Erneuerbare Energien
„Erstmal sehr teuer“: Siemens-Boss erwartet hohe Strompreise wegen Solar- und Windkraftausbau
Erneuerbare Energien könnten die Strompreise langfristig drücken. Doch vorerst wird es teuer, warnt Siemens-Chef Roland Busch.
München – Die Energiepreise haben sich langsam wieder normalisiert. Zu Beginn des Ukraine-Krieges sind die Preise für Strom und Gas in die Höhe geschnellt. Das bewegte auch die Bundesregierung zu einem schnelleren Umdenken. Weg vom Gas, hin zu erneuerbaren Energien, lautet die Devise. Damit sollen auch die Preise wieder sinken. Wind und Sonne sind kostenlos – der Strom daraus insgesamt erheblich günstiger. Doch hier muss Siemens-Chef Roland Busch widersprechen.
Siemens-Chef: Investitionen in erneuerbare Energien sehr teuer
„Ich rechne mit steigenden Strompreisen“, macht er gegenüber der Bild deutlich. Der Grund: Das derzeitige Energiesystem habe niedrige Investitionen, aber teure Betriebskosten. Bei den erneuerbaren Energien sei es genau andersherum. „Windräder und PV-Anlagen laufen praktisch umsonst, wenn sie erst mal gebaut sind. Parallel muss weiter in die Grundlast investiert werden, um das System sicher zu halten. Auch Speicher und Netze müssen gestärkt werden. Das alles macht es erst mal sehr teuer“, so Busch gegenüber der Zeitung.
Siemens-Chef Roland Busch rechnet mit steigenden Strompreisen.© Bernd von Jutrczenka/dpa
Siemens-Chef fordert schnelleren Ausbau
Schnelligkeit ist in den Augen des Siemens-Vorstandsvorsitzenden ein besonders wichtiges Stichwort. Wenn sich nicht zeitnah etwas ändert, könnte Deutschland abgehängt werden. „Die Welt wird uns überholen, wenn wir nicht schneller werden“, warnt der Konzernchef.