Forum

BER- Flughafen

Zitat

Aufsichtsrat tagt: BER-Betreiber brauchen 500 Millionen Euro

Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft berät sich über die Finanzlage. Im Wirtschaftsplan klafft eine millionenschwere Finanzierungslücke.

Gut drei Wochen vor der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER berät der Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft an diesem Freitag über die Finanzlage. Im Wirtschaftsplan für das nächste Jahr klafft eine millionenschwere Finanzierungslücke. Rund 500 Millionen Euro fehlen, wie aus Regierungsunterlagen hervorgeht.

Dabei nimmt die Geschäftsführung an, dass 2021 nur etwa die Hälfte der üblichen Passagierzahl am BER abgefertigt wird. In diesem Jahr werden es in Tegel und Schönefeld wegen der Coronakrise weniger als ein Drittel des Üblichen sein.

Wegen des Einbruchs bei der Passagierzahl schießen BerlinBrandenburg und der Bund als Flughafen-Eigentümer schon in diesem Jahr 300 Millionen Euro zu. Angesichts der großen Krise der Luftfahrt sehen die Verantwortlichen geringe Chancen auf günstige Bankkredite.

Vor dem Hintergrund der Finanzprobleme des BER war kürzlich der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, eine Teilprivatisierung des Airports ins Spiel gebracht. Der Bau des Flughafens habe gezeigt, dass der Staat nicht alles besser könne, sondern dass es auf eine kluge Partnerschaft von Staat und privaten Unternehmen ankomme, um ein so wichtiges Großprojekt erfolgreich umzusetzen.

Eine künftige Beteiligung von privaten Unternehmen könne sinnvoll sein, um das Drehkreuz BER noch attraktiver zu machen und den Flughafen „als ein internationales Drehkreuz auf Augenhöhe zumindest mit dem Münchener Flughafen zu etablieren“, sagte Fratzscher.

Auch die FDP plädiert für eine Teilprivatisierung. „Für die Zukunft braucht der BER strategische und finanzielle Partnerschaften und Teilhaber“, sagte die Vize-Vorsitzende des Bundestagsverkehrsausschusses, Daniela Kluckert (FDP), vor kurzem dem Handelsblatt. Die öffentliche Hand sei nicht allein in der Lage, die Herausforderungen der Zukunft – technologisch, strategisch und finanziell – zu stemmen. „Deswegen sollte der BER teilprivatisiert werden.“

Die Grünen lehnten den Vorstoß klar ab. Bisher habe die öffentliche Hand die „immensen Kosten“ des Flughafens geschultert. „Jetzt blind zu privatisieren ist nicht zielführend, die damit verbundenen Hoffnungen und Erwartungen sind zudem nicht klar benannt“, sagte der Grünen-Verkehrsexperte Stefan Gelbhaar dem Handelsblatt. „Der Vorschlag der Teilprivatisierung ist daher völlig unausgegoren.“

Zitat

Air France-KLM: BER erfüllt die Ansprüche

 

Die Fluggesellschaft Air France-KLM stellt dem Hauptstadtflughafen BER nach einem Jahr trotz Abfertigungsproblemen ein positives Zeugnis aus.

Der Bau in Schönefeld erfülle absolut die Ansprüche an einen neuen Flughafen, sagte Deutschlandchef Carl Schelleman der «Berliner Morgenpost». «Der Flughafen hatte natürlich seine Kinderkrankheiten, aber weil alles neu war, hatten viele Verständnis dafür. Und jetzt sieht man schon, dass es viel besser geht.» Es gebe auch noch viele Möglichkeiten, den Flughafen weiter zu entwickeln.

Personalmangel und Platzprobleme im BER-Hauptterminal hatten in den Herbstferien für Chaos gesorgt. «Das hätte besser laufen können», sagte Schelleman. «Aber wir sehen die Situation auch bei anderen Flughäfen, nicht nur in Berlin.» Das Schwierige sei die Planung, weil die Passagierzahlen sehr schnell nach oben gegangen seien.

Zitat

"Soll nicht noch mal passieren"  

Verantwortliche wollen Chaos am BER aufarbeiten

Der Flughafen Berlin-Brandenburg macht weiter von sich reden: Nachdem es erneut zu chaotischen Zuständen bei der Abfertigung gekommen ist, wolle man nun intern auswerten, was falsch laufe.

Nach dem neuerlichen Abfertigungschaos am Hauptstadtflughafen BER wollen die Verantwortlichen mögliche Fehler aufarbeiten.

Die Vorgänge würden intern ausgewertet, hieß es am Samstag von der Flughafengesellschaft und der Bundespolizei. "Natürlich haben alle ein Interesse daran, dass das beim nächsten Mal nicht passiert", sagte ein Flughafensprecher.

Berlin: Brandmelder-Alarm führt zu Chaos bei der Abfertigung

Im Terminal war es am Freitag nach einem Feueralarm für mehrere Tausend Passagiere zu stundenlangen Wartezeiten gekommen, teilweise fielen Flüge aus. Ein Brandmelder in einer Toilette hatte Alarm ausgelöst. Nach der Räumung des Sicherheitsbereichs mischten sich bereits kontrollierte Abreisende mit noch nicht kontrollierten Ankommenden. Dies sei ein Fehler gewesen, sagte ein Flughafensprecher.

Die Abreisenden mussten daraufhin ein zweites Mal durch die Sicherheitskontrolle. Diese war jedoch am verkehrsreichen Freitagmittag zunächst für gut zwei Stunden geschlossen, weil der Sicherheitsbereich nach der Räumung nach verdächtigen Gegenständen abgesucht werden musste.

Warum der Brandmelder auslöste, lasse sich noch nicht sagen, sagte ein Bundespolizeisprecher. Die Ursachenforschung laufe noch. Weiterhin wird nicht ausgeschlossen, dass Zigarettenrauch zu dem Alarm geführt haben könnte. Schon in den Herbstferien hatte es Abfertigungsschwierigkeiten am BER gegeben.

Zitat

Neuer Manager für operativen Betrieb am BER steht fest

Der Hauptstadtflughafen BER hat eine seit Monaten offene Position in der Geschäftsführung besetzt: Der Skandinavier Thomas Hoff Andersson soll ab Mai den operativen Betrieb des Flughafens leiten. Der 44-Jährige war zuletzt für den Bodenverkehrsdienstleister Menzies in Dänemark, Norwegen und Schweden als Geschäftsführer und Vorstandsmitglied tätig. Davor war er unter anderem zehn Jahre lang beim Flughafen Kopenhagen angestellt und kümmerte sich dort zuletzt um die Abläufe im Terminal.

«Ich freue mich, dass wir mit Herrn Hoff Andersson einen Manager für den BER gewonnen haben, der an der Entwicklung des Flughafens Kopenhagen zu einer Referenz für Nachhaltigkeit und Digitalisierung maßgeblich beteiligt war», sagte der BER-Aufsichtsratsvorsitzende Jörg Simon. Flughafenchefin Aletta von Massenbach zeigte sich erfreut, dass das Geschäftsführungskollegium wieder komplett ist.

Ihr Vorgänger Engelbert Lütke Daldrup hatte neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Geschäftsführung auch die operativen Abläufe am BER verantwortet. Schon seit dem Frühjahr war aber klar, dass dafür ein eigener Geschäftsführer gefunden werden sollte. Immer wieder wurde unter anderem aus der Politik kritisiert, dass die Suche so lange dauere.