Zitat von Gast am 26. September 2023, 06:53 Uhr
Heizkosten stiegen 2022 um bis zu 81 Prozent
Im Energiekrisenjahr 2022 ist das Heizen massiv teurer geworden. Das zeigt eine Auswertung Hunderttausender Kostenabrechnungen. Auch im laufenden Jahr liegen die Preise weit über Vorkrisenniveau.
Heizkosten stiegen 2022 um bis zu 81 Prozent© Christian Charisius / dpa
Die Kosten fürs Heizen sind im vergangenen Jahr um bis zu 81 Prozent gestiegen. Das zeigt der Heizspiegel, für den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online mehr als 250.000 Energie- und Heizkostenabrechnungen ausgewertet hat.
Ein durchschnittlicher Haushalt in einem Mehrfamilienhaus mit einer Gasheizung muss demnach etwa 1475 Euro zahlen, 80 Prozent mehr als 2021. Auch die Kosten für Holzpellets (+ 81 Prozent), Wärmepumpen (+ 50 Prozent) und Heizöl (+ 48 Prozent) haben deutlich angezogen. Die Preise für Fernwärme indes stiegen nur leicht – um fünf Prozent.
Grund für die höheren Heizkosten sind die hohen Energiepreise infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine. In Folge des Krieges strebten Deutschland und weitere Länder die Substitution von Gas- und anderen Energieimporten aus Russland an, was zu einer verstärkten globalen Nachfrage und höheren Beschaffungskosten führte.
Das relativ warme Winterwetter und eine Soforthilfe der Bundesregierung im Dezember 2022 milderten den Kostenschub nur leicht.
Für 2023 erwartet co2online wieder etwas niedrigere Preise. Heizen mit Gas dürfte gegenüber 2022 um 11 Prozent günstiger werden, hieß es. Die Kosten fürs Heizen mit Holzpellets (- 17 Prozent), Heizöl (- 19 Prozent) und Wärmepumpen (- 20 Prozent) könnten ebenfalls zurückgehen. Nur für Fernwärme müssen Kunden 2023 wohl zehn Prozent mehr zahlen.
Hauptgründe für den Rückgang sind die sinkenden Energiepreise und Preisbremsen der Bundesregierung. Insgesamt liegen die Preise noch immer über Vorkrisenniveau.
Energie sparen lohnt sich daher weiterhin. In einem durchschnittlichen Haushalt können die Kosten laut co2online um bis zu 1270 Euro gedrückt werden. Deutschlandweit seien jährliche Einsparungen von 22 Milliarden Euro möglich.
Der kostenlose Heizspiegel listet eine Reihe Tipps dafür auf – von der Entlüftung von Heizkörpern über den Einbau von Thermostaten bis zum richtigen Abdichten der eigenen Fenster.