Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen sieht auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) das Land und seine Kommunen vor großen Problemen bei der Unterbringung der betroffenen Menschen. «Wir haben bereits jetzt mehr Geflüchtete als in der Flüchtlingskrise 2015», sagte Kretschmann der «Südwest Presse» (Dienstag) und warnte: «Die Bevölkerung muss sich darauf gefasst machen, dass wir da wieder in schwierige Situationen kommen.» Ebenso wie zuvor bereits Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) schloss auch Kretschmann nicht aus, dass Sporthallen ein weiteres Mal als Notunterkünfte genutzt werden müssten.
Winfried Kretschmann steht an der Steinlach in Ofterdingen.© Bernd Weißbrod/dpa
Nach Angaben des Landkreistags Baden-Württemberg sind verschiedene Landkreise bereits dabei, Sporthallen als Notunterkünfte zu belegen. Auch Gentges hatte zuvor bereits betont, Städte und Gemeinden suchten verzweifelt nach Wohnungen und Schlafplätzen für Tausende von Menschen. «Die Lage ist ausgesprochen ernst», hatte sie gesagt.
Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 steigt die Zahl der Neuzugänge in Baden-Württemberg wöchentlich. Die vom Land betriebenen Erstaufnahmestellen sind nach Angaben des Justizministeriums trotz gestiegener Kapazitäten voll belegt.