Puma-Schützenpanzer
Peinliche Panne bei Panzer-Kauf: Versäumte Unterschrift kostet Bundeswehr wohl 140 Millionen Euro
Schützenpanzer der Bundeswehr: Panzergrenadiere steigen bei einer Übung in einen „Puma“.© IMAGO/Frederic Kern
Fast anderthalb Jahre lang blieb ein fertiger Vertrag für die Beschaffung von Puma-Panzern liegen. Die Bundeswehr muss daher jetzt 140 Millionen Euro mehr zahlen.
München – Im Hintergrund des Ukraine-Kriegs rüstet die Bundeswehr auf und besorgt sich unter anderem neue Schützenpanzer vom Typ Puma. Der Gesamtpreis von 1,5 Milliarden Euro für 50 neue Puma-Panzer wird nun aber offenbar deutlich teurer ausfallen. Grund soll eine peinliche Panne sein: Ein eigentlich unterschriftsreifer Kaufvertrag wurde wohl fast anderthalb Jahre lang im Verteidigungsministerium liegen gelassen.
Bundeswehr rüstet auf: Truppe muss 140 Millionen Euro mehr für Puma-Panzer zahlen
Das geht aus mehreren Schreiben des Finanzministeriums an den Haushalts- und Verteidigungsausschuss des Bundestages hervor, wie Business Insider berichtet. Was zu der Panne geführt hat, ist unklar. Für die geplante Beschaffung muss die Bundeswehr jetzt jedenfalls tiefer in die Tasche greifen: Der Einkauf wird wohl 140 Millionen Euro mehr kosten als gedacht. Denn eigentlich war der Vertrag schon vorbereitet. Doch offenbar blieb die finale Unterschrift aus. Im versäumten Zeitraum hat sich der Preisstand der Puma-Panzer saftig nach oben bewegt - mit teuren Konsequenzen für die Bundeswehr.
Bezahlung für Puma-Panzer: Finanzministerium übt Kritik am Verteidigungsministerium
Zwar könne man die Mehrkosten über einen bei der ursprünglichen Kostenkalkulation einberechneten Puffer noch abfangen. Allerdings spricht das Finanzministerium zugleich von einem „nicht unerheblichen“ Kostensteigerungsrisiko, wovor auch das Verteidigungsministerium gewarnt habe - neben „verspäteten Auslieferungen, Projektabhängigkeiten und Leistungsverzögerungen“. Dass bereits jetzt neue Puma-Panzer gekauft werden, ohne dass die Nachrüstung der vorhandenen Puma-Panzer getestet worden sei, hält das Ministerium von Christian Lindner (FDP) ebenfalls für riskant.
Außerdem wird in den Dokumenten Unverständnis über die Kostenplanung im Rahmen des 100 Milliarden Euro-Sondervermögens für die Bundeswehr angedeutet. Schließlich sehe die Bundeswehr selbst einen Bedarf für 111 Puma-Schützenpanzer. Sollte man die Anschaffung von Ausrüstung anders priorisieren, dann könne man dies auch bezahlen, wird bemerkt.
Allerdings sind nicht nur Schützenpanzer, sondern auch weitere Waffen dringend nötig, weshalb das Verteidigungsministerium auf der aktuellen Planung bestehen dürfte.