Will einen staatlich geförderten Strompreis für die Industrie: Robert Habeck IMAGO/Daniel Kubirski© IMAGO/Daniel Kubirski
Habecks teurer Plan für eine Industriestrom-Revolution trifft auf heftige Kritik. Sein 6-Cent-Konzept könnte den Staat bis zu 30 Milliarden Euro kosten. Experten warnen vor den finanziellen Risiken.
Der Plan von Bundeswirtschaftsminister Robert Habecks für einen staatlich subventionierten Industriestrompreis trifft auf zunehmenden Widerstand. Der Wissenschaftliche Beirat beim Finanzministerium hat nun seine Bedenken gegen Habecks Vorschlag geäußert, wie das „Handelsblatt“ berichtet.
Laut der Zeitung zeigt sich der Beirat, bestehend aus angesehenen Ökonomen wie Jörg Rocholl, dem Präsidenten der European School of Management and Technology (ESMT), und Clemens Fuest, dem Leiter des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, besorgt über den finanziellen Aufwand, den Habecks Plan mit sich bringen würde. Sie äußern ihre Kritik in einer offiziellen Stellungnahme, die das Handelsblatt einsehen konnte.
Wissenschaftler gegen Industriestrompreis - auch wegen der hohen Kosten
Die Wissenschaftler argumentieren, dass in Zeiten begrenzter Finanzen und angesichts der Herausforderungen, die die Erweiterung erneuerbarer Energien mit sich bringt, die Einführung eines staatlich geförderten Industriestromtarifs nicht ratsam ist. Sie empfehlen dringend, auf solche Maßnahmen zu verzichten.
DIHK fordert Senkung der Stromsteuer
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer sieht einen staatlich subventionierten Industriestrompreis ebenfalls skeptisch. DIHK-Präsident Peter Adrian hält eine Senkung der Stromsteuer für den besseren Weg. Er betonte bereits vor einigen Wochen: „Wir brauchen in Deutschland niedrigere Strompreise für die ganze Breite unserer Wirtschaft - und das sehr dringend und nachhaltig. Die Unternehmen warten auf ein Transformationsangebot, um mehr Strom nutzen zu können.“ Dazu müsse das Angebot an Strom massiv ausgeweitet und alles getan werden, damit die Preise für alle spürbar sinken.