Schlimmer als Merkel-Regierung
Deutsche Wirtschaft stellt Ampel vernichtendes Zeugnis aus - Habeck stürzt ab
Ein Mal im Jahr beurteilen führende Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung im Elite-Panel die Arbeit der Bundesregierung. In diesem Jahr fällt das Zeugnis vernichtend aus.
Berlin – Deutschlands Top-Manager und Unternehmer sind der Meinung, dass Deutschland seine besten Jahre hinter sich hat – und dass es ab jetzt wirtschaftlich eher abwärts gehen wird. Das zeigt das Ergebnis des diesjährigen Elite-Panels, das das Meinungsforschungsinstitut Allensbach jedes Jahr im Auftrag der FAZ durchführt. Dabei werden rund 500 Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu aktuellen Themen befragt.
So denken 58 Prozent der Wirtschaftsvertreter, dass Deutschland seinen Zenit überschritten hat. 63 Prozent der befragten Politiker halten diese Einschätzung für „zu pessimistisch“. Seit Sommer 2022 denken die meisten Befragten, dass sich die deutsche Konjunktur in einem Abwärtstrend befindet – nur 22 Prozent glauben im Juni 2023 noch, dass es wieder aufwärtsgehen wird. Damit ist das Ansehen der Ampel-Koalition schon zur Halbzeit der Legislatur schlechter als das der letzten Merkel-Koalition im Jahr 2019.
Grüne Minister stürzen ab
Grafik der FAZ zeigt wachsende Unzufriedenheit mit der Ampel© Bereitgestellt von Merkur
Die befragten Wirtschaftsvertreter sehen außerdem eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse innerhalb der Koalition. Im Juni 2022 haben 73 Prozent gesagt, dass die Grünen die dominierende Kraft innerhalb der Ampel-Koalition seien. Im Juli 2023 sehen nur noch 42 Prozent der Befragten so, während 18 Prozent die SPD und 17 Prozent die FDP als dominante Partei ansehen. 22 Prozent finden, dass keine der drei Koalitionspartner die Dominante ist.
Insgesamt fällt das Urteil über die Koalition vernichtend aus: 76 Prozent der Befragten geben an, dass die Bundesregierung mit ihrer aktuellen Politik das Land schwächt.
Deutschland steht laut Befragten vor Deindustrialisierung
Mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland zeichnen die Führungsspitzen ein düsteres Bild. So glauben 69 Prozent der Befragten, dass die Sorge um eine Deindustrialisierung in Deutschland realistisch ist. Nur 17 Prozent glauben, dass Deutschland in der Lage sein wird, seine Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen.
Erstaunlicherweise sprechen sich angesichts dieser Umstände nur 52 Prozent der Führungsspitzen für einen Industriestrompreis aus – weit weniger als man vermuten könnte, wenn man die lauten Forderungen nach einem subventionierten Strompreis vonseiten der Verbände und großen Konzerne hört.
Annalena Baerbock und Robert Habeck© Michael Kappeler/dpa
Insgesamt sind dreiviertel der Befragten unzufrieden mit der Energiepolitik der Ampel-Koalition. 53 Prozent der Entscheidungsträger äußerten die Sorge, dass die Stromversorgung in Zukunft nicht mehr verlässlich gedeckt werden kann. Dennoch gibt es auch einen Lichtblick für die Bundesregierung: Immerhin glauben fast 50 Prozent der Befragten, dass das versprochene grüne Wirtschaftswunder Realität werden kann.