Die Ukraine braucht finanzielle Unterstützung bei dem Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur. Dabei sollen so genannte Friedensanleihen helfen.
Die Ukraine spricht mit der Europäischen Union und den USA über eine so genannte Friedensanleihe für Kleinanleger, die zur Finanzierung von Kriegsanstrengungen und Wiederaufbau beitragen soll. Die Europäische Kommission hat nach Angaben einer mit den Gesprächen vertrauten Person Beratung und Vermittlung mit den nationalen Behörden in der Union angeboten, die die Markteinführung der Anleihen überwachen und genehmigen würden.
Gespräche zwischen Brüssel und Kiew seien im Gange, heißt es. Auch mit der US Securities and Exchange Commission gebe es Kontakt und eine Anwaltskanzlei vertrete die Ukraine. Kiew strebe mehrere Emissionen an, sagte die Person, doch seien die genauen Einzelheiten des potenziellen Programms noch nicht bekannt.
Die Ukraine hat seit der Invasion am 24. Februar den Gegenwert von 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) durch eigene Kriegsanleiheauktionen aufgebracht. Doch angesichts der Tatsache, dass die Wirtschaft des Landes in diesem Jahr um die Hälfte schrumpfen wird, hat sich die Schuldenverwaltung schwer getan, einen breiteren Anlegerkreis anzusprechen als Institutionelle und Pensionsfonds.
Kiew rechnet damit, mindestens eine halbe Billion Dollar für den Wiederaufbau zu benötigen, und die aktuellen Verluste durch Kampfhandlungen belaufen sich bereits auf mehrere Dutzend Milliarden Dollar, heißt es. Bisher wurden über humanitäre und militärische Hilfe hinaus etwa 10 Milliarden Dollar zugesagt, hieß es. Die SEC lehnte eine Stellungnahme ab, während das ukrainische Finanzministerium nicht sofort auf eine Anfrage reagierte.