Bombenanschlag in Bursa
Bei einem Bombenanschlag auf einen Gefängnisbus ist in der Türkei ein Justizmitarbeiter getötet worden. Bei dem Attentat mit einer Paketbombe, die vermutlich am Straßenrand unter einem Baum abgelegt und ferngezündet wurde, starb nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu in der Provinz Bursa ein Mitarbeiter einer örtlichen Haftanstalt. Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan sprach von einem "Terroranschlag".
Mehrere Personen im Bus wurden nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Bursa bei dem Anschlag verletzt. Die Nachrichtenagentur Anadolu sprach von vier Verletzten, Gouverneur Yakup Canbolat sagte hingegen: "Es waren fast 30 Menschen im Autobus. Eine Person verlor ihr Leben, neun wurden verletzt." Bei dem Toten handelt es sich laut Anadolu um einen 36-jährigen Vollzugsangestellten.
Die Täterschaft ist offen. Der Verdacht fiel sofort auf die pro-kurdische PKK; die Kurdische Arbeiterpartei ist in der Türkei, in Europa und in den USA als Terrorgruppe gelistet. Bisher hat sich aber weder die PKK noch eine andere Untergrundgruppe zu dem Anschlag bekannt. In der Türkei kommt es immer wieder zu Terrorattacken. Verantwortlich gemacht werden häufig die PKK, die als Fetö bekannte Organisation des islamischen Predigers Fetullah Gülen oder der radikalislamische "Islamische Staat". Gelegentlich gibt es Attentate ultra-linker Gruppen.
Am Montag hat die Türkei eine Offensive gegen die PKK im Nordirak begonnen
Nach Angaben des Gouverneurs von Bursa gibt es aber "noch nicht genug klare Informationen", ob die PKK etwas mit dem Anschlag auf den Bus zu tun hat. Über eine mögliche Verantwortung der PKK war sofort spekuliert worden, weil die Türkei am Montag im Nordirak eine erneute Offensive gegen die Organisation begonnen hatte. Die Armee ging mit Jets, Helikoptern und Drohnen sowie mit Kommandosoldaten gegen die in den Bergen versteckten PKK-Lager und Waffendepots vor. Dies hatte zu Protesten des irakischen Präsidenten in Bagdad geführt.
Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hatte zu Beginn der Militäroperation gesagt, diese richte sich sowohl gegen die Kämpfer der im Nordirak in den Kandil-Bergen untergetauchten türkischen PKK als auch gegen die Mitglieder des syrischen PKK-Ablegers YPG. "Die Operation verläuft erfolgreich. Die für die erste Phase festgelegten Ziele sind erreicht worden", so Akar. Es gehe bei dem Einsatz darum, eine von der PKK geplante große Terrorattacke zu verhindern.