Sara P. konnte ihren Ohren nicht trauen, als sie mit einem Berliner Gasag-Mitarbeiter telefonisch über einen neuen Gasvertrag für ihre Wohnung sprach. Der Mann am Telefon sagte, dass man jetzt keine Neuverträge für Gas mehr abschließen könne, weil die „aktuellen Preise keinem Neukunden“, so der Mitarbeiter, „zuzumuten“ seien. Sara P. hatte Glück: Sie wollte eigentlich den Vertrag ihres Ex-Partners auf ihren eigenen Namen übertragen. Jetzt müsse der Vertrag erst einmal unter dem alten Anmeldenamen weiterlaufen, sagte sie der Berliner Zeitung. Der Mitarbeiter bat Sara P., in den kommenden Wochen noch einmal anzurufen.
Die Website von Gasag bestätigt, dass sich der Vorfall tatsächlich so zugetragen haben könnte.
Auf der Seite www.gasag.de heißt es immerhin:
„Achtung! Wir bedauern, dass wir Ihnen vorübergehend kein Strom- oder Gaslieferangebot machen können. Aufgrund der aktuellen Marktsituation und den steigenden Beschaffungspreisen, verstärkt durch den Ukraine-Konflikt, ist es uns aktuell nicht möglich, Ihnen ein Angebot mit fairen Konditionen anzubieten. Vor diesem Hintergrund haben wir entschieden, den Vertrieb von Strom und Gas vorübergehend zu stoppen.
Versorgung für Kundinnen und Kunden der GASAG ist gesichert. Unsere Verantwortung in der
Grund- und Ersatzversorgung in Berlin kommen wir natürlich nach. Als Kunde der GASAG gibt es kein Grund zur Sorge – Ihre Versorgung ist gesichert.“
Wegen des Ukraine-Kriegs und der damit verhängten Sanktionen gegen Importe von russischem Öl und Gas kommt es auf den Weltmärkten zu steigenden Preisen. Dies ist auch bereits an den Zapfsäulen der deutschen Tankstellen zu spüren.