Die Unternehmen in Deutschland reagieren auf die extremen Preisanstiege für Energie. Laut einer Umfrage sind Personalabbau und Produktionsstopps deutlich wahrscheinlicher geworden.
Energiekrise: Ein Viertel der Unternehmen plant Abbau von Arbeitsplätzen© Rolf Vennenbernd / dpa
Investitionen werden verschoben, die Produktion gedrosselt – und teilweise ganze Geschäftsbereiche aufgegeben: Die Energiekrise trifft die deutsche WIrtschaft zunehmen härter. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen hervor.
Die häufigste Reaktion ist demnach die Weitergabe der erhöhten Kosten an die Kundschaft: 90 Prozent der mehr als tausend befragten Unternehmen planen entweder ihre Preise zu erhöhen oder haben dies bereits umgesetzt. 82 Prozent haben in ihre Energieeffizienz investiert oder wollen dies noch tun. Mit 48 Prozent zieht fast die Hälfte der Unternehmen einen Wechsel auf andere Energieträger als die bislang eingesetzten in Betracht oder ist bereits umgestiegen.
Weitere 13 Prozent der Unternehmen – rund jedes achte – erwägt Produktionsstopps, im April waren es noch sechs Prozent. Auch die Verlagerung der Produktion ins Ausland ist nun für neun Prozent der Unternehmen eine Option, vor sechs Monaten waren es noch sechs Prozent.
Die Versorgungssicherheit schätzten die Unternehmen als relativ hoch ein. Fast 60 Prozent gaben ihren Energielieferanten die Noten eins oder zwei auf einer fünfstufigen Skala.
Von der Politik erwarten die Unternehmen der Umfrage zufolge sowohl Subventionen für private Investitionen in Energieeffizienz oder erneuerbare Energien als auch gezielte Hilfen für betroffene Unternehmen und Wirtschaftszweige. Auch eine befristete Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke erhielt in der Umfrage eine hohe Zustimmung.