Künstliche Intelligenz gilt als Zukunftstechnologie – und manchen als gefährlich. Die EU will sie deshalb regulieren. Führende Forscher warnen, dadurch könnte Europa technologisch stark zurückfallen.
Künstliche Intelligenz: Verein Laion warnt EU vor Überregulierung© Dwi Anoraganingrum / Future Image / IMAGO
Führende Wissenschaftler und Expertinnen lehnen das geplante EU-Gesetz zur strengeren Regulierung der künstlichen Intelligenz (KI) in der aktuell diskutierten Variante ab. Man bitte die Abgeordneten des Europäischen Parlaments »eindringlich, die Auswirkungen des Entwurfs des KI-Gesetzes« auf Forschung und Entwicklung zu berücksichtigen, heißt es in einem offenen Brief des Vereins Laion.
Zu den Unterstützern zählen etwa Robin Rombach, Mitentwickler des KI-Bildgenerators Stable Diffusion, sowie Antonio Krüger, Geschäftsführer des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz oder Bernhard Schölkopf, Direktor des Max Planck Instituts für Intelligente Systeme.
So lasse sich verhindern, dass eine »essenzielle Technologie« in der Hand einiger weniger großer Firmen liege. Statt Open Source einzuschränken, solle das EU-Parlament diese Art der Entwicklung mit ihrem Gesetz befördern. Der Kontinent werde ansonsten in der KI-Entwicklung weit zurückfallen und »sich auf eine Verbraucherrolle beschränken, ohne eigene Entscheidungsgewalt über die entscheidenden Technologien, die unsere Gesellschaft prägen werden«.
Abgeordnete des EU-Parlaments hatten sich am Freitag auf einen Entwurf für die weltweit erste umfangreiche Regulierung der künstlichen Intelligenz (KI) geeinigt. Die Verhandlungsführer des Binnenmarkt- und Innenausschusses stimmten dafür, den Artificial Intelligence Act an die nächste Verfahrensstufe weiterzuleiten. Einzelheiten sollen zusammen mit den Mitgliedstaaten ausgearbeitet werden.