Wegen eines Ausfuhrstopps in Russland soll Diesel in Deutschland demnächst deutlich teurer werden. IMAGO/Jochen Tack© IMAGO/Jochen Tack
Russland hat einen Ausfuhrstopp von Treibstoffen wie Benzin und Diesel angekündigt. Für deutsche Verbraucher bedeutet das: Tanken wird bald wieder deutlich teurer werden.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, habe die russische Regierung angekündigt, die Ausfuhr von Treibstoffen demnächst zu untersagen. Die Maßnahme habe das Ziel, Kraftstoffpreise für russische Bürger zu drücken.
„Die vorübergehenden Beschränkungen helfen, den [russischen] Treibstoffmarkt zu sättigen“, heißt es in einer Verfügung des russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin, „was es in Folge erlauben wird, die Preise für die Verbraucher zu senken.
Der genaue Beginn des Ausfuhrstopps solle bald bestimmt werden.
Während Preise in Russland sinken, steigen sie in Deutschland
Die Maßnahme zur Rohstoffpreissenkung in Russland dürfte allerdings bewirken, dass deutsche Verbraucher bald wieder mit deutlich höheren Preisen für Benzin und Diesel rechnen müssen, berichtet das „Handelsblatt“. Seit Monaten herrsche in Europa eine angespannte Versorgungslage, die sich durch einen russischen Ausfuhrstopp verschärfen dürfte.
Zwar seien Sanktionen, die die EU Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs auferlegt hat, nach wie vor gültig. In die Importlücke, die sich durch diese ergeben hatte, hätten sich allerdings nicht-EU und nicht-G7 Länder gezwängt und als eine Art Zwischenhändler fungiert.
Raffineriemargen erreichten Ende August Achtmonatshoch
Aktuell treffe auf dem Diesel- und Rohölmarkt ohnehin eine starke Nachfrage auf ein knappes Angebot, berichtet das „Handelsblatt“.
Ein Barrel Nordseesorte Brent-Öl habe zu Wochenbeginn kurzzeitig über 95 US-Dollar gekostet, die US-Sorte WTI zeitweise über 93 US-Dollar. Diesel habe sich – angetrieben durch derzeit fehlende Raffineriekapazitäten außerhalb Russlands – sogar noch stärker verteuert als Rohöl.
Der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge erreichten die Raffineriemargen schon Ende August ein Achtmonatshoch.