Antworten: Steuern

<blockquote><div class="quotetitle">Zitat von Gast am 1. Dezember 2022, 07:45 Uhr</div><div class="articlePage_articleHeader-DS-EntryPoint1-1 viewsHeaderWrapper viewsHeaderWrapperGradientMasthead">
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<h1>Hochsteuerland Deutschland</h1>
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<p data-t="{"n":"blueLinks"}">Deutschland zählt im internationalen Vergleich zu den Hochsteuerländern. 39,5 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung schöpfte der Staat im vergangenen Jahr über Steuern und Sozialbeiträge ab. Das waren 1,6 Prozentpunkte mehr als 2020.</p>

<div class="article-image-slot" data-image-href="https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/hochsteuerland-deutschland/ar-AA14KzJM?cvid=cae2fb8be24249ed93bc3489e5ac525f&fullscreen=true#image=1" data-doc-id="cms/api/amp/image/AA14KNGV" data-rendered="true">
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<div class="image-caption-container content-small-text"><span class="image-caption">Quelle: Getty Images/fhm; Infografik WELT</span><span class="image-attribution">© Getty Images/fhm; Infografik WELT</span></div>
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<p data-t="{"n":"blueLinks"}">Damit liegt Deutschland bei der Steuerlast deutlich über der Durchschnittsquote der Industrieländer, die rund 34 Prozent beträgt. Das zeigt eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu der Entwicklung der staatlichen Einnahmen. Allerdings trieb die Coronakrise die Steuerquote in den meisten Staaten in die Höhe.</p>
<p data-t="{"n":"blueLinks"}">Zwischen den 38 Mitgliedstaaten gibt es bei der Besteuerung von Bürgern und Unternehmen sehr große Unterschiede. Auffällig ist, dass sämtliche Hochsteuerländer aus der EU stammen. Spitzenreiter ist Dänemark, wo der Staat 46,9 Prozent des BIP einnimmt, gefolgt von Frankreich (45,1 Prozent), Österreich (43,5) und Italien (43,3). Auch Finnland, Schweden und Norwegen liegen noch vor Deutschland.</p>

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<h3 class="article-sub-heading">Steuerzahler-Paradies Irland</h3>
<p class="continue-read-break" data-t="{"n":"blueLinks"}">Am anderen Ende der Skala steht Mexiko (16,7 Prozent), das sich als Niedrigsteuerland erfolgreich als die verlängerte Werkbank der USA etabliert hat. Aber auch in den Vereinigten Staaten gibt sich der Staat mit einem geringen Steuer- und Abgabenanteil am BIP von 26,6 Prozent vergleichsweise bescheiden. Die <a title="" href="https://www.welt.de/politik/ausland/plus242409811/Schweiz-Das-ist-Europas-elitaerster-Pass-und-niemand-will-es-aendern.html" target="_blank" rel="noopener" data-t="{"n":"destination","t":13,"b":1,"c.t":7}">Schweiz</a> weist eine Quote von 28 Prozent auf. Unter den EU-Staaten ist Irland das erklärte Steuerzahler-Paradies – mit einer Abgabenlast von lediglich 21,1 Prozent.</p>

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<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Trotz des geringen Anteils der Unternehmenssteuern an den staatlichen Gesamteinnahmen ist Deutschland für die Wirtschaft eindeutig ein Höchststeuerland: Die Gewinne der <a title="" href="https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/bildung/plus237541143/Unternehmen-gruenden-Diese-Fehler-sollten-Sie-unbedingt-vermeiden.html" target="_blank" rel="noopener" data-t="{"n":"destination","t":13,"b":1,"c.t":7}">Unternehmen</a> werden insgesamt mit gut 30 Prozent besteuert. Unter den großen Industrieländern ist die Belastung nur in Japan vergleichbar hoch.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Die Mehrwertsteuer und weitere Umsatzsteuern etwa auf Energie machen in Deutschland zusammen ein weiteres Viertel der öffentlichen Einnahmen aus. OECD-weit umfassen die Verbrauchsteuern im Durchschnitt fast ein Drittel der Gesamteinnahmen. In den meisten EU-Staaten trägt vor allem die Mehrwertsteuer einen größeren Anteil am öffentlichen Budget, als dies hierzulande der Fall ist. In Estland beispielsweise liegt ihr Anteil an den Gesamteinnahmen bei fast 27 Prozent. Dagegen verzichten die Amerikaner gänzlich auf Mehrwertsteuern.</p>

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<h3 class="article-sub-heading">Alleinstehende müssen besonders viel zahlen</h3>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">In Deutschland ist die Belastung der Arbeitnehmer extrem hoch. Zusammen mit den Belgiern stehen die Deutschen bei der Steuer- und Abgabenlast für <a title="" href="https://www.welt.de/vermischtes/plus241468505/Liebe-Der-grosse-Irrtum-der-klassischen-Ehe.html" target="_blank" rel="noopener" data-t="{"n":"destination","t":13,"b":1,"c.t":7}">Alleinstehende</a> mit durchschnittlichem Einkommen weltweit an der Spitze.</p>

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<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Doch wie die aktuelle Studie zeigt, liegt die Bundesrepublik keineswegs bei allen Steuerarten im Spitzenfeld. So machen Vermögensteuern – zu denen neben der Erbschaftsteuer unter anderem auch die Grundsteuer gehört – lediglich 3,3 Prozent des hiesigen Steueraufkommens aus. Ausgerechnet in den USA hat die Vermögensbesteuerung mit einem Anteil von 12,4 Prozent am Gesamtaufkommen ein viel größeres Gewicht. Der OECD-Durchschnitt liegt immerhin bei 5,7 Prozent.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">In Deutschland träfe die von SPD, Linken und Grünen seit Jahren geforderte schärfere Vermögensbesteuerung allerdings aufgrund der traditionell stark mittelständisch geprägten Wirtschaft viel häufiger als anderswo Unternehmer. In den angelsächsischen Ländern, aber auch in Frankreich und Luxemburg dominieren dagegen Kapitalgesellschaften, bei denen das Betriebsvermögen auf viele Anteilseigner verteilt ist.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">In Deutschland gibt es bei der Erbschaftsteuer Sonderregeln, um die Mittelständler bei der Übergabe ihrer Unternehmen an die nächste Generation vor finanzieller Überforderung zu schützen. Auch deshalb ist das Aufkommen dieser Steuerart mit rund elf Milliarden Euro gering im Verhältnis zu den staatlichen Gesamteinnahmen, die im vergangenen Jahr mehr als 1,6 Billionen Euro betrugen.</p>

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<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Die Gelder, die der Fiskus einsammelt, fließen an den Bund, die Länder, die Kommunen und in die Sozialversicherungen. Mit mehr als einer halben Billion Euro ging 2020 der größte Anteil an die Sozialkassen zur Finanzierung der Rente, der Pflege, der Krankenkassen sowie der <a title="News und Hintergründe zur Arbeitslosenversicherung finden Sie in unserem Themenspecial." href="https://www.welt.de/themen/arbeitslosenversicherung/" target="_blank" rel="noopener" data-t="{"n":"destination","t":13,"b":1,"c.t":7}">Arbeitslosenversicherung</a>. Seit 1995 haben sich die Beitragseinnahmen fast verdoppelt.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Und die Dynamik wird in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen. 30 Prozent der Beschäftigten gehen in den kommenden 15 Jahren in den Ruhestand. Überdies nehmen auch die Ausgaben für Gesundheit und Pflege in einer alternden Gesellschaft stark zu. Die Sozialkassen werden in der Zukunft somit einen wachsenden Anteil des BIP beanspruchen.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Der Bund nahm im Jahr 2020 gut 350 Milliarden Euro ein. Die Länder kamen auf 310 Milliarden Euro und die Kommunen auf rund 106 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den 90er-Jahren weist das Budget des Bundes den geringsten Zuwachs aus. Denn Gemeinden und Bundesländer wurden in den vergangenen Jahren immer wieder auf Kosten des Bundes entlastet.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Der Bund hat sich zudem mehr als die anderen Ebenen während der Coronakrise und im Zuge der aktuellen schwierigen Wirtschaftslage verschuldet. Auch deshalb wird im politisch linken Lager der Ruf nach Steuererhöhungen laut.</p>

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