Bundesinnenministerin Nancy Faeser lebt in einer Berliner Mietwohnung. Der Vermieter: ein Mitarbeiter ihres Ministeriums. Bei ihrem Amtsantritt hat jener Mitarbeiter, Leiter der Zentralabteilung im Innenministerium, eine deutliche Gehaltserhöhung bekommen. Auch wurde einem „Bild“-Bericht zufolge ihre Wohnung für 50.000 Euro Steuergeld aufgerüstet.
Innenministerin Nancy Faeser (SPD) war lange Oppositionsführerin in Hessen. Sebastian Gollnow/dpa© Sebastian Gollnow/dpa
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, Berufliches und Privates zu vermischen. So soll Faeser einem „ Bild “-Bericht zufolge als Mieterin in der Wohnung des Leiters der Zentralabteilung ihres Ministeriums wohnen.
Pikant: Ihr Vermieter Martin von Simson (SPD) erhielt laut „Bild“ bei ihrem Amtsantritt eine Sprungbeförderung. Der Zeitung zufolge stieg sein Gehalt um 3505 Euro auf 12.425 Euro monatlich.
Zudem soll Faesers Wohnung vor ihrem Einzug umgebaut worden sein. Türen und Fenster seien für 50.000 Euro Steuergeld „ertüchtigt“ worden, so die „Bild“, um den Sicherheitsstandards für die Innenministerin zu entsprechen. Die „Bild“ schließt daraus, dass von Simson nach einem Auszug Faesers die Wohnung dank dieser Umbauten teurer als zuvor weitervermieten könnte.
Faeser ließ Wohnung renovieren - dabei handele es sich jedoch nicht um eine Wertsteigerung
Faeser könnte schon bald aus der Berliner Wohnung ausziehen. Erst am Donnerstag gab sie bekannt, dass sie als Spitzenkandidatin bei der hessischen Landtagswahl im Herbst antreten werde. Ihr Ministeramt wolle sie vorerst behalten, sagte sie dem „Spiegel“. Auch im Fall einer Wahlniederlage in Hessen wolle sie im Bundeskabinett bleiben. Im Falle eines Wahlsieges wechsle sie jedoch an der Spitze der hessischen Landesregierung.
Die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz (CSU) fordert „volle Transparenz“ von Faeser in Bezug auf ihre Wohnung. „Es darf nicht mal der leiseste Eindruck entstehen, dass sich SPD-Genossen auf Staatskosten begünstigen.“ Auch für Michael Jäger, Vorstand des Bundes der Steuerzahler, sind „solche Verhältnisse wechselseitiger Befangenheit“ nicht hinnehmbar.