein früherer Start ein Nachteil ist”, sagte er.
Die EU und Großbritannien streben bis 2030 eine Offshore-Windkapazität von insgesamt 110 Gigawatt an, mehr als das Dreifache des derzeitigen Standes. Doch im vergangenen Jahr wurden fast keine neuen Investitionen getätigt, und alle Ausschreibungen für Subventionen in Deutschland waren nach Angaben des Think-Tanks Agora Energiewende unterzeichnet.
Die einzige Entscheidung über ein neues Projekt kam im Dezember von einem Joint Venture zwischen Shell Plc und dem niederländischen Energieversorger Eneco zum Bau eines 760-MW-Windparks in der Nordsee.
Um die Investitionen in erneuerbare Energien wieder in Gang zu bringen, müssen entweder die Subventionen erhöht oder die monatlichen Rechnungen für Haushalte und Unternehmen steigen dürfen. Beides ist für die führenden Politiker in den USA und Europa nicht akzeptabel.
“Es gibt eine Menge besorgter Projektentwickler da draußen, weil die wirtschaftlichen Bedingungen schwierig sind”, sagt Phil Grant, Berater für erneuerbare Energien bei Baringa Partners. Regierungen und Investoren befinden sich beide in einer Zwickmühle, und “es könnte um die Frage gehen, wer zuerst nachgibt.”
Offshore-Windparks werden weltweit von Inflation geschreddert
(Bloomberg) -- Vor der Küste Neuenglands peitschen die Winde über den eisigen Atlantik und schaffen perfekte Bedingungen für riesige Offshore-Turbinen. Es gibt zwar Pläne, diese natürliche Kraft zur Stromerzeugung zu nutzen, aber der Fortschritt — dort und weltweit — wird durch die hohe Inflation ausgebremst.
Weil steigende Zinsen und höhere Materialkosten die Investitionsgrundlage bröckeln lassen, verzögern Entwickler in den USA saubere Energievorhaben wie das 1,2-Gigawatt-Projekt Commonwealth Wind in der Nähe von Massachusetts, das einer der größten Windparks des Landes wäre und 700.000 Haushalte mit Strom versorgen könnte.
In Europa, wo die Behörden die Situation in einigen Fällen noch verschärft haben, sind die Probleme noch größer. Rund 6 Gigawatt an Windparks, die vor der deutschen Küste projektiert wurden, kommen nicht wie geplant voran. Diese Rückschläge bedeuten, dass wertvolle Zeit verloren geht, um die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren.
“Die Regierungen müssen sich der Erkenntnis stellen, dass Investitionen in die Offshore-Windenergie nicht stattfinden”, sagte Giles Dickson, Leiter der Industriegruppe WindEurope. “Hier steht viel auf dem Spiel.”
Um bis zum Jahr 2050 eine Netto-Null-Energieversorgung zu erreichen, muss die Welt laut BloombergNEF die Investitionen in erneuerbare Energien auf rund 1 Billion Dollar pro Jahr mehr als verdoppeln. Dieses Ausgabenniveau muss so schnell wie möglich erreicht werden und bis in die 2040er Jahre anhalten, um die schlimmsten Auswirkungen der globalen Erwärmung zu verhindern.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftwerken, die über ihre gesamte Lebensdauer hinweg Brennstoff benötigen, fällt der Großteil der Kosten für erneuerbare Energien im Voraus an. Das macht den Sektor besonders anfällig für Änderungen bei den Finanzierungs- und Baukosten.
Das gilt vor allem für riesige Offshore-Windparks, die Turbinen von der Größe eines Wolkenkratzers, spezielle Installationsschiffe und kilometerlange Kupferkabel für die Verbindung mit den Netzen an Land benötigen. Aber sie bieten ein enormes Erzeugungspotenzial, und im Vergleich zu Windparks und Solaranlagen an Land gibt es weniger Widerstand, weil sie in niemandes Vorgarten stehen.
“Das Offshore-Windgeschäft befindet sich in einem aufziehenden perfekten Sturm”, sagte Thomas Arentsen, Partner bei Bain & Co. “Die Rentabilität ist über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg stark unter Druck geraten, von den Entwicklern über die Lieferkette bis hin zu allen Beteiligten.”
Nicht nur die Offshore-Windkraft hat Probleme. Batterie- und Solarentwickler in den USA versuchen, mit den höheren Ausrüstungskosten Schritt zu halten. Laut BloombergNEF sind die Investitionsausgaben für die Entwicklung von Onshore-Windparks in den USA zwischen 2020 und dem vergangenen Jahr um mehr als 16% gestiegen.
Auf anderen Märkten sieht es ähnlich aus. In Japan, wo der schwache Yen die Entwicklung zusätzlich erschwert, bremsen Probleme in der Lieferkette die einst vielversprechenden Bemühungen. In Taiwan wehren sich die Entwickler gegen die Bemühungen der Regierung, die Fertigung zu lokalisieren, um Arbeitsplätze zu schaffen, was die Kosten für die Turbinen in die Höhe treiben würde.
“Wir sind immer noch meilenweit von einer Ausbaugeschwindigkeit entfernt, die das Energiesystem auf den Weg zu Netto-Null bringen würde”, sagte Seb Henbest, Leiter des Bereichs Klimawandel bei HSBC Holdings Plc. “ Etwas muss geschehen, wenn Projekte unter Stress stehen und nicht finanzierbar sind.”
Ein seltener Lichtblick ist China, wo die Installationen nach einem starken Rückgang nach der Subventionierung im Jahr 2022 in diesem Jahr wieder ansteigen dürften. Außerdem ist es dem Land gelungen, die Energie- und Materialkosten besser unter Kontrolle zu halten. BloombergNEF geht davon aus, dass das Land den Zubau von Offshore-Windkraftanlagen in diesem Jahr fast verdoppeln und damit mehr als die Hälfte des weltweiten Zubaus ausmachen wird.
Langfristige Verträge über die Abnahme des Stroms sind der Schlüssel für die Rentabilität großer Investitionen in erneuerbare Energien. Unabhängig davon, ob sie von Regierungen oder privaten Unternehmen getragen werden, stellen diese Verträge sicher, dass die Erzeuger die Vorlaufkosten in Milliardenhöhe wieder hereinholen können.
Damit die Projekte funktionieren, müssen die Strompreise mit den Baukosten Schritt halten, aber das ist nicht der Fall. In Europa haben die Regierungen 768 Milliarden Euro zurückgestellt, um Unternehmen und Verbraucher vor Preissteigerungen zu schützen. In den USA verpflichten die Behörden die Bauträger zur Einhaltung von Strompreisen, die vor dem drastischen Anstieg der Inflation festgelegt wurden
Im Fall von Commonwealth Wind vor der Küste von Martha’s Vineyard weigerten sich die Aufsichtsbehörden, dem Neuengland-Versorger Avangrid Inc. zu erlauben, die Stromverträge für das 4-Milliarden-Dollar-Projekt neu zu verhandeln.
“Bieter übernehmen diese Risiken und können nicht in gutem Glauben davon ausgehen, dass die Steuerzahler höhere Kosten tragen, wenn sich die makroökonomischen Bedingungen ändern “, erklärten Vertreter des Bundesstaates Massachusetts Ende letzten Monats in einem Schreiben an Avangrid, das sich mehrheitlich im Besitz des spanischen Energieunternehmens Iberdrola SA befindet.
“Leider hindern uns die Auswirkungen der historischen Inflation, starke Zinserhöhungen, Engpässe in der Versorgungskette und das Bestehen einer Preisobergrenze daran, Commonwealth Wind voranzubringen”, sagte der Vorstandsvorsitzende von Avangrid, Pedro Azagra Blázquez, letzten Monat. Das Unternehmen hält eigenen Angaben zufolge an der Fertigstellung des Projekts fest.
In Europa sind die Bedingungen noch verworrener. Um die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise zu bewältigen, haben die Politiker die Erzeuger erneuerbarer Energien mit Sondersteuern belegt — in Deutschland hat die Bundesregierung bis zu 90% der Einnahmen abgeschöpft. In Großbritannien warnte die Industrielobby Energy UK, dass die Maßnahmen die Entwicklung abwürgen könnten.
Es ist unwahrscheinlich, dass der Druck auf den Sektor der erneuerbaren Energien nachlassen wird. Die Kerninflation im Euroraum — die Energie und Lebensmittel ausklammert — blieb im Februar auf einem Rekordniveau, und die Inflation in Deutschland zog unerwartet an. Der Preisanstieg in den USA ist zwar geringer als in Europa, liegt aber um mehr als das Dreifache über dem 2%-Ziel der US-Notenbank. Notenbankchef Jerome Powell hat signalisiert, dass die Fed die Zinsen stärker und schneller anheben könnten als bisher angenommen.
Laut Daniel Sinaiko, einem Anwalt, der für die Kanzlei Allen & Overy Kunden aus dem Bereich der erneuerbaren Energien vertritt, bleibt einigen Projektentwicklern nichts anderes übrig, als abzuwarten, in der Hoffnung, dass die Rohstoffkosten oder die Zinssätze sinken. “Es könnte einige Projekte geben, bei denen ein früherer Start ein Nachteil ist”, sagte er.
Die EU und Großbritannien streben bis 2030 eine Offshore-Windkapazität von insgesamt 110 Gigawatt an, mehr als das Dreifache des derzeitigen Standes. Doch im vergangenen Jahr wurden fast keine neuen Investitionen getätigt, und alle Ausschreibungen für Subventionen in Deutschland waren nach Angaben des Think-Tanks Agora Energiewende unterzeichnet.
Die einzige Entscheidung über ein neues Projekt kam im Dezember von einem Joint Venture zwischen Shell Plc und dem niederländischen Energieversorger Eneco zum Bau eines 760-MW-Windparks in der Nordsee.
Um die Investitionen in erneuerbare Energien wieder in Gang zu bringen, müssen entweder die Subventionen erhöht oder die monatlichen Rechnungen für Haushalte und Unternehmen steigen dürfen. Beides ist für die führenden Politiker in den USA und Europa nicht akzeptabel.
“Es gibt eine Menge besorgter Projektentwickler da draußen, weil die wirtschaftlichen Bedingungen schwierig sind”, sagt Phil Grant, Berater für erneuerbare Energien bei Baringa Partners. Regierungen und Investoren befinden sich beide in einer Zwickmühle, und “es könnte um die Frage gehen, wer zuerst nachgibt.”
Zitat von Gast am 14. März 2023, 11:55 UhrWindräder im Wald: Staatsforsten planen Ausbau
Die Staatsforsten wollen in ihren Wäldern noch mehr Windräder bauen lassen, nennen aber dafür klare Bedingungen. Bis zu 500 weitere Windräder seien möglich. Jedoch: Die Gemeinde vor Ort entscheide, ob es in die Planung gehe, betonte Martin Neumeyer, Chef der Bayerischen Staatsforsten, bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag in Himmelkron (Landkreis Kulmbach). Man wolle mit den Bürgern arbeiten und nicht gegen sie.
Es gelte: «Wir sagen Ja zum Ausbau der erneuerbaren Energien auf Staatswald-Flächen.» Die Staatsforsten kümmern sich in Bayern um rund 800 000 Hektar Wald. Ob es dort tatsächlich zum Bau neuer Windkraftanlagen kommt, hängt an der Kommune: Die Staatsforsten würden nur aktiv, wenn es einen positiven Gemeinderatsbeschluss gebe, betonte Neumeyer. Schutzgebiete sind von vornherein ausgenommen.
«Wir müssen beim Ausbau der erneuerbaren Energie vorankommen», sagte der oberfränkische Landtagsabgeordnete Martin Schöffel (CSU). Bei der Errichtung von Windrädern im Staatswald gehe es darum, kommunalfreundliche Lösungen zu finden. Zugleich müsse beim Bau der Anlagen so waldschonend wie möglich gearbeitet werden.
Der Freistaat hat im vergangenen Herbst die Errichtung von Windrädern im Wald baurechtlich erleichtert. Deshalb können die Staatsforsten mehr Flächen für Windenergieanlagen zur Verfügung stellen. Bislang stehen in staatlichen Wäldern in Bayern 101 Windkraftanlagen. «Wir sind keine Newcomer», versicherte Neumeyer. In 13 Forstbetrieben laufen derzeit Projekte für neue Windräder.Windparks im Wald seien nicht unumstritten, räumte Rainer Droste von den Staatsforsten ein. Manche Menschen fürchteten beispielsweise Rodungen. «Dem wollen wir entgegentreten und so wald- und flächenschonend wie möglich arbeiten.»
Mehr Tempo beim Ausbau der Windenergie verlangten die Grünen von der Staatsregierung und legte den Fokus auf die Flächen im Staatsbesitz. In München sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann: «Wo könnte die Söder-Regierung den Windkraft-Schnellzug besser losschicken als auf staatseigenem Grund?»
2022 seien in Bayern lediglich 14 neue Windräder ans Netz gegangen, 8 weitere seien genehmigt worden. «Das sind Kinkerlitzchen», solche Zahlen hätten nichts mit einem Ausbau der Windenergie in großem Stil zu tun. Dieser sei für die Energiewende aber nötig.
Windräder im Wald: Staatsforsten planen Ausbau
Die Staatsforsten wollen in ihren Wäldern noch mehr Windräder bauen lassen, nennen aber dafür klare Bedingungen. Bis zu 500 weitere Windräder seien möglich. Jedoch: Die Gemeinde vor Ort entscheide, ob es in die Planung gehe, betonte Martin Neumeyer, Chef der Bayerischen Staatsforsten, bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag in Himmelkron (Landkreis Kulmbach). Man wolle mit den Bürgern arbeiten und nicht gegen sie.
Es gelte: «Wir sagen Ja zum Ausbau der erneuerbaren Energien auf Staatswald-Flächen.» Die Staatsforsten kümmern sich in Bayern um rund 800 000 Hektar Wald. Ob es dort tatsächlich zum Bau neuer Windkraftanlagen kommt, hängt an der Kommune: Die Staatsforsten würden nur aktiv, wenn es einen positiven Gemeinderatsbeschluss gebe, betonte Neumeyer. Schutzgebiete sind von vornherein ausgenommen.
«Wir müssen beim Ausbau der erneuerbaren Energie vorankommen», sagte der oberfränkische Landtagsabgeordnete Martin Schöffel (CSU). Bei der Errichtung von Windrädern im Staatswald gehe es darum, kommunalfreundliche Lösungen zu finden. Zugleich müsse beim Bau der Anlagen so waldschonend wie möglich gearbeitet werden.
Windparks im Wald seien nicht unumstritten, räumte Rainer Droste von den Staatsforsten ein. Manche Menschen fürchteten beispielsweise Rodungen. «Dem wollen wir entgegentreten und so wald- und flächenschonend wie möglich arbeiten.»
Mehr Tempo beim Ausbau der Windenergie verlangten die Grünen von der Staatsregierung und legte den Fokus auf die Flächen im Staatsbesitz. In München sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann: «Wo könnte die Söder-Regierung den Windkraft-Schnellzug besser losschicken als auf staatseigenem Grund?»
2022 seien in Bayern lediglich 14 neue Windräder ans Netz gegangen, 8 weitere seien genehmigt worden. «Das sind Kinkerlitzchen», solche Zahlen hätten nichts mit einem Ausbau der Windenergie in großem Stil zu tun. Dieser sei für die Energiewende aber nötig.
Zitat von Gast am 15. März 2023, 08:30 UhrMeiler könnten nochmals gebraucht werden - FDP-Fraktionsvize: Mit Rückbau von Atomkraftwerken noch warten
FDP-Politiker Lukas Köhler warnt davor, die drei bestehenden Atomkraftwerke in Deutschland nicht zu schnell abzubauen.
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag, Lukas Köhler, hat vor einem raschen Rückbau der drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke in Deutschland gewarnt. „Als FDP-Fraktion hätten wir uns bekanntlich auch eine etwas längere Laufzeit vorstellen können. Aber selbst wenn die Kernkraftwerke bald abgeschaltet werden, sollten wir mit dem Rückbau noch warten“, sagte Köhler der „Bild“ (Mittwoch). „Falls es die Situation in Zukunft doch noch mal erfordert, müssen die Kraftwerke möglichst schnell wieder in Betrieb gehen können.“ Versorgungssicherheit sei absolut unverzichtbar.
Die Laufzeit für Block 1 in Neckarwestheim sowie die Reaktoren Emsland in Niedersachsen und Isar 2 in Bayern war bis 15. April verlängert worden. So sollten sie für einen Beitrag zur Stabilität der Stromversorgung sorgen. Danach soll mit der Nutzung der Atomkraft Schluss sein in Deutschland. Die FDP hatte sich dafür ausgesprochen, alle drei Meiler bis ins Jahr 2024 hinein laufen zu lassen.
Meiler könnten nochmals gebraucht werden - FDP-Fraktionsvize: Mit Rückbau von Atomkraftwerken noch warten
FDP-Politiker Lukas Köhler warnt davor, die drei bestehenden Atomkraftwerke in Deutschland nicht zu schnell abzubauen.
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag, Lukas Köhler, hat vor einem raschen Rückbau der drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke in Deutschland gewarnt. „Als FDP-Fraktion hätten wir uns bekanntlich auch eine etwas längere Laufzeit vorstellen können. Aber selbst wenn die Kernkraftwerke bald abgeschaltet werden, sollten wir mit dem Rückbau noch warten“, sagte Köhler der „Bild“ (Mittwoch). „Falls es die Situation in Zukunft doch noch mal erfordert, müssen die Kraftwerke möglichst schnell wieder in Betrieb gehen können.“ Versorgungssicherheit sei absolut unverzichtbar.
Die Laufzeit für Block 1 in Neckarwestheim sowie die Reaktoren Emsland in Niedersachsen und Isar 2 in Bayern war bis 15. April verlängert worden. So sollten sie für einen Beitrag zur Stabilität der Stromversorgung sorgen. Danach soll mit der Nutzung der Atomkraft Schluss sein in Deutschland. Die FDP hatte sich dafür ausgesprochen, alle drei Meiler bis ins Jahr 2024 hinein laufen zu lassen.