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Diese Aktie hat mir 528,00 Euro Dividende (!) bezahlt!

Dass mir eine Aktie 528 Euro Dividende bezahlt, ist weder alltäglich noch unbedeutend. Im Endeffekt ist das, soweit ich mein Portfolio überblicke, der größte Betrag, den ich im Rahmen der diesjährigen Dividendensaison erwarten kann. Dafür braucht es zugegebenermaßen eine Menge Qualität, damit ich eine solche Konzentration wage.

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© Bereitgestellt von The Motley Fool, IncDividendenkalender Dividendenaktien Dividendenstrategie monatliche Dividende

Um die einfache Antwort vorwegzunehmen: Die Aktie der Münchener Rück (WKN: 843002) hat mir jetzt 528 Euro Dividende bezahlt. Bei einer Ausschüttung von 11 Euro je Aktie besitze ich entsprechend 48 Anteilsscheine an dem DAX-Rückversicherer. Doch vergiss nicht: Nach der Dividendensaison ist vor der Dividendensaison. Und für mich spricht gerade sehr viel dafür, dass diese Aktie jetzt besonders attraktiv ist.

Die Aktie, die mir 528 Euro Dividende zahlte: Fast 5 % Rendite!

Fangen wir vielleicht mit den Basics an, die jeder Investor kennen sollte. Die Aktie der Münchener Rück hat mir nicht nur 528 Euro Dividende bezahlt. Nein, sondern im DAX handelt es sich zudem um einen der stärksten und stabilsten Ausschütter. Eine Historie mit seit dem Jahre 1969 ungekürzten Ausschüttungen ist eine starke Basis. Auch das Ausschüttungsverhältnis, das knapp über 50 % liegt, ist definitiv nicht unattraktiv. Potenzial zeigen unter anderem auch die Aktienrückkäufe, die das Management in Höhe von 1 Mrd. Euro für 2022 angekündigt hat. Damit können rund 3 % aller Aktien gekauft und eingezogen werden.

Die Aktie der Münchener Rück sehe ich daher als eine sehr stabile Basis, wenn es um eine starke Dividende geht. Aber auch als mehr: nämlich als eine Top-DAX-Aktie, die gerade jetzt wieder günstig bewertet ist. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei einem Wert von 10,7. Außerdem ist die Dividendenrendite mit 4,9 % fast erneut bei 5 %. Günstige Kennzahlen, die zeigen: Es geht eben nicht nur um die absolute Höhe oder um eine relativ gute Dividendenrendite. Nein, sondern um mehr.

Neben 528 Euro Dividende, die mir die Aktie des DAX-Rückversicherers bezahlt hat, glaube ich daher an solide bis moderat marktschlagende Gesamtrenditen. Mit einem ebenfalls moderaten Ergebniswachstum je Aktie im mittleren einstelligen Prozentbereich sollten über kurz oder lang höhere Bewertungen möglich sein. Zumal ein Marktumfeld mit steigenden Zinsen für die Versicherer und deren Renditepotenzial nicht verkehrt ist.

Nicht nur an die Ausschüttung denken

Dass mir die DAX-Aktie der Münchener Rück 528 Euro Dividende bezahlt hat, das ist natürlich für mich ein Highlight. Ein Highlight, das jeder Einkommensinvestor in unseren Breitengraden wohl gerne mitnimmt. Aber entscheidend ist, dass diese Aktie weitere Qualitäten wie eine günstige Bewertung, die Perspektive auf Wachstum und sogar Aktienrückkäufe besitzt.

Nach der Dividendensaison ist außerdem vor der Dividendensaison. Ich freue mich auch im nächsten Jahr wieder auf 528 Euro Dividende. Mindestens: Denn die Aussicht, dass dieser Wert weiter wächst, ist gewiss nicht schlecht.

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Oh Schreck: Verschwinden Netflix und PayPal von der Bildfläche?!

Netflix (WKN: 552484) und PayPal (WKN: A14R7U) sind zwei spannende Tech-Aktien, die jedoch zuletzt wirklich nicht erfolgreich gewesen sind. Zugegebenermaßen fiel diese Quartalsberichtssaison gemischter aus bei den beiden Namen. Aber unterm Strich lagen beide Aktien zwischenzeitlich um 70 % im Minus.
Börsencrash

Das führt zu aberwitzigen Bewertungsverhältnissen: PayPal ist derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 26 bewertet. Netflix hingegen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 20. Preiswerte Bewertungen, wenn du mich fragst. Wir dürfen schließlich nicht vergessen, dass der breite Markt die Chancen und die Risiken einpreist.

Wenn du mich fragst, hat dieses Bewertungsmaß ein Szenario für sich eingepreist: Netflix und PayPal können auch von der Bildfläche verschwinden, wenn es schlecht läuft. Aber wie wahrscheinlich ist ein solches Setting?

Netflix & PayPal: Zwei aussterbende Aktien?

Die Aktien von Netflix und PayPal auf diesen Bewertungen zu kaufen, dafür hätten Investoren vor einem Jahr oder teilweise noch im Spätherbst des Jahres 2021 viel gegeben. Heute und nach zwei Quartalen (Vierteljahren, nicht vierzig Jahren!) hat sich diese Aussicht eingetrübt. Ein langsameres Wachstum, teilweise rückläufige Zuschauerzahlen bei der Streaming-Aktie machten aus Wachstum plötzlich Value. Das ist momentan die Realität.

Mit der Skepsis gab es neue Perspektiven, die wir risikoseitig ebenso aufnehmen müssen. Zum Beispiel gehen einige Kritiker davon aus, dass Netflix aufgrund hoher Investitionen in Content entweder Grenzen bei der Profitabilität spüren wird. Oder aber weitere Marktanteile an Konkurrenten wie Walt Disney mit Disney+ verliert. Zudem sehen einige Analysten, dass der Streaming-Markt ideal bloß als Komplementärmarkt für größere Tech-Konzerne funktioniert. Das wäre ebenfalls ein Setting, das eine nachhaltige Veränderung für die Investitionsthese bedeuten kann.

Bei PayPal heißt es wiederum, dass der ehemalige Innovator selbst Gefahr läuft, von einer Disruption betroffen zu sein. Andere Fintechs, unter anderem Block, würden mehr in die Zukunft blicken und die Trends besser erkennen. Neuere digitale Lösungen stehen stark im Fokus sowie Megatrends wie das Krypto-Space und NFTs. Hier Schritt zu halten, kann schwieriger sein.

Aber was bedeutet das jetzt? Ist es wirklich ein realistisches Risiko, dass PayPal und Netflix in ihren Märkten an Relevanz verlieren? Oder dass sogar die Märkte irrelevant sind, wenn es um das Streaming geht?

Pessimismus von Realität trennen

Für mich sind die Aktien von PayPal und Netflix zwei ideale Beispiele, bei denen Investoren die Grenzen zwischen Realität und Pessimismus trennen müssen. Natürlich gilt es, konservativ auch Risiken einzuplanen. Das Beispiel Nokia bei Smartphones zeigt, dass kein Unternehmen mit jeder Entscheidung zeitlos ist. Aber bis dahin passiert noch eine ganze Menge und diese zwei Aktien sind hier bei Weitem noch nicht.

Im Gegenzug kann es sich anbieten, sich auch auf die Stärken zu konzentrieren: die Ökosysteme mit Hunderten Millionen von Nutzern. Oder auch die Wettbewerbspositionen, teilweise das Vertrauen, das man in die Marke einbringt. Bei dem Zahlungsdienstleister ist das ebenfalls nicht irrelevant.

Wenn wir all das in die Waagschale werfen und auf die Bewertung achten, so darf man sich durchaus fragen: Sind PayPal und Netflix zum Scheitern verdammt? Oder nicht vielleicht eher jetzt günstige Tech-Aktien mit einem soliden Chance-Risiko-Verhältnis für Investoren, die auf Qualität achten und bereit sind, lange zu investieren?

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Analyst warnt vor großem Crash: "Die Fed wird den Aktienmarkt nicht retten"

Die Marktteilnehmer wägen derzeit die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession tagtäglich neu ab. Die große Frage lautet, ob es die US-Notenbank Fed schafft, trotz der energischen Inflationsbekämpfung eine Rezession in den USA zu vermeiden. Laut Terence Wheat werde ein Konjunkturabschwung aber immer wahrscheinlicher - und ein Aktiencrash dürfte der Fed nicht ungelegen kommen.

Andrew Burton/Getty Images

© Bereitgestellt von Finanzen.netAndrew Burton/Getty Images

Terence Wheat ist Co-Leiter der Unternehmensanleihen-Sparte des Vermögensverwalters PGIM Fixed Income und hat bereits viele Marktphasen erlebt. Die aktuelle Lage sei aber besonders tückisch, er erwartet noch deutlich tiefere Aktienpreise. Wie begründet der Marktkenner seine pessimistische Prognose? Und wo sieht er trotz der vielfältigen Belastungsfaktoren attraktive Anlagemöglichkeiten?

Wheat: Inflation wird hoch bleiben

Ende Mai veranschlagten Marktbeobachter die Wahrscheinlichkeit einer Rezession bei durchschnittlich 15 Prozent, berichtet Wheat im Interview mit "cash". Seiner Meinung nach sei dies untertrieben, er hält das Stagflations-Szenario für deutlich wahrscheinlicher. Die Inflation werde nämlich aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten kaum abebben, die Unternehmen fänden immer schwieriger Mitarbeiter, auch die Löhne stiegen - die Wirtschaft könne infolgedessen "einknicken".

Zudem sei die tatsächliche Inflation noch höher als die offiziellen Raten, die sowohl in den USA als auch in der Eurozone bei circa acht Prozent liegen. Lebensmittel und Energie seien nämlich nicht in den Zahlen der Fed enthalten: "Die gespürte Inflation der Haushalte ist höher", betont Wheat. Die bereits zuvor hohe Inflation habe durch den Ukraine-Krieg und den dadurch gesteigerten Energiepreisen einen verhängnisvollen Auftrieb erlebt, so der US-Amerikaner.

Gewinnwachstum der US-Unternehmen haben Höhepunkt schon länger hinter sich

Derzeit fallen die Konjunkturdaten zur US-Wirtschaft trotz der hohen Inflationsraten noch hoffnungserweckend aus. Auch die Arbeitslosenzahlen sind in den USA mit 3,6 Prozent historisch niedrig. Jedoch ist sich Wheat sicher, dass die besten Zeiten vorerst vorbei seien. Bereits im dritten Quartal 2021 habe das Gewinnwachstum der Unternehmen seinen Höhepunkt erreicht. "Detailhändler haben gerade ihre Zahlen veröffentlicht und deren Margen leiden eindeutig. Gleichzeitig sind ihre Lagerbestände sehr hoch. Verlangsamt sich zukünftig auch der Konsum, werden auch die hohen Lagerbestände tendenziell zu niedrigeren Margen führen", befürchtet der Analyst. Der jüngste Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed (Beige Book) offenbarte nur noch ein "leichtes oder bescheidenes Wachstum" in den USA.

Konsumlevel aktuell noch hoch - aber das könnte sich ändern

Einen Konsumrückgang sieht Wheat nicht mehr als unwahrscheinliche Eventualität an, vielmehr ist dies inzwischen zu seinem Basisszenario gereift. Er sieht eine unmittelbare Verflechtung zwischen Konjunktur und der Entwicklung von Vermögenswerten auf den internationalen Märkten: "Die Wirtschaft, die Bilanzen der Unternehmen und die Konsumenten sind derzeit in einer guten Verfassung. Aber dies ist ein rückwärtsgerichteter Blick. Denn gleichzeitig drückt der Kursabfall bei Aktien, Anleihen und Kryptowährungen das Nettovermögen der Konsumenten." Dies werde sich früher oder später auch im Konsumentenverhalten widerspiegeln. "NorthernFinance" zufolge besitzt tatsächlich mehr als die Hälfte der US-Amerikaner Aktien beziehungsweise Aktienfonds. Die Entwicklung der US-Börsen hat somit einen erheblichen Einfluss auf die Vermögensverhältnisse von Millionen Menschen in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Wheat: Die Fed hat zu lange gezögert

Es gab zuletzt viele Investoren, die die Verantwortlichkeit für die hohe Inflation sowie die Möglichkeit einer Rezession bei der US-Notenbank sehen. So warf US-Hedgefondsmanager Bill Ackman der Fed vor, ihren Job nicht richtig zu machen. CNBC-Marktexperte Jim Cramer ist der Meinung, der Fed-Chef Jerome Powell "irrt sich, was die Inflation angeht". Keith McCullough sieht sogar historische Parallelen und kommt zum Schluss, die "Fed vergeigt es immer".

Wheats Urteil zur Fed-Politik seit 2020 fällt ebenfalls negativ aus: "Die Fed hat sich dem Problem zu spät angenommen. Jetzt versucht sie, vorwärtszumachen." Die Folge werde vermutlich eine Rezession sein. Denn: Es sei wenig plausibel, anzunehmen, dass die Fed von einer energischen Leitzinsanhebung Abstand nimmt, um die Konjunktur zu schützen. "Eine harte Landung der Wirtschaft ist wahrscheinlicher als eine weiche", lautet das Fazit des Marktexperten.

"Für die Fed ist es in Ordnung, wenn die Aktienmärkte noch tiefer fallen"

Die Krux in Bezug auf die Inflationsbekämpfung der US-Zentralbank: Der Fed käme der Abverkauf an den Börsen sehr gelegen, denkt Wheat. "Da die Fed aber die Inflation wirklich bekämpfen will, ist es für sie in Ordnung, wenn die Aktienmärkte noch tiefer fallen. Die Fed hat die Inflation in den letzten 30 Jahren unter Kontrolle gehalten. Das hat zu einer florierenden Wirtschaft geführt. Und ich denke, dass sie die Inflation aggressiv bekämpfen wird, bis zu dem Punkt, an dem sie uns mit Sicherheit in eine Rezession führt", führt Wheat aus. Ein Abverkauf der Aktien nehme nämlich die überschüssige Liquidität aus den Märkten und bremse die Dynamik der Konjunktur, die sich in den vergangenen Monaten durch eine erhöhte Geldmenge mit gleichzeitiger Rohstoffknappheit überhitzt habe.

Wo Wheat Chancen sieht

Angesichts seiner trüben Zukunftserwartungen ist es kaum überraschend, dass Wheat derzeit vom Aktienkauf abrät. Man könne noch nicht davon ausgehen, dass die Börsen ihren Boden gefunden hätten, vielmehr erwartet er noch tiefere Kursstände. Chancen sieht der Anleihenkenner bei den Bonds von US-Grossbanken. "Diese sind deutlich günstiger als jeder andere Sektor, der ein ähnliches Rating hat. Wir finden, dass diese Anleihen wertvoll sein können, weil es sich um sehr starke Unternehmen mit guten Bilanzen handelt", empfiehlt Wheat. Langfristig gebe es auch "eine Menge guter Werte bei 30-jährigen Anleihen von Industrieunternehmen mit einem BBB-Rating". Aber: Es sei "zum gegenwärtigen Zeitpunkt für einen Zukauf noch zu früh". Zuvor müssten sich die Konjunkturerwartungen aufklaren.Redaktion finanzen.net

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Kursrutsch im Dax geht weiter - Sorge vor Rezession

Zinserhöhungen in den USA, Lockdowns in China und der Krieg in Osteuropa: Der Deutsche Aktienindex verliert weiter an Wert. In Frankfurt steigt die Sorge vor einer Rezession.

Nach den heftigen Kursverlusten zum Wochenausklang geht am Aktienmarkt der Ausverkauf weiter. Angesichts einer hohen Inflation, Zinsangst und damit verbundenen Rezessionssorgen scheint derzeit keine Besserung in Sicht. Der Dax verlor im frühen Handel 1,61 Prozent auf 13.541 Punkte. Das Mai-Tief von 13.380 Punkten rückt näher. Der MDax sank am Montagvormittag um 1,59 Prozent auf 28.311 Zähler. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx lag klar im Minus mit 1,8 Prozent.

Nachdem am Freitag in den USA eine Teuerung auf dem höchsten Stand seit rund 40 Jahren vermeldet wurde, sorgen sich Marktteilnehmer davor, dass weitere und schnellere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed folgen könnten. Am Mittwoch steht die nächste Zinssitzung der Fed auf der Agenda, bei der weitere geldpolitische Straffungen als ausgemacht gelten. Entscheidend dürfte aber sein, ob die Währungshüter noch stärker aufs Tempo drücken als bisher erwartet.

Als zusätzliche Sorge kommen drohende Lockdowns in China hinzu, wo am Wochenende in Peking und Shanghai wegen erneuter Coronaausbrüche Massentests durchgeführt wurden. Die Befürchtung ist, dass die Covid-Strategie der Wirtschaft und den globalen Lieferketten weiter schadet.

»Zwar gab es in Shanghai zuletzt weitreichende Lockerungen«, heißt es in dem Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. »Sollte es aber erneut zu Lockdowns solcher Größenordnungen in China kommen, dann wären verschärfte Lieferengpässe und eine weitere Verlangsamung des Welthandels nicht auszuschließen.«

Ein Risiko für die Konjunktur bleibt der russische Krieg gegen die Ukraine. »Die deutsche Wirtschaft hat sich nach dem Kriegsschock vorerst stabilisiert«, schrieb das Ministerium zwar. »Dennoch ist die Unsicherheit seit Kriegsbeginn nach wie vor hoch.«

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Aktien: Ausverkauf bei deutschen Bankwerten: Deutsche Bank und Commerzbank verlieren zweistellig

Deutliche Kursverluste am Donnerstag. Foto: dpadata-portal-copyright=

© Bereitgestellt von HandelsblattDeutliche Kursverluste am Donnerstag. Foto: dpadata-portal-copyright=

Anleger werfen Bank-Titel am Donnerstagnachmittag aus dem Depot. Besonders hart trifft es die Deutsche Bank, deren Vorstand auf Compliance-Probleme reagiert.

Anleger an den europäischen Börsen haben sich am Donnerstag im großen Stil von Bank-Aktien getrennt. In einem allgemein nervösen Marktumfeld fielen die Aktien der Finanzinstitute ab dem Nachmittag stark.

Besonders hart traf es die deutschen Großbanken. Die Deutsche Bank verlor mehr als zwölf Prozent auf 8,51 Euro. Die Aktie hat seit ihrem im Februar erreichten Allzeithoch somit mehr als 40 Prozent verloren. Die im MDax der mittelgroßen deutschen Werte notierte Aktie der Commerzbank notierte fast zwölf Prozent schwächer bei 7,34 Euro. Hier beträgt das Minus verglichen mit dem Jahreshoch mehr als 20 Prozent.

Auslöser für den Kurssturz waren vor allem die wachsenden Ängste vor einer Rezession. Diese Furcht treibt die Aktionäre deutscher Banken besonders um, weil Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angesichts des Rückgangs der Gas-Lieferungen aus Russland die zweite Stufe das Notfallplans Gas aktiviert hat.

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession gerade erst auf 50 Prozent beziffert. Am Donnerstag warnten eine Reihe von Ökonomen vor einer schweren Wirtschaftskrise in Deutschland.

Im Frühjahr hatten die Banktitel noch von der Hoffnung auf eine Zinswende profitiert. Die Europäische Zentralbank ist dabei ihre Geldpolitik zu verschärfen und sich aus der Ära der Minuszinsen zu verabschieden. Für die Banken könnte das höhere Erträge bedeuten. Im Februar notierten die Aktien der Deutschen Bank noch bei deutlich über 14 Euro, und die der Commerzbank bei über neun Euro.

Angst vor Kreditausfällen

Doch in den vergangenen Tagen und Wochen wurden die Rezessionsängste immer dominanter. Jetzt treibt die Investoren die Angst um, dass die Kunden der Banken bei einer längeren und tiefen Rezession ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können.

Neben den gesamtwirtschaftliche Risiken kämpft die Deutsche Bank auch mit hausgemachten Compliance Problemen. Am Donnerstag berichtete die „Financial Times“ als erste, dass der zehnköpfige Vorstand der Bank auf einen kleinen Teil seines Bonus verzichtet, es geht um jeweils 75.000 Euro. Bei Sewing macht das 1,4 Prozent seiner Prämie von insgesamt 5,2 Millionen Euro aus, die wiederum Teil des Gesamtgehaltspakets von 8,8 Millionen Euro ist. Insider sprechen von einem symbolischen Akt, mit dem der Vorstand auf die sogenannte „WhatsApp-Affäre“ reagiere.

Die Bank hat sich Ärger mit der Aufsicht wegen der weit verbreiteten Nutzung privater Kommunikationskanäle wie WhatsApp unter den Mitarbeitern eingehandelt hat. Das Geldhaus ist eines von mehreren Finanzunternehmen, gegen das die US-Behörden wegen der Nutzung privater Kommunikationskanäle ermittelt, die nicht archiviert werden können. An den Ermittlungen der Behörden habe sich durch den Bonusverzicht nichts geändert, heißt es in Finanzkreisen.

Dazu kommen weitere unerledigte Affären. Ende April durchsuchten Fahnder der Staatsanwaltschaft, des Bundeskriminalamts und Beamte der Bafin das Geldhaus wegen des Verdachts auf Mängel bei der Geldwäschebekämpfung. Hintergrund der Aktion waren Geschäfte des ehemaligen syrischen Vizepräsidenten Rifaat al-Assad.

Andere Bank-Aktien verlieren ebenfalls

An anderen europäischen Handelsplätzen fiel das Minus bei den Banken etwas geringer aus als in Deutschland. Titel der BNP Paribas und der Société Générale verloren in Paris 4,7 beziehungsweise 5,5 Prozent. Anteile der Banco Santander fielen in Madrid um 3,1 Prozent. In Mailand büßten Unicredit und Intesa Sanpaolo zwischen zwei und 3,3 Prozent ein. Der europäische Brancheindex, der all diese Institute und noch weitere abbildet, sank um 4,3 Prozent.

Neben den wachsenden Rezessionsängsten reagieren die Kurse auch auf die dadurch ausgelöste Reaktion an den Anleihemärkten. Dort zogen die Kurse am Donnerstag deutlich an. Im Gegenzug sanken die Renditen.

Zehnjährige Bundesbonds rentierten am Abend mit 1,4325 Prozent. Dabei hatte die Rendite zuletzt gar die Marke von 1,9 Prozent übertroffen. Zehnjährige US-Staatsanleihen werfen 3,048 Prozent ab nach zuletzt bis zu 3,5 Prozent.

Die steigenden Renditen am Anleihemarkt sind ein Abbild der Zinswende der Notenbanken weltweit. Viele Zentralbanken haben die Zinsen in den vergangenen Monaten deutlich angehoben, darunter die US-Notenbank Fed. Die Europäische Zentralbank wird im Juli nachziehen.

Banken gelten als wesentliche Profiteure steigender Zinsen und Renditen, weil sie so ihre Erträge im Kreditgeschäft steigern. Die gegenläufige Entwicklung der Renditen am Donnerstag lastet entsprechend auf den Aktienkursen.

Anleger und Marktexperten fürchten außerdem, dass die Notenbanken mit einem zu aggressiven Vorgehen die Konjunktur abwürgen. Das wiederum würde auch im Bankensektor verstärkt zu Kreditausfällen führen – und die Kurse zusätzlich belasten.

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Siemens muss wegen Siemens Energy Milliarden abschreiben - Jahresprognose wackelt

Die Probleme bei der spanischen Windkrafttochter Siemens Gamesa schlagen über Siemens Energy bis zum Mutterkonzern Siemens durch. Der muss eine Milliardenabschreibung vornehmen. Rote Zahlen drohen.

Siemens muss wegen Siemens Energy Milliarden abschreiben - Jahresprognose wackelt

© Frank Rumpenhorst / dpaSiemens muss wegen Siemens Energy Milliarden abschreiben - Jahresprognose wackelt

Nach dem Kursverfall von Siemens Energy muss der Münchener Siemens-Konzern Milliarden auf seine Beteiligung an dem Energietechnikunternehmen abschreiben. Mit einem Schlusskurs von 13,99 Euro am Donnerstag liege der Marktwert des 35-prozentigen Anteils deutlich unter dem Buchwert, teilte Siemens mit. Dies führe zu einer außerordentlichen Abschreibung, die das Ergebnis im gerade abgelaufenen dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 mit rund 2,8 Milliarden Euro belasten werde.

Damit könnte Siemens in diesem Zeitraum in die roten Zahlen rutschen und gezwungen sein, seine Jahresprognose zu stutzen. Die Quartalszahlen und "deren Auswirkungen auf den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr" werde Siemens am 11. August veröffentlichen, hieß es in der nach Börsenschluss herausgegebenen Pflichtmitteilung. Daten von Refinitiv zufolge erwarteten Analysten bisher einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden Euro im dritten Quartal. Ein Siemens-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Siemens Energy kämpft seit Längerem mit Problemen bei der spanischen Windkrafttochter Siemens Gamesa. Im Mai dampfte der Konzern seine Prognose ein und kündigte die vollständige Übernahme von Siemens Gamesa an, um dort besser durchgreifen zu können. Dennoch hat Siemens Energy seit Anfang des Jahres knapp 40 Prozent seines Börsenwertes verloren. Die Sanierung der spanischen Tochter werde Jahre dauern, hatte Siemens-Energy-Chef Christian Bruch gewarnt.

Im zweiten Quartal hatte Siemens einen Nettogewinn von 1,2 Milliarden Euro verbucht, ein Rückgang um 49 Prozent, weil dem Konzern unter anderem die Sanktionen in Russland zusetzten. Für das Gesamtjahr sagte Siemens bisher eine Steigerung des Gewinns je Aktie auf 8,70 bis 9,10 Euro voraus.

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Kursverlust von 82 bis 92 %: 3 Tech-Aktien, die die Profis gerade einsacken

Kursverlust von 82 bis 92 %: 3 Tech-Aktien, die die Profis gerade einsacken

© Bereitgestellt von The Motley FoolKursverlust von 82 bis 92 %: 3 Tech-Aktien, die die Profis gerade einsacken
  • Die größten Vermögensverwalter haben ihre Positionen in drei angeschlagenen Wachstumsaktien im ersten Quartal aggressiv ausgebaut.
  • Trotz des Optimismus der Profis stehen diese schnelllebigen Unternehmen vor einigen hohen Hürden.

Dies war bislang eines der schwierigsten Jahre für die Wall Street und die Anleger. In den rund fünf bis sieben Monaten, seit alle drei großen US-Indizes ihre Allzeithochs erreicht haben, sind der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 und der Nasdaq Composite um 19, 24 bzw. 34 % gefallen.

Die erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten war besonders grausam gegenüber Tech-Wachstumswerten, die weitgehend für die monströse Rallye seit März 2020 verantwortlich waren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die einstigen Techaktien-Darlings zwischen 50 und mehr als 90 % von ihren Rekordhochs eingebüßt haben.

Trotzdem können manche Vermögensverwalter nicht genug von diesen angeschlagenen Unternehmen bekommen. Ausgehend von den Formularen 13F, die bei der Securities and Exchange Commission eingereicht wurden, haben drei Profis im ersten Quartal aktiv technologieorientierte Wachstumswerte aufgekauft. Selbst wenn diese Aktien 82 bis 92 % unter ihren Allzeithochs liegen, wird hier gerade wieder richtig zugeschlagen.

Shopify: 82 % unter Allzeithoch

Das erste technologieorientierte Unternehmen, das einen Rückschlag erlitten hat und dennoch bei erfolgreichen Vermögensverwaltern beliebt bleibt, ist die E-Commerce-Plattform Shopify (WKN: A14TJP). Ken Fisher von Fisher Asset Management kaufte im ersten Quartal 201.665 Aktien von Shopify, womit sich der Anteil seines Fonds Ende 2021 mehr als verfünffacht hat.

Die Aktien von Shopify sind seit ihrem Allzeithoch von 1.762,92 US-Dollar Mitte November um atemberaubende 82 % eingebrochen. Skeptiker scheinen über die Kombination aus Inflation und anhaltenden Lieferkettenproblemen besorgt zu sein.

Eine historisch hohe Inflation in den USA, gepaart mit pandemiebedingten Lieferunterbrechungen, könnte Verbraucher mit niedrigem und mittlerem Einkommen hart treffen. Dies wiederum könnte sich negativ auf das Wachstum neuer Abonnenten und den Wunsch bestehender Händler auswirken, auf Dienste umzusteigen, die Shopify höhere Betriebsmargen einbringen.

Die Bewertung von Shopify war wohl auch schlicht zu hoch. Selbst nach einem Kurseinbruch von 82 % wird das Unternehmen zu mehr als dem Vierfachen der Umsatzprognose der Wall Street für 2023 und dem weit über 100-Fachen des Konsensgewinns pro Aktie bewertet. In Bärenmärkten ist es nicht ungewöhnlich, dass die Wall Street und die Anleger Unternehmen, die mit niedrigen Gewinnmultiplikatoren gehandelt werden, kritischer gegenüberstehen.

Es ist jedoch schwer, den Erfolg zu ignorieren, den Shopify beim Ausbau seines Ökosystems hat. Selbst als sich die Umsätze im Online-Einzelhandel in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 und bis ins Jahr 2022 normalisierten, wuchs der Bruttowarenwert auf der Plattform des Unternehmens weiterhin im zweistelligen Prozentbereich. Shopify hat zuvor geschätzt, dass das Unternehmen einen adressierbaren Markt von 153 Mrd. US-Dollar vor der Haustür hat, der nur aus kleinen Unternehmen besteht.

Die Reinvestition in sein Ökosystem kann das langfristige Wachstumspotenzial des Unternehmens und die Attraktivität für Händler steigern. So hat das Unternehmen beispielsweise im Juni 2021 einen BNPL-Dienst (Buy Now, Pay Later) mit dem Namen Shop Pay eingeführt. Dieser BNPL-Service, der nun auch die Möglichkeit der monatlichen Zahlung bietet, hat seinen Anteil am BNPL-Markt in den USA steigen lassen.

Während ich langfristig einen enormen Wert im Betriebsmodell von Shopify sehe, vermute ich, dass es weiter holprig bleibt, bis der letzte geldpolitische Straffungszyklus der Federal Reserve abgeschlossen ist.

Coinbase Global: 86 % unter Allzeithoch

Ein weiteres technologieorientiertes Unternehmen, das einen Großteil seines Wertes verloren hat, aber weiterhin von milliardenschweren Vermögensverwaltern gekauft wird, ist die Kryptowährungsbörse und das Ökosystem Coinbase Global (WKN:A2QP7J). Im ersten Quartal kaufte Jeff Yass von Susquehanna International 622.497 Aktien von Coinbase und erhöhte damit seine Beteiligung an dem Unternehmen um 271 % gegenüber dem Dezemberquartal.

Die Faszination von Susquehanna für Coinbase hat wahrscheinlich mit der dominanten Performance des Unternehmens im Jahr 2021 zu tun. Als das Jahr zu Ende ging, hatte Coinbase 278 Mrd. US-Dollar an Vermögenswerten auf seiner Plattform, 11,4 Millionen monatlich transagierende Nutzer und verdiente schließlich 14,50 US-Dollar pro Aktie. Coinbase ist ganz klar die vertrauenswürdigste Börse im Kryptobereich und eine der direktesten Möglichkeiten für Investoren, von der Euphorie der digitalen Währung zu profitieren.

Es gibt jedoch auch eine Reihe von Warnsignalen, die erklären, warum die Aktien des Unternehmens seit ihrem Allzeithoch am Vortag um 86 % eingebrochen sind. Zum Beispiel ist ein erheblicher Teil der Handelseinnahmen von Coinbase seit jeher an Bitcoin und Ethereum gebunden. Anstatt sich auf Innovationen zu verlassen, ist Coinbase effektiv an das emotionale Auf und Ab gebunden, das die größten digitalen Währungen der Kryptomärkte bewegt.

Hinzu kommt, dass der Kryptowährungsraum derzeit einen eigenen Crash erlebt. Als Bitcoin das letzte Mal 80 % seines Wertes einbüßte, halbierten sich die Einnahmen von Coinbase effektiv.

Die größere Sorge bei Coinbase ist vielleicht, dass es keine echte Eintrittsbarriere in den Kryptowährungsaustauschraum gibt. Jede Plattform könnte die Transaktionsgebühren von Coinbase unterbieten, um Trader wegzulocken. Wir waren Zeuge eines ähnlichen Preiskriegs bei Online-Aktienmaklern, der schließlich dazu führte, dass diese Maklerunternehmen die Provisionen ganz abschafften.

Ich erwarte, dass der Druck auf die operativen Margen im Laufe der Zeit weiter zunehmen wird, was Coinbase zu einer Aktie macht, die man meiden sollte.

Redfin: 92 % unter Allzeithoch

Eine dritte technologieorientierte Aktie, die es heftig erwischt hat, aber weiterhin auf dem Radar der Fondsmanager ist, ist Redfin (WKN: A2DU22). Chase Coleman von Tiger Global Management kaufte im ersten Quartal 1.839.324 Aktien von Redfin, womit er die Position seines Fonds von gerade einmal 15.000 Aktien, die er Ende 2021 hielt, deutlich erhöhte.

Unter den drei hier aufgeführten Unternehmen ist Redfin wohl das schlimmste Desaster. Seit dem Allzeithoch von mehr als 98 US-Dollar sind die Aktien des Unternehmens um unfassbare 92 % gefallen. Skeptiker sind eindeutig besorgt, dass die 30-jährigen Hypothekenzinsen, die vor Kurzem die 6-%-Marke überschritten haben, dem ehemals heißen Immobilienmarkt schlimm zusetzen werden.

Ein weiteres Problem für Redfin ist, dass das Unternehmen seine Rentabilität zugunsten der Ausweitung seines Marktanteils geopfert hat. Das ist ein Kompromiss, den die Wall Street in Zeiten der Hausse gerne in Kauf nimmt. In Bärenmärkten gewinnen die Gewinn- und Verlustrechnungen jedoch an Bedeutung. Da Redfin ziemlich viel Geld verliert, besteht die Möglichkeit, dass das Unternehmen irgendwann in der Zukunft zusätzliches Kapital aufnehmen muss.

Andererseits bringt Redfin klar erkennbare Wettbewerbsvorteile mit. Während herkömmliche Immobilienfirmen 2,5 oder 3 % Provision/Vermittlungsgebühr verlangen, berechnet Redfin seinen Kunden 1 oder 1,5 %. Ein Unterschied von bis zu 2 Prozentpunkten entspricht einer Kostenersparnis von mehr als 7.800 US-Dollar für Verkäufer, wenn man von einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 391.200 US-Dollar für Häuser in den USA im April ausgeht.

Darüber hinaus bietet Redfin einen Grad an Personalisierung, den nur wenige, wenn überhaupt, andere Immobilienunternehmen bieten können. Das Unternehmen verfügt über ein erfolgreiches iBuying-Programm, bekannt als RedfinNow, mit dem Häuser gekauft werden können und das den Ärger und das Feilschen erspart, das normalerweise damit verbunden ist. Der Concierge-Service von Redfin hilft Verkäufern dabei, den Wert ihrer Häuser zu maximieren, indem er sie bei Modernisierungen berät und sich um das Staging kümmert.

Obwohl Redfin mit dem schwierigsten Immobilienmarkt seit über einem Jahrzehnt konfrontiert ist, deuten seine Marktanteilsgewinne darauf hin, dass es ein langfristiger Gewinner sein könnte.

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Rheinmetall Absturz - Wie kann es jetzt weitergehen?

Seit Beginn des Russland-Ukraine Krieges war Rheinmetall wohl die heißeste Aktie in den Medien. Nicht ohne Grund. Seit der Ankündigung der Bundesregierung ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bereitzustellen, war der Run auf die deutschen Waffenhersteller groß. Das gewichtigste Unternehmen ist und war Rheinmetall mit Hauptsitz in München. Von einem Kurs rund um 87 Euro schoss man innerhalb weniger Tage auf knapp 160 Euro. Doch damit nicht genug. Je mehr über das Sondervermögen bekannt wurde, desto mehr steig die Aktie des Herstellers von Panzern, Radarfahrzeugen, Munition u. v. m. In der Spitze erreichte die Aktie einen Kurs von 227 Euro, was einer Kursexplosion von 160 Prozent innerhalb weniger Wochen entspricht. Doch nun scheinen die Anleger ihre Gewinne in dieser schwierigen Marktphase zu sichern und trieben den Kurs alleine gestern um in der Spitze 12 Prozent nach unten. Wie geht es jetzt weiter für den Waffenhersteller?

Rheinmetall Absturz - Wie kann es jetzt weitergehen?

© Rheinmetall AGRheinmetall Absturz - Wie kann es jetzt weitergehen?
Rheinmetall: Gut gerüstet für die Auftragswelle

© Rheinmetall AGRheinmetall: Gut gerüstet für die Auftragswelle

Schlechte Zahlen - Gute Aussichten

Was das Zahlenwerk des Industrieunternehmens angeht, so befindet man sich seit 2019 eigentlich auf einem absteigenden Ast. Den Vor-Corona-Umsatz in Höhe von 6,26 Milliarden Euro und eine Gewinnmarge von 5,34 Prozent konnte man in 2021 nicht erreichen. Auch im ersten Quartal 2022 lief es eher dürftig und nicht einmal die Vorjahresquartalszahlen konnten gehalten werden.

Allerdings wird an der Börse die Zukunft gehandelt und hier spielt natürlich das Sondervermögen der Bundesregierung eine entscheidende Rolle. Bis zu 12 Milliarden Euro könnten als Aufträge an Rheinmetall fließen, was bei einer aktuellen Gewinnmarge von 5,14 Prozent einem Gewinn von 617 Millionen Euro würde. Mit der aktuellen Marktkapitalisierung von 9 Milliarden also ein gewichtiger Grund für die enorme Wertsteigerung der Rheinmetall-Aktie.

Ausblick für die Rheinmetall-Aktie

Rheinmetall war charttechnisch und fundamental "reif" für den gestrigen Abverkauf. Die Konsolidierung einer zu heiß gelaufenen Aktie ist zumeist die Basis für eine weitere positive Kursentwicklung, weswegen Aktionäre nicht direkt in Panik verfallen müssen. Fundamental kann Rheinmetall ganz sicher von der Deglobaliserung und Aufrüstung der neuen Welt profitieren, wer hier aber anlegen will, sollte sich darüber klar sein, dass schon einiges davon im Kurs eingepreist sein dürfte. Die Aktie dürfte also möglicherweise einige Zeit auf den nächsten Ausbruch warten müssen. Die BÖRSE ONLINE-Redaktion empfahl die Rheinmetall-Aktie zuletzt am 30. Juni 2022 mit einem Kursziel von 270 Euro und einem Stoppkurs bei 149 Euro. Da der Stopp noch lange nicht tangiert wurde, gilt die Kauf-Empfehlung - unter den oben genannten Hinweisen - weiterhin.

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Coinbase-Aktie +14 %:Coinbase und BlackRock wollen professionellen Händlern Bitcoin-Investments anbieten

BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, tut sich mit der Krypto-Börse Coinbase zusammen, um institutionellen Investoren einen Einstieg in die Kryptowelt zu erleichtern.

Thomas Lohnes/Getty Images

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Coinbase und BlackRock kündigen Bitcoin-Handel für professionelle Händler an

Der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock bietet seinen Kunden nun einen Einstieg in den Kryptomarkt. Für BlackRocks Handelsplattform Aladdin, die sich an institutionelle Anleger richtet, will man nun auch Bitcoins zum Kauf anbieten. Möglich wird dies durch eine Kooperation mit der Krypto-Börse Coinbase. Über eine Schnittstelle mit deren Plattform Coinbase Prime, über die professionelle Händler Kryptowährungen kaufen und verkaufen können, soll der Krypto-Handel für BlackRock-Kunden vereinfacht werden. Dazu müssen diese jedoch sowohl bei der Aladdin-Plattform, als auch bei Coinbase Prime als Nutzer gelistet sein, heißt es in einer Mitteilung von Coinbase. Andere Kryptowährungen sollen jedoch noch nicht verfügbar sein.

Nachfrage nach Krypto-Anlagen vorhanden

"Unsere institutionellen Kunden sind zunehmend daran interessiert, sich an den Märkten für digitale Vermögenswerte zu engagieren und konzentrieren sich darauf, wie sie den operativen Lebenszyklus dieser Vermögenswerte effizient verwalten können", äußerte sich Joseph Chalom, Global Head of Strategic Ecosystem Partnerships bei BlackRock, zur Kooperation mit der Krypto-Größe. Erst im Frühling erklärte Konzernchef Larry Fink in einem Aktionärsschreiben, dass man bei seinen Kunden ein vermehrtes Interesse nach Digitalwährungen feststelle und daher prüfe, wie man in den Markt um Bitcoin & Co. einsteigen könne.

Zweite Chance für institutionelle Investoren?

Zwar stand der Kryptomarkt in diesem Jahr bereits deutlich unter Druck, was am Debakel um Terra/LUNA, den mittlerweile insolventen Krypto-Lender Celsius sowie einer generellen Unsicherheit an den Kapitalmärkten liegt, im vergangenen Jahr standen digitale Währungen bei institutionellen Investoren aber hoch im Kurs. So kündigte der E-Autobauer Tesla Anfang des vergangenen Jahres an, 1,5 Milliarden US-Dollar in das Krypto-Urgestein gesteckt zu haben. Bei der letzten Bilanzvorlage teilte der Konzern von Elon Musk aber mit, dass man sich mittlerweile von 75 Prozent der Bitcoin-Bestände getrennt habe. MicroStrategy-Chef Michael Saylor tritt jedoch nach wie vor als Bitcoin-Bulle in der Öffentlichkeit auf und kauft im Namen des Software-Anbieters immer wieder große Mengen der Digitalmünzen nach.

Für die Coinbase-Aktie geht es im NASDAQ-Handel zeitweise um 18,12 Prozent nach oben auf 95,46 US-Dollar. BlackRock-Titel steigen an der NYSE derweil um 0,62 Prozent auf 694,81 US-Dollar
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Aktien: 1 Wachstumswert zum Ausverkaufspreis

Viele Anleger sind sich derzeit unsicher, ob sie in Aktien investieren sollten oder eher nicht. So könnte der aktuelle Kursanstieg eine sogenannte Bärenmarktfalle sein, was bedeutet, dass die Kurse anschließend noch tiefer fallen.

Mit Aktienanalysen in Aktien investieren

© Bereitgestellt von The Motley FoolMit Aktienanalysen in Aktien investieren

Doch wahre Investoren interessieren sich wenig für die allgemeine Marktentwicklung, Inflation, Zinsen oder gar Wirtschaftsprognosen. Warren Buffett und Peter Lynch konzentrieren sich stets auf einzelne Unternehmen. Besitzen sie ein gutes Geschäft mit langfristiger Wachstumsperspektive und eine günstige Bewertung, kaufen sie.

Warum sollten sie auch auf eine Markterholung warten? Dann sind die meisten günstigen Aktien meist schon wieder stark gestiegen. Natürlich gibt es aber auch immer die Möglichkeit eines Fehlinvestments, weshalb wir die Käufe streuen sollten.

Ein Beispiel sind Boston Beer (WKN: 898161)-Aktien.

Bier-Aktien setzen Rahmenbedingungen zu

Das Unternehmen wurde durch seine Hard-Seltzer- und Craft-Beer-Getränke bekannt. Mittlerweile vertreibt der Konzern aber auch weitere alkoholische Getränke sowie Eistee. Zu den Marken gehören Samuel Adams, Twisted Tea, Truly Hard Seltzer, Angry Orchard, Dogfish Head, Angel City, Coney Island und Concrete Beach.

Boston Beer verkauft seine Produkte über circa 400 Großhändler in den USA und über internationale Großhändler, die sie an Lebensmittelgeschäfte, Bars, Spirituosengeschäfte oder Restaurants weiterverkaufen. Neben den USA vertreibt der Konzern seine Produkte auch in Kanada, Europa, Israel, Australien, Neuseeland, der Karibik, im Pazifikraum, in Mexiko sowie in Mittel- und Südamerika.

Bis zum Jahr 2020 stieg der Gewinn kontinuierlich auf 192 Mio. US-Dollar an. Doch im vergangenen Jahr (2021) fiel er plötzlich auf 14,55 Mio. US-Dollar. Dem Unternehmen setzen die Pandemiefolgen und anschließend eine hohe Inflation zu. Die Kosten stiegen so sehr, dass Boston Beer zwischenzeitlich in einigen Quartalen sogar einen Verlust ausweisen musste.

Erste Besserungszeichen erkennbar

Der Absatz begann 2021 ebenfalls zu sinken, doch die Kosten blieben weitgehend unverändert. Die Aktien erlebten einen herben Absturz von 1.080 auf derzeit nur noch 368,20 Euro (04.08.2022). Nun sind sie nicht mehr teuer und aus meiner Sicht sogar unterbewertet.

Mittlerweile sind erste Zeichen der Besserung erkennbar. So fiel der Absatz im zweiten Quartal 2022 zwar immer noch leicht um 1,1 % auf 2.419 Barrel, doch im Vergleich zum Vorquartal stieg er um 41,9 %. Der Umsatz stieg um 2,1 % auf 655 Mio. US-Dollar. Auch hier zeigt der Vergleich zum Vorquartal eine deutliche Verbesserung um 43,2 %.

Der Gewinn lag mit 53,35 Mio. US-Dollar noch 9,9 % unter dem Vorjahreswert. Doch im ersten Quartal 2022 fiel noch ein Verlust von -1,96 Mio. US-Dollar an. Mit diesem Ergebnis kommt Boston Beer wieder auf eine gute Gewinnmarge von 8,1 %, was in etwa dem Vorkrisenniveau entspricht. Rechnen wir einmal den Quartalsgewinn auf ein Jahr hoch, würde der Konzern bereits einen neuen Rekordgewinn erzielen.

Boston Beer besitzt mit 70,5 % Eigenkapital zudem eine solide Bilanz.