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Gaspreis in Europa im Sinkflug – tiefster Stand seit knapp zwei Jahren

Gasherd: So günstig wie heute war Gas schon seit langem nicht.

Gasherd: So günstig wie heute war Gas schon seit langem nicht.© Sven Hoppe / dpa

Gaspreis in Europa im Sinkflug – tiefster Stand seit knapp zwei Jahren

Der europäische Gaspreis fällt seit Monaten – und erreicht nun den tiefsten Stand seit Sommer 2021. Grund sind unter anderem die gut gefüllten Gasspeicher.

Frankfurt/Main – Der Preis für europäisches Erdgas hat am Montag die Abwärtsbewegung der vergangenen Handelswochen fortgesetzt und den tiefsten Stand seit Sommer 2021 erreicht. Zu Beginn der Woche fiel der Preis für den richtungsweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat bis auf 42,50 Euro je Megawattstunde (MWh). Günstiger war europäisches Erdgas zuletzt im August 2021.

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine waren die Erdgaspreise im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. In der Spitze wurden Preise von mehr als 300 Euro gezahlt, nachdem Erdgas längere Zeit um die 20 Euro je MWh gekostet hatte. Eine hohe Abhängigkeit von russischem Gas hatte zu einer Energiekrise geführt.

Gasimporte und mildes Wetter helfen: Gaspreise sinken

Seit Dezember ist der Preis für Erdgas allerdings in einer kontinuierlichen Abwärtsbewegung. In dieser Zeit ging es mit der Notierung um 70 Prozent nach unten. Mit ausschlaggebend hierfür sind die Erdgasspeicher, die gegen Ende der Wintermonate vergleichsweise gut gefüllt sind.

Laut jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am 4. März 67,70 Prozent. Die Gasreserven sind zwar seit Januar kontinuierlich gesunken, liegen aber weiter deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres. Gründe für den höheren Füllstand im Jahresvergleich sind Importe von Flüssiggas und eine wetterbedingt niedrigere Nachfrage. Hinzu kommen Einsparungen vor allem in der Industrie, die aus Kostengründen weniger verbrauchte.

Doch so schnell die Preise nun gefallen sind, so schnell könnten sie auch wieder steigen: Die internationale Energieagentur IEA warnte jüngst vor neuen Rekordpreisen für Gas.

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Viessmann zeigt „Unsichtbare Heizung“ bei Messe ISH in Frankfurt

Viessmann zeigt „Unsichtbare Heizung“ bei Messe ISH in Frankfurt

Auf dem riesigen, 1700 Quadratmeter großen Messestand der Firma Viessmann bei der Internationalen Fachmesse ISH in Frankfurt dreht sich alles um Wärmepumpen. Die neue Wärmepumpen-Generation Vitocal, das Batterie-Speichersystem Vitocharge und vor allem die Kompaktlösung Viessmann Invisible – die „unsichtbare Heizung“ – finden großes Interesse.

Allendorf/Frankfurt –Schon an den beiden ersten Messetagen wurden 34 000 Besucher auf dem Viessmann-Messestand gezählt, wo das Allendorfer Heiz- und Klimatechnik-Unternehmen mit 250 Mitarbeitern im Einsatz ist.

„Wir sehen Veränderungen und Herausforderungen als Chance“, sagte Thomas Heim, Geschäftsführer (CEO) der größten Viessmann-Sparte Heiztechnik (Climate Solutions), bei einer internationalen Pressekonferenz in Frankfurt. „Unsere Klimalösungen unterstützen das Erreichen der europäischen Klimaziele, die Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.“ Der Gebäudebereich sei dabei „das Herzstück“, sagte Heim.

Viessmann zeigt „Unsichtbare Heizung“ bei Messe ISH in Frankfurt

Viessmann zeigt „Unsichtbare Heizung“ bei Messe ISH in Frankfurt© Bereitgestellt von HNA

Foto © Hoffmeister, Thomas

Er erinnerte daran, dass die Firma Viessmann vor knapp einem Jahr bekannt gegeben hatte, die Rekordsumme von einer Milliarde Euro in den Bereich „grüne Klimalösungen“, insbesondere in die Produktion und Entwicklung von Wärmepumpen, zu investieren. Den Wärmepumpen-Absatz habe Viessmann im Jahr 2022 um 60 Prozent gesteigert, sagte Heim.

Größter Anbieter in Deutschland

Laut Dr. Frank Voßloh, Geschäftsführer der Viessmann-Deutschland GmbH, ist Viessmann mit einem „gut zweistelligen Marktanteil“ inzwischen der größte Anbieter von Wärmepumpen in Deutschland.

Die für den Bereich Nachhaltigkeit und politische Kontakte in der Viessmann-Gruppe verantwortliche Generalbevollmächtigte Alix Chambris kündigte an, dass Viessmann seine Emissionen bis 2030 um weitere 50 Prozent senken wolle. „Wir haben nur noch zehn Jahre, um unsere globalen Emissionen zu halbieren“, sagte Chambris. Auch die Lieferketten – also die Zulieferer und den Transport zu den Endverbrauchern – wolle Viessmann in diese Bemühungen einbeziehen.

„Über 80 Prozent der in Deutschland eingebauten Wärmeerzeuger gehen in die Bestandssanierung“, sagte Technologie-Chef Dr. Markus Klausner. Er wies darauf hin, dass die Luft-Wasser-Wärmepumpen der Firma Viessmann mit Propan, einem „natürlichen“ Kältemittel arbeiten. Als besonderen Innovationsschritt bezeichnete Markus Klausner die „unsichtbare Heizung“ (Viessmann Invisible) – eine raumsparende Kombination aus Wärmepumpe, Warmwasserspeicher und optionaler Lüftung, die sich durch ihre geringe Einbautiefe und minimale Geräuschentwicklung auch gut für den Einbau in Wohnräume eigne.

„Unsichtbare Heizung“ findet großes Interesse

Auf dem Messestand fand diese Lösung sehr großes Interesse. Nach Auskunft von Fachleuten haben zwei Drittel aller Eigenheim-Neubauten heute aus Kostengründen keinen Keller mehr, in dem früher die Heizungsanlage untergebracht wurde. Durch vorgefertigte Module spare der Installateur beim Einbau der „unsichtbaren Heizung“ etwa die Hälfte der sonst erforderlichen Zeit, sagte Dr. Markus Klausner.

Viessmann zeigt „Unsichtbare Heizung“ bei Messe ISH in Frankfurt

Viessmann zeigt „Unsichtbare Heizung“ bei Messe ISH in Frankfurt© Bereitgestellt von HNA

Foto © Thomas Hoffmeister

Auf das Motto „a family for positive change“ (eine Familie für positiven Wandel) bei der Fachmesse ISH ging Vertriebsmanager (CSO) Dr. Karsten Hoppe bei der Pressekonferenz ein. „Wir wollen Möglichmacher der Energiewende sein und Herausforderungen gemeinsam meistern.“ Das könne nur zusammen mit den weltweit inzwischen 14 500 Viessmann-Mitarbeitern und den Fachhandwerks-Partnern gelingen.

Allein in Europa arbeite Viessmann mit über 80 000 Handwerksbetrieben aus dem Bereich Heizungs- und Lüftungsbau zusammen, sagte Hoppe auf Nachfrage.

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Ölpreis stürzt ab

Artikel von T - Online • Vor 21 Min.

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Rezessions- und Zinsangst

Ölpreis stürzt ab

Ölpreis stürzt ab

Ölpreis stürzt ab© T - Online

Die Turbulenzen um die Schweizer Bank Credit Suisse und Sorgen vor weiteren Zinserhöhungen schwächen den Ölpreis. Dieser gab zum Wochenstart deutlich nach.

Die Ölpreise sind am Montag mit deutlichen Abschlägen in die neue Handelswoche gestartet. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 71,47 US-Dollar. Das waren 1,50 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung fiel um 1,33 Dollar auf 65,41 Dollar.

Am Markt wurden die Preisabschläge auf die eher negative Reaktion der Börsen auf die Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die UBS zurückgeführt. Die Turbulenzen schürten Rezessionsängste, sagten Börsianer. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Bankenturbulenzen in den USA und Europa spürbare Auswirkungen auf die Erdölpreise.

Hintergrund ist zum einen, dass Rohöl zu den riskanten Anlageklassen zählt und Preisbewegungen am Ölmarkt damit von der Börsenstimmung abhängen. Zum anderen werden konjunkturelle Auswirkungen der Turbulenzen befürchtet, die sich wiederum in einer niedrigeren Ölnachfrage bemerkbar machen könnten. Außerdem rechnen Börsianer wegen der hohen Inflation mit weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed.

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Pelletpreise nach Preisschock wieder deutlich gesunken

Die Preise für den Holzbrennstoff Pellet haben sich nach dem Preisschock im Zuge der Energiekrise 2022 wieder normalisiert. Seit Oktober ist der Preis für Pellets um 42 Prozent gefallen und liegt nun nur noch 20 Prozent über den Preisen vor den Verwerfungen am Energiemarkt. Der Chef von Branchenverbands proPellets Austria, Christian Rakos, empfiehlt im März und April Pellets einzulagern, der Frühling sei im Jahresverlauf der günstigste Zeitpunkt für den Nachkauf.

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Eine Tonne Pellets kostet derzeit rund 350 Euro. Umgerechnet auf die Kilowattstunde (kWh) sind Holzpellets günstiger als Öl- und Gasheizungen. Der Vergleich von Pelletöfen und Wärmepumpen ist schwieriger und hängt von mehreren Faktoren ab. Wärmepumpen können nämlich - abhängig vom Wirkungsgrad (Jahresarbeitszahl) und einer nach Süden ausgerichteten Photovoltaik-Anlage am Dach - im laufenden Betrieb nochmals deutlich günstiger sein als Pellets.

Im Vorjahr gab es wegen der hohen Energiekosten einen Boom bei Wärmepumpen und Holzheizungen. Laut Rakos hat rund die Hälfte jener, die ihre Heizungen tauschten, auf Pelletöfen umgerüstet. Insgesamt wurden 2022 rund 22.000 Pelletheizungen eingebaut. Für heuer erwartet Rakos einen Rückgang auf das Niveau von 2021 mit rund 12.000 Heizungen. Dieser Nachfrageanstieg und teils Hamsterkäufe sind für den Branchenvertreter die Gründe für hohen Preise im Vorjahr. Für Preisabsprachen, wie sie die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) vermutet, hat Rakos "keinerlei Indizien".

Pellets zählen zu den erneuerbaren Energiesystemen, weil der CO2-Ausstoß beim Verbrennen der kleinen stäbchenförmigen Holzkügelchen nicht gezählt wird. In der EU wird das Heizen mit Holz aber zunehmend kritisch gesehen, denn tatsächlich wird beim Verbrennen von Holz sehr wohl CO2 ausgestoßen, wenn auch kein fossiles. Eine Pelletheizung stößt pro Kilowattstunde rund 350 Gramm CO2 aus, eine Ölheizung 266 Gramm CO2.

Rakos argumentiert, dass für Pellets nur Holzreste wie Sägespäne verwendet werden, die nicht anderwertig genutzt werden können. Die Alternative wäre, diese Sägenebenprodukte verrotten zu lassen, wobei das CO2 ebenfalls freigesetzt würde. Daher sei es besser, diese Abfälle zur Wärmegewinnung einzusetzen, so Rakos. Die Diskussion auf EU-Ebene kann der Interessensvertreter nicht nachvollziehen, weil die stoffliche Nutzung von Holz etwa für die Bau- und Möbelindustrie und die thermische Nutzung Hand in Hand gehen und weil ein nachhaltig bewirtschafteter Wald mehr CO2 speichern kann als etwa eine sogenannte Außernutzungstellung, also der Wald sich selbst überlassen wird.

Mit dem Boom an Pelletheizungen einher geht auch eine Investitionswelle in der Holzindustrie. Dieses und nächstes Jahr werden laut Rakos elf neue Pelletierwerke mit einer zusätzlichen Produktionskapazität von 643.000 Tonnen jährlich errichtet. Österreichweit gibt es aktuell rund 185.000 Pelletheizungen. Im Schnitt braucht ein Haus fünf Tonnen Pellets pro Jahr, bei einem gut gedämmten Haus sind es nur drei

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Habecks Idee läuft an Deutschlands Kern-Problem vorbei

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die Industrie mit einem günstigeren Strompreis fördern – und dadurch die Deindustrialisierung Deutschlands verhindern. Dass die Idee teuer werden könnte, spielt dabei keine Rolle. Dabei gäbe es andere Wege, der Wirtschaft zu helfen.

Derlei Beihilfen würden den Wettbewerb verzerren, schreibt WELT-Autor Jan Dams Jorg Greuel/Photodisc/Getty Images; Verena Brüning; Montage WELT

Derlei Beihilfen würden den Wettbewerb verzerren, schreibt WELT-Autor Jan Dams Jorg Greuel/Photodisc/Getty Images; Verena Brüning; Montage WELT© Bereitgestellt von WELT

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) plagen Sorgen. Abgesehen von der Frage, ob er Staatssekretär Patrick Graichen entlassen soll, weil der seinem Trauzeugen auf den lukrativen Chefposten bei der Deutschen Energieagentur (dena) gehievt haben soll, ist es vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie, die zum Problem für den Minister wird. Die Firmen leiden: unter überbordender Bürokratie am Standort. Unter dem Fachkräftemangel. Vor allem aber unter Energiepreisen, die in Deutschland viel höher sind als an Konkurrenzstandorten.

Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat die ohnehin hohen Preise ins Unerschwingliche getrieben. Dass die USA mit Milliardensubventionen aus ihrem Inflation Reduction Act (IRA) gleichzeitig versuchen, hiesige Firmen samt Produktion nach Amerika zu locken, macht die Sache nicht besser. Habeck ist gefordert, etwas gegen den drohenden Exodus zu tun.

Der Vizekanzler plant, der Industrie mit einem reduzierten Strompreis unter die Arme zu greifen. Für eine befristete Zeit. Fünf Jahre vielleicht, bis der Übergang zu grünen und damit auch billigeren Energie geschafft sein soll. Habecks Staatssekretär Graichen hat einen Strompreis in Höhe von fünf oder sechs Cent je Kilowattstunde in Aussicht gestellt. Im Kern geht es darum, die Preisdifferenz zwischen dem deutlich höheren Marktpreis und dem versprochenen Industriestrompreis mit Steuermitteln abzufedern.

„Was kostet die Welt?“, scheinen sich der Wirtschaftsminister und seine Mitarbeiter zu fragen. Von niedrigen zweistelligen Milliardenbeträgen für den geplanten Industriestrompreis innerhalb von fünf Jahren ist die Rede. Nach Peanuts hört sich das an. Nach nur ein bisschen mehr als nichts.

Man sollte mal nach Frankreich schauen, da kostet ein ähnliches Vorgehen bereits 50 Milliarden Euro. Pro Jahr. Viel Geld, das Wirtschaft und Bürger zahlen müssten zugunsten einer bevorzugten Gruppe – bis der Strompreis vielleicht irgendwann mal wieder billiger wird. Was bei dem Schneckentempo, mit dem Deutschland erneuerbare Energien ausbaut, der Sankt-Nimmerleinstag sein könnte. Berechtigterweise warnen sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als auch sein Finanzminister Christian Lindner (FDP) vor den Risiken.

Beihilfen verzerren den Wettbewerb

Natürlich kann ein Wirtschaftsminister nicht tatenlos zuschauen, wie wichtige Teile der industriellen Wertschöpfung abwandern. Die Frage ist nur, ob subventionierte Energiepreise der richtige Weg sind, um diese Entwicklung zu stoppen? Denn: Beihilfen sind nicht nur teuer, sie verzerren auch den Wettbewerb zulasten jener Wirtschaftsbereiche, die sie nicht erhalten.

Und: Subventionen überdecken die wichtigen Preissignale des Markts, die nötige Anpassungen erzwingen– etwa eine Senkung des Energieverbrauchs, wenn der zu teuer wird.

Es gibt finanzielle Alternativen, nicht alle sind zwangsläufig billiger, manche aber fairer: Statt teure Energie mit Steuermitteln für einige wenige Industriefirmen zu verbilligen, könnte die Regierung die hohen Steuern und Abgaben auf den Energieverbrauch senken. Alle würden davon profitieren, auch Arbeitnehmer, Studenten, Rentner. Eine Reform der Unternehmenssteuern wäre auch ein Weg. Überfällig ist das seit Jahren.

Letztendlich aber führen selbst diese Maßnahmen an einer Erkenntnis nicht vorbei: Deutschland muss sein Energieangebot ausweiten, damit die Preise wieder sinken. Und zwar viel schneller als bisher. Die Abschaltung der letzten verbliebenen Kernkraftwerke war daher ökonomisch falsch, gerade weil der notwendige Bau von Gas- und Windkraftwerken viel zu schleppend vorangeht. Solange der Bundeswirtschaftsminister diese Probleme nicht beseitigt, bleiben die Preise hoch und der Standort in Gefahr.

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Ölpreise im Sinkflug: Trotzdem drosselt Europa den Kauf

im Vergleichstest

im Vergleichstest© Provided by Ever-growing GmbH

Trotz straffer Geldpolitik und drohender Rezession in den USA sinken die Ölpreise. Europa schraubt indessen seine Einkäufe herunter. Hier ist, was Sie darüber wissen müssen.

Die Sorge um die US-Wirtschaft

Die Weltwirtschaft zeigt Anzeichen von Verunsicherung. Die Federal Reserve, die US-Notenbank, hat angekündigt, ihre Zinssätze zu erhöhen, um die Inflation einzudämmen. Experten befürchten, dass diese straffe Geldpolitik die weltgrößte Volkswirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Und eine schwächelnde US-Wirtschaft könnte die Nachfrage nach Öl weltweit erheblich dämpfen.

Die OPEC+ und ihre Bemühungen

Trotz der angespannten Wirtschaftslage und der sinkenden Nachfrage bleiben die OPEC+ und ihre Partner, darunter Russland, ihrer Linie treu und haben die Produktion weiter gekürzt. Sie erhoffen sich davon eine Reduzierung der Lagerbestände und somit ein Defizit auf dem Markt. Die Absicht ist klar: Der Ölpreis soll stabilisiert werden, und das trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten.

Der sinkende Ölpreis: Was steckt dahinter?

Die West Texas Intermediate (WTI), eine wichtige Öl-Referenz, fiel kürzlich unter 77 US-Dollar pro Barrel, nachdem sie erst kürzlich einen Drei-Monats-Höchststand erreicht hatte. Die Gründe dafür sind vielfältig: Eine mögliche Rezession in den USA, eine stockende Erholung in China und erwartete Zinserhöhungen durch die Federal Reserve. Hinzu kommt der Druck auf den Markt durch die Produktionseinschränkungen der OPEC+.

Europas Reaktion: Kürzung der Einkäufe

Trotz des sinkenden Ölpreises scheint Europa seine Einkäufe zu drosseln. Das hat vermutlich mehrere Gründe: Die Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung und die Bemühungen um die Nutzung erneuerbarer Energien spielen hier sicherlich eine Rolle.

Deutschland inmitten des Ölpreisrückgangs

Inmitten all dieser Bewegungen und Unsicherheiten steht auch Deutschland, eine der größten Volkswirtschaften Europas. Der Rückgang der Ölpreise kann für Deutschland sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen.

Mögliche Auswirkungen auf die Wirtschaft

Für die deutsche Wirtschaft könnte der sinkende Ölpreis eine willkommene Nachricht sein. Ein niedrigerer Ölpreis senkt die Betriebskosten vieler Unternehmen, insbesondere in der produzierenden Industrie, die stark von Energiekosten abhängt. Dies könnte zu höheren Gewinnen, mehr Investitionen und potenziell sogar zu mehr Arbeitsplätzen führen.

Auswirkungen auf den Verbraucher

Auch Verbraucher könnten von niedrigeren Ölpreisen profitieren. Heizöl und Benzin könnten billiger werden, was zu geringeren Kosten für Haushalte und Autofahrer führen würde. Darüber hinaus könnten die Preise für viele Produkte und Dienstleistungen sinken, da Unternehmen ihre niedrigeren Betriebskosten an die Kunden weitergeben könnten.

Herausforderungen für den Energiesektor

Allerdings ist nicht alles rosig. Der sinkende Ölpreis könnte Herausforderungen für den deutschen Energiesektor und die Energiewende mit sich bringen. Erneuerbare Energien könnten im Vergleich zu billigerem Öl weniger wettbewerbsfähig erscheinen, was Investitionen in diesen Sektor potenziell bremsen könnte.

Zudem könnte die deutsche Regierung aufgrund sinkender Ölpreise weniger Einnahmen aus der Mineralölsteuer erzielen, was wiederum Auswirkungen auf das Staatsbudget haben könnte.

Fazit

Insgesamt ist die Auswirkung sinkender Ölpreise auf Deutschland gemischt. Während einige Sektoren und Verbraucher profitieren könnten, könnten andere Bereiche vor Herausforderungen stehen. In diesen unsicheren Zeiten ist es wichtiger denn je, auf nachhaltige Lösungen und langfristige Planung zu setzen, um die deutsche Wirtschaft für die Zukunft zu rüsten.

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Woraus Deutschland seinen Strom erzeugt

Der Einsatz von Energieträgern zur Stromerzeugung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland deutlich gewandelt. Wie die Statista-Animation auf Basis von Daten der AG Energiebilanzen e. V. zeigt, werden heute rund ein Viertel des Stroms durch Erneuerbare Energien erzeugt. Damit sind Erneuerbare Energien heute der wichtigste Energieträger zur Stromerzeugung. Im Jahr 1990 lagen die Erneuerbaren lediglich auf Position sechs – hinter Braunkohle, Kernenergie, Steinkohle, Gasen und Erdgas.

Innerhalb der Erneuerbaren Energien ist die Wasserkraft der wichtigste Energieträger. Rund 40 Prozent der regenerativen Energien wird aus Wasserkraft erzeugt, wobei Windkraft seit 2020 auch bereits mehr als ein Viertel zu Erzeugung aus erneuerbaren Energien beiträgt.

Im Zuge der Diskussionen um den Klimawandel findet bereits in vielen Ländern ein Umdenken im Bereich der Energiewirtschaft statt. Ziel ist die Abkehr von fossilen Energiequellen, die lediglich begrenzt auf der Erde verfügbar sind. Erneuerbare Energien oder auch regenerative Energien hingegen sind Energieträger, die nahezu unbegrenzt zur Verfügung stehen. Dazu zählen u.a. Bioenergie, Geothermie, Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie.

Die Grafik zeigt den Anteil von Energieträgern an der Stromerzeugung in Deutschland.

Anteil von Energietraegern an der Stromerzeugung in Deutschland

Anteil von Energietraegern an der Stromerzeugung in Deutschland© Bereitgestellt von Statista
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Deutschland: Immer mehr E-Autos: Erste Stromversorger warnen vor drohendem Blackout

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im Vergleichstest© Provided by Ever-growing GmbH

Der zunehmende Wandel hin zur Elektromobilität in Deutschland wird von Experten bejubelt, doch nun melden sich erste Stromversorger mit einer ernsten Warnung. Durch den schnellen Anstieg der E-Autos und die gleichzeitige Belastung durch Wärmepumpen könnte das Stromnetz überfordert werden. Es wird sogar vorgeschlagen, das Laden der E-Autos gezielt zu drosseln, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Das Problem mit der Überlastung des Stromnetzes

Die Energiewende in Deutschland nimmt rasant Fahrt auf, doch die Infrastruktur scheint dem nicht gewachsen zu sein. Münchner Stadtwerke-Boss Florian Bieberbach warnt vor einer Überlastung des Stromnetzes durch E-Autos und schlägt vor, die Leistung vorübergehend zu reduzieren.

Drosselung als vorübergehende Lösung?

Eine dringende Maßnahme, die zur Diskussion steht, ist das gezielte Drosseln des Ladevorgangs von E-Autos. Ein Auto würde dann beispielsweise mit 5 Kilowatt statt mit 22 Kilowatt aufladen. Ziel dieser Reduktion ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Verhinderung eines Blackouts.

Stromnetze sind nicht gerüstet

Einer der Hauptgründe für die Sorge ist die Tatsache, dass die derzeitigen Stromnetze für die Energiewende nicht ausreichend gerüstet sind. Insbesondere in Wohngebieten könnte ein plötzlicher Anstieg von E-Autos das lokale Stromnetz überfordern, wenn alle gleichzeitig laden.

Bedeutung für E-Autofahrer

Für E-Autofahrer bedeutet das, dass sie möglicherweise nicht mehr pünktlich zur Arbeit kommen können, da ihr Akku leer ist. Diese Situation könnte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten.

Fazit

Die Warnung vor einem möglichen Blackout durch den Anstieg von E-Autos in Deutschland sollte ernst genommen werden. Es zeigt, dass bei der Planung der Energiewende nicht nur auf die Förderung der E-Mobilität geachtet werden muss, sondern auch auf eine robuste und resiliente Infrastruktur. Die aktuelle Debatte gibt Anlass zur Reflexion und unterstreicht die Notwendigkeit, Strategien und Lösungen zu finden, die sowohl der Umwelt als auch der Versorgungssicherheit dienen.

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Weg vom Erdgas, hin zum Wasserstoff: Erster Durchbruch bei kölner Energiefirma

Das Kraftwerk in Donaustadt testet den Wasserstoff-Betrieb.

Das Kraftwerk in Donaustadt testet den Wasserstoff-Betrieb.© Bild: Wiener Stadtwerke

Weg vom Erdgas, hin zum Wasserstoff. Das jedenfalls ist das Ziel der Bundesregierung. Um die Klimaneutralität bis 2045 zu schaffen, sollen erneuerbare Alternativen fossile Energieträger ersetzen. Statt Erdgas bietet sich Wasserstoff an. Doch braucht es dafür neue Kraftwerke, oder lassen sich die bestehenden Anlagen für den Betrieb mit Wasserstoff umrüsten?

Dieser Frage geht Rhein Energie in Kooperation mit Siemens Energy und dem österreichischen Energieunternehmen Verbund nach. Jetzt veröffentlichten die Kooperationspartner die ersten Zwischenergebnisse.

Die Turbine des Kraftwerks Donaustadt setzt der Betreiber Wien Energie normalerweise mit Erdgas in Gang. Daraus erzeugt sie Strom und Wärme. Um den Weg Richtung erneuerbarer Energien einzuschlagen, finden seit Mitte Juli Tests statt, bei denen bis zu 15 Volumenprozent Wasserstoff beigemischt wurden. Nach Aussage der Verantwortlichen handelt es sich bei dem Projekt um den weltweit ersten Wasserstoff-Betriebsversuch einer Anlage dieser Größe. Die Ergebnisse des Versuchs bieten Informationen für den Umbau hunderter Anlagen weltweit. Alleine in Europa gibt es 115 vergleichbare Erdgas-Turbinen. Anstatt diese durch neue Wasserstoff-Turbinen zu ersetzen, könnte der Umbau eine wirtschaftliche und nachhaltige Lösung bieten. „Wichtig ist für uns, dass auch Bestandsturbinen wasserstofffähig werden. Daher ist dieser Erfolg unter Realbedingungen von großer Bedeutung für uns“, erklärt Aleš Prešern, Geschäftsführer von Siemens Energy Austria.

Betrieb mit Wasserstoff problemlos

2022 begann die Umrüstung der Gasturbine auf den Wasserstoff-Betrieb. Dafür bauten die Verantwortlichen optimierte Turbinenschaufeln und ein neues Verbrennungssystem ein. Zudem installierten sie neue Analyse- und Kontrollinstrumente. Seit Mitte Juli erhöhten die Projektpartner den Wasserstoffgehalt schrittweise auf 15 Prozent. Die Tests finden bis September an ausgewählten Tagen statt. Für die Versorgung mit dem grünen Gas kommen Wasserstoff-Container zum Einsatz. Über Hochdruckleitungen strömt das Gas in die Turbine. Der Betrieb lief bisher problemlos ab. Die Daten werten die Beteiligten konstant aus. Das Ziel des Versuchs ist, neben dem Erkenntnisgewinn, die Zertifizierung der Anlage auf einen Regelbetrieb mit Wasserstoff.

Bislang nicht genug Wasserstoff verfügbar

Mit den 15 Prozent Wasserstoff könnte das Kraftwerk in Donaustadt jährlich 33.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen. Doch aktuell ist das noch Zukunftsmusik. Bisher gibt es einfach nicht genug grünen Wasserstoff, um das Gaskraftwerk damit dauerhaft zu betreiben. Für die kommenden Jahre forcieren die Politik und Unternehmen den massiven Ausbau der Wasserstoffproduktion. Das ist auch erforderlich, um die hohen Kosten für den Energieträger zu senken. Aktuell ist der Einsatz von Wasserstoff abseits von Pilotprojekten in der Regel unwirtschaftlich. Deswegen stehen einige Experten dem Heizen mit Wasserstoff kritisch gegenüber.