Asylsuchende in einer Erstaufnahmestelle dpa© dpa
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland steigt laut einem neuen Bericht des Bundesamts für Migration 2023 stark an. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 wurden 77,5 Prozent mehr Erstanträge gestellt. Die Kommunen ächzen unter den daraus folgenden Herausforderungen.
Der Halbjahres-Bericht des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zeigt laut „Bild“-Zeitung: Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Von Januar bis Juni wurden 162.271 Anträge gestellt. Davon sind 150.166 Erstanträge. Im ersten Halbjahr 2022 waren das noch 84.583 - eine Steigerung um 77,5 Prozent.
- Zahl der Erstanträge Januar bis Juni 2023: 162.271
- Zahl der Erstanträge Januar bis Juni 2022: 84.583
Zahl der Asylsuchenden aus der Türkei steigt besonders stark an
Aus welchen Ländern kommen besonders viele Geflüchtete, die Erstanträge stellen:
- Afghanistan: 27.310 (+80 Prozent)
- Syrien: 24.492 (+77 Prozent)
- Türkei: 19.208 (+209 Prozent)
Im Jahr 2022 gab es insgesamt 217.774 Asylanträge in Deutschland - ein neuer Höchststand in den Jahren nach der Flüchtlingskrise 2015 (knapp 500.000) und 2016. Nun könnte es noch einmal deutlich mehr geben. Wie die „Bild“-Zeitung weiter schreibt, waren mehr als zwei Drittel der Erstantragsteller unter 30 Jahre alt. 71,6 Prozent der Asylsuchenden waren Männer.
Polizeigewerkschafts-Boss sieht „hochdramatische“ Lage
Auch der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer warnte jüngst in einem Beitrag für die Tageszeitung „Welt“: „Wenn wieder Wohnraum für Geflüchtete geschaffen und umgewidmet wird, protestieren immer mehr Menschen und fragen, wo sie selbst wohnen sollen.“