Mittweida - Die Omikron-Untervariante BA.5 könnte zu einer heftigen Corona-Sommer-Welle führen. Seit Tagen steigen die Fallzahlen wieder. Ein Corona-Experte schlägt nun auch für Geimpfte Alarm.
© Bereitgestellt von TAG24Mathematik-Professor Kristan Schneider (41) arbeitet an der Hochschule Mittweida. Er berechnet, wie sich die verschiedenen Corona-Varianten verbreiten könnten.
Mathematik-Professor Kristan Schneider (41) von der Hochschule Mittweida berechnet aktuell, wie sich neue Corona-Varianten in Deutschland ausbreiten könnten. Er warnt vor allem vor der neuen Variante BA.5 - und zwar nicht nur für Ungeimpfte, auch für Geimpfte.
In einem Interview mit "t-online" verrät der Wissenschaftler, dass die Omikron-Untervariante den Impfschutz weitgehend umgehen kann.
"Wir werden damit in den nächsten Wochen das Phänomen sehen, dass mehr Geimpfte als Ungeimpfte in den Krankenhäusern behandelt werden müssen", so Schneider.
Durch hohe Fallzahlen werde das Virus bei den vulnerablen Gruppen ankommen. Auch bei Menschen, bei denen die Impfung gar nicht oder nur teilweise gewirkt hat. Das würde zu einer hohen Zahl an Geimpften in Krankenhäusern führen.
Der Mathematik-Professor hält eine vierte Impfung für sinnvoll, da sie einen vorübergehenden Schutz bietet und die Sommer-Welle abflachen könne. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sprach sich für eine vierte Impfung für alle aus.
© Bereitgestellt von TAG24Die aktuelle Omikron-Untervariante BA.5 kann den Impfschutz der Corona-Impfung weitgehend umgehen.
Durchseuchung von BA.5-Variante könnte nichts bringen!
© Bereitgestellt von TAG24Die Abschaffung der Maskenpflicht war laut Mathematik-Professor Kristan Schneider ein Fehler.
Außerdem könnte eine Durchseuchung der BA.5-Variante nichts bringen, da man sich mit dieser Variante erneut infizieren könne. Wut-Klartext von Schneider: "Die derzeitige Corona-Strategie ist verantwortungslos."
Neue Corona-Maßnahmen für den Sommer sind derzeit nicht geplant. Stattdessen diskutieren Bund und Länder über eventuelle Corona-Regeln im Herbst.
Denn: Sollte das Infektionsgeschehen wieder rasant steigen, sollen die Länder schnell Maßnahmen ergreifen können.