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Aktien
Zitat von Gast am 8. August 2022, 06:31 UhrDrohende Taiwan-Eskalation: Ist es wirklich eine gute Idee, jetzt Aktien zu kaufen?
Aktien beginnen gerade erst, sich vom Krieg in der Ukraine und all seinen Folgewirkungen zu erholen, da droht noch viel größeres Ungemach für die Weltwirtschaft. Denn nun droht es zwischen China, Taiwan und den USA zu krachen.
Eine brisante Situation, da unter anderem der weltgrößte Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (WKN: 909800), kurz TSMC, seinen Sitz auf der Insel im Westpazifik hat. Vermutlich würden wir einen Krieg in Südostasien wirtschaftlich noch stärker zu spüren bekommen als jenen in der Ukraine. Insbesondere dann, wenn man auch an die Tragweite möglicher Sanktionen gegen China denkt. Aktien kämen bei einer Eskalation in diesem Konflikt natürlich ordentlich unter Druck.
Ist es vor diesem Hintergrund überhaupt ratsam, jetzt Aktien zu kaufen?
Was Krieg auf Taiwan für Aktien bedeuten würde
Klar: Wer unglücklicherweise genau einen Tag vor einer möglichen Eskalation Aktien kauft, wird erst einmal ins Minus rutschen. Mit einem kurzfristigen Anlagehorizont wären hier wohl keine Gewinne zu holen.
Aber für langfristige Investoren sieht die Sache anders aus. Das verdeutlicht ein Blick in die Geschichte. Immer wieder kam es in den letzten Jahrzehnten – zu unserem Glück stets weit entfernt von mitteleuropäischem Boden – zu Kriegen oder sehr lautem Säbelrasseln. Aktien reagierten kurzfristig nie positiv auf diese Auseinandersetzungen.
Nimm beispielsweise den Koreakrieg, die Kubakrise oder den Vietnamkrieg. Heute stehen Aktien deutlich höher als zu allen diesen Zeitpunkten.
Zwar ist die Weltwirtschaft heute deutlich stärker international verflochten als damals. Keine Frage, ein Konflikt an einem fernen Ort wie Taiwan hätte größere Auswirkungen auf unsere heimische Wirtschaft als noch vor 50 Jahren.
Aber selbst dann wäre nicht alles verloren. Das zeigt ein Blick auf direkt betroffene Ländern wie Vietnam selbst. Auch dort entwickelte sich die Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten deutlich positiv. Obwohl eine militärische Auseinandersetzung um Taiwan großes Leid mit sich brächte – es wäre sehr wahrscheinlich nicht das Ende der Weltwirtschaft. Die Unternehmen würden sich früher oder später erholen, und Aktien würden es ebenso tun.
Der beste Zeitpunkt zum Aktienkauf
Wer auf den perfekten Moment wartet, um Aktien zu kaufen, wird vermutlich ohne Aktien alt. Immer wieder gibt es Krisenherde, besorgniserregende Entwicklungen, unerwartete Ereignisse und Wirtschaftsflauten. Der Aktienmarkt preist die Sorgen darüber jederzeit ein – die aktuellen Aktienkurse enthalten also bereits die Befürchtung der Marktteilnehmer, dass die Situation mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eskaliert.
Dennoch klettert der Aktienmarkt langfristig aufwärts. An der Börse gibt es den Ausspruch, dass Aktien an einer Wand der Sorgen nach oben klettern. Taiwan ist nur ein weiterer Vorsprung an dieser Wand.Unterm Strich ist ein langfristiger Anlagehorizont wichtiger als das perfekte Timing. Wer nicht auf Sicht von Tagen oder Wochen, sondern von Jahren und Jahrzehnten investiert, kann fast jederzeit Aktien kaufen.
Drohende Taiwan-Eskalation: Ist es wirklich eine gute Idee, jetzt Aktien zu kaufen?
Aktien beginnen gerade erst, sich vom Krieg in der Ukraine und all seinen Folgewirkungen zu erholen, da droht noch viel größeres Ungemach für die Weltwirtschaft. Denn nun droht es zwischen China, Taiwan und den USA zu krachen.
Eine brisante Situation, da unter anderem der weltgrößte Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (WKN: 909800), kurz TSMC, seinen Sitz auf der Insel im Westpazifik hat. Vermutlich würden wir einen Krieg in Südostasien wirtschaftlich noch stärker zu spüren bekommen als jenen in der Ukraine. Insbesondere dann, wenn man auch an die Tragweite möglicher Sanktionen gegen China denkt. Aktien kämen bei einer Eskalation in diesem Konflikt natürlich ordentlich unter Druck.
Ist es vor diesem Hintergrund überhaupt ratsam, jetzt Aktien zu kaufen?
Was Krieg auf Taiwan für Aktien bedeuten würde
Klar: Wer unglücklicherweise genau einen Tag vor einer möglichen Eskalation Aktien kauft, wird erst einmal ins Minus rutschen. Mit einem kurzfristigen Anlagehorizont wären hier wohl keine Gewinne zu holen.
Aber für langfristige Investoren sieht die Sache anders aus. Das verdeutlicht ein Blick in die Geschichte. Immer wieder kam es in den letzten Jahrzehnten – zu unserem Glück stets weit entfernt von mitteleuropäischem Boden – zu Kriegen oder sehr lautem Säbelrasseln. Aktien reagierten kurzfristig nie positiv auf diese Auseinandersetzungen.
Nimm beispielsweise den Koreakrieg, die Kubakrise oder den Vietnamkrieg. Heute stehen Aktien deutlich höher als zu allen diesen Zeitpunkten.
Zwar ist die Weltwirtschaft heute deutlich stärker international verflochten als damals. Keine Frage, ein Konflikt an einem fernen Ort wie Taiwan hätte größere Auswirkungen auf unsere heimische Wirtschaft als noch vor 50 Jahren.
Aber selbst dann wäre nicht alles verloren. Das zeigt ein Blick auf direkt betroffene Ländern wie Vietnam selbst. Auch dort entwickelte sich die Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten deutlich positiv. Obwohl eine militärische Auseinandersetzung um Taiwan großes Leid mit sich brächte – es wäre sehr wahrscheinlich nicht das Ende der Weltwirtschaft. Die Unternehmen würden sich früher oder später erholen, und Aktien würden es ebenso tun.
Der beste Zeitpunkt zum Aktienkauf
Wer auf den perfekten Moment wartet, um Aktien zu kaufen, wird vermutlich ohne Aktien alt. Immer wieder gibt es Krisenherde, besorgniserregende Entwicklungen, unerwartete Ereignisse und Wirtschaftsflauten. Der Aktienmarkt preist die Sorgen darüber jederzeit ein – die aktuellen Aktienkurse enthalten also bereits die Befürchtung der Marktteilnehmer, dass die Situation mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eskaliert.
Unterm Strich ist ein langfristiger Anlagehorizont wichtiger als das perfekte Timing. Wer nicht auf Sicht von Tagen oder Wochen, sondern von Jahren und Jahrzehnten investiert, kann fast jederzeit Aktien kaufen.
Zitat von Gast am 10. August 2022, 07:40 UhrErstaunlich solider Kursverlauf und tolle Dividende: Dieser unbekannte Versorger lässt dich besonders ruhig schlafen!
Ich weiß natürlich nicht, wie es dir geht, aber ich empfinde das Leben als Investor eigentlich als relativ spannend. Denn sowohl die Börse als auch so manches Unternehmen selbst sind immer mal wieder für eine Überraschung gut. Auch dieses Jahr konnte man dies ja wieder sehr gut beobachten.
Doch trotz allem kommt bei mir aber manchmal so etwas wie Langeweile auf. Und zwar weil es in den Börsenmeldungen gefühlt immer um dieselben bekannten Aktien geht.
Allerdings sollen diese Titel möglichst nicht zu spekulativ sein. Mit dem amerikanischen Versorger Xcel Energy (WKN: 855009) habe ich gerade solch eine Aktie gefunden. Denn sie liefert seit Jahren einen soliden Kursverlauf und eine erfreuliche Dividende.
Aktie für ruhige Nächte
Gegenüber den deutschen Titeln aus diesem Bereich sieht man bei Aktien von amerikanischen Versorgern schon seit Jahren ein eher erfreuliches Bild. Viele können nämlich mit einem kontinuierlichen Kursverlauf nach oben punkten. Auch wenn es hier mitunter nicht ganz so rasant aufwärtsgeht.
Schaut man sich die Aufwärtsbewegung der Xcel-Aktie für länger Zeiträume an, dann kann man für die letzten zehn Jahre eine Kurssteigerung von insgesamt 156 % ablesen. Und wer die Aktie schon seit 20 Jahren im Depot hat, kann sich bis heute über ein Kursplus von 807 % freuen.
Aber auch die diesjährigen Börsenturbulenzen haben die Papiere von Xcel Energy relativ gut gemeistert. Was natürlich hauptsächlich auch mit dem Tätigkeitsfeld des Unternehmens zu tun haben könnte. Und so notiert die Aktie mit 73,90 US-Dollar (08.08.2022) aktuell immerhin fast 9 % höher als noch Anfang Januar.
Aber auch die Dividendenpolitik des Energiekonzerns kann man wohl sicherlich als solide bezeichnen. Erst im Juli floss eine Quartalsdividende in Höhe von 0,4875 US-Dollar je Aktie an die Investoren. Vor zehn Jahren sahen wir an dieser Stelle allerdings noch den Wert von 0,27 US-Dollar je Anteilsschein.
Insgesamt ist die Gewinnbeteiligung in diesem Zeitraum also um rund 81 % angehoben worden. Was einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 6,09 % gleichkommt. Hier ging es zwar in relativ gemächlichen Schritten, aber dafür konstant mit der Dividende nach oben. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt übrigens 2,64 %.
Saubere Energie auf dem Vormarsch
Die Aktie von Xcel Energy ist sicherlich noch lange nicht als „grünes Investment“ zu bezeichnen. Der Energiekonzern versorgt in acht Bundesstaaten der USA 3,7 Mio. Kunden mit Strom und 2,1 Mio. Verbraucher mit Erdgas.
Doch von Xcel Energie werden immer mehr Kohlekraftwerke geschlossen und es erfolgt ein konsequenter Umstieg auf erneuerbare Energien. Außerdem sollen beispielsweise bis zum Jahr 2030 in den Vereinigten Staaten von dem Energieversorger aus Minneapolis bereits 1,5 Mio. Elektrofahrzeuge mit Strom versorgt werden.Wer sich im Bereich erneuerbare Energien engagieren möchte, könnte also eventuell einmal einen genaueren Blick auf die Aktie von Xcel Energy werfen. Die Papiere klettern im Kurs seit vielen Jahren langsam nach oben. Zusätzlich erhält man noch eine ansprechende Dividende, die über die Jahre auch kontinuierlich angestiegen ist.
Für mich deutet diese Kombination darauf hin, dass man mit der Xcel-Aktie keine schlaflosen Nächte erleben sollte. Und dies kann gerade in unruhigen Börsenzeiten ein wahrer Segen für jeden Investor sein.
Erstaunlich solider Kursverlauf und tolle Dividende: Dieser unbekannte Versorger lässt dich besonders ruhig schlafen!
Ich weiß natürlich nicht, wie es dir geht, aber ich empfinde das Leben als Investor eigentlich als relativ spannend. Denn sowohl die Börse als auch so manches Unternehmen selbst sind immer mal wieder für eine Überraschung gut. Auch dieses Jahr konnte man dies ja wieder sehr gut beobachten.
Doch trotz allem kommt bei mir aber manchmal so etwas wie Langeweile auf. Und zwar weil es in den Börsenmeldungen gefühlt immer um dieselben bekannten Aktien geht.
Allerdings sollen diese Titel möglichst nicht zu spekulativ sein. Mit dem amerikanischen Versorger Xcel Energy (WKN: 855009) habe ich gerade solch eine Aktie gefunden. Denn sie liefert seit Jahren einen soliden Kursverlauf und eine erfreuliche Dividende.
Aktie für ruhige Nächte
Gegenüber den deutschen Titeln aus diesem Bereich sieht man bei Aktien von amerikanischen Versorgern schon seit Jahren ein eher erfreuliches Bild. Viele können nämlich mit einem kontinuierlichen Kursverlauf nach oben punkten. Auch wenn es hier mitunter nicht ganz so rasant aufwärtsgeht.
Schaut man sich die Aufwärtsbewegung der Xcel-Aktie für länger Zeiträume an, dann kann man für die letzten zehn Jahre eine Kurssteigerung von insgesamt 156 % ablesen. Und wer die Aktie schon seit 20 Jahren im Depot hat, kann sich bis heute über ein Kursplus von 807 % freuen.
Aber auch die diesjährigen Börsenturbulenzen haben die Papiere von Xcel Energy relativ gut gemeistert. Was natürlich hauptsächlich auch mit dem Tätigkeitsfeld des Unternehmens zu tun haben könnte. Und so notiert die Aktie mit 73,90 US-Dollar (08.08.2022) aktuell immerhin fast 9 % höher als noch Anfang Januar.
Aber auch die Dividendenpolitik des Energiekonzerns kann man wohl sicherlich als solide bezeichnen. Erst im Juli floss eine Quartalsdividende in Höhe von 0,4875 US-Dollar je Aktie an die Investoren. Vor zehn Jahren sahen wir an dieser Stelle allerdings noch den Wert von 0,27 US-Dollar je Anteilsschein.
Insgesamt ist die Gewinnbeteiligung in diesem Zeitraum also um rund 81 % angehoben worden. Was einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 6,09 % gleichkommt. Hier ging es zwar in relativ gemächlichen Schritten, aber dafür konstant mit der Dividende nach oben. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt übrigens 2,64 %.
Saubere Energie auf dem Vormarsch
Die Aktie von Xcel Energy ist sicherlich noch lange nicht als „grünes Investment“ zu bezeichnen. Der Energiekonzern versorgt in acht Bundesstaaten der USA 3,7 Mio. Kunden mit Strom und 2,1 Mio. Verbraucher mit Erdgas.
Wer sich im Bereich erneuerbare Energien engagieren möchte, könnte also eventuell einmal einen genaueren Blick auf die Aktie von Xcel Energy werfen. Die Papiere klettern im Kurs seit vielen Jahren langsam nach oben. Zusätzlich erhält man noch eine ansprechende Dividende, die über die Jahre auch kontinuierlich angestiegen ist.
Für mich deutet diese Kombination darauf hin, dass man mit der Xcel-Aktie keine schlaflosen Nächte erleben sollte. Und dies kann gerade in unruhigen Börsenzeiten ein wahrer Segen für jeden Investor sein.
Zitat von Gast am 26. August 2022, 10:27 UhrBatterie-Recycling: Eine versteckte Milliarden-Chance für Anleger
Die Automobilbranche erlebt derzeit einen dauerhaften Umbruch weg vom Verbrenner und hin zum Elektroauto – das ist mittlerweile klar. Regelmäßig taucht dabei die Frage auf, was eigentlich mit den teuren Lithium-Ionen-Batterien am Ende ihrer Lebenszeit passiert. Schließlich sind sie in der Herstellung nicht ganz umweltfreundlich und enthalten viele knappe Rohstoffe. Die Antwort lautet Recycling. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird hier ein gigantischer Industriezweig heranwachsen, den es sich zu beobachten lohnt.
In diesem Artikel erfährst du das Potenzial des Recyclings von Lithium-Ionen-Batterien und lernst einige Unternehmen kennen, auf die Wachstumsinvestoren schon mal ein Auge haben sollten.
Batterie-Recycling: Eine Milliarden-Chance?
Jeder Nutzer von elektronischen Geräten weiß, dass Lithium-Ionen-Batterien über die Zeit an Kapazität verlieren. Wir spüren den Effekt, wenn unser Smartphone-Akku irgendwann nicht mehr für zwei Tage, sondern nur noch für einen Tag reicht. Bei Elektroauto-Akkus ist es nicht anders, obwohl hier dank ausgeklügeltem Batteriemanagement tausend oder mehr Lade- und Entladezyklen drin sind, bevor die Reichweite des Stromers unter 80 % des Ausgangswerts fällt. Das ist die Schwelle, die gemeinhin als „Lebensende“ der Batterie gilt.
Die Anzahl der Elektroautos auf unseren Straßen nimmt seit mehreren Jahren exponentiell zu und wird nur noch weiter wachsen. Es ist daher relativ absehbar, dass zum Ende des Jahrzehnts eine wachsende Anzahl Lithium-Ionen-Batterien für Recycling zur Verfügung stehen werden. Research-Anbieter MarketsAndMarkets rechnet mit einem Wachstum des Markts um knapp 20 % pro Jahr bis 2030 auf ein Marktvolumen von 22,8 Mrd. US-Dollar. Anschließend dürfte es mindestens im gleichen Tempo weitergehen.Eine ausgediente Elektroauto-Batterie könnte noch für einige Zeit als stationärer Batteriespeicher arbeiten, aber irgendwann ist auch hier das Lebensende erreicht. Zusätzlich zu den „toten“ Rückläufern ist schon heute Produktionsausschuss eine wertvolle Ressource für das Recycling.
Autohersteller werfen ein Auge auf Batterie-Recycling
Doch Batterie-Recycling ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern ergibt auch wirtschaftlich gesehen Sinn. Es zeichnet sich ab, dass die Rohstoffindustrie die wachsenden Elektroauto-Ambitionen der Autohersteller vorübergehend nicht bedienen können wird. Es wird schlichtweg zu wenig Lithium, Nickel und Co. produziert. Steigende Preise bei diesen wichtigen Spezialchemikalien sind die Folge.
Recycling könnte langfristig ein Lückenfüller sein und sich in einigen Jahrzehnten sogar zur wichtigsten Rohstoffquelle für die Akkuproduktion entwickeln. Denn ausgediente Lithium-Ionen-Batterien sind nichts anderes als hochkonzentrierte Erze, aus denen sich mit den richtigen Prozessen dieselben Chemikalien gewinnen lassen wie aus Erdgestein.
Nicht umsonst haben Autohersteller ein Auge auf das Batterie-Recycling geworfen. Am frühesten dran ist unter den deutschen Konzernen Volkswagen – schon seit Januar 2021 läuft eine Pilotanlage, die 3.600 Akkus im Jahr wiederaufbereitet und dabei 70 % der Rohstoffe zurückgewinnt. Mercedes-Benz wird seine Pilotanlage im kommenden Jahr eröffnen, BMW ist in China eine Partnerschaft eingegangen. Tesla recycelt schon heute mehr als 50 Tonnen Batteriematerialien pro Woche.
In welche Unternehmen können wir investieren?
Besonders spannend für uns Anleger sind natürlich reine Batterie-Recycling-Unternehmen. Davon gibt es tatsächlich eine ganze Menge.
Börsennotiert sind unter ihnen Li-Cycle (WKN: A3CWUT) mit Hauptsitz in Kanada, die US-Firma American Battery Technology Company (WKN: A2PJ3E) und die über ein Joint Venture mit Mercedes-Benz verpartnerte Neometals Ltd (WKN: A12G4J). Weitere führende Akteure im Bereich Batterie-Recycling, die sich noch nicht aufs Börsenparkett getraut haben, sind die kanadische Lithion Recycling Inc, das niedersächsische Unternehmen Duesenfeld und die von Ex-Tesla-Ingenieur J.B. Straubel gegründete Firma Redwood Materials.
Klar ist: Nur wenige dieser Unternehmen werden sich durchsetzen können. Die Rückgewinnungsquote, die Kosten, die Skalierbarkeit und die Umweltverträglichkeit der Recycling-Prozesse sind wichtige Schlüsselgrößen, auf die Anleger achten sollten. Das Risiko bei diesen Investments ist natürlich hoch.
Doch auf der umgekehrten Seite könnten beim Batterie-Recycling auch große Chancen warten. Denn die Marktkapitalisierungen der drei genannten Aktien liegen allesamt unter 1,5 Mrd. US-Dollar – und dank der steigenden Verbreitung von Elektroautos ist zukünftiges Umsatzwachstum fast schon garantiert.
Batterie-Recycling: Eine versteckte Milliarden-Chance für Anleger
Die Automobilbranche erlebt derzeit einen dauerhaften Umbruch weg vom Verbrenner und hin zum Elektroauto – das ist mittlerweile klar. Regelmäßig taucht dabei die Frage auf, was eigentlich mit den teuren Lithium-Ionen-Batterien am Ende ihrer Lebenszeit passiert. Schließlich sind sie in der Herstellung nicht ganz umweltfreundlich und enthalten viele knappe Rohstoffe. Die Antwort lautet Recycling. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird hier ein gigantischer Industriezweig heranwachsen, den es sich zu beobachten lohnt.
In diesem Artikel erfährst du das Potenzial des Recyclings von Lithium-Ionen-Batterien und lernst einige Unternehmen kennen, auf die Wachstumsinvestoren schon mal ein Auge haben sollten.
Batterie-Recycling: Eine Milliarden-Chance?
Jeder Nutzer von elektronischen Geräten weiß, dass Lithium-Ionen-Batterien über die Zeit an Kapazität verlieren. Wir spüren den Effekt, wenn unser Smartphone-Akku irgendwann nicht mehr für zwei Tage, sondern nur noch für einen Tag reicht. Bei Elektroauto-Akkus ist es nicht anders, obwohl hier dank ausgeklügeltem Batteriemanagement tausend oder mehr Lade- und Entladezyklen drin sind, bevor die Reichweite des Stromers unter 80 % des Ausgangswerts fällt. Das ist die Schwelle, die gemeinhin als „Lebensende“ der Batterie gilt.
Eine ausgediente Elektroauto-Batterie könnte noch für einige Zeit als stationärer Batteriespeicher arbeiten, aber irgendwann ist auch hier das Lebensende erreicht. Zusätzlich zu den „toten“ Rückläufern ist schon heute Produktionsausschuss eine wertvolle Ressource für das Recycling.
Autohersteller werfen ein Auge auf Batterie-Recycling
Doch Batterie-Recycling ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern ergibt auch wirtschaftlich gesehen Sinn. Es zeichnet sich ab, dass die Rohstoffindustrie die wachsenden Elektroauto-Ambitionen der Autohersteller vorübergehend nicht bedienen können wird. Es wird schlichtweg zu wenig Lithium, Nickel und Co. produziert. Steigende Preise bei diesen wichtigen Spezialchemikalien sind die Folge.
Recycling könnte langfristig ein Lückenfüller sein und sich in einigen Jahrzehnten sogar zur wichtigsten Rohstoffquelle für die Akkuproduktion entwickeln. Denn ausgediente Lithium-Ionen-Batterien sind nichts anderes als hochkonzentrierte Erze, aus denen sich mit den richtigen Prozessen dieselben Chemikalien gewinnen lassen wie aus Erdgestein.
Nicht umsonst haben Autohersteller ein Auge auf das Batterie-Recycling geworfen. Am frühesten dran ist unter den deutschen Konzernen Volkswagen – schon seit Januar 2021 läuft eine Pilotanlage, die 3.600 Akkus im Jahr wiederaufbereitet und dabei 70 % der Rohstoffe zurückgewinnt. Mercedes-Benz wird seine Pilotanlage im kommenden Jahr eröffnen, BMW ist in China eine Partnerschaft eingegangen. Tesla recycelt schon heute mehr als 50 Tonnen Batteriematerialien pro Woche.
In welche Unternehmen können wir investieren?
Besonders spannend für uns Anleger sind natürlich reine Batterie-Recycling-Unternehmen. Davon gibt es tatsächlich eine ganze Menge.
Börsennotiert sind unter ihnen Li-Cycle (WKN: A3CWUT) mit Hauptsitz in Kanada, die US-Firma American Battery Technology Company (WKN: A2PJ3E) und die über ein Joint Venture mit Mercedes-Benz verpartnerte Neometals Ltd (WKN: A12G4J). Weitere führende Akteure im Bereich Batterie-Recycling, die sich noch nicht aufs Börsenparkett getraut haben, sind die kanadische Lithion Recycling Inc, das niedersächsische Unternehmen Duesenfeld und die von Ex-Tesla-Ingenieur J.B. Straubel gegründete Firma Redwood Materials.
Klar ist: Nur wenige dieser Unternehmen werden sich durchsetzen können. Die Rückgewinnungsquote, die Kosten, die Skalierbarkeit und die Umweltverträglichkeit der Recycling-Prozesse sind wichtige Schlüsselgrößen, auf die Anleger achten sollten. Das Risiko bei diesen Investments ist natürlich hoch.
Doch auf der umgekehrten Seite könnten beim Batterie-Recycling auch große Chancen warten. Denn die Marktkapitalisierungen der drei genannten Aktien liegen allesamt unter 1,5 Mrd. US-Dollar – und dank der steigenden Verbreitung von Elektroautos ist zukünftiges Umsatzwachstum fast schon garantiert.
Zitat von Gast am 29. August 2022, 06:45 UhrÖl und Gas: Die Katastrophe naht! Warum Warren Buffett deshalb Occidental Petroleum-Aktien kauft
Europa könnte noch in diesem Jahr in eine sehr starke Krise abgleiten. Grund sind die explodierenden Öl- und Gas-Preise. Letztere sind seit Ende 2020 um das 15,7-Fache gestiegen (24.08.2022). Die nun im Herbst folgenden Nebenkostenabrechnungen werden somit von der Masse der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar sein.
Einzelne Wohnungsunternehmen, die derzeit in Vorleistung gehen, melden ebenfalls bereits extreme finanzielle Probleme. Aber auch viele weitere Firmen werden diese Krise nicht überleben. Die Folge ist wahrscheinlich eine schnell steigende Arbeitslosigkeit.
Zeitgleich wird über den Strompreis kaum für Ausgleich gesorgt, obwohl es möglich wäre. Er hat sich mittlerweile ebenfalls vervielfacht. Neben einer drastischen Wirtschaftskrise droht so zeitgleich eine Hyperinflation. Dies bedeutet Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich.
Öl und Gas: Warren Buffett sichert sich mit Aktien ab
Doch was hat das alles mit Occidental Petroleum (WKN: 851921)-Aktien zu tun?
Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen amerikanischen Öl-, Gas- und Chemiekonzern, der auch Öl, Kondensat, NGLs (Erdgasflüssigkeiten) und Erdgas verarbeitet und Strom vermarktet.
Warren Buffett half ihm 2019 über Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) das erste Mal beim Anadarko-Petroleum-Kauf. Zu dieser Zeit erwarb die Holding für etwa 10 Mrd. US-Dollar Occidental-Vorzugsaktien und erhielt Kauf-Optionen für weitere 83,9 Mio. Aktien.
Zunächst fiel der Kurs bis auf 7,63 Euro. Doch mittlerweile ist er, infolge der hohen Energiepreise, auf 74,79 Euro gestiegen (24.08.2022).
Warren Buffett hat Berkshire Hathaways Occidental-Petroleum-Anteil seit 2019 auf 20,1 % erhöht. Er könnte nun sogar auf 50 % aufstocken oder das ganze Unternehmen übernehmen. Der Investor erkannte die plötzlich stark steigende Inflation frühzeitig. Öl- und Gas-Aktien sind ein Weg, um gerade in der aktuellen Krise zumindest einen Teil der explodierenden Kosten abzusichern.
Europa möchte zukünftig aus alternativen Quellen Öl und Gas beziehen. Dafür kommen auch nordamerikanische Firmen infrage, die allerdings zu viel höheren Kursen verkaufen. In Europa könnten die Preise deshalb längere Zeit hoch bleiben.
Steigende Gewinne und sinkende Schulden
Auch wenn Occidental Petroleum wahrscheinlich kein Öl und Gas nach Europa liefert, so profitiert das Unternehmen dennoch über die Rohstoffknappheit von den steigenden Preisen. So ist der Gewinn allein im ersten Halbjahr 2022 um 271,7 % auf 8.631 Mio. US-Dollar gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahr gelang es bereits die langfristigen Schulden um 15,4 auf 36,7 Mrd. US-Dollar abzubauen. Im zweiten Quartal 2022 kaufte Occidental Petroleum für 1,1 Mrd. US-Dollar Aktien zurück, wodurch deren Attraktivität zunimmt. Occidental Petroleum-Aktien sind aber auch trotz des bisherigen Anstieges immer noch relativ günstig bewertet.Berkshire Hathaways Charlie Munger ist zudem davon überzeugt, dass die Menschheit noch lange Zeit Öl und Gas benötigt.
Öl und Gas: Die Katastrophe naht! Warum Warren Buffett deshalb Occidental Petroleum-Aktien kauft
Europa könnte noch in diesem Jahr in eine sehr starke Krise abgleiten. Grund sind die explodierenden Öl- und Gas-Preise. Letztere sind seit Ende 2020 um das 15,7-Fache gestiegen (24.08.2022). Die nun im Herbst folgenden Nebenkostenabrechnungen werden somit von der Masse der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar sein.
Einzelne Wohnungsunternehmen, die derzeit in Vorleistung gehen, melden ebenfalls bereits extreme finanzielle Probleme. Aber auch viele weitere Firmen werden diese Krise nicht überleben. Die Folge ist wahrscheinlich eine schnell steigende Arbeitslosigkeit.
Zeitgleich wird über den Strompreis kaum für Ausgleich gesorgt, obwohl es möglich wäre. Er hat sich mittlerweile ebenfalls vervielfacht. Neben einer drastischen Wirtschaftskrise droht so zeitgleich eine Hyperinflation. Dies bedeutet Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich.
Öl und Gas: Warren Buffett sichert sich mit Aktien ab
Doch was hat das alles mit Occidental Petroleum (WKN: 851921)-Aktien zu tun?
Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen amerikanischen Öl-, Gas- und Chemiekonzern, der auch Öl, Kondensat, NGLs (Erdgasflüssigkeiten) und Erdgas verarbeitet und Strom vermarktet.
Warren Buffett half ihm 2019 über Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) das erste Mal beim Anadarko-Petroleum-Kauf. Zu dieser Zeit erwarb die Holding für etwa 10 Mrd. US-Dollar Occidental-Vorzugsaktien und erhielt Kauf-Optionen für weitere 83,9 Mio. Aktien.
Zunächst fiel der Kurs bis auf 7,63 Euro. Doch mittlerweile ist er, infolge der hohen Energiepreise, auf 74,79 Euro gestiegen (24.08.2022).
Warren Buffett hat Berkshire Hathaways Occidental-Petroleum-Anteil seit 2019 auf 20,1 % erhöht. Er könnte nun sogar auf 50 % aufstocken oder das ganze Unternehmen übernehmen. Der Investor erkannte die plötzlich stark steigende Inflation frühzeitig. Öl- und Gas-Aktien sind ein Weg, um gerade in der aktuellen Krise zumindest einen Teil der explodierenden Kosten abzusichern.
Europa möchte zukünftig aus alternativen Quellen Öl und Gas beziehen. Dafür kommen auch nordamerikanische Firmen infrage, die allerdings zu viel höheren Kursen verkaufen. In Europa könnten die Preise deshalb längere Zeit hoch bleiben.
Steigende Gewinne und sinkende Schulden
Auch wenn Occidental Petroleum wahrscheinlich kein Öl und Gas nach Europa liefert, so profitiert das Unternehmen dennoch über die Rohstoffknappheit von den steigenden Preisen. So ist der Gewinn allein im ersten Halbjahr 2022 um 271,7 % auf 8.631 Mio. US-Dollar gestiegen.
Berkshire Hathaways Charlie Munger ist zudem davon überzeugt, dass die Menschheit noch lange Zeit Öl und Gas benötigt.
Zitat von Gast am 29. August 2022, 07:00 UhrFreyr Battery-Aktie: Ein kommender Batteriegigant?
Wenn es einen Megatrend gibt, dann sind es Energiespeicher. Im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien sind sie unverzichtbar. Zudem setzt die Autoindustrie fast vollständig auf Elektroautos, die alle einen Akku benötigen. Freyr Battery (WKN: A3CT9J) ist zwar bisher noch relativ unbekannt, könnte sich aber zu einem zukünftigen Batterie-Großhersteller entwickeln.
Freyr Battery im Profil
Das Unternehmen wurde erst 2018 in Luxemburg gegründet, beschäftigt aktuell 119 Mitarbeiter und möchte zukünftig Lithium-Ionen-Batterien für stationäre Energiespeicher, die Elektromobilität und Schiffe produzieren und vertreiben. Bisher entwickelt Freyr Battery seine zukünftigen Batterien in Mo i Rana im Norden Norwegens.
Freyr konzentriert sich auf eine hohe Energiedichte, wettbewerbsfähige Kosten, die beste verfügbare Technologie und kooperiert weltweit mit führenden Partnern. Das Unternehmen will seine Werke zudem mit kostengünstiger, erneuerbarer Wasser- und Windenergie betreiben.
Noch keine Umsätze, aber hohe Ziele
Ein Blick in den letzten Quartalsbericht verrät, dass Freyr Battery bisher allerdings noch keine Umsätze erzielt, aber über eine solide Bilanz und geringe Verschuldung verfügt. Somit sind die Aktien immer noch relativ spekulativ.
Doch Freyr Battery will seine Produktionskapazitäten bis 2025 mindestens auf 50 GWh, bis 2028 auf 100 GWh und bis 2030 auf mehr als 200 GWh steigern. Somit wird das Unternehmen seine zukünftigen Umsätze wahrscheinlich deutlich steigern. Wie hoch dabei allerdings die Gewinnmargen ausfallen, ist heute noch offen.
Freyr Battery hat für seine Giga-Arctic-Fabrik (Mo i Rana, Norwegen) bereits eine Finanzierungszusage der Bankpartner erhalten.
In den USA wurde ein Standortauswahlverfahren abgeschlossen. Das Unternehmen profitiert hier zudem vom kürzlich beschlossenen „Inflation Reduction Act“. Staatliche Zuschüsse könnten somit die eigenen Investitionskosten um 60 % reduzieren. Freyr Battery will zusammen mit Koch Industries eine 35-GWh-Fabrik bauen, die 2025 ihre Produktion aufnimmt.
Freyr Battery kooperiert mit Hana Technology
Das Unternehmen hat darüber hinaus zuletzt mit der südkoreanischen Hana Technology einen Rahmenvertrag für eine strategische Allianz geschlossen. Zusammen wollen sie Ausrüstungs- und Automatisierungslösungen für Freyrs Customer Qualification-Werk in Mo i Rana (bereits im Bau begriffen) und weitere Fabriken entwickeln.
Hana Technology entwickelt Präzisionsautomatisierungslösungen für Batterieanlagen und andere industrielle Prozesse. Die Kooperation ermöglicht es, Lösungen für das Customer-Qualification-Werk anzupassen. Dazu gehören gemeinsame Entwicklungsprojekte wie Qualitätskontrollgeräte, Verkürzung der Alterungszeit und durch künstliche Intelligenz gesteuerte System-Aktualisierungen, um Abfall zu reduzieren.Hana Technology wird Freyrs Fabriken in den Bereichen Montage, Herstellung, Inspektion, Sortierung, Verpackung sowie Schrottentladung unterstützen. Das Unternehmen überprüft, entwickelt und verbessert zudem die technische Dokumentation.
Vorteilhafte Aktionärsstruktur
Freyr Battery verfügt neben seinen ehrgeizigen Expansionsplänen auch über eine interessante Aktionärsstruktur. So sind der Executive Chairman Torstein Dale Sjøtveit, der Mitgründer Tore Ivar Slettemoen und der Direktor Daniel L. Barcelo jeweils zu 7,90 %, 7,18 % beziehungsweise 4,23 % am Unternehmen beteiligt. Zudem wurde mit Koch Industries ein strategischer Investor gefunden, der 9,84 % der Anteile hält.
Der Artikel Freyr Battery-Aktie: Ein kommender Batteriegigant? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Freyr Battery-Aktie: Ein kommender Batteriegigant?
Wenn es einen Megatrend gibt, dann sind es Energiespeicher. Im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien sind sie unverzichtbar. Zudem setzt die Autoindustrie fast vollständig auf Elektroautos, die alle einen Akku benötigen. Freyr Battery (WKN: A3CT9J) ist zwar bisher noch relativ unbekannt, könnte sich aber zu einem zukünftigen Batterie-Großhersteller entwickeln.
Freyr Battery im Profil
Das Unternehmen wurde erst 2018 in Luxemburg gegründet, beschäftigt aktuell 119 Mitarbeiter und möchte zukünftig Lithium-Ionen-Batterien für stationäre Energiespeicher, die Elektromobilität und Schiffe produzieren und vertreiben. Bisher entwickelt Freyr Battery seine zukünftigen Batterien in Mo i Rana im Norden Norwegens.
Freyr konzentriert sich auf eine hohe Energiedichte, wettbewerbsfähige Kosten, die beste verfügbare Technologie und kooperiert weltweit mit führenden Partnern. Das Unternehmen will seine Werke zudem mit kostengünstiger, erneuerbarer Wasser- und Windenergie betreiben.
Noch keine Umsätze, aber hohe Ziele
Ein Blick in den letzten Quartalsbericht verrät, dass Freyr Battery bisher allerdings noch keine Umsätze erzielt, aber über eine solide Bilanz und geringe Verschuldung verfügt. Somit sind die Aktien immer noch relativ spekulativ.
Doch Freyr Battery will seine Produktionskapazitäten bis 2025 mindestens auf 50 GWh, bis 2028 auf 100 GWh und bis 2030 auf mehr als 200 GWh steigern. Somit wird das Unternehmen seine zukünftigen Umsätze wahrscheinlich deutlich steigern. Wie hoch dabei allerdings die Gewinnmargen ausfallen, ist heute noch offen.
Freyr Battery hat für seine Giga-Arctic-Fabrik (Mo i Rana, Norwegen) bereits eine Finanzierungszusage der Bankpartner erhalten.
In den USA wurde ein Standortauswahlverfahren abgeschlossen. Das Unternehmen profitiert hier zudem vom kürzlich beschlossenen „Inflation Reduction Act“. Staatliche Zuschüsse könnten somit die eigenen Investitionskosten um 60 % reduzieren. Freyr Battery will zusammen mit Koch Industries eine 35-GWh-Fabrik bauen, die 2025 ihre Produktion aufnimmt.
Freyr Battery kooperiert mit Hana Technology
Das Unternehmen hat darüber hinaus zuletzt mit der südkoreanischen Hana Technology einen Rahmenvertrag für eine strategische Allianz geschlossen. Zusammen wollen sie Ausrüstungs- und Automatisierungslösungen für Freyrs Customer Qualification-Werk in Mo i Rana (bereits im Bau begriffen) und weitere Fabriken entwickeln.
Hana Technology wird Freyrs Fabriken in den Bereichen Montage, Herstellung, Inspektion, Sortierung, Verpackung sowie Schrottentladung unterstützen. Das Unternehmen überprüft, entwickelt und verbessert zudem die technische Dokumentation.
Vorteilhafte Aktionärsstruktur
Freyr Battery verfügt neben seinen ehrgeizigen Expansionsplänen auch über eine interessante Aktionärsstruktur. So sind der Executive Chairman Torstein Dale Sjøtveit, der Mitgründer Tore Ivar Slettemoen und der Direktor Daniel L. Barcelo jeweils zu 7,90 %, 7,18 % beziehungsweise 4,23 % am Unternehmen beteiligt. Zudem wurde mit Koch Industries ein strategischer Investor gefunden, der 9,84 % der Anteile hält.
Der Artikel Freyr Battery-Aktie: Ein kommender Batteriegigant? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Zitat von Gast am 14. Oktober 2022, 10:53 UhrDank fallender Zinsen: Der Aktien-Crash könnte früher enden, als du erwartest
Einer der größten Treiber des derzeitigen Bärenmarktes bei Aktien ist die rasante Anhebung der Leitzinsen durch die Zentralbanken. Insbesondere in den USA legt die Notenbank ein halsbrecherisches Tempo hin und möchte die hohe Inflation ohne Rücksicht auf Verluste bekämpfen.
Solange die Zinsen rapide ansteigen, bleibt das Umfeld für Aktien schlecht. Die gute Nachricht ist: Einige Akteure am Aktienmarkt, darunter die Tech-Investorin Cathie Wood, sehen Anzeichen für ein deutliches Nachlassen der Inflation. Die US-Notenbank könnte den Leitzins also schon bald wieder senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Immer mehr Experten schlugen sich zuletzt auf die Seite der berühmten Investorin.
Fallende Zinsen wiederum werden die Stimmung am Aktienmarkt deutlich aufhellen und vielen Aktien zu steigenden Kursen verhelfen.
Cathie Wood: Die Inflation hat ihren Höhepunkt erreicht
Die auf Innovation und Disruption spezialisierte Investorin Cathie Wood ist vor allem für ihre kühnen, aber bisher zutreffenden Prognosen zu Tesla bekannt. Doch auch zu gesamtwirtschaftlichen Themen schaltet sich die Gründerin von Ark Invest immer wieder ein.
Cathie Wood verweist darauf, dass die von Ökonomen vielbeachtete Geldmenge M2 im März ihren Höhepunkt erreicht habe und seither falle. Das Potenzial für Inflation sei damit limitiert, insbesondere, da die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes aufgrund der Vorsicht von Verbrauchern und Unternehmen eher ab- als zunehme. Weiterhin verweist sie auf die steigenden Lagerbestände bei Konsumgüterherstellern wie Nike und Einzelhändlern. Cathie Wood erwartet angesichts der schwachen Nachfrage in den kommenden Monaten Rabatte. Diese würden dämpfend auf die Inflation wirken. Auf der Angebotsseite seien fallende Rohstoff- und Frachtpreise Anzeichen für den nachlassenden Preisdruck.
All diese Hinweise ignoriere die US-Zentralbank derzeit in ihrem Bestreben, die Geldpolitik der frühen 1980er-Jahre zu wiederholen. Damals beendeten die Notenbanker mit Zinsanhebungen auf bis zu 20 % die hohe Inflation, die im vorigen Jahrzehnt grassierte.
Doch die heutige Situation sei anders, sagt Cathie Wood: Die Inflationserwartungen hätten sich noch nicht verfestigt, zudem seien die Preissteigerungen auf externe Schocks, namentlich den russischen Krieg in der Ukraine und die Coronavirus-Pandemie, zurückzuführen.Ed Yardeni: Nur noch eine Zinserhöhung?
Während die Tech-Investorin die Politik der US-Zentralbank ganz offen als Fehler anprangert, geht Kapitalmarktberater Ed Yardeni nicht ganz so weit. Dennoch stimmt er Cathie Wood in einem aktuellen Handelsblatt-Interview bei vielen Punkten zu.
Er sieht ein Risiko, dass es die Federal Reserve mit den Leitzinserhöhungen übertreiben könnte. Die derzeitige Geldpolitik sei bereits bereits ziemlich restriktiv. In der Tat genügt ein Blick auf die Entwicklung der allermeisten Aktien seit Jahresanfang, um diesen Eindruck zu bestätigen.
Sein guter Glaube an die Kompetenz der Notenbanker verleitet ihn zu der Prognose, dass wir im November die vorerst letzte Zinsanhebung sehen könnten. Anschließend könnte es eine Pause oder gar eine Umkehr des Trends geben.
Die Stimmen, die den Kurs der US-Zentralbank kritisieren, mehren sich. Neben polarisierenden Figuren wie Cathie Wood kommen nun auch gemäßigte Stimmen wie die von Ed Yardeni hinzu. Die Notenbanker werden sich mit dieser Kritik und den wirtschaftlichen Gegebenheiten auseinandersetzen müssen. Vielleicht sehen wir bald wirklich wieder fallende Leitzinsen.
Dank fallender Zinsen: Der Aktien-Crash könnte früher enden, als du erwartest
Einer der größten Treiber des derzeitigen Bärenmarktes bei Aktien ist die rasante Anhebung der Leitzinsen durch die Zentralbanken. Insbesondere in den USA legt die Notenbank ein halsbrecherisches Tempo hin und möchte die hohe Inflation ohne Rücksicht auf Verluste bekämpfen.
Solange die Zinsen rapide ansteigen, bleibt das Umfeld für Aktien schlecht. Die gute Nachricht ist: Einige Akteure am Aktienmarkt, darunter die Tech-Investorin Cathie Wood, sehen Anzeichen für ein deutliches Nachlassen der Inflation. Die US-Notenbank könnte den Leitzins also schon bald wieder senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Immer mehr Experten schlugen sich zuletzt auf die Seite der berühmten Investorin.
Fallende Zinsen wiederum werden die Stimmung am Aktienmarkt deutlich aufhellen und vielen Aktien zu steigenden Kursen verhelfen.
Cathie Wood: Die Inflation hat ihren Höhepunkt erreicht
Die auf Innovation und Disruption spezialisierte Investorin Cathie Wood ist vor allem für ihre kühnen, aber bisher zutreffenden Prognosen zu Tesla bekannt. Doch auch zu gesamtwirtschaftlichen Themen schaltet sich die Gründerin von Ark Invest immer wieder ein.
Cathie Wood verweist darauf, dass die von Ökonomen vielbeachtete Geldmenge M2 im März ihren Höhepunkt erreicht habe und seither falle. Das Potenzial für Inflation sei damit limitiert, insbesondere, da die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes aufgrund der Vorsicht von Verbrauchern und Unternehmen eher ab- als zunehme. Weiterhin verweist sie auf die steigenden Lagerbestände bei Konsumgüterherstellern wie Nike und Einzelhändlern. Cathie Wood erwartet angesichts der schwachen Nachfrage in den kommenden Monaten Rabatte. Diese würden dämpfend auf die Inflation wirken. Auf der Angebotsseite seien fallende Rohstoff- und Frachtpreise Anzeichen für den nachlassenden Preisdruck.
All diese Hinweise ignoriere die US-Zentralbank derzeit in ihrem Bestreben, die Geldpolitik der frühen 1980er-Jahre zu wiederholen. Damals beendeten die Notenbanker mit Zinsanhebungen auf bis zu 20 % die hohe Inflation, die im vorigen Jahrzehnt grassierte.
Ed Yardeni: Nur noch eine Zinserhöhung?
Während die Tech-Investorin die Politik der US-Zentralbank ganz offen als Fehler anprangert, geht Kapitalmarktberater Ed Yardeni nicht ganz so weit. Dennoch stimmt er Cathie Wood in einem aktuellen Handelsblatt-Interview bei vielen Punkten zu.
Er sieht ein Risiko, dass es die Federal Reserve mit den Leitzinserhöhungen übertreiben könnte. Die derzeitige Geldpolitik sei bereits bereits ziemlich restriktiv. In der Tat genügt ein Blick auf die Entwicklung der allermeisten Aktien seit Jahresanfang, um diesen Eindruck zu bestätigen.
Sein guter Glaube an die Kompetenz der Notenbanker verleitet ihn zu der Prognose, dass wir im November die vorerst letzte Zinsanhebung sehen könnten. Anschließend könnte es eine Pause oder gar eine Umkehr des Trends geben.
Die Stimmen, die den Kurs der US-Zentralbank kritisieren, mehren sich. Neben polarisierenden Figuren wie Cathie Wood kommen nun auch gemäßigte Stimmen wie die von Ed Yardeni hinzu. Die Notenbanker werden sich mit dieser Kritik und den wirtschaftlichen Gegebenheiten auseinandersetzen müssen. Vielleicht sehen wir bald wirklich wieder fallende Leitzinsen.
Zitat von Gast am 18. Oktober 2022, 06:57 UhrEuro Bund Future statt Aktien: Anleihen sind jetzt vielleicht die bessere Wahl
Der Euro Bund Future ist eines der meistgehandelten Wertpapiere der Welt. Noch nie ist dessen Kurs so dramatisch gefallen wie in den letzten Monaten. Grund genug, hier einmal genauer hinzusehen.
Was genau ist eigentlich der Euro Bund Future, was steckt hinter dem Crash und welche Chancen ergeben sich daraus für Investoren?
Was den Euro Bund Future so interessant macht
Der Euro Bund Future zeigt grob gesagt an, mit welchem Zinsniveau Investoren mittel- bis langfristig im Durchschnitt rechnen. Es ist der Preis für eine fiktive deutsche Staatsanleihe, die mindestens 8,5 Jahre lang 6 % Zinsen zahlt und am Laufzeitende 100.000 Euro zurückgibt.
Werte von über 164.000 zeigen die Erwartung von hartnäckigen Negativzinsen an. Ein Kurs von 100.000 hingegen spiegelt die Erwartung einer Hochzinsphase mit im Schnitt 6 % Zinsen wider.
Dort sind wir noch nicht angekommen. Aktuell liegt der Kontraktwert bei 136.190 Euro. Die Höchststände zwischen 2019 und 2021 erreichten allerdings Werte um 175.000 Euro. So schnell ist der Kontrakt noch nie gefallen, seit er Euro Bund Future heißt. Er hat ziemlich genau die halbe Strecke zwischen Allzeithoch und Allzeittief hinter sich gebracht.
Was die jüngsten Bewegungen des Euro Bund Futures bedeuten
Noch zum Jahreswechsel waren die meisten Investoren und Marktbeobachter davon überzeugt, dass sich am langfristigen Zinsregime nicht viel ändern würde. Selbst wenn die Inflation anziehen sollte, wäre dies allenfalls temporär.
Tatsächlich sprach einiges dafür, dass die Probleme in den weltweiten Lieferketten, die als hauptverantwortlich für die Preissteigerungen angeprangert wurden, sich auf absehbare Zeit auflösen würden.
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Lage jedoch plötzlich verschlimmert. Weitere Produkte wurden knapp, weitere Grundstoffpreise schossen in die Höhe. Zentralbanken in aller Welt, die zuvor bevorzugten, abzuwarten, waren nun zum Handeln gezwungen.
Steigende Zinsen führen typischerweise zu höheren Zinserwartungen und die lassen den Kurs des Euro Bund Future fallen. Das aktuelle Niveau entspricht einer durchschnittlichen Verzinsung von 2,2 %. Das ist offensichtlich weit unter den aktuellen Schätzwerten für die Inflation.
Investoren gehen folglich davon aus, dass die Preissteigerungen schon bald wieder ins Lot kommen, sodass sich auch die Zinsen auf einem moderaten Niveau stabilisieren können.
Und tatsächlich spricht einiges dafür, dass die steigenden Zinsen den Nachfrageüberschuss abwürgen werden, während jüngste Investitionen in erweiterte Logistik- und Produktionskapazitäten für mehr Angebot sorgen sollten.
Wie man davon profitieren könnte
Für Aktien ist es zwar einerseits positiv, wenn die Zinsen sinken. Andererseits kommen sinkende Zinsen meist in Begleitung eines zuvor einsetzenden Wirtschaftsabschwungs. In solchen Phasen profitiert allenfalls ein Teil der Unternehmen, während die Konjunktursensiblen leiden.
Am Anleihenmarkt hingegen ist die Lage eindeutiger. Zieht die Wirtschaft Bremsspuren, sodass Zentralbanken sich wieder trauen, die Zinsen zu senken, dann zieht nicht nur der Euro Bund Future, sondern auch der gesamte Anleihenmarkt hoch, egal ob Staats- oder Unternehmensanleihen (bleibende Kreditwürdigkeit vorausgesetzt).
Wer also im richtigen Moment kauft, der bekommt nicht nur Zinsen ausbezahlt, sondern kann auch auf gute Kursgewinne hoffen. Und das Gute bei Anleihen ist, dass ihr Totalverlustrisiko erheblich geringer ist als bei Aktien. Schließlich haben Anleihegläubiger Vorrang im Falle der Liquidierung.
Anleger können auf verschiedene Weise auf eine Trendwende am Anleihenmarkt setzen. Neben dem Direktinvestment in einzelne Anleihen gibt es auch breiter gestreute aktiv verwaltete Fonds und passive ETFs mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Mutigere wählen endlos laufende Faktor-Zertifikate, bevorzugt mit niedrigem Faktor, um gegen kurzfristige Ausschläge geschützt zu sein.
Es müssen nicht immer Aktien sein
Wer sich auf die Börse einlässt, fokussiert sich häufig auf Einzelaktien und Aktienfonds. Dass Anleihen eine gute Depotergänzung sein könnten, ist in den Null- und Minuszinsjahren fast in Vergessenheit geraten.
Jetzt gibt es wieder Zinsen, wobei Anleihekurse und Euro Bund Future so stark eingebrochen sind, dass eine Trendwende schon kurzfristig einsetzen könnte.
Euro Bund Future statt Aktien: Anleihen sind jetzt vielleicht die bessere Wahl
Der Euro Bund Future ist eines der meistgehandelten Wertpapiere der Welt. Noch nie ist dessen Kurs so dramatisch gefallen wie in den letzten Monaten. Grund genug, hier einmal genauer hinzusehen.
Was genau ist eigentlich der Euro Bund Future, was steckt hinter dem Crash und welche Chancen ergeben sich daraus für Investoren?
Was den Euro Bund Future so interessant macht
Der Euro Bund Future zeigt grob gesagt an, mit welchem Zinsniveau Investoren mittel- bis langfristig im Durchschnitt rechnen. Es ist der Preis für eine fiktive deutsche Staatsanleihe, die mindestens 8,5 Jahre lang 6 % Zinsen zahlt und am Laufzeitende 100.000 Euro zurückgibt.
Werte von über 164.000 zeigen die Erwartung von hartnäckigen Negativzinsen an. Ein Kurs von 100.000 hingegen spiegelt die Erwartung einer Hochzinsphase mit im Schnitt 6 % Zinsen wider.
Dort sind wir noch nicht angekommen. Aktuell liegt der Kontraktwert bei 136.190 Euro. Die Höchststände zwischen 2019 und 2021 erreichten allerdings Werte um 175.000 Euro. So schnell ist der Kontrakt noch nie gefallen, seit er Euro Bund Future heißt. Er hat ziemlich genau die halbe Strecke zwischen Allzeithoch und Allzeittief hinter sich gebracht.
Was die jüngsten Bewegungen des Euro Bund Futures bedeuten
Noch zum Jahreswechsel waren die meisten Investoren und Marktbeobachter davon überzeugt, dass sich am langfristigen Zinsregime nicht viel ändern würde. Selbst wenn die Inflation anziehen sollte, wäre dies allenfalls temporär.
Tatsächlich sprach einiges dafür, dass die Probleme in den weltweiten Lieferketten, die als hauptverantwortlich für die Preissteigerungen angeprangert wurden, sich auf absehbare Zeit auflösen würden.
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Lage jedoch plötzlich verschlimmert. Weitere Produkte wurden knapp, weitere Grundstoffpreise schossen in die Höhe. Zentralbanken in aller Welt, die zuvor bevorzugten, abzuwarten, waren nun zum Handeln gezwungen.
Steigende Zinsen führen typischerweise zu höheren Zinserwartungen und die lassen den Kurs des Euro Bund Future fallen. Das aktuelle Niveau entspricht einer durchschnittlichen Verzinsung von 2,2 %. Das ist offensichtlich weit unter den aktuellen Schätzwerten für die Inflation.
Investoren gehen folglich davon aus, dass die Preissteigerungen schon bald wieder ins Lot kommen, sodass sich auch die Zinsen auf einem moderaten Niveau stabilisieren können.
Und tatsächlich spricht einiges dafür, dass die steigenden Zinsen den Nachfrageüberschuss abwürgen werden, während jüngste Investitionen in erweiterte Logistik- und Produktionskapazitäten für mehr Angebot sorgen sollten.
Wie man davon profitieren könnte
Für Aktien ist es zwar einerseits positiv, wenn die Zinsen sinken. Andererseits kommen sinkende Zinsen meist in Begleitung eines zuvor einsetzenden Wirtschaftsabschwungs. In solchen Phasen profitiert allenfalls ein Teil der Unternehmen, während die Konjunktursensiblen leiden.
Am Anleihenmarkt hingegen ist die Lage eindeutiger. Zieht die Wirtschaft Bremsspuren, sodass Zentralbanken sich wieder trauen, die Zinsen zu senken, dann zieht nicht nur der Euro Bund Future, sondern auch der gesamte Anleihenmarkt hoch, egal ob Staats- oder Unternehmensanleihen (bleibende Kreditwürdigkeit vorausgesetzt).
Wer also im richtigen Moment kauft, der bekommt nicht nur Zinsen ausbezahlt, sondern kann auch auf gute Kursgewinne hoffen. Und das Gute bei Anleihen ist, dass ihr Totalverlustrisiko erheblich geringer ist als bei Aktien. Schließlich haben Anleihegläubiger Vorrang im Falle der Liquidierung.
Anleger können auf verschiedene Weise auf eine Trendwende am Anleihenmarkt setzen. Neben dem Direktinvestment in einzelne Anleihen gibt es auch breiter gestreute aktiv verwaltete Fonds und passive ETFs mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Mutigere wählen endlos laufende Faktor-Zertifikate, bevorzugt mit niedrigem Faktor, um gegen kurzfristige Ausschläge geschützt zu sein.
Es müssen nicht immer Aktien sein
Wer sich auf die Börse einlässt, fokussiert sich häufig auf Einzelaktien und Aktienfonds. Dass Anleihen eine gute Depotergänzung sein könnten, ist in den Null- und Minuszinsjahren fast in Vergessenheit geraten.
Jetzt gibt es wieder Zinsen, wobei Anleihekurse und Euro Bund Future so stark eingebrochen sind, dass eine Trendwende schon kurzfristig einsetzen könnte.
Zitat von Gast am 19. Oktober 2022, 09:48 Uhr2 deutsche Aktien deutlich unter Buchwert: Hier wird Substanz verschenkt!
Aktien deutlich unter Buchwert gesucht? Der Buchwert eines Unternehmens ist für Value-Investoren von entscheidender Bedeutung, denn er verkörpert so etwas wie die Substanz eines Unternehmens.
Oftmals gilt der Buchwert als eine physische Untergrenze, die durch Grundstücke, Immobilien, Patente, Working Capital und Produktivkapital abgesichert ist. Technisch gesehen ist es das Eigenkapital eines Unternehmens.
An der Börse kommt es manchmal zu einer Differenz zwischen den bilanzierten Vermögenswerten und dem gehandelten Vermögen an der Börse. In einer solchen Situation kann man mit etwas Glück einen Euro für ein paar Dutzend Cent erwerben.
Zu Aktien, die aktuell unter ihrem Buchwert notieren, gehören der Immobilienkonzern Vonovia (WKN: A1ML7J) sowie auch der Automobilhersteller BMW (WKN: 519000). Schauen wir mal auf die Risiken und ob hier wirklich Substanz verschenkt wird.
Vonovia Aktie
Als Erstes wäre da die Vonovia, Deutschlands größter privater Vermieter. Im letzten Halbjahresbericht 2022 wurde ein Eigenkapital von 37,5 Mrd. Euro ausgewiesen. Gemessen an der Marktkapitalisierung von zuletzt 11,6 Mrd. Euro ergibt sich ein enormer Abschlag auf das bilanzierte Eigenkapital.
Der Eindruck bestätigt sich auch beim bilanzierten Immobilienvermögen. Hier beläuft sich der Wert der Immobilien von Vonovia auf knapp 99 Mrd. Euro. Je Anteilschein entspricht das einem Wert von rund 62,54 Euro. Zum Vergleich: Der aktuelle Aktienkurs dümpelt um die 20-Euro-Marke herum.
Ob hier am Ende Substanz verschenkt wird, sollte eine Frage an die Zukunft sein, denn Vonovia hat seine Immobilien mit sehr viel Fremdkapital finanziert. So befanden sich im Halbjahresbericht 2022 langfristige Schulden im Wert von knapp 64 Milliarden Euro.
Ein aktuell steigendes Zinsniveau sowie ein in Deutschland schwächelnder Immobilienmarkt mit Preisdruck nach unten könnte eine erste Erklärung für die aktuell schlechte Kursentwicklung und den hohen Abschlag auf das Immobilienvermögen sein.
BMW AktieMit einem deutlichen Abschlag auf das bilanzierte Eigenkapital wird auch die BMW Group gehandelt. In der Halbjahresbilanz existierte ein Eigenkapital von rund 90 Mrd. Euro. Der Gesamtwert der Stämme und Vorzüge an der Börse beläuft sich jedoch nur auf knapp 48 Mrd. Euro.
Gleichzeitig befindet sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis im einstelligen Bereich bei einer hohen einstelligen Dividendenrendite.
Auch hier könnten Marktteilnehmer eine schwächere Entwicklung von BMW gegenüber dem Wettbewerb vermuten, denn das Automobil wird zusehends digitaler und vom Antrieb her elektrisch.
BMW hat es – ähnlich wie alle anderen etablierten Hersteller auch – verpasst, dem innovativen und aufstrebenden Start-up Tesla die Leviten zu lesen.
Auch heute noch will sich BMW nicht als reiner E-Auto-Anbieter positionieren. Man sieht sich vielmehr als technologieoffen und beobachtet die Entwicklungen im Markt.
Insbesondere die Batterie könnte der entscheidende Treiber für die alleinige Etablierung des E-Antriebs sein. Ob die Münchner damit Recht behalten, bleibt abzuwarten.
Fakt ist, dass die Börse solche Perspektiven nicht mag und lieber auf wachstumsstarke Unternehmen des Sektors – wie zum Beispiel Tesla – setzt.
Entsprechend groß sind die Unterschiede in der Bewertung: Tesla besitzt ein erwartetes KGV von 53 bei einem deutlichen Aufschlag auf den Buchwert.
2 deutsche Aktien deutlich unter Buchwert: Hier wird Substanz verschenkt!
Aktien deutlich unter Buchwert gesucht? Der Buchwert eines Unternehmens ist für Value-Investoren von entscheidender Bedeutung, denn er verkörpert so etwas wie die Substanz eines Unternehmens.
Oftmals gilt der Buchwert als eine physische Untergrenze, die durch Grundstücke, Immobilien, Patente, Working Capital und Produktivkapital abgesichert ist. Technisch gesehen ist es das Eigenkapital eines Unternehmens.
An der Börse kommt es manchmal zu einer Differenz zwischen den bilanzierten Vermögenswerten und dem gehandelten Vermögen an der Börse. In einer solchen Situation kann man mit etwas Glück einen Euro für ein paar Dutzend Cent erwerben.
Zu Aktien, die aktuell unter ihrem Buchwert notieren, gehören der Immobilienkonzern Vonovia (WKN: A1ML7J) sowie auch der Automobilhersteller BMW (WKN: 519000). Schauen wir mal auf die Risiken und ob hier wirklich Substanz verschenkt wird.
Vonovia Aktie
Als Erstes wäre da die Vonovia, Deutschlands größter privater Vermieter. Im letzten Halbjahresbericht 2022 wurde ein Eigenkapital von 37,5 Mrd. Euro ausgewiesen. Gemessen an der Marktkapitalisierung von zuletzt 11,6 Mrd. Euro ergibt sich ein enormer Abschlag auf das bilanzierte Eigenkapital.
Der Eindruck bestätigt sich auch beim bilanzierten Immobilienvermögen. Hier beläuft sich der Wert der Immobilien von Vonovia auf knapp 99 Mrd. Euro. Je Anteilschein entspricht das einem Wert von rund 62,54 Euro. Zum Vergleich: Der aktuelle Aktienkurs dümpelt um die 20-Euro-Marke herum.
Ob hier am Ende Substanz verschenkt wird, sollte eine Frage an die Zukunft sein, denn Vonovia hat seine Immobilien mit sehr viel Fremdkapital finanziert. So befanden sich im Halbjahresbericht 2022 langfristige Schulden im Wert von knapp 64 Milliarden Euro.
Ein aktuell steigendes Zinsniveau sowie ein in Deutschland schwächelnder Immobilienmarkt mit Preisdruck nach unten könnte eine erste Erklärung für die aktuell schlechte Kursentwicklung und den hohen Abschlag auf das Immobilienvermögen sein.
Mit einem deutlichen Abschlag auf das bilanzierte Eigenkapital wird auch die BMW Group gehandelt. In der Halbjahresbilanz existierte ein Eigenkapital von rund 90 Mrd. Euro. Der Gesamtwert der Stämme und Vorzüge an der Börse beläuft sich jedoch nur auf knapp 48 Mrd. Euro.
Gleichzeitig befindet sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis im einstelligen Bereich bei einer hohen einstelligen Dividendenrendite.
Auch hier könnten Marktteilnehmer eine schwächere Entwicklung von BMW gegenüber dem Wettbewerb vermuten, denn das Automobil wird zusehends digitaler und vom Antrieb her elektrisch.
BMW hat es – ähnlich wie alle anderen etablierten Hersteller auch – verpasst, dem innovativen und aufstrebenden Start-up Tesla die Leviten zu lesen.
Auch heute noch will sich BMW nicht als reiner E-Auto-Anbieter positionieren. Man sieht sich vielmehr als technologieoffen und beobachtet die Entwicklungen im Markt.
Insbesondere die Batterie könnte der entscheidende Treiber für die alleinige Etablierung des E-Antriebs sein. Ob die Münchner damit Recht behalten, bleibt abzuwarten.
Fakt ist, dass die Börse solche Perspektiven nicht mag und lieber auf wachstumsstarke Unternehmen des Sektors – wie zum Beispiel Tesla – setzt.
Entsprechend groß sind die Unterschiede in der Bewertung: Tesla besitzt ein erwartetes KGV von 53 bei einem deutlichen Aufschlag auf den Buchwert.
Zitat von Gast am 7. November 2022, 14:17 UhrAktien oder Anleihen - mit dieser Strategie fahren Anleger am besten
Nicht nur Börsenneulinge beschäftigen sich mit der Frage, in welchem Verhältnis Aktien und Anleihen im persönlichen Depot kombiniert werden sollten, sondern natürlich auch die Profis. Diese Angelegenheit kann jedoch nur individuell beantwortet werden.
• Ein Mix aus Anleihen und Aktien minimiert das Risiko
• Die Niedrigzinsphase macht Anleihen unattraktiv
• Risikoaffine Investoren können 100 Prozent auf Aktien setzen
Aktien, aber auch Anleihen bieten Investoren die Möglichkeit, unmittelbar in ein einzelnes Unternehmen bzw. einen Emittenten zu investieren. Dabei ergeben sich für den Anleger jedoch sehr unterschiedliche Chancen und Risiken, die im Vorfeld einer Investition bedacht werden müssen.
Der elementare Unterschied zwischen Anleihen …
Eine Anleihe, egal ob Unternehmens- oder Staatsanleihe, stellt eine Schuldverschreibung dar, mit welcher sich der jeweilige Emittent Fremdkapital von seinen Kapitalgebern einsammelt. Für dieses Kapital erhält der Käufer bzw. der Gläubiger einen fest vereinbarten Zins, welcher in der Regel jährlich ausgezahlt wird. Neben diesem jährlichen Zinssatz erhält der Kapitalgeber am Ende der Laufzeit der Anleihe seinen vollen Anlagebetrag wieder zurück, vorausgesetzt der jeweilige Staat bzw. das jeweilige Unternehmen ist nicht zahlungsunfähig.
Mit Hilfe einer Anleihe beschafft sich ein Emittent also Fremdkapital, was den Investor, im Unterschied zum Aktienerwerb, lediglich zum Gläubiger und nicht nur Teileigentümer macht.
… und Aktien
Im Gegensatz dazu wird der Käufer einer Aktie Miteigentümer des jeweiligen Konzerns. Dementsprechend gehört dem Aktionär ein Bruchteil des gesamten Unternehmens. Im Unterscheid zur Platzierung einer Anleihe beschafft sich ein Konzern mit der Emission von Aktien also frisches Eigenkapital und kein Fremdkapital.
Während die Rendite bei einer Anleihe durch die jährlichen Zinszahlungen zustande kommt, setzt sich der Ertrag bei Aktien aus Dividenden und Kurssteigerungen zusammen. Zwar können auch mit Anleihen Kursgewinne erzielt werden, jedoch bezieht sich die Rückzahlung einer Anleihe immer auf den ursprünglichen Nennwert. Im Unterschied zu Anleihen besitzen Aktien darüber hinaus keine feste Laufzeit und können somit auf Lebenszeit im Depot verbleiben.
Die wesentlichen Gemeinsamkeiten von Anleihen und Aktien
Trotz der Tatsache, dass Investoren einem Unternehmen mit dem Kauf einer Anleihe Fremdkapital und mit dem Erwerb einer Aktie Eigenkapital zuführen, haben beide Anlageklassen viele Gemeinsamkeiten. So sind Anleihen wie auch Aktien jederzeit an der Börse handelbar, wodurch ihr Preis stets durch das Angebot und die Nachfrage bestimmt wird. Des Weiteren können Anleihen und Aktien zusammen in einem Wertpapierdepot aufbewahrt werden. Somit können beide Anlageklassen auch zusammen in einem gemischten Fonds bzw. ETF erworben und gehandelt werden.
Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Anleihen und Aktien ist die Perspektive auf regelmäßige Erträge. So können beide Anlageklassen, entweder in Form von Dividenden oder in Gestalt von Zinszahlungen, kontinuierlich Gewinne erwirtschaften.
Individuelle Rechte und Risiken bei Anleihen …
Mit dem Kauf einer Anleihe erwirbt der Gläubiger ein Anrecht auf regelmäßige Zinszahlungen und die Rückzahlung seines Kapitals nach Beendigung der jeweiligen Laufzeit. Kommt das Unternehmen während dieser Laufzeit in Zahlungsschwierigkeiten wird der Anleihegläubiger, im Gegensatz zum Aktionär, darüber hinaus vorrangig bedient.
Diese vorrangige Behandlung stellt dabei den wohl größten Vorteil von Anleihen gegenüber Aktien dar. Abgesehen davon bringen natürlich auch Anleihen spezielle Risiken mit sich. So schützt die vorrangige Behandlung des Anleihegläubigers gegenüber dem Aktionär nicht zwangsläufig vor einem Totalverlust. Neben diesem Emittentenrisiko müssen Anleihegläubiger auch ein Inflations-, Zinsänderungs-, Kursänderungs- und Währungsrisiko auf sich nehmen.
… und Aktien
Im Unterschied zu Fremdkapitalgebern erhalten Aktionäre aufgrund ihrer direkten Beteiligung am Unternehmen ein Stimmrecht, welches bei einer jährlichen Hauptversammlung ausgeübt werden kann. Außerdem haben Anteilseigner bei einer Ausschüttung ein Anrecht auf einen Teil des ausgezahlten Gewinns. Überdies steht Aktionären, im Fall einer Kapitalerhöhung, ein Bezugsrecht zu, welches den vorrangigen Kauf von jungen Aktien ermöglicht.
Die klassischen Risiken, die Anleihegläubiger betreffen, gelten aber natürlich auch für Aktionäre. Aufgrund der höheren Schwankungsanfälligkeit bzw. einer höheren Volatilität, sowie der nachrangigen Behandlung im Falle einer Insolvenz bergen Aktien dennoch ein sehr viel höheres Risiko als Anleihen. Denn während dem Anleihegläubiger der Geschäftsverlauf des Emittenten, solang dieser noch solvent ist, relativ gleichgültig sein kann, hat der Aktionär sehr großes Interesse daran, dass sich das jeweilige Unternehmen wirtschaftlich gut entwickelt. Denn nur ein hervorragendes Geschäftsmodell gepaart mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung bietet die langfristige Chance auf steigende Aktienkurse.
Die Mischung macht den Unterschied
"Das einzige, was es beim Anlegen umsonst gibt, ist die Diversifikation", so der wohl bekannteste Spruch von Harry M. Markowitz. Zum Zweck der Portfolio-Optimierung entwickelte der US-Ökonom in den 50er-Jahren die sogenannte Kapitalmarkttheorie, die sich mit dem Zusammenspiel zwischen Ertrag und Risiko beschäftigt.
Mit Hilfe dieser Theorie konnte Markowitz aufzeigen, dass das Risiko einer Anlageklasse minimiert werden kann, wenn sich der Investor divers positioniert. "was lauf Markowitz umsonst ist, ist aber nicht die Diversifikation an sich, sondern der positive Effekt, den Anleger damit einkaufen. […] Durch eine breite Streuung ihres Kapitals können Investoren einerseits ihr Verlustrisiko reduzieren und andererseits ihre Renditechance erhöhen", so auch die Einschätzung des DWS-Fondsmanagers Henning Potstada.
Investoren sollten sich dabei jedoch nicht nur innerhalb einer Anlageklasse breit aufstellen, sondern ihr Vermögen über verschiedene Assets streuen. "Das wichtigste bei der Diversifikation ist jedoch die richtige Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, wie Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffe", so der DWS-Manager weiter.
Dementsprechend kann es sich für Anleger durchaus lohnen, wenn sie ihr Wertpapierdepot sowohl mit Anleihen als auch mit Aktien bestücken. Welche genaue Aufteilung zwischen diesen beiden Anlageklassen jedoch sinnvoll ist, kann nicht allgemeingültig beantwortet werden. "Eine allgemeingültige Regel wie ein Anleger sein Portfolio mit Aktien und [Anleihen] strukturieren soll, gibt es [..] nicht. Das hängt von der jeweiligen Person ab - ihren Anlagezielen, ihrem Anlagehorizont, ihrer Risikoneigung und ihrem Lebensalter", so Potstada in einem Bericht der DWS.
Die klassische Aktien-Anleihen-Faustformel ist obsolet
Die klassische Aktien-Anleihen-Faustformel "100 minus dem Alter", mit welcher sich die vermeintlich optimale Aktienquote berechnen lässt ist zwar allseits bekannt, jedoch längst nicht mehr zeitgemäß. Die Formel besagt, dass eine Person, die 30 Jahre alt ist, 70 Prozent ihres Anlagekapitals in Aktien und 30 Prozent in Anleihen investieren sollte.
Mit einer aktuellen Lebenserwartung in Deutschland von 78,6 Jahren bei Männern und 83,4 Jahren bei Frauen hat eine 30-jährige Person jedoch noch mindestens 48 oder 53 Jahre vor sich, was einen dreißigprozentigen Anleiheanteil unnötig erscheinen lässt. Denn für das größere Risiko, welches ein Investor mit Aktien über die Zeit auf sich nimmt, erhält er auch eine sogenannte Aktienprämie, die einen erheblichen Renditeunterschied mit sich bringt. Darüber hinaus ist es statistisch verifiziert, dass die großen Aktienindizes dieser Welt, wie zum Beispiel der S&P 500, innerhalb eines Anlagezeitraums von rund 10 Jahren noch nie einen Verlust erzielt haben.
Renditedifferenz zwischen Aktien und Anleihen
Investoren, die zwischen den Jahren 1925 und 2005 einen US-Dollar in langfristige US-Staatsanleihen investiert haben, erzielten nach 80 Jahren eine Summe von rund 71 US-Dollar, was einer jährlichen nominalen Rendite von 5,5 Prozent entspricht. Anleger, die ihren US-Dollar in diesem Zeitraum jedoch in einen S&P 500-ETF investiert haben, wären mit einer jährlichen nominalen Rendite von 10,4 Prozent auf ein Vermögen von 2.658 US-Dollar gekommen. Natürlich gab es im Jahr 1925 noch keine ETFs, dennoch zeigt der enorme Renditeunterschied, welche langfristigen Chancen der Aktienmarkt gegenüber dem Anleihemarkt bietet.
Aufgrund dieser Tatsache sollten Investoren nicht vor einer hohen Aktienquote zurückschrecken. Außerdem sorgt die aktuelle Niedrigzinsphase dafür, dass Anleihen guter Bonität, selbst ohne die Berücksichtigung der Inflationsrate, für Gläubiger ein prognostizierbares Verlustgeschäft darstellen.
Das ewige Dilemma zwischen Sicherheit und Rendite bzw. Aktien und Anleihen brachte in diesem Zusammenhang schon André Kostolany mit einem Satz sehr treffend auf den Punkt. "Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut essen will, kauft Aktien", so der 1999 verstorbene Börsenspekulant.
Aktien oder Anleihen - mit dieser Strategie fahren Anleger am besten
Nicht nur Börsenneulinge beschäftigen sich mit der Frage, in welchem Verhältnis Aktien und Anleihen im persönlichen Depot kombiniert werden sollten, sondern natürlich auch die Profis. Diese Angelegenheit kann jedoch nur individuell beantwortet werden.
• Ein Mix aus Anleihen und Aktien minimiert das Risiko
• Die Niedrigzinsphase macht Anleihen unattraktiv
• Risikoaffine Investoren können 100 Prozent auf Aktien setzen
Aktien, aber auch Anleihen bieten Investoren die Möglichkeit, unmittelbar in ein einzelnes Unternehmen bzw. einen Emittenten zu investieren. Dabei ergeben sich für den Anleger jedoch sehr unterschiedliche Chancen und Risiken, die im Vorfeld einer Investition bedacht werden müssen.
Der elementare Unterschied zwischen Anleihen …
Eine Anleihe, egal ob Unternehmens- oder Staatsanleihe, stellt eine Schuldverschreibung dar, mit welcher sich der jeweilige Emittent Fremdkapital von seinen Kapitalgebern einsammelt. Für dieses Kapital erhält der Käufer bzw. der Gläubiger einen fest vereinbarten Zins, welcher in der Regel jährlich ausgezahlt wird. Neben diesem jährlichen Zinssatz erhält der Kapitalgeber am Ende der Laufzeit der Anleihe seinen vollen Anlagebetrag wieder zurück, vorausgesetzt der jeweilige Staat bzw. das jeweilige Unternehmen ist nicht zahlungsunfähig.
Mit Hilfe einer Anleihe beschafft sich ein Emittent also Fremdkapital, was den Investor, im Unterschied zum Aktienerwerb, lediglich zum Gläubiger und nicht nur Teileigentümer macht.
… und Aktien
Im Gegensatz dazu wird der Käufer einer Aktie Miteigentümer des jeweiligen Konzerns. Dementsprechend gehört dem Aktionär ein Bruchteil des gesamten Unternehmens. Im Unterscheid zur Platzierung einer Anleihe beschafft sich ein Konzern mit der Emission von Aktien also frisches Eigenkapital und kein Fremdkapital.
Während die Rendite bei einer Anleihe durch die jährlichen Zinszahlungen zustande kommt, setzt sich der Ertrag bei Aktien aus Dividenden und Kurssteigerungen zusammen. Zwar können auch mit Anleihen Kursgewinne erzielt werden, jedoch bezieht sich die Rückzahlung einer Anleihe immer auf den ursprünglichen Nennwert. Im Unterschied zu Anleihen besitzen Aktien darüber hinaus keine feste Laufzeit und können somit auf Lebenszeit im Depot verbleiben.
Die wesentlichen Gemeinsamkeiten von Anleihen und Aktien
Trotz der Tatsache, dass Investoren einem Unternehmen mit dem Kauf einer Anleihe Fremdkapital und mit dem Erwerb einer Aktie Eigenkapital zuführen, haben beide Anlageklassen viele Gemeinsamkeiten. So sind Anleihen wie auch Aktien jederzeit an der Börse handelbar, wodurch ihr Preis stets durch das Angebot und die Nachfrage bestimmt wird. Des Weiteren können Anleihen und Aktien zusammen in einem Wertpapierdepot aufbewahrt werden. Somit können beide Anlageklassen auch zusammen in einem gemischten Fonds bzw. ETF erworben und gehandelt werden.
Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Anleihen und Aktien ist die Perspektive auf regelmäßige Erträge. So können beide Anlageklassen, entweder in Form von Dividenden oder in Gestalt von Zinszahlungen, kontinuierlich Gewinne erwirtschaften.
Individuelle Rechte und Risiken bei Anleihen …
Mit dem Kauf einer Anleihe erwirbt der Gläubiger ein Anrecht auf regelmäßige Zinszahlungen und die Rückzahlung seines Kapitals nach Beendigung der jeweiligen Laufzeit. Kommt das Unternehmen während dieser Laufzeit in Zahlungsschwierigkeiten wird der Anleihegläubiger, im Gegensatz zum Aktionär, darüber hinaus vorrangig bedient.
Diese vorrangige Behandlung stellt dabei den wohl größten Vorteil von Anleihen gegenüber Aktien dar. Abgesehen davon bringen natürlich auch Anleihen spezielle Risiken mit sich. So schützt die vorrangige Behandlung des Anleihegläubigers gegenüber dem Aktionär nicht zwangsläufig vor einem Totalverlust. Neben diesem Emittentenrisiko müssen Anleihegläubiger auch ein Inflations-, Zinsänderungs-, Kursänderungs- und Währungsrisiko auf sich nehmen.
… und Aktien
Im Unterschied zu Fremdkapitalgebern erhalten Aktionäre aufgrund ihrer direkten Beteiligung am Unternehmen ein Stimmrecht, welches bei einer jährlichen Hauptversammlung ausgeübt werden kann. Außerdem haben Anteilseigner bei einer Ausschüttung ein Anrecht auf einen Teil des ausgezahlten Gewinns. Überdies steht Aktionären, im Fall einer Kapitalerhöhung, ein Bezugsrecht zu, welches den vorrangigen Kauf von jungen Aktien ermöglicht.
Die klassischen Risiken, die Anleihegläubiger betreffen, gelten aber natürlich auch für Aktionäre. Aufgrund der höheren Schwankungsanfälligkeit bzw. einer höheren Volatilität, sowie der nachrangigen Behandlung im Falle einer Insolvenz bergen Aktien dennoch ein sehr viel höheres Risiko als Anleihen. Denn während dem Anleihegläubiger der Geschäftsverlauf des Emittenten, solang dieser noch solvent ist, relativ gleichgültig sein kann, hat der Aktionär sehr großes Interesse daran, dass sich das jeweilige Unternehmen wirtschaftlich gut entwickelt. Denn nur ein hervorragendes Geschäftsmodell gepaart mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung bietet die langfristige Chance auf steigende Aktienkurse.
Die Mischung macht den Unterschied
"Das einzige, was es beim Anlegen umsonst gibt, ist die Diversifikation", so der wohl bekannteste Spruch von Harry M. Markowitz. Zum Zweck der Portfolio-Optimierung entwickelte der US-Ökonom in den 50er-Jahren die sogenannte Kapitalmarkttheorie, die sich mit dem Zusammenspiel zwischen Ertrag und Risiko beschäftigt.
Mit Hilfe dieser Theorie konnte Markowitz aufzeigen, dass das Risiko einer Anlageklasse minimiert werden kann, wenn sich der Investor divers positioniert. "was lauf Markowitz umsonst ist, ist aber nicht die Diversifikation an sich, sondern der positive Effekt, den Anleger damit einkaufen. […] Durch eine breite Streuung ihres Kapitals können Investoren einerseits ihr Verlustrisiko reduzieren und andererseits ihre Renditechance erhöhen", so auch die Einschätzung des DWS-Fondsmanagers Henning Potstada.
Investoren sollten sich dabei jedoch nicht nur innerhalb einer Anlageklasse breit aufstellen, sondern ihr Vermögen über verschiedene Assets streuen. "Das wichtigste bei der Diversifikation ist jedoch die richtige Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, wie Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffe", so der DWS-Manager weiter.
Dementsprechend kann es sich für Anleger durchaus lohnen, wenn sie ihr Wertpapierdepot sowohl mit Anleihen als auch mit Aktien bestücken. Welche genaue Aufteilung zwischen diesen beiden Anlageklassen jedoch sinnvoll ist, kann nicht allgemeingültig beantwortet werden. "Eine allgemeingültige Regel wie ein Anleger sein Portfolio mit Aktien und [Anleihen] strukturieren soll, gibt es [..] nicht. Das hängt von der jeweiligen Person ab - ihren Anlagezielen, ihrem Anlagehorizont, ihrer Risikoneigung und ihrem Lebensalter", so Potstada in einem Bericht der DWS.
Die klassische Aktien-Anleihen-Faustformel ist obsolet
Die klassische Aktien-Anleihen-Faustformel "100 minus dem Alter", mit welcher sich die vermeintlich optimale Aktienquote berechnen lässt ist zwar allseits bekannt, jedoch längst nicht mehr zeitgemäß. Die Formel besagt, dass eine Person, die 30 Jahre alt ist, 70 Prozent ihres Anlagekapitals in Aktien und 30 Prozent in Anleihen investieren sollte.
Mit einer aktuellen Lebenserwartung in Deutschland von 78,6 Jahren bei Männern und 83,4 Jahren bei Frauen hat eine 30-jährige Person jedoch noch mindestens 48 oder 53 Jahre vor sich, was einen dreißigprozentigen Anleiheanteil unnötig erscheinen lässt. Denn für das größere Risiko, welches ein Investor mit Aktien über die Zeit auf sich nimmt, erhält er auch eine sogenannte Aktienprämie, die einen erheblichen Renditeunterschied mit sich bringt. Darüber hinaus ist es statistisch verifiziert, dass die großen Aktienindizes dieser Welt, wie zum Beispiel der S&P 500, innerhalb eines Anlagezeitraums von rund 10 Jahren noch nie einen Verlust erzielt haben.
Renditedifferenz zwischen Aktien und Anleihen
Investoren, die zwischen den Jahren 1925 und 2005 einen US-Dollar in langfristige US-Staatsanleihen investiert haben, erzielten nach 80 Jahren eine Summe von rund 71 US-Dollar, was einer jährlichen nominalen Rendite von 5,5 Prozent entspricht. Anleger, die ihren US-Dollar in diesem Zeitraum jedoch in einen S&P 500-ETF investiert haben, wären mit einer jährlichen nominalen Rendite von 10,4 Prozent auf ein Vermögen von 2.658 US-Dollar gekommen. Natürlich gab es im Jahr 1925 noch keine ETFs, dennoch zeigt der enorme Renditeunterschied, welche langfristigen Chancen der Aktienmarkt gegenüber dem Anleihemarkt bietet.
Aufgrund dieser Tatsache sollten Investoren nicht vor einer hohen Aktienquote zurückschrecken. Außerdem sorgt die aktuelle Niedrigzinsphase dafür, dass Anleihen guter Bonität, selbst ohne die Berücksichtigung der Inflationsrate, für Gläubiger ein prognostizierbares Verlustgeschäft darstellen.
Das ewige Dilemma zwischen Sicherheit und Rendite bzw. Aktien und Anleihen brachte in diesem Zusammenhang schon André Kostolany mit einem Satz sehr treffend auf den Punkt. "Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut essen will, kauft Aktien", so der 1999 verstorbene Börsenspekulant.
Zitat von Gast am 11. November 2022, 11:53 UhrAuf diese neun Aktien setzt ein ehemaliger Aktienchef von BlackRock, der damit rechnet, dass der Markt noch weiter fallen wird
Investoren und Aktionäre, die auf eine mildere Zinspolitik seitens der US-Notenbank gehofft hatten, waren durch die letzte Leitzinserhöhung Anfang November enttäuscht. "Ich versuche, unsere Botschaft klarzumachen", bekräftigte Notenbank-Chef Jerome Powell auf einer Pressekonferenz nach dem Treffen des Federal Open Market Committee (FOMC), "wir müssen einiges tun, bevor wir den Zinssatz erreichen, den wir für restriktiv halten". Das FOMC, das für Geld- und Währungspolitik zuständige Gremium der US-Notenbank, hat Anfang des Monats zum vierten Mal in Folge eine Leitzinssatzerhöhung um 75 Basispunkte angekündigt.
Powells Botschaft wirkte sich negativ auf den Aktienmarkt aus. Die S&P500-Aktie schloss am Tag der Ankündigung mit einem Minus von 2,5 Prozent. Bob Doll, Crossmark Global Investments CEO und ehemaliger Aktienchef von BlackRock, hatte vor der Pressekonferenz der Notenbank erwartet, dass die Aktienmarkterholung im Oktober, wie jede andere Markterholung, ihr Ende bald finde. Grund dafür sei seine eingetroffene Erwartung, dass die Federal Reserve an der restriktiven Geldpolitik festhalte.
Die Aktienmarkterholung kommt zum Ende
"Wir hatten eine gute Phase auf dem Aktienmarkt", sagte Doll, "Es ist der dritte zweistellige Kursgewinn seit dem Beginn der Börsenbaisse. Der wird, wie die ersten zwei, irgendwann enden." Viele glaubten, dass die Notenbank mit den Zinserhöhungen fertig seien. "Ich finde den Optimismus frühzeitig", erklärt Doll, denn frühere Bärenmärkte seien erst dann zu Ende gekommen, als der Leitzins die Inflationsrate überholt hätte. Der Leitzins sei momentan zwischen 3,75 Prozent, während der Verbraucherpreisindex im September auf 8,2 Prozent gestiegen sei.
Doll erwartet, dass der Abwärtstrend von S&P 500 bei ungefähr 3500–3600 enden werde, sollte es zu keiner schlimmen Rezession kommen. Der Index schaukelte in der ersten Woche von November zwischen 3800 und 3700. Auf der anderen Seite erwarte er auch keinen großen Aufwärtstrend und glaube zudem, dass die kommende Phase der Volatilität diejenigen frustrieren werde, die einen Bullen- oder Bärenmarkt erwarten.Investitionen in Qualitätsaktien werden sich lohnen
Der Aktienkurs werde nach Doll in der nahen Zukunft sich in einer engen Spanne bewegen, deswegen konzentriere er sich auf sogenannte Qualitätsaktien; Aktien von Unternehmen, die gute Erfolgsrechnungen, Bilanzen und Management Teams haben. "Ich glaube nicht, dass man würfeln und viel Risiko ins eigene Portfolio bringen sollte", so Doll. Er fokussiere sich daher auf gute, stabile Unternehmen, die vernünftige Preise oder gute Kapitalflüsse hätten. Die Dividendenrendite sei ihm wichtiger als die Dividendenentwicklung. Diese Voraussetzungen erfüllen für ihn aus dem Energiesektor ExxonMobil (XOM), ConocoPhillips (COP), und Marathon Petroleum (MPC).
"Das Angebot ist durch die USA eingeschränkt", sagte Doll in Bezug auf die weltweite Ölfördermenge, "wir haben das Potenzial, ein Ölproduzent zu sein, aber wir haben uns dagegen entschieden." Der typische Ölpreiszyklus, wie ihn Doll beschreibt, fange mit einem Preisanstieg an, "Energiekonzerne kassieren Gewinne. Sie fördern mehr Öl, bis das Angebot die Nachfrage übersteigt, und dann fällt der Preis automatisch wieder." Die Energiekonzerne "verhalten sich dieses Mal sehr diszipliniert", so der Finanz- und Wirtschaftsexperte, das sei für Investoren großartig.
Weitere Qualitätsaktien außerhalb des Energiesektors zählt Doll in Bereichen der nicht-zyklischen Basiskonsumgüter, der Gesundheitsvorsorge und der Ermessensausgaben auf. Er empfiehlt die Aktien des Lebensmittelproduzenten General Mills (GIS), die Aktien der Health Maintenance Organisation (HMO), Signa (CI), Elevance Health (ELV) und McKesson (MCK), sowie die Aktie der Baumarktkette Home Depot (HP).
Auf diese neun Aktien setzt ein ehemaliger Aktienchef von BlackRock, der damit rechnet, dass der Markt noch weiter fallen wird
Investoren und Aktionäre, die auf eine mildere Zinspolitik seitens der US-Notenbank gehofft hatten, waren durch die letzte Leitzinserhöhung Anfang November enttäuscht. "Ich versuche, unsere Botschaft klarzumachen", bekräftigte Notenbank-Chef Jerome Powell auf einer Pressekonferenz nach dem Treffen des Federal Open Market Committee (FOMC), "wir müssen einiges tun, bevor wir den Zinssatz erreichen, den wir für restriktiv halten". Das FOMC, das für Geld- und Währungspolitik zuständige Gremium der US-Notenbank, hat Anfang des Monats zum vierten Mal in Folge eine Leitzinssatzerhöhung um 75 Basispunkte angekündigt.
Powells Botschaft wirkte sich negativ auf den Aktienmarkt aus. Die S&P500-Aktie schloss am Tag der Ankündigung mit einem Minus von 2,5 Prozent. Bob Doll, Crossmark Global Investments CEO und ehemaliger Aktienchef von BlackRock, hatte vor der Pressekonferenz der Notenbank erwartet, dass die Aktienmarkterholung im Oktober, wie jede andere Markterholung, ihr Ende bald finde. Grund dafür sei seine eingetroffene Erwartung, dass die Federal Reserve an der restriktiven Geldpolitik festhalte.
Die Aktienmarkterholung kommt zum Ende
"Wir hatten eine gute Phase auf dem Aktienmarkt", sagte Doll, "Es ist der dritte zweistellige Kursgewinn seit dem Beginn der Börsenbaisse. Der wird, wie die ersten zwei, irgendwann enden." Viele glaubten, dass die Notenbank mit den Zinserhöhungen fertig seien. "Ich finde den Optimismus frühzeitig", erklärt Doll, denn frühere Bärenmärkte seien erst dann zu Ende gekommen, als der Leitzins die Inflationsrate überholt hätte. Der Leitzins sei momentan zwischen 3,75 Prozent, während der Verbraucherpreisindex im September auf 8,2 Prozent gestiegen sei.
Investitionen in Qualitätsaktien werden sich lohnen
Der Aktienkurs werde nach Doll in der nahen Zukunft sich in einer engen Spanne bewegen, deswegen konzentriere er sich auf sogenannte Qualitätsaktien; Aktien von Unternehmen, die gute Erfolgsrechnungen, Bilanzen und Management Teams haben. "Ich glaube nicht, dass man würfeln und viel Risiko ins eigene Portfolio bringen sollte", so Doll. Er fokussiere sich daher auf gute, stabile Unternehmen, die vernünftige Preise oder gute Kapitalflüsse hätten. Die Dividendenrendite sei ihm wichtiger als die Dividendenentwicklung. Diese Voraussetzungen erfüllen für ihn aus dem Energiesektor ExxonMobil (XOM), ConocoPhillips (COP), und Marathon Petroleum (MPC).
"Das Angebot ist durch die USA eingeschränkt", sagte Doll in Bezug auf die weltweite Ölfördermenge, "wir haben das Potenzial, ein Ölproduzent zu sein, aber wir haben uns dagegen entschieden." Der typische Ölpreiszyklus, wie ihn Doll beschreibt, fange mit einem Preisanstieg an, "Energiekonzerne kassieren Gewinne. Sie fördern mehr Öl, bis das Angebot die Nachfrage übersteigt, und dann fällt der Preis automatisch wieder." Die Energiekonzerne "verhalten sich dieses Mal sehr diszipliniert", so der Finanz- und Wirtschaftsexperte, das sei für Investoren großartig.
Weitere Qualitätsaktien außerhalb des Energiesektors zählt Doll in Bereichen der nicht-zyklischen Basiskonsumgüter, der Gesundheitsvorsorge und der Ermessensausgaben auf. Er empfiehlt die Aktien des Lebensmittelproduzenten General Mills (GIS), die Aktien der Health Maintenance Organisation (HMO), Signa (CI), Elevance Health (ELV) und McKesson (MCK), sowie die Aktie der Baumarktkette Home Depot (HP).