ForumWirtschaft: News zur deutschen WirtschaftUnternehmensnewsAntworten

Antworten: Unternehmensnews

<blockquote><div class="quotetitle">Zitat von Gast am 22. Juni 2023, 05:56 Uhr</div><div class="articlePage_articleHeader-DS-EntryPoint1-1 viewsHeaderWrapper viewsHeaderWrapperGradientMasthead">
<div data-t="{"n":"Masthead"}">
<div class="viewsHeaderContainer-DS-EntryPoint1-1 newViewsHeaderDesignMode-DS-EntryPoint1-1 viewsHeaderContainerGradientBackground-DS-EntryPoint1-1 viewsHeaderContainerGradientBackgroundNoSeparator-DS-EntryPoint1-1 viewsHeaderContainerGradientBackgroundNewRR-DS-EntryPoint1-1">
<div class="viewsHeader-DS-EntryPoint1-1 viewsHeaderNoHeroImage-DS-EntryPoint1-1 centerAligned_new-DS-EntryPoint1-1 viewsHeaderInset_new-DS-EntryPoint1-1">
<div class="viewsHeaderMaxWidthWrapper-DS-EntryPoint1-1">
<div class="viewsHeaderContent-DS-EntryPoint1-1">
<div class="viewsHeaderContentVertical-DS-EntryPoint1-1">
<div class="viewsHeaderInfo-DS-EntryPoint1-1 ">
<div class="viewsHeaderInfoLeft-DS-EntryPoint1-1">
<div class="viewsInfo gradientBackground viewsInset viewsInfoFullWidth enableNewRR">
<div class="viewsTitle">
<h1 class="viewsTitleText">Solarzellenhersteller Meyer Burger: „Europa ist momentan kein guter Ort, um zu investieren“</h1>
</div>
<div class="content"></div>
</div>
</div>
</div>
</div>
</div>
</div>
</div>
</div>
</div>
</div>
<div class="articlePage_articleContentContainer-DS-EntryPoint1-1 dwellTimeStartAllowed-AA1cQI96">
<div class="articlePage_contentWrapper_new-DS-EntryPoint1-1 articlePage_contentWrapper_fullArticle-DS-EntryPoint1-1 articlePage_contentWrapper_reducedMargin-DS-EntryPoint1-1 articlePage_contentWrapper_enableRR-DS-EntryPoint1-1">
<div class="articlePage_absoluteContentWrapper-DS-EntryPoint1-1 articlePage_absoluteContentWrapper_noMargin-DS-EntryPoint1-1">
<div data-t="{"n":"ArticleBody","t":13}">
<div role="main"><section class="articlePageBodySection articlePage_section_new-DS-EntryPoint1-1 articlePage_section_continueReading-DS-EntryPoint1-1 articlePage_enableNewGrid-DS-EntryPoint1-1 articlePage_body_expanded-DS-EntryPoint1-1" data-col="c4"><article>
<div class="views-article-body articlePage_body-DS-EntryPoint1-1 articlePage_body_overrides_new-DS-EntryPoint1-1" data-test-id="test-article">
<div class="top-span-module" data-rendered="true">
<div data-t="{"n":"MoneyTopSpan","t":13,"c.t":0,"c.v":"finance","c.c":"topSpanModule","c.sc":"market"}">
<div class="quote-items-row v2-quote wdrk" data-t="{"n":"market","t":13,"c.t":0,"c.v":"finance","c.c":"topSpanModule","c.sc":"market"}">
<div class="quote-item ">
<div class="h-quote-container"></div>
</div>
</div>
</div>
</div>
<p data-t="{"n":"blueLinks"}">Meyer Burger ist der einzige Solarzellenhersteller, der noch in Europa produziert. Doch auch dessen CEO Gunter Erfurt denkt darüber nach, das Geschäft verstärkt in die USA zu verlagern.</p>

<div class="article-image-slot image-slot-placeholder" data-image-href="https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/solarzellenhersteller-meyer-burger-europa-ist-momentan-kein-guter-ort-um-zu-investieren/ar-AA1cQI96?ocid=hpmsn&cvid=fc158734518a4f87ae5b55f9c76c1d77&ei=30&fullscreen=true#image=1" data-doc-id="cms/api/amp/image/AA1cQr8g" data-rendered="true">
<div class="article-image-container   ">
<div></div>
<a class="article-image-height-wrapper  article-image-height-wrapper-new" href="https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/solarzellenhersteller-meyer-burger-europa-ist-momentan-kein-guter-ort-um-zu-investieren/ar-AA1cQI96?ocid=hpmsn&cvid=fc158734518a4f87ae5b55f9c76c1d77&ei=30&fullscreen=true#image=1" target="_self"><img decoding="async" class="article-image article-image-ux-impr  article-image-new" title="Gunter Erfurt leitet seit 2020 den Schweizer Technologiekonzern als Vorstandschef. © Arvid Müller" src="https://img-s-msn-com.akamaized.net/tenant/amp/entityid/AA1cQr8g.img?w=768&h=432&m=6&x=724&y=44&s=83&d=83" alt="Gunter Erfurt leitet seit 2020 den Schweizer Technologiekonzern als Vorstandschef. © Arvid Müller" /></a>
<div class="image-caption-container image-caption-container-ux-impr   content-small-text"><span class="image-caption">Gunter Erfurt leitet seit 2020 den Schweizer Technologiekonzern als Vorstandschef. © Arvid Müller</span><span class="image-attribution image-attribution-ux-impr">© Arvid Müller</span></div>
</div>
</div>
<p data-t="{"n":"blueLinks"}"></p>
<p data-t="{"n":"blueLinks"}">Als Vorstandschef von Meyer Burger verfügt Gunter Erfurt in Europa über ein Alleinstellungsmerkmal: Der Schweizer Solarzellenhersteller ist das einzig verbliebene Unternehmen der Branche, das noch nennenswerte Produktionskapazitäten in Europa unterhält.</p>

<div class="intra-article-module articlePageIntraArticleFullWidth intra-article-ad-full intra-article-ad-full-placeholder" data-t="{"n":"intraArticle","t":13}">
<div class="">
<div class="native-ad-container native-ad-full  native-ad-full-mobile ">
<div id="msn576c99a910fb4b8cbbc2" class="">
<div class="content"></div>
</div>
</div>
</div>
</div>
<p data-t="{"n":"blueLinks"}">Ob das so bleibt, ist derzeit die Frage. Denn aus Erfurts Sicht droht die EU den Standortwettbewerb mit Ländern wie den USA, China und Indien zu verlieren. „Europa ist momentan kein guter Ort, um in die Solarindustrie zu investieren“, sagte der Manager im Gespräch mit Handelsblatt Today. Er fordert mehr Unterstützung für die Wirtschaft – in Form von Subventionen, wie sie beispielsweise im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) in den USA gezahlt werden.</p>
<p data-t="{"n":"blueLinks"}">Ein Brief, den Erfurt zu diesem Thema an Finanzminister Christian Lindner (FDP) schrieb, blieb bislang allerdings unbeantwortet. „Wir werden dort, ich sage es einfach mal ganz krass, zum größten Teil ignoriert“, fasst der Meyer-Burger-Chef zusammen. „Man will mit uns da nicht sprechen.“</p>
<p data-t="{"n":"blueLinks"}">Lesen Sie hier das gesamte Interview:</p>
<p class="continue-read-break" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Herr Erfurt, Sie haben vor einigen Tagen einen Brief an Finanzminister Christian Lindner geschrieben, in dem Sie drohen, aus Europa abzuwandern und stattdessen in den USA zu expandieren. Was ist der Grund dafür?</b></p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Zunächst einmal haben wir nicht gedroht – wir reflektieren einfach die derzeitigen industriepolitischen Realitäten. Wir sehen im Moment viele Initiativen in vielen Regionen, die den dort ansässigen Unternehmen viel Förderung und industriepolitische Unterstützung anbieten, wenn sie Technologien für die Energiewende produzieren.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Das sind Länder wie China, Indien und die Vereinigten Staaten. Europa hingegen tut bislang gar nichts, um diese Industrie wirklich zu befördern. Das heißt also, die Hersteller und auch wir überlegen uns natürlich, ob wir nicht einen stärkeren Fokus auf die USA legen sollten.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Mit dem Brief haben Sie ein öffentliches Echo ausgelöst. Wie sind die Reaktionen ausgefallen?</b></p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Das Telefon hat in den vergangenen Tagen schon etwas öfter geklingelt, wir haben natürlich für Reaktionen gesorgt. Aber ich bleibe da ganz nüchtern. Im Endeffekt zählt vor allem, dass sowohl die Europäische Kommission als auch die Regierungen der Mitgliedstaaten und ganz besonders Deutschland den vielen Ankündigungen, die es seit circa 15 Monaten gibt, jetzt auch Taten folgen lassen.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Da spreche ich auch nicht nur über unser Unternehmen, sondern über die gesamte Branche, die ja in den Startlöchern steht: von Polysilizium bis zum Solarmodul inklusive Glasproduktion. Es würden sehr viele Unternehmen gern hier wieder loslegen, aber dann muss industriepolitisch etwas passieren.</p>

<div class="article-list-slot">
<ul>
 	<li data-t="{"n":"blueLinks"}"><i><b>Zur Person: </b>Gunter Erfurt trat nach mehreren leitenden Positionen in der Solarindustrie, unter anderem als Technologiechef bei Solarworld, im Jahr 2015 zunächst bei der Deutschlandtochter von Meyer Burger in die Geschäftsleitung ein. Anschließend war er als COO und CTO bei der Konzernmutter tätig. Seit 2020 leitet er den Schweizer Technologiekonzern als Vorstandschef.</i></li>
</ul>
</div>
<div class="article-clear-div"></div>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Warum produzieren Sie überhaupt in Deutschland, wenn die Konkurrenz schon länger von den günstigeren Herstellungskosten in beispielsweise Asien profitiert?</b></p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Die Logik, wegen derer wir uns überhaupt in das Geschäft begeben haben, sieht so aus: Wir haben Technologieführerschaft, das bedeutet, unser Produkt ist besser als das des Wettbewerbs. Deshalb haben wir uns getraut, mit tiefer Überzeugung in Deutschland zu produzieren.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Lassen Sie mich ein Wort zu den höheren Kosten sagen: Wenn es den aktuellen Subventionswettlauf nicht gäbe, dann wären die Herstellungskosten überall ungefähr gleich. Der Anteil der Personalkosten ist so gering, dass man eine Produktion mit hoher Automatisierung praktisch überall darstellen kann. China kann Solarmodule also nicht einfach günstiger produzieren, sondern der Staat subventioniert die Produktion massiv. Und jetzt geht das Ganze auch in den USA los.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Was können wir uns da abschauen?</b></p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Die USA haben grundsätzlich erkannt, dass man die Solarindustrie zumindest für eine temporäre Phase unterstützen muss – und zwar in der Flächenproduktion. Wenn man in den USA produziert, egal ob mit bestehenden Anlagen oder mit neu gebauten, dann erhält man bestimmte Fördersätze, die auch in bar ausgezahlt werden. Das sind bei Solarzellen und -modulen zusammengenommen pro Jahr und Gigawatt rund 110 Millionen Euro – und das bis 2029. Ab dann wird die Förderung jährlich um 25 Prozent reduziert, und ab 2033 läuft die Förderung komplett aus.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Wenn Sie heute als europäisches Technologieunternehmen in den USA vorsprechen, dann öffnen sich innerhalb weniger Tage die Türen – selbst ins Weiße Haus. Bei der Finanzierung von Fabrikprojekten haben die Amerikaner erkannt, dass sie es den Chinesen gleichtun müssen.</p>

<div class="article-list-slot">
<ul>
 	<li data-t="{"n":"blueLinks"}"><i><b>Das Unternehmen:</b> Meyer Burger wurde ursprünglich als Ausrüster für die Uhren- und Chipindustrie gegründet, bevor das Unternehmen ab 1999 zunehmend auch für die Solarindustrie produzierte. Seit 2019 hat der Konzern sein Geschäftsmodell als Zulieferer für die Solarbranche beendet und produziert unter anderem am Standort in Sachsen seither Solarmodule und -zellen mit seinen selbstentwickelten Maschinen. Damit ist Meyer Burger der letzte verbliebene Hersteller von Solarzellen in Europa.</i></li>
</ul>
</div>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Und Europa? Haben wir mit dem Green New Deal nicht als Erstes ein großes Förderprogramm aufgelegt?</b></p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Da muss man ganz klar sagen: Der Green Deal war sicher gut gemeint, aber dabei gibt es keine Programme, die die Industrie nutzen könnte. Das ist einfach nur eine Ankündigung gewesen. Es gibt praktisch nichts außer der sogenannten GRW-Förderung für die Gewerbliche Wirtschaft. Die ist aber nicht branchenspezifisch, sondern man bekommt einen kleinen Fördersatz, sobald man in einer sogenannten „Supported Region“ in Europa ein Werk aufbaut.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Wir haben beispielsweise eine Milliarde Euro privates Geld aufgenommen, um unsere Expansion zu finanzieren. Dafür haben wir 7,5 Millionen Euro staatliche Förderung erhalten, für die wir dankbar sind. Aber in Relation zu dem, was ich gerade erläutert habe, ist das natürlich kaum bemerkbar. Es fehlt aber noch an einer anderen Stelle.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Und zwar?</b></p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Die USA haben auch viele Maßnahmen eingeleitet, um ihren Binnenmarkt gegen Dumping und unlauteren Wettbewerb, beispielsweise durch Zwangsarbeit oder einen hohen CO2-Fußabdruck, zu schützen. Das alles gibt es in Europa gar nicht. Im Gegenteil: Chinesische Anbieter liefern ihre Ware zollfrei in die Europäische Union, während europäische Modul- und Zellenhersteller Zölle zahlen müssen für alle Komponenten, die sie nicht mehr in der EU kaufen können. Die Situation ist absurd. Da muss man ganz klar sagen: Europa ist momentan kein guter Ort, um in die Solarindustrie zu investieren.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Wir sehen, dass nicht nur Meyer Burger, sondern auch viele andere Unternehmen sich gerade Gedanken darüber machen, ob sie hier weiter investieren möchten. Wir haben den Verkauf von Viessmann gesehen, und auch Infineon überlegt, ob das nächste Chipwerk in Europa oder anderswo entsteht. Welche Folgen fürchten Sie für die Gesamtwirtschaft, sollte sich nichts ändern?</b></p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Also dass sich an der Situation nichts ändert, daran will ich gar nicht denken. Ich will lieber daran denken, dass die Politik es schafft, endlich ihren ganzen Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen. Wenn das nicht passiert, dann werden Deutschland und Europa massiv leiden.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Es ist auch unsäglich in meinen Augen, dass wir Monate und Jahre in der politischen Debatte damit verbringen, uns Gedanken zu machen, wie man noch möglichst lange mit Verbrennungsmotoren fahren und Gas- und Ölheizungen einsetzen kann. Andere Länder und Regionen, insbesondere eben die USA, China und Indien, sind uns da schon deutlich voraus.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Haben Sie schon Rückmeldung auf Ihren Brief ans Finanzministerium bekommen?</b></p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}">Nein, wir versuchen seit Monaten, mit der FDP in Kontakt zu kommen zu diesen Themen. Wir werden dort, ich sage es einfach mal ganz krass, zum größten Teil ignoriert. Man will mit uns da nicht sprechen. Wir sehen, dass das Wirtschaftsministerium sehr gute Arbeit leistet in Bezug auf diese Transformation. Aber das Ganze scheint innerhalb der Ampel tatsächlich am gelben Koalitionspartner zu scheitern. Aus unserer Sicht ist das ein absolut unverantwortliches Handeln. Ich hoffe, dass man dort ganz schnell die richtigen Schlüsse zieht und die Industrie unterstützt.</p>
<p class="" data-t="{"n":"blueLinks"}"><b>Herr Erfurt, vielen Dank für das Interview.</b></p>

</div>
</article></section></div>
</div>
</div>
</div>
</div></blockquote><br>

Abbrechen