Ein EU-Führerschein steckt in einer Hosentasche.© Shotshop/Imago
Führerschein: EU plant gravierende Änderung, die alle Autofahrer betrifft
Die EU plant nach der Einführung des Führerscheins im Scheckkarten-Format jetzt die nächste Neuerung für alle Autofahrer.
Brüssel – Nach dem Papierführerschein soll nun auch die Scheckkarte obsolet werden: Die EU will in allen Mitgliedsstaaten den digitalen Führerschein einführen. Damit würde der Führerschein künftig auf dem Smartphone oder Tablet oder einem anderen mobilen Gerät abrufbar sein. Ziel ist auch, dass diese Form des Führerscheins irgendwann standardmäßig ausgestellt wird – den Kartenführerschein gäbe es dann nur noch auf Antrag.
Digitaler Führerschein: Datenaustausch zwischen den EU-Ländern
Mit der Einführung des digitalen Führerscheins sollen nach Angaben der EU mehrere Ziele verfolgt werden. Zum einen würde die Digitalisierung der Führerscheine bei Umtausch oder Verlustmeldung vieles einfacher machen. Alles könnte online abgewickelt werden, lästige Amtsgänge wären damit abgeschafft.
E-Führerschein in der EU: Was, wenn man kein Smartphone hat?
Wann genau der digitale Führerschein eingeführt wird, hängt davon ab, wie schnell das Gesetz gebilligt wird. Im Entwurf ist aber festgeschrieben, dass innerhalb von 18 Monaten nach Billigung des Gesetzes, die ersten digitalen Führerscheine ausgestellt werden sollten. Spätestens vier Jahre nach Einführung der EU-Richtlinie soll der digitale Führerschein der EU-weite Standard sein.
Im Durchschnitt dauert das Gesetzgebungsverfahren in der EU 18 Monate. Sollte die Führerscheinrichtlinie also 2024 beschlossen werden, dann könnten wir schon 2025 mit den ersten digitalen Führerscheinen rechnen. Ab 2028 müssten sie dann den Standard stellen.
Wer kein Smartphone oder ähnliches hat, darf aber weiterhin einen Führerschein im Kartenformat haben. Bei der Ausstellung eines neuen Führerscheins wird es ihn zwar standardmäßig nur in digitaler Form geben; es soll aber weiterhin die Möglichkeit geben, einen physischen Schein zu bekommen. Auf diesem wird künftig ein QR-Code zu finden sein, den Verkehrsbehörden bei Kontrollen scannen können, um Zugriff auf den digitalen Führerschein zu bekommen.