Berlin. Die Arbeit der neuen Bundesregierung kommt bislang mehrheitlich gut an in der Bevölkerung. 65 Prozent der Befragten bescheinigen Kanzler Scholz, dass er seine Sache eher gut mache.
Die SPD bleibt im aktuellen ZDF-"Politbarometer" klar die stärkste Kraft. Für die Sozialdemokraten würden sich laut der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen 27 Prozent der Befragten entscheiden (minus eins), für die CDU/CSU 22 Prozent (plus eins). Die Grünen folgen mit 16 Prozent (minus eins) auf dem dritten Platz.
Auch die FDP verschlechtert sich um einen Punkt auf nun elf Prozent. Für die AfD werden unverändert zehn Prozent vorhergesagt, für die Linkspartei sechs Prozent (plus eins).
Die Arbeit der neuen Bundesregierung wird überwiegend positiv bewertet. 65 Prozent aller Befragten gaben an, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Sache eher gut mache, nur 17 Prozent sagen "eher schlecht". Neben den Anhängerinnen und Anhängern der Koalitionsparteien äußerten sich auch diejenigen von CDU/CSU und Linkspartei überwiegend positiv, lediglich die der AfD nicht.
In der Rangfolge wichtiger Politikerinnen und Politiker liegt allerdings weiterhin die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Wert von 2,5 auf dem ersten Platz. Es folgen Scholz mit 1,9 (zuvor 2,1), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) mit 1,4 (unverändert), SPD-Chef Lars Klingbeil mit 1,1 (1,3) und Finanzminister Christian Lindner mit 0,9 (1,0).
Dass der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz seine Partei erfolgreich in die Zukunft führen wird, erwarten nur 40 Prozent der Befragten, 48 Prozent erwarten dies nicht. Von den Anhängerinnen und Anhängern der CDU/CSU äußerten sich allerdings 68 Prozent optimistisch.
Als derzeit wichtigstes Thema nannten 69 Prozent die Corona-Pandemie, die damit klar dominierend bleibt. Es folgt mit 33 Prozent der Klimaschutz.
Zufrieden mit den derzeit geltenden Corona-Schutzmaßnahmen äußern sich 44 Prozent (plus fünf). 30 Prozent sagten, die Maßnahmen müssten härter ausfallen (minus zwölf), 22 Prozent halten die geltenden Maßnahmen für übertrieben (plus sechs).
Für eine allgemeine Impfpflicht sprach sich weiterhin eine deutliche Mehrheit von 62 Prozent (minus sechs) aus. 36 Prozent (plus fünf) sind dagegen. Am größten ist die Zustimmung bei Anhängerinnen und Anhängern der Grünen (76 Prozent), der CDU/CSU (73 Prozent) und der SPD (73 Prozent). Bei der Linken sind 53 Prozent dafür und bei der FDP 52 Prozent - bei der AfD nur zehn Prozent.
Eine Einstufung neuer Atomkraftwerke durch die EU als "nachhaltig" befürworten nur 22 Prozent der Befragten, 74 Prozent lehnen das Vorhaben der EU-Kommission ab. Den deutschen Atomausstieg halten 54 Prozent für richtig und 40 Prozent für falsch.
Für eine Wiederwahl von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprachen sich 81 Prozent der Befragten aus. Dagegen sind 13 Prozent.
Für das ZDF-"Politbarometer" befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag 1128 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich wurde mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.