Die Anzahl der Asylbewerber in Deutschland hat in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 78 Prozent zugenommen. Julian Stratenschulte/dpa© Julian Stratenschulte/dpa
Die Asylbewerberzahlen in Deutschland steigen drastisch an. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt die wachsende Migrationskrise.
Die Anzahl der Asylbewerber in Deutschland hat in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 78 Prozent zugenommen. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurden allein im Juli 23.674 Asyl-Erstanträge gestellt, was einem Anstieg von 79 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.
Insgesamt erreichten das BAMF bis Ende Juli diesen Jahres 175.272 Asylerstanträge. Mit den Folgeanträgen beläuft sich die Gesamtzahl auf 188.967 Anträge. Das berichtet die „Welt“.
Historisch gesehen gab es demnach nur in vier anderen Jahren eine stärkere Asylzuwanderung als 2023. Die Hauptnationalitäten der Antragsteller in diesem Jahr sind Syrer, Afghanen und Türken. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Anträge von Türken um 203 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Trotz Ablehnungen gelingen nur wenige Abschiebungen
Das BAMF hat in diesem Jahr mehr Anerkennungen erteilt als in den meisten vorherigen Jahren. Von allen 153.912 Entscheidungen bis Ende Juli wurden 52 Prozent mit einem Schutztitel versehen. Dies ist vor allem auf die hohe Anzahl von Syrern und Afghanen zurückzuführen, die fast immer einen Schutztitel erhalten. Bei den Türken lag die Anerkennungsquote bei 15 Prozent.
Es gibt auch Diskussionen über mögliche Verschärfungen der Einwanderungspolitik. So legte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unlängst Vorschläge für strengere Abschiebungsregeln vor. Kritik aus der Opposition folgte prompt. Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, bezeichnete die neuen BAMF-Zahlen laut „Welt“ als „dramatisch“ und kritisierte Faeser erneut in diesem Zusammenhang.