Die Zahl der Einbürgerungen hat im vergangenen Jahr in Thüringen den höchsten Wert seit der Jahrtausendwende erreicht. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom Dienstag erhielten im vergangenen Jahr 850 Frauen und Männer ausländischer Herkunft, die seit mehreren Jahren im Land leben, die deutsche Staatsbürgerschaft. Das waren etwa ein Fünftel mehr als 2020, als 710 Migranten einen deutschen Pass erhielten. Die bislang meisten Einbürgerungen hatte es 2019 mit 790 gegeben.
Der Zuwachs im vergangenen Jahr geht laut Statistikbehörde vor allem auf die deutlich gestiegene Zahl von Syrern zurück, die die deutsche Staatsbürgerschaft erhielten; 250 der 850 Einbürgerungen betrafen sie. Ein Jahr zuvor waren 100 frisch eingebürgerte Menschen aus Syrien gekommen. Die zweitgrößte nationale Gruppen bildeten Menschen aus Rumänien mit 65 Einbürgerungen. Aus Vietnam, Afghanistan und dem Kosovo erhielten jeweils 30 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft.
Fast ein Viertel der neuen deutschen Staatsbürger war laut Statistik im vergangenen Jahr unter 18 Jahre alt. Mit 62 Prozent machten die 18- bis 45-Jährigen den Großteil der Eingebürgerten aus.
Wie bereits in früheren Jahren leben die neuen deutschen Staatsbürger zumeist in den kreisfreien Städten. Das betraf in Erfurt 150 Menschen, in Jena 70 und in Weimar 50. Die wenigsten Einbürgerungen verzeichnete der Landkreis Sömmerda mit fünf. In den Kreisen Altenburger Land, Kyffhäuser und Hildburghausen erhielten je zehn Menschen den deutschen Pass.