Um die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu verringern, soll in Brunsbüttel der erste deutsche Flüssiggasterminal entstehen. Nun können die Bauarbeiten für die Gasleitung beginnen.
Energiewende: Erste Gasleitung für LNG-Terminal in Brunsbüttel genehmigt© Daniel Reinhardt / dpa
Beim geplanten Bau von Deutschlands erstem Flüssiggasterminal (LNG) gibt es Fortschritte. Die Planfeststellungsbehörde hat die Errichtung einer drei Kilometer langen Gasleitung am Standort in Brunsbüttel genehmigt. Das teilte das Energiewendeministerium in Kiel mit.
Die Leitung soll das schwimmende Flüssiggasterminal mit dem schleswig-holsteinischen Gasverteilnetz verbinden. Mit Erhalt der Plangenehmigung darf der Betreiber Gasunie nun offiziell mit den Bauarbeiten beginnen.
Laut Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne) soll nun bereits zum Jahreswechsel in Brunsbüttel Flüssiggas angelandet werden. Das Terminal am Elbehafen sei zentral für eine deutsche Versorgungsstrategie, die zukünftig komplett ohne russisches Gas auskomme. »Putin nutzt Erdgas als Waffe. Mit erneuerbaren Energien, Energieeinsparungen und LNG-Importinfrastrukturen nehmen wir ihm diese aus der Hand«, so Goldschmidt.
Zunächst hatte es geheißen, das Terminal soll spätestens 2026 in Betrieb gehen. Nun soll es bereits zum Jahreswechsel die Gasversorgung im Land unterstützen. Das Terminal soll ein Kapazität von acht Milliarden Kubikmeter Gas haben. Langfristig soll es für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umgerüstet werden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zudem bereits im März den zügigen Bau eines zweiten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven angekündigt.