Kryptowährung: Kein Zugang mehr zu Bitcoins: Nuri-Kunden von Problemen bei Kryptofirma Celsius betroffen
Celsius Network hat Abhebungen und Überweisungen zwischen Konten pausiert. Kunden der Neobank mit einem Ertragskonto haben aktuell keinen Zugang mehr zu ihren Bitcoins.
„Die Zeit der niedrigen Zinsen ist endlich vorbei“: Mit diesem Slogan wirbt die Berliner Neobank Nuri auf ihrer Webseite für das Bitcoin-Ertragskonto. Kunden könnten sich auf bis zu drei Prozent Ertrag auf ihre Bitcoins freuen, heißt es weiter. Wöchentlich ausgezahlt.
Doch derzeit haben Kunden keinen Zugang mehr zu ihren Bitcoins. Denn: Nuri-Partner Celsius Network hat wegen der „extremen Marktbedingungen“ Abhebungen und Überweisungen zwischen Konten pausiert. Das teilte das US-Unternehmen in einem Blogbeitrag am Montag mit.
Bei dem Bitcoin-Ertragskonto verleiht der Kunde seine virtuellen Münzen über Nuri an Celsius Network. Das US-Unternehmen verleiht wiederum seinerseits die Kryptowährungen, vergibt mit Cyberdevisen besicherte Kredite und bietet Sparprodukte für Kunden an, die ihre Kryptowährungen bei dem Unternehmen anlegen.
Von den insgesamt knapp 500.000 Kunden hat laut Nuri-Chefin Kristina Walcker-Mayer ein Bruchteil ein Bitcoin-Ertragskonto. Bei dem Stopp „handelt es sich laut Celsius um eine vorübergehende Auszahlungspausierung, die im Laufe der Zeit wieder aufgehoben werden soll“, sagte Walcker-Mayer.
Auf der Website wirbt Celsius Network mit jährlichen Renditen von bis zu 17 Prozent. Der Krypto-Kreditgeber wickelte nach eigenen Angaben bis zum 17. Mai Kredite im Wert von 8,2 Milliarden Dollar ab und verwaltete Vermögenswerte in Höhe von 11,8 Milliarden Dollar. Ende 2021 hatte Celsius Network sich eine 750 Millionen Dollar schwere Finanzierung gesichert.
Doch nun pausiert Celsius Network Abhebungen und Überweisungen: „Wir ergreifen diese notwendige Maßnahme, um die Liquidität und den Betrieb zu stabilisieren, während wir Schritte unternehmen, um Vermögenswerte zu erhalten und zu schützen“, erklärte das US-Unternehmen in dem Blogpost weiter.
Keine Einlagensicherung
Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus ist überzeugt: Die Anleger haben zusehends Zweifel an den Renditen, die das Unternehmen verspricht und nehmen Reißaus. Der Coin der Plattform, CEL, hat seit vergangenem Freitag über die Hälfte an Wert verloren. Am Dienstagmorgen notierte er bei etwa 28 Cent.
Zuletzt hatte es Mitte Mai einen Crash beim Kryptoprojekt Terra gegeben. Ziel war ein weltweites Zahlungssystem mit dem Stablecoin UST. Der UST-Kurs, der eigentlich konstant bei einem Dollar liegen sollte, stürzte jedoch ab, ebenso der zweite Terra-Coin Luna, der den UST-Kurs über ein kompliziertes Verfahren stabil halten wollte. Insgesamt gingen dabei rund 50 Milliarden Dollar verloren.
Zwar weist auch Nuri darauf hin, dass das Investieren in Kryptowährungen über das Bitcoin-Ertragskonto mit „signifikanten Risiken“ verbunden ist. So gibt es etwa keine gesetzliche oder freiwillige Einlagensicherung, wie Nuri in seinen Risikohinweisen für das Bitcoin-Ertragskonto schreibt. Zudem unterliegen Celsius Network und die Geschäftstätigkeit keiner umfangreichen staatlichen Aufsicht.
Dennoch wirbt die Berliner Neobank auf ihrer Webseite offensiv für das hochvolatile Kryptogeschäft – vor allem im Vergleich zum klassischen Bankkonto: „Unsere Partnerschaft mit Celsius Network verschafft dir Zugang zu Ertragsraten, die du mit einem Old-School-Bankkonto nicht erreichen könntest“, heißt es dort etwa.
Nach dem Blogeintrag von Celsius Network hat Nuri die Investment-Funktion nach eigenen Angaben vorübergehend deaktiviert. „Die wöchentlichen Erträge werden den Kunden weiterhin gutgeschrieben und können ausgezahlt werden, sobald die Maßnahmen aufgehoben werden“, sagte Nuri-Chefin Walcker Mayer.
Auch löschte Nuri ein Versprechen von der Webseite. Am Montagmorgen hieß es noch in Zusammenhang mit dem Bitcoin-Ertragskonto und der Partnerschaft mit Celsius Network: „Die Kryptowährungen werden dabei nie eingefroren und sind jederzeit auszahlbar.“ Mittlerweile ist der Passus nicht mehr zu finden.
Ob die Berliner Neobank das Produkt auch weiterhin anbieten werde, werde Nuri basierend auf der Schnelligkeit, mit der Celsius die Pausierung aufhebe, evaluieren, sagte Walcker-Mayer.
Kryptowährung: Kein Zugang mehr zu Bitcoins: Nuri-Kunden von Problemen bei Kryptofirma Celsius betroffen
Celsius Network hat Abhebungen und Überweisungen zwischen Konten pausiert. Kunden der Neobank mit einem Ertragskonto haben aktuell keinen Zugang mehr zu ihren Bitcoins.
„Die Zeit der niedrigen Zinsen ist endlich vorbei“: Mit diesem Slogan wirbt die Berliner Neobank Nuri auf ihrer Webseite für das Bitcoin-Ertragskonto. Kunden könnten sich auf bis zu drei Prozent Ertrag auf ihre Bitcoins freuen, heißt es weiter. Wöchentlich ausgezahlt.
Doch derzeit haben Kunden keinen Zugang mehr zu ihren Bitcoins. Denn: Nuri-Partner Celsius Network hat wegen der „extremen Marktbedingungen“ Abhebungen und Überweisungen zwischen Konten pausiert. Das teilte das US-Unternehmen in einem Blogbeitrag am Montag mit.
Bei dem Bitcoin-Ertragskonto verleiht der Kunde seine virtuellen Münzen über Nuri an Celsius Network. Das US-Unternehmen verleiht wiederum seinerseits die Kryptowährungen, vergibt mit Cyberdevisen besicherte Kredite und bietet Sparprodukte für Kunden an, die ihre Kryptowährungen bei dem Unternehmen anlegen.
Von den insgesamt knapp 500.000 Kunden hat laut Nuri-Chefin Kristina Walcker-Mayer ein Bruchteil ein Bitcoin-Ertragskonto. Bei dem Stopp „handelt es sich laut Celsius um eine vorübergehende Auszahlungspausierung, die im Laufe der Zeit wieder aufgehoben werden soll“, sagte Walcker-Mayer.
Auf der Website wirbt Celsius Network mit jährlichen Renditen von bis zu 17 Prozent. Der Krypto-Kreditgeber wickelte nach eigenen Angaben bis zum 17. Mai Kredite im Wert von 8,2 Milliarden Dollar ab und verwaltete Vermögenswerte in Höhe von 11,8 Milliarden Dollar. Ende 2021 hatte Celsius Network sich eine 750 Millionen Dollar schwere Finanzierung gesichert.
Doch nun pausiert Celsius Network Abhebungen und Überweisungen: „Wir ergreifen diese notwendige Maßnahme, um die Liquidität und den Betrieb zu stabilisieren, während wir Schritte unternehmen, um Vermögenswerte zu erhalten und zu schützen“, erklärte das US-Unternehmen in dem Blogpost weiter.
Keine Einlagensicherung
Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus ist überzeugt: Die Anleger haben zusehends Zweifel an den Renditen, die das Unternehmen verspricht und nehmen Reißaus. Der Coin der Plattform, CEL, hat seit vergangenem Freitag über die Hälfte an Wert verloren. Am Dienstagmorgen notierte er bei etwa 28 Cent.
Zuletzt hatte es Mitte Mai einen Crash beim Kryptoprojekt Terra gegeben. Ziel war ein weltweites Zahlungssystem mit dem Stablecoin UST. Der UST-Kurs, der eigentlich konstant bei einem Dollar liegen sollte, stürzte jedoch ab, ebenso der zweite Terra-Coin Luna, der den UST-Kurs über ein kompliziertes Verfahren stabil halten wollte. Insgesamt gingen dabei rund 50 Milliarden Dollar verloren.
Zwar weist auch Nuri darauf hin, dass das Investieren in Kryptowährungen über das Bitcoin-Ertragskonto mit „signifikanten Risiken“ verbunden ist. So gibt es etwa keine gesetzliche oder freiwillige Einlagensicherung, wie Nuri in seinen Risikohinweisen für das Bitcoin-Ertragskonto schreibt. Zudem unterliegen Celsius Network und die Geschäftstätigkeit keiner umfangreichen staatlichen Aufsicht.
Dennoch wirbt die Berliner Neobank auf ihrer Webseite offensiv für das hochvolatile Kryptogeschäft – vor allem im Vergleich zum klassischen Bankkonto: „Unsere Partnerschaft mit Celsius Network verschafft dir Zugang zu Ertragsraten, die du mit einem Old-School-Bankkonto nicht erreichen könntest“, heißt es dort etwa.
Nach dem Blogeintrag von Celsius Network hat Nuri die Investment-Funktion nach eigenen Angaben vorübergehend deaktiviert. „Die wöchentlichen Erträge werden den Kunden weiterhin gutgeschrieben und können ausgezahlt werden, sobald die Maßnahmen aufgehoben werden“, sagte Nuri-Chefin Walcker Mayer.
Auch löschte Nuri ein Versprechen von der Webseite. Am Montagmorgen hieß es noch in Zusammenhang mit dem Bitcoin-Ertragskonto und der Partnerschaft mit Celsius Network: „Die Kryptowährungen werden dabei nie eingefroren und sind jederzeit auszahlbar.“ Mittlerweile ist der Passus nicht mehr zu finden.
Ob die Berliner Neobank das Produkt auch weiterhin anbieten werde, werde Nuri basierend auf der Schnelligkeit, mit der Celsius die Pausierung aufhebe, evaluieren, sagte Walcker-Mayer.
Physische Bitcoins (Symbolbild): Viele Kryptowährungen leiden unter starken Verlusten, der Bitcoin hält sich deutlich besser als kleinere Werte am Markt. (Quelle: Umit Turhan Coskun/imago-images-bilder)
Talfahrt für den Erfolgshelden: Kryptowährungen wie Bitcoin taumeln weiter abwärts. Das könnte eine Kettenreaktion auslösen.
Mitten im Sommer herrscht am Kryptomarkt trübe Winterstimmung. Die Euphorie des vergangenen Jahres sucht man dieser Tage vergebens. Erst vor Kurzem hat der Bitcoin die Grenze von 20.000 US-Dollar gerissen, im vergangenen Jahr erreichte die wichtigste Kryptowährung mit knapp 69.000 Dollar noch einen neuen Allzeitrekord.
Davon ist aktuell keine Rede mehr. Zwar hat sich der Coin zumindest wieder über die mentale Marke von 20.000 Dollar bewegt, aber die Lage bleibt fragil. "Der Bitcoin befindet sich nach wie vor in einem Abwärtsstrudel und tut sich schwer, sich zu befreien. Der jüngste vermeintliche Befreiungsschlag dürfte sich womöglich als ein Strohfeuer entpuppen", sagt Kryptoanalyst Timo Emden.
Fest steht: Viele Kryptowährungen müssen aktuell gegen viele Widerstände kämpfen, denn es ist ein vielseitiges Gemisch, das die Märkte aktuell unter Druck setzt. t-online zeigt die Gründe für die aktuelle Kryptokrise und wie sich die Gemengelage weiterentwickeln könnte.
1. Die Unsicherheiten rund um Terra (Luna) und Celsius
Der Markt hat sich noch nicht von der einen Krise erhöht, da erschüttert bereits die nächste Negativschlagzeile die Branche. Im vergangenen Monat kollabierte der Stablecoin UST des Terra-Luna-Systems und vernichtete innerhalb weniger Tage einen zweistelligen Milliardenbetrag.
Dabei galt der Stablecoin eigentlich als besonders sicher, da er die Wertentwicklung des Dollars nachbilden sollte – dennoch war der Kurs, anders als bei anderen Stablecoins, nicht durch Dollarreserven oder Anleihen gedeckt. Die Währung versuchte, sich allein durch einen Algorithmus abzusichern, der die Bindung an den Dollarkurs garantieren sollte (mehr zum Crash lesen Sie hier).
Doch im Mai brach dieser Algorithmus zusammen und konnte die Bindung zum Dollar nicht mehr halten, der UST rutschte ab und vernichtete Milliarden. "Davon spüren wir nach wie vor die Auswirkungen, viele große Player im Krypto-Bereich hatten hier Positionen", erklärt Maximilian Bruckner vom Schweizer Investmentberater 21e6 Capital, der sich auf Kryptoanlagen für institutionelle Anleger spezialisiert hat.
"Bei solchen Events drohen Kettenreaktionen"
Auch wenn Terra (Luna) nicht so beliebt war wie Bitcoin oder Ethereum – in der Branche hatte das System große Bekanntheit und genoss Vertrauen. Dadurch schlug der Absturz umso heftiger in den Markt ein und ließ auch andere Währungen und Dienstleister straucheln.
Einer der großen Wackelkandidaten ist aktuell der Dienstleister Celsius. Das Netzwerk bietet Kunden an, Darlehen in Kryptowährungen zu erhalten oder die eigenen Kryptowährungen gegen Zinsen zu verleihen. Eine Besonderheit des Anbieters war, dass Kunden Kredite in Dollar aufnehmen konnten und dafür ihre Kryptowährungen hinterlegt haben. Sie mussten also nicht ihre Kryptowährungen verkaufen und so mögliche Kurszuwächse in der Zukunft aus der Hand geben oder Steuern auf ihre Gewinne zahlen.
Doch der Terra-Luna-Crash hat auch Celsius in Bedrängnis gebracht. Nutzer können zum Beispiel keine Beträge mehr von ihren Konten abheben: So versucht das Unternehmen, die Liquidität zu bewahren. Doch viele Anleger sind skeptisch, ob das reicht. "Das Geschäftsmodell wackelt extrem, es wird von einer Insolvenz gesprochen", sagt auch Bruckner.
2. Starke Hebel an den Märkten
Die strauchelnden Coins haben deswegen auch eine solche Wirkung auf den Markt, da viele Anleger ihre Positionen gehebelt haben. "Bei solchen Black Swan Events drohen durch die starke Hebelung Kettenreaktionen", erklärt Bruckner.
In einem Bullenmarkt, in dem es im vergangenen Jahr nur bergauf ging, waren damit große Gewinne einzufahren. In einem Bärenmarkt schlagen diese Hebel aber in die umgekehrte Richtung umso stärker ein. Denn wenn es bei einem stark gehebelten Produkt zu rasanten Kurseinbrüchen kommt, folgen sogenannte Margin Calls, erklärt Michael Geike, CEO des Krypto-Venture-Unternehmen Blockchain AG, im Gespräch mit t-online.
Der Herausgeber, bei dem die Anleger das gehebelte Produkt auf Margin, also auf Pump gegen eine Sicherheitsleistung, gekauft haben, verlangt in diesem Fall eine höhere Sicherheit.
Kann der Anleger diese Sicherheit nicht geben, verkauft der Herausgeber das Produkt, etwa Coins einer Kryptowährung. Dadurch wird der Preis weiter in die Tiefe gedrückt und andere Anleger geraten unter Druck, ihre Positionen ebenfalls zu verkaufen.
Dabei können nicht nur Privatanleger ins Straucheln geraten, sagt Experte Bruckner: "Einer der größten Krypto-Fonds, Three Arrows Capital, hat genau dieses Problem." Weitere Kurseinbrüche könnten in diesem Fall schwere Konsequenzen haben. "Dadurch droht weiterer Verkaufsdruck und Liquidationen in Milliardenhöhe", so Bruckner. Das Gebot der Stunde am Kryptomarkt lautet daher vor allem Eindämmung – damit nicht noch weitere Steine ins Rollen kommen.
3. Die Sorge um Ether
Mitten in der Sorge um eine Kettenreaktion gibt es auch noch Unsicherheiten bei einem der Giganten des Marktes. Ethereum war ein großer Hoffnungsträger in den vergangenen Wochen, da die zweitgrößte Kryptowährung von dem energieintensiven "Proof of work"-Verfahren auf das "Proof of Stake"-Verfahren umschalten wollte, das nur einen Bruchteil der Energie benötigt und das System schneller und besser skalierbar machen sollte. Und damit auch fit für die Zukunft des Kryptomarktes.
Doch die Umstellung zu diesem wichtigen Update ist erneut verschoben worden – ursprünglich sollte die zweitgrößte Währung schon längst auf dem neuen System laufen. Das Verschieben zeigt erneut: Die Umstellung ist ein "wahnsinnig komplexes Unterfangen", so Experte Bruckner.
Das schürt die Unsicherheit bei den Anlegern. Könnte das Update womöglich nach so langer Wartezeit schiefgehen? Droht der zweitgrößten Währung nach der Umstellung gar ein technischer Kollaps? Diese Sorgen lassen Anleger in der Krisenzeit verstärkt aus der Währung fliehen – dabei könnte Ether stark wieder an Wert gewinnen, sollte die Umstellung erfolgreich verlaufen.
4. Trübsal an allen Börsen
Nicht nur der Kryptomarkt verzeichnet aktuell starke Verluste. Auch die klassischen Aktienmärkte sehen sich einem Bärenmarkt gegenüber. Im Bullen-und-Bären-Indikator der Bank of America ist die Stimmung der Anleger von 10 auf eine 0,0 gefallen – an der Börse herrscht also maximaler Pessimismus. Zuletzt erreichte der Indikator so niedrige Werte wie etwa zum Tiefpunkt der Corona-Krise, während der Finanzkrise oder der Dotcom-Blase.
Wenn also der Pessimismus an den Börsen herrscht, merken das zuerst die hochriskanten Anlageklassen. Investoren neigen in solchen Krisenzeiten vor allem zu sogenannten Value-Aktien. Das Motto in der Unsicherheit ist: keine Experimente. Und genau das sind Kryptowährungen.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass Investoren besonders hier den Rotstift angesetzt haben. Verstärkend kommt hinzu, dass viele Anleger erst vor Kurzem in den Markt eingestiegen sind, um in der Bullenstimmung so viel Gewinne wie möglich aus der volatilen Anlageklasse zu drücken.
"Wir sind hier einfach noch nicht so weit"
Aber wo es schnell hinauf geht, geht es auch ebenso schnell bergab. Zwar haben Optimisten in der Kryptobranche im Bullenmarkt noch auf die große Adaption institutioneller Anleger verwiesen, aber nun zeigt sich: "Wir sind hier einfach noch nicht so weit", erklärt Bruckner, der in seinem Beruf täglich mit möglichen Investoren spricht.
Das Interesse sei zwar hoch, aber in Deutschland sind bisher kaum große Institutionen investiert. In den USA sei der Markt da schon einen Schritt voraus, aber auch nicht ausreichend, um die Branche vor großen Abstürzen zu bewahren.
Am Kryptomarkt droht die Kettenreaktion
Physische Bitcoins (Symbolbild): Viele Kryptowährungen leiden unter starken Verlusten, der Bitcoin hält sich deutlich besser als kleinere Werte am Markt. (Quelle: Umit Turhan Coskun/imago-images-bilder)
Talfahrt für den Erfolgshelden: Kryptowährungen wie Bitcoin taumeln weiter abwärts. Das könnte eine Kettenreaktion auslösen.
Mitten im Sommer herrscht am Kryptomarkt trübe Winterstimmung. Die Euphorie des vergangenen Jahres sucht man dieser Tage vergebens. Erst vor Kurzem hat der Bitcoin die Grenze von 20.000 US-Dollar gerissen, im vergangenen Jahr erreichte die wichtigste Kryptowährung mit knapp 69.000 Dollar noch einen neuen Allzeitrekord.
Davon ist aktuell keine Rede mehr. Zwar hat sich der Coin zumindest wieder über die mentale Marke von 20.000 Dollar bewegt, aber die Lage bleibt fragil. "Der Bitcoin befindet sich nach wie vor in einem Abwärtsstrudel und tut sich schwer, sich zu befreien. Der jüngste vermeintliche Befreiungsschlag dürfte sich womöglich als ein Strohfeuer entpuppen", sagt Kryptoanalyst Timo Emden.
Fest steht: Viele Kryptowährungen müssen aktuell gegen viele Widerstände kämpfen, denn es ist ein vielseitiges Gemisch, das die Märkte aktuell unter Druck setzt. t-online zeigt die Gründe für die aktuelle Kryptokrise und wie sich die Gemengelage weiterentwickeln könnte.
1. Die Unsicherheiten rund um Terra (Luna) und Celsius
Der Markt hat sich noch nicht von der einen Krise erhöht, da erschüttert bereits die nächste Negativschlagzeile die Branche. Im vergangenen Monat kollabierte der Stablecoin UST des Terra-Luna-Systems und vernichtete innerhalb weniger Tage einen zweistelligen Milliardenbetrag.
Dabei galt der Stablecoin eigentlich als besonders sicher, da er die Wertentwicklung des Dollars nachbilden sollte – dennoch war der Kurs, anders als bei anderen Stablecoins, nicht durch Dollarreserven oder Anleihen gedeckt. Die Währung versuchte, sich allein durch einen Algorithmus abzusichern, der die Bindung an den Dollarkurs garantieren sollte (mehr zum Crash lesen Sie hier).
Doch im Mai brach dieser Algorithmus zusammen und konnte die Bindung zum Dollar nicht mehr halten, der UST rutschte ab und vernichtete Milliarden. "Davon spüren wir nach wie vor die Auswirkungen, viele große Player im Krypto-Bereich hatten hier Positionen", erklärt Maximilian Bruckner vom Schweizer Investmentberater 21e6 Capital, der sich auf Kryptoanlagen für institutionelle Anleger spezialisiert hat.
"Bei solchen Events drohen Kettenreaktionen"
Auch wenn Terra (Luna) nicht so beliebt war wie Bitcoin oder Ethereum – in der Branche hatte das System große Bekanntheit und genoss Vertrauen. Dadurch schlug der Absturz umso heftiger in den Markt ein und ließ auch andere Währungen und Dienstleister straucheln.
Einer der großen Wackelkandidaten ist aktuell der Dienstleister Celsius. Das Netzwerk bietet Kunden an, Darlehen in Kryptowährungen zu erhalten oder die eigenen Kryptowährungen gegen Zinsen zu verleihen. Eine Besonderheit des Anbieters war, dass Kunden Kredite in Dollar aufnehmen konnten und dafür ihre Kryptowährungen hinterlegt haben. Sie mussten also nicht ihre Kryptowährungen verkaufen und so mögliche Kurszuwächse in der Zukunft aus der Hand geben oder Steuern auf ihre Gewinne zahlen.
Doch der Terra-Luna-Crash hat auch Celsius in Bedrängnis gebracht. Nutzer können zum Beispiel keine Beträge mehr von ihren Konten abheben: So versucht das Unternehmen, die Liquidität zu bewahren. Doch viele Anleger sind skeptisch, ob das reicht. "Das Geschäftsmodell wackelt extrem, es wird von einer Insolvenz gesprochen", sagt auch Bruckner.
2. Starke Hebel an den Märkten
Die strauchelnden Coins haben deswegen auch eine solche Wirkung auf den Markt, da viele Anleger ihre Positionen gehebelt haben. "Bei solchen Black Swan Events drohen durch die starke Hebelung Kettenreaktionen", erklärt Bruckner.
In einem Bullenmarkt, in dem es im vergangenen Jahr nur bergauf ging, waren damit große Gewinne einzufahren. In einem Bärenmarkt schlagen diese Hebel aber in die umgekehrte Richtung umso stärker ein. Denn wenn es bei einem stark gehebelten Produkt zu rasanten Kurseinbrüchen kommt, folgen sogenannte Margin Calls, erklärt Michael Geike, CEO des Krypto-Venture-Unternehmen Blockchain AG, im Gespräch mit t-online.
Der Herausgeber, bei dem die Anleger das gehebelte Produkt auf Margin, also auf Pump gegen eine Sicherheitsleistung, gekauft haben, verlangt in diesem Fall eine höhere Sicherheit.
Kann der Anleger diese Sicherheit nicht geben, verkauft der Herausgeber das Produkt, etwa Coins einer Kryptowährung. Dadurch wird der Preis weiter in die Tiefe gedrückt und andere Anleger geraten unter Druck, ihre Positionen ebenfalls zu verkaufen.
Dabei können nicht nur Privatanleger ins Straucheln geraten, sagt Experte Bruckner: "Einer der größten Krypto-Fonds, Three Arrows Capital, hat genau dieses Problem." Weitere Kurseinbrüche könnten in diesem Fall schwere Konsequenzen haben. "Dadurch droht weiterer Verkaufsdruck und Liquidationen in Milliardenhöhe", so Bruckner. Das Gebot der Stunde am Kryptomarkt lautet daher vor allem Eindämmung – damit nicht noch weitere Steine ins Rollen kommen.
3. Die Sorge um Ether
Mitten in der Sorge um eine Kettenreaktion gibt es auch noch Unsicherheiten bei einem der Giganten des Marktes. Ethereum war ein großer Hoffnungsträger in den vergangenen Wochen, da die zweitgrößte Kryptowährung von dem energieintensiven "Proof of work"-Verfahren auf das "Proof of Stake"-Verfahren umschalten wollte, das nur einen Bruchteil der Energie benötigt und das System schneller und besser skalierbar machen sollte. Und damit auch fit für die Zukunft des Kryptomarktes.
Doch die Umstellung zu diesem wichtigen Update ist erneut verschoben worden – ursprünglich sollte die zweitgrößte Währung schon längst auf dem neuen System laufen. Das Verschieben zeigt erneut: Die Umstellung ist ein "wahnsinnig komplexes Unterfangen", so Experte Bruckner.
Das schürt die Unsicherheit bei den Anlegern. Könnte das Update womöglich nach so langer Wartezeit schiefgehen? Droht der zweitgrößten Währung nach der Umstellung gar ein technischer Kollaps? Diese Sorgen lassen Anleger in der Krisenzeit verstärkt aus der Währung fliehen – dabei könnte Ether stark wieder an Wert gewinnen, sollte die Umstellung erfolgreich verlaufen.
4. Trübsal an allen Börsen
Nicht nur der Kryptomarkt verzeichnet aktuell starke Verluste. Auch die klassischen Aktienmärkte sehen sich einem Bärenmarkt gegenüber. Im Bullen-und-Bären-Indikator der Bank of America ist die Stimmung der Anleger von 10 auf eine 0,0 gefallen – an der Börse herrscht also maximaler Pessimismus. Zuletzt erreichte der Indikator so niedrige Werte wie etwa zum Tiefpunkt der Corona-Krise, während der Finanzkrise oder der Dotcom-Blase.
Wenn also der Pessimismus an den Börsen herrscht, merken das zuerst die hochriskanten Anlageklassen. Investoren neigen in solchen Krisenzeiten vor allem zu sogenannten Value-Aktien. Das Motto in der Unsicherheit ist: keine Experimente. Und genau das sind Kryptowährungen.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass Investoren besonders hier den Rotstift angesetzt haben. Verstärkend kommt hinzu, dass viele Anleger erst vor Kurzem in den Markt eingestiegen sind, um in der Bullenstimmung so viel Gewinne wie möglich aus der volatilen Anlageklasse zu drücken.
"Wir sind hier einfach noch nicht so weit"
Aber wo es schnell hinauf geht, geht es auch ebenso schnell bergab. Zwar haben Optimisten in der Kryptobranche im Bullenmarkt noch auf die große Adaption institutioneller Anleger verwiesen, aber nun zeigt sich: "Wir sind hier einfach noch nicht so weit", erklärt Bruckner, der in seinem Beruf täglich mit möglichen Investoren spricht.
Das Interesse sei zwar hoch, aber in Deutschland sind bisher kaum große Institutionen investiert. In den USA sei der Markt da schon einen Schritt voraus, aber auch nicht ausreichend, um die Branche vor großen Abstürzen zu bewahren.
Wann Sie auf Bitcoins Steuern zahlen müssen – und wann nicht
Physischer Bitcoin auf Dollarnoten: Das Finanzamt erkennt Kryptowährungen wie Bitcoins nicht als Währung an. Das hat Auswirkungen auf den Steuersatz. (Quelle: Aviation Stock/imago-images-bilder)
Neumillionär durch Bitcoin: Die Kryptowährung schreibt Erfolgsgeschichte. Doch wie viele Steuern müssen Sie auf Ihren neuen Reichtum zahlen? t-online erklärt das Steuerrecht um Bitcoin und Co.
Wer in Kryptowährungen investiert, braucht starke Nerven und Geduld. Dafür lockt die Chance auf hohe Gewinne. Wenn Sie im März 2020 einen Bitcoin gekauft hätten, hätten Sie diesen im April 2021 mit einem Gewinn von 40.000 Euro verkaufen können – das ist für viele Deutsche ein Bruttojahresgehalt.
Über solche Gewinne freut sich jeder Anleger – doch schnell drängt sich auch die Frage auf: Welchen Anteil will der Staat davon haben? Denn auch wenn das Finanzamt Bitcoin und Co. nicht als Währung anerkennt, schaut es bei Ihren Gewinnen aus solchen Geschäften genau hin.
t-online erklärt, wann Sie Gewinne aus Ihren Krypto-Investments versteuern müssen, wie Sie selbst Verluste aus Kryptowährungen steuerlich geltend machen – und so etwas abfedern.
Muss ich auf Bitcoins Steuern zahlen?
Ja, auch auf Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum müssen Sie Steuern bezahlen – allerdings nur unter bestimmten Umständen. Denn die BaFin stuft Bitcoin und andere Kryptowährungen nicht als gesetzliches Zahlungsmittel ein.
"Der Knackpunkt ist, dass Kryptowährungen kein gesetzliches Zahlungsmittel sind, sondern als Rechnungseinheiten gelten", erklärt Hartmut Schwab, Präsident der Bundessteuerberaterkammer, auf Anfrage von t-online. "Diese sind mit Devisen vergleichbar, daher gelten für den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen durch Banken dieselben Grundsätze wie für Fremdwährungsgeschäfte."
Aktuell fallen Kryptowährungen wie Bitcoins steuerrechtlich unter die Kategorie eines privaten Veräußerungsgeschäfts, damit gilt der § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG. Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen gelten daher als Veräußerungsgewinne undwerden damit ähnlich behandelt wie die Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien, seltenen Kunstwerken oder Oldtimern, bei denen Steuern nur unter bestimmten Umständen anfallen.
Langes Halten lohnt sich
Das Finanzamt interessiert sich für Gewinne aus Bitcoins und Co., wenn:
Sie Ihre Coins nach weniger als einem Jahr nach dem Erwerb verkaufen
und wenn Ihr Gewinn die Freigrenze von 600 Euro überschreitet.
Wichtig: Bei privaten Veräußerungsgeschäften gibt es eine Freigrenze von 600 Euro. Übersteigt Ihr Veräußerungsgewinn diese Freigrenze, müssen Sie die gesamte Summe versteuern. Es ist also nicht zu verwechseln mit dem Freibetrag von 801 Euro bei Aktiengeschäften.
Dazu kommt: Die Freigrenze summiert alle Verkäufe, die unter die Kategorie privater Veräußerungsgeschäfte fallen. Haben Sie also bereits einen Oldtimer verkauft, ist Ihr Freibetrag schon aufgebraucht – und Ihre Bitcoins sind damit steuerpflichtig.
Hier lohnt es sich also, genau zu prüfen, wie viele Bitcoins Sie verkaufen. Denn: Solange Sie Bitcoins in Ihrem Wallet – also Ihrem digitalen Portemonnaie – halten, müssen Sie diese auch nicht versteuern. Diese steuerlichen Grundsätze zählen für alle Kryptowährungen – es ist also egal, ob Sie Bitcoin, Ethereum (mehr dazu hier) oder Cardano kaufen oder verkaufen.
Wann muss ich keine Steuern bezahlen?
Da Bitcoins nicht genauso versteuert werden wie etwa Gewinne aus Aktien, kann es sein, dass Ihre Gewinne aus Kryptowährungen komplett steuerfrei sind. Und zwar in diesem Fall: Wenn Sie Ihre Coins über ein Jahr lang halten und anschließend mit Gewinn verkaufen, müssen Sie diesen nicht versteuern.
Aber Vorsicht: Wenn Sie zwischendurch mit den Bitcoins etwas gekauft haben oder diese zwischenzeitlich in eine andere Kryptowährung umgetauscht haben, gilt diese Regel nicht für Sie.
Beispiel: Wer im März 2020 einen Bitcoin für 4.300 Euro gekauft hat, konnte diesen im April 2021 für 44.700 Euro verkaufen – und der Gewinn von 40.400 Euro war steuerfrei. Das galt aber nur, wenn Sie Ihre Bitcoins in der Zwischenzeit nicht genutzt haben.
"Beim Tausch einer Kryptowährung in eine andere innerhalb eines Jahres nach Anschaffung handelt es sich um ein privates Veräußerungsgeschäft", sagt Hartmut Schwab, Präsident der Bundessteuerberaterkammer. Als Wert des Geschäftes gelte dabei der aktuelle Währungswert an der Börse.
In diesem Fall haben Sie mit Ihren Bitcoins Einkünfte generiert und die Spekulationsfrist erhöht sich auf zehn Jahre, erklärt Steuerberater Christoph Juhn im Interview mit "Finanzfluss". Verkaufen Sie in dieser Zeit Ihre Kryptowährungen, sind Ihre Gewinne erneut steuerpflichtig. In Fachkreisen sei diese Regelung aber durchaus umstritten.
Steuern auf Lending und Staking
Dasselbe gilt auch, wenn Sie das sogenannte Staking betreiben, etwa bei Währungen wie Cardano, oder Ihre Kryptowährungen gegen Zinszahlungen verleihen (Lending). Auch in diesem Fall generieren Sie mit Ihrem "sonstigen Wirtschaftsgut" – Ihren Coins – Einkünfte. Diese Gewinne müssen Sie ebenfalls versteuern. Allerdings gilt hier eine andere Freigrenze als beim Verkauf der Kryptowährungen.
Die Zinsen durch das Verleihen Ihrer Coins oder durch das Staking, das Zurückhalten von Kryptowährungen um Belohnungen zu erhalten, gelten als "Einkünfte aus Leistungen im Sinne des § 22 Nr. 3 EStG". Hier gilt eine Freigrenze von 256 Euro im Jahr, alle Gewinne aus Staking oder Lending, die diese Summe überschreiten, müssen Sie versteuern.
Das ändert sich aber bald. Beim ersten Blockchain-Roundtable der FDP gab das Bundesfinanzministerium Ende April 2022 bekannt, dass im finalen Entwurf des neuen Kryptosteuergesetzes diese Haltefristverlängerung nicht vorkommt. Wer also seine Kryptowährungen, wie etwa Cardano, stakt, muss diese anschließend nicht mehr zehn Jahre halten.
Wie versteuere ich Bitcoins?
Die Gewinne oder Verluste Ihrer Kryptowährungen müssen Sie bei der Steuererklärung unter der Ablage SO – für sonstige Einkünfte – eintragen. Halten Sie nur Bitcoins oder haben diese erst nach einer Haltedauer von einem Jahr verkauft, sind Sie nicht verpflichtet, diese in der Steuererklärung anzugeben.
Der Steuersatz bei Kryptowährungen liegt deutlich höher als bei Kapitalerträgen, etwa aus Aktiengeschäften. Die Spekulationssteuer liegt in Deutschland bei 25 Prozent – bei Bitcoins und Co. zieht der Staat dagegen Ihren regulären Steuersatz heran. Das bedeutet: Auf Ihre Bitcoin-Gewinne müssen Sie gegebenenfalls auch noch den Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer zahlen.
Bei der Steuererklärung müssen Sie zuerst nur die Summe Ihres Gewinns durch den Verkauf von Kryptowährungen angeben. Ihr steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis Ihrer Coins, etwa Bitcoins, und Ihrem Verkaufswert. Wenn das Finanzamt anschließend weitere Daten zum Kauf und Verkauf haben möchte, müssen Sie diese Daten nachreichen.
Dokumentation der Käufe und Verkäufe
Dafür lohnt es sich, eine Tabelle mit Ihren Käufen und Verkäufen anzulegen – besonders wenn Sie mehr als einen Coin besitzen oder häufiger Kryptowährungen kaufen. Bei der Steuererklärung können Sie dann auf zwei Methoden zurückgreifen, um Ihre Verkäufe zu versteuern.
Die FIFO-Methode:
Bei der FIFO-Methode – First in first out – verkaufen Sie zuerst die Coins, die Sie auch zuerst gekauft haben.
Beispiel: Sie haben am 5. März 2020 zwei Bitcoins gekauft und am 10. März 2020 zwei Bitcoins. Wenn Sie nun am 15. April 2021 drei Bitcoins verkaufen wollen, verrechnen Sie diese mit den zwei Bitcoins vom 5. März sowie einem Bitcoin vom 10. März.
Die LIFO-Methode:
Bei der LIFO-Methode – Last in first out – ist es genau andersherum: Hier verkaufen Sie zuerst die Coins oder Bruchstücke von diesen, die Sie zuletzt gekauft haben. Da Kryptowährungen aber erst nach einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei sind, empfiehlt sich bei der Steuerklärung die FIFO-Methode.
Wichtig: Haben Sie sich bei der Steuererklärung für eine Methode entschieden, müssen Sie alle Gewinne aus Kryptogeschäften so versteuern.
Kann ich meine Bitcoin-Verluste von der Steuer absetzen?
Ja, Sie können Ihre Bitcoin-Verluste von der Steuer absetzen. Allerdings gilt hier derselbe Grundsatz wie bei Verlusten aus Kapitalgeschäften. Auch hier können Sie beispielsweise nur Verluste aus Aktien mit Gewinnen aus Aktien verrechnen.
Bitcoin-Verluste können Sie also nur mit Gewinnen verrechnen, die ebenfalls als privates Veräußerungsgeschäft gelten – etwa mit dem Verkauf eines Grundstückes, von Fremdwährungsdevisen, Kunstwerken oder Kryptowährungen.
Haben Sie in diesem Jahr keinen Gewinn mit solchen Gütern gemacht, können Sie den Verlust auch ohne eine Begrenzung auf die kommenden Jahre übertragen. Wenn Sie anschließend Gewinne mit Bitcoins und Co. machen, mindert der Verlust der Vorjahre Ihre Steuerlast auf den Bitcoin-Gewinn.
Woher weiß das Finanzamt von meinen Kryptowährungen?
Aktuell ist es für das Finanzamt noch sehr schwer nachzuvollziehen, welcher Bürger Kryptowährungen hält und handelt. Die größten Kryptobörsen haben ihren Sitz nicht in Deutschland, sondern in den USA oder Malta (eine Übersicht finden Sie hier).
Die Daten sind daher nicht direkt für das Finanzamt zugänglich. "Da es bislang noch keine Meldepflichten für Kryptowährungen gibt, tauschen die Mitgliedstaaten die Finanzinformationen nicht einheitlich aus", sagt Bundessteuerberaterkammer-Präsident Schwab.
Doch das könnte sich bald ändern. "Die EU und die OECD arbeiten mit Hochdruck an Konzepten, um die Einkünfte aus Kryptowährungen zu erfassen und zu besteuern", so Schwab. Die Ziele dieser Bemühungen seien klar: Kryptowährungen und elektronisches Geld sollen in Zukunft meldepflichtig sein. Zudem sollen europäische Kryptobörsen und Anbieter von Wallets dazu verpflichtet werden, ihre Kunden zu identifizieren und verdächtige Sachverhalte zu melden.
Gibt es bald eine eigene Krypto-Steuer?
Der Paragraph, unter den Kryptowährungen aktuell fallen, ist nicht für die Anwendungsfälle der Kryptowährungen ausgelegt. Aktuell ist die genaue Dokumentation für Kunden wie auch für das Finanzamt umständlich und schwer nachvollziehbar – besonders wenn die Währungen untereinander gewechselt werden.
Entscheidung bis Mitte 2021: EZB drängt auf digitalen Euro
Anonymes Zahlen: Das steckt hinter dem Privatsphäre-Coin Monero
Krypto-Professor: "Bitcoin fällt nie wieder unter 20.000 Dollar"
Auch Richter des Finanzgerichts Nürnberg äußerten in einem aktuellen Fall Zweifel, ob der Verkauf von Kryptowährungen tatsächlich unter den Bereich der privaten Veräußerungsgeschäfte fällt. Die Besteuerung von Bitcoins könnte sich in Zukunft also tatsächlich ändern – besonders wenn Anleger es immer häufiger als zusätzliche Anlagemöglichkeit nutzen.
Wann Sie auf Bitcoins Steuern zahlen müssen – und wann nicht
Physischer Bitcoin auf Dollarnoten: Das Finanzamt erkennt Kryptowährungen wie Bitcoins nicht als Währung an. Das hat Auswirkungen auf den Steuersatz. (Quelle: Aviation Stock/imago-images-bilder)
Neumillionär durch Bitcoin: Die Kryptowährung schreibt Erfolgsgeschichte. Doch wie viele Steuern müssen Sie auf Ihren neuen Reichtum zahlen? t-online erklärt das Steuerrecht um Bitcoin und Co.
Wer in Kryptowährungen investiert, braucht starke Nerven und Geduld. Dafür lockt die Chance auf hohe Gewinne. Wenn Sie im März 2020 einen Bitcoin gekauft hätten, hätten Sie diesen im April 2021 mit einem Gewinn von 40.000 Euro verkaufen können – das ist für viele Deutsche ein Bruttojahresgehalt.
Über solche Gewinne freut sich jeder Anleger – doch schnell drängt sich auch die Frage auf: Welchen Anteil will der Staat davon haben? Denn auch wenn das Finanzamt Bitcoin und Co. nicht als Währung anerkennt, schaut es bei Ihren Gewinnen aus solchen Geschäften genau hin.
t-online erklärt, wann Sie Gewinne aus Ihren Krypto-Investments versteuern müssen, wie Sie selbst Verluste aus Kryptowährungen steuerlich geltend machen – und so etwas abfedern.
Muss ich auf Bitcoins Steuern zahlen?
Ja, auch auf Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum müssen Sie Steuern bezahlen – allerdings nur unter bestimmten Umständen. Denn die BaFin stuft Bitcoin und andere Kryptowährungen nicht als gesetzliches Zahlungsmittel ein.
"Der Knackpunkt ist, dass Kryptowährungen kein gesetzliches Zahlungsmittel sind, sondern als Rechnungseinheiten gelten", erklärt Hartmut Schwab, Präsident der Bundessteuerberaterkammer, auf Anfrage von t-online. "Diese sind mit Devisen vergleichbar, daher gelten für den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen durch Banken dieselben Grundsätze wie für Fremdwährungsgeschäfte."
Aktuell fallen Kryptowährungen wie Bitcoins steuerrechtlich unter die Kategorie eines privaten Veräußerungsgeschäfts, damit gilt der § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG. Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen gelten daher als Veräußerungsgewinne undwerden damit ähnlich behandelt wie die Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien, seltenen Kunstwerken oder Oldtimern, bei denen Steuern nur unter bestimmten Umständen anfallen.
Langes Halten lohnt sich
Das Finanzamt interessiert sich für Gewinne aus Bitcoins und Co., wenn:
Sie Ihre Coins nach weniger als einem Jahr nach dem Erwerb verkaufen
und wenn Ihr Gewinn die Freigrenze von 600 Euro überschreitet.
Wichtig: Bei privaten Veräußerungsgeschäften gibt es eine Freigrenze von 600 Euro. Übersteigt Ihr Veräußerungsgewinn diese Freigrenze, müssen Sie die gesamte Summe versteuern. Es ist also nicht zu verwechseln mit dem Freibetrag von 801 Euro bei Aktiengeschäften.
Dazu kommt: Die Freigrenze summiert alle Verkäufe, die unter die Kategorie privater Veräußerungsgeschäfte fallen. Haben Sie also bereits einen Oldtimer verkauft, ist Ihr Freibetrag schon aufgebraucht – und Ihre Bitcoins sind damit steuerpflichtig.
Hier lohnt es sich also, genau zu prüfen, wie viele Bitcoins Sie verkaufen. Denn: Solange Sie Bitcoins in Ihrem Wallet – also Ihrem digitalen Portemonnaie – halten, müssen Sie diese auch nicht versteuern. Diese steuerlichen Grundsätze zählen für alle Kryptowährungen – es ist also egal, ob Sie Bitcoin, Ethereum (mehr dazu hier) oder Cardano kaufen oder verkaufen.
Wann muss ich keine Steuern bezahlen?
Da Bitcoins nicht genauso versteuert werden wie etwa Gewinne aus Aktien, kann es sein, dass Ihre Gewinne aus Kryptowährungen komplett steuerfrei sind. Und zwar in diesem Fall: Wenn Sie Ihre Coins über ein Jahr lang halten und anschließend mit Gewinn verkaufen, müssen Sie diesen nicht versteuern.
Aber Vorsicht: Wenn Sie zwischendurch mit den Bitcoins etwas gekauft haben oder diese zwischenzeitlich in eine andere Kryptowährung umgetauscht haben, gilt diese Regel nicht für Sie.
Beispiel: Wer im März 2020 einen Bitcoin für 4.300 Euro gekauft hat, konnte diesen im April 2021 für 44.700 Euro verkaufen – und der Gewinn von 40.400 Euro war steuerfrei. Das galt aber nur, wenn Sie Ihre Bitcoins in der Zwischenzeit nicht genutzt haben.
"Beim Tausch einer Kryptowährung in eine andere innerhalb eines Jahres nach Anschaffung handelt es sich um ein privates Veräußerungsgeschäft", sagt Hartmut Schwab, Präsident der Bundessteuerberaterkammer. Als Wert des Geschäftes gelte dabei der aktuelle Währungswert an der Börse.
In diesem Fall haben Sie mit Ihren Bitcoins Einkünfte generiert und die Spekulationsfrist erhöht sich auf zehn Jahre, erklärt Steuerberater Christoph Juhn im Interview mit "Finanzfluss". Verkaufen Sie in dieser Zeit Ihre Kryptowährungen, sind Ihre Gewinne erneut steuerpflichtig. In Fachkreisen sei diese Regelung aber durchaus umstritten.
Steuern auf Lending und Staking
Dasselbe gilt auch, wenn Sie das sogenannte Staking betreiben, etwa bei Währungen wie Cardano, oder Ihre Kryptowährungen gegen Zinszahlungen verleihen (Lending). Auch in diesem Fall generieren Sie mit Ihrem "sonstigen Wirtschaftsgut" – Ihren Coins – Einkünfte. Diese Gewinne müssen Sie ebenfalls versteuern. Allerdings gilt hier eine andere Freigrenze als beim Verkauf der Kryptowährungen.
Die Zinsen durch das Verleihen Ihrer Coins oder durch das Staking, das Zurückhalten von Kryptowährungen um Belohnungen zu erhalten, gelten als "Einkünfte aus Leistungen im Sinne des § 22 Nr. 3 EStG". Hier gilt eine Freigrenze von 256 Euro im Jahr, alle Gewinne aus Staking oder Lending, die diese Summe überschreiten, müssen Sie versteuern.
Das ändert sich aber bald. Beim ersten Blockchain-Roundtable der FDP gab das Bundesfinanzministerium Ende April 2022 bekannt, dass im finalen Entwurf des neuen Kryptosteuergesetzes diese Haltefristverlängerung nicht vorkommt. Wer also seine Kryptowährungen, wie etwa Cardano, stakt, muss diese anschließend nicht mehr zehn Jahre halten.
Wie versteuere ich Bitcoins?
Die Gewinne oder Verluste Ihrer Kryptowährungen müssen Sie bei der Steuererklärung unter der Ablage SO – für sonstige Einkünfte – eintragen. Halten Sie nur Bitcoins oder haben diese erst nach einer Haltedauer von einem Jahr verkauft, sind Sie nicht verpflichtet, diese in der Steuererklärung anzugeben.
Der Steuersatz bei Kryptowährungen liegt deutlich höher als bei Kapitalerträgen, etwa aus Aktiengeschäften. Die Spekulationssteuer liegt in Deutschland bei 25 Prozent – bei Bitcoins und Co. zieht der Staat dagegen Ihren regulären Steuersatz heran. Das bedeutet: Auf Ihre Bitcoin-Gewinne müssen Sie gegebenenfalls auch noch den Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer zahlen.
Bei der Steuererklärung müssen Sie zuerst nur die Summe Ihres Gewinns durch den Verkauf von Kryptowährungen angeben. Ihr steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis Ihrer Coins, etwa Bitcoins, und Ihrem Verkaufswert. Wenn das Finanzamt anschließend weitere Daten zum Kauf und Verkauf haben möchte, müssen Sie diese Daten nachreichen.
Dokumentation der Käufe und Verkäufe
Dafür lohnt es sich, eine Tabelle mit Ihren Käufen und Verkäufen anzulegen – besonders wenn Sie mehr als einen Coin besitzen oder häufiger Kryptowährungen kaufen. Bei der Steuererklärung können Sie dann auf zwei Methoden zurückgreifen, um Ihre Verkäufe zu versteuern.
Die FIFO-Methode:
Bei der FIFO-Methode – First in first out – verkaufen Sie zuerst die Coins, die Sie auch zuerst gekauft haben.
Beispiel: Sie haben am 5. März 2020 zwei Bitcoins gekauft und am 10. März 2020 zwei Bitcoins. Wenn Sie nun am 15. April 2021 drei Bitcoins verkaufen wollen, verrechnen Sie diese mit den zwei Bitcoins vom 5. März sowie einem Bitcoin vom 10. März.
Die LIFO-Methode:
Bei der LIFO-Methode – Last in first out – ist es genau andersherum: Hier verkaufen Sie zuerst die Coins oder Bruchstücke von diesen, die Sie zuletzt gekauft haben. Da Kryptowährungen aber erst nach einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei sind, empfiehlt sich bei der Steuerklärung die FIFO-Methode.
Wichtig: Haben Sie sich bei der Steuererklärung für eine Methode entschieden, müssen Sie alle Gewinne aus Kryptogeschäften so versteuern.
Kann ich meine Bitcoin-Verluste von der Steuer absetzen?
Ja, Sie können Ihre Bitcoin-Verluste von der Steuer absetzen. Allerdings gilt hier derselbe Grundsatz wie bei Verlusten aus Kapitalgeschäften. Auch hier können Sie beispielsweise nur Verluste aus Aktien mit Gewinnen aus Aktien verrechnen.
Bitcoin-Verluste können Sie also nur mit Gewinnen verrechnen, die ebenfalls als privates Veräußerungsgeschäft gelten – etwa mit dem Verkauf eines Grundstückes, von Fremdwährungsdevisen, Kunstwerken oder Kryptowährungen.
Haben Sie in diesem Jahr keinen Gewinn mit solchen Gütern gemacht, können Sie den Verlust auch ohne eine Begrenzung auf die kommenden Jahre übertragen. Wenn Sie anschließend Gewinne mit Bitcoins und Co. machen, mindert der Verlust der Vorjahre Ihre Steuerlast auf den Bitcoin-Gewinn.
Woher weiß das Finanzamt von meinen Kryptowährungen?
Aktuell ist es für das Finanzamt noch sehr schwer nachzuvollziehen, welcher Bürger Kryptowährungen hält und handelt. Die größten Kryptobörsen haben ihren Sitz nicht in Deutschland, sondern in den USA oder Malta (eine Übersicht finden Sie hier).
Die Daten sind daher nicht direkt für das Finanzamt zugänglich. "Da es bislang noch keine Meldepflichten für Kryptowährungen gibt, tauschen die Mitgliedstaaten die Finanzinformationen nicht einheitlich aus", sagt Bundessteuerberaterkammer-Präsident Schwab.
Doch das könnte sich bald ändern. "Die EU und die OECD arbeiten mit Hochdruck an Konzepten, um die Einkünfte aus Kryptowährungen zu erfassen und zu besteuern", so Schwab. Die Ziele dieser Bemühungen seien klar: Kryptowährungen und elektronisches Geld sollen in Zukunft meldepflichtig sein. Zudem sollen europäische Kryptobörsen und Anbieter von Wallets dazu verpflichtet werden, ihre Kunden zu identifizieren und verdächtige Sachverhalte zu melden.
Gibt es bald eine eigene Krypto-Steuer?
Der Paragraph, unter den Kryptowährungen aktuell fallen, ist nicht für die Anwendungsfälle der Kryptowährungen ausgelegt. Aktuell ist die genaue Dokumentation für Kunden wie auch für das Finanzamt umständlich und schwer nachvollziehbar – besonders wenn die Währungen untereinander gewechselt werden.
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Auch Richter des Finanzgerichts Nürnberg äußerten in einem aktuellen Fall Zweifel, ob der Verkauf von Kryptowährungen tatsächlich unter den Bereich der privaten Veräußerungsgeschäfte fällt. Die Besteuerung von Bitcoins könnte sich in Zukunft also tatsächlich ändern – besonders wenn Anleger es immer häufiger als zusätzliche Anlagemöglichkeit nutzen.
Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum machen es Kriminellen leicht, Geld zu waschen. Ein neues EU-Gesetz soll das verhindern. Vor allem um die sogenannten Wallets wurde lange gerungen.
So hart will die EU jetzt Kryptowährungen regulieren
Geldkoffer sind out. Kriminelle, die ihre Erträge aus Straftaten waschen wollen, laufen nicht mehr mit Aktenkoffern voller Bargeld dem Zoll in die Arme. Sie nutzen lieber Kryptowährungen, bleiben anonym und verschicken Geld rund um den Globus, ohne von Behörden enttarnt zu werden. Diesem Phänomen begegnet die EU jetzt mit strengen Vorschriften für den Krypto-Geldverkehr: Die Regeln für den bargeldlosen Geldverkehr gelten bald auch für Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin. Künftig müssen Transfers digitaler Vermögenswerte eindeutig zurückverfolgt und identifiziert werden. So wollen die EU-Institutionen sicherstellen, dass Geldwäsche, Terrorfinanzierung und andere Straftaten leichter aufgeklärt werden können.
Am späten Mittwochabend einigten sich die Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten nach monatelangen Verhandlungen auf eine entsprechend Gesetzesnovelle. Mit der Reform der Geldtransfer-Verordnung werden Krypto-Transaktionen erstmals EU-weit einheitlich reguliert. "Die Vorgaben sind strikt, aber insgesamt verhältnismäßig", sagt Markus Ferber, wirtschaftspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament. Da sich Transaktionsverläufe über die Blockchain detailliert nachverfolgen ließen, sei das Geldwäscherisiko im Krypto-Sektor überschaubar - "solange man an den Schnittstellen zum regulären Finanzsystem gut aufpasst." Blockchains sind digitale, dezentrale Verzeichnisse, auf denen Kryptowährungen betrieben werden.
Konkret erweitert die Vereinbarung die sogenannte "Reiseregel" aus dem traditionellen Finanzwesen auf Überweisungen von Krypto-Werten. Demnach müssen Informationen über die Quelle des Vermögenswerts und seinen Empfänger mit der Transaktion "reisen" und auf beiden Seiten der Übertragung gespeichert werden. Wie klassische Finanzdienstleister sollen auch Anbieter von Krypto-Vermögenswerten künftig verpflichtet werden, diese Informationen mit den zuständigen Behörden zu teilen. Auf Krypto-Dienstleister, etwa die Handelsplätze Coinbase, Bitfinex oder Bitcoin.de, kommen damit eine Reihe neuer Verpflichtungen zu.
Bis zuletzt hatten die Beteiligten um den Umgang mit sogenannten anonymen Wallets (vereinfacht: Krypto-Geldbörsen) gerungen. Denn wer seine Kryptowerte nicht bei einem Dienstleister verwahrt, taucht auf der Blockchain in der Regel nur als ein Code aus Zahlen und Buchstaben auf. Die Mitgliedstaaten hatten sich unter Führung der in dieser Woche endenden französischen Ratspräsidentschaft dagegen ausgesprochen, auch anonyme Wallets aufzunehmen; das Parlament war strikt dafür. Am Ende setzten sich die Parlamentarier durch. Kryptowerte-Dienstleister werden künftig verpflichtet, Inhaber von Wallets zu identifizieren, sobald sie mehr als den Gegenwert von 1000 Euro auf einmal an ein Wallet überweisen, das der Dienstleister betreut. Private Transaktionen ohne zwischengeschaltete Plattformen oder Börsen bleiben davon unberührt.
"Wilder Westen unregulierter Kryptowährungen"
"Wir setzen dem wilden Westen der unregulierten Kryptowährungen ein Ende", sagt Ernest Urtasun, Vizepräsident der Grünen im EU-Parlament und zuständiger Berichterstatter für die Geldtransferverordnung. "Zum ersten Mal werden wir in der EU sinnvolle Regelungen für Krypto-Vermögenswerte haben." Der Linken-Europaabgeordnete Martin Schirdewan sagte: "Wie auch beim traditionellen Banktransfer, muss klar nachvollziehbar sein, wer tatsächlich Absender und Empfänger der Kryptowerte ist." Schon längst versuchten Drogenkartelle mittels falscher Identitäten ihr "blutiges Geld" in Bitcoin und seinesgleichen umzuschichten. Zu ähnlichen Schlüssen kam zuletzt auch Europol. In einem Bericht hieß es, Kryptowährungen würden zunehmend zum Waschen von Erträgen aus Straftaten verwendet.
Krypto-Branche und Lobbyverbände hatten sich gegen die neuen Regeln gestemmt. Ende März hatte der deutsche Verband der Internet- und Telekomwirtschaft Bitkom gewarnt, Europa laufe Gefahr, "seine Zukunft als Innovationstreiber im Krypto-Sektor zu verspielen". Neben der französischen Regierung hatte sich auch Deutschland gegen einen strengen Umgang mit anonymen Wallets ausgesprochen.
Diskussion über Geldwäsche: So hart will die EU jetzt Kryptowährungen regulieren
Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum machen es Kriminellen leicht, Geld zu waschen. Ein neues EU-Gesetz soll das verhindern. Vor allem um die sogenannten Wallets wurde lange gerungen.
So hart will die EU jetzt Kryptowährungen regulieren
Geldkoffer sind out. Kriminelle, die ihre Erträge aus Straftaten waschen wollen, laufen nicht mehr mit Aktenkoffern voller Bargeld dem Zoll in die Arme. Sie nutzen lieber Kryptowährungen, bleiben anonym und verschicken Geld rund um den Globus, ohne von Behörden enttarnt zu werden. Diesem Phänomen begegnet die EU jetzt mit strengen Vorschriften für den Krypto-Geldverkehr: Die Regeln für den bargeldlosen Geldverkehr gelten bald auch für Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin. Künftig müssen Transfers digitaler Vermögenswerte eindeutig zurückverfolgt und identifiziert werden. So wollen die EU-Institutionen sicherstellen, dass Geldwäsche, Terrorfinanzierung und andere Straftaten leichter aufgeklärt werden können.
Am späten Mittwochabend einigten sich die Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten nach monatelangen Verhandlungen auf eine entsprechend Gesetzesnovelle. Mit der Reform der Geldtransfer-Verordnung werden Krypto-Transaktionen erstmals EU-weit einheitlich reguliert. "Die Vorgaben sind strikt, aber insgesamt verhältnismäßig", sagt Markus Ferber, wirtschaftspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament. Da sich Transaktionsverläufe über die Blockchain detailliert nachverfolgen ließen, sei das Geldwäscherisiko im Krypto-Sektor überschaubar - "solange man an den Schnittstellen zum regulären Finanzsystem gut aufpasst." Blockchains sind digitale, dezentrale Verzeichnisse, auf denen Kryptowährungen betrieben werden.
Konkret erweitert die Vereinbarung die sogenannte "Reiseregel" aus dem traditionellen Finanzwesen auf Überweisungen von Krypto-Werten. Demnach müssen Informationen über die Quelle des Vermögenswerts und seinen Empfänger mit der Transaktion "reisen" und auf beiden Seiten der Übertragung gespeichert werden. Wie klassische Finanzdienstleister sollen auch Anbieter von Krypto-Vermögenswerten künftig verpflichtet werden, diese Informationen mit den zuständigen Behörden zu teilen. Auf Krypto-Dienstleister, etwa die Handelsplätze Coinbase, Bitfinex oder Bitcoin.de, kommen damit eine Reihe neuer Verpflichtungen zu.
Bis zuletzt hatten die Beteiligten um den Umgang mit sogenannten anonymen Wallets (vereinfacht: Krypto-Geldbörsen) gerungen. Denn wer seine Kryptowerte nicht bei einem Dienstleister verwahrt, taucht auf der Blockchain in der Regel nur als ein Code aus Zahlen und Buchstaben auf. Die Mitgliedstaaten hatten sich unter Führung der in dieser Woche endenden französischen Ratspräsidentschaft dagegen ausgesprochen, auch anonyme Wallets aufzunehmen; das Parlament war strikt dafür. Am Ende setzten sich die Parlamentarier durch. Kryptowerte-Dienstleister werden künftig verpflichtet, Inhaber von Wallets zu identifizieren, sobald sie mehr als den Gegenwert von 1000 Euro auf einmal an ein Wallet überweisen, das der Dienstleister betreut. Private Transaktionen ohne zwischengeschaltete Plattformen oder Börsen bleiben davon unberührt.
"Wilder Westen unregulierter Kryptowährungen"
"Wir setzen dem wilden Westen der unregulierten Kryptowährungen ein Ende", sagt Ernest Urtasun, Vizepräsident der Grünen im EU-Parlament und zuständiger Berichterstatter für die Geldtransferverordnung. "Zum ersten Mal werden wir in der EU sinnvolle Regelungen für Krypto-Vermögenswerte haben." Der Linken-Europaabgeordnete Martin Schirdewan sagte: "Wie auch beim traditionellen Banktransfer, muss klar nachvollziehbar sein, wer tatsächlich Absender und Empfänger der Kryptowerte ist." Schon längst versuchten Drogenkartelle mittels falscher Identitäten ihr "blutiges Geld" in Bitcoin und seinesgleichen umzuschichten. Zu ähnlichen Schlüssen kam zuletzt auch Europol. In einem Bericht hieß es, Kryptowährungen würden zunehmend zum Waschen von Erträgen aus Straftaten verwendet.
Krypto-Branche und Lobbyverbände hatten sich gegen die neuen Regeln gestemmt. Ende März hatte der deutsche Verband der Internet- und Telekomwirtschaft Bitkom gewarnt, Europa laufe Gefahr, "seine Zukunft als Innovationstreiber im Krypto-Sektor zu verspielen". Neben der französischen Regierung hatte sich auch Deutschland gegen einen strengen Umgang mit anonymen Wallets ausgesprochen.
Finanzexperte erwartet Platzen der Kryptoblase: Kryptowährungen haben eigentlich "sogar einen negativen Wert"
Nach den herben Verlusten von Bitcoin, Ether & Co. in den vergangenen Wochen und Monaten ist das Schlagwort Kryptowinter am Markt derzeit vermehrt zu hören. Finanzexperte Peter Thilo Hasler glaubt jedenfalls, dass den digitalen Coins eine düstere Zukunft bevorsteht - mit einer Ausnahme.
Inflations- und Rezessionssorgen belasten den Kryptomarkt
Finanzexperte erwartet, dass die Kryptoblase platzt
Hasler: Kryptowährungen dienen weder als Vermögensspeicher noch als Währung
Der Kryptomarkt steht derzeit unter Druck. Inflationssorgen und die mit der entschlossenen Reaktion der Notenbanken - in Form von Zinsanhebungen - einhergehenden Rezessionsängste belasten nicht nur die Aktienmärkte, sondern ließen zuletzt auch die Kurse von Bitcoin, Ether & Co. einbrechen.
Finanzexperte und Analyst Peter Thilo Hasler sieht die vermeintliche Kryptoblase deshalb jedoch nicht platzen - zumindest noch nicht, da die Verunsicherung der Anleger noch nicht groß genug sei, wie er im Interview mit Business Insider verrät. Langfristig sieht er aber keine Zukunft für Kryptowährungen und erklärt, dass deren Wert im Grunde sogar negativ sei.
Früher oder später platzt die Blase
Laut Hasler dürfte die Kryptoblase früher oder später platzen - allerdings erst, wenn blanke Panik herrsche. Passieren werde es aber ganz bestimmt, denn seiner Meinung nach müssten sich Kryptowährungen als Vermögensspeicher oder Währung etablieren, was Hasler nicht als gegeben sehe. Für eine Funktion als Vermögensspeicher sei der Kurs von Kryptowährungen viel zu schwankungsanfällig und Hasler glaubt, dass die Kurse erneut deutlich fallen könnten: "Wir werden zukünftig noch schnellere Kursverfälle sehen und in zehn Jahren spricht niemand mehr über Kryptos", so der Finanzexperte. "So wie wir heute nur den Kopf schütteln, wenn wir lesen, was im 17. Jahrhundert für Tulpenzwiebeln bezahlt worden ist."
Kryptowährungen haben keinen Wert, sondern einen Preis
Hasler sieht in Kryptowährungen außerdem keinen Wert: "Im Gegensatz zu anderen Wertpapieren generieren Kryptowährungen keinen Cashflow. Auch für die Zukunft sehe ich nicht, wie sie einen Nutzen generieren könnten", so der Analyst. Er vergleicht Kryptowährungen mit Unternehmen, die im Gegensatz zu den digitalen Coins Cashflows generieren, für die Anleger bereit sind, einen bestimmten Betrag zu bezahlen, was sich in einem bestimmten Wert einer Aktie widerspiegelt - wächst das Unternehmen, steigt dessen Wert und somit der Wert der Aktie.
Der Finanzexperte verweist dagegen für Kryptowährungen auf eine gewisse Ähnlichkeit zu Briefmarkensammlungen, die keinen Wert, sondern einen Preis hätten, der von Stimmungen und neuen Informationen abhänge, die man nicht vorhersagen könne. Und Hasler geht mit Blick auf die digitalen Coins sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn man es genau betrachtet, haben sie sogar einen negativen Wert, der sich aus dem enormen Energieverbrauch speist".
Kryptos erfüllen Kriterien einer Währung nicht
Der Experte glaubt auch nicht daran, dass sich Kryptos als Währungen durchsetzen könnten. Ihr antizyklisches Verhalten, das ihnen in Krisen eine Zeit lang den Ruf als sicherer Hafen beschert hat, hat sich verändert und so geht es für die digitalen Coins inzwischen meist im Einklang mit anderen Anlageklassen abwärts - allerdings teils deutlich stärker. Damit fehlt ihnen ein wesentliches Kriterium von Währungen: die Wertaufbewahrungsfunktion. "Wenn Kryptowährungen sich in einem Jahr dritteln, wird sichtbar, dass sie sich nicht wie normale Währungen verhalten", so Hasler. Daneben würden zahlreiche technische Hürden Kryptowährungen für den alltäglichen Gebrauch ungeeignet machen.
Ausnahme: Stablecoins
Bei seinem negativen Ausblick für Kryptowährungen macht Hasler jedoch eine Ausnahme und diese bezieht sich auf Stablecoins wie zum Beispiel Tether, deren Preis an einen stabilen Reservewert wie den US-Dollar gekoppelt ist - diese hätten durchaus eine Daseinsberechtigung. "Sie könnten beispielsweise dabei helfen, Zahlungen aus dem Ausland, die über Banken abgewickelt werden, schneller und günstiger abzuwickeln", so Hasler.Redaktion finanzen.net
Finanzexperte erwartet Platzen der Kryptoblase: Kryptowährungen haben eigentlich "sogar einen negativen Wert"
Nach den herben Verlusten von Bitcoin, Ether & Co. in den vergangenen Wochen und Monaten ist das Schlagwort Kryptowinter am Markt derzeit vermehrt zu hören. Finanzexperte Peter Thilo Hasler glaubt jedenfalls, dass den digitalen Coins eine düstere Zukunft bevorsteht - mit einer Ausnahme.
Inflations- und Rezessionssorgen belasten den Kryptomarkt
Finanzexperte erwartet, dass die Kryptoblase platzt
Hasler: Kryptowährungen dienen weder als Vermögensspeicher noch als Währung
Der Kryptomarkt steht derzeit unter Druck. Inflationssorgen und die mit der entschlossenen Reaktion der Notenbanken - in Form von Zinsanhebungen - einhergehenden Rezessionsängste belasten nicht nur die Aktienmärkte, sondern ließen zuletzt auch die Kurse von Bitcoin, Ether & Co. einbrechen.
Finanzexperte und Analyst Peter Thilo Hasler sieht die vermeintliche Kryptoblase deshalb jedoch nicht platzen - zumindest noch nicht, da die Verunsicherung der Anleger noch nicht groß genug sei, wie er im Interview mit Business Insider verrät. Langfristig sieht er aber keine Zukunft für Kryptowährungen und erklärt, dass deren Wert im Grunde sogar negativ sei.
Früher oder später platzt die Blase
Laut Hasler dürfte die Kryptoblase früher oder später platzen - allerdings erst, wenn blanke Panik herrsche. Passieren werde es aber ganz bestimmt, denn seiner Meinung nach müssten sich Kryptowährungen als Vermögensspeicher oder Währung etablieren, was Hasler nicht als gegeben sehe. Für eine Funktion als Vermögensspeicher sei der Kurs von Kryptowährungen viel zu schwankungsanfällig und Hasler glaubt, dass die Kurse erneut deutlich fallen könnten: "Wir werden zukünftig noch schnellere Kursverfälle sehen und in zehn Jahren spricht niemand mehr über Kryptos", so der Finanzexperte. "So wie wir heute nur den Kopf schütteln, wenn wir lesen, was im 17. Jahrhundert für Tulpenzwiebeln bezahlt worden ist."
Kryptowährungen haben keinen Wert, sondern einen Preis
Hasler sieht in Kryptowährungen außerdem keinen Wert: "Im Gegensatz zu anderen Wertpapieren generieren Kryptowährungen keinen Cashflow. Auch für die Zukunft sehe ich nicht, wie sie einen Nutzen generieren könnten", so der Analyst. Er vergleicht Kryptowährungen mit Unternehmen, die im Gegensatz zu den digitalen Coins Cashflows generieren, für die Anleger bereit sind, einen bestimmten Betrag zu bezahlen, was sich in einem bestimmten Wert einer Aktie widerspiegelt - wächst das Unternehmen, steigt dessen Wert und somit der Wert der Aktie.
Der Finanzexperte verweist dagegen für Kryptowährungen auf eine gewisse Ähnlichkeit zu Briefmarkensammlungen, die keinen Wert, sondern einen Preis hätten, der von Stimmungen und neuen Informationen abhänge, die man nicht vorhersagen könne. Und Hasler geht mit Blick auf die digitalen Coins sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn man es genau betrachtet, haben sie sogar einen negativen Wert, der sich aus dem enormen Energieverbrauch speist".
Kryptos erfüllen Kriterien einer Währung nicht
Der Experte glaubt auch nicht daran, dass sich Kryptos als Währungen durchsetzen könnten. Ihr antizyklisches Verhalten, das ihnen in Krisen eine Zeit lang den Ruf als sicherer Hafen beschert hat, hat sich verändert und so geht es für die digitalen Coins inzwischen meist im Einklang mit anderen Anlageklassen abwärts - allerdings teils deutlich stärker. Damit fehlt ihnen ein wesentliches Kriterium von Währungen: die Wertaufbewahrungsfunktion. "Wenn Kryptowährungen sich in einem Jahr dritteln, wird sichtbar, dass sie sich nicht wie normale Währungen verhalten", so Hasler. Daneben würden zahlreiche technische Hürden Kryptowährungen für den alltäglichen Gebrauch ungeeignet machen.
Ausnahme: Stablecoins
Bei seinem negativen Ausblick für Kryptowährungen macht Hasler jedoch eine Ausnahme und diese bezieht sich auf Stablecoins wie zum Beispiel Tether, deren Preis an einen stabilen Reservewert wie den US-Dollar gekoppelt ist - diese hätten durchaus eine Daseinsberechtigung. "Sie könnten beispielsweise dabei helfen, Zahlungen aus dem Ausland, die über Banken abgewickelt werden, schneller und günstiger abzuwickeln", so Hasler.Redaktion finanzen.net
Ethereum: Netzwerkumstellung auf Proof-of-Stake in der Kritik
Seit Jahren wartet die Community darauf, dass Ethereum endlich von dem energieintensiven Proof-of-Work (PoW) auf das effizientere Proof-of-Stake (PoS) umgestellt wird. Während die Arbeiten auf Hochtouren in der finalen Phase laufen, wird die Kritik an dem neuen Konsens-Verfahren immer größer.
Hintergrund ist, dass das Betreiben eines Validators mit erheblichen Kosten verbunden ist. Die dafür nötigen 32 ETH kann nicht jeder Entwickler aufbringen. Aus Sicht der Kritiker führt das letztlich dazu, dass die Dezentralisierung auf der Strecke bleibt. Der Ava Labs Gründer Emin Gun Sirer führt noch ein weiteres Argument an:
„Proof of Stake ist kein Konsensalgorithmus. Ich war wohl der Erste, der vor Jahren öffentlich darauf hinwies. Jeder, der das nicht versteht, sollte sich, um es mit Jimmys Worten zu sagen, aus der Diskussion heraushalten“.
Damit spielte Sirer auf den Bitcoin-Entwickler Jimmy Song an, welcher überzeugt ist, dass das Problem der byzantinischen Generäle dem PoS-Ansatz schadet. Dabei handelt es sich um die Problematik, dass sich alle beteiligten Validatoren auf eine Tatsache einigen müssen. Der Bitcoin erreicht hingegen bereits einen Konsens, wenn mehr als 50 Prozent der Miner eine Übereinstimmung erreicht haben.
Der Ether-Gründer Vitalik Buterin kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. Für ihn ist sie an den Haaren herbeigezogen:
„Pro-Tipp: Wenn Leute seit Langem darüber diskutieren, ob A oder B besser ist, und tiefgründige Argumente, wie Mathematik, Ökonomie und Moralphilosophie anführen, und du kommst daher und sagst: ‚B ist wegen einer einzeiligen technischen Definition dumm‘, dann bist du wahrscheinlich auf dem falschen Weg“.
Ethereum technische Kursmarken
Ethereum war kurzzeitig über das 23,6 Prozent Fibo-Retracement von 1150 Dollar gestiegen. Am Hoch von 1170 Dollar wurde der Widerstand jedoch zu stark und es folgte eine Umkehrbewegung, welche aktuell die psychologisch wichtige Marke von 1100 Dollar testet.
Sollte es zu keinem Tagesschlusskurs über dem 23,6 Prozent Retracement kommen, muss mit Verlusten in Richtung der 1000 Dollar Marke gerechnet werden. Darunter befindet sich die nächste Unterstützung am Zyklustief von 883 Dollar.
Nur mit einem nachhaltigen Anstieg über das 23,6 Prozent Fibo-Retracement wird die Tür für einen Ausbau der Erholung in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements von 1315 Dollar geöffnet.
Ethereum: Netzwerkumstellung auf Proof-of-Stake in der Kritik
Seit Jahren wartet die Community darauf, dass Ethereum endlich von dem energieintensiven Proof-of-Work (PoW) auf das effizientere Proof-of-Stake (PoS) umgestellt wird. Während die Arbeiten auf Hochtouren in der finalen Phase laufen, wird die Kritik an dem neuen Konsens-Verfahren immer größer.
Hintergrund ist, dass das Betreiben eines Validators mit erheblichen Kosten verbunden ist. Die dafür nötigen 32 ETH kann nicht jeder Entwickler aufbringen. Aus Sicht der Kritiker führt das letztlich dazu, dass die Dezentralisierung auf der Strecke bleibt. Der Ava Labs Gründer Emin Gun Sirer führt noch ein weiteres Argument an:
„Proof of Stake ist kein Konsensalgorithmus. Ich war wohl der Erste, der vor Jahren öffentlich darauf hinwies. Jeder, der das nicht versteht, sollte sich, um es mit Jimmys Worten zu sagen, aus der Diskussion heraushalten“.
Damit spielte Sirer auf den Bitcoin-Entwickler Jimmy Song an, welcher überzeugt ist, dass das Problem der byzantinischen Generäle dem PoS-Ansatz schadet. Dabei handelt es sich um die Problematik, dass sich alle beteiligten Validatoren auf eine Tatsache einigen müssen. Der Bitcoin erreicht hingegen bereits einen Konsens, wenn mehr als 50 Prozent der Miner eine Übereinstimmung erreicht haben.
Der Ether-Gründer Vitalik Buterin kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. Für ihn ist sie an den Haaren herbeigezogen:
„Pro-Tipp: Wenn Leute seit Langem darüber diskutieren, ob A oder B besser ist, und tiefgründige Argumente, wie Mathematik, Ökonomie und Moralphilosophie anführen, und du kommst daher und sagst: ‚B ist wegen einer einzeiligen technischen Definition dumm‘, dann bist du wahrscheinlich auf dem falschen Weg“.
Ethereum technische Kursmarken
Ethereum war kurzzeitig über das 23,6 Prozent Fibo-Retracement von 1150 Dollar gestiegen. Am Hoch von 1170 Dollar wurde der Widerstand jedoch zu stark und es folgte eine Umkehrbewegung, welche aktuell die psychologisch wichtige Marke von 1100 Dollar testet.
Sollte es zu keinem Tagesschlusskurs über dem 23,6 Prozent Retracement kommen, muss mit Verlusten in Richtung der 1000 Dollar Marke gerechnet werden. Darunter befindet sich die nächste Unterstützung am Zyklustief von 883 Dollar.
Nur mit einem nachhaltigen Anstieg über das 23,6 Prozent Fibo-Retracement wird die Tür für einen Ausbau der Erholung in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements von 1315 Dollar geöffnet.
Stablecoins sind im krisengebeutelten Argentinien auf dem Vormarsch
Investing.com – Argentinien kämpft seit Jahrzehnten mit einer hohen Inflation und einer instabilen Währung. Seit dem Rücktritt des Wirtschaftsministers Martin Guzman scheinen sich die Probleme noch zu verschärfen.
Inmitten all der ökonomischen Turbulenzen und zur Sicherung ihres Vermögens, neigen immer mehr Argentinier dazu, sich den verschiedenen Stablecoins zuzuwenden. Mehrere Kryptowährungsbörsen, darunter Binance und Lemon Cash, berichteten, dass die Gebühren für den Kauf von Tether (USDT) in Argentinischen Pesos (ARS) erheblich gestiegen waren.
Stablecoins als Retter für Währungen im freien Fall?
Argentinien, ein zwischenzeitlich wirtschaftlich starkes Land, befindet sich seit einigen Jahren auf dem absteigenden Ast. Während die Nation früher zu den zehn reichsten Pro-Kopf-Staaten der Welt gehörte, hat sich die Situation in den letzten 40 Jahren drastisch geändert.
Eine ineffiziente Produktion, diverse Diktatur-Regime und eine enorme Auslandsverschuldung haben zu einer galoppierenden Inflation geführt. Seit einem Jahrzehnt hat das Land keine einstellige Inflationsrate mehr erlebt. Die durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten globalen Finanzturbulenzen, die militärischen Konflikte und die Energiekrise haben die Situation weiter verschärft.
Im Jahr 2019 ernannte die Regierung Martin Guzmán zum Wirtschaftsminister. Während seiner Amtszeit gelang es ihm, die öffentliche Auslandsverschuldung Argentiniens zu reduzieren. Im Mai schnellte die Inflationsrate des Landes jedoch auf über 60 Prozent hoch. Gleichzeitig führten Dieselengpässe und der Druck des linken politischen Flügels zu seinem Rücktritt.
Viele der Argentinier sahen keinen anderen Ausweg, als dem Wertverlust der Landeswährung mit dem Kauf von US-Dollar gebundenen Stablecoins zu begegnen.
Das führte dazu, dass Argentinien zu den Ländern mit der höchsten Akzeptanzrate von Kryptowährungen gehört. Laut einer von Chainalysis durchgeführten Untersuchung belegte die Nation den 10. Platz und überholte damit China, Brasilien, Südafrika und Russland.
Stablecoins sind im krisengebeutelten Argentinien auf dem Vormarsch
Investing.com – Argentinien kämpft seit Jahrzehnten mit einer hohen Inflation und einer instabilen Währung. Seit dem Rücktritt des Wirtschaftsministers Martin Guzman scheinen sich die Probleme noch zu verschärfen.
Inmitten all der ökonomischen Turbulenzen und zur Sicherung ihres Vermögens, neigen immer mehr Argentinier dazu, sich den verschiedenen Stablecoins zuzuwenden. Mehrere Kryptowährungsbörsen, darunter Binance und Lemon Cash, berichteten, dass die Gebühren für den Kauf von Tether (USDT) in Argentinischen Pesos (ARS) erheblich gestiegen waren.
Stablecoins als Retter für Währungen im freien Fall?
Argentinien, ein zwischenzeitlich wirtschaftlich starkes Land, befindet sich seit einigen Jahren auf dem absteigenden Ast. Während die Nation früher zu den zehn reichsten Pro-Kopf-Staaten der Welt gehörte, hat sich die Situation in den letzten 40 Jahren drastisch geändert.
Eine ineffiziente Produktion, diverse Diktatur-Regime und eine enorme Auslandsverschuldung haben zu einer galoppierenden Inflation geführt. Seit einem Jahrzehnt hat das Land keine einstellige Inflationsrate mehr erlebt. Die durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten globalen Finanzturbulenzen, die militärischen Konflikte und die Energiekrise haben die Situation weiter verschärft.
Im Jahr 2019 ernannte die Regierung Martin Guzmán zum Wirtschaftsminister. Während seiner Amtszeit gelang es ihm, die öffentliche Auslandsverschuldung Argentiniens zu reduzieren. Im Mai schnellte die Inflationsrate des Landes jedoch auf über 60 Prozent hoch. Gleichzeitig führten Dieselengpässe und der Druck des linken politischen Flügels zu seinem Rücktritt.
Viele der Argentinier sahen keinen anderen Ausweg, als dem Wertverlust der Landeswährung mit dem Kauf von US-Dollar gebundenen Stablecoins zu begegnen.
Das führte dazu, dass Argentinien zu den Ländern mit der höchsten Akzeptanzrate von Kryptowährungen gehört. Laut einer von Chainalysis durchgeführten Untersuchung belegte die Nation den 10. Platz und überholte damit China, Brasilien, Südafrika und Russland.
Anleger überzeugt Entschlossenheit der Fed im Kampf gegen die Inflation nur kurzfristig
Die Entschlossenheit im Kampf gegen die Inflation durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat Anleger in der vergangenen Woche nur kurzfristig beflügelt. Aus den sogenannten Mitschriften (FOMC-Protokolle) der jüngsten Sitzung ging hervor, dass Ende des Monats mit einem weiteren Zinsschritt in Höhe von 50 oder 75 Basispunkten gerechnet werden kann. Die Anleger vermuten, dass die US-Notenbank das Risiko einer Rezession womöglich weniger akut einschätzt. Der überraschend robuste Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag hat der Fed jedoch erneut Argumente an die Hand gegeben, das Tempo im aktuell bestehenden Zinserhöhungszyklus zu forcieren, was Anleger aufhorchen ließ. Vor diesem Hintergrund dürfte die Veröffentlichung der US-Teuerungsdaten am kommenden Mittwoch das Interesse auf sich ziehen. Erwartet wird, dass sich die Teuerungsdynamik erneut verschärft hat. Sollte die Inflation nicht rückläufig sein, könnte dies zulasten von riskanten Anlageklassen wie Bitcoin und Co gehen.
Übergeordnete Abwärtstrend bleibt in Takt - Sorge um Krypto-Verleiher bleiben bestehen
Auch wenn größere Verluste in den vergangenen Wochen ausgeblieben sind, könnte sich der seit November 2021 bestehende Abwärtstrend beim Bitcoin und im Kryptomarkt allgemein bald weiter fortsetzen. Dominierend bleibt der geldpolitische Gegenwind und die damit im Zusammenhang stehenden Rezessionssorgen. Auch die Sorge um sogenannte Krypto-Kreditgeber hat sich am vergangenen Mittwoch bestätigt. Das Unternehmen Voyager Digital hatte einen Insolvenzantrag nach "Chapter 11" gestellt, nachdem es angekündigt hatte, Abhebungen, den Handel und Einzahlungen auf der Plattform aussetzen zu wollen. Als Ursache nannte Voyager Digital unter anderem die anhaltende Volatilität und Ansteckung auf den Kryptomärkten. Auch weitere Unternehmen meldeten in den vergangenen Wochen ähnliche Probleme. Nach wie vor bleibt die Sorge in Raum stehen, dass weitere Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten kollabieren könnten. Den Anfang gemacht hatte in diesem spezifischen Sektor der Verleiher Celsius Network, welcher ankündigte, Kundengelder einfrieren zu wollen und somit große Unruhen am Markt auslöste. Weitere Ansteckungsrisiken innerhalb der Branche bleiben denkbar.
Lael Brainard wirbt für Regulierung - EU als Blaupause für die USA?
Die stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank, Lael Brainard hat die Notwendigkeit einer Regulierung betont, da die Branche sonst zu einer größeren Gefahr werden könnte. "Innovation hat das Potenzial, Finanzdienstleistungen schneller, billiger und integrativer zu machen, und zwar auf eine Weise, die dem digitalen Ökosystem eigen ist", so Brainard auf einer Konferenz der Bank of England in London. "Es ist wichtig, dass die Grundlagen für eine solide Regulierung des Krypto-Finanzsystems jetzt geschaffen werden, bevor das Krypto-Ökosystem so groß oder vernetzt wird, dass es Risiken für die Stabilität des breiteren Finanzsystems darstellen könnte." Als Blaupause für die USA könnten die neuen Regulierungsvorschriften in Europa fungieren. In der EU hatte man sich jüngst auf striktere Regeln im Kampf gegen Geldwäsche geeinigt und sich auf eine Regulierung namens "MiCa" von Krypto Assets verständigt. Das Börsenjahr 2022 steht somit weiterhin im Zeichen einer Regulierung dies- und jenseits des Atlantiks.
Bitcoin und Co: Ruhe vor weiterem Sturm? Anleger fiebern US-Inflationsdaten entgegen
Anleger überzeugt Entschlossenheit der Fed im Kampf gegen die Inflation nur kurzfristig
Die Entschlossenheit im Kampf gegen die Inflation durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat Anleger in der vergangenen Woche nur kurzfristig beflügelt. Aus den sogenannten Mitschriften (FOMC-Protokolle) der jüngsten Sitzung ging hervor, dass Ende des Monats mit einem weiteren Zinsschritt in Höhe von 50 oder 75 Basispunkten gerechnet werden kann. Die Anleger vermuten, dass die US-Notenbank das Risiko einer Rezession womöglich weniger akut einschätzt. Der überraschend robuste Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag hat der Fed jedoch erneut Argumente an die Hand gegeben, das Tempo im aktuell bestehenden Zinserhöhungszyklus zu forcieren, was Anleger aufhorchen ließ. Vor diesem Hintergrund dürfte die Veröffentlichung der US-Teuerungsdaten am kommenden Mittwoch das Interesse auf sich ziehen. Erwartet wird, dass sich die Teuerungsdynamik erneut verschärft hat. Sollte die Inflation nicht rückläufig sein, könnte dies zulasten von riskanten Anlageklassen wie Bitcoin und Co gehen.
Übergeordnete Abwärtstrend bleibt in Takt - Sorge um Krypto-Verleiher bleiben bestehen
Auch wenn größere Verluste in den vergangenen Wochen ausgeblieben sind, könnte sich der seit November 2021 bestehende Abwärtstrend beim Bitcoin und im Kryptomarkt allgemein bald weiter fortsetzen. Dominierend bleibt der geldpolitische Gegenwind und die damit im Zusammenhang stehenden Rezessionssorgen. Auch die Sorge um sogenannte Krypto-Kreditgeber hat sich am vergangenen Mittwoch bestätigt. Das Unternehmen Voyager Digital hatte einen Insolvenzantrag nach "Chapter 11" gestellt, nachdem es angekündigt hatte, Abhebungen, den Handel und Einzahlungen auf der Plattform aussetzen zu wollen. Als Ursache nannte Voyager Digital unter anderem die anhaltende Volatilität und Ansteckung auf den Kryptomärkten. Auch weitere Unternehmen meldeten in den vergangenen Wochen ähnliche Probleme. Nach wie vor bleibt die Sorge in Raum stehen, dass weitere Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten kollabieren könnten. Den Anfang gemacht hatte in diesem spezifischen Sektor der Verleiher Celsius Network, welcher ankündigte, Kundengelder einfrieren zu wollen und somit große Unruhen am Markt auslöste. Weitere Ansteckungsrisiken innerhalb der Branche bleiben denkbar.
Lael Brainard wirbt für Regulierung - EU als Blaupause für die USA?
Die stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank, Lael Brainard hat die Notwendigkeit einer Regulierung betont, da die Branche sonst zu einer größeren Gefahr werden könnte. "Innovation hat das Potenzial, Finanzdienstleistungen schneller, billiger und integrativer zu machen, und zwar auf eine Weise, die dem digitalen Ökosystem eigen ist", so Brainard auf einer Konferenz der Bank of England in London. "Es ist wichtig, dass die Grundlagen für eine solide Regulierung des Krypto-Finanzsystems jetzt geschaffen werden, bevor das Krypto-Ökosystem so groß oder vernetzt wird, dass es Risiken für die Stabilität des breiteren Finanzsystems darstellen könnte." Als Blaupause für die USA könnten die neuen Regulierungsvorschriften in Europa fungieren. In der EU hatte man sich jüngst auf striktere Regeln im Kampf gegen Geldwäsche geeinigt und sich auf eine Regulierung namens "MiCa" von Krypto Assets verständigt. Das Börsenjahr 2022 steht somit weiterhin im Zeichen einer Regulierung dies- und jenseits des Atlantiks.
Die EU behält ihren Kurs in der Krypto-Frage bei: Mit dem neuen Gesetz werden Krypto-Überweisungen besser nachzuvollziehen sein. Damit soll vor allem Geldwäsche bekämpft werden.
In der Europäischen Union laufen mehrere Regulierungsvorhaben, um im Bereich der Kryptowährungen den Beteiligten Grenzen aufzuzeigen. Der EU geht es dabei insbesondere um die Reduzierung der Anonymität.
Die EU geht schärfer gegen Geldwäsche mit Kryptowährungen wie Bitcoin vor. Die EU-Länder und das Europäische Parlament haben sich auf ein Gesetz geeinigt, um Krypto-Überweisungen nachverfolgen zu können. Somit müssen Krypto-Plattformen künftig Informationen über Sender und Empfänger ermitteln, wenn sie Transaktionen abwickeln. Es spielt dabei keine Rolle, wie hoch der überwiesene Betrag ist. Im Fall einer Ermittlung wegen Geldwäsche oder Terrorismus müssen die Anbieter die Information auch an die zuständigen Behörden weiterleiten.
Die EU fokussiert sich bei den Maßnahmen gegen Krypto-Geldwäsche auf die Stelle, an der Bitcoin, Ether und andere Digitalwährungen in herkömmliches Geld wie Euro oder US-Dollar umgetauscht werden. Daher bleiben direkte Transfers zwischen Inhabern von plattformunabhängigen Krypto-Wallets außen vor. Sie wären aber ohnehin schwer zu kontrollieren.
Eine Sonderregelung gibt es zudem, wenn Krypto-Plattformen wie Coinbase, Crypto.com oder Binance Transaktionen mit solchen unabhängigen Wallets abwickeln: Hier greift die Informationspflicht ab Beträgen ab 1000 Euro.
FOLGEN DES KRYPTOCRASHS
Jetzt gehen die ersten Hedgefonds pleite
Der EU-Abgeordnete Martin Schirdewan (Linke) begrüßte die Einigung. „Wie auch beim traditionellen Banktransfer muss klar nachvollziehbar sein, wer tatsächlich Absender und Empfänger der Kryptowerte ist“, sagte er. Er kritisierte jedoch, dass die Transparenzvorgaben bei unabhängigen Wallets weniger stringent seien.
Der Frankfurter Wirtschaftswissenschaftler Prof. Philipp Sandner, einer der führenden Blockchain-Experten Deutschlands, zeigte sich dagegen erleichtert, dass „die harten Wünsche des Europäischen Parlaments“ abgeschwächt worden seien. Dazu gehöre, dass der Identifikationszwang erst bei Summen über 1000 Euro greife. Gerade für Unternehmen, die im Krypto-Bereich aktiv seien oder dies vorhätten, seien dies gute Nachrichten.
Bevor das EU-Gesetz offiziell in Kraft tritt, müssen das EU-Parlament und die Länder es noch formell abnicken. Am Donnerstagnachmittag wollten sich die Unterhändler der Institutionen treffen, um weitere einheitliche Regeln für den Kryptowährungsmarkt in der EU zu verhandeln.
EU verschärft Regeln für Krypto-Transaktionen
30. Juni 2022
Die EU behält ihren Kurs in der Krypto-Frage bei: Mit dem neuen Gesetz werden Krypto-Überweisungen besser nachzuvollziehen sein. Damit soll vor allem Geldwäsche bekämpft werden.
In der Europäischen Union laufen mehrere Regulierungsvorhaben, um im Bereich der Kryptowährungen den Beteiligten Grenzen aufzuzeigen. Der EU geht es dabei insbesondere um die Reduzierung der Anonymität.
Die EU geht schärfer gegen Geldwäsche mit Kryptowährungen wie Bitcoin vor. Die EU-Länder und das Europäische Parlament haben sich auf ein Gesetz geeinigt, um Krypto-Überweisungen nachverfolgen zu können. Somit müssen Krypto-Plattformen künftig Informationen über Sender und Empfänger ermitteln, wenn sie Transaktionen abwickeln. Es spielt dabei keine Rolle, wie hoch der überwiesene Betrag ist. Im Fall einer Ermittlung wegen Geldwäsche oder Terrorismus müssen die Anbieter die Information auch an die zuständigen Behörden weiterleiten.
Die EU fokussiert sich bei den Maßnahmen gegen Krypto-Geldwäsche auf die Stelle, an der Bitcoin, Ether und andere Digitalwährungen in herkömmliches Geld wie Euro oder US-Dollar umgetauscht werden. Daher bleiben direkte Transfers zwischen Inhabern von plattformunabhängigen Krypto-Wallets außen vor. Sie wären aber ohnehin schwer zu kontrollieren.
Eine Sonderregelung gibt es zudem, wenn Krypto-Plattformen wie Coinbase, Crypto.com oder Binance Transaktionen mit solchen unabhängigen Wallets abwickeln: Hier greift die Informationspflicht ab Beträgen ab 1000 Euro.
FOLGEN DES KRYPTOCRASHS
Jetzt gehen die ersten Hedgefonds pleite
Der EU-Abgeordnete Martin Schirdewan (Linke) begrüßte die Einigung. „Wie auch beim traditionellen Banktransfer muss klar nachvollziehbar sein, wer tatsächlich Absender und Empfänger der Kryptowerte ist“, sagte er. Er kritisierte jedoch, dass die Transparenzvorgaben bei unabhängigen Wallets weniger stringent seien.
Der Frankfurter Wirtschaftswissenschaftler Prof. Philipp Sandner, einer der führenden Blockchain-Experten Deutschlands, zeigte sich dagegen erleichtert, dass „die harten Wünsche des Europäischen Parlaments“ abgeschwächt worden seien. Dazu gehöre, dass der Identifikationszwang erst bei Summen über 1000 Euro greife. Gerade für Unternehmen, die im Krypto-Bereich aktiv seien oder dies vorhätten, seien dies gute Nachrichten.
Bevor das EU-Gesetz offiziell in Kraft tritt, müssen das EU-Parlament und die Länder es noch formell abnicken. Am Donnerstagnachmittag wollten sich die Unterhändler der Institutionen treffen, um weitere einheitliche Regeln für den Kryptowährungsmarkt in der EU zu verhandeln.
Erste Fed-Zinssenkungen werden eingepreist: Bitcoin und Ethereum ziehen kräftig an
Investing.com - Der Optimismus der Krypto-Anleger kehrt zurück: Bitcoin, Ethereum&Co folgen den guten Vorgaben der Wall Street vom Freitag. Rückläufige Zinserhöhungserwartungen treiben die Digitalwährungen zum Wochenauftakt deutlich an.
Im europäischen Handel verbuchte der Bitcoin am Montagmorgen ein Plus von 3,2 Prozent auf 22.260 Dollar. Für Ethereum ging es zum Wochenstart um 5,9 Prozent auf 1.456,46 Dollar nach oben. In den vergangenen sieben Handelstagen gewann Ether mehr als ein Viertel. Der Ripple XRP legte gut 1,5 Prozent auf 0,3655 Dollar zu.
Während in der vergangenen Woche die höchste Inflation seit mehr als 40 Jahren und die damit einhergehenden Erwartungen eines steileren Zinspfades noch für Aufruhr an den Märkten sorgten, löschten einige US-Notenbanker das Feuer bereits wieder. Zu einem bestimmten Zeitpunkt lag die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 100 Basispunkte auf der Fed-Sitzung Ende Juli bei mehr als 80 Prozent. Kurz darauf erklärten sowohl Bullard als auch Waller, dass sie weiterhin eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte für angemessen halten würden. Gänzlich ausschließen wollten sie eine Erhöhung um 100 Basispunkte aber nicht. Kurz darauf wurden dann noch die Inflationserwartungen aus einer Umfrage der Uni-Michigan veröffentlicht, die sowohl auf kurz- als auch auf längerfristiger Sicht zurückgegangen waren. Infolgedessen gingen die Zinserwartungen wieder zurück. Gegenwärtig halten die Marktteilnehmer eine Zinsanhebung um 75 Basispunkte auf eine Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent für das wahrscheinlichste Szenario.
Höhere Zinsen belasten in der Regel ertragsarme bzw. -lose Anlagen wie Gold und Kryptowährungen, aber das gilt auch umgekehrt.
Bereits im ersten Quartal 2023 rechnen die Marktteilnehmer wieder mit den ersten Zinssenkungen durch die Fed. Dahinter steht die Annahme, dass die aggressive Straffung der US-Geldpolitik die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Festmachen lässt sich dies an der tiefsten Inversion der Zinsstrukturkurve (2Y/10Y) seit 2006. Dies gilt allgemein als zuverlässiger Vorbote einer drohenden Rezession.
Das Hauptaugenmerk der Händler liegt diese Woche auf der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank dürfte am Donnerstag zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren die Leitzinsen anheben. Hintergrund ist die rekordhohe Inflation in der Eurozone. Während eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte als ausgemachte Sache gilt, mehren sich aufgrund der wachsenden Diskrepanz zum geldpolitischen Kurs in den USA die Wetten, dass die Euro-Währungshüter die Schlüsselzinsen sogar um 50 Basispunkte anheben könnten. Im Vergleich zu anderen Zentralbanken hält sich die EZB jedoch zurück und will aufgrund der finanziell angespannten Lage vieler Peripherieländer in Europa eine zu starke Straffung vermeiden.
Um ein zu starkes Auseinanderklaffen der Rendite-Spreads zwischen den einzelnen EU-Ländern zu vermeiden, will die EZB außerdem ein neues Anti-Fragmentierungsinstrument ins Leben rufen.
Erste Fed-Zinssenkungen werden eingepreist: Bitcoin und Ethereum ziehen kräftig an
Investing.com - Der Optimismus der Krypto-Anleger kehrt zurück: Bitcoin, Ethereum&Co folgen den guten Vorgaben der Wall Street vom Freitag. Rückläufige Zinserhöhungserwartungen treiben die Digitalwährungen zum Wochenauftakt deutlich an.
Im europäischen Handel verbuchte der Bitcoin am Montagmorgen ein Plus von 3,2 Prozent auf 22.260 Dollar. Für Ethereum ging es zum Wochenstart um 5,9 Prozent auf 1.456,46 Dollar nach oben. In den vergangenen sieben Handelstagen gewann Ether mehr als ein Viertel. Der Ripple XRP legte gut 1,5 Prozent auf 0,3655 Dollar zu.
Während in der vergangenen Woche die höchste Inflation seit mehr als 40 Jahren und die damit einhergehenden Erwartungen eines steileren Zinspfades noch für Aufruhr an den Märkten sorgten, löschten einige US-Notenbanker das Feuer bereits wieder. Zu einem bestimmten Zeitpunkt lag die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 100 Basispunkte auf der Fed-Sitzung Ende Juli bei mehr als 80 Prozent. Kurz darauf erklärten sowohl Bullard als auch Waller, dass sie weiterhin eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte für angemessen halten würden. Gänzlich ausschließen wollten sie eine Erhöhung um 100 Basispunkte aber nicht. Kurz darauf wurden dann noch die Inflationserwartungen aus einer Umfrage der Uni-Michigan veröffentlicht, die sowohl auf kurz- als auch auf längerfristiger Sicht zurückgegangen waren. Infolgedessen gingen die Zinserwartungen wieder zurück. Gegenwärtig halten die Marktteilnehmer eine Zinsanhebung um 75 Basispunkte auf eine Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent für das wahrscheinlichste Szenario.
Höhere Zinsen belasten in der Regel ertragsarme bzw. -lose Anlagen wie Gold und Kryptowährungen, aber das gilt auch umgekehrt.
Bereits im ersten Quartal 2023 rechnen die Marktteilnehmer wieder mit den ersten Zinssenkungen durch die Fed. Dahinter steht die Annahme, dass die aggressive Straffung der US-Geldpolitik die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Festmachen lässt sich dies an der tiefsten Inversion der Zinsstrukturkurve (2Y/10Y) seit 2006. Dies gilt allgemein als zuverlässiger Vorbote einer drohenden Rezession.
Das Hauptaugenmerk der Händler liegt diese Woche auf der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank dürfte am Donnerstag zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren die Leitzinsen anheben. Hintergrund ist die rekordhohe Inflation in der Eurozone. Während eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte als ausgemachte Sache gilt, mehren sich aufgrund der wachsenden Diskrepanz zum geldpolitischen Kurs in den USA die Wetten, dass die Euro-Währungshüter die Schlüsselzinsen sogar um 50 Basispunkte anheben könnten. Im Vergleich zu anderen Zentralbanken hält sich die EZB jedoch zurück und will aufgrund der finanziell angespannten Lage vieler Peripherieländer in Europa eine zu starke Straffung vermeiden.
Um ein zu starkes Auseinanderklaffen der Rendite-Spreads zwischen den einzelnen EU-Ländern zu vermeiden, will die EZB außerdem ein neues Anti-Fragmentierungsinstrument ins Leben rufen.
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