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Autobranche
Zitat von Gast am 26. Juli 2021, 06:40 UhrE-Mobilität und Abgasnorm
Gibt es bald kaum noch günstige Kleinwagen?
Die Abgasnachbehandlung für konventionelle Motoren wird immer teurer und E-Antriebe treiben Preise hoch – es wird eng für Kleinwagen wie den Polo. Doch nicht alle haben die Winzlinge schon abgeschrieben.
Um Verbrenner für künftige Schadstoffnormen zu wappnen oder dem Trend zur Elektrifizierung zu folgen, müssen Hersteller so viel Geld in die Autos stecken, dass Kleinwagen deutlich teurer werden und weitgehend vom Markt verschwinden könnten.
"Eine Umsetzung der diskutierten EU7-Szenarien wäre nur mit tiefgreifenden technischen Maßnahmen möglich, die aufwendig und damit sehr kostenintensiv sind", sagt Frank Welsch als Qualitätschef des VW-Konzerns mit Blick auf die nächste Stufe der Europäischen Abgasnormen. Die werden gerade für Mitte des Jahrzehnts diskutiert und definiert.
Mildhybride, wie sie zumindest von der Mittelklasse aufwärts bereits Standard sind und so langsam in die Kompaktklasse diffundieren, würden da kaum reichen. Unter anderem wären demnach deutlich stärkere E-Motoren und größere Pufferakkus erforderlich.
"Das würde die meisten Fahrzeuge deutlich verteuern", sagt Welsch. Er befürchtet, dass dieser Aufpreis im besonders sensiblen Segment der Kleinwagen für viele nicht mehr tragbar wäre. Erschwingliche Einstiegsfahrzeuge mit Verbrenner würden dann der Vergangenheit angehörten.
Sein Chef Herbert Diess hat bereits einem Nachfolger für den Kleinwagen Up eine Absage erteilt und macht selbst hinter den Polo ein dickes Fragezeichen.
Je teurer das Auto, desto eher lohnt sich das
Nicht ohne Grund, sagt Professor Stefan Bratzel von der Hochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Je günstiger ein Fahrzeug ist, desto höher fällt der zusätzliche Anteil der Kosten für die verbesserte Abgasreinigung aus. Und desto schwieriger werde es sein, diese Kosten an die Kunden weiterzugeben, so der Automobilwirtschaftler.
E-Mobilität und Abgasnorm
Gibt es bald kaum noch günstige Kleinwagen?
Die Abgasnachbehandlung für konventionelle Motoren wird immer teurer und E-Antriebe treiben Preise hoch – es wird eng für Kleinwagen wie den Polo. Doch nicht alle haben die Winzlinge schon abgeschrieben.
Um Verbrenner für künftige Schadstoffnormen zu wappnen oder dem Trend zur Elektrifizierung zu folgen, müssen Hersteller so viel Geld in die Autos stecken, dass Kleinwagen deutlich teurer werden und weitgehend vom Markt verschwinden könnten.
"Eine Umsetzung der diskutierten EU7-Szenarien wäre nur mit tiefgreifenden technischen Maßnahmen möglich, die aufwendig und damit sehr kostenintensiv sind", sagt Frank Welsch als Qualitätschef des VW-Konzerns mit Blick auf die nächste Stufe der Europäischen Abgasnormen. Die werden gerade für Mitte des Jahrzehnts diskutiert und definiert.
Mildhybride, wie sie zumindest von der Mittelklasse aufwärts bereits Standard sind und so langsam in die Kompaktklasse diffundieren, würden da kaum reichen. Unter anderem wären demnach deutlich stärkere E-Motoren und größere Pufferakkus erforderlich.
"Das würde die meisten Fahrzeuge deutlich verteuern", sagt Welsch. Er befürchtet, dass dieser Aufpreis im besonders sensiblen Segment der Kleinwagen für viele nicht mehr tragbar wäre. Erschwingliche Einstiegsfahrzeuge mit Verbrenner würden dann der Vergangenheit angehörten.
Sein Chef Herbert Diess hat bereits einem Nachfolger für den Kleinwagen Up eine Absage erteilt und macht selbst hinter den Polo ein dickes Fragezeichen.
Je teurer das Auto, desto eher lohnt sich das
Nicht ohne Grund, sagt Professor Stefan Bratzel von der Hochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Je günstiger ein Fahrzeug ist, desto höher fällt der zusätzliche Anteil der Kosten für die verbesserte Abgasreinigung aus. Und desto schwieriger werde es sein, diese Kosten an die Kunden weiterzugeben, so der Automobilwirtschaftler.
Zitat von Gast am 3. August 2021, 10:27 UhrJeder sechste Elektrowagen weltweit kommt von deutschen Autobauern
E-Autos von deutschen Herstellern werden immer beliebter, zeigte eine PwC-Studie. Bei Angebot und Nachfrage dominiert allerdings China.
Der VW ID-3 ist ein beliebtes deutsches Elektroauto.Weltweit jedes sechste Elektroauto stammt mittlerweile von einem deutschen Hersteller. Bei vollelektrischen Fahrzeugen stieg der Anteil deutscher Autobauer einer Marktstudie der Unternehmensberatung PwC zufolge im zweiten Quartal auf 17 Prozent, bei Plug-in-Hybriden auf 50 Prozent. Der VW-Konzern, BMW und Mercedes-Benz verkauften im ersten Halbjahr insgesamt 246.000 Batterieautos und rund 370.000 Plug-in-Hybride. Dominiert wird der Markt für vollelektrische Autos laut PwC gegenwärtig noch von chinesischen und US-amerikanischen Herstellern.
Die mit Abstand größte Nachfrage nach vollelektrischen Stromern gibt es demnach in China: Dort wurden im ersten Halbjahr 980.000 E-Autos und 212.000 Plug-in-Hybride zugelassen. Im zweiten Quartal stieg der Anteil der rein batteriebetriebenen Fahrzeuge auf mehr als elf Prozent und lag damit vor den europäischen Kernmärkten mit acht Prozent.
„Im globalen Vergleich entfallen 58 Prozent der E-Auto-Käufe in diesem Zeitraum auf den chinesischen Markt“, schrieben die Branchenexperten. Die Volksrepublik stelle die Weichen auf E-Mobilität, um „sich als eine der führenden Hightech-Nationen zu positionieren und gleichzeitig die Lebensqualität der eigenen Bürger durch die Reduktion der Umweltverschmutzung zu verbessern“.
In Deutschland haben die Stromer mit 84.000 Neuzulassungen im zweiten Quartal fast gleichgezogen mit den Plug-in-Hybriden mit gut 85.000 Neuzulassungen. Zusammen lag ihr Marktanteil im ersten Halbjahr bei 23 Prozent. Das wachsende Angebot der Hersteller und die staatlichen Kaufprämien für E-Autos und Ladeboxen seien wichtige Hebel, sagte PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert.
In den USA dagegen kamen Stromer und Plug-in-Hybride zusammen nur auf drei Prozent. Die von Präsident Joe Biden geplanten Anreize, das steigende Umweltbewusstsein und technische Fortschritte könnten das jedoch ändern.
VW will US-Markt erobern
Volkswagen will diesen Hochlauf der E-Mobilität und Digitalisierung auf dem wichtigen US-Markt nutzen, um der Konkurrenz Marktanteile abzujagen. Der Ausbau des Angebots an E-Modellen in den Vereinigten Staaten sei sechs Jahre nach „Dieselgate“ eine große Chance, sagte Konzernchef Herbert Diess. „Mit der beginnenden Elektrifizierung sind wir in einer Situation, in der jeder mit einem weißen Blatt Papier beginnt.“ Angepeilt würden zehn Prozent Marktanteil. Mit dem Standort Chattanooga sei VW der erste Hersteller, der ein Werk auf E-Fertigung umstelle. „Von daher sollte es uns schon gelingen, uns in diesem Umfeld neu zu positionieren. Wir werden die US-Strategie in den nächsten Monaten überarbeiten.“
Auf strengere Regeln zum CO2-Ausstoß sei man „optimal vorbereitet“, sagte Diess. Der nach Biden benannte Infrastruktur-Plan werde auch jenseits des Atlantiks noch eine Verschärfung bringen. „Wir sind mit unserer Plattformstrategie für die Elektrofahrzeuge global sehr gut aufgestellt – sowohl für China und die USA als auch für Europa.“
Auch Daimler hatte sich zuletzt deutlich ambitioniertere Ziele für den Durchbruch der eigenen E-Flotte gesetzt und für die Pkw-Stammmarke Mercedes-Benz im Kern auch den baldigen Abschied vom Verbrennungsmotor angekündigt. Die Transformation wird den Stuttgarter Konzern nach Einschätzung seines Chef Ola Källenius allerdings Arbeitsplätze kosten. „Man muss auch ehrlich mit den Menschen sein: Die Montage eines Verbrennungsmotors bringt mehr Arbeit mit sich als der Bau einer Elektroachse“, sagte Källenius der „Welt am Sonntag“. „Selbst wenn wir den kompletten elektrischen Antriebsstrang selbst bauen würden, werden wir Ende der Dekade weniger Menschen beschäftigen.“ Es gebe aber auch neue, hochwertigste Jobs im Zuge der Umstellung.
Angesichts des Markthochlaufs in fast allen Kernmärkten kämen Lieferschwierigkeiten bei Chips und Batterien zur Unzeit, sagte PwC-Strategieberater Jörn Neuhausen. Außerdem müssten die erneuerbaren Stromquellen zügig ausgebaut werden, um den Vorteil beim CO2-Ausstoß im Vergleich zu konventionellen Antrieben auch tatsächlich auszuspielen. dpa
Jeder sechste Elektrowagen weltweit kommt von deutschen Autobauern
E-Autos von deutschen Herstellern werden immer beliebter, zeigte eine PwC-Studie. Bei Angebot und Nachfrage dominiert allerdings China.
Der VW ID-3 ist ein beliebtes deutsches Elektroauto.Weltweit jedes sechste Elektroauto stammt mittlerweile von einem deutschen Hersteller. Bei vollelektrischen Fahrzeugen stieg der Anteil deutscher Autobauer einer Marktstudie der Unternehmensberatung PwC zufolge im zweiten Quartal auf 17 Prozent, bei Plug-in-Hybriden auf 50 Prozent. Der VW-Konzern, BMW und Mercedes-Benz verkauften im ersten Halbjahr insgesamt 246.000 Batterieautos und rund 370.000 Plug-in-Hybride. Dominiert wird der Markt für vollelektrische Autos laut PwC gegenwärtig noch von chinesischen und US-amerikanischen Herstellern.
Die mit Abstand größte Nachfrage nach vollelektrischen Stromern gibt es demnach in China: Dort wurden im ersten Halbjahr 980.000 E-Autos und 212.000 Plug-in-Hybride zugelassen. Im zweiten Quartal stieg der Anteil der rein batteriebetriebenen Fahrzeuge auf mehr als elf Prozent und lag damit vor den europäischen Kernmärkten mit acht Prozent.
„Im globalen Vergleich entfallen 58 Prozent der E-Auto-Käufe in diesem Zeitraum auf den chinesischen Markt“, schrieben die Branchenexperten. Die Volksrepublik stelle die Weichen auf E-Mobilität, um „sich als eine der führenden Hightech-Nationen zu positionieren und gleichzeitig die Lebensqualität der eigenen Bürger durch die Reduktion der Umweltverschmutzung zu verbessern“.
In Deutschland haben die Stromer mit 84.000 Neuzulassungen im zweiten Quartal fast gleichgezogen mit den Plug-in-Hybriden mit gut 85.000 Neuzulassungen. Zusammen lag ihr Marktanteil im ersten Halbjahr bei 23 Prozent. Das wachsende Angebot der Hersteller und die staatlichen Kaufprämien für E-Autos und Ladeboxen seien wichtige Hebel, sagte PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert.
In den USA dagegen kamen Stromer und Plug-in-Hybride zusammen nur auf drei Prozent. Die von Präsident Joe Biden geplanten Anreize, das steigende Umweltbewusstsein und technische Fortschritte könnten das jedoch ändern.
VW will US-Markt erobern
Volkswagen will diesen Hochlauf der E-Mobilität und Digitalisierung auf dem wichtigen US-Markt nutzen, um der Konkurrenz Marktanteile abzujagen. Der Ausbau des Angebots an E-Modellen in den Vereinigten Staaten sei sechs Jahre nach „Dieselgate“ eine große Chance, sagte Konzernchef Herbert Diess. „Mit der beginnenden Elektrifizierung sind wir in einer Situation, in der jeder mit einem weißen Blatt Papier beginnt.“ Angepeilt würden zehn Prozent Marktanteil. Mit dem Standort Chattanooga sei VW der erste Hersteller, der ein Werk auf E-Fertigung umstelle. „Von daher sollte es uns schon gelingen, uns in diesem Umfeld neu zu positionieren. Wir werden die US-Strategie in den nächsten Monaten überarbeiten.“
Auf strengere Regeln zum CO2-Ausstoß sei man „optimal vorbereitet“, sagte Diess. Der nach Biden benannte Infrastruktur-Plan werde auch jenseits des Atlantiks noch eine Verschärfung bringen. „Wir sind mit unserer Plattformstrategie für die Elektrofahrzeuge global sehr gut aufgestellt – sowohl für China und die USA als auch für Europa.“
Auch Daimler hatte sich zuletzt deutlich ambitioniertere Ziele für den Durchbruch der eigenen E-Flotte gesetzt und für die Pkw-Stammmarke Mercedes-Benz im Kern auch den baldigen Abschied vom Verbrennungsmotor angekündigt. Die Transformation wird den Stuttgarter Konzern nach Einschätzung seines Chef Ola Källenius allerdings Arbeitsplätze kosten. „Man muss auch ehrlich mit den Menschen sein: Die Montage eines Verbrennungsmotors bringt mehr Arbeit mit sich als der Bau einer Elektroachse“, sagte Källenius der „Welt am Sonntag“. „Selbst wenn wir den kompletten elektrischen Antriebsstrang selbst bauen würden, werden wir Ende der Dekade weniger Menschen beschäftigen.“ Es gebe aber auch neue, hochwertigste Jobs im Zuge der Umstellung.
Angesichts des Markthochlaufs in fast allen Kernmärkten kämen Lieferschwierigkeiten bei Chips und Batterien zur Unzeit, sagte PwC-Strategieberater Jörn Neuhausen. Außerdem müssten die erneuerbaren Stromquellen zügig ausgebaut werden, um den Vorteil beim CO2-Ausstoß im Vergleich zu konventionellen Antrieben auch tatsächlich auszuspielen. dpa
Zitat von Gast am 25. August 2021, 08:34 UhrGoldener Handschlag: Mehr als 3.500 Daimler-Mitarbeiter haben Abfindungen von bis zu 400.000 Euro angenommen
In der Daimler-Zentrale in Stuttgart-Untertürkheim ist dieser Tage viel los. Der Konzern teilt sich in diesem Jahr in zwei, die komplette Modell-Palette bei Mercedes soll elektrifiziert werden – und dann ist da noch das Problem mit dem Mangel an Halbleitern, das für Produktionsengpässe und Kurzarbeit bei dem Unternehmen mit dem Stern sorgt. Das sind viele Baustellen gleichzeitig, die je hohe Investitionen erfordern und Kapazitäten binden.
Daimler-Chef Ola Källenius hat aus diesem Grund im vergangenen Jahr ein üppiges Abfindungsprogramm vorgestellt, das, wie er sagt, auf „doppelter Freiwilligkeit“ beruht. Will beispielsweise ein Ingenieur das Abfindungsprogramm annehmen, muss auch sein Vorgesetzter zustimmen. Keiner geht, den Daimler halten will – so die Argumentation von Källenius. In Wirklichkeit sieht das aber anders aus, berichten Unternehmens-Insider. Wenn jemand gehen will, dann geht er auch.
Und das Abfindungsprogramm ist üppig. Ein Ingenieur, der Anfang 40 ist und nach dem Studium bei den Stuttgartern angeheuert hat, kann auf eine Abfindung von bis zu 400.000 Euro hoffen. Das sind Summen, von denen man in anderen Branchen träumt. Mittlerweile haben mehr als 3.500 Mitarbeiter den goldenen Handschlag angenommen, erfuhr Business Insider aus Unternehmenskreisen.
Ein Unternehmenssprecher betonte, dass es sich bei dieser konkreten Zahl nur um einen Ausschnitt handelt, die Summe der Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen hätten, sei deutlich höher. In dieser Zahl sind nämlich nicht die Mitarbeiter einberechnet, die Daimler in Altersteilzeit verlassen haben oder in Rente gegangen sind. Rechnet man diese Zahl mit ein, wäre die Summe der Abgänge deutlich höher.
Auf Anfrage von Business Insider sagt der Unternehmenssprecher: „Die Automobilindustrie befindet sich in einer Restrukturierung. Für die erfolgreiche Transformation unseres Unternehmens müssen wir wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert bleiben. Dafür sind auf der einen Seite Einsparungen bei Investitionen, Materialkosten und bei den Personalkosten notwendig.“
Im Dezember habe sich der Gesamtbetriebsrat mit der Konzernführung auf die Sparmaßnahmen geeinigt. „Daimler nutzt dazu zum einen die natürliche Fluktuation, um freiwerdende Arbeitsplätze abzubauen. Zudem wurden beispielsweise die Möglichkeiten zur Altersteilzeit erweitert und in Deutschland ein Abfindungsprogramm gestartet, um Stellen insbesondere in der Verwaltung zu reduzieren. Bei diesem Programm gilt grundsätzlich die doppelte Freiwilligkeit“, sagt der Daimler-Sprecher.
Das Sparprogramm trug bereits im vergangenen Jahr erste Früchte. Im Jahr 2019 waren in Deutschland 174.000 Mitarbeiter beschäftigt, 2020 waren es nur noch 166.500 Beschäftigte. Das macht allein in diesem Zeitraum eine Differenz von 7.500 Beschäftigten aus.
Daimlers Stellenkürzung fällt in eine Zeit, in der Wettbewerber Tesla in Grünheide dringend nach gut ausgebildeten Ingenieuren sucht. Der US-Autobauer zahlt zwar niedrigere Gehälter als Daimler, VW oder BMW – lockt die Bewerber dafür mit üppigen Aktienpaketen im mittleren fünfstelligen US-Dollar-Bereich. Die Gehaltseinbußen stören die Ex-Daimler-Männer aber nicht besonders, schließlich haben sie ein dickes Abfindungspolster, auf das sie zurückgreifen können.
Business Insider hat mit Ex-Daimler-Mitarbeitern gesprochen, die zu Tesla gewechselt sind. Mit Anfang 40 haben sie die Gelegenheit am Schopf gepackt, den goldenen Handschlag der Stuttgarter angenommen, um noch einmal etwas Neues zu versuchen, sagten die Ingenieure. „Den Daimler“ fanden sie zu bürokratisch, Tesla hingegen reizend unorthodox. Vor allem die nachhaltige Ausrichtung des US-Autobauers habe ihnen gefallen.
Nun setzt aber auch „der Daimler“ in der Fahrzeugsparte auf Elektro und bei Trucks und LKWs auf die Brennstoffzelle. Der Konzern will noch vor 2039 klimaneutral werden. Ola Källenius hat jüngst die Losung ausgegeben, dass Daimler nicht mehr der Getriebene, sondern der Treibende ist. Es wird sich bald zeigen, ob die Ingenieure ihren Wechsel womöglich noch bereuen werden.
Goldener Handschlag: Mehr als 3.500 Daimler-Mitarbeiter haben Abfindungen von bis zu 400.000 Euro angenommen
In der Daimler-Zentrale in Stuttgart-Untertürkheim ist dieser Tage viel los. Der Konzern teilt sich in diesem Jahr in zwei, die komplette Modell-Palette bei Mercedes soll elektrifiziert werden – und dann ist da noch das Problem mit dem Mangel an Halbleitern, das für Produktionsengpässe und Kurzarbeit bei dem Unternehmen mit dem Stern sorgt. Das sind viele Baustellen gleichzeitig, die je hohe Investitionen erfordern und Kapazitäten binden.
Daimler-Chef Ola Källenius hat aus diesem Grund im vergangenen Jahr ein üppiges Abfindungsprogramm vorgestellt, das, wie er sagt, auf „doppelter Freiwilligkeit“ beruht. Will beispielsweise ein Ingenieur das Abfindungsprogramm annehmen, muss auch sein Vorgesetzter zustimmen. Keiner geht, den Daimler halten will – so die Argumentation von Källenius. In Wirklichkeit sieht das aber anders aus, berichten Unternehmens-Insider. Wenn jemand gehen will, dann geht er auch.
Und das Abfindungsprogramm ist üppig. Ein Ingenieur, der Anfang 40 ist und nach dem Studium bei den Stuttgartern angeheuert hat, kann auf eine Abfindung von bis zu 400.000 Euro hoffen. Das sind Summen, von denen man in anderen Branchen träumt. Mittlerweile haben mehr als 3.500 Mitarbeiter den goldenen Handschlag angenommen, erfuhr Business Insider aus Unternehmenskreisen.
Ein Unternehmenssprecher betonte, dass es sich bei dieser konkreten Zahl nur um einen Ausschnitt handelt, die Summe der Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen hätten, sei deutlich höher. In dieser Zahl sind nämlich nicht die Mitarbeiter einberechnet, die Daimler in Altersteilzeit verlassen haben oder in Rente gegangen sind. Rechnet man diese Zahl mit ein, wäre die Summe der Abgänge deutlich höher.
Auf Anfrage von Business Insider sagt der Unternehmenssprecher: „Die Automobilindustrie befindet sich in einer Restrukturierung. Für die erfolgreiche Transformation unseres Unternehmens müssen wir wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert bleiben. Dafür sind auf der einen Seite Einsparungen bei Investitionen, Materialkosten und bei den Personalkosten notwendig.“
Im Dezember habe sich der Gesamtbetriebsrat mit der Konzernführung auf die Sparmaßnahmen geeinigt. „Daimler nutzt dazu zum einen die natürliche Fluktuation, um freiwerdende Arbeitsplätze abzubauen. Zudem wurden beispielsweise die Möglichkeiten zur Altersteilzeit erweitert und in Deutschland ein Abfindungsprogramm gestartet, um Stellen insbesondere in der Verwaltung zu reduzieren. Bei diesem Programm gilt grundsätzlich die doppelte Freiwilligkeit“, sagt der Daimler-Sprecher.
Das Sparprogramm trug bereits im vergangenen Jahr erste Früchte. Im Jahr 2019 waren in Deutschland 174.000 Mitarbeiter beschäftigt, 2020 waren es nur noch 166.500 Beschäftigte. Das macht allein in diesem Zeitraum eine Differenz von 7.500 Beschäftigten aus.
Daimlers Stellenkürzung fällt in eine Zeit, in der Wettbewerber Tesla in Grünheide dringend nach gut ausgebildeten Ingenieuren sucht. Der US-Autobauer zahlt zwar niedrigere Gehälter als Daimler, VW oder BMW – lockt die Bewerber dafür mit üppigen Aktienpaketen im mittleren fünfstelligen US-Dollar-Bereich. Die Gehaltseinbußen stören die Ex-Daimler-Männer aber nicht besonders, schließlich haben sie ein dickes Abfindungspolster, auf das sie zurückgreifen können.
Business Insider hat mit Ex-Daimler-Mitarbeitern gesprochen, die zu Tesla gewechselt sind. Mit Anfang 40 haben sie die Gelegenheit am Schopf gepackt, den goldenen Handschlag der Stuttgarter angenommen, um noch einmal etwas Neues zu versuchen, sagten die Ingenieure. „Den Daimler“ fanden sie zu bürokratisch, Tesla hingegen reizend unorthodox. Vor allem die nachhaltige Ausrichtung des US-Autobauers habe ihnen gefallen.
Nun setzt aber auch „der Daimler“ in der Fahrzeugsparte auf Elektro und bei Trucks und LKWs auf die Brennstoffzelle. Der Konzern will noch vor 2039 klimaneutral werden. Ola Källenius hat jüngst die Losung ausgegeben, dass Daimler nicht mehr der Getriebene, sondern der Treibende ist. Es wird sich bald zeigen, ob die Ingenieure ihren Wechsel womöglich noch bereuen werden.
Zitat von Gast am 1. September 2021, 11:55 UhrAutoindustrie: So profitabel wie nie – Autohersteller erwirtschaften Rekordgewinne
BMW, Daimler und Volkswagen verdienten im ersten Halbjahr besser als die Konkurrenz. Insgesamt hat sich die Branche weltweit erholt, zeigt eine EY-Analyse.
Weltweit arbeiten die Autokonzerne im Jahr 2021 profitabler als vor der Coronakrise. Die Gewinne aller Hersteller beliefen sich im ersten Halbjahr auf insgesamt 71,4 Milliarden Euro, belegt eine EY-Analyse, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Das sind satte 32 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Im ersten Halbjahr 2020 hatte die Industrie noch einen Verlust von insgesamt 4,1 Milliarden Euro ausgewiesen.
Besonders profitabel waren die deutschen Hersteller: 30,3 Milliarden Euro Gewinn entfielen auf BMW, Daimler und Volkswagen.
Das Krisenjahr 2020, in dem die Branche insgesamt einen Verlust eingefahren hatte, hat die Autobranche damit rasch hinter sich gelassen. Krisenbedingt geschlossene Autohäuser und Werke, die wegen des Chipmangels stillstanden, hatten die Branche 2020 in die Krise gestürzt. Die Erholung im ersten Halbjahr fiel dafür umso deutlicher aus, auch wenn der Absatz das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht hat.
Insgesamt legte er um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Ob China, USA oder Europa – in allen Weltregionen verkauften die Hersteller mehr Neufahrzeuge. Weltweit waren es im ersten Halbjahr rund 33,5 Millionen Neuwagen, mehr als im Vorjahr, aber elf Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019.
„Trotz aller Widrigkeiten haben die Top-Autokonzerne ein phänomenal starkes erstes Halbjahr hingelegt“, sagt Peter Fuß, Partner bei EY. Die Ebit-Marge fiel mit durchschnittlich 8,8 Prozent sogar höher aus als vor der Coronakrise und erreicht im ersten Halbjahr den höchsten Stand seit 2004, als die EY-Analyse erstmals veröffentlicht wurde. Mit BMW (14,5 Prozent Ebit-Marge) und Daimler (12,9 Prozent Ebit-Marge) kommen die beiden profitabelsten Hersteller aus Deutschland.
Viele Hersteller haben in der Coronakrise ihre Kosten deutlich gesenkt. Und ein weiterer Effekt beflügelt die Gewinne: Wegen des Chipmangels produzieren die Hersteller derzeit vor allem Fahrzeuge mit hoher Marge und geben weniger Rabatte. Und auch der Umstieg auf die Elektromobilität belastet die Margen deutlich weniger als erwartet. „Vom befürchteten Gewinneinbruch aufgrund vermeintlich weniger margenträchtiger Elektroautos ist zumindest bislang nichts zu sehen“, so EY-Experte Fuß. So schneiden die großen Hersteller im Vergleich ab:
Tesla
Nicht nur mit seiner Weltraum-Marke SpaceX ist Elon Musk im Jahr 2020 in neue Sphären vorgestoßen. Mit einem Börsenwert von rund 703 Milliarden Dollar ist Tesla mittlerweile so viel wert wie Toyota, Volkswagen, Daimler, BMW und Ford zusammen. Ganz schön viele Vorschusslorbeeren für einen Hersteller, der auf dem Weltmarkt aktuell noch eine untergeordnete Rolle spielt.
Das liegt vor allem am rasanten Wachstum von Tesla. Im ersten Halbjahr konnte der Elektroautohersteller seinen Absatz auf 386.000 Fahrzeuge mehr als verdoppeln (plus 115 Prozent). Den Gewinn konnte Tesla in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar verdreifachen. Er stieg von 506 Millionen Euro auf 1,58 Milliarden Euro.
Obwohl Tesla beim Blick auf die Absatzzahlen daher in keiner Weltregion auf nennenswerte Marktanteile kommt, rechnen die Anleger damit, dass sich das rasante Wachstum in den kommenden Jahren fortsetzen wird – trotz der wachsenden Konkurrenz durch Elektromodelle anderer Hersteller.
Renault und Nissan
Die französisch-japanische Allianz ist die große Enttäuschung des ersten Halbjahrs. Die Milliardenverluste des Vorjahrs haben beide zwar hinter sich gelassen. Doch die Ebit-Marge fällt mit 2,8 Prozent (Renault) und 1,2 Prozent (Nissan) deutlich geringer aus als bei der Konkurrenz. Der neue Renault-Chef Luca de Meo wird die Franzosen neu ausrichten müssen.
Dabei konnten beide Marken ihre Verkäufe zuletzt wieder solide steigern. Renault wuchs um 19 Prozent auf 1,42 Millionen verkaufte Fahrzeuge. Nissan setzt rund 2,2 Millionen Fahrzeuge ab, etwa 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings zeigen beide Marken altbekannte Schwächen: Nissan hängt zu stark am US-Geschäft und Renault spielt auf dem chinesischen Markt nach wie vor keine Rolle.
Das schlägt sich im Börsenwert nieder: Mit 21,5 Milliarden Dollar ist Nissan gerade mal 1,2 Prozent mehr wert als im Vorjahr. Bei Renault ist der Börsenwert seit Jahresbeginn sogar um 9,5 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar gefallen.
Der neue französisch-italienische Autogigant, der aus der Fusion von Fiat-Chrysler (FCA) mit Peugeot-Citroën (PSA) hervorging, konnte den Gewinn im ersten Halbjahr deutlich steigern. Nach 65 Millionen Euro im Vorjahr waren es nun rund 7,5 Milliarden Euro. Der Umbau von Konzernchef Carlos Tavares zeigt Wirkung. Die Ebit-Marge fiel mit zehn Prozent sogar höher aus als bei Volkswagen.
Und auch die Absatzkrise hat der Konzern, zu dem etliche Marken wie Fiat, Peugeot, Opel, Jeep oder Alfa Romeo gehören, hinter sich gelassen. Das Absatzplus fiel mit 44 Prozent deutlich stärker aus als bei den meisten Konkurrenten. 3,27 Millionen Fahrzeuge konnte Stellantis im ersten Halbjahr absetzen.
In Europa war der Konzern mit 1,3 Millionen verkauften Fahrzeugen die Nummer zwei hinter Volkswagen. In China haben die Marken des Konzerns allerdings Nachholbedarf. Gerade mal drei Prozent aller Fahrzeuge des Konzerns werden im wichtigsten Automarkt der Welt verkauft. Mit 102.000 verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr ist man dort deutlich kleiner als die Konkurrenz. Der Börsenwert von 65,9 Milliarden Dollar fällt im Vergleich mit Toyota und VW ebenfalls schmal aus.
Toyota
Zählt man nur die Autos und die leichten Nutzfahrzeuge, waren die Japaner mit 5,47 Millionen verkauften Fahrzeugen auch im ersten Halbjahr 2021 der größte Autohersteller der Welt. Allein in den USA konnten sie ihren Absatz um 40 Prozent auf 1,25 Millionen Fahrzeuge steigern. 23 Prozent aller Neuwagen verkauft Toyota im lukrativen US-Markt, nur sechs Prozent werden in Europa verkauft.
Unter den Volumenherstellern bleibt Toyota hochprofitabel. Im ersten Halbjahr lag die Ebit-Marge bei 10,8 Prozent – und damit zwei Prozentpunkte über dem Branchenschnitt. Allein im ersten Halbjahr fuhren die Japaner einen Gewinn von rund 13 Milliarden Euro ein. Mehr als jeder andere Hersteller.
Das goutieren auch die Anleger. Der Börsenwert legte um 15 Prozent auf 248 Milliarden Dollar zu. Damit bleibt Toyota hinter Tesla der wertvollste der traditionellen Autohersteller.
Daimler
Eine Milliarde Euro Verlust fuhr Daimler im ersten Halbjahr 2020 ein. Innerhalb eines Jahres hat sich der Wind deutlich gedreht. In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete der deutsche Premiumriese einen satten Gewinn von 10,9 Milliarden Euro, was einer Ebit-Marge von 12,9 Prozent entspricht. Nur BMW ist stärker.
Die Verkäufe im ersten Halbjahr zogen ebenfalls um 21 Prozent an. China wird für Daimler dabei immer wichtiger. Jedes dritte Auto des Herstellers wird dort verkauft. Allein im ersten Halbjahr waren es 427.000 Fahrzeuge, insgesamt konnte Daimler rund 1,25 Millionen Fahrzeuge verkaufen.
Zur Freude der Aktionäre hat Daimler sich vom Corona-Schock erholt. Der Börsenwert legte seit Jahresbeginn um 23,5 Prozent auf 93,4 Milliarden Dollar zu.
BMW
Acht Milliarden Euro Gewinn, ein deutliches Absatzplus und eine Ebit-Marge von satten 14,5 Prozent, was der Top-Wert in der Branche ist. Das erste Halbjahr hätte für die Bayern kaum besser laufen können.
Mit rund 1,34 Millionen verkauften Fahrzeugen und einem Plus von 39 Prozent behauptete BMW die Krone im Premiumsegment. Besonders stark legten die Verkäufe in China (plus 42 Prozent) und den USA (plus 52 Prozent) zu.
Doch die Aktionäre scheinen die Rekordzahlen bislang wenig zu beeindrucken. Der Börsenwert von BMW hat seit Jahresbeginn gerade einmal um 9,7 Prozent zugelegt und fällt mit 62,5 Milliarden Dollar deutlich geringer aus als bei der Konkurrenz.
Volkswagen
Konzernchef Herbert Diess hat dem größten deutschen Autobauer in den vergangenen Jahren eine radikale Strategiewende verordnet. Volkswagen mit Marken wie VW, Skoda, Seat, Audi und Porsche soll konsequent auf die Elektromobilität ausgerichtet werden. Perspektivisch verspricht man sich davon auch eine höhere Rendite.
Das erste Halbjahr 2021 lief für die Wolfsburger durchaus vielversprechend: Der Absatz legte um 24 Prozent auf 4,5 Millionen Fahrzeuge zu. In Europa und China bleibt Volkswagen Marktführer. Der Gewinn fiel mit 11,34 Milliarden Euro üppig aus, im ersten Halbjahr 2020 hatte der Konzern einen Verlust von rund 1,5 Milliarden Euro ausgewiesen.
Eine Kennzahl sollte das Management allerdings aufhorchen lassen. Denn das Plus im größten Automarkt der Welt fiel mit 16 Prozent geringer aus als bei der Konkurrenz. VW verliert in China damit Marktanteile. Auch das Elektro-SUV VW ID.4 hatte in China einen schweren Stand, der ID.3 soll sich im wichtigen Elektromarkt nun besser schlagen.
Die Aktionäre bleiben aber optimistisch, dass VW für die Zukunft bestens aufgestellt ist. Seit Jahresbeginn hat der Börsenwert um 52,5 Prozent auf 152,6 Milliarden Dollar zugelegt. Nur Tesla und Toyota sind wertvoller.
Autoindustrie: So profitabel wie nie – Autohersteller erwirtschaften Rekordgewinne
BMW, Daimler und Volkswagen verdienten im ersten Halbjahr besser als die Konkurrenz. Insgesamt hat sich die Branche weltweit erholt, zeigt eine EY-Analyse.
Weltweit arbeiten die Autokonzerne im Jahr 2021 profitabler als vor der Coronakrise. Die Gewinne aller Hersteller beliefen sich im ersten Halbjahr auf insgesamt 71,4 Milliarden Euro, belegt eine EY-Analyse, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Das sind satte 32 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Im ersten Halbjahr 2020 hatte die Industrie noch einen Verlust von insgesamt 4,1 Milliarden Euro ausgewiesen.
Besonders profitabel waren die deutschen Hersteller: 30,3 Milliarden Euro Gewinn entfielen auf BMW, Daimler und Volkswagen.
Das Krisenjahr 2020, in dem die Branche insgesamt einen Verlust eingefahren hatte, hat die Autobranche damit rasch hinter sich gelassen. Krisenbedingt geschlossene Autohäuser und Werke, die wegen des Chipmangels stillstanden, hatten die Branche 2020 in die Krise gestürzt. Die Erholung im ersten Halbjahr fiel dafür umso deutlicher aus, auch wenn der Absatz das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht hat.
Insgesamt legte er um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Ob China, USA oder Europa – in allen Weltregionen verkauften die Hersteller mehr Neufahrzeuge. Weltweit waren es im ersten Halbjahr rund 33,5 Millionen Neuwagen, mehr als im Vorjahr, aber elf Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019.
„Trotz aller Widrigkeiten haben die Top-Autokonzerne ein phänomenal starkes erstes Halbjahr hingelegt“, sagt Peter Fuß, Partner bei EY. Die Ebit-Marge fiel mit durchschnittlich 8,8 Prozent sogar höher aus als vor der Coronakrise und erreicht im ersten Halbjahr den höchsten Stand seit 2004, als die EY-Analyse erstmals veröffentlicht wurde. Mit BMW (14,5 Prozent Ebit-Marge) und Daimler (12,9 Prozent Ebit-Marge) kommen die beiden profitabelsten Hersteller aus Deutschland.
Viele Hersteller haben in der Coronakrise ihre Kosten deutlich gesenkt. Und ein weiterer Effekt beflügelt die Gewinne: Wegen des Chipmangels produzieren die Hersteller derzeit vor allem Fahrzeuge mit hoher Marge und geben weniger Rabatte. Und auch der Umstieg auf die Elektromobilität belastet die Margen deutlich weniger als erwartet. „Vom befürchteten Gewinneinbruch aufgrund vermeintlich weniger margenträchtiger Elektroautos ist zumindest bislang nichts zu sehen“, so EY-Experte Fuß. So schneiden die großen Hersteller im Vergleich ab:
Tesla
Nicht nur mit seiner Weltraum-Marke SpaceX ist Elon Musk im Jahr 2020 in neue Sphären vorgestoßen. Mit einem Börsenwert von rund 703 Milliarden Dollar ist Tesla mittlerweile so viel wert wie Toyota, Volkswagen, Daimler, BMW und Ford zusammen. Ganz schön viele Vorschusslorbeeren für einen Hersteller, der auf dem Weltmarkt aktuell noch eine untergeordnete Rolle spielt.
Das liegt vor allem am rasanten Wachstum von Tesla. Im ersten Halbjahr konnte der Elektroautohersteller seinen Absatz auf 386.000 Fahrzeuge mehr als verdoppeln (plus 115 Prozent). Den Gewinn konnte Tesla in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar verdreifachen. Er stieg von 506 Millionen Euro auf 1,58 Milliarden Euro.
Obwohl Tesla beim Blick auf die Absatzzahlen daher in keiner Weltregion auf nennenswerte Marktanteile kommt, rechnen die Anleger damit, dass sich das rasante Wachstum in den kommenden Jahren fortsetzen wird – trotz der wachsenden Konkurrenz durch Elektromodelle anderer Hersteller.
Renault und Nissan
Die französisch-japanische Allianz ist die große Enttäuschung des ersten Halbjahrs. Die Milliardenverluste des Vorjahrs haben beide zwar hinter sich gelassen. Doch die Ebit-Marge fällt mit 2,8 Prozent (Renault) und 1,2 Prozent (Nissan) deutlich geringer aus als bei der Konkurrenz. Der neue Renault-Chef Luca de Meo wird die Franzosen neu ausrichten müssen.
Dabei konnten beide Marken ihre Verkäufe zuletzt wieder solide steigern. Renault wuchs um 19 Prozent auf 1,42 Millionen verkaufte Fahrzeuge. Nissan setzt rund 2,2 Millionen Fahrzeuge ab, etwa 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings zeigen beide Marken altbekannte Schwächen: Nissan hängt zu stark am US-Geschäft und Renault spielt auf dem chinesischen Markt nach wie vor keine Rolle.
Das schlägt sich im Börsenwert nieder: Mit 21,5 Milliarden Dollar ist Nissan gerade mal 1,2 Prozent mehr wert als im Vorjahr. Bei Renault ist der Börsenwert seit Jahresbeginn sogar um 9,5 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar gefallen.
Der neue französisch-italienische Autogigant, der aus der Fusion von Fiat-Chrysler (FCA) mit Peugeot-Citroën (PSA) hervorging, konnte den Gewinn im ersten Halbjahr deutlich steigern. Nach 65 Millionen Euro im Vorjahr waren es nun rund 7,5 Milliarden Euro. Der Umbau von Konzernchef Carlos Tavares zeigt Wirkung. Die Ebit-Marge fiel mit zehn Prozent sogar höher aus als bei Volkswagen.
Und auch die Absatzkrise hat der Konzern, zu dem etliche Marken wie Fiat, Peugeot, Opel, Jeep oder Alfa Romeo gehören, hinter sich gelassen. Das Absatzplus fiel mit 44 Prozent deutlich stärker aus als bei den meisten Konkurrenten. 3,27 Millionen Fahrzeuge konnte Stellantis im ersten Halbjahr absetzen.
In Europa war der Konzern mit 1,3 Millionen verkauften Fahrzeugen die Nummer zwei hinter Volkswagen. In China haben die Marken des Konzerns allerdings Nachholbedarf. Gerade mal drei Prozent aller Fahrzeuge des Konzerns werden im wichtigsten Automarkt der Welt verkauft. Mit 102.000 verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr ist man dort deutlich kleiner als die Konkurrenz. Der Börsenwert von 65,9 Milliarden Dollar fällt im Vergleich mit Toyota und VW ebenfalls schmal aus.
Toyota
Zählt man nur die Autos und die leichten Nutzfahrzeuge, waren die Japaner mit 5,47 Millionen verkauften Fahrzeugen auch im ersten Halbjahr 2021 der größte Autohersteller der Welt. Allein in den USA konnten sie ihren Absatz um 40 Prozent auf 1,25 Millionen Fahrzeuge steigern. 23 Prozent aller Neuwagen verkauft Toyota im lukrativen US-Markt, nur sechs Prozent werden in Europa verkauft.
Unter den Volumenherstellern bleibt Toyota hochprofitabel. Im ersten Halbjahr lag die Ebit-Marge bei 10,8 Prozent – und damit zwei Prozentpunkte über dem Branchenschnitt. Allein im ersten Halbjahr fuhren die Japaner einen Gewinn von rund 13 Milliarden Euro ein. Mehr als jeder andere Hersteller.
Das goutieren auch die Anleger. Der Börsenwert legte um 15 Prozent auf 248 Milliarden Dollar zu. Damit bleibt Toyota hinter Tesla der wertvollste der traditionellen Autohersteller.
Daimler
Eine Milliarde Euro Verlust fuhr Daimler im ersten Halbjahr 2020 ein. Innerhalb eines Jahres hat sich der Wind deutlich gedreht. In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete der deutsche Premiumriese einen satten Gewinn von 10,9 Milliarden Euro, was einer Ebit-Marge von 12,9 Prozent entspricht. Nur BMW ist stärker.
Die Verkäufe im ersten Halbjahr zogen ebenfalls um 21 Prozent an. China wird für Daimler dabei immer wichtiger. Jedes dritte Auto des Herstellers wird dort verkauft. Allein im ersten Halbjahr waren es 427.000 Fahrzeuge, insgesamt konnte Daimler rund 1,25 Millionen Fahrzeuge verkaufen.
Zur Freude der Aktionäre hat Daimler sich vom Corona-Schock erholt. Der Börsenwert legte seit Jahresbeginn um 23,5 Prozent auf 93,4 Milliarden Dollar zu.
BMW
Acht Milliarden Euro Gewinn, ein deutliches Absatzplus und eine Ebit-Marge von satten 14,5 Prozent, was der Top-Wert in der Branche ist. Das erste Halbjahr hätte für die Bayern kaum besser laufen können.
Mit rund 1,34 Millionen verkauften Fahrzeugen und einem Plus von 39 Prozent behauptete BMW die Krone im Premiumsegment. Besonders stark legten die Verkäufe in China (plus 42 Prozent) und den USA (plus 52 Prozent) zu.
Doch die Aktionäre scheinen die Rekordzahlen bislang wenig zu beeindrucken. Der Börsenwert von BMW hat seit Jahresbeginn gerade einmal um 9,7 Prozent zugelegt und fällt mit 62,5 Milliarden Dollar deutlich geringer aus als bei der Konkurrenz.
Volkswagen
Konzernchef Herbert Diess hat dem größten deutschen Autobauer in den vergangenen Jahren eine radikale Strategiewende verordnet. Volkswagen mit Marken wie VW, Skoda, Seat, Audi und Porsche soll konsequent auf die Elektromobilität ausgerichtet werden. Perspektivisch verspricht man sich davon auch eine höhere Rendite.
Das erste Halbjahr 2021 lief für die Wolfsburger durchaus vielversprechend: Der Absatz legte um 24 Prozent auf 4,5 Millionen Fahrzeuge zu. In Europa und China bleibt Volkswagen Marktführer. Der Gewinn fiel mit 11,34 Milliarden Euro üppig aus, im ersten Halbjahr 2020 hatte der Konzern einen Verlust von rund 1,5 Milliarden Euro ausgewiesen.
Eine Kennzahl sollte das Management allerdings aufhorchen lassen. Denn das Plus im größten Automarkt der Welt fiel mit 16 Prozent geringer aus als bei der Konkurrenz. VW verliert in China damit Marktanteile. Auch das Elektro-SUV VW ID.4 hatte in China einen schweren Stand, der ID.3 soll sich im wichtigen Elektromarkt nun besser schlagen.
Die Aktionäre bleiben aber optimistisch, dass VW für die Zukunft bestens aufgestellt ist. Seit Jahresbeginn hat der Börsenwert um 52,5 Prozent auf 152,6 Milliarden Dollar zugelegt. Nur Tesla und Toyota sind wertvoller.
Zitat von Gast am 21. September 2021, 13:44 Uhr
Umwelthilfe reicht Klage gegen BMW und Mercedes-Benz ein
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will mit einer Klage die Autobauer BMW und Mercedes-Benz zum Verbrennerausstieg bis 2030 zwingen. Der Verein habe erstmals Klimaklagen gegen deutsche Unternehmen erhoben, teilte die DUH am Dienstag mit. Die Klageschriften wurden demnach bei den zuständigen Landgerichten in München und Stuttgart eingereicht. Eine Sprecherin des Stuttgarter Gerichts bestätigte den Eingang der Klage.
Der Verein fordert von BMW und der Daimler-Tochter Mercedes-Benz «den klimagerechten Umbau ihrer Unternehmen insbesondere durch eine drastische Reduzierung der CO2-Emissionen ihrer Fahrzeuge im Einklang mit den verbindlichen Regelungen des Pariser Klimaschutzabkommens und des deutschen Klimaschutzgesetzes». Die beiden Autobauer sollen dazu unter anderem bis 2030 den Verkauf klimaschädlicher Verbrenner-Pkw stoppen.
Autobauer verweisen auf Gesetzgeber
Die DUH hatte zuvor von den Autobauern eine entsprechende Unterlassungserklärung bis spätestens Montag gefordert und mit einer Klage gedroht. BMW verwies am Dienstagmorgen auf dpa-Anfrage zunächst auf das bereits an die DUH zugestellte Antwortschreiben, in dem BMW den behaupteten Anspruch der Umwelthilfe zurückweist und auf den Gesetzgeber verweist. Über den Weg zur Erreichung der Klimaziele entschieden die demokratisch legitimierten Parlamente, hieß es in dem Schreiben.
Ein Sprecher von Mercedes-Benz sagte auf Anfrage: «Wir werden uns das anschauen, wenn die Klagen da sind.» In dem Antwortschreiben des Unternehmens an die DUH hieß es, für eine Unterlassungserklärung sehe man keine Grundlage, «denn wir haben längst eine klare Erklärung für den Spurwechsel zur Klimaneutralität abgegeben.»
«Es ist genauso eingetreten, wie wir es uns gedacht haben», sagte DUH-Anwalt Remo Klinger dem «Handelsblatt». Der Klimarechtler ist zuversichtlich, dass es bereits nächstes Jahr in die mündlichen Verhandlungen gehen könnte. Eine weitere Klage gegen den Öl- und Gaskonzern Wintershall sei noch in Vorbereitung, gehe aber zeitnah an das Landesgericht Kassel. Laut DUH handelt es sich um die ersten Verfahren gegen deutsche Unternehmen, die auf einem wegweisenden Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts im Frühjahr basieren.
Unglaublich und unverschämt!
Bestimmen jetzt in Deutschland schon Vereine von Klimaaktivisten die Politik und Wirtschaft!!!
Umwelthilfe reicht Klage gegen BMW und Mercedes-Benz ein
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will mit einer Klage die Autobauer BMW und Mercedes-Benz zum Verbrennerausstieg bis 2030 zwingen. Der Verein habe erstmals Klimaklagen gegen deutsche Unternehmen erhoben, teilte die DUH am Dienstag mit. Die Klageschriften wurden demnach bei den zuständigen Landgerichten in München und Stuttgart eingereicht. Eine Sprecherin des Stuttgarter Gerichts bestätigte den Eingang der Klage.
Der Verein fordert von BMW und der Daimler-Tochter Mercedes-Benz «den klimagerechten Umbau ihrer Unternehmen insbesondere durch eine drastische Reduzierung der CO2-Emissionen ihrer Fahrzeuge im Einklang mit den verbindlichen Regelungen des Pariser Klimaschutzabkommens und des deutschen Klimaschutzgesetzes». Die beiden Autobauer sollen dazu unter anderem bis 2030 den Verkauf klimaschädlicher Verbrenner-Pkw stoppen.
Autobauer verweisen auf Gesetzgeber
Die DUH hatte zuvor von den Autobauern eine entsprechende Unterlassungserklärung bis spätestens Montag gefordert und mit einer Klage gedroht. BMW verwies am Dienstagmorgen auf dpa-Anfrage zunächst auf das bereits an die DUH zugestellte Antwortschreiben, in dem BMW den behaupteten Anspruch der Umwelthilfe zurückweist und auf den Gesetzgeber verweist. Über den Weg zur Erreichung der Klimaziele entschieden die demokratisch legitimierten Parlamente, hieß es in dem Schreiben.
Ein Sprecher von Mercedes-Benz sagte auf Anfrage: «Wir werden uns das anschauen, wenn die Klagen da sind.» In dem Antwortschreiben des Unternehmens an die DUH hieß es, für eine Unterlassungserklärung sehe man keine Grundlage, «denn wir haben längst eine klare Erklärung für den Spurwechsel zur Klimaneutralität abgegeben.»
«Es ist genauso eingetreten, wie wir es uns gedacht haben», sagte DUH-Anwalt Remo Klinger dem «Handelsblatt». Der Klimarechtler ist zuversichtlich, dass es bereits nächstes Jahr in die mündlichen Verhandlungen gehen könnte. Eine weitere Klage gegen den Öl- und Gaskonzern Wintershall sei noch in Vorbereitung, gehe aber zeitnah an das Landesgericht Kassel. Laut DUH handelt es sich um die ersten Verfahren gegen deutsche Unternehmen, die auf einem wegweisenden Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts im Frühjahr basieren.
Unglaublich und unverschämt!
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Zitat von Gast am 22. September 2021, 08:56 UhrDie Folgen des U-Boot-Streits für die deutsche Autoindustrie
Nach dem Alleingang der USA mit Australien und Großbritannien will Frankreich einen beinahe fertig verhandelten Handelspakt mit Australien blockieren. Das hätte erhebliche Konsequenzen für deutsche Schlüsselindustrien. Es war eine Geste des Entgegenkommens, die das Zeug dazu gehabt hätte, die Wogen zwischen Paris und Washington zu glätten. Sie verfing aber nicht. Just zu Beginn der US-Reise des französischstämmigen EU-Binnenmarktkommissars Thierry Breton kündigten die USA das Ende des Einreiseverbots für Europäer an.
Breton zeigte sich hocherfreut, posierte in Washington mit Jeff Zients, dem Covid-19-Koordinator im Weißen Haus – aber die Stimmung bleibt verdorben. Zwischenzeitlich eilte sogar die EU demonstrativ an die Seite Frankreichs. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, das Verhalten sei „nicht akzeptabel“.
Der U-Boot-Deal zwischen den USA und Australien mit dem Junior-Partner Großbritannien hat in Paris für Zorn gesorgt. Die Wut im Elysee-Palast könnte unbeteiligte deutsche Unternehmen teuer zu stehen kommen, denn der Streit gefährdet ein weitgehend ausgehandeltes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien.
Tatsächlich kamen aus Paris bereits am Wochenende deutliche Worte: Man könne das Abkommen platzen lassen, ließ der französische Europaminister Clément Beaune wissen. Beaune gehört zum engsten Machtzirkel von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und gilt als dessen Einflüsterer in Europa-Angelegenheiten.
„Sein Wort zu halten, ist die Bedingung für Vertrauen zwischen Demokratien und Alliierten“, sagte Beaune gegenüber dem Informationsdienst Politico. „Deshalb ist es undenkbar, mit den Verhandlungen fortzufahren, als sei nichts passiert mit einem Land, dem wir nicht länger trauen.“
Sollten sich die Verhandlungen massiv verzögern oder sollte das Abkommen gar platzen, wären vor allem Unternehmen in Deutschland die Leidtragenden. Das zeigt eine Folgenabschätzung der Europäischen Kommission für das Freihandelsabkommen.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens wäre demnach zwar begrenzt; aber immerhin würde ein ambitioniertes Abkommen im Jahr 2030 rund 3,9 Milliarden Euro zur Wirtschaftsleistung der EU beisteuern. Die Exporte von Europa nach Australien könnten 2030 um ein knappes Drittel zulegen.
In Europa würden demnach vor allem Autohersteller, Zulieferer und Maschinenbauer von dem Abkommen profitieren – allesamt Industriezweige, die in Deutschland überdurchschnittlich stark sind. „Wenn sich das Freihandelsabkommen mit Australien verzögert, ist das vor allem für die deutsche Industrie ein Problem“, sagt denn auch Bernd Lange, der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europäischen Parlament.
„Deutsche Autohersteller haben großes Interesse daran, dort ihre Autos zu verkaufen. Das gilt vor allem für die Premiumhersteller. Noch hat Australien für höherwertige Fahrzeuge eine Luxussteuer, aber deutsche Hersteller setzen darauf, dass die mit dem Abkommen fällt.“
Tatsächlich hat Australien keinen einheimischen Autohersteller mehr, dessen Geschäft mit einer solchen Luxussteuer geschützt werden müssten. Das Unternehmen Holden, eine Tochter des US-Konzerns General Motors, die unter anderem auf der Basis von Opel-Modellen Autos für den australischen Markt gebaut hat, hat die Produktion auf dem Kontinent im Jahr 2017 eingestellt. In diesem Jahr soll die Marke verschwinden.
Auch deutsche Maschinenbauer und Hersteller von Werkzeugtechnologie hätten zu den Profiteuren eines Abkommens gehört, gerade auch Unternehmen, die Ausrüstung für den Bergbau und die Kohleförderung herstellen. „Mit jedem Monat Verzögerung verlieren die Unternehmen potenzielle Umsätze“, warnt SPD-Politiker Lange.
Zwar verhandeln die Mitgliedstaaten nicht direkt mit Australien, sondern die Europäische Kommission, die im Bereich Handel weitgehende Befugnisse hat und die 27 Mitgliedstaaten vertritt, führt die Gespräche. Federführend ist dort die Generaldirektion Handel, die von der Deutschen Sabine Weyand geführt wird. Die Kommission stimmt sich dabei aber permanent mit den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament ab; schließlich müssen das Parlament und die Mitgliedstaaten dem fertig verhandelten Abkommen zustimmen.
Frankreichs Stimme ist dabei entscheidend, weil die australische Seite künftig leichter Fleisch und Milchprodukte in die EU verkaufen will. Australische Rinderfarmer wären laut der Folgenabschätzung der Kommission die größten Profiteure des Abkommens auf australischer Seite. Sie haben ein großes Interesse daran, sich neue Kunden in Europa zu sichern, weil politische Spannungen zwischen Australien und China dafür sorgen, dass der chinesische Absatzmarkt wegbricht.
„Frankreich muss für den erleichterten Marktzugang für australische Agrarfirmen Kompromisse machen, und das wollen sie jetzt sicherlich nicht mehr“, sagt EU-Politiker Lange. Dadurch würden die Verhandlungen komplizierter. „Ich erwarte nicht, dass Frankreich das Abkommen platzen lässt, aber Paris dürfte es erheblich verzögern. Geplant war, die Gespräche möglicherweise schon Ende des Jahres abzuschließen. Daraus wird jetzt sicher nichts mehr.“
Die Folgen des U-Boot-Streits für die deutsche Autoindustrie
Es war eine Geste des Entgegenkommens, die das Zeug dazu gehabt hätte, die Wogen zwischen Paris und Washington zu glätten. Sie verfing aber nicht. Just zu Beginn der US-Reise des französischstämmigen EU-Binnenmarktkommissars Thierry Breton kündigten die USA das Ende des Einreiseverbots für Europäer an.
Breton zeigte sich hocherfreut, posierte in Washington mit Jeff Zients, dem Covid-19-Koordinator im Weißen Haus – aber die Stimmung bleibt verdorben. Zwischenzeitlich eilte sogar die EU demonstrativ an die Seite Frankreichs. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, das Verhalten sei „nicht akzeptabel“.
Der U-Boot-Deal zwischen den USA und Australien mit dem Junior-Partner Großbritannien hat in Paris für Zorn gesorgt. Die Wut im Elysee-Palast könnte unbeteiligte deutsche Unternehmen teuer zu stehen kommen, denn der Streit gefährdet ein weitgehend ausgehandeltes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien.
Tatsächlich kamen aus Paris bereits am Wochenende deutliche Worte: Man könne das Abkommen platzen lassen, ließ der französische Europaminister Clément Beaune wissen. Beaune gehört zum engsten Machtzirkel von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und gilt als dessen Einflüsterer in Europa-Angelegenheiten.
„Sein Wort zu halten, ist die Bedingung für Vertrauen zwischen Demokratien und Alliierten“, sagte Beaune gegenüber dem Informationsdienst Politico. „Deshalb ist es undenkbar, mit den Verhandlungen fortzufahren, als sei nichts passiert mit einem Land, dem wir nicht länger trauen.“
Sollten sich die Verhandlungen massiv verzögern oder sollte das Abkommen gar platzen, wären vor allem Unternehmen in Deutschland die Leidtragenden. Das zeigt eine Folgenabschätzung der Europäischen Kommission für das Freihandelsabkommen.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens wäre demnach zwar begrenzt; aber immerhin würde ein ambitioniertes Abkommen im Jahr 2030 rund 3,9 Milliarden Euro zur Wirtschaftsleistung der EU beisteuern. Die Exporte von Europa nach Australien könnten 2030 um ein knappes Drittel zulegen.
In Europa würden demnach vor allem Autohersteller, Zulieferer und Maschinenbauer von dem Abkommen profitieren – allesamt Industriezweige, die in Deutschland überdurchschnittlich stark sind. „Wenn sich das Freihandelsabkommen mit Australien verzögert, ist das vor allem für die deutsche Industrie ein Problem“, sagt denn auch Bernd Lange, der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europäischen Parlament.
„Deutsche Autohersteller haben großes Interesse daran, dort ihre Autos zu verkaufen. Das gilt vor allem für die Premiumhersteller. Noch hat Australien für höherwertige Fahrzeuge eine Luxussteuer, aber deutsche Hersteller setzen darauf, dass die mit dem Abkommen fällt.“
Tatsächlich hat Australien keinen einheimischen Autohersteller mehr, dessen Geschäft mit einer solchen Luxussteuer geschützt werden müssten. Das Unternehmen Holden, eine Tochter des US-Konzerns General Motors, die unter anderem auf der Basis von Opel-Modellen Autos für den australischen Markt gebaut hat, hat die Produktion auf dem Kontinent im Jahr 2017 eingestellt. In diesem Jahr soll die Marke verschwinden.
Auch deutsche Maschinenbauer und Hersteller von Werkzeugtechnologie hätten zu den Profiteuren eines Abkommens gehört, gerade auch Unternehmen, die Ausrüstung für den Bergbau und die Kohleförderung herstellen. „Mit jedem Monat Verzögerung verlieren die Unternehmen potenzielle Umsätze“, warnt SPD-Politiker Lange.
Zwar verhandeln die Mitgliedstaaten nicht direkt mit Australien, sondern die Europäische Kommission, die im Bereich Handel weitgehende Befugnisse hat und die 27 Mitgliedstaaten vertritt, führt die Gespräche. Federführend ist dort die Generaldirektion Handel, die von der Deutschen Sabine Weyand geführt wird. Die Kommission stimmt sich dabei aber permanent mit den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament ab; schließlich müssen das Parlament und die Mitgliedstaaten dem fertig verhandelten Abkommen zustimmen.
Frankreichs Stimme ist dabei entscheidend, weil die australische Seite künftig leichter Fleisch und Milchprodukte in die EU verkaufen will. Australische Rinderfarmer wären laut der Folgenabschätzung der Kommission die größten Profiteure des Abkommens auf australischer Seite. Sie haben ein großes Interesse daran, sich neue Kunden in Europa zu sichern, weil politische Spannungen zwischen Australien und China dafür sorgen, dass der chinesische Absatzmarkt wegbricht.
„Frankreich muss für den erleichterten Marktzugang für australische Agrarfirmen Kompromisse machen, und das wollen sie jetzt sicherlich nicht mehr“, sagt EU-Politiker Lange. Dadurch würden die Verhandlungen komplizierter. „Ich erwarte nicht, dass Frankreich das Abkommen platzen lässt, aber Paris dürfte es erheblich verzögern. Geplant war, die Gespräche möglicherweise schon Ende des Jahres abzuschließen. Daraus wird jetzt sicher nichts mehr.“
Zitat von Gast am 29. September 2021, 11:08 UhrMikrochip-Mangel bringt Ausfälle im VW-Stammwerk
Die anhaltende Lieferkrise bei wichtigen Elektronik-Bauteilen wie Mikrochips führt bei Volkswagen zu erneuten Produktionsausfällen und Kurzarbeit am Stammsitz Wolfsburg.
So ziehen sich die zuerst bis Ende dieser Woche einkalkulierten Einschränkungen weit in den Oktober hinein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Am Freitag (1.10.) soll demnach nur eine Golf-Montagelinie in der Frühschicht betrieben werden. In der nächsten und übernächsten Woche (4.10. bis 15.10.) gibt es dann voraussichtlich «komplett Kurzarbeit» - einen einzigen Tag (14.10.) ausgenommen. Zuvor hatte die «Braunschweiger Zeitung» über die aktualisierten Planungen berichtet.
In der gesamten Autoindustrie ist die mangelnde Versorgung mit Halbleiter-Komponenten derzeit ein großes Problem. Auch Anbieter wie BMW und Mercedes-Benz oder die Nutzfahrzeugsparten von Volkswagen und Daimler sind betroffen. Nach vorschnell gekündigten Verträgen mit Chipproduzenten oder gekappten Mengen in der Corona-Verkaufsdelle Mitte 2020 fehlen jetzt vielerorts dringend benötigte Teile.
Hohe Fahrzeug-Stückzahlen konnten bereits nicht zu Ende gefertigt werden, es bilden sich «Halden». Verschärfend hinzu kommen eigene Kapazitätsengpässe in der Halbleiterindustrie.
Muttis Phrasen „Umstellung von Produktions- zu Dienstleistungsindustrie“ hat unsere Wirtschaft nachhaltig geschädigt!
Wir haben unsere Selbstständigkeit verloren!!
Mikrochip-Mangel bringt Ausfälle im VW-Stammwerk
Die anhaltende Lieferkrise bei wichtigen Elektronik-Bauteilen wie Mikrochips führt bei Volkswagen zu erneuten Produktionsausfällen und Kurzarbeit am Stammsitz Wolfsburg.
So ziehen sich die zuerst bis Ende dieser Woche einkalkulierten Einschränkungen weit in den Oktober hinein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Am Freitag (1.10.) soll demnach nur eine Golf-Montagelinie in der Frühschicht betrieben werden. In der nächsten und übernächsten Woche (4.10. bis 15.10.) gibt es dann voraussichtlich «komplett Kurzarbeit» - einen einzigen Tag (14.10.) ausgenommen. Zuvor hatte die «Braunschweiger Zeitung» über die aktualisierten Planungen berichtet.
In der gesamten Autoindustrie ist die mangelnde Versorgung mit Halbleiter-Komponenten derzeit ein großes Problem. Auch Anbieter wie BMW und Mercedes-Benz oder die Nutzfahrzeugsparten von Volkswagen und Daimler sind betroffen. Nach vorschnell gekündigten Verträgen mit Chipproduzenten oder gekappten Mengen in der Corona-Verkaufsdelle Mitte 2020 fehlen jetzt vielerorts dringend benötigte Teile.
Hohe Fahrzeug-Stückzahlen konnten bereits nicht zu Ende gefertigt werden, es bilden sich «Halden». Verschärfend hinzu kommen eigene Kapazitätsengpässe in der Halbleiterindustrie.
Muttis Phrasen „Umstellung von Produktions- zu Dienstleistungsindustrie“ hat unsere Wirtschaft nachhaltig geschädigt!
Wir haben unsere Selbstständigkeit verloren!!
Zitat von Gast am 30. September 2021, 10:36 UhrOpel schließt wegen Chipmangel Werk in Eisenach
Rüsselsheim. Der Autobauer Opel schließt sein Werk in Eisenach wegen Lieferengpässen bei wichtigen Bauteilen von kommender Woche an vorerst bis zum Jahresende. Vor allem an Computerchips fehlt es.
„Die globale Automobilindustrie befindet sich aufgrund der anhaltenden Pandemie und einem weltweiten Mangel an Halbleitern in einer Ausnahmesituation. In dieser anspruchsvollen und unsicheren Lage plant Stellantis, Anpassungen der Produktion vorzunehmen“, begründete ein Sprecher des zum europäischen Großkonzern Stellantis gehörenden Herstellers am Donnerstag den Schritt. Zunächst hatte die „Automobilwoche“ berichtet.
Betroffen von der vorübergehenden Schließung des Werks in Thüringen sind nach Angaben des Sprechers 1300 Mitarbeiter. „Für die Beschäftigten ist Kurzarbeit vorgesehen, um die Maßnahme sozialverträglich zu gestalten.“
Wie viele Fahrzeuge durch den monatelangen Stillstand nun nicht vom Band rollen werden, lasse sich schwer abschätzen, da die Produktion wegen Lieferengpässen und langen Lieferzeiten ohnehin bereits reduziert gewesen sei. Die gesamte Automobilindustrie hat seit einiger Zeit mit Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern zu kämpfen.
Ein konkretes Datum für die Wiederaufnahme der Produktion in dem Werk wollte der Sprecher auf Nachfrage nicht nennen. Anfang 2022 solle die Produktion des SUV Grandland in Eisenach wieder anlaufen, sofern es die Lieferketten erlaubten.
Opel schließt wegen Chipmangel Werk in Eisenach
Rüsselsheim. Der Autobauer Opel schließt sein Werk in Eisenach wegen Lieferengpässen bei wichtigen Bauteilen von kommender Woche an vorerst bis zum Jahresende. Vor allem an Computerchips fehlt es.
„Die globale Automobilindustrie befindet sich aufgrund der anhaltenden Pandemie und einem weltweiten Mangel an Halbleitern in einer Ausnahmesituation. In dieser anspruchsvollen und unsicheren Lage plant Stellantis, Anpassungen der Produktion vorzunehmen“, begründete ein Sprecher des zum europäischen Großkonzern Stellantis gehörenden Herstellers am Donnerstag den Schritt. Zunächst hatte die „Automobilwoche“ berichtet.
Betroffen von der vorübergehenden Schließung des Werks in Thüringen sind nach Angaben des Sprechers 1300 Mitarbeiter. „Für die Beschäftigten ist Kurzarbeit vorgesehen, um die Maßnahme sozialverträglich zu gestalten.“
Wie viele Fahrzeuge durch den monatelangen Stillstand nun nicht vom Band rollen werden, lasse sich schwer abschätzen, da die Produktion wegen Lieferengpässen und langen Lieferzeiten ohnehin bereits reduziert gewesen sei. Die gesamte Automobilindustrie hat seit einiger Zeit mit Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern zu kämpfen.
Ein konkretes Datum für die Wiederaufnahme der Produktion in dem Werk wollte der Sprecher auf Nachfrage nicht nennen. Anfang 2022 solle die Produktion des SUV Grandland in Eisenach wieder anlaufen, sofern es die Lieferketten erlaubten.
Zitat von Gast am 1. Oktober 2021, 08:51 UhrGemeinsames Betriebssystem: Gespräche gescheitert: harsche Abfuhr von Volkswagen an BMW
Die Autobauer Volkswagen, BMW und Daimler haben über ein gemeinsames Betriebssystem für E-Autos verhandelt, sind nun aber nach vier Monaten gescheitert. Für eine gemeinsame Lösung scheint es zu spät.
Volkswagen, Daimler und BMW haben im Frühjahr über die gemeinsame Entwicklung eines Betriebssystems für Elektroautos verhandelt. Das sagte Dirk Hilgenberg, Chef der VW-Software-Tochter Cariad, im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. „Wir haben vor vier Monaten über ein gemeinsames Betriebssystem gesprochen“, so Hilgenberg: „Wir haben uns gefragt: Gibt es ein Zeitfenster für eine gemeinsame Lösung und gäbe es eine Win-Win-Situation für alle beteiligen Autobauer?“ Die Hersteller konnten sich jedoch nicht einigen: „Das Ergebnis war, dass die Zeitfenster für die Entwicklung eines einheitlichen Betriebssystems für Autos von BMW, Daimler und VW schon vorbei sind, weil alle Autobauer bereits mit dem Aufbau eigener Betriebssysteme begonnen haben.“
BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber hatte auf der Automesse IAA Anfang September für ein gemeinsames Betriebssystem der drei deutschen Autohersteller geworben: „Es ist ein Fehler, wenn jeder ein eigenes Betriebssystem entwickelt, das ist eine Sackgasse", sagte er in einem Interview. Hilgenberg zeigte sich überrascht darüber: „Bei den Gesprächen war Frank Weber persönlich dabei“, sagte Hilgenberg über die Verhandlungen der drei Hersteller im Frühjahr: „Es wundert mich, dass BMW das Thema nochmals aufgebracht hat“.
Hilgenberg erteilte BMW nun eine deutliche Abfuhr: „Vor zwei Jahren wäre ein gemeinsames Betriebssystem ein Thema gewesen. Aber jetzt können wir nicht mehr alles anhalten. Außerdem haben wir nicht den allerbesten Track-Record was Kooperationen zwischen den drei Häusern BMW, Daimler und Volkswagen betrifft.“ Anders als kleinere Autobauer wie BMW sei „Volkswagen groß genug“, so Hilgenberg, „um das Betriebssystem selbst zu programmieren“. Denn die Kosten ließen sich auf wesentlich mehr Fahrzeuge verteilen. Hilgenberg schloss nicht aus, das Betriebssystem später an BMW zu verkaufen: „In zwei Jahren können wir wieder drüber reden, ob BMW unser Betriebssystem übernehmen kann.“ Dieses Vorgehen sei mit Audi-Chef Markus Duesmann und Volkswagen-Chef Herbert Diess abgesprochen worden.
Gemeinsames Betriebssystem: Gespräche gescheitert: harsche Abfuhr von Volkswagen an BMW
Die Autobauer Volkswagen, BMW und Daimler haben über ein gemeinsames Betriebssystem für E-Autos verhandelt, sind nun aber nach vier Monaten gescheitert. Für eine gemeinsame Lösung scheint es zu spät.
Volkswagen, Daimler und BMW haben im Frühjahr über die gemeinsame Entwicklung eines Betriebssystems für Elektroautos verhandelt. Das sagte Dirk Hilgenberg, Chef der VW-Software-Tochter Cariad, im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. „Wir haben vor vier Monaten über ein gemeinsames Betriebssystem gesprochen“, so Hilgenberg: „Wir haben uns gefragt: Gibt es ein Zeitfenster für eine gemeinsame Lösung und gäbe es eine Win-Win-Situation für alle beteiligen Autobauer?“ Die Hersteller konnten sich jedoch nicht einigen: „Das Ergebnis war, dass die Zeitfenster für die Entwicklung eines einheitlichen Betriebssystems für Autos von BMW, Daimler und VW schon vorbei sind, weil alle Autobauer bereits mit dem Aufbau eigener Betriebssysteme begonnen haben.“
BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber hatte auf der Automesse IAA Anfang September für ein gemeinsames Betriebssystem der drei deutschen Autohersteller geworben: „Es ist ein Fehler, wenn jeder ein eigenes Betriebssystem entwickelt, das ist eine Sackgasse", sagte er in einem Interview. Hilgenberg zeigte sich überrascht darüber: „Bei den Gesprächen war Frank Weber persönlich dabei“, sagte Hilgenberg über die Verhandlungen der drei Hersteller im Frühjahr: „Es wundert mich, dass BMW das Thema nochmals aufgebracht hat“.
Hilgenberg erteilte BMW nun eine deutliche Abfuhr: „Vor zwei Jahren wäre ein gemeinsames Betriebssystem ein Thema gewesen. Aber jetzt können wir nicht mehr alles anhalten. Außerdem haben wir nicht den allerbesten Track-Record was Kooperationen zwischen den drei Häusern BMW, Daimler und Volkswagen betrifft.“ Anders als kleinere Autobauer wie BMW sei „Volkswagen groß genug“, so Hilgenberg, „um das Betriebssystem selbst zu programmieren“. Denn die Kosten ließen sich auf wesentlich mehr Fahrzeuge verteilen. Hilgenberg schloss nicht aus, das Betriebssystem später an BMW zu verkaufen: „In zwei Jahren können wir wieder drüber reden, ob BMW unser Betriebssystem übernehmen kann.“ Dieses Vorgehen sei mit Audi-Chef Markus Duesmann und Volkswagen-Chef Herbert Diess abgesprochen worden.
Zitat von Gast am 6. Oktober 2021, 14:03 Uhr
E-Auto-Zulassungen in Deutschland: Tesla nicht auf Platz eins
Elektroautos werden immer beliebter. Auch auf deutschen Straßen sind sie immer häufiger zu sehen. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat nun die Anzahl der Zulassungen untersucht. An der Spitze befindet sich ein deutsches Auto.
Elektroautos können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Kein Wunder, dass sich der Elektroantrieb einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Auch beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bemerkt man diesen Trend. So sei der Bestand an Elektroautos von 2020 auf 2021 um 126 Prozent gestiegen. Um herauszufinden, welche E-Auto-Modelle am beliebtesten sind, untersuchte das KBA zudem die jeweiligen Neuzulassungen. Die Nachrichtenseite "Business Insider" hat diese Informationen zusammengefasst und die Top fünf E-Autos im ersten Halbjahr analysiert.
Hyundai mit einem elektrisch angetriebenen SUV
Auf den fünften Platz schafft es der Renault Zoe mit 9.322 Zulassungen in der ersten Jahreshälfte 2021. Geschäftskunden können das E-Auto schon ab 37,81 Euro netto im Monat leasen. Dieser günstige Preis, die Leistung von 72 PS, eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h sowie eine Reichweite bis zu 300 Kilometern machen den Renault Zoe zu einem beliebten E-Kleinwagen.
Auf den vierten Platz schafft es ein elektrisch angetriebener SUV. Der Hyundai Kona Elektro mit einer Leistung von 136 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h hat eine Reichweite von bis zu 305 Kilometern. Dies lässt sich Hyundai allerdings auch einiges kosten. Den Kona Elektro bekommt man ab einer monatlichen Rate von 169,00 Euro brutto. Dies tut den Zulassungen allerdings keinen Abbruch. 9.959 Mal wurde der SUV im ersten Halbjahr zugelassen
Auf Platz drei befindet sich der VW ID.3, der sich durch eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und einer Leistung von 150 PS auszeichnet. Mit einem Gewerbeleasing-Deal ab monatlich 114,00 Euro netto findet das E-Auto von VW auch genügend Fans. 12.915 Zulassungen für den ID.3.
Die Spitzenposition für Volkswagen
Die Modelle von Tesla erfreuen sich häufig großer Beliebtheit. Wenn es aber nach den Zulassungen geht, ist das Model 3 "nur" auf Platz zwei. Ab einer monatlichen Rate von 275,00 Euro netto können Geschäftskunden in den Genuss des Tesla-Fahrzeugs kommen. Zudem hat das Model 3 ganze 325 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Auch der Akku hält recht lange: Das E-Auto hat eine Reichweite von bis zu 448 Kilometern. Bei der Anzahl der Zulassungen sieht es ähnlich gut aus. 13.719 Mal wurde das Model 3 in der ersten Jahreshälfte zugelassen.
Die Spitzenposition erreicht VW mit dem e-up!. Mit 15.471 Zulassungen ist es das beliebteste E-Auto in Deutschland. Mit einer Leistung von 83 PS, einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und einer Reichweite von bis zu 260 Kilometern ein verdienter Platz eins.
E-Auto-Zulassungen in Deutschland: Tesla nicht auf Platz eins
Elektroautos werden immer beliebter. Auch auf deutschen Straßen sind sie immer häufiger zu sehen. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat nun die Anzahl der Zulassungen untersucht. An der Spitze befindet sich ein deutsches Auto.
Elektroautos können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Kein Wunder, dass sich der Elektroantrieb einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Auch beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bemerkt man diesen Trend. So sei der Bestand an Elektroautos von 2020 auf 2021 um 126 Prozent gestiegen. Um herauszufinden, welche E-Auto-Modelle am beliebtesten sind, untersuchte das KBA zudem die jeweiligen Neuzulassungen. Die Nachrichtenseite "Business Insider" hat diese Informationen zusammengefasst und die Top fünf E-Autos im ersten Halbjahr analysiert.
Hyundai mit einem elektrisch angetriebenen SUV
Auf den fünften Platz schafft es der Renault Zoe mit 9.322 Zulassungen in der ersten Jahreshälfte 2021. Geschäftskunden können das E-Auto schon ab 37,81 Euro netto im Monat leasen. Dieser günstige Preis, die Leistung von 72 PS, eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h sowie eine Reichweite bis zu 300 Kilometern machen den Renault Zoe zu einem beliebten E-Kleinwagen.
Auf den vierten Platz schafft es ein elektrisch angetriebener SUV. Der Hyundai Kona Elektro mit einer Leistung von 136 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h hat eine Reichweite von bis zu 305 Kilometern. Dies lässt sich Hyundai allerdings auch einiges kosten. Den Kona Elektro bekommt man ab einer monatlichen Rate von 169,00 Euro brutto. Dies tut den Zulassungen allerdings keinen Abbruch. 9.959 Mal wurde der SUV im ersten Halbjahr zugelassen
Auf Platz drei befindet sich der VW ID.3, der sich durch eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und einer Leistung von 150 PS auszeichnet. Mit einem Gewerbeleasing-Deal ab monatlich 114,00 Euro netto findet das E-Auto von VW auch genügend Fans. 12.915 Zulassungen für den ID.3.
Die Spitzenposition für Volkswagen
Die Modelle von Tesla erfreuen sich häufig großer Beliebtheit. Wenn es aber nach den Zulassungen geht, ist das Model 3 "nur" auf Platz zwei. Ab einer monatlichen Rate von 275,00 Euro netto können Geschäftskunden in den Genuss des Tesla-Fahrzeugs kommen. Zudem hat das Model 3 ganze 325 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Auch der Akku hält recht lange: Das E-Auto hat eine Reichweite von bis zu 448 Kilometern. Bei der Anzahl der Zulassungen sieht es ähnlich gut aus. 13.719 Mal wurde das Model 3 in der ersten Jahreshälfte zugelassen.
Die Spitzenposition erreicht VW mit dem e-up!. Mit 15.471 Zulassungen ist es das beliebteste E-Auto in Deutschland. Mit einer Leistung von 83 PS, einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und einer Reichweite von bis zu 260 Kilometern ein verdienter Platz eins.