Forum
Die Kürzungspläne in der deutschen Autobranche
Zitat von Gast am 5. Oktober 2020, 10:10 UhrVon der «Schlüsselindustrie» ist häufig die Rede, wenn es um die deutsche Autobranche geht. Mehr als 800.000 Beschäftigte arbeiten hier, direkt und indirekt hängen geschätzt zwei Millionen Menschen von Wohl und Wehe des wichtigen Wirtschaftszweigs ab.
Zu dem ohnehin schwierigen Umbruch von der alten Verbrenner-Welt in die neue Zeit der Alternativantriebe und Vernetzung kommt jetzt die tiefe Absatzkrise wegen der Pandemie, bei der noch kein Ende absehbar ist. Dabei liefen schon vorher Sparpläne in etlichen Unternehmen. Wie sieht die aktuelle Lage aus?
Volkswagen: Eine Verschärfung laufender Einsparungen explizit infolge von Corona ist bei der Kernmarke des weltgrößten Autokonzerns bisher nicht vorgesehen. Aber es besteht ein Einstellungsstopp - und VW baut auch so schon seine Strukturen radikal um. 2016 startete ein zunächst heftig umstrittener «Zukunftspakt», mit dem bis Ende 2019 bereits fast 11 000 Stellen gestrichen und knapp drei Milliarden Euro an Ausgabenkürzungen erreicht wurden. Im Laufe der kommenden Jahre dürften insgesamt bis zu 20.000 Jobs weggefallen sein. Kündigungen will VW dabei vermeiden, im Kern gilt eine Beschäftigungsgarantie bis 2029. Parallel dazu entstehen neue Arbeitsplätze: Für die E-Mobilität werden auch Beschäftigte umgeschult, für Digitalisierung und Vernetzung baut der Konzern unter anderem eine interne Software-Sparte mit mittelfristig mehr als 10.000 Beschäftigten auf.
Daimler: Die Corona-Krise sorgt für tiefrote Zahlen und zwingt den Autobauer zur Verschärfung seines sowieso geplanten Sparkurses. Obendrein beschleunigt sie die Transformation von Verbrenner- zu E-Motoren. Standortübergreifend war zuletzt der Abbau von 10.000 bis 15.000 der weltweit rund 300.000 Stellen kolportiert worden. Medien hatten sogar von bis zu 30.000 Stellen berichtet. Die Zahlen kommentiert Daimler nicht - man strebe möglichst sozialverträgliche Lösungen an. Nach Betriebsratsangaben sollen beispielsweise am Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim bis 2025 rund 4000 von 19.000 Stellen gestrichen werden. In Berlin, wo das älteste produzierende Werk steht, sollen demnach rund 1000 von 2500 Jobs wegfallen.
BMW: Der bayerische Autobauer streicht 6000 seiner 126.000 Stellen, verzichtet aber auf betriebsbedingte Kündigungen. Stattdessen bekommen freiwillig ausscheidende Mitarbeiter und Frührentner Abfindungen. Auch die Altersteilzeit-Angebote sind laut Betriebsrat «sehr attraktiv». Junge Beschäftigte, die studieren wollen, unterstützt BMW finanziell und garantiert ihnen nach dem Abschluss die Rückkehr in ein Arbeitsverhältnis. Personalchefin Ilka Horstmeier sprach von einem Paket, «das uns kurzfristig hilft, das Unternehmensergebnis zu verbessern, uns aber langfristig die Innovationskraft erhält». Die Autoverkäufe brachen im zweiten Quartal ein, BMW schrieb zum ersten Mal seit elf Jahren rote Zahlen. Der Autobauer investiert Milliarden in E-Mobilität und Digitalisierung.
Audi: Die VW-Tochter hatte schon im November 2019 beschlossen, in Ingolstadt und Neckarsulm 9500 der 61.000 Stellen abzubauen, aber ohne Kündigungen. Die Fertigungskapazität der beiden Werke wird um ein Sechstel verkleinert. Knapp 2000 Jobs sollen bei Elektromobilität und Digitalisierung neu entstehen. Audi will sechs Milliarden Euro einsparen, die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte langfristig sichern und wieder profitabler werden. Der Hersteller ist seit der Aufdeckung des Dieselskandals 2015 deutlich hinter die Konkurrenten Daimler und BMW zurückgefallen und schreibt wegen Corona jetzt rote Zahlen. Der neue Chef Markus Duesmann sagte, der geplante Stellenabbau reiche - mehr sei nicht geplant.
Opel: Seit der Übernahme im Sommer 2017 durch den französischen PSA-Konzern hat Opel massiv Arbeitsplätze mit Abfindungsprogrammen abgebaut. Die verbleibenden Beschäftigten sind per Tarifvertrag bis Sommer 2025 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Umso größer war daher die Empörung von IG Metall, Betriebsrat und politischen Parteien in Hessen, als Arbeitsdirektor Ralph Wangemann wegen der coronabedingten Absatzkrise mit betriebsbedingten Kündigungen drohte, sollten sich für die nächste Abfindungsrunde nicht genug Freiwillige finden. In der Folge einigten sich die Beteiligten dann auf eine Verlängerung der Kurzarbeit in Rüsselsheim bis Ende 2021 und die Gründung von Transfergesellschaften, in denen Opelaner fit gemacht werden sollen für andere Jobs. Von Entlassungen ist derzeit nicht mehr die Rede.
MAN: Der Lkw-Hersteller will in Deutschland und Österreich rasch 9500 Stellen abbauen, die Werke Steyr, Plauen sowie Wittlich schließen und Produktion nach Polen und in die Türkei verlagern. Allein im Stammwerk München und im Dieselmotorenwerk Nürnberg sollen 4000 Jobs wegfallen. Der Vertrag zur Beschäftigungs- und Standortsicherung wurde gekündigt, der Betriebsrat läuft Sturm dagegen. VW-Konzernchef Herbert Diess sagte, die wirtschaftliche Basis von MAN habe schon vor Corona nicht gereicht, um Investitionen zu finanzieren. Nun schreibt die VW-Tochter rote Zahlen. MAN erklärte, man müsse weiter investieren, um 2025 «zu den führenden Nutzfahrzeugherstellern im Bereich Elektro- und Wasserstoffantriebe» zu zählen.
Bosch: Bei dem Technologiekonzern und Autozulieferer greifen verschiedenste Sparmaßnahmen. Bosch hatte schon vor der Corona-Krise angesichts der Transformation zu Elektromotoren angekündigt, Tausende Stellen an zahlreichen Standorten abbauen zu wollen. Inzwischen ist klar, dass die Werke in Bremen und Bietigheim ganz geschlossen werden. Anderswo sind Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit. Zudem wurde die wöchentliche Arbeitszeit von 35.000 Mitarbeitern in Entwicklung, Forschung, Vertrieb und Verwaltung an verschiedenen Standorten verringert. Es gibt entsprechende Gehaltskürzungen. Für Tarifbeschäftigte aus diesen Bereichen mit einer Arbeitszeit von mehr als 35 Stunden verkürzt sich die Wochenarbeitszeit um zehn Prozent.
Continental: Viele Kunden haben Bestellungen zurückgestellt oder könnten dies noch tun. Bereits vor der Pandemie hatte ein von der Belegschaft als schmerzhaft empfundenes Umbauprogramm begonnen, das nun verschärft wurde. Zuletzt nahm die Conti-Führung an, dass im Rahmen der Strategie «Transformation 2019-2029» weltweit 30.000 Jobs «verändert» werden, davon 13.000 in Deutschland - das schließt auch Streichungen oder Verlagerungen ein. Während es bei Technik für Verbrennungsmotoren oder Hydraulik spürbare Einschnitte gibt, werden bei Elektronik und Software neue Stellen geschaffen. Für Irritationen sorgt aber besonders, dass auch im insgesamt noch profitablen Reifengeschäft massiv gespart wird. So wird das Reifenwerk in Aachen mit 1800 Mitarbeitern bis Ende 2021 aufgegeben. Auch weitere Standorte werden verkleinert, umgebaut oder ganz geschlossen.
ZF: Der Zulieferer vom Bodensee hatte im Mai intern angekündigt, in den nächsten Jahren bis zu 15.000 Stellen weltweit streichen zu wollen, die Hälfte davon in Deutschland. Die rund 50.000 deutschen Tarifbeschäftigten sind zwar bis Ende 2022 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt - darauf hatte sich der Konzern mit Arbeitnehmervertretern geeinigt. Jobs können aber trotzdem gestrichen werden, etwa über Abfindungen oder Altersteilzeitregelungen. Zugleich verzichten die Beschäftigten im laufenden Jahr auf eine Sonderzahlung in Höhe von 400 Euro.
Schaeffler: Das fränkische Familienunternehmen hat eigentlich immer betont, recht gut mit der Krise klar zu kommen. Die Autoindustrie ist nicht der einzige Abnehmer der Produkte, aus Herzogenaurach kommen etwa auch Antriebskomponenten für Windräder und andere Teile, die in der Industrie gebraucht werden. Doch im September packte Schaeffler überraschend die Personal-Keule aus. Zusätzlich zu einem bereits laufenden Freiwilligen-Programm sollen bis Ende 2022 rund 4400 der weltweit mehr als 80.000 Stellen wegfallen, fast ausschließlich in Deutschland. Schaeffler will sich nach den Worten von Vorstandschef Klaus Rosenfeld neu aufstellen - vor allem in Richtung Umwelttechnologie und Elektromobilität. Für etwaige Übernahmen in diese Richtung wird auch eine Kapitalerhöhung vorbereitet.
Von der «Schlüsselindustrie» ist häufig die Rede, wenn es um die deutsche Autobranche geht. Mehr als 800.000 Beschäftigte arbeiten hier, direkt und indirekt hängen geschätzt zwei Millionen Menschen von Wohl und Wehe des wichtigen Wirtschaftszweigs ab.
Zu dem ohnehin schwierigen Umbruch von der alten Verbrenner-Welt in die neue Zeit der Alternativantriebe und Vernetzung kommt jetzt die tiefe Absatzkrise wegen der Pandemie, bei der noch kein Ende absehbar ist. Dabei liefen schon vorher Sparpläne in etlichen Unternehmen. Wie sieht die aktuelle Lage aus?
Volkswagen: Eine Verschärfung laufender Einsparungen explizit infolge von Corona ist bei der Kernmarke des weltgrößten Autokonzerns bisher nicht vorgesehen. Aber es besteht ein Einstellungsstopp - und VW baut auch so schon seine Strukturen radikal um. 2016 startete ein zunächst heftig umstrittener «Zukunftspakt», mit dem bis Ende 2019 bereits fast 11 000 Stellen gestrichen und knapp drei Milliarden Euro an Ausgabenkürzungen erreicht wurden. Im Laufe der kommenden Jahre dürften insgesamt bis zu 20.000 Jobs weggefallen sein. Kündigungen will VW dabei vermeiden, im Kern gilt eine Beschäftigungsgarantie bis 2029. Parallel dazu entstehen neue Arbeitsplätze: Für die E-Mobilität werden auch Beschäftigte umgeschult, für Digitalisierung und Vernetzung baut der Konzern unter anderem eine interne Software-Sparte mit mittelfristig mehr als 10.000 Beschäftigten auf.
Daimler: Die Corona-Krise sorgt für tiefrote Zahlen und zwingt den Autobauer zur Verschärfung seines sowieso geplanten Sparkurses. Obendrein beschleunigt sie die Transformation von Verbrenner- zu E-Motoren. Standortübergreifend war zuletzt der Abbau von 10.000 bis 15.000 der weltweit rund 300.000 Stellen kolportiert worden. Medien hatten sogar von bis zu 30.000 Stellen berichtet. Die Zahlen kommentiert Daimler nicht - man strebe möglichst sozialverträgliche Lösungen an. Nach Betriebsratsangaben sollen beispielsweise am Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim bis 2025 rund 4000 von 19.000 Stellen gestrichen werden. In Berlin, wo das älteste produzierende Werk steht, sollen demnach rund 1000 von 2500 Jobs wegfallen.
BMW: Der bayerische Autobauer streicht 6000 seiner 126.000 Stellen, verzichtet aber auf betriebsbedingte Kündigungen. Stattdessen bekommen freiwillig ausscheidende Mitarbeiter und Frührentner Abfindungen. Auch die Altersteilzeit-Angebote sind laut Betriebsrat «sehr attraktiv». Junge Beschäftigte, die studieren wollen, unterstützt BMW finanziell und garantiert ihnen nach dem Abschluss die Rückkehr in ein Arbeitsverhältnis. Personalchefin Ilka Horstmeier sprach von einem Paket, «das uns kurzfristig hilft, das Unternehmensergebnis zu verbessern, uns aber langfristig die Innovationskraft erhält». Die Autoverkäufe brachen im zweiten Quartal ein, BMW schrieb zum ersten Mal seit elf Jahren rote Zahlen. Der Autobauer investiert Milliarden in E-Mobilität und Digitalisierung.
Audi: Die VW-Tochter hatte schon im November 2019 beschlossen, in Ingolstadt und Neckarsulm 9500 der 61.000 Stellen abzubauen, aber ohne Kündigungen. Die Fertigungskapazität der beiden Werke wird um ein Sechstel verkleinert. Knapp 2000 Jobs sollen bei Elektromobilität und Digitalisierung neu entstehen. Audi will sechs Milliarden Euro einsparen, die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte langfristig sichern und wieder profitabler werden. Der Hersteller ist seit der Aufdeckung des Dieselskandals 2015 deutlich hinter die Konkurrenten Daimler und BMW zurückgefallen und schreibt wegen Corona jetzt rote Zahlen. Der neue Chef Markus Duesmann sagte, der geplante Stellenabbau reiche - mehr sei nicht geplant.
Opel: Seit der Übernahme im Sommer 2017 durch den französischen PSA-Konzern hat Opel massiv Arbeitsplätze mit Abfindungsprogrammen abgebaut. Die verbleibenden Beschäftigten sind per Tarifvertrag bis Sommer 2025 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Umso größer war daher die Empörung von IG Metall, Betriebsrat und politischen Parteien in Hessen, als Arbeitsdirektor Ralph Wangemann wegen der coronabedingten Absatzkrise mit betriebsbedingten Kündigungen drohte, sollten sich für die nächste Abfindungsrunde nicht genug Freiwillige finden. In der Folge einigten sich die Beteiligten dann auf eine Verlängerung der Kurzarbeit in Rüsselsheim bis Ende 2021 und die Gründung von Transfergesellschaften, in denen Opelaner fit gemacht werden sollen für andere Jobs. Von Entlassungen ist derzeit nicht mehr die Rede.
MAN: Der Lkw-Hersteller will in Deutschland und Österreich rasch 9500 Stellen abbauen, die Werke Steyr, Plauen sowie Wittlich schließen und Produktion nach Polen und in die Türkei verlagern. Allein im Stammwerk München und im Dieselmotorenwerk Nürnberg sollen 4000 Jobs wegfallen. Der Vertrag zur Beschäftigungs- und Standortsicherung wurde gekündigt, der Betriebsrat läuft Sturm dagegen. VW-Konzernchef Herbert Diess sagte, die wirtschaftliche Basis von MAN habe schon vor Corona nicht gereicht, um Investitionen zu finanzieren. Nun schreibt die VW-Tochter rote Zahlen. MAN erklärte, man müsse weiter investieren, um 2025 «zu den führenden Nutzfahrzeugherstellern im Bereich Elektro- und Wasserstoffantriebe» zu zählen.
Bosch: Bei dem Technologiekonzern und Autozulieferer greifen verschiedenste Sparmaßnahmen. Bosch hatte schon vor der Corona-Krise angesichts der Transformation zu Elektromotoren angekündigt, Tausende Stellen an zahlreichen Standorten abbauen zu wollen. Inzwischen ist klar, dass die Werke in Bremen und Bietigheim ganz geschlossen werden. Anderswo sind Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit. Zudem wurde die wöchentliche Arbeitszeit von 35.000 Mitarbeitern in Entwicklung, Forschung, Vertrieb und Verwaltung an verschiedenen Standorten verringert. Es gibt entsprechende Gehaltskürzungen. Für Tarifbeschäftigte aus diesen Bereichen mit einer Arbeitszeit von mehr als 35 Stunden verkürzt sich die Wochenarbeitszeit um zehn Prozent.
Continental: Viele Kunden haben Bestellungen zurückgestellt oder könnten dies noch tun. Bereits vor der Pandemie hatte ein von der Belegschaft als schmerzhaft empfundenes Umbauprogramm begonnen, das nun verschärft wurde. Zuletzt nahm die Conti-Führung an, dass im Rahmen der Strategie «Transformation 2019-2029» weltweit 30.000 Jobs «verändert» werden, davon 13.000 in Deutschland - das schließt auch Streichungen oder Verlagerungen ein. Während es bei Technik für Verbrennungsmotoren oder Hydraulik spürbare Einschnitte gibt, werden bei Elektronik und Software neue Stellen geschaffen. Für Irritationen sorgt aber besonders, dass auch im insgesamt noch profitablen Reifengeschäft massiv gespart wird. So wird das Reifenwerk in Aachen mit 1800 Mitarbeitern bis Ende 2021 aufgegeben. Auch weitere Standorte werden verkleinert, umgebaut oder ganz geschlossen.
ZF: Der Zulieferer vom Bodensee hatte im Mai intern angekündigt, in den nächsten Jahren bis zu 15.000 Stellen weltweit streichen zu wollen, die Hälfte davon in Deutschland. Die rund 50.000 deutschen Tarifbeschäftigten sind zwar bis Ende 2022 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt - darauf hatte sich der Konzern mit Arbeitnehmervertretern geeinigt. Jobs können aber trotzdem gestrichen werden, etwa über Abfindungen oder Altersteilzeitregelungen. Zugleich verzichten die Beschäftigten im laufenden Jahr auf eine Sonderzahlung in Höhe von 400 Euro.
Schaeffler: Das fränkische Familienunternehmen hat eigentlich immer betont, recht gut mit der Krise klar zu kommen. Die Autoindustrie ist nicht der einzige Abnehmer der Produkte, aus Herzogenaurach kommen etwa auch Antriebskomponenten für Windräder und andere Teile, die in der Industrie gebraucht werden. Doch im September packte Schaeffler überraschend die Personal-Keule aus. Zusätzlich zu einem bereits laufenden Freiwilligen-Programm sollen bis Ende 2022 rund 4400 der weltweit mehr als 80.000 Stellen wegfallen, fast ausschließlich in Deutschland. Schaeffler will sich nach den Worten von Vorstandschef Klaus Rosenfeld neu aufstellen - vor allem in Richtung Umwelttechnologie und Elektromobilität. Für etwaige Übernahmen in diese Richtung wird auch eine Kapitalerhöhung vorbereitet.
Zitat von Gast am 5. Oktober 2020, 10:17 UhrEinfach nicht von unserer Welt!
SPD, Grüne, Linke und Gewerkschaften träumen immer noch von 30 Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich, Homeoffice, Lohnerhöhungen usw.
Elektroautos und steigende Umlagen für Erneuerbaren Energien welche unseren Strom mehrfach verteuerten.
Das Geld wächst nicht auf den Bäumen!
Es wird von der Industrie erwirtschaftet!!
Denkt daran keiner???
Einfach nicht von unserer Welt!
SPD, Grüne, Linke und Gewerkschaften träumen immer noch von 30 Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich, Homeoffice, Lohnerhöhungen usw.
Elektroautos und steigende Umlagen für Erneuerbaren Energien welche unseren Strom mehrfach verteuerten.
Das Geld wächst nicht auf den Bäumen!
Es wird von der Industrie erwirtschaftet!!
Denkt daran keiner???
Zitat von Gast am 6. Oktober 2020, 08:50 UhrIndustrieaufträge im August weiter gestiegen
Deutschlands Industrie hat im August erneut ein Auftragsplus verzeichnet - das Vorkrisenniveau ist aber weiterhin noch nicht erreicht. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, lag der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe um 4,5 Prozent höher als im Vormonat Juli 2020. Damit setzte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Monate fort. Wie das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, ist nach der Lockerung des "harten Lockdowns im April" seit Mai eine "stetige Erholung zu beobachten".
Getragen wird der Aufholprozess bei den Auftragseingängen "vor allem von der Nachfrage aus dem Ausland", fügte das Ministerium hinzu. Die Aufträge aus dem Inland erhöhten sich den Statistikern zufolge im August im Vergleich zum Vormonat um 1,7 Prozent, die Auslandsaufträge um 6,5 Prozent.
Trotz des weiteren Zuwachses bei den Industrieaufträgen konstatierten die Statistiker im Vergleich zum August 2019 einen Rückgang um 2,2 Prozent. Gegenüber Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im August saison- und kalenderbereinigt demnach um 3,6 Prozent niedriger.
Oberhalb dieses Niveaus lag im August indes die größte Branche des Verarbeitenden Gewerbes: die Automobilindustrie. Den Statistikern zufolge lag der Auftragseingang hier 0,3 Prozent über dem Stand vom Februar. Für den Auftragseingang im Maschinenbau wurde demnach ein Zuwachs von 11,4 Prozent zum Vormonat verzeichnet - im Vergleich zu Februar 2020 liegen die Aufträge hier noch 5,8 niedriger.
Industrieaufträge im August weiter gestiegen
Deutschlands Industrie hat im August erneut ein Auftragsplus verzeichnet - das Vorkrisenniveau ist aber weiterhin noch nicht erreicht. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, lag der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe um 4,5 Prozent höher als im Vormonat Juli 2020. Damit setzte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Monate fort. Wie das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, ist nach der Lockerung des "harten Lockdowns im April" seit Mai eine "stetige Erholung zu beobachten".
Getragen wird der Aufholprozess bei den Auftragseingängen "vor allem von der Nachfrage aus dem Ausland", fügte das Ministerium hinzu. Die Aufträge aus dem Inland erhöhten sich den Statistikern zufolge im August im Vergleich zum Vormonat um 1,7 Prozent, die Auslandsaufträge um 6,5 Prozent.
Trotz des weiteren Zuwachses bei den Industrieaufträgen konstatierten die Statistiker im Vergleich zum August 2019 einen Rückgang um 2,2 Prozent. Gegenüber Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im August saison- und kalenderbereinigt demnach um 3,6 Prozent niedriger.
Oberhalb dieses Niveaus lag im August indes die größte Branche des Verarbeitenden Gewerbes: die Automobilindustrie. Den Statistikern zufolge lag der Auftragseingang hier 0,3 Prozent über dem Stand vom Februar. Für den Auftragseingang im Maschinenbau wurde demnach ein Zuwachs von 11,4 Prozent zum Vormonat verzeichnet - im Vergleich zu Februar 2020 liegen die Aufträge hier noch 5,8 niedriger.
Zitat von Gast am 8. Oktober 2020, 11:24 UhrExport-Erholung in kleinen Schritten
Deutschlands Exporteure kommen nur mühsam aus dem Corona-Tal. Zwar stiegen die Warenausfuhren im August gegenüber Juli nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 2,4 Prozent.
Doch vom Vorkrisenniveau ist der Export, der zu den wichtigen Stützen der größten Volkswirtschaft Europas zählt, noch weit entfernt. Der Außenhandelsverband BGA sprach von einer Erholung auf niedrigem Niveau. Mit Sorgen beobachtet die Wirtschaft die wieder steigenden Infektionszahlen. Hinzu kommen der Brexit und Unsicherheiten wegen der US-Präsidentschaftswahl. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit einem «ungemütlichen Herbst».
Zeitweise Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferketten zu Beginn der Corona-Pandemie hatten das Geschäft mit «Made in Germany» in den vergangenen Monaten ausgebremst. Die allmähliche Erholung der Wirtschaft in vielen Ländern kommt den Exporteuren zwar im Monatsvergleich zugute. Gegenüber August 2019 brach das Volumen der Exporte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aber um 10,2 Prozent auf 91,2 Milliarden Euro ein. Die Ausfuhren liegen damit immer noch um 9,9 Prozent unter dem Niveau von Februar 2020 - dem Monat vor Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen. Die Einfuhren verringerten sich binnen eines Jahres um 7,9 Prozent auf 78,5 Milliarden Euro.
Der zeitweise Lockdown hinterließ auch tiefe Spuren in der Bilanz der ersten acht Monate. Von Januar bis August sackten die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozent auf 770,3 Milliarden Euro ab. Die Importe verringerten sich um 10,1 Prozent auf 661,2 Milliarden Euro.
Die Sorge der Wirtschaft ist weiterhin groß. «Das Corona-Virus lässt die Infektionszahlen momentan wieder weltweit in die Höhe schnellen und kann uns zum Jahresende nochmals einen Strich durch die Rechnung machen», sagte BGA-Präsident Anton Börner. Daneben gebe es weitere Risiken. «Der Brexit nimmt immer absurdere Züge an.» Auch die US-Wahl werde Spuren hinterlassen. «Wer auch immer die Wahl gewinnt, die transatlantischen Beziehungen werden nicht auf alte Pfade zurückkehren. Wir können aber hoffen, dass der Umgang ein zivilisierter sein wird», sagte Börner.
Nach Einschätzung des DIHK-Außenwirtschaftsexperten Volker Treier ist die Entwicklung im August vor allem dem wiederanziehende China-Geschäft und Nachholeffekten in Europa zu verdanken. «Doch die Coronavirus-Pandemie hält die Wirtschaft noch in vielen Ländern in Schach, darunter leiden die Geschäfte der deutschen Exporteure», sagte Treier. Ohne die Möglichkeit für Geschäftsreisen könnten vielfach Aufträge oder Investitionen nicht abgeschlossen werden. So verzeichnete beispielsweise die deutsche Elektroindustrie nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI im August 12,4 Prozent weniger Aufträge als vor einem Jahr. Die Order aus dem Ausland sanken dabei um 17,0 Prozent.
ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski sieht vorerst «mehr Gegenwind als Rückenwind» für den Export. «Neue Beschränkungen in vielen Ländern aufgrund steigender Infektionen werden ihre Spuren auch beim deutschen Export hinterlassen». Hinzu komme der Strukturwandel in Teilen der Wirtschaft sowie zunehmender Protektionismus.
Die Bundesregierung rechnete zuletzt mit einem Einbruch der Exporte im Gesamtjahr von 12,1 Prozent. Bei den Importen macht sich demnach eine geringere Binnennachfrage bemerkbar, dort erwartet die Regierung ein Minus von 8,1 Prozent.
Nach der jüngsten Schätzung der Welthandelsorganisation (WTO) wird der Welthandel diesem Jahr zwar etwas weniger dramatisch einbrechen als im April befürchtet. Die Volkswirte rechnen mit einem Rückgang im Warenhandel in diesem Jahr von 9,2 Prozent. Im April hatte sie im besten Falle mit minus 12,9 Prozent gerechnet. Die Unsicherheit bleibe bei allen Prognosen aber groß, teilte die WTO jüngst mit.
Export-Erholung in kleinen Schritten
Deutschlands Exporteure kommen nur mühsam aus dem Corona-Tal. Zwar stiegen die Warenausfuhren im August gegenüber Juli nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 2,4 Prozent.
Doch vom Vorkrisenniveau ist der Export, der zu den wichtigen Stützen der größten Volkswirtschaft Europas zählt, noch weit entfernt. Der Außenhandelsverband BGA sprach von einer Erholung auf niedrigem Niveau. Mit Sorgen beobachtet die Wirtschaft die wieder steigenden Infektionszahlen. Hinzu kommen der Brexit und Unsicherheiten wegen der US-Präsidentschaftswahl. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit einem «ungemütlichen Herbst».
Zeitweise Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferketten zu Beginn der Corona-Pandemie hatten das Geschäft mit «Made in Germany» in den vergangenen Monaten ausgebremst. Die allmähliche Erholung der Wirtschaft in vielen Ländern kommt den Exporteuren zwar im Monatsvergleich zugute. Gegenüber August 2019 brach das Volumen der Exporte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aber um 10,2 Prozent auf 91,2 Milliarden Euro ein. Die Ausfuhren liegen damit immer noch um 9,9 Prozent unter dem Niveau von Februar 2020 - dem Monat vor Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen. Die Einfuhren verringerten sich binnen eines Jahres um 7,9 Prozent auf 78,5 Milliarden Euro.
Der zeitweise Lockdown hinterließ auch tiefe Spuren in der Bilanz der ersten acht Monate. Von Januar bis August sackten die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozent auf 770,3 Milliarden Euro ab. Die Importe verringerten sich um 10,1 Prozent auf 661,2 Milliarden Euro.
Die Sorge der Wirtschaft ist weiterhin groß. «Das Corona-Virus lässt die Infektionszahlen momentan wieder weltweit in die Höhe schnellen und kann uns zum Jahresende nochmals einen Strich durch die Rechnung machen», sagte BGA-Präsident Anton Börner. Daneben gebe es weitere Risiken. «Der Brexit nimmt immer absurdere Züge an.» Auch die US-Wahl werde Spuren hinterlassen. «Wer auch immer die Wahl gewinnt, die transatlantischen Beziehungen werden nicht auf alte Pfade zurückkehren. Wir können aber hoffen, dass der Umgang ein zivilisierter sein wird», sagte Börner.
Nach Einschätzung des DIHK-Außenwirtschaftsexperten Volker Treier ist die Entwicklung im August vor allem dem wiederanziehende China-Geschäft und Nachholeffekten in Europa zu verdanken. «Doch die Coronavirus-Pandemie hält die Wirtschaft noch in vielen Ländern in Schach, darunter leiden die Geschäfte der deutschen Exporteure», sagte Treier. Ohne die Möglichkeit für Geschäftsreisen könnten vielfach Aufträge oder Investitionen nicht abgeschlossen werden. So verzeichnete beispielsweise die deutsche Elektroindustrie nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI im August 12,4 Prozent weniger Aufträge als vor einem Jahr. Die Order aus dem Ausland sanken dabei um 17,0 Prozent.
ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski sieht vorerst «mehr Gegenwind als Rückenwind» für den Export. «Neue Beschränkungen in vielen Ländern aufgrund steigender Infektionen werden ihre Spuren auch beim deutschen Export hinterlassen». Hinzu komme der Strukturwandel in Teilen der Wirtschaft sowie zunehmender Protektionismus.
Die Bundesregierung rechnete zuletzt mit einem Einbruch der Exporte im Gesamtjahr von 12,1 Prozent. Bei den Importen macht sich demnach eine geringere Binnennachfrage bemerkbar, dort erwartet die Regierung ein Minus von 8,1 Prozent.
Nach der jüngsten Schätzung der Welthandelsorganisation (WTO) wird der Welthandel diesem Jahr zwar etwas weniger dramatisch einbrechen als im April befürchtet. Die Volkswirte rechnen mit einem Rückgang im Warenhandel in diesem Jahr von 9,2 Prozent. Im April hatte sie im besten Falle mit minus 12,9 Prozent gerechnet. Die Unsicherheit bleibe bei allen Prognosen aber groß, teilte die WTO jüngst mit.
Zitat von Gast am 8. Oktober 2020, 11:26 UhrMuttis Lockdown war unverhältnismäßig und wird den Steuerzahler noch einiges kosten!
Muttis Lockdown war unverhältnismäßig und wird den Steuerzahler noch einiges kosten!
Zitat von Gast am 5. November 2020, 11:23 UhrNur zwei deutsche Marken gegen den Trend
Nach kurzem Aufwind: Auto-Absatz schon wieder im Minus
Nach einem Zuwachs geht die Absatz-Kurve der Autoindustrie wieder nach unten. Der Grund heißt nicht Corona – sondern liegt im vergangenen Herbst. Nur für zwei deutsche Marken ging der Oktober gut aus.
Es war nur ein kleiner Hoffnungsschimmer: Für den September vermeldete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen Anstieg der Neuzulassungen um mehr als acht Prozent gegenüber dem Vorjahres-Monat. Den Autoherstellern war aber selbst für diesen kurzen Moment nicht nach Jubeln zumute: Der Zuwachs sei kein Ausdruck eines erfolgreichen Septembers 2020 – sondern eines erfolglosen Vorjahresmonats, meldete der Verband der Automobilindustrie (VDA). Damals habe die Einführung des neuen Verbrauchs-Prüfstandards WLTP dazu geführt, dass weniger Autos als sonst auf die Straßen kamen. Als diese Phase überstanden war, ging es wieder aufwärts.
Für das gesamte Jahr 2020 geht der Lobbyverband nach wie vor davon aus, dass ein Viertel weniger Autos neu zugelassen werden als im Vorjahr.
Und dazu wiederum passen die neuen Oktober-Zahlen des KBA. Demnach liegt die Zahl der Neuzulassungen um 3,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahres-Oktobers. Genau 274.303 Neuwagen kamen im Oktober auf die Straßen.
Die Bilanzen der deutschen Hersteller
Trotz des Gesamt-Minus gab es aber nicht nur Verlierer. Unter den deutschen Marken konnten Audi (+23,1 Prozent) und Opel (+22,6 Prozent) ihre Bilanzen deutlich verbessern. Darüber hinaus gab es nur Rückgänge – mäßig für Mercedes (-2,7 Prozent) und Mini (-7,6 Prozent), zweistellig hingegen für BMW (-14,4 Prozent), VW (-17 Prozent), Porsche (-19 Prozent), Ford (-25,9 Prozent) und Smart (-34,9 Prozent).
Auch unter den Import-Marken konnten nur wenige ihre Zahlen aus dem Vorjahres-Monat verbessern:
- Lexus (+77,2 Prozent)
- Dacia (+58,1 Prozent)
- Renault (+27,9 Prozent)
- Fiat (+21,2 Prozent)
Von ihnen abgesehen, gab es hier ebenfalls nur Rückgänge. Die stärksten Einbrüche verzeichneten Ssangyong (-27,2 Prozent), Jaguar (-27,3 Prozent) und Mazda (-38,6 Prozent). Selbst Tesla, zuletzt häufig der Gewinner des Monats, musste eine Einbuße hinnehmen (-14 Prozent).
Alternative Antriebe boomen weiterhin
Ungebremst ist hingegen die Nachfrage nach alternativen Antrieben: Hier sind die Zuwachsraten dreistellig. 23.158 neue Elektroautos bedeuten einen Anteil von 8,4 Prozent an den Neuzulassungen (+365,1 Prozent), außerdem wurden 62.929 Hybride neu zugelassen (+138,5 Prozent), darunter 24.859 Plug-in Hybride (+257,8 %).
Grund für den Anstieg dürfte die erhöhte Kaufprämie sein, die im vierten Monat in Folge zu einem Antragsrekord führte. Laut des Bundeswirtschaftsministeriums gingen im Oktober 32.324 Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein
Nur zwei deutsche Marken gegen den Trend
Nach kurzem Aufwind: Auto-Absatz schon wieder im Minus
Nach einem Zuwachs geht die Absatz-Kurve der Autoindustrie wieder nach unten. Der Grund heißt nicht Corona – sondern liegt im vergangenen Herbst. Nur für zwei deutsche Marken ging der Oktober gut aus.
Es war nur ein kleiner Hoffnungsschimmer: Für den September vermeldete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen Anstieg der Neuzulassungen um mehr als acht Prozent gegenüber dem Vorjahres-Monat. Den Autoherstellern war aber selbst für diesen kurzen Moment nicht nach Jubeln zumute: Der Zuwachs sei kein Ausdruck eines erfolgreichen Septembers 2020 – sondern eines erfolglosen Vorjahresmonats, meldete der Verband der Automobilindustrie (VDA). Damals habe die Einführung des neuen Verbrauchs-Prüfstandards WLTP dazu geführt, dass weniger Autos als sonst auf die Straßen kamen. Als diese Phase überstanden war, ging es wieder aufwärts.
Für das gesamte Jahr 2020 geht der Lobbyverband nach wie vor davon aus, dass ein Viertel weniger Autos neu zugelassen werden als im Vorjahr.
Und dazu wiederum passen die neuen Oktober-Zahlen des KBA. Demnach liegt die Zahl der Neuzulassungen um 3,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahres-Oktobers. Genau 274.303 Neuwagen kamen im Oktober auf die Straßen.
Die Bilanzen der deutschen Hersteller
Trotz des Gesamt-Minus gab es aber nicht nur Verlierer. Unter den deutschen Marken konnten Audi (+23,1 Prozent) und Opel (+22,6 Prozent) ihre Bilanzen deutlich verbessern. Darüber hinaus gab es nur Rückgänge – mäßig für Mercedes (-2,7 Prozent) und Mini (-7,6 Prozent), zweistellig hingegen für BMW (-14,4 Prozent), VW (-17 Prozent), Porsche (-19 Prozent), Ford (-25,9 Prozent) und Smart (-34,9 Prozent).
Auch unter den Import-Marken konnten nur wenige ihre Zahlen aus dem Vorjahres-Monat verbessern:
- Lexus (+77,2 Prozent)
- Dacia (+58,1 Prozent)
- Renault (+27,9 Prozent)
- Fiat (+21,2 Prozent)
Von ihnen abgesehen, gab es hier ebenfalls nur Rückgänge. Die stärksten Einbrüche verzeichneten Ssangyong (-27,2 Prozent), Jaguar (-27,3 Prozent) und Mazda (-38,6 Prozent). Selbst Tesla, zuletzt häufig der Gewinner des Monats, musste eine Einbuße hinnehmen (-14 Prozent).
Alternative Antriebe boomen weiterhin
Ungebremst ist hingegen die Nachfrage nach alternativen Antrieben: Hier sind die Zuwachsraten dreistellig. 23.158 neue Elektroautos bedeuten einen Anteil von 8,4 Prozent an den Neuzulassungen (+365,1 Prozent), außerdem wurden 62.929 Hybride neu zugelassen (+138,5 Prozent), darunter 24.859 Plug-in Hybride (+257,8 %).
Grund für den Anstieg dürfte die erhöhte Kaufprämie sein, die im vierten Monat in Folge zu einem Antragsrekord führte. Laut des Bundeswirtschaftsministeriums gingen im Oktober 32.324 Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein