Der Füllstand deutscher Gasspeicher geht zurück, die Sorge vor einem abrupten Gasmangel in Deutschland wächst. Das liegt auch daran, dass Russland die weitere Lieferung nun von westlichen Sanktionen abhängig zu machen scheint.
© Michael Probst / APGaskrise: Russland und Gazprom stellen weitere Gaslieferungen infrage
Der russische Energieriese Gazprom hat Zweifel am Weiterbetrieb der Nord Stream 1-Gaspipeline durch die Ostsee genährt. Das Unternehmen hatte am Mittwoch bereits erklärt, es könne den sicheren Betrieb einer "kritischen Anlage", die Teil der Nord Stream 1-Gaspipeline ist, nicht garantieren, da Zweifel an der Rückgabe einer Siemens-Turbine aus Kanada bestünden. Am Donnerstag nun machte die russische Regierung eine Wiederaufnahme der Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nicht mehr von der Lösung technischer Probleme abhängig, sondern von westlichen Sanktionen.
Die Bundesregierung hatte zuvor erklärt, mit der Lieferung der in Kanada gewarteten Turbine gebe es für Russland keinen Grund mehr, die Gaslieferungen durch die Nord Stream 1-Pipeline zu drosseln. Derzeit wird die Pipeline bis zum 21. Juli ohnehin gewartet. Die kanadische Regierung hatte am Wochenende offiziell bekannt gegeben, dass die Turbine nach Deutschland geliefert werden darf. Eine direkte Lieferung an Gazprom hätte gegen kanadische Sanktionen gegen Russland verstoßen. Das US-Außenministerium hatte den Schritt Kanadas am Montag ausdrücklich begrüßt. Die Ukraine hatte den Schritt dagegen scharf kritisiert, eine ukrainische Exilorganisation will dagegen klagen.