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Energiekosten
Zitat von Gast am 11. April 2022, 07:24 UhrWer verdient an steigenden Spritpreisen? Studien-Ergebnis macht fassungslos
Die extrem hohen Spritpreise werden mit dem Krieg in der Ukraine begründet. Eine Studie zeigt jetzt, wer davon aber am meisten profitiert. Alle Infos.Im letzten Monat sind die Spritpreise täglich auf einen neusten Höchstwert geklettert. Grund dafür war der Krieg in der Ukraine und die angespannten Beziehungen zu Russland. Scheinbar daraus resultierende Versorgungsknappheit sowie Engpässe trieben den Benzinpreis weiter nach oben.
Logischerweise aber verdient bei den hohen Preisen jemand mit. Wie viel genau und vor allem wie viel mehr als vor den Preissteigerungen zeigt jetzt das empörende Ergebnis einer Studie.
Profitsteigerung auf dem Rücken der Verbraucher:innen
Während hierzulande die Literpreise für Benzin und Diesel teils weit über zwei Euro lagen und viele Menschen vor finanzielle Probleme gestellt wurden, kamen die Preiserhöhungen den Ölkonzernen sehr zu Gute.
Allein in Deutschland verzeichneten diese laut Greenpeace Studie einen zusätzlichen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro. Die Anhebung der Spritpreise war nämlich nur zum Teil den steigenden Rohölpreisen geschuldet, sondern diente hauptsächlich der Gewinnsteigerung der Konzerne.Deswegen wird auch gefordert, dass die Regierung anstelle von finanzieller Unterstützung an die Bürger:innen solche Gewinnmargen unterbinden und mit dem Geld für einen sozialen Ausgleich sorgen.
Die großen Profiteure der Preiserhöhung behaupten auf der anderen Seite, der Gewinn wäre nötig, um die Verluste während der Corona-Krise auszugleichen und auch die hohe Nachfrage rechtfertige den Preis.
Wer verdient an steigenden Spritpreisen? Studien-Ergebnis macht fassungslos
Im letzten Monat sind die Spritpreise täglich auf einen neusten Höchstwert geklettert. Grund dafür war der Krieg in der Ukraine und die angespannten Beziehungen zu Russland. Scheinbar daraus resultierende Versorgungsknappheit sowie Engpässe trieben den Benzinpreis weiter nach oben.
Logischerweise aber verdient bei den hohen Preisen jemand mit. Wie viel genau und vor allem wie viel mehr als vor den Preissteigerungen zeigt jetzt das empörende Ergebnis einer Studie.
Profitsteigerung auf dem Rücken der Verbraucher:innen
Während hierzulande die Literpreise für Benzin und Diesel teils weit über zwei Euro lagen und viele Menschen vor finanzielle Probleme gestellt wurden, kamen die Preiserhöhungen den Ölkonzernen sehr zu Gute.
Deswegen wird auch gefordert, dass die Regierung anstelle von finanzieller Unterstützung an die Bürger:innen solche Gewinnmargen unterbinden und mit dem Geld für einen sozialen Ausgleich sorgen.
Die großen Profiteure der Preiserhöhung behaupten auf der anderen Seite, der Gewinn wäre nötig, um die Verluste während der Corona-Krise auszugleichen und auch die hohe Nachfrage rechtfertige den Preis.
Zitat von Gast am 11. April 2022, 07:49 UhrDeutschland hat mit die höchsten Spritpreise in Europa
Weit über zwei Euro kostet in Deutschland mittlerweile ein Liter Benzin oder Diesel. In kaum einem anderen europäischen Land sind die Preise so hoch.
Nur weniger Länder in Europa haben höhere Spritpreise als Deutschland. EU-weit wird der hiesige Dieselpreis nur von Finnland und Schweden übertroffen, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Zudem ist der Kraftstoff auch in der Schweiz teurer, wie aus Daten des Touring Club Schweiz hervorgeht. Laut Statistischen Bundesamt kostete Diesel in Deutschland – Stand 4. April – 2,06 Euro pro Liter.
Das sind 45 Cent mehr als im Nachbarland Polen. Auch in anderen Nachbarstaaten ist Diesel sehr viel günstiger als in Deutschland, beispielsweise in Luxemburg mit 1,76 Euro, Österreich mit 1,84 Euro und Frankreich mit 1,89 Euro. Mit sinkender Preisdifferenz folgen unter den Nachbarstaaten Dänemark und Tschechien mit 1,93 Euro, Belgien mit 2,02 und die Niederlande mit 2,04 Euro. Den günstigsten Diesel in der EU gibt es auf Malta mit 1,21 Euro pro Liter und in Ungarn mit 1,42 Euro.Auch bei Superbenzin der Sorte E5 gehört Deutschland zu den teuersten Staaten in Europa. EU-weit war es am 4. April zusammen mit Griechenland mit 2,06 Euro pro Liter der drittteuerste Staat. Übertroffen wurden die hiesigen Preise von Finnland den Niederlanden und Dänemark, die Schweiz liegt in einer ähnlichen Dimension wie Deutschland. Günstigstes Nachbarland ist auch bei E5 Polen mit 1,42 Euro pro Liter. Hier beträgt die Preisdifferenz 64 Cent. Dahinter folgen Österreich mit 1,72, Luxemburg mit 1,73, Tschechien mit 1,81 und Frankreich mit 1,83 Euro pro Liter. Ein zentraler Grund für die Differenzen sind unterschiedliche Steuern.
In Deutschland machen die Steuern einen Großteil der Spritpreise aus. Laut ADAC landen in Deutschland beim Benzin 48 Prozent der Tankrechnung beim Staat, beim Diesel 39 Prozent. Mit dem Rest werden die eigentlichen Kosten für das Produkt von der Rohölquelle über den Transport nach Deutschland und die Weiterverarbeitung bis zur Zapfsäule sowie die CO₂-Abgabe bezahlt. Die Mineralölkonzerne wollen zudem Gewinn erziele
Deutschland hat mit die höchsten Spritpreise in Europa
Weit über zwei Euro kostet in Deutschland mittlerweile ein Liter Benzin oder Diesel. In kaum einem anderen europäischen Land sind die Preise so hoch.
Nur weniger Länder in Europa haben höhere Spritpreise als Deutschland. EU-weit wird der hiesige Dieselpreis nur von Finnland und Schweden übertroffen, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Zudem ist der Kraftstoff auch in der Schweiz teurer, wie aus Daten des Touring Club Schweiz hervorgeht. Laut Statistischen Bundesamt kostete Diesel in Deutschland – Stand 4. April – 2,06 Euro pro Liter.
Auch bei Superbenzin der Sorte E5 gehört Deutschland zu den teuersten Staaten in Europa. EU-weit war es am 4. April zusammen mit Griechenland mit 2,06 Euro pro Liter der drittteuerste Staat. Übertroffen wurden die hiesigen Preise von Finnland den Niederlanden und Dänemark, die Schweiz liegt in einer ähnlichen Dimension wie Deutschland. Günstigstes Nachbarland ist auch bei E5 Polen mit 1,42 Euro pro Liter. Hier beträgt die Preisdifferenz 64 Cent. Dahinter folgen Österreich mit 1,72, Luxemburg mit 1,73, Tschechien mit 1,81 und Frankreich mit 1,83 Euro pro Liter. Ein zentraler Grund für die Differenzen sind unterschiedliche Steuern.
In Deutschland machen die Steuern einen Großteil der Spritpreise aus. Laut ADAC landen in Deutschland beim Benzin 48 Prozent der Tankrechnung beim Staat, beim Diesel 39 Prozent. Mit dem Rest werden die eigentlichen Kosten für das Produkt von der Rohölquelle über den Transport nach Deutschland und die Weiterverarbeitung bis zur Zapfsäule sowie die CO₂-Abgabe bezahlt. Die Mineralölkonzerne wollen zudem Gewinn erziele
Zitat von Gast am 21. April 2022, 14:15 UhrPreise Hunderter Anbieter für Strom und Gas werden ab Mai steigen — eine vierköpfige Familie muss dadurch im Schnitt fast 1000 Euro mehr zahlen
Die Preise für Gas und Strom sind in den letzten Monaten rasant gestiegen und befinden sich laut dem Verbraucherportal Verivox auf einem Allzeithoch. Doch sie könnten sogar noch weiter steigen, denn viele Zulieferer haben angekündigt, die Preise weiter zu erhöhen.
Ursachen für die stark gestiegenen Energiekosten sind der Krieg in der Ukraine und die Unsicherheiten, die sich für den Energiemarkt daraus ergeben. Doch ein Ende des Kriegs ist noch nicht in Sicht und die Sanktionen gegen Russland werden wohl auch nicht in absehbarer Zeit aufgehoben, wenn überhaupt.
So kommt es, dass die Strompreise laut dem Verbraucherportal schon jetzt um 48 Prozent gestiegen sind. Eine vierköpfige Familie, die einen jährlichen Stromverbrauch von circa 4000 Kilowattstunden hat, zahlte vor einem Jahr im Schnitt noch 1171 Euro. Mit den Preiserhöhungen der vergangen zwölf Monate würde die Stromrechnung jetzt bei 1737 Euro liegen, also stolze 566 Euro mehr.
Gaspreise steigen um 135 Prozent
Weit stärker sind allerdings die Preise für Gas gestiegen. Angenommen eine vierköpfige Familie hat einen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden, dann hätte sie im April 2021 nach Angaben von Verivox noch 1184 Euro gezahlt. Mit der Preissteigerung von 135 Prozent müsste sie für den gleichen Gasverbrauch im April 2022 schon 2787 Euro zahlen – also 1603 Euro mehr.
Für unsere Beispiel-Familie bedeutet das: Die Kosten innerhalb eines Jahres sind um durchschnittlich 2169 Euro gestiegen.Doch wie erwähnt, soll es dabei nicht bleiben, denn weitere Preiserhöhungen beim Strom stehen kurz bevor. Fast 500 Grundversorger haben seit Januar ihre Preise erhöht. Für April, Mail und Juni sind weitere 166 Strom-Preiserhöhungen um durchschnittlich 19,5 Prozent angekündigt. Allein von diesen Preiserhöhungen sind knapp 20 Millionen Bürger in Deutschland betroffen. Für die vierköpfige Familie wären das weitere 235 Euro, die bald obendrauf kämen.
Preiserhöhungen könnten knapp 1000 Euro zusätzliche Kosten verursachen
Und auch bei den Gaspreisen sind weitere Erhöhungen geplant. 118 an der Zahl für April, Mai, Juni und Juli um durchschnittlich 42,3 Prozent, von denen mehr als sieben Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Für die Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden wären das zusätzliche Ausgaben von 739 Euro.
Sollte die Familie also von den bereits angekündigten Preiserhöhungen bei Strom und Gas gleichermaßen betroffen sein, würde sie im Schnitt am Jahresende zusätzliche 974 Euro zahlen müssen.
Nicht ausgeschlossen ist, dass auch weitere Strom- und Gasanbieter ihre Preise erhöhen werden oder dass die Preise im weiteren Verlauf des Jahres weiter steigen könnten.
Preise Hunderter Anbieter für Strom und Gas werden ab Mai steigen — eine vierköpfige Familie muss dadurch im Schnitt fast 1000 Euro mehr zahlen
Die Preise für Gas und Strom sind in den letzten Monaten rasant gestiegen und befinden sich laut dem Verbraucherportal Verivox auf einem Allzeithoch. Doch sie könnten sogar noch weiter steigen, denn viele Zulieferer haben angekündigt, die Preise weiter zu erhöhen.
Ursachen für die stark gestiegenen Energiekosten sind der Krieg in der Ukraine und die Unsicherheiten, die sich für den Energiemarkt daraus ergeben. Doch ein Ende des Kriegs ist noch nicht in Sicht und die Sanktionen gegen Russland werden wohl auch nicht in absehbarer Zeit aufgehoben, wenn überhaupt.
So kommt es, dass die Strompreise laut dem Verbraucherportal schon jetzt um 48 Prozent gestiegen sind. Eine vierköpfige Familie, die einen jährlichen Stromverbrauch von circa 4000 Kilowattstunden hat, zahlte vor einem Jahr im Schnitt noch 1171 Euro. Mit den Preiserhöhungen der vergangen zwölf Monate würde die Stromrechnung jetzt bei 1737 Euro liegen, also stolze 566 Euro mehr.
Gaspreise steigen um 135 Prozent
Weit stärker sind allerdings die Preise für Gas gestiegen. Angenommen eine vierköpfige Familie hat einen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden, dann hätte sie im April 2021 nach Angaben von Verivox noch 1184 Euro gezahlt. Mit der Preissteigerung von 135 Prozent müsste sie für den gleichen Gasverbrauch im April 2022 schon 2787 Euro zahlen – also 1603 Euro mehr.
Doch wie erwähnt, soll es dabei nicht bleiben, denn weitere Preiserhöhungen beim Strom stehen kurz bevor. Fast 500 Grundversorger haben seit Januar ihre Preise erhöht. Für April, Mail und Juni sind weitere 166 Strom-Preiserhöhungen um durchschnittlich 19,5 Prozent angekündigt. Allein von diesen Preiserhöhungen sind knapp 20 Millionen Bürger in Deutschland betroffen. Für die vierköpfige Familie wären das weitere 235 Euro, die bald obendrauf kämen.
Preiserhöhungen könnten knapp 1000 Euro zusätzliche Kosten verursachen
Und auch bei den Gaspreisen sind weitere Erhöhungen geplant. 118 an der Zahl für April, Mai, Juni und Juli um durchschnittlich 42,3 Prozent, von denen mehr als sieben Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Für die Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden wären das zusätzliche Ausgaben von 739 Euro.
Sollte die Familie also von den bereits angekündigten Preiserhöhungen bei Strom und Gas gleichermaßen betroffen sein, würde sie im Schnitt am Jahresende zusätzliche 974 Euro zahlen müssen.
Nicht ausgeschlossen ist, dass auch weitere Strom- und Gasanbieter ihre Preise erhöhen werden oder dass die Preise im weiteren Verlauf des Jahres weiter steigen könnten.
Zitat von Gast am 1. Juni 2022, 09:25 UhrGesenkte Spritsteuer: Preise an Tankstellen fallen teils deutlich
Vor der Steuerentlastung wurde über langsame sinkende Spritpreise an Tankstellen spekuliert. Eine Blitzanalyse zeigt: Es geht deutlich schneller als erwartet.
Preise an Tankstellen fallen teils deutlich
Die seit Mitternacht geltende niedrigere Energiesteuer hat zu teils deutlich gesunkenen Spritpreisen an Tankstellen geführt. Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an etwa 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6 und 7 Uhr durch die Deutsche Presse-Agentur. Zu Grunde liegen der Auswertung Daten des ADAC. Zwar haben nicht alle Tankstellen ihre Preise stark gesenkt, bei der überwiegenden Mehrheit ergab sich allerdings bereits wenige Stunden nach der Steuersenkung ein klarer Unterschied.
So kostete am Mittwoch bei etwa 350 der untersuchten Tankstellen der Liter Super E10 weniger als 1,90 Euro. Zum Vergleich: am Dienstag hatte es während des gleichen Zeitfensters im untersuchten Bereich nur eine einzige Tankstellen gegeben, die E10 für weniger als zwei Euro anbot. Bei der Mehrheit lag der Preis zu diesem Zeitpunkt zwischen 2,10 und 2,30 Euro. Der theoretische Preisunterschied für Superbenzin durch die Steuerentlastung läge bei 35 Cent pro Liter. Das liegt angesichts der vorliegenden Daten grob abgeschätzt in Reichweite der Senkungen. Für eine genauere Bewertung ist es allerdings noch zu früh.Auch bei Diesel ergab sich ein klarer Trend in Richtung fallender Preise. Hatte es den Kraftstoff noch am Dienstagmorgen nur in seltenen Fällen für weniger als 2 Euro gegeben, machten diese Preise am Mittwoch bereits die Mehrheit aus. Mehr als 2,10 Euro wurden dagegen kaum verlangt. Das war am Dienstag noch fast in der Hälfte aller Fälle so gewesen. Bei Diesel liegt die Entlastung durch die Steuersenkung mit knapp 17 Cent pro Liter deutlich niedriger. In den Tagen zuvor war erwartet worden, dass die Spritpreise am Mittwoch nicht abrupt fallen werden. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt.
Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind. Dass die Mehrheit der Tankstellen dennoch bereits jetzt die Preise kräftig senkte, könnte eine Folge der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit und des damit einhergehenden Wettbewerbsdrucks sein.
Gesenkte Spritsteuer: Preise an Tankstellen fallen teils deutlich
Vor der Steuerentlastung wurde über langsame sinkende Spritpreise an Tankstellen spekuliert. Eine Blitzanalyse zeigt: Es geht deutlich schneller als erwartet.
Preise an Tankstellen fallen teils deutlich
Die seit Mitternacht geltende niedrigere Energiesteuer hat zu teils deutlich gesunkenen Spritpreisen an Tankstellen geführt. Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an etwa 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6 und 7 Uhr durch die Deutsche Presse-Agentur. Zu Grunde liegen der Auswertung Daten des ADAC. Zwar haben nicht alle Tankstellen ihre Preise stark gesenkt, bei der überwiegenden Mehrheit ergab sich allerdings bereits wenige Stunden nach der Steuersenkung ein klarer Unterschied.
Auch bei Diesel ergab sich ein klarer Trend in Richtung fallender Preise. Hatte es den Kraftstoff noch am Dienstagmorgen nur in seltenen Fällen für weniger als 2 Euro gegeben, machten diese Preise am Mittwoch bereits die Mehrheit aus. Mehr als 2,10 Euro wurden dagegen kaum verlangt. Das war am Dienstag noch fast in der Hälfte aller Fälle so gewesen. Bei Diesel liegt die Entlastung durch die Steuersenkung mit knapp 17 Cent pro Liter deutlich niedriger. In den Tagen zuvor war erwartet worden, dass die Spritpreise am Mittwoch nicht abrupt fallen werden. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt.
Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind. Dass die Mehrheit der Tankstellen dennoch bereits jetzt die Preise kräftig senkte, könnte eine Folge der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit und des damit einhergehenden Wettbewerbsdrucks sein.
Zitat von Gast am 14. September 2022, 13:58 Uhr Lohnen sich kleine Windanlagen für den Garten?Man sieht sie überall im Land: Windräder. Doch nur wenige Haushalte nutzen diese Technologie zur Eigenproduktion von Wärme und Strom. Warum?
Wann immer Wind weht, könnte man damit Strom und sogar Heizwärme für seinen eigenen Haushalt erzeugen. Denn es gibt Windräder fürs Dach oder den Garten – die Kleinwindanlagen. Das rechnet sich aber nur an wenigen Standorten, weil Wind eben nicht gleich Wind ist.
Wie funktionieren Kleinwindanlagen?
Kleinwindkraft- oder Kleinwindenergieanlagen, wie sie auch bezeichnet werden, kommen auf Dächer, vor allem aber auf Masten im Garten oder auf dem freien Feld. Der Wind setzt sie in Bewegung, die daraus produzierte Energie wird in Gleichstrom verwandelt.
Bei Mikrowindanlagen wird daraus 24 oder 28 Volt Gleichspannung – verwendbar etwa für LED, Batterieladungen oder einen elektrischen Koppelzaun, erklärt Joachim Sroka. Er ist 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Kleinwindanlagen. Interessanter für Haushalte sind die etwas größeren Anlagen. Mit ihnen lässt sich Wechselstrom mit 220 Volt oder Starkstrom mit 400 Volt erzeugen.
"Das Grundprinzip der horizontalaxialen Windturbinen ist dasselbe in der Klein- und Mikro- wie auch der Gigawatt-Klasse auf dem Feld", sagt der Diplom-Ingenieur Sroka. Aber die Größe der Anlagen unterscheidet sich gewaltig: "Klein- und Mikrowindanlagen haben Rotorköpfe mit ein bis vier Metern Durchmesser." Und Sroka rät zu Masthöhen zwischen zwölf und 24 Metern. Ist die Anlage maximal zehn Meter hoch, braucht man in der Regel sogar keine Baugenehmigung.
Kann man damit auch Heizungswärme erzeugen?
Der Strom von Kleinwindanlagen lässt sich zum Betrieb von Heizstäben im Puffer- beziehungsweise Warmwasserspeicher nutzen. Oder zum Betrieb einer Wärmepumpe.
Was ist der Vorteil der Kleinwindanlagen gegenüber anderen Heiztechnologien?
Gerade in der kalten Zeit des Jahres lässt sich mit einer Windanlage am meisten Energie erzeugen – also dann, wenn man auch Heizwärme braucht. Das ist das Problem einer Solarthermieanlage: Ihre Energie bräuchte man am ehesten auch von Herbst bis ins Frühjahr, sie produzieren aber rund 80 Prozent ihres Jahresertrags von März bis Oktober.
Welche Nachteile hat diese Energieerzeugungsart?
Die Preise. "Eine Windenergieanlage ist eine relativ hohe Investition, die sich erst über längere Zeit amortisiert", sagt Sroka. Interessenten müssen mit 5.500 Euro pro kW-Leistung rechnen. "Wenn man einen ganzen Haushalt versorgen möchte – und das erst mal nur mit Strom für den eigenen Bedarf, ohne Heizung – dann braucht man allein im Winter eine Anlage mit fünf kW."
Außerdem kann es eben sein, dass man eine Baugenehmigung braucht – und dieser stehen in vielen Orten Behörden skeptisch gegenüber, berichtet Joachim Sroka, dessen Unternehmen solche Anlagen vertreibt und installiert. Denn es herrschten Vorstellungen von den riesengroßen Windanlagen, die man bislang von Feldern kennt, mitten im Dorf.
"Außerdem steht in Wohngebäuden meist zu wenig ausreichende Flächen zur Verfügung, um so eine Anlage installieren zu können", so Sroka. "Man muss baurechtlich Schattenwurf, Schallschutz und Abstandsflächen berücksichtigen. Hier gibt es momentan sehr restriktive Vorgaben."
Trotzdem gibt es Möglichkeiten für den privaten Haushalt: Die niedrigen Anlagen bis zehn Meter Höhe, die genehmigungsfrei sind. Allerdings muss an ihrem Standort die Hauptwindrichtung barrierefrei sein, damit sich diese Anlagen lohnen. "Aber das ist in den seltensten Fällen der Fall", sagt Sroka. Er rät daher zu Masthöhen ab 12 Metern. "Besser sogar 24 Metern" – allerdings sei bei dieser Höhe der Mast wegen der Statik sehr teuer.
Welche Standorte eignen sich für die Kleinwindanlagen?
Hier kommt zum Tragen, was bereits für die kleineren Anlagen mit unter zehn Metern Höhe angesprochen wurde: der Wind, seine Richtung und die Stärke.
1. Freie Hauptwindrichtung
Der Wind braucht Anlauf: Schon ein Haus oder ein Strauch, die in der Hauptwindrichtung der Anlage liegen, verringern nach Angaben der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg die Energieproduktion. Und sogar ein Wald, der in 50 Metern Entfernung zum Haus beginnt, kann sich entsprechend ungünstig auf die Produktion von Strom auswirken.
2. Durchschnittliche Windstärke
Und dann muss ganz grundsätzlich der Wind in der Region stark genug wehen. Laut Joachim Sroka liegt die durchschnittliche mittlere Windgeschwindigkeit in Deutschland bei zwei bis acht Meter pro Sekunde. Im Norden, gerade an den Küsten, seien es sieben bis 7,5 Meter pro Sekunde, im Binnenland nur zwei bis 4,5 Meter pro Sekunde. "Ich rate dazu, keinen Standort zu wählen, wo der Wind durchschnittlich unter drei Meter pro Sekunde weht."
Auch der Bundesverband WindEnergie und die Energieberater der Verbraucherzentrale empfehlen, die Windzone des Grundstücks bei der Planung zu überprüfen. "Generell ist Küstennähe oder eine Höhenlage von Vorteil, aber auch freie Flächen vor und hinter dem Windrad müssen vorhanden sein." Das kann einen signifikanten Unterschied bringen: So liefere ein guter Standort den achtfachen Ertrag gegenüber einem schlechten Standort mit einer nur halb so hohen mittleren Windgeschwindigkeit.
Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt Lars Möller, Energieexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen: "Kleinanlagen machen nur in freier Gegend und dann auch möglichst hoch und nicht auf dem Dach und bei ausreichendem Dauerwind Sinn, also in der Regel fast nie." Für ihn bedeutet das sogar, dass die Anlagen für normale Haushalte "keine überlegenswerte Option" sind. Er würde das Thema "nur in einem ganz speziellen Umfeld ansprechen", etwa für Landwirte.
Wenn ich keinen guten Platz im Garten habe: Gibt es Alternativen?
Es gibt auch Kleinwindanlagen fürs Dach, aber diese halten die Energieberater der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg für keine gute Idee. So würde das Gebäude dafür sorgen, dass die Windströmung verwirbelt und der Ertrag schlecht ist. Und die Vibrationen der Rotoren könnten direkt am Haus als störend empfunden werden.
Sroka kennt aber eine Lösung: "Es gibt erste Ideen, Heizungssharing mit größeren Anlagen zu machen." Es tun sich also mehrere Haushalte der Nachbarschaft zusammen und beziehen den Heizstrom über eine größere Anlage. Vorteil: Je größer die Anlage, desto niedriger die Anlagenkosten pro kW-Leistung, die dann auch noch mehrere Haushalte gemeinsam tragen.
Experte Sroka empfiehlt für Einfamilienhäuser vorrangig das Decken des eigenen Strombedarfes, "weil die Stromkosten derzeit noch höher sind als die Heizkosten". Im zweiten Schritt würde er mit Überschüssen der Stromproduktion die Heizungswärme abdecken.
So oder so rät er zu einer Hybridlösung: "Wenn Sie nur auf Windenergie setzen, ist das nicht ganz ungefährlich. Denn wenn Sie mal eine Woche Flaute haben, dann bekommen Sie keine Energie. Aber in der Regel ist Flaute verbunden mit schönem Wetter." Hier übernimmt dann also die Fotovoltaikanlage und ergänzt den Energiemix.
Das sehen auch die Energieberater der Verbraucherzentrale in Stuttgart so: Eine Kombination biete mehr Unabhängigkeit, "im Sommer vor allem durch Fotovoltaik, im Winter durch viel Wind".
Wie erkenne ich gute Kleinwindanlagen?
"Sie können ein großes Problem bekommen, wenn der Wechselrichter nicht die DIN-Norm VDE-AR-4105 erfüllt", sagt Sroka. "Es gibt seit kurzem diese technische Vorschrift, die ganz bestimmte Toleranzen für die Wechselrichter erfordert. Diese Zertifizierung fordern alle Stromerzeuger ein, um die Anlage ans Stromnetz anzuschließen." Darüber hinaus rät Sroka zu klären, ob mit der Anlage alle Unterlagen geliefert werden, die für die Baugenehmigung notwendig sind.
Die Verbraucherzentrale NRW rät, auch die vom Hersteller genannte Nennleistung der Anlage kritisch zu bewerten. Entscheidend sei die Leistung bei kleinen Windgeschwindigkeiten, nicht bei selten auftretendem Starkwind.
Man sieht sie überall im Land: Windräder. Doch nur wenige Haushalte nutzen diese Technologie zur Eigenproduktion von Wärme und Strom. Warum?
Wann immer Wind weht, könnte man damit Strom und sogar Heizwärme für seinen eigenen Haushalt erzeugen. Denn es gibt Windräder fürs Dach oder den Garten – die Kleinwindanlagen. Das rechnet sich aber nur an wenigen Standorten, weil Wind eben nicht gleich Wind ist.
Wie funktionieren Kleinwindanlagen?
Kleinwindkraft- oder Kleinwindenergieanlagen, wie sie auch bezeichnet werden, kommen auf Dächer, vor allem aber auf Masten im Garten oder auf dem freien Feld. Der Wind setzt sie in Bewegung, die daraus produzierte Energie wird in Gleichstrom verwandelt.
Bei Mikrowindanlagen wird daraus 24 oder 28 Volt Gleichspannung – verwendbar etwa für LED, Batterieladungen oder einen elektrischen Koppelzaun, erklärt Joachim Sroka. Er ist 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Kleinwindanlagen. Interessanter für Haushalte sind die etwas größeren Anlagen. Mit ihnen lässt sich Wechselstrom mit 220 Volt oder Starkstrom mit 400 Volt erzeugen.
"Das Grundprinzip der horizontalaxialen Windturbinen ist dasselbe in der Klein- und Mikro- wie auch der Gigawatt-Klasse auf dem Feld", sagt der Diplom-Ingenieur Sroka. Aber die Größe der Anlagen unterscheidet sich gewaltig: "Klein- und Mikrowindanlagen haben Rotorköpfe mit ein bis vier Metern Durchmesser." Und Sroka rät zu Masthöhen zwischen zwölf und 24 Metern. Ist die Anlage maximal zehn Meter hoch, braucht man in der Regel sogar keine Baugenehmigung.
Kann man damit auch Heizungswärme erzeugen?
Der Strom von Kleinwindanlagen lässt sich zum Betrieb von Heizstäben im Puffer- beziehungsweise Warmwasserspeicher nutzen. Oder zum Betrieb einer Wärmepumpe.
Was ist der Vorteil der Kleinwindanlagen gegenüber anderen Heiztechnologien?
Gerade in der kalten Zeit des Jahres lässt sich mit einer Windanlage am meisten Energie erzeugen – also dann, wenn man auch Heizwärme braucht. Das ist das Problem einer Solarthermieanlage: Ihre Energie bräuchte man am ehesten auch von Herbst bis ins Frühjahr, sie produzieren aber rund 80 Prozent ihres Jahresertrags von März bis Oktober.
Welche Nachteile hat diese Energieerzeugungsart?
Die Preise. "Eine Windenergieanlage ist eine relativ hohe Investition, die sich erst über längere Zeit amortisiert", sagt Sroka. Interessenten müssen mit 5.500 Euro pro kW-Leistung rechnen. "Wenn man einen ganzen Haushalt versorgen möchte – und das erst mal nur mit Strom für den eigenen Bedarf, ohne Heizung – dann braucht man allein im Winter eine Anlage mit fünf kW."
Außerdem kann es eben sein, dass man eine Baugenehmigung braucht – und dieser stehen in vielen Orten Behörden skeptisch gegenüber, berichtet Joachim Sroka, dessen Unternehmen solche Anlagen vertreibt und installiert. Denn es herrschten Vorstellungen von den riesengroßen Windanlagen, die man bislang von Feldern kennt, mitten im Dorf.
"Außerdem steht in Wohngebäuden meist zu wenig ausreichende Flächen zur Verfügung, um so eine Anlage installieren zu können", so Sroka. "Man muss baurechtlich Schattenwurf, Schallschutz und Abstandsflächen berücksichtigen. Hier gibt es momentan sehr restriktive Vorgaben."
Trotzdem gibt es Möglichkeiten für den privaten Haushalt: Die niedrigen Anlagen bis zehn Meter Höhe, die genehmigungsfrei sind. Allerdings muss an ihrem Standort die Hauptwindrichtung barrierefrei sein, damit sich diese Anlagen lohnen. "Aber das ist in den seltensten Fällen der Fall", sagt Sroka. Er rät daher zu Masthöhen ab 12 Metern. "Besser sogar 24 Metern" – allerdings sei bei dieser Höhe der Mast wegen der Statik sehr teuer.
Welche Standorte eignen sich für die Kleinwindanlagen?
Hier kommt zum Tragen, was bereits für die kleineren Anlagen mit unter zehn Metern Höhe angesprochen wurde: der Wind, seine Richtung und die Stärke.
1. Freie Hauptwindrichtung
Der Wind braucht Anlauf: Schon ein Haus oder ein Strauch, die in der Hauptwindrichtung der Anlage liegen, verringern nach Angaben der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg die Energieproduktion. Und sogar ein Wald, der in 50 Metern Entfernung zum Haus beginnt, kann sich entsprechend ungünstig auf die Produktion von Strom auswirken.
2. Durchschnittliche Windstärke
Und dann muss ganz grundsätzlich der Wind in der Region stark genug wehen. Laut Joachim Sroka liegt die durchschnittliche mittlere Windgeschwindigkeit in Deutschland bei zwei bis acht Meter pro Sekunde. Im Norden, gerade an den Küsten, seien es sieben bis 7,5 Meter pro Sekunde, im Binnenland nur zwei bis 4,5 Meter pro Sekunde. "Ich rate dazu, keinen Standort zu wählen, wo der Wind durchschnittlich unter drei Meter pro Sekunde weht."
Auch der Bundesverband WindEnergie und die Energieberater der Verbraucherzentrale empfehlen, die Windzone des Grundstücks bei der Planung zu überprüfen. "Generell ist Küstennähe oder eine Höhenlage von Vorteil, aber auch freie Flächen vor und hinter dem Windrad müssen vorhanden sein." Das kann einen signifikanten Unterschied bringen: So liefere ein guter Standort den achtfachen Ertrag gegenüber einem schlechten Standort mit einer nur halb so hohen mittleren Windgeschwindigkeit.
Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt Lars Möller, Energieexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen: "Kleinanlagen machen nur in freier Gegend und dann auch möglichst hoch und nicht auf dem Dach und bei ausreichendem Dauerwind Sinn, also in der Regel fast nie." Für ihn bedeutet das sogar, dass die Anlagen für normale Haushalte "keine überlegenswerte Option" sind. Er würde das Thema "nur in einem ganz speziellen Umfeld ansprechen", etwa für Landwirte.
Wenn ich keinen guten Platz im Garten habe: Gibt es Alternativen?
Es gibt auch Kleinwindanlagen fürs Dach, aber diese halten die Energieberater der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg für keine gute Idee. So würde das Gebäude dafür sorgen, dass die Windströmung verwirbelt und der Ertrag schlecht ist. Und die Vibrationen der Rotoren könnten direkt am Haus als störend empfunden werden.
Sroka kennt aber eine Lösung: "Es gibt erste Ideen, Heizungssharing mit größeren Anlagen zu machen." Es tun sich also mehrere Haushalte der Nachbarschaft zusammen und beziehen den Heizstrom über eine größere Anlage. Vorteil: Je größer die Anlage, desto niedriger die Anlagenkosten pro kW-Leistung, die dann auch noch mehrere Haushalte gemeinsam tragen.
Experte Sroka empfiehlt für Einfamilienhäuser vorrangig das Decken des eigenen Strombedarfes, "weil die Stromkosten derzeit noch höher sind als die Heizkosten". Im zweiten Schritt würde er mit Überschüssen der Stromproduktion die Heizungswärme abdecken.
So oder so rät er zu einer Hybridlösung: "Wenn Sie nur auf Windenergie setzen, ist das nicht ganz ungefährlich. Denn wenn Sie mal eine Woche Flaute haben, dann bekommen Sie keine Energie. Aber in der Regel ist Flaute verbunden mit schönem Wetter." Hier übernimmt dann also die Fotovoltaikanlage und ergänzt den Energiemix.
Das sehen auch die Energieberater der Verbraucherzentrale in Stuttgart so: Eine Kombination biete mehr Unabhängigkeit, "im Sommer vor allem durch Fotovoltaik, im Winter durch viel Wind".
Wie erkenne ich gute Kleinwindanlagen?
"Sie können ein großes Problem bekommen, wenn der Wechselrichter nicht die DIN-Norm VDE-AR-4105 erfüllt", sagt Sroka. "Es gibt seit kurzem diese technische Vorschrift, die ganz bestimmte Toleranzen für die Wechselrichter erfordert. Diese Zertifizierung fordern alle Stromerzeuger ein, um die Anlage ans Stromnetz anzuschließen." Darüber hinaus rät Sroka zu klären, ob mit der Anlage alle Unterlagen geliefert werden, die für die Baugenehmigung notwendig sind.
Die Verbraucherzentrale NRW rät, auch die vom Hersteller genannte Nennleistung der Anlage kritisch zu bewerten. Entscheidend sei die Leistung bei kleinen Windgeschwindigkeiten, nicht bei selten auftretendem Starkwind.
Zitat von Gast am 11. Oktober 2022, 06:08 UhrLohnen sich 54.000 Euro an Solaranlagen-Kosten? Diese Erfahrungen haben meine Eltern mit Enpal gemacht
Solaranlagen zu testen, ist gar nicht mal so einfach. Die Technik ist teuer und wenn es nicht gerade das kleine Paneel für den Balkon sein soll, braucht es zunächst ein Eigenheim mit passender Dachfläche – nicht gerade eine niedrige Einstiegshürde. Heißt für mich: Eltern fragen. Denn auch die hat die Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges aufgerüttelt. Und während überall von explodierender Nachfrage, Lieferschwierigkeiten und langen Wartezeiten zu lesen ist, haben meine Eltern über das deutsche Energie-Einhorn Enpal mittlerweile eine Solaranlage auf dem Dach – innerhalb von knapp drei Monaten von der ersten Anfrage bis zur ersten Stromproduktion. Ich habe den Prozess in den vergangenen Wochen aus nah und fern mitverfolgt und mir ihre erste Einschätzung geben lassen.
„Wir wollten kein großes Geld verdienen, sondern uns unabhängiger machen“, erklärt mein Vater mir den Schritt zu der Installation. Klimaschutz, ein künftiges E-Auto und die Wertsteigerung des Hauses spielten natürlich auch eine Rolle – schließlich sind beide Mitte 60.
Enpal war nicht ihre erste Anlaufstelle. Bevor sie auf die Website des Startups aufmerksam geworden waren, hatten sie schon bei mehreren Anbietern in ihrer Region angefragt. Allerdings mit wenig Erfolg: Bei einigen sei die Antwort ganz ausgeblieben, andere hätten abgesagt, weil sie keine Kapazität hätten. Einer habe ihnen geantwortet, dass der Auftrag vor Beginn von Krieg und Krise kein Problem gewesen wäre. Danach sei auch bei ihm die Zahl der Anfragen explodiert.
Anfang Juli: Die Kontaktaufnahme
Die beiden entschlossen sich am 1. Juli also, ein Angebot von Enpal einzuholen. Auf der Website seien dazu zunächst einige Basics abgefragt worden: Sattel- oder Flachdach beispielsweise, Dachfenster, Anzahl der Bewohner und das Verbraucherverhalten. "Gratulation" habe es am Ende geheißen, eine Solaranlage könne zwischen 22.000 und 27.000 Euro Stromkosten einsparen. In welchem Zeitraum, ob in der Lebensdauer der Paneele, in zehn oder 20 Jahren, solche Informationen fehlten allerdings im Sales-Pitch des Startups.
Die beiden müssten erste Bilder ihres Hauses mit Dach hochladen und bereits Angaben zu ihren Wünschen machen, hieß es. Auch wenn sie Rentner und dementsprechend tagsüber oft zuhause sind, wollten sie einen Batteriespeicher dazu – und natürlich eine Wallbox, also eine Ladestation für ein künftiges Elektroauto. Schon ohne einen Stromer liegt ihr Bedarf im 120-Quadratmeter-Haus aber mit 3.200 Kilowattstunden im vergangenen Jahr leicht über dem Durchschnitt.
Nach der ersten Kontaktaufnahme dann der Verkaufsprozess – mit einer ganzen Reihe von Videocalls. Meine Eltern erhielten zunächst einen Termin mit einem Berater aus dem Sales-Team. In Verkaufsgespräch Nummer eins führte sie der Mitarbeiter durch die eigens generierte Powerpoint-Präsentation. Da seien die hochgeladenen Bilder des Hauses mit eingebaut gewesen, die Enpal direkt per Bildbearbeitung mit PV-Paneelen bestückt hat.
Trotz standardisierter Prozesse beim Energie-Startup hätten sich meine Eltern kompetent und vor allem individuell beraten gefühlt, erzählen sie mir. Vorläufiger Vorschlag von Enpal: 20 Paneele mit einer Gesamtleistung von 7,6 Kilowatt-Peak, dazu Wechselrichter und Energiespeicher von Huawei und eine Elf-Kilowatt-Wallbox von Starcharge.
Wechsel des Stromtarifs
Am Ende des Gespräches seien sie jedoch stutzig geworden, erzählen sie. Der Grund: Sie sollten direkt online einige Anträge freigeben. Neben dem Mietantrag unter anderem einen Gebäudenutzungsvertrag und eine Netzbetreibervollmacht, damit Enpal beispielsweise Informationen vom aktuellen Stromanbietern einholen dürfe.
Sie fühlten sich – auch angesichts der Flut an Informationen vorher – überrumpelt und mochten die Anträge lieber genau durchlesen, bevor sie etwas unterschreiben. So könnten sie in einem zweiten Termin etwaige Fragen klären, schlugen sie vor. Der Verkäufer sei zwar kurz überrascht gewesen, erzählt meine Mutter, habe dann aber sofort zugestimmt und alles per Mail rübergeschickt. „Wir haben uns letztlich nie gedrängt oder gar über den Tisch gezogen gefühlt“, erzählt sie. „Das waren ausführliche und sehr informative Gespräche.“
Tatsächlich unterschrieben meine Eltern im zweiten Anlauf die meisten Anträge, haben zwischen den Telefonaten aber einen Punkt gefunden, der ihnen nicht gefällt. Zwar handelt es sich noch nicht um einen endgültigen Vertrag, aber schon hier sei der Hinweis enthalten gewesen, dass die beiden für die Stromversorgung zu Enpal Energy wechseln würden. Soll heißen: Wenn die Solarpaneele gerade nicht genug produzieren und der Speicher leer wäre, bezögen sie den Strom aus dem Netz über Enpals Tarif. Mit 51 Cent pro Kilowattstunde im ersten Jahre wäre der rund sechs Cent teurer gewesen als der ihres örtlichen Grundversorgers.
Zum Vergleich: Laut dem Vergleichsportal Verivox lag der durchschnittliche Strompreis in Deutschland im September bei 51,59 Cent. Im Juli – zum Zeitpunkt des Gespräches – sind es 38,53 Cent. Im zweiten Videocall ist es aber kein Problem, einen Tarifwechsel schon zu diesem Zeitpunkt auszuschließen.
Ein Gutachter, der nicht selbst begutachtet
Trotzdem: Bis zur Unterschrift der ersten Anträge hat es nicht einmal zwei Wochen gedauert. Noch einmal zwei Wochen später, Ende Juli also, kam ein Enpal-Mitarbeiter vorbei, um das Haus zu begutachten, ein ehemaliger Stahlarbeiter, wie meine Eltern erzählen. Wie die anderen Monteure hat er dem Unternehmen zufolge auf Enpals Akademie eine Fortbildung absolviert, mit der die Firma seine eigenen Fachkräfte ausbildet. Enpal setze dabei sehr stark auf Quereinsteiger, um den Fachkräftemangel zu umgehen. Auch Langzeitarbeitslose oder Köche seien beispielsweise unter den Montage-Mitarbeitern, wie Manuel Lippert, Chef der Enpal-Montagegesellschaft, im Januar der Wirtschaftswoche erklärte.
Beim Ortsbesuch habe sich auch schon ein Prinzip der späteren Montagearbeiten gezeigt: Die Mitarbeiter waren den Schilderungen meiner Eltern zufolge mit einem Smartphone und einer firmeneigenen Software ausgestattet, die Arbeitsschritte standardisiert, jeder Mitarbeiter dokumentierte jeden Schritt per Foto, das dann zum Qualitätsmanagement zentral bei Enpal gespeichert wurde. Der Begutachter ging das ganze Haus ab, maß und zählten alles genau: von den Dachziegeln bis zum Platz im Keller, wo Wechselrichter und Speicherbatterie unterkommen sollen.
Für meine Eltern sei das gewöhnungsbedürftig gewesen. Denn einerseits sei der Mitarbeiter die erste reale Ansprechperson des Unternehmens außerhalb der Video-Calls gewesen. Andererseits habe er ihnen nicht sagen können, ob das Vorhaben so umsetzbar sei wie angekündigt. Er übernahm nur die Messung, die Entscheidung fiel in der Zentrale in Berlin. Auch in einigen Rezensionen zu Enpal auf Google oder dem Portal Trustpilot beschweren sich Kunden über solche standardisierten Verfahren: So heißt es bei einigen, ihre Anträge seien von Enpal als nicht realisierbar abgelehnt worden – obwohl Nachbarn mit den gleichen Bedingungen von anderen Anbietern problemlos Anlagen erhalten hätten. Die Möglichkeit für Rückfragen oder individuelle Anpassungen habe es aber nicht gegeben.
Kosten: Rund 54.000 Euro in 20 Jahren
Bei meinen Eltern kamn die Bestätigung postwendend – in einem nächsten Videocall. Mittlerweile war es Anfang August. Es gab wieder eine eigene kleine Präsentation. Alles sei machbar, hieß es dort. Nur zwei kleinere Veränderungen sollte es geben: Statt 20 könnten nur 18 Paneele mit 6,84 Kilowatt-Peak installiert werden. Fertig montiert sah es später aber aus, als wäre eigentlich noch genug Platz auf dem Dach gewesen. Der Grund für die Anpassung wurde nicht genannt. Zweite Änderung: Ein größerer Speicher mit zehn statt fünf Kilowattstunden Kapazität sollte her. Das sei für die Zahl der Paneele besser, lautete die Begründung.
Der Preis hatte es in sich: Rund 188 Euro zahlen meine Eltern nun in den ersten beiden Jahren monatlich an Miete für die Anlage. Nach den ersten 30 Monaten werden es sogar knapp 230 Euro im Monat sein. Bei der Enpal-typischen Mietlaufzeit von 20 Jahren kommt man damit auf Gesamtkosten von knapp 54.000 Euro – inklusive des symbolischen Euros, wenn meine Eltern Enpal die Anlage nach Ende der Laufzeit abkaufen wollen.
Kaufen wäre in der Anschaffung zunächst deutlich günstiger gewesen. Das haben auch meine Eltern recherchiert. Vergleichbar leistungsfähige Anlagen habe es bereits zwischen 25.000 und 35.000 Euro gegeben. Meinen Eltern war aber der Komfort wichtiger: „Wir wollten von vornherein nicht kaufen“, sagt mein Vater. Dann wären die beiden nach der Installation nämlich selbst für die Technik zuständig gewesen: Versicherungen abschließen, bei Defekten die Garantie geltend machen, Handwerker organisieren. „Wir wollten, dass es läuft und dass sich jemand darum kümmert, dass es auch weiter läuft“, sagt er.
Vertragsabschluss per Video-ID
Der Vertragsabschluss mit Enpal wurde am 9. August bestätigt. Sämtliche Unterschriften mussten meine Eltern digital tätigen, per Videoidentifikation über IDNow. Nicht gerade einfach für zwei Personen Mitte 60, zumal es während der Calls auch zu den üblichen Problemen wie Verbindungsabbrüchen gekommen sei. Dass meine Mutter den Prozess ohne meinen technikaffinen Vater geschafft hätte, wage ich zu bezweifeln.
Der Montagetermin fiel letztlich auf den 14. September. Meine Eltern sollten sich auch den Folgetag freihalten. Tatsächlich war ich am Montagetag selbst bei meinen Eltern zu Besuch. Ich kam gegen Mittag an und freute mich, beim Aufbau zusehen zu können – doch der war schon so gut wie fertig. Die spiegelglatten Oberflächen der Paneele blitzten mir schon vom Dach entgegen, die Transporter des fünfköpfigen Teams waren schon wieder beladen. Nur im Keller wurde noch gebohrt, um Speicher und Wechselrichter anzubringen.
Auch hier waren den Mitarbeitern alle Schritte wieder per App vorgegeben, sie dokumentierten ihre Arbeit in der App – ein Großteil des Teams sei erst ein halbes Jahr bis acht Monate dabei und habe vorher die Fortbildung von Enpal durchlaufen, wie mir auf Nachfrage erzählt wurde. Patzer passierten aber, wovor mein Vater Angst hatte. Er ist selbst handwerklich versiert und hatte einige Online-Bewertungen gelesen. Von verhunzten Bohrlöchern und allgemein unfähigen Monteuren sei dort die Rede gewesen. Doch bei meinen Eltern verlegten die Enpal-Mitarbeiter lediglich das Bodenkabel zur Garage ohne die nötige Plastikhülle, was der Elektriker im nächsten Schritt korrigierte. Ansonsten lief alles reibungslos und überraschend schnell.
Netzanschluss kann zum Problem werden
Dann hieß es erstmal: Warten. Einerseits auf den Anschluss durch den Elektriker, der bereits gut eine Woche später kommen sollte. Andererseits auf die Bestätigung durch den zuständigen Netzbetreiber. Zwischen drei und zwölf Wochen könne das dauern, hieß es in der Mitteilung von Enpal. Vorher könne die Anlage nicht in Betrieb genommen werden.
Gerade bei Käufern von Solaranlagen gerät dieser vor allem bürokratische Akt gerne zum Nadelöhr. Da können fertig montierte PV-Anlagen schonmal mehrere Monate auf dem Dach stehen, bevor die nötige Freigabe vorliegt. Vorteil bei Enpal: Das Startup übernimmt den Papierkram für den Mieter, sowohl beim Netzbetreiber als auch bei der Bundesnetzagentur. Und Kunden müssen erst zahlen, wenn die Paneele wirklich laufen, also ans Stromnetz angeschlossen sind und produzieren. Nur um das Finanzamt müssen sich die Mieter selbst kümmern.
Direkt angeschlossen und angelaufen
Bei meinen Eltern kam die Überraschung mit dem Elektriker: Der prüfte die Arbeit seiner Vorgänger – wobei er neben dem Fehler beim Bodenkabel einen losen Anschluss fand und dokumentierte – und schloss alles final an. Da teilte ihm die Software mit: Alle Genehmigungen lägen bereits vor, die Anlage könn bereits ans Netz.
Vom der ersten Kontaktaufnahme Anfang Juli bis zur Inbetriebnahme am 24. September hat der Prozess also nicht einmal drei ganze Monate gedauert. Seitdem produziert die Anlage Strom und speichert sie in der mitgelieferten Batterie. Alles viel Aufregung und Umstellung, sagen meine Eltern: Über die App des Anbieters könnten sie nun jederzeit die aktuelle Leistung der Anlage und den Akkustand des Speichers checken – und planten danach den Einsatz von Großgeräten wie Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner. „Hier geht es nicht mehr danach, wann die Maschine voll ist, sondern wann der Speicher voll ist“, sagt meine Mutter schmunzelnd. Waschtage würden also auch mit Blick auf den Wetterbericht geplant.
Wirtschaftlich lässt sich das ganze nach so kurzer Zeit natürlich noch nicht beurteilen. Bisher hat die Anlage 45 Kilowattstunden überproduziert und in das Stromnetz eingespeist – aber auch zukaufen mussten meine Eltern bereits rund zwölf Kilowattstunden. Sparen können sie bislang aber ohnehin nicht, da sie neben der Miete an Enpal bisher auch noch den normalen Abschlag an ihren Stromanbieter weiterzahlen. Doch trotz des eher düsteren Herbstwetters sind sie zufrieden: Auch an nicht ganz so dunklen, bewölkten Regentagen kommt die Anlage in Gang und füllt den Speicher durchaus mal um 40 Prozent.
Lohnen sich 54.000 Euro an Solaranlagen-Kosten? Diese Erfahrungen haben meine Eltern mit Enpal gemacht
Solaranlagen zu testen, ist gar nicht mal so einfach. Die Technik ist teuer und wenn es nicht gerade das kleine Paneel für den Balkon sein soll, braucht es zunächst ein Eigenheim mit passender Dachfläche – nicht gerade eine niedrige Einstiegshürde. Heißt für mich: Eltern fragen. Denn auch die hat die Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges aufgerüttelt. Und während überall von explodierender Nachfrage, Lieferschwierigkeiten und langen Wartezeiten zu lesen ist, haben meine Eltern über das deutsche Energie-Einhorn Enpal mittlerweile eine Solaranlage auf dem Dach – innerhalb von knapp drei Monaten von der ersten Anfrage bis zur ersten Stromproduktion. Ich habe den Prozess in den vergangenen Wochen aus nah und fern mitverfolgt und mir ihre erste Einschätzung geben lassen.
„Wir wollten kein großes Geld verdienen, sondern uns unabhängiger machen“, erklärt mein Vater mir den Schritt zu der Installation. Klimaschutz, ein künftiges E-Auto und die Wertsteigerung des Hauses spielten natürlich auch eine Rolle – schließlich sind beide Mitte 60.
Enpal war nicht ihre erste Anlaufstelle. Bevor sie auf die Website des Startups aufmerksam geworden waren, hatten sie schon bei mehreren Anbietern in ihrer Region angefragt. Allerdings mit wenig Erfolg: Bei einigen sei die Antwort ganz ausgeblieben, andere hätten abgesagt, weil sie keine Kapazität hätten. Einer habe ihnen geantwortet, dass der Auftrag vor Beginn von Krieg und Krise kein Problem gewesen wäre. Danach sei auch bei ihm die Zahl der Anfragen explodiert.
Anfang Juli: Die Kontaktaufnahme
Die beiden entschlossen sich am 1. Juli also, ein Angebot von Enpal einzuholen. Auf der Website seien dazu zunächst einige Basics abgefragt worden: Sattel- oder Flachdach beispielsweise, Dachfenster, Anzahl der Bewohner und das Verbraucherverhalten. "Gratulation" habe es am Ende geheißen, eine Solaranlage könne zwischen 22.000 und 27.000 Euro Stromkosten einsparen. In welchem Zeitraum, ob in der Lebensdauer der Paneele, in zehn oder 20 Jahren, solche Informationen fehlten allerdings im Sales-Pitch des Startups.
Die beiden müssten erste Bilder ihres Hauses mit Dach hochladen und bereits Angaben zu ihren Wünschen machen, hieß es. Auch wenn sie Rentner und dementsprechend tagsüber oft zuhause sind, wollten sie einen Batteriespeicher dazu – und natürlich eine Wallbox, also eine Ladestation für ein künftiges Elektroauto. Schon ohne einen Stromer liegt ihr Bedarf im 120-Quadratmeter-Haus aber mit 3.200 Kilowattstunden im vergangenen Jahr leicht über dem Durchschnitt.
Nach der ersten Kontaktaufnahme dann der Verkaufsprozess – mit einer ganzen Reihe von Videocalls. Meine Eltern erhielten zunächst einen Termin mit einem Berater aus dem Sales-Team. In Verkaufsgespräch Nummer eins führte sie der Mitarbeiter durch die eigens generierte Powerpoint-Präsentation. Da seien die hochgeladenen Bilder des Hauses mit eingebaut gewesen, die Enpal direkt per Bildbearbeitung mit PV-Paneelen bestückt hat.
Trotz standardisierter Prozesse beim Energie-Startup hätten sich meine Eltern kompetent und vor allem individuell beraten gefühlt, erzählen sie mir. Vorläufiger Vorschlag von Enpal: 20 Paneele mit einer Gesamtleistung von 7,6 Kilowatt-Peak, dazu Wechselrichter und Energiespeicher von Huawei und eine Elf-Kilowatt-Wallbox von Starcharge.
Wechsel des Stromtarifs
Am Ende des Gespräches seien sie jedoch stutzig geworden, erzählen sie. Der Grund: Sie sollten direkt online einige Anträge freigeben. Neben dem Mietantrag unter anderem einen Gebäudenutzungsvertrag und eine Netzbetreibervollmacht, damit Enpal beispielsweise Informationen vom aktuellen Stromanbietern einholen dürfe.
Sie fühlten sich – auch angesichts der Flut an Informationen vorher – überrumpelt und mochten die Anträge lieber genau durchlesen, bevor sie etwas unterschreiben. So könnten sie in einem zweiten Termin etwaige Fragen klären, schlugen sie vor. Der Verkäufer sei zwar kurz überrascht gewesen, erzählt meine Mutter, habe dann aber sofort zugestimmt und alles per Mail rübergeschickt. „Wir haben uns letztlich nie gedrängt oder gar über den Tisch gezogen gefühlt“, erzählt sie. „Das waren ausführliche und sehr informative Gespräche.“
Tatsächlich unterschrieben meine Eltern im zweiten Anlauf die meisten Anträge, haben zwischen den Telefonaten aber einen Punkt gefunden, der ihnen nicht gefällt. Zwar handelt es sich noch nicht um einen endgültigen Vertrag, aber schon hier sei der Hinweis enthalten gewesen, dass die beiden für die Stromversorgung zu Enpal Energy wechseln würden. Soll heißen: Wenn die Solarpaneele gerade nicht genug produzieren und der Speicher leer wäre, bezögen sie den Strom aus dem Netz über Enpals Tarif. Mit 51 Cent pro Kilowattstunde im ersten Jahre wäre der rund sechs Cent teurer gewesen als der ihres örtlichen Grundversorgers.
Zum Vergleich: Laut dem Vergleichsportal Verivox lag der durchschnittliche Strompreis in Deutschland im September bei 51,59 Cent. Im Juli – zum Zeitpunkt des Gespräches – sind es 38,53 Cent. Im zweiten Videocall ist es aber kein Problem, einen Tarifwechsel schon zu diesem Zeitpunkt auszuschließen.
Ein Gutachter, der nicht selbst begutachtet
Trotzdem: Bis zur Unterschrift der ersten Anträge hat es nicht einmal zwei Wochen gedauert. Noch einmal zwei Wochen später, Ende Juli also, kam ein Enpal-Mitarbeiter vorbei, um das Haus zu begutachten, ein ehemaliger Stahlarbeiter, wie meine Eltern erzählen. Wie die anderen Monteure hat er dem Unternehmen zufolge auf Enpals Akademie eine Fortbildung absolviert, mit der die Firma seine eigenen Fachkräfte ausbildet. Enpal setze dabei sehr stark auf Quereinsteiger, um den Fachkräftemangel zu umgehen. Auch Langzeitarbeitslose oder Köche seien beispielsweise unter den Montage-Mitarbeitern, wie Manuel Lippert, Chef der Enpal-Montagegesellschaft, im Januar der Wirtschaftswoche erklärte.
Beim Ortsbesuch habe sich auch schon ein Prinzip der späteren Montagearbeiten gezeigt: Die Mitarbeiter waren den Schilderungen meiner Eltern zufolge mit einem Smartphone und einer firmeneigenen Software ausgestattet, die Arbeitsschritte standardisiert, jeder Mitarbeiter dokumentierte jeden Schritt per Foto, das dann zum Qualitätsmanagement zentral bei Enpal gespeichert wurde. Der Begutachter ging das ganze Haus ab, maß und zählten alles genau: von den Dachziegeln bis zum Platz im Keller, wo Wechselrichter und Speicherbatterie unterkommen sollen.
Für meine Eltern sei das gewöhnungsbedürftig gewesen. Denn einerseits sei der Mitarbeiter die erste reale Ansprechperson des Unternehmens außerhalb der Video-Calls gewesen. Andererseits habe er ihnen nicht sagen können, ob das Vorhaben so umsetzbar sei wie angekündigt. Er übernahm nur die Messung, die Entscheidung fiel in der Zentrale in Berlin. Auch in einigen Rezensionen zu Enpal auf Google oder dem Portal Trustpilot beschweren sich Kunden über solche standardisierten Verfahren: So heißt es bei einigen, ihre Anträge seien von Enpal als nicht realisierbar abgelehnt worden – obwohl Nachbarn mit den gleichen Bedingungen von anderen Anbietern problemlos Anlagen erhalten hätten. Die Möglichkeit für Rückfragen oder individuelle Anpassungen habe es aber nicht gegeben.
Kosten: Rund 54.000 Euro in 20 Jahren
Bei meinen Eltern kamn die Bestätigung postwendend – in einem nächsten Videocall. Mittlerweile war es Anfang August. Es gab wieder eine eigene kleine Präsentation. Alles sei machbar, hieß es dort. Nur zwei kleinere Veränderungen sollte es geben: Statt 20 könnten nur 18 Paneele mit 6,84 Kilowatt-Peak installiert werden. Fertig montiert sah es später aber aus, als wäre eigentlich noch genug Platz auf dem Dach gewesen. Der Grund für die Anpassung wurde nicht genannt. Zweite Änderung: Ein größerer Speicher mit zehn statt fünf Kilowattstunden Kapazität sollte her. Das sei für die Zahl der Paneele besser, lautete die Begründung.
Der Preis hatte es in sich: Rund 188 Euro zahlen meine Eltern nun in den ersten beiden Jahren monatlich an Miete für die Anlage. Nach den ersten 30 Monaten werden es sogar knapp 230 Euro im Monat sein. Bei der Enpal-typischen Mietlaufzeit von 20 Jahren kommt man damit auf Gesamtkosten von knapp 54.000 Euro – inklusive des symbolischen Euros, wenn meine Eltern Enpal die Anlage nach Ende der Laufzeit abkaufen wollen.
Kaufen wäre in der Anschaffung zunächst deutlich günstiger gewesen. Das haben auch meine Eltern recherchiert. Vergleichbar leistungsfähige Anlagen habe es bereits zwischen 25.000 und 35.000 Euro gegeben. Meinen Eltern war aber der Komfort wichtiger: „Wir wollten von vornherein nicht kaufen“, sagt mein Vater. Dann wären die beiden nach der Installation nämlich selbst für die Technik zuständig gewesen: Versicherungen abschließen, bei Defekten die Garantie geltend machen, Handwerker organisieren. „Wir wollten, dass es läuft und dass sich jemand darum kümmert, dass es auch weiter läuft“, sagt er.
Vertragsabschluss per Video-ID
Der Vertragsabschluss mit Enpal wurde am 9. August bestätigt. Sämtliche Unterschriften mussten meine Eltern digital tätigen, per Videoidentifikation über IDNow. Nicht gerade einfach für zwei Personen Mitte 60, zumal es während der Calls auch zu den üblichen Problemen wie Verbindungsabbrüchen gekommen sei. Dass meine Mutter den Prozess ohne meinen technikaffinen Vater geschafft hätte, wage ich zu bezweifeln.
Der Montagetermin fiel letztlich auf den 14. September. Meine Eltern sollten sich auch den Folgetag freihalten. Tatsächlich war ich am Montagetag selbst bei meinen Eltern zu Besuch. Ich kam gegen Mittag an und freute mich, beim Aufbau zusehen zu können – doch der war schon so gut wie fertig. Die spiegelglatten Oberflächen der Paneele blitzten mir schon vom Dach entgegen, die Transporter des fünfköpfigen Teams waren schon wieder beladen. Nur im Keller wurde noch gebohrt, um Speicher und Wechselrichter anzubringen.
Auch hier waren den Mitarbeitern alle Schritte wieder per App vorgegeben, sie dokumentierten ihre Arbeit in der App – ein Großteil des Teams sei erst ein halbes Jahr bis acht Monate dabei und habe vorher die Fortbildung von Enpal durchlaufen, wie mir auf Nachfrage erzählt wurde. Patzer passierten aber, wovor mein Vater Angst hatte. Er ist selbst handwerklich versiert und hatte einige Online-Bewertungen gelesen. Von verhunzten Bohrlöchern und allgemein unfähigen Monteuren sei dort die Rede gewesen. Doch bei meinen Eltern verlegten die Enpal-Mitarbeiter lediglich das Bodenkabel zur Garage ohne die nötige Plastikhülle, was der Elektriker im nächsten Schritt korrigierte. Ansonsten lief alles reibungslos und überraschend schnell.
Netzanschluss kann zum Problem werden
Dann hieß es erstmal: Warten. Einerseits auf den Anschluss durch den Elektriker, der bereits gut eine Woche später kommen sollte. Andererseits auf die Bestätigung durch den zuständigen Netzbetreiber. Zwischen drei und zwölf Wochen könne das dauern, hieß es in der Mitteilung von Enpal. Vorher könne die Anlage nicht in Betrieb genommen werden.
Gerade bei Käufern von Solaranlagen gerät dieser vor allem bürokratische Akt gerne zum Nadelöhr. Da können fertig montierte PV-Anlagen schonmal mehrere Monate auf dem Dach stehen, bevor die nötige Freigabe vorliegt. Vorteil bei Enpal: Das Startup übernimmt den Papierkram für den Mieter, sowohl beim Netzbetreiber als auch bei der Bundesnetzagentur. Und Kunden müssen erst zahlen, wenn die Paneele wirklich laufen, also ans Stromnetz angeschlossen sind und produzieren. Nur um das Finanzamt müssen sich die Mieter selbst kümmern.
Direkt angeschlossen und angelaufen
Bei meinen Eltern kam die Überraschung mit dem Elektriker: Der prüfte die Arbeit seiner Vorgänger – wobei er neben dem Fehler beim Bodenkabel einen losen Anschluss fand und dokumentierte – und schloss alles final an. Da teilte ihm die Software mit: Alle Genehmigungen lägen bereits vor, die Anlage könn bereits ans Netz.
Vom der ersten Kontaktaufnahme Anfang Juli bis zur Inbetriebnahme am 24. September hat der Prozess also nicht einmal drei ganze Monate gedauert. Seitdem produziert die Anlage Strom und speichert sie in der mitgelieferten Batterie. Alles viel Aufregung und Umstellung, sagen meine Eltern: Über die App des Anbieters könnten sie nun jederzeit die aktuelle Leistung der Anlage und den Akkustand des Speichers checken – und planten danach den Einsatz von Großgeräten wie Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner. „Hier geht es nicht mehr danach, wann die Maschine voll ist, sondern wann der Speicher voll ist“, sagt meine Mutter schmunzelnd. Waschtage würden also auch mit Blick auf den Wetterbericht geplant.
Wirtschaftlich lässt sich das ganze nach so kurzer Zeit natürlich noch nicht beurteilen. Bisher hat die Anlage 45 Kilowattstunden überproduziert und in das Stromnetz eingespeist – aber auch zukaufen mussten meine Eltern bereits rund zwölf Kilowattstunden. Sparen können sie bislang aber ohnehin nicht, da sie neben der Miete an Enpal bisher auch noch den normalen Abschlag an ihren Stromanbieter weiterzahlen. Doch trotz des eher düsteren Herbstwetters sind sie zufrieden: Auch an nicht ganz so dunklen, bewölkten Regentagen kommt die Anlage in Gang und füllt den Speicher durchaus mal um 40 Prozent.
Zitat von Gast am 14. Oktober 2022, 07:04 UhrVerschnaufpause an den Gasmärkten: Warum die Preise jetzt stark fallen
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Gaspreis über Monate nur eine Richtung gekannt: nach oben. Kostete die Megawattstunde Anfang Jahr noch rund 70 Euro, so bezahlten Gaskunden Ende August gegen 350 Euro für eine auf den kommenden Monat terminierte Lieferung. Seither fallen die Preise überraschend stark – auf derzeit rund 160 Euro. Der Preis am wichtigsten europäischen Handelsplatz, TTF, gilt als Richtschnur für das europäische Preisniveau.
Warum bricht der Gaspreis ein?
Ausschlaggebend dürfte ein ganzes Konglomerat von Gründen sein. Die wichtigsten Faktoren sind die überraschend gut gefüllten Gasspeicher, die eher milden Temperaturen, die zunehmenden Ersatzlieferungen, die sich abzeichnende Konjunkturverlangsamung und die Energiesparmassnahmen. Diese Gründe sorgen dafür, dass das Szenario eines gravierenden Gasmangels nicht mehr so akut ist wie noch vor Monaten befürchtet.
Wie gut sind die Speicher gefüllt?
Fast alle europäischen Länder haben in der Ukraine-Krise rasch gehandelt. Inzwischen sind praktisch überall die Gasspeicher weit überdurchschnittlich gut gefüllt. Nach Ansicht von Experten der Brüsseler Denkfabrik Bruegel könnten die Vorräte etwa 40 Prozent des Bedarfs decken. Damit zeigt sich aber, dass es trotzdem weitere Gasimporte über Pipelines und Flüssiggas-Terminals braucht.
Die Schweiz hat keine eigenen Gasspeicher und ist vollständig auf Importe aus den umliegenden Ländern angewiesen. Die Vorräte in diesen Ländern sind deshalb auch für die Schweiz entscheidend.
Deutschland: Das bis anhin stark von russischem Öl abhängige Nachbarland kommt mit der Vorratsspeicherung gut voran. Der Füllstand liegt mit rund 95 Prozent weit über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Der Zielwert ist überraschend schnell erreicht worden. Allein mit diesem Volumen könnte Deutschland die Wirtschaft und Privatpersonen zwei bis drei durchschnittlich kalte Wintermonate lang mit Gas versorgen.
Frankreich: Das Land, das weniger auf russisches Gas angewiesen war, hat seine Gasspeicher im Hinblick auf den Winter ebenfalls vollständig gefüllt. Mit etwa 130 Terawattstunden liege der Energievorrat deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die Gasmenge entspricht zwei Dritteln des Energiebedarfs aller Privatpersonen sowie kleinen und mittleren Unternehmen im Winter.
Italien: Hier hat sich die Lage ebenfalls beruhigt. Das Land hat den Anteil des russischen Gases von einst 40 auf jetzt noch 10 Prozent verringert. Nach einem kurzen Lieferstopp strömt jetzt wieder russisches Gas durch Österreich nach Italien. Der Füllstand der Speicher beträgt hier 90 Prozent.
Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) werden die Gasspeicher in der EU nur dann auf ein kritisches Niveau von 5 Prozent im Februar fallen, falls Russland seine Gaslieferungen komplett einstellt, die EU-Länder keine Energiesparmassnahmen ergreifen und Flüssigerdgas in nur geringem Mass importiert wird.
Verschnaufpause an den Gasmärkten: Warum die Preise jetzt stark fallen
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Gaspreis über Monate nur eine Richtung gekannt: nach oben. Kostete die Megawattstunde Anfang Jahr noch rund 70 Euro, so bezahlten Gaskunden Ende August gegen 350 Euro für eine auf den kommenden Monat terminierte Lieferung. Seither fallen die Preise überraschend stark – auf derzeit rund 160 Euro. Der Preis am wichtigsten europäischen Handelsplatz, TTF, gilt als Richtschnur für das europäische Preisniveau.
Warum bricht der Gaspreis ein?
Ausschlaggebend dürfte ein ganzes Konglomerat von Gründen sein. Die wichtigsten Faktoren sind die überraschend gut gefüllten Gasspeicher, die eher milden Temperaturen, die zunehmenden Ersatzlieferungen, die sich abzeichnende Konjunkturverlangsamung und die Energiesparmassnahmen. Diese Gründe sorgen dafür, dass das Szenario eines gravierenden Gasmangels nicht mehr so akut ist wie noch vor Monaten befürchtet.
Wie gut sind die Speicher gefüllt?
Fast alle europäischen Länder haben in der Ukraine-Krise rasch gehandelt. Inzwischen sind praktisch überall die Gasspeicher weit überdurchschnittlich gut gefüllt. Nach Ansicht von Experten der Brüsseler Denkfabrik Bruegel könnten die Vorräte etwa 40 Prozent des Bedarfs decken. Damit zeigt sich aber, dass es trotzdem weitere Gasimporte über Pipelines und Flüssiggas-Terminals braucht.
Die Schweiz hat keine eigenen Gasspeicher und ist vollständig auf Importe aus den umliegenden Ländern angewiesen. Die Vorräte in diesen Ländern sind deshalb auch für die Schweiz entscheidend.
Deutschland: Das bis anhin stark von russischem Öl abhängige Nachbarland kommt mit der Vorratsspeicherung gut voran. Der Füllstand liegt mit rund 95 Prozent weit über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Der Zielwert ist überraschend schnell erreicht worden. Allein mit diesem Volumen könnte Deutschland die Wirtschaft und Privatpersonen zwei bis drei durchschnittlich kalte Wintermonate lang mit Gas versorgen.
Frankreich: Das Land, das weniger auf russisches Gas angewiesen war, hat seine Gasspeicher im Hinblick auf den Winter ebenfalls vollständig gefüllt. Mit etwa 130 Terawattstunden liege der Energievorrat deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die Gasmenge entspricht zwei Dritteln des Energiebedarfs aller Privatpersonen sowie kleinen und mittleren Unternehmen im Winter.
Italien: Hier hat sich die Lage ebenfalls beruhigt. Das Land hat den Anteil des russischen Gases von einst 40 auf jetzt noch 10 Prozent verringert. Nach einem kurzen Lieferstopp strömt jetzt wieder russisches Gas durch Österreich nach Italien. Der Füllstand der Speicher beträgt hier 90 Prozent.
Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) werden die Gasspeicher in der EU nur dann auf ein kritisches Niveau von 5 Prozent im Februar fallen, falls Russland seine Gaslieferungen komplett einstellt, die EU-Länder keine Energiesparmassnahmen ergreifen und Flüssigerdgas in nur geringem Mass importiert wird.
Zitat von Gast am 29. November 2022, 15:00 UhrSolaranlagen auf dem Balkon: So viel bringen die Mini-Kraftwerke wirklich und darum wird es günstiger, wenn ihr mit dem Kauf wartet
In Folge des Angriffskrieges auf die Ukraine und der damit einhergehenden Preisrally bei Gas und Strom hat in diesem Jahr ein regelrechter Run auf Solaranlagen eingesetzt – überwiegend mit dem Ziel vieler Verbraucher, autarker zu werden vom Strommarkt. Aber die Investition ist groß und für viele Menschen ohne Eigenheim gar nicht zugänglich. Daher gab es parallel einen weiteren Hype: Solaranlagen auf dem Balkon oder der Terrasse, die schlicht über einen handelsüblichen Stecker angeschlossen werden können. Kleine Kraftwerke also, die Strom für den Eigenbedarf produzieren sollen.
Bereits Ende 2021 waren laut der Verbraucherzentrale 190.000 solcher Systeme in Deutschland im Einsatz. Im laufenden Jahr dürfte die Zahl deutlich angestiegen sein. Der Vorteil: Grundsätzlich können Laien die Anlage selbst aufstellen und anschließen. Auch das Anbringen außen am Balkongeländer könnten die Interessenten selbst übernehmen, erklärt Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale NRW – wenn sie es sich selbst zutrauen und besonders auf Sicherheit achten.
Was es vor der Anschaffung zu beachten gibt, haben wir hier für euch zusammengetragen.
Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?
Grundsätzlich funktioniert eine Solaranlage für den Balkon wie eine Solaranlage für das Dach: Sie besteht aus einem oder mehreren Solarpaneelen, die bei Sonneneinstrahlung Gleichstrom produzieren. Daran angeschlossen ist ein sogenannter Wechselrichter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. So kann der Strom ins Netz eingespeist werden – und das funktioniert bei Balkonkraftwerken ganz einfach über einen Stecker.
Bei Balkonkraftwerken handelt es sich aber nicht um große Photovoltaikanlagen, wie sie beispielsweise auf Einfamilienhäusern installiert sind. Sie haben im Regelfall nur eine Anschlussleistung von bis zu 600 Watt, die durch den Wechselrichter bestimmt wird. Heißt: Auch wenn ihr zwei Paneele mit jeweils 350 Watt Maximalleistung installiert, wird der Output vom Wechselrichter begrenzt. Das soll vor einer Überlastung des heimischen Stromnetzes schützen. Zum Vergleich: Anlagen auf Einfamilienhäusern bieten Spitzenleistungen von mehreren Kilowatt.Balkonkraftwerke sind also vor allem dazu gedacht, für den Eigenbedarf zu produzieren. Wenn die Anlage Strom produziert, greifen Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschine darauf zurück – und reduzieren so die Strommenge, die vom Netzbetreiber bezogen wird. Das senkt auf Dauer die Stromkosten. Der Verbraucherzentrale zufolge reicht für den Eigenbedarf meist schon ein Standard-Modul mit 350 bis 360 Watt.
Wie viel Strom liefert ein Balkonkraftwerk?
Wie viel Strom so ein Balkonkraftwerk liefert, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören neben Anzahl und Leistung der Paneele auch die Ausrichtung des Balkons, der Winkel, in dem die Module am Balkon angebracht sind. Und natürlich, wie viele Sonnenstunden es über das Jahr gibt.
Einen guten Eindruck der unterschiedlichen Parameter gibt ein Solar-Rechner der HTW Berlin. Nutzer können hier an verschiedenen Parametern drehen und sich eine Einschätzung der Stromproduktion geben lassen. Ein Beispiel: Ein einzelnes Panel mit 350 Watt Nennleistung produziert laut dem Rechner in einem Jahr rund 240 Kilowattstunden in einem Jahr – vorausgesetzt das Panel hängt gerade an einem Südbalkon. Steht das Panel im 45-Grad-Winkel vom Balkongitter ab, lässt sich die Stromproduktion laut dem Rechner auf 340 Kilowattstunden erhöhen. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Zwei-Personenhaushalt verbraucht laut dem Vergleichsportal Verivox pro Jahr etwa 2100 Kilowattstunden.
Wie viel kostet eine Solaranlage für den Balkon und welche Anbieter gibt es?
Die Preise für Balkonkraftwerke gehen teils deutlich auseinander. Auf die kleinen Anlagen spezialisiert haben sich beispielsweise Anbieter wie das Leipziger Startup Priwatt oder auch Firmen wie Yuma, EET Energy oder Alpha Solare. Aber auch Shops wie Plugin Energy oder Lieckipedia haben die Stecker-Anlagen im Sortiment. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft gibt es mehr als 150 Anbieter für Stecker-Solaranlagen. Eine detailliertere Marktübersicht bieten die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und das PV-Magazin.
Bei Priwatt beispielsweise gibt es ein einzelnes Modul mit Wechselrichter ab 499 Euro. Mit einer Balkonhalterung zahlen Nutzer bereits 661 Euro. Zwei Module, die dann die vollen 600 Watt Anschlussleistung bieten, kommen entsprechend auf rund 1080 Euro. Ähnlich sind die Preise bei Anbieter Yuma.
Eventuell muss zusätzlich noch ein neuer Zähler eingebaut werden. Ihr braucht für den Betrieb eures Balkonkraftwerks mindestens einen Zähler mit Rücklaufsperre. Sobald eure Anlage überschüssigen Strom ins Netz einspeichert, würde euer Zähler sonst nämlich tatsächlich rückwärts laufen. Heißt: Strom, den ihr eigentlich vom Anbieter bezogen habt, würde bei der Abrechnung nicht mehr gezählt. Für den Einbau darf euer Netzbetreiber allerdings keine Kosten in Rechnung stellen, so die Verbraucherzentrale – höchstens die jährlichen Messkosten können sich verteuern.
Sind Solaranlagen für den Balkon überhaupt verfügbar?
Bei der Beschaffung gibt es aber ein weiteres Problem: Ukraine-Krieg und Energiekrise hatten einen Run auf die kleinen Module ausgelöst – bei gleichzeitig gestörten Lieferketten. Bei vielen Anbietern waren die Module daher ausverkauft. Mittlerweile hat sich die Verfügbarkeit vielerorts verbessert, auf Nachfrage erklärten einige Anbieter aber, dass es weiterhin Probleme bei der Warenbeschaffung gebe – etwa bei Wechselrichtern oder Speichertechniken.
Trotzdem hat das auch Auswirkungen auf den Preis, wie Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Solarwirtschaft erklärte: „Infolge der Verknappung bei Solarkomponenten, steigenden Transport-, Arbeits- und Finanzierungskonditionen, beobachten wir in den letzten Monaten auch Preissteigerungen bei Solarsystemen.“ Der Verband hofft, dass sich die Lieferketten im Laufe des kommenden Jahres normalisieren.
Es könnte sich aber ohnehin lohnen, noch bis zum kommenden Jahr mit der Anschaffung eines Balkonkraftwerks zu warten. Denn mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sieht die Bundesregierung auch vor, den Kauf von kleinen Solaranlagen bis 30 Kilowatt-Peak von der Umsatzsteuer zu befreien. Gelten soll die Regelung ab dem 1. Januar 2023. Es könnte also sein, dass Anlagen noch einmal günstiger werden.
Wann lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Das hat natürlich Auswirkungen auf die Frage, ab wann sich ein Balkonkraftwerk finanziell lohnt. Auch dafür lohnt ein Blick in den Rechner der HTW Berlin. Für den realen Wert kommt es natürlich auf das individuelle Nutzungsverhalten an. Denn wenn ihr beispielsweise Waschmaschine und Trockner trotz Balkonkraftwerk weiter über Nacht laufen lasst, fällt eure individuelle Stromersparnis natürlich deutlich geringer aus.
Trotzdem: Wenn wir das obige Beispiel von eines einzelnen Panels nehmen, das gerade am Balkongitter eins Südbalkons montiert wurde, könnt ihr laut dem Rechner rund 180 Kilowattstunden pro Jahr weniger von eurem Stromanbieter beziehen. Bezahlt ihr für die Stecker-Anlage und Unterbau also beispielsweise 600 Euro, dauert es bei einem Strompreis von 43 Cent pro Kilowattstunde rund acht Jahre, bis ihr das investierte Geld wieder raus habt. Dafür könnt ihr die Anlage bei einem Umzug allerdings einfach mitnehmen und ummelden, müsst also im Idealfall nicht neu investieren.
Wo ihr die Solarmodule anmelden müsst – und welchen Stecker ihr braucht
Die Module sind zwar nicht dazu gedacht, Strom für das Netz zu produzieren und einzuspeisen. Trotzdem müssen sie angemeldet werden. Mieter müssen ihren Vermieter fragen, Wohnungseigentümer die Eigentümerversammlung des jeweiligen Hauses, erklärt die Verbraucherzentrale. Außerdem müsst ihr die Balkonkraftwerke bei eurem Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur anmelden, im sogenannten Marktstammdatenregister.
Dazu kommen noch zwei weitere Hürden – nämlich der Stecker und die richtige Steckdose. Grundsätzlich können Balkonkraftwerke über einfache Schutzkontakt-Stecker (Schuko) angeschlossen werden. Die Norm des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik sieht allerdings einen sichereren Wieland-Stecker vor. Die Norm ist nicht verpflichtend, allerdings verlangen einige Netzbetreiber laut Dr. Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale NRW die Installation einer Wieland-Steckdose – die von einem Elektriker durchgeführt werden muss. Solar-Experte Volker Quaschning hält das im Gespräch mich dem „Handelsblatt“ aufgrund der geringen Leistung für Unsinn: „Das ist ja weniger als ein Toaster, den Sie da anschließen“, sagte er der Zeitung.
Viele Wohnungen, gerade ältere Bauten, verfügen allerdings gar nicht über eine Balkonsteckdose, an der man die PV-Module anschließen könnte. Und im Winter möchte wohl kaum jemand ein Fenster offen stehen haben, um dort das Kabel durchzuführen. Auch der Einbau einer solchen Balkonsteckdose muss laut Dr. Reinhard Loch mit dem Vermieter abgeklärt und von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Diese Kosten kämen also hinzu und würden den Zeitraum, bis sich die Anlage amortisiert hat, deutlich verlängern.
Nach Einschätzung der Verbraucherzentrale NRW verbessert ein Speicher auf dem Balkon die Rentabilität der Anlage nicht: „Aus unserer Sicht lohnen sich Speicher wegen der geringen Größe der Balkonkraftwerke nicht“, erklärt Dr. Reinhard Loch. „Die sollte man also höchstens aus Eigeninteresse anbringen, also wenn man noch autarker werden will. Weniger aus Motiven der Wirtschaftlichkeit.“
Solaranlagen auf dem Balkon: So viel bringen die Mini-Kraftwerke wirklich und darum wird es günstiger, wenn ihr mit dem Kauf wartet
In Folge des Angriffskrieges auf die Ukraine und der damit einhergehenden Preisrally bei Gas und Strom hat in diesem Jahr ein regelrechter Run auf Solaranlagen eingesetzt – überwiegend mit dem Ziel vieler Verbraucher, autarker zu werden vom Strommarkt. Aber die Investition ist groß und für viele Menschen ohne Eigenheim gar nicht zugänglich. Daher gab es parallel einen weiteren Hype: Solaranlagen auf dem Balkon oder der Terrasse, die schlicht über einen handelsüblichen Stecker angeschlossen werden können. Kleine Kraftwerke also, die Strom für den Eigenbedarf produzieren sollen.
Bereits Ende 2021 waren laut der Verbraucherzentrale 190.000 solcher Systeme in Deutschland im Einsatz. Im laufenden Jahr dürfte die Zahl deutlich angestiegen sein. Der Vorteil: Grundsätzlich können Laien die Anlage selbst aufstellen und anschließen. Auch das Anbringen außen am Balkongeländer könnten die Interessenten selbst übernehmen, erklärt Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale NRW – wenn sie es sich selbst zutrauen und besonders auf Sicherheit achten.
Was es vor der Anschaffung zu beachten gibt, haben wir hier für euch zusammengetragen.
Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?
Grundsätzlich funktioniert eine Solaranlage für den Balkon wie eine Solaranlage für das Dach: Sie besteht aus einem oder mehreren Solarpaneelen, die bei Sonneneinstrahlung Gleichstrom produzieren. Daran angeschlossen ist ein sogenannter Wechselrichter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. So kann der Strom ins Netz eingespeist werden – und das funktioniert bei Balkonkraftwerken ganz einfach über einen Stecker.
Balkonkraftwerke sind also vor allem dazu gedacht, für den Eigenbedarf zu produzieren. Wenn die Anlage Strom produziert, greifen Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschine darauf zurück – und reduzieren so die Strommenge, die vom Netzbetreiber bezogen wird. Das senkt auf Dauer die Stromkosten. Der Verbraucherzentrale zufolge reicht für den Eigenbedarf meist schon ein Standard-Modul mit 350 bis 360 Watt.
Wie viel Strom liefert ein Balkonkraftwerk?
Wie viel Strom so ein Balkonkraftwerk liefert, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören neben Anzahl und Leistung der Paneele auch die Ausrichtung des Balkons, der Winkel, in dem die Module am Balkon angebracht sind. Und natürlich, wie viele Sonnenstunden es über das Jahr gibt.
Einen guten Eindruck der unterschiedlichen Parameter gibt ein Solar-Rechner der HTW Berlin. Nutzer können hier an verschiedenen Parametern drehen und sich eine Einschätzung der Stromproduktion geben lassen. Ein Beispiel: Ein einzelnes Panel mit 350 Watt Nennleistung produziert laut dem Rechner in einem Jahr rund 240 Kilowattstunden in einem Jahr – vorausgesetzt das Panel hängt gerade an einem Südbalkon. Steht das Panel im 45-Grad-Winkel vom Balkongitter ab, lässt sich die Stromproduktion laut dem Rechner auf 340 Kilowattstunden erhöhen. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Zwei-Personenhaushalt verbraucht laut dem Vergleichsportal Verivox pro Jahr etwa 2100 Kilowattstunden.
Wie viel kostet eine Solaranlage für den Balkon und welche Anbieter gibt es?
Die Preise für Balkonkraftwerke gehen teils deutlich auseinander. Auf die kleinen Anlagen spezialisiert haben sich beispielsweise Anbieter wie das Leipziger Startup Priwatt oder auch Firmen wie Yuma, EET Energy oder Alpha Solare. Aber auch Shops wie Plugin Energy oder Lieckipedia haben die Stecker-Anlagen im Sortiment. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft gibt es mehr als 150 Anbieter für Stecker-Solaranlagen. Eine detailliertere Marktübersicht bieten die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und das PV-Magazin.
Bei Priwatt beispielsweise gibt es ein einzelnes Modul mit Wechselrichter ab 499 Euro. Mit einer Balkonhalterung zahlen Nutzer bereits 661 Euro. Zwei Module, die dann die vollen 600 Watt Anschlussleistung bieten, kommen entsprechend auf rund 1080 Euro. Ähnlich sind die Preise bei Anbieter Yuma.
Eventuell muss zusätzlich noch ein neuer Zähler eingebaut werden. Ihr braucht für den Betrieb eures Balkonkraftwerks mindestens einen Zähler mit Rücklaufsperre. Sobald eure Anlage überschüssigen Strom ins Netz einspeichert, würde euer Zähler sonst nämlich tatsächlich rückwärts laufen. Heißt: Strom, den ihr eigentlich vom Anbieter bezogen habt, würde bei der Abrechnung nicht mehr gezählt. Für den Einbau darf euer Netzbetreiber allerdings keine Kosten in Rechnung stellen, so die Verbraucherzentrale – höchstens die jährlichen Messkosten können sich verteuern.
Sind Solaranlagen für den Balkon überhaupt verfügbar?
Bei der Beschaffung gibt es aber ein weiteres Problem: Ukraine-Krieg und Energiekrise hatten einen Run auf die kleinen Module ausgelöst – bei gleichzeitig gestörten Lieferketten. Bei vielen Anbietern waren die Module daher ausverkauft. Mittlerweile hat sich die Verfügbarkeit vielerorts verbessert, auf Nachfrage erklärten einige Anbieter aber, dass es weiterhin Probleme bei der Warenbeschaffung gebe – etwa bei Wechselrichtern oder Speichertechniken.
Trotzdem hat das auch Auswirkungen auf den Preis, wie Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Solarwirtschaft erklärte: „Infolge der Verknappung bei Solarkomponenten, steigenden Transport-, Arbeits- und Finanzierungskonditionen, beobachten wir in den letzten Monaten auch Preissteigerungen bei Solarsystemen.“ Der Verband hofft, dass sich die Lieferketten im Laufe des kommenden Jahres normalisieren.
Es könnte sich aber ohnehin lohnen, noch bis zum kommenden Jahr mit der Anschaffung eines Balkonkraftwerks zu warten. Denn mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sieht die Bundesregierung auch vor, den Kauf von kleinen Solaranlagen bis 30 Kilowatt-Peak von der Umsatzsteuer zu befreien. Gelten soll die Regelung ab dem 1. Januar 2023. Es könnte also sein, dass Anlagen noch einmal günstiger werden.
Wann lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Das hat natürlich Auswirkungen auf die Frage, ab wann sich ein Balkonkraftwerk finanziell lohnt. Auch dafür lohnt ein Blick in den Rechner der HTW Berlin. Für den realen Wert kommt es natürlich auf das individuelle Nutzungsverhalten an. Denn wenn ihr beispielsweise Waschmaschine und Trockner trotz Balkonkraftwerk weiter über Nacht laufen lasst, fällt eure individuelle Stromersparnis natürlich deutlich geringer aus.
Trotzdem: Wenn wir das obige Beispiel von eines einzelnen Panels nehmen, das gerade am Balkongitter eins Südbalkons montiert wurde, könnt ihr laut dem Rechner rund 180 Kilowattstunden pro Jahr weniger von eurem Stromanbieter beziehen. Bezahlt ihr für die Stecker-Anlage und Unterbau also beispielsweise 600 Euro, dauert es bei einem Strompreis von 43 Cent pro Kilowattstunde rund acht Jahre, bis ihr das investierte Geld wieder raus habt. Dafür könnt ihr die Anlage bei einem Umzug allerdings einfach mitnehmen und ummelden, müsst also im Idealfall nicht neu investieren.
Wo ihr die Solarmodule anmelden müsst – und welchen Stecker ihr braucht
Die Module sind zwar nicht dazu gedacht, Strom für das Netz zu produzieren und einzuspeisen. Trotzdem müssen sie angemeldet werden. Mieter müssen ihren Vermieter fragen, Wohnungseigentümer die Eigentümerversammlung des jeweiligen Hauses, erklärt die Verbraucherzentrale. Außerdem müsst ihr die Balkonkraftwerke bei eurem Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur anmelden, im sogenannten Marktstammdatenregister.
Dazu kommen noch zwei weitere Hürden – nämlich der Stecker und die richtige Steckdose. Grundsätzlich können Balkonkraftwerke über einfache Schutzkontakt-Stecker (Schuko) angeschlossen werden. Die Norm des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik sieht allerdings einen sichereren Wieland-Stecker vor. Die Norm ist nicht verpflichtend, allerdings verlangen einige Netzbetreiber laut Dr. Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale NRW die Installation einer Wieland-Steckdose – die von einem Elektriker durchgeführt werden muss. Solar-Experte Volker Quaschning hält das im Gespräch mich dem „Handelsblatt“ aufgrund der geringen Leistung für Unsinn: „Das ist ja weniger als ein Toaster, den Sie da anschließen“, sagte er der Zeitung.
Viele Wohnungen, gerade ältere Bauten, verfügen allerdings gar nicht über eine Balkonsteckdose, an der man die PV-Module anschließen könnte. Und im Winter möchte wohl kaum jemand ein Fenster offen stehen haben, um dort das Kabel durchzuführen. Auch der Einbau einer solchen Balkonsteckdose muss laut Dr. Reinhard Loch mit dem Vermieter abgeklärt und von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Diese Kosten kämen also hinzu und würden den Zeitraum, bis sich die Anlage amortisiert hat, deutlich verlängern.
Nach Einschätzung der Verbraucherzentrale NRW verbessert ein Speicher auf dem Balkon die Rentabilität der Anlage nicht: „Aus unserer Sicht lohnen sich Speicher wegen der geringen Größe der Balkonkraftwerke nicht“, erklärt Dr. Reinhard Loch. „Die sollte man also höchstens aus Eigeninteresse anbringen, also wenn man noch autarker werden will. Weniger aus Motiven der Wirtschaftlichkeit.“
Zitat von Gast am 30. Januar 2023, 08:05 UhrMehr Kamin- und Kachelöfen: Was das für Klima und Gesundheit bedeutet
Mehr Kamin- und Kachelöfen: Was das für Klima und Gesundheit bedeutet
Kamin- und Kachelöfen sind beliebt. Aber wer Bäume verbrennt, lässt den Schornstein qualmen. Immerhin können Filter den Feinstaub-Ausstoß stark senken.
Mit Holz heizen liegt im Trend. Nicht nur, weil es gemütlich ist, im Winter vor dem Kaminofen zu sitzen, in dem das Feuer vor sich hin prasselt. Im letzten Jahr hat die von Putins Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise zu einem wahren Boom bei der Holzverbrennung geführt, obwohl die Preise für den Brennstoff neue Rekorde erreichten. Besitzer:innen von frei stehenden Holzöfen und von Kachelöfen werfen diese nun auch an, um Erdgas oder Erdöl zu sparen. Und da es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, spielt bei vielen auch der Gedanke eine Rolle, dabei etwas für den Klimaschutz zu tun.
Doch der Holzfeuer-Boom hat seine Schattenseiten. Bei der Verbrennung entstehen große Mengen Schadstoffe, vor allem Feinstaub und Ruß. Laut Umweltbundesamt stoßen die Holzfeuerungsanlagen in Haushalten rund 25.000 Tonnen Feinstaub der besonders gefährlichen PM 2,5-Klasse sowie rund 8000 Tonnen Ruß aus. Das sind dramatische Werte, sie liegen höher als die des Straßenverkehrs.
Zehntausende Todesfälle gehen auf ultrafeine Partikel zurück
Epidemiolog:innen schätzen, dass deutschlandweit jährlich insgesamt rund 53.000 vorzeitige Todesfälle auf die ultrafeinen Partikel zurückgehen, die unter anderem aus den Schornsteinen kommen, sich in der Umgebungsluft ausbreiten und eingeatmet werden.
Sie verursachen vor allem Atemwegs- sowie Herz-Kreislauf-Krankheiten, sind aber auch als Ursache für Demenz im Verdacht. „Jeder und jedem, der einen Ofen betreibt, muss klar sein, wie gravierend das Problem ist“, sagt der freie Umweltberater und Schadstoff-Experte Axel Friedrich, der lange Jahre in führender Position beim Umweltbundesamt gearbeitet hat. Er hat eine gute Nachricht: „Die Schadstoffe können durch moderne Filter fast komplett aus dem Rauchgas im Schornstein beseitigt werden. Über 90 Prozent Minderung sind drin“, sagt er. Dabei handelt es sich um besonders effiziente Neuentwicklungen.
Abscheider für Feinstaub, die in das Abgasrohr eingebaut werden, gibt es bereits seit einigen Jahren. Doch die extrem guten Werte werden erst mit den neuen elektrostatischen Geräten erreicht, die das vom Umweltbundesamt vergebene Ökosiegel „Blauer Engel“ bekommen haben. Die Partikel werden elektrostatisch aufgeladen und ballen sich zusammen, werden dann verbrannt oder beim Kehren des Kamins entfernt. Es gibt die effizienten Filter bisher von vier Herstellern: Exodraft, Kutzner+Weber, Ökosolve und Schräder. Die Kosten liegen mit 1700 bis 2500 Euro noch sehr hoch, könnten aber, so Friedrichs Schätzung, auf rund 1000 Euro sinken, wenn die bisher noch geringen Stückzahlen ordentlich ansteigen.
Kamin- und Kachelöfen: 4,6 Millionen erfüllen Abgas-Grenzwerte nicht
Das Potenzial dafür gibt es. Denn mehr als drei Millionen der hierzulande insgesamt installierten rund 4,6 Millionen Holzfeuerungen erfüllen die Abgas-Grenzwerte nicht, die das Bundesimmissionsschutz-Gesetz ab Anfang 2025 vorschreibt – maximal 0,15 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter und vier Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter. Problem dabei: Bisher können die Filter Friedrich zufolge nur in Kombination mit neuen Öfen eingebaut werden, es fehle noch die Zulassung für eine Nachrüstung bestehender Anlagen. Der Experte, der als Berater für die Bundesregierung und Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) tätig ist, wirbt dafür, dass die schnell kommt. „Wenn Filter eingebaut werden, dann sollten es gleich die besten sein“, argumentiert er.
Wie gut die moderne Technologie funktioniert, hat Friedrich in dieser Woche in einem Reihenhaus in Kassel untersucht, in das kürzlich ein neuer Scheitholz-Kaminofen mit einem der effizienten Filter eingebaut wurde. Es war, so der Experte, der erste in Deutschland durchgeführte herstellerunabhängige Test in einem Privathaus. Friedrich stieg dort mit einem Messgerät aufs Dach, um den Abgasstrom am Auslass des Kamins per Sonde zu analysieren.
Filter können 90 Prozent der ultrafeinen Partikel verringern
Er zeigte sich danach hochzufrieden: „Durch den Betrieb des Abscheiders wurden die ultrafeinen Partikel um 90 Prozent verringert“, berichtet er. Damit sei die Anlage auch zukunftssicher. Denn der Abgas-Wert sei so niedrig, dass die Betriebserlaubnis auch bei der zu erwartenden weiteren Verschärfung der Grenzwerte bestehen bleibe. Auch der für Kassel zuständige Bezirksschornsteinfeger Wolfgang Truß, der bei dem Test zugegen war, zeigte sich beeindruckt: „Die Rauchfahne besteht überwiegend aus Wasserdampf“, erläuterte er. Es gebe keinen „Schwärzungsgrad“. Fazit: Das sei „eine sehr saubere Verbrennung“. Wer so heizt, trägt also nur sehr wenig zur Luftverschmutzung bei.
Bleibt also nur noch die Frage, ob Holz überhaupt für Heizzwecke eingesetzt werden sollte. Darüber wird in letzter Zeit heftig diskutiert – vor allem, seitdem das Umweltbundesamt im vergangenen Jahr genauso wie Umweltverbände dagegen Front gemacht hatten und zumindest einen weiteren Ausbau der Holzfeuerung ablehnten. „Holz sollte im Wald verbleiben oder in langlebigen Produkten verarbeitet werden“, riet Behörden-Chef Dirk Messer.
Helmut Holzapfel, der Besitzer des Kasseler Reihenhauses, in dem der Feinstaub-Filter läuft, sieht das nicht so apodiktisch. Der emeritierte Verkehrsprofessor wohnt in einem gedämmten Haus mit Energiespar-Fenstern, das einen geringen Heizbedarf hat. „Auch bei Holz gilt es, Energie zu sparen“, sagt er. Bei geringem Verbrauch sei eine solche Heizung vertretbar. „Der neue, sehr effektive Ofen erlaubt es uns, auf die Erdgas-Heizung zu verzichten und aus dem fossilen Energieträger auszusteigen.“ Und richtig: Würden alle anderen Holzheizer:innen es ihm nachtun, wäre wohl viel gewonnen – für das Klima und saubere Luft. (Joachim Wille)
Die Energieexpertin Claudia Kemfert ist sich sicher, dass die fossile Energiekrise Deutschland noch lange begleiten wird.
Mehr Kamin- und Kachelöfen: Was das für Klima und Gesundheit bedeutet
Mehr Kamin- und Kachelöfen: Was das für Klima und Gesundheit bedeutet
Kamin- und Kachelöfen sind beliebt. Aber wer Bäume verbrennt, lässt den Schornstein qualmen. Immerhin können Filter den Feinstaub-Ausstoß stark senken.
Mit Holz heizen liegt im Trend. Nicht nur, weil es gemütlich ist, im Winter vor dem Kaminofen zu sitzen, in dem das Feuer vor sich hin prasselt. Im letzten Jahr hat die von Putins Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise zu einem wahren Boom bei der Holzverbrennung geführt, obwohl die Preise für den Brennstoff neue Rekorde erreichten. Besitzer:innen von frei stehenden Holzöfen und von Kachelöfen werfen diese nun auch an, um Erdgas oder Erdöl zu sparen. Und da es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, spielt bei vielen auch der Gedanke eine Rolle, dabei etwas für den Klimaschutz zu tun.
Doch der Holzfeuer-Boom hat seine Schattenseiten. Bei der Verbrennung entstehen große Mengen Schadstoffe, vor allem Feinstaub und Ruß. Laut Umweltbundesamt stoßen die Holzfeuerungsanlagen in Haushalten rund 25.000 Tonnen Feinstaub der besonders gefährlichen PM 2,5-Klasse sowie rund 8000 Tonnen Ruß aus. Das sind dramatische Werte, sie liegen höher als die des Straßenverkehrs.
Zehntausende Todesfälle gehen auf ultrafeine Partikel zurück
Epidemiolog:innen schätzen, dass deutschlandweit jährlich insgesamt rund 53.000 vorzeitige Todesfälle auf die ultrafeinen Partikel zurückgehen, die unter anderem aus den Schornsteinen kommen, sich in der Umgebungsluft ausbreiten und eingeatmet werden.
Sie verursachen vor allem Atemwegs- sowie Herz-Kreislauf-Krankheiten, sind aber auch als Ursache für Demenz im Verdacht. „Jeder und jedem, der einen Ofen betreibt, muss klar sein, wie gravierend das Problem ist“, sagt der freie Umweltberater und Schadstoff-Experte Axel Friedrich, der lange Jahre in führender Position beim Umweltbundesamt gearbeitet hat. Er hat eine gute Nachricht: „Die Schadstoffe können durch moderne Filter fast komplett aus dem Rauchgas im Schornstein beseitigt werden. Über 90 Prozent Minderung sind drin“, sagt er. Dabei handelt es sich um besonders effiziente Neuentwicklungen.
Abscheider für Feinstaub, die in das Abgasrohr eingebaut werden, gibt es bereits seit einigen Jahren. Doch die extrem guten Werte werden erst mit den neuen elektrostatischen Geräten erreicht, die das vom Umweltbundesamt vergebene Ökosiegel „Blauer Engel“ bekommen haben. Die Partikel werden elektrostatisch aufgeladen und ballen sich zusammen, werden dann verbrannt oder beim Kehren des Kamins entfernt. Es gibt die effizienten Filter bisher von vier Herstellern: Exodraft, Kutzner+Weber, Ökosolve und Schräder. Die Kosten liegen mit 1700 bis 2500 Euro noch sehr hoch, könnten aber, so Friedrichs Schätzung, auf rund 1000 Euro sinken, wenn die bisher noch geringen Stückzahlen ordentlich ansteigen.
Kamin- und Kachelöfen: 4,6 Millionen erfüllen Abgas-Grenzwerte nicht
Das Potenzial dafür gibt es. Denn mehr als drei Millionen der hierzulande insgesamt installierten rund 4,6 Millionen Holzfeuerungen erfüllen die Abgas-Grenzwerte nicht, die das Bundesimmissionsschutz-Gesetz ab Anfang 2025 vorschreibt – maximal 0,15 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter und vier Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter. Problem dabei: Bisher können die Filter Friedrich zufolge nur in Kombination mit neuen Öfen eingebaut werden, es fehle noch die Zulassung für eine Nachrüstung bestehender Anlagen. Der Experte, der als Berater für die Bundesregierung und Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) tätig ist, wirbt dafür, dass die schnell kommt. „Wenn Filter eingebaut werden, dann sollten es gleich die besten sein“, argumentiert er.
Wie gut die moderne Technologie funktioniert, hat Friedrich in dieser Woche in einem Reihenhaus in Kassel untersucht, in das kürzlich ein neuer Scheitholz-Kaminofen mit einem der effizienten Filter eingebaut wurde. Es war, so der Experte, der erste in Deutschland durchgeführte herstellerunabhängige Test in einem Privathaus. Friedrich stieg dort mit einem Messgerät aufs Dach, um den Abgasstrom am Auslass des Kamins per Sonde zu analysieren.
Filter können 90 Prozent der ultrafeinen Partikel verringern
Er zeigte sich danach hochzufrieden: „Durch den Betrieb des Abscheiders wurden die ultrafeinen Partikel um 90 Prozent verringert“, berichtet er. Damit sei die Anlage auch zukunftssicher. Denn der Abgas-Wert sei so niedrig, dass die Betriebserlaubnis auch bei der zu erwartenden weiteren Verschärfung der Grenzwerte bestehen bleibe. Auch der für Kassel zuständige Bezirksschornsteinfeger Wolfgang Truß, der bei dem Test zugegen war, zeigte sich beeindruckt: „Die Rauchfahne besteht überwiegend aus Wasserdampf“, erläuterte er. Es gebe keinen „Schwärzungsgrad“. Fazit: Das sei „eine sehr saubere Verbrennung“. Wer so heizt, trägt also nur sehr wenig zur Luftverschmutzung bei.
Bleibt also nur noch die Frage, ob Holz überhaupt für Heizzwecke eingesetzt werden sollte. Darüber wird in letzter Zeit heftig diskutiert – vor allem, seitdem das Umweltbundesamt im vergangenen Jahr genauso wie Umweltverbände dagegen Front gemacht hatten und zumindest einen weiteren Ausbau der Holzfeuerung ablehnten. „Holz sollte im Wald verbleiben oder in langlebigen Produkten verarbeitet werden“, riet Behörden-Chef Dirk Messer.
Helmut Holzapfel, der Besitzer des Kasseler Reihenhauses, in dem der Feinstaub-Filter läuft, sieht das nicht so apodiktisch. Der emeritierte Verkehrsprofessor wohnt in einem gedämmten Haus mit Energiespar-Fenstern, das einen geringen Heizbedarf hat. „Auch bei Holz gilt es, Energie zu sparen“, sagt er. Bei geringem Verbrauch sei eine solche Heizung vertretbar. „Der neue, sehr effektive Ofen erlaubt es uns, auf die Erdgas-Heizung zu verzichten und aus dem fossilen Energieträger auszusteigen.“ Und richtig: Würden alle anderen Holzheizer:innen es ihm nachtun, wäre wohl viel gewonnen – für das Klima und saubere Luft. (Joachim Wille)
Die Energieexpertin Claudia Kemfert ist sich sicher, dass die fossile Energiekrise Deutschland noch lange begleiten wird.
Zitat von Gast am 20. März 2023, 07:53 UhrNeue EU-Gebäuderichtlinien: Wer von den Pflicht-Sanierungen betroffen ist
Neue EU-Gebäuderichtlinien: Wer von den Pflicht-Sanierungen betroffen ist
Die EU plant neue Gebäuderichtlinien. Kritiker sprechen von einem Sanierungszwang – doch wen betrifft das überhaupt? Ein Überblick.
Straßburg – Die EU möchte auch Gebäude künftig klimafreundlicher machen. Daher gab das EU-Parlament kürzlich grünes Licht für die neue Gebäudeverordnung. Für bereits bestehende Gebäude schlug die Europäische Kommission daher Mindeststandards für die Energieeffizienz vor. Wie Eigentümer ermitteln können, ob sie von der neuen Regelung womöglich betroffen sind.
EU-Sanierungs-Pflicht: Welchen Standard benötigen Häuser künftig?
Ähnlich wie bei Elektrogeräten sollen Energieeffizienzklassen von A für sehr gut bis G für schlecht eingeführt werden. Dabei geht es etwa darum, wie Häuser beheizt oder gekühlt werden. Wohngebäude sollen dem Vorschlag zufolge spätestens nach Januar 2030 die Klasse F erreichen. Bis zum Jahr 2033 soll dann der Energiestandard D bei allen Gebäuden in den 27 Mitgliedsstaaten Standard sein.
Viele Hauseigentümer fürchten jetzt eine Kostenwelle, denn Sanierung kostet schließlich Geld. Doch wen treffen die Vorgaben überhaupt? Das hängt von dem Energiestandard des Gebäudes ab. Dieser ist auf dem Energieausweis, einer Art Steckbrief für Wohngebäude, zu finden. Diesen Ausweis dürfen laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) auch nur Personen ausstellen, die eine besondere Aus- oder Weiterbildung sowie Berufspraxis aufweisen können. Dazu zählen unter anderem Ingenieure, Architekten, Physiker oder Handwerker.
Energieeffizienzklassen für Gebäude im Überblick
Eine Übersicht über die Gebäudeenergiestandards finden Sie in untenstehender Tabelle:
Wessen Haus also bereits die Standards A, B, C oder D erreicht hat, ist nicht von den EU-Richtlinien betroffen. Eigentümer von Häusern mit Energieausweis müssen hingegen bis 2033 handeln. Denn ab dann sollen alle Häuser den Standard D aufweisen.
„In den kommenden zehn Jahren müssen etwa ein Drittel aller Wohngebäude in Deutschland energetisch deutlich verbessert werden. Das betrifft vor allem die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern“, erläuterte Haus & Grund-Verbandschef Kai Warnecke in einem Statement.
Foto © Lothar Ferstl
Energieeffizienzklasse: Mit Sanierung Gebäude verbessern
Doch was müssen Hauseigentümer tun, um eine bessere Energieeffizienzklasse zu erreichen? Wie die Verbraucherzentrale erklärt, gibt es hierzu Hinweise auf dem Energieausweis. Auf Seite vier finden sich hier kurze Empfehlungen, wie das Gebäude möglichst kostengünstig energetisch verbessert werden kann. Aber: Diese Hinweise ersetzen keinesfalls eine fachliche Energieberatung.
- Wärmedämmung von Dach, Außenwänden, Kellerdecke
- Austausch von Fenstern oder der Verglasung
- Dämmung von Heizleitungen, Einbau von Thermostatventilen
- Solar- oder Lüftungsanlage
Neue EU-Gebäuderichtlinien: Wer von den Pflicht-Sanierungen betroffen ist
Neue EU-Gebäuderichtlinien: Wer von den Pflicht-Sanierungen betroffen ist
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EU-Sanierungs-Pflicht: Welchen Standard benötigen Häuser künftig?
Ähnlich wie bei Elektrogeräten sollen Energieeffizienzklassen von A für sehr gut bis G für schlecht eingeführt werden. Dabei geht es etwa darum, wie Häuser beheizt oder gekühlt werden. Wohngebäude sollen dem Vorschlag zufolge spätestens nach Januar 2030 die Klasse F erreichen. Bis zum Jahr 2033 soll dann der Energiestandard D bei allen Gebäuden in den 27 Mitgliedsstaaten Standard sein.
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Energieeffizienzklassen für Gebäude im Überblick
Eine Übersicht über die Gebäudeenergiestandards finden Sie in untenstehender Tabelle:
Wessen Haus also bereits die Standards A, B, C oder D erreicht hat, ist nicht von den EU-Richtlinien betroffen. Eigentümer von Häusern mit Energieausweis müssen hingegen bis 2033 handeln. Denn ab dann sollen alle Häuser den Standard D aufweisen.
„In den kommenden zehn Jahren müssen etwa ein Drittel aller Wohngebäude in Deutschland energetisch deutlich verbessert werden. Das betrifft vor allem die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern“, erläuterte Haus & Grund-Verbandschef Kai Warnecke in einem Statement.
Foto © Lothar Ferstl
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Doch was müssen Hauseigentümer tun, um eine bessere Energieeffizienzklasse zu erreichen? Wie die Verbraucherzentrale erklärt, gibt es hierzu Hinweise auf dem Energieausweis. Auf Seite vier finden sich hier kurze Empfehlungen, wie das Gebäude möglichst kostengünstig energetisch verbessert werden kann. Aber: Diese Hinweise ersetzen keinesfalls eine fachliche Energieberatung.
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- Dämmung von Heizleitungen, Einbau von Thermostatventilen
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